[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung an einem fließenden Gewässer im Bereich eines
Querbauwerks und/oder Wasserkraftwerks, insbesondere eine Fischwanderhilfe, zum Transportieren
von Wassertieren, insbesondere von Fischen, mit wenigstens einer Transporteinheit,
die zwischen dem Bereich des Unterwassers, insbesondere des Unterwasserspiegels, und
dem Bereich des Oberwassers, insbesondere des Oberwasserspiegels, bewegbar ist, wobei
die Anordnung eine Seilbahn umfasst, mit der die Transporteinheit zwischen einer Lade-
bzw. Entladeposition einer ersten Station im Bereich des Unterwassers und einer Lade-
bzw. Entladeposition einer zweiten Station im Bereich des Oberwassers seilgezogen
entlang eines Fahrweges verfahrbar ist, und wobei die Anordnung eine im Bereich des
Unterwassers angeordnete Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit sowie eine Einrichtung
zum Entladen der Transporteinheit im Bereich des Oberwassers aufweist.
[0002] Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Anordnung.
[0003] Unter Querbauwerken werden natürliche und künstlich in ein Gewässer eingebrachte,
quer durch ein Gewässerbett verlaufende, Strukturen verstanden, welche die natürlichen
Strömungsverhältnisse und damit auch die Sohl- und Uferstruktur des Gewässers beeinflussen.
Beispiele für Querbauwerke sind Dammbauwerke, wie Erddämme. Die Höhendifferenz der
Wasserspiegel zwischen Oberwasser und Unterwasser macht es Fischen unmöglich, das
Hindernis, z.B. springend, zu überwinden.
[0004] Fischwanderhilfen in Form von Fischpässen, die Fischen und anderen im Wasser lebenden
Tieren die Möglichkeit geben, Hindernisse, wie z.B. Stauwehre oder natürliche Sohlstufen,
zu überwinden, sind bekannt. Um den Abstand der Wasserspiegel von Oberwasser zu Unterwasser
stufenweise zu verringern, ist es bei Fischwanderhilfen bekannt, mehrere Becken mit
unterschiedlich hohen Wasserspiegeln vorzusehen. An vielen Standorten mit Wasserkraftwerken
ist die Fallhöhe für Wasser jedoch so groß, dass bei Einhaltung der aktuellen Anforderungen
für die Fallhöhe von Becken zu Becken eine sehr große Zahl von Becken notwendig ist.
Zusammen mit den typischen Anforderungen für die Beckengröße (z.B. Beckenlänge = dreifache
Fischlänge bei einer üblichen maßgebenden Fischlänge von etwa 1 m) ergeben sich sehr
große Fischwanderhilfen. Deren Bau ist selbst bei freiem Baufeld so teuer, dass sich
auch an bestehenden Stauanlagen Investitionen in erneuerbare Energie durch Wasserkraft
oft nicht lohnen.
[0005] Eine Art von Fischwanderhilfe, mit der bei geringem Platzbedarf ein großes Gefälle
überwunden werden kann, ist beispielsweise ein Fischlift bzw. eine Fischliftschleuse.
Bei diesem/dieser werden Fische mit Hilfe einer Transporteinheit, beispielsweise einer
Wanne oder einem Korb, im Wesentlichen vertikal zwischen dem Unterwasser und dem Oberwasser
hin und her transportiert.
[0006] Bekannt sind z.B. Fischlifte, die eine korbförmige oder plattenförmige Transporteinheit
aufweisen, die in einem vertikalen Schacht zwischen einer unteren Öffnung in der Schachtwand
im Bereich des Unterwassers und einer oberen Öffnung in der Schachtwand im Bereich
des Oberwassers anhebbar und absenkbar ist.
[0007] Der automatisierte Betrieb von Fischliften ermöglicht einen kontinuierlichen Transport
von Wassertieren und dadurch eine hohe Transportkapazität bei gleichzeitig geringem
Personalaufwand.
[0008] Dammbauwerke, zum Beispiel Erddämme, haben durch ihre Böschungsneigungen einen breiten
Dammfuss und daher eine Breite bis zu 60 m. Herkömmliche Fischpässe können hier zum
Teil nicht verwendet werden, da die Betreiber von Dammbauwerken aus sicherheitstechnischen
Gründen keine Einschnitte in den Bestand erlauben. Auch Fischlifte sind hier auf Grund
der Gesamtbreite des Dammbauwerks zu teuer und wirtschaftlich aufwändig bzw. nicht
geeignet.
[0010] Nachteilig an den bekannten Anordnungen ist jedoch, dass die Fische, wenn sie beispielsweise
bei einem zur Stromgewinnung genutzten Dammbauwerk stromabwärts schwimmen möchten,
entweder gar keine Möglichkeit dazu haben, da die Turbinenleitungen mit Gittern verschlossen
sind, oder aber die das Dammbauwerk querenden Turbinenleitungen durchschwimmen müssen,
was für die Fische jedoch höchst gefährlich ist. Alternativ dazu können herkömmliche
Fischabstiegshilfen, wie beispielsweise Fischtreppen, vorgesehen sein, die jedoch
sehr viel Fläche im Bereich des Dammbauwerkes einnehmen bzw. in dieses eingreifen.
Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Fischabstiegshilfen liegt darin, dass diese für
Wassertiere oft nur schwer zu finden sind, sodass zusätzliche - meist aufwändige -
Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die Auffindbarkeit der Fischabstiegshilfen
zu erhöhen.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, die den Transport von Wassertieren, insbesondere von
Fischen, auch bei einem bei Dammbauwerken vorliegenden Abstand zwischen Oberwasser
und Unterwasser erlaubt, wobei die Probleme der aus dem Stand der Technik bekannten
Anordnungen zum Transportieren von Wassertieren so weit wie möglich vermieden werden.
Insbesondere soll eine Anordnung bereitgestellt werden, mit der Fische, die im Bereich
eines Dammbauwerks stromabwärts schwimmen möchten, platzsparend und effizient befördert
werden können. Weiters soll ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgaben bereitgestellt
werden.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Anordnung, die die Merkmale von
Anspruch 1 aufweist, und mit einem Verfahren, das die Merkmale von Anspruch 22 aufweist.
[0013] Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Anordnung zusätzlich eine im Bereich des
Oberwassers angeordnete Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit, sowie eine Einrichtung
zum Entladen der Transporteinheit im Bereich des Unterwassers aufweist.
[0015] Die Seilbahn ist eine Transportseilbahn für Wassertiere. Somit kann die wenigstens
eine Transporteinheit, in der die Wassertiere während des Transports beinhaltet sind,
sowohl über einen Höhenunterschied als auch über eine im Wesentlichen horizontale
Distanz bewegt werden.
[0016] Durch die Kombination der im Bereich des Oberwassers angeordneten Einrichtung zum
Beladen der Transporteinheit mit der Einrichtung zum Entladen der Transporteinheit
im Bereich des Unterwassers kann mit der Seilbahn der erfindungsgemäßen Anordnung
ein Transport von Wassertieren stromabwärts über das Querbauwerk erfolgen. Da keine
zusätzlichen Einrichtungen, wie z.B. eine Fischtreppe, notwendig sind, ist die erfindungsgemäße
Lösung möglichst einfach und platzsparend.
[0017] Im Rahmen der Erfindung weist die Seilbahn in der ersten Station und in der zweiten
Station eine Lade- bzw. Entladeposition auf, in die die Transporteinheit verfahrbar
und be- bzw. entladbar ist. Durch die räumliche Begrenzung des Bereiches der Fahrbahn,
in dem die Transporteinheit be- bzw. entladbar ist, können Wassertiere effektiver
und schonender transportiert werden.
[0018] Insbesondere ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass der Fahrweg an wenigstens
einer Stütze im Bereich der ersten Station und wenigstens einer Stütze im Bereich
der zweiten Station gelagert ist. Möglich ist jedoch auch, dass in jeder Station mehrere
Stützen vorgesehen sind, an denen der Fahrweg gelagert ist.
[0019] Vorzugsweise ist der Fahrweg an wenigstens einer weiteren Stütze zwischen den Stationen
gelagert, die beispielsweise im Bereich eines Höhepunktes des Querbauwerks und/oder
Wasserkraftwerks angeordnet sein kann. Dies ermöglicht einen im Wesentlichen kurvenförmigen
Verlauf des Fahrweges, sodass Querbauwerke und/oder Wasserkraftwerke überwunden werden
können, deren Höhepunkt sowohl über den Unterwasserspiegel als auch deutlich über
den Oberwasserspiegel ragt.
