Stand der Technik
[0001] Aus der
CN 108895719 A ist bereits ein Verfahren zum Betrieb eines Wärmepumpensystems bekannt, bei welchem
in zumindest einem Verfahrensschritt eine Wärmepumpe des Wärmepumpensystems ein Nutzfluid
erhitzt und in welchem in zumindest einem Verfahrensschritt das Nutzfluid von einem
elektrischen Zuheizer des Wärmepumpensystems erhitzt wird.
Offenbarung der Erfindung
[0002] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betrieb eines Wärmepumpensystems,
wobei in zumindest einem Verfahrensschritt eine Wärmepumpe des Wärmepumpensystems
ein Nutzfluid erhitzt und wobei in zumindest einem Verfahrensschritt das Nutzfluid
von einem elektrischen Zuheizer des Wärmepumpensystems erhitzt wird.
[0003] Es wird vorgeschlagen, dass ein Erreichen eines vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveaus
der Wärmepumpe eine Bedingung zu einem Auslösen einer Zeitgeberfunktion ist, wobei
der elektrische Zuheizer in Abhängigkeit der Zeitgeberfunktion aktiviert wird. Insbesondere
ist der elektrische Zuheizer dazu vorgesehen, das von der Wärmepumpe bereits vorgeheizte
Nutzfluid zusätzlich zu erhitzen und/oder das Nutzfluid gleichzeitig mit der Wärmepumpe
zu erhitzen. Insbesondere ist der elektrische Zuheizer dazu vorgesehen, eine mangelnde
Heizleistung der Wärmepumpe zu kompensieren. Vorzugsweise umfasst das Wärmepumpensystem
zumindest eine Steuereinheit, um die Wärmepumpe und/oder den elektrischen Zuheizer
anzusteuern, insbesondere zu regeln. Insbesondere nimmt die Steuereinheit den elektrischen
Zuheizer in Betrieb, wenn ein Temperatur-Istwert des Nutzfluids einen Temperatur-Sollwert
des Nutzfluids trotz eines Betriebs der Wärmepumpe auf dem vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveau,
insbesondere um mehr als einen Toleranzwert und insbesondere um mehr als eine festgelegte
Sperrzeit des elektrischen Zuheizers, unterschreitet.
[0004] Der Temperatur-Sollwert des Nutzfluids kann manuell vorgegeben werden, insbesondere
als Ausgabetemperatur des beispielsweise als Brauchwasser oder Trinkwasser ausgebildeten
Nutzfluids, oder von der Steuereinheit vorgegeben werden, beispielsweise im Zuge eines
an sich bekannten Heizungssteuerverfahrens zu einem Beheizen eines Raums mittels des
Nutzfluids. Insbesondere regelt die Steuereinheit die Wärmepumpe auf den Temperatur-Sollwert
des Nutzfluids. Insbesondere regelt die Steuereinheit den elektrischen Zuheizer auf
einen weiteren Temperatur-Sollwert des Nutzfluids. Besonders bevorzugt sind der Temperatur-Sollwert
und der weitere Temperatur-Sollwert zumindest im Wesentlichen gleich, insbesondere
identisch. Unter "im Wesentlichen gleich" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
um weniger als 5 K, vorzugweise um weniger als 3 K, besonderes bevorzugt um weniger
als 1 K, unterschiedlich verstanden werden. Insbesondere wird ein Temperatur-Istwert
des Nutzfluids zu einem Regeln der Wärmepumpe und des elektrischen Zuheizers an derselben
Stelle des Wärmepumpensystems, insbesondere von einem einzelnen Temperatursensor des
Wärmepumpensystems, erfasst. Alternativ wird der Temperatur-Istwert des Nutzfluids
zum Regeln der Wärmepumpe und der Temperatur-Istwert zum Regeln des elektrischen Zuheizers
an unterschiedlichen Stellen des Wärmepumpensystems, insbesondere von unterschiedlichen
Temperatursensoren des Wärmepumpensystems, erfasst.
