[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage, ein Computerprogramm,
ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung
einer Schließeinrichtung.
[0002] Es bestehen ständige Bestrebungen, die Energieeffizienz von Heizungsanlagen zu steigern,
um ein kostengünstiges und/oder umweltschonendes Betreiben zu ermöglichen. Hierzu
ist eine Vielzahl von Lösungen und Vorschlägen bekannt, wobei diese häufig die Komplexität
einer Heizungsanlage erhöhen, womit einhergehend die nutzbare Standzeit sinken und
die Wahrscheinlichkeit einer Havarie erhöht sein kann.
[0003] Hierzu schlägt die
DE 20 2015 002 697 U1 vor, eine Abgasklappe in einer Abgasleitung eines Ofens in einen geschlossenen Zustand
zu überführen, wenn eine elektrische Funktionskomponente des Heizgerätes nicht aktiviert
ist und eine Temperaturmesseinrichtung signalisiert, dass die Abgastemperatur unter
einem vorbestimmten Temperaturwert liegt. Diese Lösung ist jedoch sehr aufwendig und
Fehlfunktionen der Temperaturmesseinrichtung können ein Schließen der Abgasklappe
trotz hoher Abgastemperaturen auslösen, was kritische Zustände des Ofens hervorrufen
kann.
[0004] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer
Heizungsanlage vorzuschlagen, das die geschilderten Probleme des Standes der Technik
zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll das Verfahren ohne wesentliche zusätzliche
Einbauten in einer Heizungsanlage durchführbar sein und die Komplexität des Betriebes
nicht wesentlich erhöhen. Zudem soll die Erfindung die Komplexität einer Heizungsanlage
zumindest nicht wesentlich erhöhen und nur geringe bauliche Veränderungen an der Heizungsanlage
erfordern und eine einfache Integration in einen bestehenden Produktionsprozess ermöglichen.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0006] Hierzu trägt ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage bei, wobei die Heizungsanlage
ein Heizgerät mit einem Brenner hat, dessen Verbrennungsprodukte über einen Abgaskanal
und eine Abgasanlage abgeführt werden können. Das Verfahren umfasst zumindest die
folgenden Schritte:
- a) teilweises Schließen des Abgaskanals und/oder der Abgasanlage nach einem Abschalten
des Brenners,
- b) Öffnen des Abgaskanals und/oder der Abgasanlage vor oder bei einem Einschalten
des Brenners.
[0007] Die Schritte a) und b) können bei einem regulären Betriebsablauf bei jedem Einschalten
bzw. Abschalten des Brenners des Heizgerätes der Heizungsanlage durchgeführt werden.
[0008] Als Ergebnis des Verfahrens ist der Abgaskanal und/oder die Abgasanlage bei einem
ausgeschalteten Brenner des Heizgerätes teilweise verschlossen, so dass vorteilhaft
keine oder kaum Wärmeenergie durch Konvektion bzw. Luftströmung verloren gehen kann.
So kann das (vollständige) Öffnen bzw. (teilweise) Schließen des Abgasweges in Abhängigkeit
des Brennerzustandes auch eine Konvektionswärmeströmung durch den Abgaskanal und die
Abgasanlage (welche durch einen Kamineffekt unterstützt werden kann) reduzieren oder
sogar unterbinden.
[0009] Derart ist möglich, dass eine Luftströmung im Brenner und/oder im Abgasweg nachgeordneter
Wärmetauscher (beispielsweise für eine Warmwasserbereitung oder einen Heizkreislauf)
deutlich reduziert oder sogar unterbunden wird, so dass auch ein mit der Luftströmung
verbundener Wärmeabtransport vom Brenner bzw. verbundenen Wärmetauscher gleichermaßen
gemindert wird. Ein Auskühlen des Brenners und des verbundenen Wärmetauschers kann
so eingeschränkt und die Energieeffizienz des Heizgerätes bzw. der Heizungsanlage
verbessert werden. Ein weiterer Vorteil kann in einem verbesserten Startverhalten
eines nicht ausgekühlten Heizgerätes gesehen werden.