[0020] Bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen der Fahrweg durch ein Seil oder eine
Schiene gebildet ist. Möglich ist jedoch auch, dass der Fahrweg abschnittsweise durch
ein Seil und abschnittsweise durch eine Schiene gebildet ist. Beispielsweise kann
der Fahrweg zwischen den Stationen durch wenigstens ein Seil und in den Stationen
durch Schienen gebildet sein.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Transporteinheit
über Rollen auf dem Fahrweg rollbar angeordnet und über ein angetriebenes Zugseil
ziehbar ist. Eine derartige Transporteinheit kann ein hohes Füllgewicht aufweisen
und lässt sich unabhängig von Witterungsverhältnissen besonders ruhig entlang des
Fahrweges verfahren.
[0022] Ebenfalls möglich ist es, wenn die wenigstens eine Transporteinheit mit einem Tragseil
verbunden ist, wobei das Tragseil angetrieben ist. Bei einer derartigen Ausführungsform
kann auf zusätzliche Schienen und Seile, die beschädigt werden können oder Vereisung
und dadurch unbefahrbar werden, verzichtet werden.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Transporteinheit eine nach oben geöffnete,
wasserundurchlässige Wanne auf. Eine derartige Wanne erlaubt den Transport von Wassertieren
über eine längere Zeit und daher über eine längere Distanz, als beispielsweise der
Transport mit einem Käfig oder einem Netz, da die Wassertiere beim Transport durchgehend
von Wasser umgeben sind.
[0024] Nach oben hin kann die Wanne im Rahmen der Erfindung durch eine wasserdurchlässige
Schutzeinrichtung, wie ein Netz, ein Gitter oder einen Käfig, verschlossen sein, die
das Hinausspringen von Wassertieren verhindert. Da das Netz, das Gitter bzw. der Käfig
wasserdurchlässig sind, kann bei derartigen Transporteinheiten überschüssiges Wasser,
das über das Fassungsvermögen der Wanne hinausgeht, abfließen.
[0025] Ebenso möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass an Seitenwänden der Wanne nach oben
verlaufende, wasserdurchlässige Wände anschließen. Auch bei dieser Ausführungsform
kann überschüssiges Wasser, das über das Fassungsvermögen der Wanne hinausgeht, abfließen,
wobei die Transporteinheit jedoch nach oben hin offen bleibt und beispielsweise von
oben beladen oder durch Kippen entladen bzw. entleert werden kann. Die wasserdurchlässigen
Wände können aus Gittern, Lochblechen, Stäben, Netzen, etc. bestehen.
[0026] Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Transporteinheit eine Beschattungseinrichtung
aufweist, durch die das Innere der Wanne zumindest bereichsweise vor Sonneneinstrahlung
schützbar ist. Somit können Wassertiere transportiert werden, die lichtscheu sind
oder die im flachen Wasser der Transporteinheit bzw. der Wanne Schaden durch die Sonneneinstrahlung
nehmen könnten. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Stress, der bei den Wassertieren
durch den Transport entsteht, durch das Abdunkeln des Inneren der Transporteinheit
gemindert werden kann.
[0027] Denkbar sind Ausführungsformen, bei denen die Anordnung, insbesondere die Transporteinheit,
als Einrichtung zum Entladen der Transporteinheit eine Kippvorrichtung aufweist, mit
der die Wanne im Bereich der Lade- bzw. Entladeposition auskippbar ist. Somit lässt
sich die Wanne besonders schnell und gründlich entladen bzw. entleeren.
[0028] Ebenso denkbar sind Ausführungsformen, bei denen die Wanne der Transporteinheit als
Einrichtung zum Entladen der Transporteinheit eine verschließbare und öffenbare Entladeöffnung
aufweist, die seitlich an der Wanne oder im Wannenboden angeordnet sein kann. Vorzugsweise
ist eine derartige Entladeöffnung durch eine Klappe oder einen Schieber verschlossen,
die/der automatisiert oder auch rein mechanisch geöffnet und geschlossen werden kann.
Die Wanne weist bei derartigen Ausführungsformen vorzugsweise einen schrägen Boden
auf, der zu der Entladeöffnung hin abfallend verläuft. Auch die Seitenwände der Wanne
können - zumindest im Bereich des Bodens - abgeschrägt sein und trichterförmig zur
Entladeöffnung hin verlaufen. Eine derartige Entladeöffnung erlaubt es, die Transporteinheit
besonders gezielt zu entladen bzw. zu entleeren. Weiters kann damit auch eine nach
oben verschlossene Transporteinheit entladen werden.
[0029] Die wenigstens eine Transporteinheit kann im Rahmen der Erfindung eine Fangvorrichtung,
insbesondere eine Reuse, aufweisen. Derartige Transporteinheiten können zum Beladen
beispielsweise unter den Unterwasserspiegel oder den Oberwasserspiegel abgesenkt werden.
Wassertiere, die durch die Fangvorrichtung in die Transporteinheit eindringen, können
diese nicht wieder durch die Fangvorrichtung verlassen und können über das Querbauwerk
bzw. Wasserkraftwerk transportiert werden. Derartige Fangvorrichtung können im Sinne
der Erfindung als Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit im Unterwasser bzw.
Oberwasser oder als Teil solcher Einrichtungen angesehen werden.
[0030] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Anordnung wenigstens zwei Transporteinheiten
aufweist. Diese können gegengleich verfahren und positioniert werden, sodass die eine
Transporteinheit im Oberwasser entladen und beladen werden kann, während die andere
Transporteinheit im Unterwasser entladen und beladen wird. Die Taktzeit der erfindungsgemäßen
Anordnung lässt sich somit zumindest halbieren. Bei mehr als zwei Transporteinheiten
kann die Taktzeit noch weiter verkürzt werden.
[0031] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Einrichtung
zum Beladen der Transporteinheit im Bereich des Unterwassers ein Gondelbecken aufweist,
in oder über dem die Lade- bzw. Entladeposition angeordnet ist, und dass das Gondelbecken
eine Zufuhr aufweist, über die Wassertiere in die Transporteinheit, die in die Lade-
bzw. Entladeposition verfahren ist, spülbar sind.
[0032] Im Rahmen der Erfindung kann die Fahrbahn im Bereich des Gondelbeckens schräg nach
unten hin abfallend verlaufen, sodass die Transporteinheit beim Anfahren der Lade-
bzw. Entladestation bis zum Gondelbecken oder bis in das Gondelbecken hinein graduell
absenkbar ist.
[0033] Ebenso möglich ist es, dass die Transporteinheit zum Erreichen der Lade- bzw. Entladestation
im Bereich des Gondelbeckens an der Fahrbahn positionierbar und mittels einer Absenkvorrichtung,
z.B. mittels eines in einer Aufhängeinrichtung der Transporteinheit integrierten Seilzuges,
von einer vom Gondelbecken beabstandeten Position im Wesentlichen lotrecht in die
Lade- bzw. Entladestation absenkbar ist. Die Absenkvorrichtung kann auch eine externe
Mechanik sein, an die die Transporteinheit angekoppelt und mit der die Transporteinheit
abgesenkt wird. Aus der Lade- bzw. Entladeposition am oder im Gondelbecken ist die
Transporteinheit mit der Absenkvorrichtung auch wieder bis zum Fahrweg anhebbar.
[0034] Das Gondelbecken dient weiters dazu, überschüssiges Wasser aufzufangen, das beim
Beladen der Transporteinheit mit Wassertieren aus der Transporteinheit, beispielsweise
oben aus der Wanne der Transporteinheit, austritt. Das aus dem Gondelbecken ins Unterwasser
strömende Wasser übernimmt gleichzeitig die Funktion einer Lockströmung für Wassertiere
im Unterwasser.
[0035] Das Gondelbecken ist auch Teil der Einrichtung zum Entladen der Transporteinheit
im Bereich des Unterwassers, da die in der Transporteinheit transportierten Wassertiere
in das Gondelbecken geleitet, geschüttet oder gekippt werden.
[0036] Das Gondelbecken weist vorzugsweise eine Abfuhr in Form einer Öffnung auf, die, beispielsweise
über einen Schieber oder eine Klappe, verschließbar sein kann.
[0037] Beispielsweise kann das Gondelbecken mit dem Unterwasser über eine (an der Abfuhr
angeordnete) Reuse verbunden sein, sodass Wassertiere das Gondelbecken durch die Reuse
verlassen, aber keine Wassertiere durch die Reuse in das Gondelbecken eindringen können.
[0038] Die Zufuhr des Gondelbeckens kann verschließbar sein und beispielsweise automatisch
gesteuert oder mechanisch geöffnet und geschlossen werden.