[0005] Eine Leistungsaufnahme der Wärmepumpe kann insbesondere eine mechanische, elektrische
und/oder thermische Leistung umfassen. Die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe wird insbesondere
von der Steuereinheit eingestellt, insbesondere geregelt, um den Temperatur-Sollwert
des Nutzfluids zu erreichen. Das vorgegebene Leistungsniveau kann ein Schwellwert
oder ein Grenzwert für die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe sein. Das vorgegebene
Leistungsniveau ist vorzugsweise in einem Speicher der Steuereinheit hinterlegt und/oder
wird mittels einer Datenschnittstelle der Steuereinheit von einer externen Zentralsteuerung,
insbesondere einer externen Gebäudesteueranlage, beispielsweise einem Smarthomesystem,
abgefragt. Das vorgegebene Leistungsniveau kann ein einzelner Absolutwert sein, ein
Tabellenwerk, eine Funktion eines Betriebsparameters des Wärmepumpensystems, ein Zeitprofil
oder dergleichen. Das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau wird vorzugsweise werkseitig
in dem Speicher der Steuereinheit hinterlegt. Alternativ oder zusätzlich ist das vorgegebene
Leistungsaufnahmeniveau von einem Bediener der Wärmepumpe einstellbar.
[0006] Die Zeitgeberfunktion kann hardwaretechnisch, insbesondere als Steuerbaustein oder
als Verzögerungsglied der Steuereinheit, oder softwaretechnisch implementiert sein.
Die Steuereinheit vergleicht insbesondere eine von der Zeitgeberfunktion erfasste
Zeit mit der Sperrzeit des elektrischen Zuheizers. Während der Sperrzeit des elektrischen
Zuheizers wird eine Betriebsaufnahme des elektrischen Zuheizers vorzugsweise gesperrt,
insbesondere unabhängig von einem angefragten Wärmebedarf. Vorzugsweise gibt die Zeitgeberfunktion
eine Steuerung des elektrischen Zuheizers nach Ablauf der Sperrzeit frei. Vorzugsweise
beträgt die Sperrzeit mehr als 5 Minuten, bevorzugt mehr als 10 Minuten, besonders
bevorzugt mehr als 15 Minuten. Vorzugsweise beträgt die Sperrzeit weniger als 180
Minuten, bevorzugt weniger als 120 Minuten, besonders bevorzugt weniger als 60 Minuten.
Vorzugsweise ist die Sperrzeit abhängig von einem Betriebsmodus des Wärmepumpensystems.
Besonders bevorzugt ist die Sperrzeit in einem Betriebsmodus des Wärmepumpensystems
zu einer Warmwasseraufbereitung, insbesondere zu einem Erwärmen von Trinkwasser, unterschiedlich,
insbesondere kürzer, als in einem Betriebsmodus des Wärmepumpensystems zu einer Raumbeheizung.
Besonders bevorzugt ist die Sperrzeit in dem Betriebsmodus des Wärmepumpensystems
zur Warmwasseraufbereitung, insbesondere zum Erwärmen von Trinkwasser, kleiner als
60 Minuten, insbesondere kleiner als 45 Minuten, besonders bevorzugt kleiner oder
gleich 30 Minuten. Vorzugsweise ist die Sperrzeit in dem Betriebsmodus des Wärmepumpensystems
zur Raumbeheizung länger oder gleich 30 Minuten. Beispielsweise erfasst die Zeitgeberfunktion
eine Zeitdauer bei einem Auslösen der Zeitgeberfunktion. Beispielsweise erstellt die
Zeitgeberfunktion einen Zeitstempel bei einem Auslösen der Zeitgeberfunktion. Beispielsweise
zählt die Zeitgeberfunktion bei einem Auslösen der Zeitgeberfunktion die Sperrzeit
des elektrischen Zuheizers runter. Vorzugsweise ist das Erreichen des vorgegebenen
Leistungsaufnahmeniveaus eine hinreichende Bedingung zu einem Auslösen der Zeitgeberfunktion.
Besonders bevorzugt ist das Erreichen des vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveaus eine
notwendige Bedingung zu einem Auslösen der Zeitgeberfunktion. Alternativ kann die
Zeitgeberfunktion in zumindest einem Betriebsmodus des Wärmepumpensystems durch zumindest
eine weitere Bedingung ausgelöst werden, beispielsweise wenn eine von der Steuereinheit
extrapolierte Zeitdauer bis zu einem Erreichen des Temperatur-Sollwerts des Nutzfluids
durch eine alleinige Heizleistung der Wärmepumpe einen Schwellwert überschreitet.
Optional umfasst das Verfahren, insbesondere zusätzlich, zumindest einen Betriebsmodus,
in welchem der elektrische Zuheizer unabhängig von einem Betrieb der Wärmepumpe ansteuerbar
ist.