[0010] Das Schließen/Öffnen des Abgasweges kann insbesondere innerhalb des im Heizgerät
angeordneten Abgaskanals erfolgen. Diese Ausgestaltung ist vorteilhaft, weil eine
vom Heizgerät wegführende Wärmeströmung unterbunden wird und die anlagentechnische
Umsetzung des vorgeschlagenen Verfahrens vereinfacht wird. Insbesondere kann eine
(motorisch zu betätigende) Schließeinrichtung bereits vollständig angeschlossen und
verkabelt sein, so dass ein zusätzlicher Montageaufwand bei der Installation der Heizungsanlage
vermieden werden kann. Die Vorteile der Erfindung werden jedoch auch verwirklicht,
wenn ein Schließen /Öffnen des Abgasweges in einer dem Abgaskanal nachgeordneten Abgasanlage
erfolgt.
[0011] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, welches dazu
eingerichtet ist, einen gasförmigen Brennstoff, wie Erdgas oder Wasserstoff, unter
Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen, um Wärme beispielsweise für einen Heizkreislauf
oder eine Warmwasserversorgung bereitzustellen. Das Heizgerät weist in der Regel zumindest
einen Brenner und eine Fördereinrichtung auf, die ein Gemisch von Brennstoff (Gas)
und Verbrennungsluft durch einen Gemischkanal des Heizgerätes zum Brenner fördert,
wobei die Verbrennungsluft über eine Luftansaugung dem Gemischkanal zugeführt werden
kann. Dem Brenner schließt sich ein im Heizgerät angeordneter Abgaskanal an, über
den die Verbrennungsprodukte einer Abgasanlage zugeführt werden können. Insbesondere
kann das Heizgerät ein Brennwert-Heizgerät sein.
[0012] Es ist möglich, dass im Rahmen von Schritt a) nur ein teilweises Schließen des Abgaskanals
und/oder der Abgasanlage erfolgt, also ein vollständiger gasdichter Verschluss des
Abgasweges nicht erreicht wird. Gleichwohl ist auch in diesem Fall bevorzugt, dass
der Abgasweg zumindest weitgehend verschlossen ist, also z.B. nur noch eine Bypass-Abgasströmung
durch maximal 10% des maximalen Strömungsquerschnitts des Abgasweges dort zugelassen
ist. Das Schließen kann also "nur" teilweise (dann aber bevorzugt überwiegend) oder
(nahezu) vollständig erfolgen. Es ist möglich, dass der Schließgrad (z. B. 90% bis
100%) variiert oder aufgrund von Umgebungsparametern (z.B. aktuelle Kondensatbildung)
eingestellt wird.
[0013] Im Rahmen von Schritt b) wird insbesondere der Schließvorgang aus Schritt a) zurückgenommen,
so dass dann wieder ein vollständig geöffneter Abgasweg vorliegt.
[0014] Sowohl Schritt a) als auch Schritt b) erfolgt in Abhängigkeit eines aktuellen oder
(ermittelbaren) zukünftigen Zustand des Brenners. Insbesondere wird zunächst eine
Zustandsänderung des Brenners (insbesondere messtechnisch) erfasst und daraufhin (automatisch)
einer der beiden Schritte a) oder b) initiiert. Hierfür können alternativ oder kumulativ
sekundäre Betriebsparameter des Brenners (z. B. elektrischer Verbrauch / Widerstand
von zugeordneten Komponenten) und/oder dessen Arbeitsergebnisse (z. B. Flammengüte,
Abgasqualität, Temperatur, etc.) herangezogen werden. Es ist möglich, dass die Schritte
a) und/oder b) ein konkretes Steuersignal zur Initiierung benötigen. Soweit Schritt
b) auch bereits vor einem Einschalten des Brenners initiiert werden kann, kann das
beispielsweise aufgrund anderer Umgebungs- oder Betriebsbedingungen (des Heizgerätes
und/oder der Heizungsanlage) erfolgen, die (bekanntermaßen) ein zeitnahes und/oder
ein z. B. turnusmäßiges Einschalten des Brenners erkennen lassen.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Schließen gemäß Schritt a) und das
Öffnen gemäß Schritt b) durch eine Schließeinrichtung erfolgen. Die Schließeinrichtung
kann derart ausgestaltet sein, dass eine Gasströmung durch die geschlossene Schließeinrichtung
weitestgehend verhindert wird, jedoch ein Fließen von Kondensat durch die Schließeinrichtung
auch im (teilweise bzw. überwiegend) geschlossenen Zustand möglich ist. In vorteilhafter
Weise kann so ein Stau von Kondensat an der Schließeinrichtung, der bei einem Öffnen
der Schließeinrichtung schlagartig in das Heizgerät eindringen würde, verhindert werden.