[0039] Zusätzlich zum Gondelbecken kann die Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit
im Bereich des Unterwassers ein Sammelbecken aufweisen, das einen Eingang, über den
Wassertiere in das Sammelbecken gelangen können, und einen Ausgang, über den Wassertiere
das Sammelbecken verlassen können, aufweist. Der Ausgang des Sammelbeckens ist direkt
oder über eine Zufuhrleitung mit der Zufuhr des Gondelbeckens verbunden. Mit dem Sammelbecken
können Wassertiere auch dann, wenn die Transporteinheit nicht in der Lade- bzw. Entladeposition
positioniert ist, für einen späteren Transport gesammelt werden. Das Sammelbecken
dient daher als eine Art Pufferspeicher, um einen konstanten Strom an zu transportierenden
Wassertieren zu ermöglichen.
[0040] Vorzugsweise ist/sind der Ausgang des Sammelbeckens und/oder die Zufuhrleitung und/oder
die Zufuhr des Gondelbeckens verschließbar, beispielsweise mit einer Klappe oder einem
Schieber.
[0041] Der Eingang des Sammelbeckens kann mit dem Unterwasser über eine Reuse verbunden
sein, sodass Wassertiere in das Sammelbecken einschwimmen, aber dieses nicht wieder
durch die Reuse, sondern nur durch den Ausgang, verlassen können.
[0042] Insbesondere bei Ausführungsformen, in denen die Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit
im Unterwasser ein Gondelbecken mit einem vorgelagerten Sammelbecken aufweist, die
beide ganz oder zumindest teilweise unterhalb des Unterwasserspiegels angeordnet sind,
weist das Sammelbecken eine Reuse auf.
[0043] Im Rahmen der Erfindung kann die Zufuhr des Gondelbeckens, insbesondere das ganze
Gondelbecken, oberhalb des Unterwasserspiegels angeordnet sein. Die Einrichtung zum
Beladen der Transporteinheit im Bereich des Unterwassers kann eine Aufstiegshilfe
für Wassertiere aufweisen, die die Zufuhr mit dem Unterwasser verbindet. Bei Ausführungsformen
der Anordnung mit einem Sammelbecken ist es ebenso möglich, dass der Eingang des Sammelbeckens,
insbesondere das ganze Sammelbecken, und vorzugsweise die Zufuhr des Gondelbeckens,
insbesondere das ganze Gondelbecken, oberhalb des Unterwasserspiegels angeordnet ist/sind,
und dass die Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit im Bereich des Unterwassers
eine Aufstiegshilfe für Wassertiere aufweist, die den Eingang mit dem Unterwasser
verbindet. Derartige Ausführungsformen, bei denen die Zufuhr des Gondelbeckens über
dem Unterwasserspiegel angeordnet sind, erlauben es, die Transporteinheit (zumindest
teilweise) unterhalb der Zufuhr, jedoch oberhalb des Unterwasserspiegels zu positionieren.
Dies erleichtert das Beladen der Transporteinheit mit Wassertieren und verhindert,
dass die Transporteinheit ins Unterwasser eintauchen muss.
[0044] Weiters lässt sich bei derartigen Ausführungsformen die Lade- bzw. Entladeposition
so weit vom Unterwasserspiegel beabstanden, dass diese auch bei größeren Schwankungen
des Unterwasserspiegels (wie sie beispielsweise bei einem Hochwasser auftreten) nicht
teilweise oder gänzlich unter Wasser steht.
[0045] Die Aufstiegshilfe für Wassertiere ist vorzugsweise eine Fischaufstiegsschnecke.
Eine derartige Fischaufstiegsschnecke befördert vorzugsweise durchgehend Wasser in
das Sammelbecken, wobei das Wasser über das Gondelbecken wieder in das Unterwasser
zurückströmt. Somit wird automatisch eine Lockströmung erzeugt, sodass keine weitere
Vorrichtung zum Erzeugen einer Lockströmung im Unterwasser notwendig ist. Die Aufstiegshilfe
kann jedoch auch ein Fischlift, eine Fischliftschleuse, ein Denilpass, ein E-Nature
Schlitzpass, ein herkömmlicher Schlitzpass, ein Beckenpass oder eine andere geeignete
Aufstiegshilfe für Wassertiere sein.
[0046] Vorzugsweise ist die Abfuhr des Gondelbeckens - bei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Anordnung mit einem derartigen Gondelbecken - oberhalb des Unterwasserspiegels angeordnet
und über eine Schwemmleitung mit dem Unterwasser verbunden. Dies ermöglicht die Positionierung
des Gondelbeckens oberhalb des Unterwasserspiegels, was die bereits beschriebenen
Vorteile mit sich bringt. Bei einer derartigen Ausführungsform, aber auch bei anderen
Ausführungsformen, kann der Boden des Gondelbeckens zur Abfuhr (und in diesem Fall
zur Schwemmleitung) hin schräg verlaufen.
[0047] Da das vom Gondelbecken aus der Schwemmleitung strömende Wasser eine Lockströmung
erzeugt, ist ein in das Unterwasser mündender Ausgang der Schwemmleitung vorzugsweise
in einem Bereich bzw. stromabwärts eines Bereiches angeordnet, von dem aus Wassertiere
im Unterwasser ins Gondelbecken bzw. Sammelbecken gelockt werden sollen. Wenn das
Gondelbecken bzw. ggf. das Sammelbecken eine Aufstiegshilfe für Wassertiere aufweist,
mit der die Wassertiere aus dem Unterwasser ins Gondelbecken bzw. Sammelbecken befördert
werden, ist der Ausgang der Schwemmleitung vorzugsweise direkt im Bereich bzw. stromabwärts
vom Bereich der Aufstiegshilfe (d.h. in Strömungsrichtung gesehen vor dem Eingang
der Aufstiegshilfe im Unterwasser) angeordnet.
[0048] Bei einer Ausführungsform, in der die Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit
im Unterwasser ein Sammelbecken aufweist, das mit einer Fischaufstiegsschnecke mit
dem Unterwasser verbunden ist, kann über die Fischaufstiegsschnecke konstant Wasser
(zusammen mit eventuell darin enthaltenen Wassertieren) in das Sammelbecken gefördert
werden. Das Wasser kann aus dem Sammelbecken - beispielsweise über einen Überlauf
- konstant in das Gondelbecken und von dort über die Schwemmleitung wieder zurück
ins Unterwasser strömen. Wenn der Ausgang der Schwemmleitung stromabwärts des Eingangs
der Fischaufstiegsschnecke angeordnet ist, d.h. in Strömungsrichtung direkt dahinter,
kann somit eine durchgängig bestehende Lockströmung erzeugt werden, die Wassertiere
zur bzw. in die Fischaufstiegsschnecke lockt.
[0049] In einer möglichen Ausführungsform ist die Schwemmleitung über die gesamte Länge
oder zumindest in einem vom Unterwasser beabstandeten Bereich als oben offene Rinne
ausgebildet. Eine derartige Rinne verstopft weniger leicht und lässt sich einfacher
reinigen.
[0050] Bei einer derartigen Ausführungsform mit einer als Rinne ausgeführten Schwemmleitung
kann ggf. auch ganz auf ein Gondelbecken verzichtet werden, da die Wassertiere aus
der Transporteinheit direkt in die rinnenförmige Schwemmleitung entladbar sind. Bei
dieser Ausführungsform ist die Schwemmleitung somit ein Teil der Einrichtung zum Entladen
der Transporteinheit im Bereich des Unterwassers ist.
[0051] Bei Ausführungsformen, in denen die Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit
im Unterwasser ein Gondelbecken mit einem vorgelagerten Sammelbecken aufweist, die
beide ganz oder zumindest teilweise unterhalb des Unterwasserspiegels angeordnet sind,
können die Wassertiere über eine Lockströmung, die aus dem Gondelbecken stammt, in
das Sammelbecken gelockt werden, dieses jedoch vorerst nicht wieder verlassen. Durch
Positionierung des Gondelbeckens stromabwärts eines Leitungsauslasses im Querbauwerk,
beispielsweise eines Turbinenauslasses, kann die am Auslass gebildete Strömung als
Lockströmung genutzt werden. Alternativ dazu kann jedoch auch eine separate, vom Oberwasser
in das Gondelbecken verlaufende, Lockströmungsleitung vorgesehen sein, oder die Lockströmung
durch eine Lockstrompumpe, die Wasser aus der Umgebung oder aus einem Turbinenauslass
ansaugt, generiert werden. Bei derartigen Ausführungsformen kann der (beispielsweise
mit einer Klappe oder einem Schieber) verschlossene Ausgang des Sammelbeckens geöffnet
werden, wenn die Transporteinheit im Gondelbecken angeordnet ist. Die Wassertiere
können dann durch die aus dem Gondelbecken stammende Lockströmung in die Transporteinheit
gelockt werden und selbstständig in diese einschwimmen, oder alternativ dazu in das
Gondelbecken gelockt werden und beim Anheben der Transporteinheit mit dieser eingesammelt
bzw. abgeschöpft werden.
[0052] Insbesondere ist im Rahmen der Erfindung eine Ausführungsform bevorzugt, in der die
Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit im Bereich des Oberwassers einen Fischhebetrog
aufweist. Der Fischhebetrog kann von einer abgesenkten Stellung, in der er vorzugsweise
im Bereich des Grundes des Oberwassers angeordnet ist, in eine angehobene Stellung,
in der er vorzugsweise zumindest teilweise über dem Oberwasserspiegel angeordnet ist,
verfahren werden und vice versa. Der Fischhebetrog ist in die Transporteinheit, welche
in die Lade- bzw. Entladeposition verfahren ist, entleerbar. Im Fischhebetrog gesammelte
Wassertiere können somit aus dem Oberwasser entnommen werden, wobei die Transporteinheit
beim Beladen bzw. Entladen (d.h. in der Lade- und Entladeposition positioniert) vorzugsweise
ganz oder zumindest teilweise außerhalb des Oberwassers angeordnet sein kann.
[0053] Der Fischhebetrog weist vorzugsweise wasserundurchlässige Wände auf, kann aber auch
wasserdurchlässige Wände aufweisen, die beispielsweise aus Lochblech, Gitter oder
Netz bestehen.
[0054] Vorzugsweise ist der Fischhebetrog in Strömungsrichtung vor einem Rückhaltefeinrechen
bzw. Rückhaltegitter angeordnet. Der Rückhaltefeinrechen kann beispielsweise vor dem
Einlass einer das Querbauwerk bzw. das Wasserkraftwerk durchquerenden Leitung, insbesondere
einer Turbinenleitung, angeordnet sein, um zu verhindern, dass Schwemmmaterial oder
Wassertiere in die Leitung eindringen. Vorzugsweise besteht der Rückhaltefeinrechen
aus einer Vielzahl parallel zueinander angeordneter, insbesondere vertikal verlaufender,
Stäbe, wobei benachbarte Stäbe einen Abstand von ca. 10 bis 15 mm aufweisen können.
Das in die mit dem Rückhaltefeinrechen versperrte Leitung einströmende Wasser erzeugt
im Bereich des Rückhaltefeinrechens eine Strömung, die Wassertieren als Lockströmung
dient. Wassertiere, die sich aufgrund der Lockströmung vor dem Rückhaltefeinrechen
gehäuft ansammeln, können beim Anheben des Fischhebetrogs in die angehobene Stellung
durch den Fischhebetrog eingesammelt und mit diesem dem Oberwasser entnommen werden.
[0055] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Fischhebetrog eine längliche Wanne
mit wasserdichten Seitenwänden auf und ist nach oben hin offen. An einer Längswand
der Wanne kann ein weiterer als Feinrechen ausgeführter Schutzkamm schwenkbar angeordnet
sein. Der Schutzkamm kann beim Anheben des Fischhebetrogs aufgestellt werden, um direkt
über der Wanne des Fischtrogs einen strömungsberuhigten Bereich auszubilden, in dem
sich bevorzugt Wassertiere sammeln. Sobald die Zinken des Schutzkammes den Oberwasserspiegel
durchstoßen, sind die Wassertiere zwischen dem Schutzkamm und dem Rückhaltefeinrechen
direkt über oder in der Wanne des Fischhebetrogs gefangen. Optional kann der Schutzkamm
über die oben offene Wanne geklappt werden, wenn der Fischhebetrog den Oberwasserspiegel
durchstößt, um das Hinausspringen von Wassertieren aus der Wanne zu verhindern.
[0056] In einer möglichen Ausführungsform weist der Fischhebetrog einen vorzugsweise über
eine Klappe oder einen Schieber verschließbaren und öffenbaren Auslass auf. Durch
diesen Auslass ist der Inhalt des Fischhebetrogs mit den darin eingesammelten Wassertieren
vom Fischhebetrog in der angehobenen Stellung in die Transporteinheit, welche in die
Lade- bzw. Entladeposition verfahren ist, leerbar, insbesondere spülbar. Beim Entladen
kann der Auslass direkt, vorzugsweise jedoch über eine Umgehungsleitung, mit der Transporteinheit
in Verbindung stehen. Statt dem Auslass oder zusätzlich dazu kann auch die Umgehungsleitung
verschließbar und öffenbar sein, vorzugsweise über eine Klappe oder einen Schieber.
Beispielsweise kann der Auslass des Fischhebetrogs direkt an einer Wand angeordnet
und von dieser verschlossen sein, bis der Fischhebetrog auf Höhe der Umgehungsleitung
angehoben ist.
[0057] Der Fischhebetrog bzw. die Wanne des Fischhebetrogs kann einen im Wesentlichen horizontal
verlaufenden oder einen schräg zum Auslass hin verlaufenden Boden aufweisen. Ein schräg
verlaufender Boden erleichtert das Entleeren des Fischtroges in die Transporteinheit.
[0058] Weiters kann der Fischhebetrog vorzugsweise am Boden angeordnete Rückschlagklappen
aufweisen. Wenn ein derartiger Fischhebetrog in die Transporteinheit, insbesondere
über die Umgehungsleitung, entleert wird, ist er vorzugsweise wenigstens mit dem Bodenbereich
noch unterhalb des Oberwasserspiegels angeordnet, sodass beim Entleeren des Fischhebetrogs
Wasser durch die Rückschlagklappen in den Fischhebetrog nachströmen kann.
[0059] Der Fischhebetrog kann jedoch auch mit einer vorzugsweise über eine Pumpe versorgten
Wasserleitung verbunden sein, über die Wasser beim Entleeren des Fischhebetrogs in
diesen nachströmen kann. Bei einer derartigen Ausführungsform kann der Fischhebetrog
beim Entleeren auch gänzlich über dem Oberwasserspiegel angeordnet sein.
[0060] Im Rahmen der Erfindung kann die im Bereich des Oberwassers angeordnete Einrichtung
zum Beladen der Transporteinheit auch so wie eine der beschriebenen Einrichtungen
zum Beladen der Transporteinheit im Bereich des Unterwassers ausgeführt sein, d.h.
ein Gondelbecken und/oder Sammelbecken aufweisen. Möglich ist im Rahmen der Erfindung
auch eine Ausführungsform, in der die Einrichtung zum Beladen der Transporteinheit
im Bereich des Oberwassers zusätzlich zu dem Fischhebetrog ein den Fischhebetrog umschließendes
Sammelbecken aufweist.
[0061] Im Rahmen der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Betreiben einer Anordnung an einem
fließenden Gewässer im Bereich eines Querbauwerks und/oder Wasserwerks, insbesondere
eine Fischwanderhilfe, zum Transportieren von Wassertieren, insbesondere von Fischen,
vorgesehen, wobei wenigstens eine Transporteinheit zwischen dem Bereich des Unterwassers,
insbesondere des Unterwasserspiegels, und dem Bereich des Oberwassers, insbesondere
des Oberwasserspiegels, bewegt wird. Die Transporteinheit wird zwischen einer Lade-
bzw. Entladeposition einer ersten Station im Bereich des Unterwassers und einer Lade-
bzw. Entladeposition einer zweiten Station im Bereich des Oberwassers mittels einer
Seilbahn entlang eines Fahrweges hin und her seilgezogen. Weiters wird die Transporteinheit
im Bereich des Unterwassers über eine dort angeordnete Einrichtung zum Beladen der
Transporteinheit beladen und im Bereich des Oberwassers durch eine Einrichtung zum
dortigen Entladen der Transporteinheit entladen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
die Transporteinheit im Bereich des Oberwassers über eine dort angeordnete Einrichtung
zum Beladen der Transporteinheit beladen und im Bereich des Unterwassers durch eine
Einrichtung zum dortigen Entladen der Transporteinheit entladen wird.
[0062] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft beispielsweise wie folgt ab:
Die Transporteinheit wird in der Be- bzw. Entladeposition der ersten Station positioniert,
wobei sich die Lade- bzw. Entladeposition in oder über einem Gondelbecken befindet.
[0063] Anschließend werden die Wassertiere aus einem Sammelbecken, das über einen Ausgang
mit einer Zufuhr des Gondelbeckens verbunden ist, in die Transporteinheit gespült.
Die Zufuhr ist vorzugsweise automatisch öffenbar und verschließbar.
[0064] Die Zufuhr kann beispielsweise oberhalb einer Wanne der Transporteinheit enden, sodass
die Wassertiere bei einer oben offenen Transporteinheit direkt in die Wanne gespült
werden können. Möglich ist jedoch auch, dass die Zufuhr beim Beladen an eine Beladeöffnung
der Transporteinheit, durch die die Wassertiere in die Transporteinheit gespült werden
können, anschließt. Damit können auch Transporteinheiten beladen werden, bei denen
der Zugang in die Wanne von oben versperrt ist.
[0065] Die Wassertiere werden vorzugsweise bereits vor dem Beladen der Transporteinheit
über eine Aufstiegshilfe für Wassertiere vom Unterwasser in das Sammelbecken befördert.