Weiter muss so im Bereich der Schließeinrichtung kein Kondensatabfluss geschaffen
werden, wodurch der Aufwand zur Durchführung eines vorgeschlagenen Verfahrens minimiert
werden kann. Insbesondere bei einer mehrfach belegten Abgasanlage, also einer Abgasanlage,
an die mehrere Heizgeräte (beispielsweise bei einem Mehrfamilienhaus) angeschlossen
sind, könnte ein Stau von Kondensat auftreten.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Schließeinrichtung einen Schieber
umfassen oder als Schieber ausgeführt sein, der in den Abgasweg, also in den Abgaskanal
oder die Abgasanlage geschoben wird und diese (teilweise) verschließt. Ein teilweises
Verschließen könnte beispielsweise realisiert werden, indem der Schieber nicht vollständig
in den Abgaskanal oder die Abgasanlage (bzw. einer Leitung der Abgasanlage) geschoben
wird oder auch indem der Schieber Öffnungen für ein Abfließen von Kondensat aufweist.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Schließeinrichtung mindestens 90%,
insbesondere mehr als 95% des für die Abgasströmung verfügbaren Querschnittes von
Abgaskanal oder Abgasanlage verschließen. So kann eine Gasströmung durch die Schließeinrichtung
weit- bzw. weitestgehend unterbunden, ein Abfließen von Kondensat durch die Schließeinrichtung
jedoch ermöglicht bzw. gewährleistet sein. Rückfließendes Kondensat kann somit einem
Kondensatabfluss, der beispielsweise im unteren Bereich der Brennkammer angeordnet
sein kann, zugeleitet werden.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Schließeinrichtung motorisch zu
betätigen sein. Vorteilhaft kann mittels einer motorisch geregelten Betriebsweise
der Schließeinrichtung eine automatisierte Durchführung des hier vorgeschlagenen Verfahrens
ermöglicht werden. Die Ansteuerung kann dabei beispielsweise elektrisch oder hydraulisch
erfolgen.
[0019] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Schließeinrichtung im Abgaskanal
des Heizgerätes, insbesondere in Betriebsrichtung der Heizungsanlage gesehen im Anfangsbereich
des Abgaskanals angeordnet sein. Als Betriebsrichtung wird hier die Strömung von Verbrennungsluft,
Abgasen, etc. durch das Heizgerät bei einem regulären Betrieb bezeichnet. Besonders
vorteilhaft kann eine Anordnung unmittelbar nach dem in Betriebsrichtung gesehen letzten
Wärmetauscher des Heizgerätes sein. Auf diese Weise kann so eine besonders hohe Energieeffizienz
gewährleistet werden, weil eine Wärmeabgabe an den Abgaskanal (praktisch vollständig)
vermieden wird.
[0020] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen welches zur
(zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programmes durch einen Computer diesen
veranlassen ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
[0021] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren
Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
[0022] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät
vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens.
Das Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw. über diesen
verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher
(des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
[0023] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät mit einem hier vorgestellten Regel-
und Steuergerät vorgeschlagen. Bei dem Heizgerät handelt sich insbesondere um ein
Gasheizgerät mit einem Gasbrenner und einer vorderen Einrichtung, die ein Gemisch
aus Gas und Verbrennungsluft zu einem Gasbrenner fördern kann und die Verbrennungsprodukte
vom Brenner über einen im Heizgerät angeordneten Abgaskanal und eine nachgeordnete
Abgasanlage abgeführt werden können. Insbesondere kann das Heizgerät mit Brennwerttechnik
ausgestattet sein.
[0024] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Heizungsanlage vorgeschlagen, aufweisend ein
Heizgerät und (mindestens) eine Schließeinrichtung, welche in einem Abgaskanal und/oder
einer Abgasanlage angeordnet ist. Die Schließeinrichtung ist dazu eingerichtet, den
Abgaskanal und/oder die Abgasanlage (insbesondere nur zu vorgebbaren Zeitpunkten)
derart zu verschließen, dass eine Gasströmung durch den Abgaskanal und die Abgasanlage
weit- bzw. weitestgehend verhindert ist, jedoch (gleichzeitig) ein Abfließen von Kondensat
durch die (geschlossene) Schließeinrichtung möglich ist. Eine derartige Ausgestaltung
kann insbesondere für Heizungsanlagen mit einer Mehrfachbelegung der Abgasanlage vorteilhaft
sein.
[0025] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Heizungsanlage mit genau einem Heizgerät vorgeschlagen,
wobei ein Rückschlagventil in einem Abgaskanal oder einer Abgasanlage angeordnet ist.