Während des Beladens der Transporteinheit können jedoch ebenfalls Wassertiere mit
Hilfe der Aufstiegshilfe in das Sammelbecken befördert werden.
[0066] Die Transporteinheit wird nach dem Beladen über den Fahrweg der Seilbahn bis zur
Lade- bzw. Entladeposition der zweiten Station verfahren.
[0067] Dort wird der Inhalt der Transporteinheit mit Hilfe einer in die Transporteinheit
integrierten oder externen Kippvorrichtung in das Oberwasser gekippt. Möglich ist
jedoch auch, dass der Inhalt der Transporteinheit, d.h. Wasser und Wassertiere, über
eine Entladeöffnung der Transporteinheit, die beim Erreichen der Lade- bzw. Entladeposition
der zweiten Station (automatisch) geöffnet wird, in das Oberwasser entladen wird.
Vorzugsweise fällt bei einer über die Entladeöffnung entladbaren Transporteinheit
der Boden der Transporteinheit schräg zur Entladeöffnung hin ab.
[0068] Anschließend wird die Transporteinheit in der zweiten Station beladen. Dafür wird
ein Fischhebetrog aus dem Oberwasser heraus bis über den Oberwasserspiegel angehoben,
wobei der Fischhebetrog bei seiner Aufwärtsbewegung sich darin oder darüber aufhaltende
Wassertiere einsammelt und aus dem Oberwasser hebt. Der Inhalt des Fischhebetroges
wird in der angehobenen Stellung des Fischhebetroges in die Transporteinheit entleert.
[0069] Zum Entleeren des Fischhebetroges in die Transporteinheit kann der Fischhebetrog
gekippt werden. Ebenso möglich ist es jedoch, dass der Fischhebetrog einen Auslass
aufweist, der (automatisch) geöffnet wird, um den Inhalt des Fischhebetrogs mit den
Wassertieren in die Transporteinheit zu leeren.
[0070] Nach dem Beladen der Transporteinheit in der zweiten Station fährt die Transporteinheit
wieder in die erste Station zurück.
[0071] Dort wird der Inhalt, d.h. Wasser und Wassertiere, der Transporteinheit - prinzipiell
so wie bereits beim Entladen in das Oberwasser beschrieben - aus der Transporteinheit
in das Gondelbecken gekippt oder über die Entladeöffnung entladen bzw. herausgeleert.
[0072] Aus dem Gondelbecken werden die Wassertiere über eine Schwemmleitung in das Unterwasser
gespült.
[0073] Wenn die Anordnung wenigstens zwei Transporteinheiten aufweist, kann die eine wie
bereits beschrieben im Unterwasser entladen bzw. beladen werden, während die weitere
Transporteinheit bzw. ggf. eine der weiteren Transporteinheiten zeitgleich im Bereich
des Oberwassers entladen bzw. beladen wird. Wenn die eine der Transporteinheiten von
der ersten Station zur zweiten Station fährt, kann die weitere der Transporteinheiten
von der zweiten Station zur ersten fahren und vice versa.
[0074] Eine Transporteinheit mit den beschriebenen Merkmalen kann auch unabhängig von der
als erfindungswesentlich dargestellten Anordnung, beispielsweise in einer anderen
Anordnung mit einer Fischseilbahn oder einem Fischlift, vorgesehen sein.
[0075] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen, in welchen bevorzugte
Ausführungsformen dargestellt sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer im Bereich eines Unterwassers angeordneten Einrichtung zum
Beladen einer Transporteinheit der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß einer ersten
Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der im Bereich des Unterwassers angeordneten Einrichtung zum Beladen
der Transporteinheit der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine Draufsicht der in Fig. 3 dargestellten Einrichtung,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer im Bereich eines Oberwassers angeordneten Einrichtung zum
Beladen der Transporteinheit der erfindungsgemäßen Anordnung, und
- Fig. 7
- eine Draufsicht der in Fig. 5 dargestellten Einrichtung.
[0076] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung 1 an einem fließenden Gewässer 2 im
Bereich eines Querbauwerks 3 in Seitenansicht und in sehr vereinfachter Form. Das
Querbauwerk 3 kann auch ein Wasserkraftwerk sein. Die Anordnung 1 dient dem Transport
von Wassertieren W, insbesondere Fischen.
[0077] Das Gewässer 2 weist ein stromaufwärts des Querbauwerks 3, d.h. in Strömungsrichtung
S vor dem Querbauwerk 3, angeordnetes Oberwasser 4 und ein stromabwärts des Querbauwerks
3, d.h. in Strömungsrichtung S hinter dem Querbauwerk 3, angeordnetes Unterwasser
5 auf. Aufgrund der Stauwirkung des Querbauwerks 3 besteht zwischen dem höher liegenden
Oberwasserspiegel 6 und dem tiefer liegenden Unterwasserspiegel 7 eine Höhendifferenz.
[0078] Die Anordnung 1 weist wenigstens eine Transporteinheit 8 auf, die entlang eines Fahrweges
9 einer Seilbahn 11 verfahrbar ist. In der dargestellten Ausführungsform weist die
Anordnung 1 mehrere als Gondeln bzw. Fahrbetriebsmittel der Seilbahn 11 ausgeführte
Transporteinheiten 8 auf.
[0079] Die Seilbahn 11 verläuft zwischen einer ersten Station 12 im Bereich des Unterwassers
5 und einer zweiten Station 13 im Bereich des Oberwassers 4. In den Stationen 12,
13 ist die Transporteinheit 8 jeweils in eine Lade- bzw. Entladeposition 14 des Fahrweges
9 verfahrbar und in dieser positionierbar.
[0080] In den Stationen 12, 13 und im Bereich eines Höhepunktes des Querbauwerks 3 sind
Stützen 15 angeordnet, wobei in den Stationen 12, 13 eine oder mehr als eine Stütze/n
15 vorgesehen sein kann/können und die Seilbahn 11 noch weitere Stützen 15 am Querbauwerk
3 bzw. außerhalb der Stationen 12, 13 aufweisen kann.
[0081] Im Bereich des Unterwassers 5, insbesondere in der ersten Station 12, weist die Anordnung
1 eine Einrichtung 16 zum Beladen der Transporteinheit 8 auf.
[0082] Ebenso weist die Anordnung 1 im Bereich des Oberwassers 4, insbesondere in der zweiten
Station 13, eine Einrichtung 17 zum Beladen der Transporteinheit 8 auf.
[0083] Weiters weist die erfindungsgemäße Anordnung 1 eine Einrichtung 18 zum Entladen der
Transporteinheit 8 im Unterwasser 5 und eine Einrichtung 19 zum Entladen der Transporteinheit
8 im Oberwasser 4 auf. Diese Einrichtungen 18, 19 können ganz oder in Teilen übereinstimmen,
wobei wenigstens Teile der Einrichtungen 18, 19 vorzugsweise direkt an der Transporteinheit
8 angeordnet bzw. in der Transporteinheit 8 integriert sind.
[0084] Die Fig. 2 und 3 zeigen die Einrichtung 16 zum Beladen der Transporteinheit 8 im
Bereich des Unterwassers 5 gemäß einer ersten Ausführungsform in stark vereinfachter
Form in einer Seitenansicht (bzw. Frontalansicht) und einer Draufsicht.
[0085] Die Einrichtung 16 zum Beladen der Transporteinheit 8 im Bereich des Unterwassers
5 ist im Bereich der ersten Station 12 und stromabwärts des Querbauwerkes 3 angeordnet.
[0086] In der dargestellten Ausführungsform weist die Einrichtung 16 zum Beladen der Transporteinheit
8 im Bereich des Unterwassers 5 eine Aufstiegshilfe 21 für Wassertiere W, insbesondere
eine Fischaufstiegsschnecke, auf.
[0087] Die Aufstiegshilfe 21 verläuft vom Unterwasser 5 bis zum Eingang 22 eines Sammelbeckens
23, das in der dargestellten Ausführungsform oberhalb des Unterwasserspiegels 7 angeordnet
ist.
[0088] Von einem Ausgang 24 des Sammelbeckens 23 verläuft eine Zufuhrleitung 25 zu einer
Zufuhr 26 eines Gondelbeckens 27, das in der dargestellten Ausführungsform weitestgehend
tiefer als das Sammelbecken 23, aber höher als der Unterwasserspiegel 7 angeordnet
ist.
[0089] Beim Positionieren der Transporteinheit 8 in der Lade- bzw. Entladeposition 14 ist
die Transporteinheit 8 wenigstens bereichsweise im Gondelbecken 27 angeordnet.
[0090] Das Gondelbecken 27 weist eine Abfuhr 28 auf, die oberhalb des Unterwasserspiegels
7 angeordnet und über eine Schwemmleitung 29 mit dem Unterwasser 5 verbunden ist.
Die Schwemmleitung 29 mündet vorzugsweise knapp hinter, d.h. stromabwärts, der Aufstiegshilfe
21 ins Unterwasser 5.
[0091] Zum Beladen der Transporteinheit 8 wird die Zufuhrleitung 25, die beispielsweise
mit Hilfe eines Schiebers 31 verschließbar ist, geöffnet, sodass Wassertiere W, insbesondere
Fische, aus dem Sammelbecken 23 in die im Gondelbecken 27 positionierte Transporteinheit
8 gespült werden.
[0092] Die Transporteinheit 8 weist eine wasserdichte Wanne 32 auf, die in der dargestellten
Ausführungsform nach oben hin mit einer wasserdurchlässigen Schutzeinrichtung 33,
z.B. einem Gitter, verschlossen ist. In der Schutzeinrichtung 33 ist eine beispielsweise
mit einer Klappe oder einem Schieber verschließbare Beladeöffnung 34 vorgesehen, die
beim Beladen der Transporteinheit 8 geöffnet wird. Die Beladeöffnung 34 kann jedoch
auch in einer Seitenwand der Transporteinheit 8 angeordnet sein.
[0093] Beim Beladen der Transporteinheit mit Wassertieren W werden diese aufgrund der Schutzeinrichtung
33 in der Wanne 32 zurückgehalten, während das überschüssige Wasser aus der Wanne
32 austritt und in das Gondelbecken 27 fließt.
[0094] Die Transporteinheit 8 kann auch oben offen ausgeführt sein, wobei das überschüssige
Wasser bei derartigen Ausführungsformen über den Rand der Wanne 32, der die Wassertiere
W zurückhält, ins Gondelbecken 27 strömt bzw. schwappt.
[0095] Während die Transporteinheit 8 entlang der Fahrbahn 9 der Seilbahn 11 verfahren wird,
ist die Zufuhrleitung 25 verschlossen. Da die Aufstiegshilfe 21 kontinuierlich Wasser
vom Unterwasser 5 in das Sammelbecken 23 befördert, werden auch durchgehend Wassertiere
W in das Sammelbecken 23 befördert bzw. bis zum neuerlichen Beladen der Transporteinheit
8 gesammelt.
[0096] Das durch die Schwemmleitung 29 in das Unterwasser 5 strömende Wasser erzeugt im
Unterwasser 5 eine Lockströmung L, durch die Wassertiere W zur Aufstiegshilfe 21 gelockt
werden.
[0097] Zum Entladen der Transporteinheit 8 wird diese ebenfalls in der Lade- bzw. Entladeposition
14 positioniert und eine Entladeöffnung 35 im Boden 36 der Wanne 32 der Transporteinheit
8 wird geöffnet. Durch die Entladeöffnung 35 wird der Inhalt der Transporteinheit
8 (insbesondere Wassertiere W und Wasser) in das Gondelbecken 27 geleert. Um die Wanne
32 noch gründlicher entleeren zu können, verläuft der Boden 36 vorzugsweise schräg
zur Entladeöffnung 35 hin.
[0098] Vom Gondelbecken 27 werden die Wassertiere W durch die Abfuhr 28 über die Schwemmleitung
29 in das Unterwasser 5 gespült.
[0099] Die Fig. 4 und 5 zeigen die Einrichtung 16 zum Beladen der Transporteinheit 8 im
Bereich des Unterwassers 5 gemäß einer weiteren Ausführungsform in stark vereinfachter
Form in einer Seitenansicht (bzw. Frontalansicht) und einer Draufsicht.
[0100] Bei dieser Ausführungsform sind sowohl das Sammelbecken 23 als auch das Gondelbecken
27 im Unterwasser 5 und weitestgehend unterhalb des Unterwasserspiegels 7 angeordnet.
[0101] Das Sammelbecken 23 und das Gondelbecken 27 können wie dargestellt quer zur Strömungsrichtung
S gesehen mittig im Unterwasser 5 angeordnet sein, aber auch quer zur Strömungsrichtung
S gesehen seitlich oder in einer seitlichen Nische angeordnet sein. Vorzugsweise sind
die beiden Becken 23, 27 so angeordnet, dass das Gondelbecken 27 stromabwärts eines
Auslasses einer das Querbauwerk durchquerenden Leitung, z.B. insbesondere einer Turbinenleitung,
angeordnet ist.
[0102] Der Eingang 22 des Sammelbeckens 23 weist eine Reuse 37 auf, durch die Wassertiere
W aus dem Unterwasser 5 in das Sammelbecken 23 schwimmen, dieses jedoch nicht verlassen
können.
[0103] Der Ausgang 24 des Sammelbeckens 23 ist direkt mit der Zufuhr 26 des Gondelbeckens
27 verbunden, wobei diese Verbindung mittels eines Schiebers 31 verschließbar ist.
[0104] Zum Beladen wird die Transporteinheit 8 in eine Position oberhalb des Gondelbeckens
27 verfahren und von dort über eine Absenkvorrichtung 38 in die Lade- bzw. Entladeposition
14 in das Gondelbecken 27 abgesenkt.
[0105] Die Absenkvorrichtung 38 kann Teil einer Halterung der Transporteinheit 8 selbst
oder ein externer Mechanismus sein. Beispielsweise kann die Transporteinheit 8 zum
Absenken von einem Seil der Seilbahn 11 entkoppelt, mit der Absenkvorrichtung 37 gekoppelt
und anschließend abgesenkt werden.
[0106] Wenn die Transporteinheit 8 im Gondelbecken 27 positioniert ist, kann der Schieber
31 zwischen dem Ausgang 24 des Sammelbeckens 23 und der Zufuhr 26 des Gondelbeckens
27 geöffnet werden, damit Wassertiere W über eine Beladeöffnung 34 in die nach oben
hin mit der Schutzeinrichtung 33 verschlossene Wanne 32 der Transporteinheit 8 einschwimmen
können.
[0107] Die beladende Transporteinheit 8 wird mit Hilfe der Absenkvorrichtung 38 wieder bis
zum Fahrweg 9 angehoben.
[0108] Bei Ausführungsformen, bei denen die Wanne 32 der Transporteinheit 8 oben offen ist,
können Wassertiere W bei abgesenkter Transporteinheit 8 auch direkt in das Gondelbecken
27 eingelassen werden. Die Wassertiere W werden bei derartigen Ausführungsformen beim
Anheben der Transporteinheit 8 aus dem Gondelbecken heraus 27 gehoben bzw. geschöpft,
wobei überflüssiges Wasser über den Rand der Wanne 32 zurückfließen kann.
[0109] Beim Entladen der Transporteinheit 8 wird der Inhalt der Transporteinheit 8 in das
Gondelbecken 27 geleert, wobei die Transporteinheit 8 dafür oberhalb des Gondelbeckens
27 angeordnet oder ganz bzw. teilweise in das Gondelbecken 27 abgesenkt sein kann.
[0110] Zum Entleeren der Transporteinheit 8 kann vorzugsweise eine in den Fig. 4 und 5 nicht
dargestellte Entladeöffnung 35 der Transporteinheit 8, die beispielsweise im Boden
36 der Wanne 32 angeordnet ist, geöffnet werden.
[0111] Die Wassertiere W können vom Gondelbecken 27 aus über eine nicht dargestellte, als
Öffnung ausgeführte, Abfuhr 28 des Gondelbeckens 27 in das Unterwasser 5 schwimmen
bzw. geschwemmt werden, wobei die Abfuhr 28 vorzugsweise mit einem Schieber oder einer
Klappe verschließbar ist oder eine Reuse aufweist, die das Verlassen des Gondelbeckens
27, nicht jedoch das Eindringen in dieses gestattet. Vorzugsweise wird die Transporteinheit
8 erst vollständig in das Gondelbecken 27 abgesenkt, nachdem die Wassertiere das Gondelbecken
27 verlassen haben.
[0112] Alternativ dazu kann beim Entladen der Transporteinheit 8 der Inhalt der Transporteinheit
8 über eine nicht dargestellte Ausschwemmleitung direkt in das Unterwasser 5 geleert
werden. Bei einer derartigen Ausführungsform wird die Transporteinheit 8, insbesondere
mit ihrer Entladeöffnung 34, beim Entladen direkt neben der Ausschwemmleitung positioniert.
[0113] In einer weiteren nicht dargestellten Alternative wird die Transporteinheit 8 nicht
über dem Gondelbecken 27 oder darin entladen, sondern davor, dahinter oder daneben
und wird erst zum Beladen wieder über das Gondelbecken 27 verfahren. Dafür kann beispielsweise
der Fahrweg 9, insbesondere das Seil, der Seilbahn 11 stromabwärts bis über das Sammelbecken
23 hinaus führen. Die Lade- bzw. Entladeposition 14 der Transporteinheit 8 ist in
diesem Fall als in eine Ladeposition und eine Entladeposition aufgeteilt anzusehen.