Das Rückschlagventil kann insbesondere derart angeordnet und/oder eingerichtet sein,
dass eine Gasströmung in Betriebsrichtung der Heizungsanlage (also einer Gasströmung
vom Heizgerät über einen Abgaskanal zur Abgasanlage) ermöglicht und in Gegenrichtung
unterbunden wird. Eine derartige Ausgestaltung der Heizungsanlage kann beispielsweise
eine einfache und kostengünstige Umsetzung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens bei
einem Einfamilienhaus verwirklichen.
[0026] Insbesondere kann ein hier vorgeschlagenes Heizgerät mit Brennwerttechnik ausgerüstet
sein. Bei derartigen, energetisch bereits sehr effizienten Heizgeräten, kann ein hier
vorgeschlagenen Verfahren einen weiteren Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz
leisten.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird die Verwendung (mindestens) einer Schließeinrichtung
angeordnet in einem Abgaskanal und/ oder einer Abgasanlage einer Heizungsanlage zur
Verbesserung der Energieeffizienz der Heizungsanlage vorgeschlagen. Die Schließeinrichtung
kann motorisch betrieben und dazu eingerichtet sein, eine Gasströmung durch die Schließeinrichtung
weitgehend zu unterbinden, jedoch auch in diesem Zustand für eine Flüssigkeit (Kondensat)
durchlässig sein.
[0028] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Speichermedium, dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und/oder der Verwendung
auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung
der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0029] Hier werden somit ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm,
ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung
einer Schließeinrichtung angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren
zum Betreiben eines Heizgerätes, das Computerprogramm, das Speichermedium, das Regel-
und Steuergerät, das Heizgerät sowie die Verwendung zumindest dazu bei, die Energieeffizienz
eines Heizgerätes zu erhöhen.
[0030] Zudem kann die Erfindung einfach an bestehenden Heizungsanlagen nachgerüstet werden
und erhöht die Komplexität der Heizungsanlage nur unwesentlich.
[0031] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Heizungsanlage, und
- Fig. 2:
- eine Schließeinrichtung zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens.
[0032] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch eine hier vorgeschlagene Heizungsanlage
10 mit einem Heizgerät 1. Die Heizungsanlage 10 kann eine Luftansaugung 4 umfassen,
die von einer Luftströmung in einer Betriebsrichtung 13 des Heizgerätes 1 durchströmt
werden und der über ein Gasventil 5 Brenngas zusetzbar sein kann. Bei einem regulären
Betreib der Heizungsanlage 10 stellt sich eine Betriebsrichtung 13 der Gas- bzw. Luftströmung
im Heizgerät 1 ein. In dieser Betriebsrichtung 13 gesehen, kann sich der Luftansaugung
4 ein Gemischkanal 11 anschließen, in dem eine Förderereinrichtung 2 angeordnet sein
kann. Der Gemischkanal 11 kann zu einem Brenner 3 führen, der in einer Brennkammer
8 angeordnet sein kann. Der Brennkammer 8 kann in Betriebsrichtung 13 nachgeordnet
ein Abgaskanal 9 und eine Abgasanlage 14 folgen. In der Brennkammer 8 kann eine lonisationselektrode
6 angeordnet sein, mittels derer eine Flammenerkennung realisiert werden kann. Ein
Regel- und Steuergerät 7 kann elektrisch mit dem Gasventil 5, der Förderereinrichtung
2 und der lonisationselektrode 6 verbunden sein.
[0033] Im Abgaskanal 9 kann eine Schließeinrichtung 12 angeordnet sein, die eine Gasströmung
(Abgasströmung) durch den Abgaskanal 9 weitestgehend verhindert, einen Kondensatfluss
vom Abgaskanal 9 in Richtung der Brennkammer 8 jedoch (gleichzeitig) zulässt. Die
Schließeinrichtung 12 kann gleichfalls mit dem Regel- und Steuergerät 7 elektrisch
verbunden sein.
[0034] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch eine Darstellung einer Ausführung einer
Schließeinrichtung 12. Die Schließeinrichtung 12 kann am Auslass 15 eines Wärmetauschers
des Heizgerätes 1 angeordnet sein. Vorteilhaft kann so ein Wärmeverlust durch Erwärmung
von Abgaskanal 9 oder Abgasanlage 14 eingeschränkt oder vermieden werden. Die Schließeinrichtung
12 kann einen Schließbereich 16 und einen offenen Bereich 17 aufweisen, wobei der
Schließbereich 16 beispielsweise durch einen einführbaren Schieber verschließbar ist.