[0114] Die Reuse 37 am Sammelbecken 23 und ggf. auch die Reuse am Gondelbecken 27 kann/können
als Wendereuse ausgeführt sein.
[0115] Die Fig. 6 und 7 zeigen die Einrichtung 17 zum Beladen der Transporteinheit 8 im
Bereich des Oberwassers 4 in stark vereinfachter Form in einer Seitenansicht (bzw.
Frontalansicht) und einer Draufsicht. Diese Einrichtung 17 ist im Bereich der zweiten
Station 13 der Seilbahn 11 angeordnet.
[0116] Die Einrichtung 17 zum Beladen der Transporteinheit 8 im Bereich des Oberwassers
4 weist einen Fischhebetrog 39 auf, der vor einem Rückhaltefeinrechen 41 angeordnet
ist. Der Rückhaltefeinrechen 41 ist vor einem Einlass einer das Querbauwerk 3 durchquerenden
Leitung 42, insbesondere einer Turbinenleitung, positioniert und verhindert das Eindringen
von Wassertieren W in diese Leitung 42 (zumindest das Eindringen von Wassertieren
W mit einer bestimmten Größe).
[0117] Der Fischhebetrog 39 ist aus dem Oberwasser 4 bis über den Oberwasserspiegel 6 anhebbar
und auch wieder bis unter den Oberwasserspiegel 6 absenkbar.
[0118] In der dargestellten Ausführungsform weist der Fischhebetrog 39 eine wasserundurchlässige
Wanne 43 mit einem seitlichen Auslass 44 auf.
[0119] Beim Anheben des Fischhebetroges 39 in eine angehobene Stellung werden die Wassertiere
W, die sich aufgrund der als Lockströmung L wirkenden Strömung in die Leitung 42 vor
dem Rückhaltefeinrechen 42 sammeln, mit dem Fischhebetrog 39 eingesammelt und aus
dem Oberwasser 4 gehoben.
[0120] Wenn sich der Fischhebetrog 29 in seiner angehobenen Stellung befindet, schließt
der Auslass 44 an eine mit einem Schieber 31 verschließbare Umgehungsleitung 45 an.
[0121] Über die Umgehungsleitung 45 können Wassertiere W bei geöffnetem Schieber 31 und
angehobenem Fischhebetrog 39 in die Transporteinheit 8, die in die Lade- bzw. Entladeposition
14 im Bereich des Oberwassers 4 verfahren ist, gespült werden.
[0122] Zum Beladen kann bei Ausführungsformen, in denen die Wanne 32 der Transporteinheit
8 nach oben hin mit einer Schutzeinrichtung 33 verschlossen ist, die Beladeöffnung
34 geöffnet werden, wobei die Umgehungsleitung 45 direkt an der Beladeöffnung 34 mündet.
Bei Ausführungsformen, in denen die Wanne 32 der Transporteinrichtung 8 oben offen
ist, kann die Umgehungsleitung 45 an beliebiger Stelle über der Wanne 32 münden.
[0123] Zum Entladen der Transporteinrichtung 8 kann die Entladeöffnung 35 geöffnet und der
Inhalt der Transporteinheit 8, d.h. der Inhalt ihrer Wanne 32, direkt in das Oberwasser
4 geleert werden.
[0124] Der Fischhebetrog 39 kann an einer vom Rückhaltefeinrechen 41 beabstandeten Längswand
46 seiner Wanne 43 einen Schutzkamm aufweisen, der derart hoch geschwenkt oder verfahren
werden kann, dass er eine horizontale Verlängerung der Längswand 46 bildet. Der Schutzkamm
ist vorzugsweise als Feinrechen ausgeführt. Hinter dem Schutzkamm wird eine strömungsberuhigte
Zone gebildet, in der sich Wassertiere W besonders gerne sammeln. Bei einem verschwenkbaren
Schutzkamm kann dieser zusätzlich beim Herausheben des Fischhebetrogs 39 aus dem Oberwasser
4 oben über die Wanne 34 des Fischhebetrogs 39 geklappt werden, um ein Herausspringen
von Wassertieren W aus der Wanne 43 zu verhindern.
[0125] Statt der Entladeöffnung 35 oder zusätzlich dazu kann die Transporteinheit 8 bei
allen beschriebenen Ausführungsformen auch eine Kippvorrichtung aufweisen bzw. es
kann eine externe Kippvorrichtung in der ersten Station 12 oder der zweiten Station
13 vorgesehen sein. Mit Hilfe der Kippvorrichtung kann der Inhalt der Transporteinheit
8, d.h. der Inhalt ihrer Wanne 32, in das Gondelbecken 27 bzw. das Oberwasser 4 gekippt
werden.
[0126] Im Rahmen der Erfindung ist/sind die Entladeöffnung 35 und/oder die Kippvorrichtung
als Einrichtung 18 zum Entladen der Transporteinheit 8 im Unterwasser 5 und als Einrichtung
19 zum Entladen der Transporteinheit 8 im Oberwasser 4, oder wenigstens als Teil derartiger
Einrichtungen 18, 19 anzusehen.
Bezugszeichenliste:
1 |
Anordnung |
23 |
Sammelbecken |
2 |
Gewässer |
24 |
Ausgang Sammelbecken |
3 |
Querbauwerk |
25 |
Zufuhrleitung |
4 |
Oberwasser |
26 |
Zufuhr Gondelbecken |
5 |
Unterwasser |
27 |
Gondelbecken |
6 |
Oberwasserspiegel |
28 |
Abfuhr Gondelbecken |
7 |
Unterwasserspiegel |
29 |
Schwemmleitung |
8 |
Transporteinheit |
30 |
--- |
9 |
Fahrweg |
31 |
Schieber |
10 |
--- |
32 |
Wanne Transporteinrichtung |
11 |
Seilbahn |
12 |
erste Station |
33 |
Schutzeinrichtung |
13 |
zweite Station |
34 |
Beladeöffnung |
14 |
Lade- bzw. Entladeposition |
35 |
Entladeöffnung |
36 |
Boden |
15 |
Stütze |
37 |
Reuse |
16 |
Einrichtung (Beladen Unterwasser) |
38 |
Absenkvorrichtung |
39 |
Fischhebetrog |
17 |
Einrichtung (Beladen Oberwasser) |
40 |
--- |
41 |
Rückhaltefeinrechen |
18 |
Einrichtung (Entladen Unterwasser) |
42 |
Leitung |
43 |
Wanne Fischhebetrog |
19 |
Einrichtung (Entladen Oberwasser) |
44 |
Auslass |
45 |
Umgehungsleitung |
20 |
--- |
46 |
Längswand Fischhebetrog |
21 |
Aufstiegshilfe für Wassertiere |
S |
Strömungsrichtung Gewässer |
22 |
Eingang Sammelbecken |
|
|
W |
Wassertiere |
|
|
L |
Lockströmung |
1. Anordnung (1) an einem fließenden Gewässer (2) im Bereich eines Querbauwerks (3) und/oder
Wasserkraftwerks, insbesondere eine Fischwanderhilfe, zum Transportieren von Wassertieren
(W), insbesondere von Fischen, mit wenigstens einer Transporteinheit (8), die zwischen
dem Bereich des Unterwassers (5), insbesondere des Unterwasserspiegels (7), und dem
Bereich des Oberwassers (4), insbesondere des Oberwasserspiegels (6), bewegbar ist,
wobei die Anordnung (1) eine Seilbahn (11) umfasst, mit der die Transporteinheit (8)
zwischen einer Lade- bzw. Entladeposition (14) einer ersten Station (12) im Bereich
des Unterwassers (5) und einer Lade- bzw. Entladeposition (14) einer zweiten Station
(13) im Bereich des Oberwassers (4) seilgezogen entlang eines Fahrweges (9) verfahrbar
ist und wobei die Anordnung (1) eine im Bereich des Unterwassers (5) angeordnete Einrichtung
(16) zum Beladen der Transporteinheit (8) sowie eine Einrichtung (19) zum Entladen
der Transporteinheit (8) im Bereich des Oberwassers (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung (1) zusätzlich eine im Bereich des Oberwassers (4) angeordnete Einrichtung
(17) zum Beladen der Transporteinheit (8) sowie eine Einrichtung (18) zum Entladen
der Transporteinheit (8) im Bereich des Unterwassers (18) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheit (8) eine nach oben geöffnete, wasserundurchlässige Wanne (32)
aufweist, wobei die Wanne (32) vorzugsweise nach oben hin durch eine wasserdurchlässige
Schutzeinrichtung (33), wie ein Netz, ein Gitter oder einen Käfig, verschlossen ist,
die das Hinausspringen von Wassertieren (W) verhindert, und wobei die Transporteinheit
(8) vorzugsweise eine Beschattungseinrichtung aufweist, durch die das Innere der Wanne
(32) zumindest bereichsweise vor Sonneneinstrahlung schützbar ist und wobei.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (32) der Transporteinheit (8) als Einrichtung (18, 19) zum Entladen der
Transporteinheit (8) eine vorzugsweise über eine Klappe oder einen Schieber verschließbare
und öffenbare Entladeöffnung (35) aufweist, und dass die Wanne (32) vorzugsweise einen
schrägen Boden (36) aufweist, der zu der Entladeöffnung (35) hin abfällt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei oder mehr als zwei Transporteinheiten (8) aufweist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (16) zum Beladen der Transporteinheit (8) im Bereich des Unterwassers
(5) ein Gondelbecken (27) aufweist, in oder über dem die Lade- bzw. Entladeposition
(14) angeordnet ist, und dass das Gondelbecken (27) eine Zufuhr (26) aufweist, über
die Wassertiere (W) in die, in die Lade- bzw. Entladeposition (14) verfahrene, Transporteinheit
(8) spülbar sind, wobei das Gondelbecken (27) vorzugsweise eine Abfuhr (28) aufweist,
die oberhalb des Unterwasserspiegels (7) angeordnet ist und die über eine Schwemmleitung
(29) mit dem Unterwasser (5) verbunden ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (16) zum Beladen der Transporteinheit (8) im Bereich des Unterwassers
(5) ein Sammelbecken (23) aufweist, das einen Eingang (22), über den Wassertiere (W)
in das Sammelbecken (23) gelangen können, und einen Ausgang (24), über den Wassertiere
(W) das Sammelbecken (23) verlassen können, aufweist, und dass der Ausgang (24) über
eine Zufuhrleitung (25) mit der Zufuhr (26) des Gondelbeckens (27) verbunden ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingang (22) des Sammelbeckens (23), insbesondere das ganze Sammelbecken (23),
und vorzugsweise die Zufuhr (26) des Gondelbeckens (27), insbesondere das ganze Gondelbecken
(27), oberhalb des Unterwasserspiegels (7) angeordnet ist/sind, und dass die Einrichtung
(16) zum Beladen der Transporteinheit (8) im Bereich des Unterwassers (5) eine Aufstiegshilfe
(21) für Wassertiere (W), insbesondere eine Fischaufstiegsschnecke, aufweist, die
den Eingang (22) mit dem Unterwasser (5) verbindet.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (17) zum Beladen der Transporteinheit (8) im Bereich des Oberwassers
(4) einen Fischhebetrog (39) aufweist, der von einer abgesenkten Stellung, in der
er unter dem Oberwasserspiegel (6) angeordnet ist, in eine angehobene Stellung, in
der er über dem Oberwasserspiegel (6) angeordnet ist, verfahren werden kann und vice
versa und der in die, in die Lade- bzw. Entladeposition (14) verfahrene, Transporteinheit
(8) entleerbar ist, dass der Fischhebetrog (39) vorzugsweise in Strömungsrichtung
(S) vor einem Rückhaltefeinrechen (41), der insbesondere vor einer das Querbauwerk
(3) durchquerenden Leitung (42) positioniert ist, angeordnet ist, und dass der Fischhebetrog
(39) vorzugsweise einen Auslass (44) aufweist, durch den die Wassertiere (W) insbesondere
über eine Umgehungsleitung (45) vom Fischhebetrog (39) in der angehobenen Stellung
in die, in die Lade- bzw. Entladeposition (14) verfahrene, Transporteinheit (8) leerbar
sind, wobei insbesondere der Auslass (44) und/oder die Umgehungsleitung (45) über
eine Klappe oder einen Schieber (31), verschließbar und öffenbar ist/sind.
9. Verfahren zum Betreiben einer Anordnung (1) an einem fließenden Gewässer (2) im Bereich
eines Querbauwerks (3) und/oder Wasserwerks, insbesondere einer Fischwanderhilfe,
zum Transportieren von Wassertieren (W), insbesondere von Fischen, wobei wenigstens
eine Transporteinheit (8) zwischen dem Bereich des Unterwassers (5), insbesondere
des Unterwasserspiegels (7), und dem Bereich des Oberwassers (4), insbesondere des
Oberwasserspiegels (6), bewegt wird, wobei die Transporteinheit (8) zwischen einer
Lade- bzw. Entladeposition (14) einer ersten Station (12) im Bereich des Unterwassers
(5) und einer Lade- bzw. Entladeposition (14) einer zweiten Station (13) im Bereich
des Oberwassers (4) mittels einer Seilbahn (11) entlang eines Fahrweges (9) hin und
her seilgezogen wird und wobei die Transporteinheit (8) im Bereich des Unterwassers
(5) über eine dort angeordnete Einrichtung (16) zum Beladen der Transporteinheit (8)
beladen wird, und im Bereich des Oberwassers (4) durch eine Einrichtung (19) zum dortigen
Entladen der Transporteinheit (8) entladen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheit (8) im Bereich des Oberwassers (4) über eine dort angeordnete
Einrichtung (17) zum Beladen der Transporteinheit (8) beladen wird, und im Bereich
des Unterwassers (5) durch eine Einrichtung (18) zum dortigen Entladen der Transporteinheit
(8) entladen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheit (8) in der Lade- bzw. Entladeposition (14) zum Beladen der Transporteinheit
(8) in der ersten Station (12) in oder über einem Gondelbecken (27) positioniert wird,
und dass die Wassertiere (W) über eine Zufuhr (26) in die Transporteinheit (8) gespült
werden bzw. einschwimmen, wobei sie insbesondere mittels einer Lockströmung (L) gelockt
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wassertiere (W) aus einem Sammelbecken (23), das über einen Ausgang (24) mit
der Zufuhr (26) verbunden ist, in die Transporteinheit (8) gespült werden bzw. einschwimmen,
wobei sie insbesondere mittels einer Lockströmung (L) gelockt werden, wobei die Wassertiere
(W) vor dem Beladen der Transporteinheit (8) insbesondere über eine Aufstiegshilfe
(21) für Wassertiere (W) vom Unterwasser (5) in das zumindest teilweise, vorzugsweise
gänzlich, über dem Unterwasserspiegel (7) angeordnete Sammelbecken (23) befördert
werden oder über eine Reuse (37) in das zumindest teilweise unter dem Unterwasserspiegel
(7) angeordnete Sammelbecken (23) einschwimmen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheit (8) in der Lade- bzw. Entladeposition (14) zum Beladen der Transporteinheit
(8) in der zweiten Station (13) positioniert wird, dass ein Fischhebetrog (39) mit
Wassertieren (W) aus dem Oberwasser (4), vorzugsweise zumindest teilweise bis über
den Oberwasserspiegel (6), angehoben wird, und dass die Wassertiere (W) aus dem Fischhebetrog
(39) in die Transporteinheit (8) geleert werden, wofür vorzugsweise ein Auslass (44)
des Fischhebetrogs (39) oder eine den Fischhebetrog (39) mit der Transporteinheit
(8) verbindende Umgehungsleitung (45) geöffnet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wassertiere (W) beim Entladen der Transporteinheit (8) im Bereich des Oberwassers
(4) aus der Transporteinheit (8) in das Oberwasser (4) gekippt werden oder dass eine
Entladeöffnung (35) der Transporteinheit (8) geöffnet wird und die Wassertiere (W)
in das Oberwasser (4) entladen werden und/oder dass die Wassertiere (W) beim Entladen
der Transporteinheit (8) im Bereich des Unterwassers (5) aus der Transporteinheit
(8) in das Unterwasser (5) oder ggf. das Gondelbecken (27) gekippt werden oder dass
eine Entladeöffnung (34) der Transporteinheit (8) geöffnet wird und die Wassertiere
(W) in das Unterwasser (5) oder ggf. das Gondelbecken (27) entladen werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wassertiere (W) beim Entladen der Transporteinheit (8) im Bereich des Unterwassers
(5) in das Gondelbecken (27) gekippt oder entladen werden, und dass die Wassertiere
(W) vom Gondelbecken (27) über eine Schwemmleitung (29) in das Unterwasser (5) gespült
werden oder dass die Wassertiere (W) beim Entladen direkt in die Schwemmleitung (29)
gekippt und über diese in das Unterwasser (5) gespült werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung (1) wenigstens zwei Transporteinheiten (8) aufweist, und dass eine
der Transporteinheiten (8) im Bereich des Unterwassers (5) entladen bzw. beladen wird,
während die weitere Transporteinheit (8) bzw. ggf. eine der weiteren Transporteinheiten
(8) im Bereich des Oberwassers (4) entladen bzw. beladen wird.