[0035] Ein hier vorgeschlagenes Verfahren kann beispielsweise auf dem Regel- und Steuergerät
7 durchgeführt werden. Dieses kann gleichzeitig oder kurz nach einem Abschalten des
Brenners 3 gemäß Schritt a) ein teilweises Schließen des Abgaskanals 9 durch ein motorisches
Schließen der Schließeinrichtung 12 sowie gemäß Schritt b) ein Öffnen des Abgaskanals
9 zeitlich kurz vor oder gleichzeitig zu einem Einschalten des Brenners 3 des Heizgerätes
1 veranlassen. So kann eine vollautomatisierte Durchführung des hier vorgeschlagenen
Verfahrens realisiert werden.
[0036] Ein hier vorgeschlagenes Verfahren kann beispielsweise auf dem Regel- und Steuergerät
7 durchgeführt werden. Dieses kann gleichzeitig oder kurz nach einem Abschalten des
Brenners 3 gemäß Schritt a) ein teilweises Schließen des Abgaskanals 9 durch ein motorisches
Schließen der Schließeinrichtung 12 sowie gemäß Schritt b) ein Öffnen des Abgaskanal
9 zeitlich kurz vor oder gleichzeitig zu einem Einschalten des Brenners 3 des Heizgerätes
1 veranlassen. Derart kann eine vollautomatisierte Durchführung des hier vorgeschlagenen
Verfahrens realisiert werden.
[0037] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann die Schließeinrichtung 12 auch als Rückschlagventil
ausgeführt sein. Diese kann derart angeordnet und eingerichtet sein, dass eine Fluidströmung
bzw. (Ab-)Gasströmung in Betriebsrichtung 13 durch den Abgaskanal 9 möglich ist, jedoch
eine Fluidströmung (Luftströmung) in einer Richtung entgegengesetzt der Betriebsrichtung
13, also vom Abgaskanal 9 in Richtung des Brenners 3 verhindert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Luftansaugung
- 5
- Gasventil
- 6
- lonisationselektrode
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgaskanal
- 10
- Heizungsanlage
- 11
- Gemischkanal
- 12
- Schließeinrichtung
- 13
- Betriebsrichtung
- 14
- Abgasanlage
- 15
- Auslass Wärmetauscher
- 16
- Schließbereich
- 17
- offener Bereich
1. Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage (10), aufweisend ein Heizgerät (1) mit
einem Brenner (3), dessen Verbrennungsprodukte über einen Abgaskanal (9) und eine
Abgasanlage (14) abgeführt werden können, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) teilweises Schließen des Abgaskanals (9) und/oder der Abgasanlage (14) nach einem
Abschalten des Brenners (3),
b) Öffnen des Abgaskanals (9) und/oder der Abgasanlage (14) vor oder bei einem Einschalten
des Brenners (3).
2. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Schließen gemäß Schritt
a) und das Öffnen gemäß Schritt b) mittels einer Schließeinrichtung (12) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Schließen gemäß Schritt
a) derart erfolgt, dass eine Gasströmung durch den teilweise geschlossenen Abgaskanal
(9) und/oder die teilweise geschlossene Abgasanlage (14) weitgehend verhindert ist,
jedoch ein Abfließen von Kondensat möglich ist.
4. Computerprogramm, welches zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche eingerichtet ist.
5. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 4 gespeichert
ist.
6. Regel- und Steuergerät (7) für ein Heizgerät (1) eingerichtet zur Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2.
7. Heizgerät (1) mit einem Regel- und Steuergerät (7) nach Anspruch 6.
8. Heizungsanlage (10) mit einem Heizgerät (1), aufweisend eine Schließeinrichtung (12),
welche in einem Abgaskanal (9) und/oder einer Abgasanlage (14) angeordnet ist, wobei
die Schließeinrichtung (12) dazu eingerichtet ist, den Abgaskanal (9) und/oder die
Abgasanlage (14) derart zu verschließen, dass eine Gasströmung weitgehend verhindert,
jedoch ein Abfließen von Kondensat möglich ist.
9. Heizungsanlage (10) mit genau einem Heizgerät (1), aufweisend ein Rückschlagventil
angeordnet in einem Abgaskanal (9) oder einer Abgasanlage (14).
10. Verwendung einer Schließeinrichtung (12) angeordnet in einem Abgaskanal (9) und/oder
einer Abgasanlage (14) einer Heizungsanlage (10) zur Verbesserung der Energieeffizienz
der Heizungsanlage (10).