[0007] Optional wird die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe von einem Sensor des Wärmepumpensystems
erfasst. Die Leistungsaufnahme kann beispielsweise als elektrischer Stromfluss durch
die Wärmepumpe, als Spannungsabfall an der Wärmepumpe, als Drehzahl eines Kompressors
oder einer Pumpe der Wärmepumpe oder dergleichen erfasst werden. Insbesondere vergleicht
die Steuereinheit die erfasste Leistungsaufnahme mit dem vorgegebenen Leitungsaufnahmeniveau,
um die Zeitgeberfunktion auszulösen. Alternativ vergleicht die Steuereinheit einen
von der Steuereinheit, insbesondere in Abhängigkeit von einem angefragten Wärmebedarf,
ermittelten Leistungssollwert für die Leistungsaufnahme mit dem vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveau,
um die Zeitgeberfunktion auszulösen.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Verfahrens kann ein Risiko, dass der
elektrische Zuheizer in Betrieb genommen wird, obwohl eine Heizleistung der Wärmepumpe
ausreichend ist, vorteilhaft gering gehalten werden. Insbesondere dadurch kann das
Wärmepumpensystem vorteilhaft energieeffizient und/oder kosteneffizient betrieben
werden. Insbesondere ist eine Inbetriebnahme des elektrischen Zuheizers vorteilhaft
unabhängig von kurzfristigen Temperaturschwankungen und/oder -störungen des Nutzfluids
und/oder der Wärmepumpe. Insbesondere kann bei einer Inbetriebnahme der Wärmepumpe
vorteilhaft eine Thermalisierung von von dem Nutzfluid durchflossenen Bauteilen des
Wärmepumpensystems erreicht werden, ohne dass der elektrische Zuheizer in Betrieb
genommen wird. Insbesondere können Bauteile des Wärmepumpensystems mit einer relativ
hohen Wärmekapazität, beispielsweise Wärmeübertrager, auf Betriebstemperatur gebracht
werden, ohne dass der elektrische Zuheizer aufgrund von anfänglichen Temperaturschwankungen
aktiviert wird.
[0009] Weiter wird vorgeschlagen, dass das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau ein Leistungsaufnahmemaximum
der Wärmepumpe ist. Besonders bevorzugt ist das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau
ein absolutes Leistungsaufnahmemaximum der Wärmepumpe. Insbesondere stehen der Steuereinheit
keine einstellbaren Parameter zur Verfügung, mit welchen die Steuereinheit bei Erreichen
des absoluten Leistungsaufnahmemaximums durch die Wärmepumpe eine erzeugte Heizleistung
steigern kann. Alternativ ist das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau ein temporäres
Leistungsaufnahmemaximum, auf welchem eine Leistungsaufnahme der Wärmepumpe unterhalb
des absoluten Leistungsaufnahmemaximums begrenzt wird. Das temporäre Leistungsaufnahmemaximum
wird insbesondere verwendet, um eine Geräuschentwicklung der Wärmepumpe, beispielsweise
nachts, unter einen Schwellenwert zu halten. Insbesondere wird die Zeitgeberfunktion
ausgelöst, wenn die Leistungsaufnahme das Leistungsaufnahmemaximum erreicht. Besonders
bevorzugt ist die Zeitgeberfunktion dazu vorgesehen, eine Zeitdauer zu erfassen, in
welcher die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe dem Leistungsaufnahmemaximum entspricht.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann ein Anteil eines angefragten Wärmebedarfs,
der von der Wärmepumpe abgedeckt wird, vorteilhaft groß gehalten werden. Insbesondere
kann ein Anteil des angefragten Wärmebedarfs, der von dem elektrischen Zuheizer abgedeckt
wird, vorteilhaft gering gehalten werden.
[0010] Ferner wird vorgeschlagen, dass der elektrische Zuheizer in Abhängigkeit von einem
einzelnen Temperatur-Istwert, insbesondere dem bereits genannten Temperatur-Istwert
des Nutzfluids, aktiviert oder deaktiviert wird. Besonders bevorzugt wird der Temperatur-Istwert
des Nutzfluids stromabwärts des elektrischen Zuheizers erfasst. Insbesondere wird
der Temperatur-Istwert des Nutzfluids als Vorlauftemperatur in oder an einem Nutzfluidvorlauf
der Wärmepumpe erfasst. Insbesondere regelt die Steuereinheit den elektrische Zuheizer,
insbesondere nur, in Abhängigkeit von einer Regeldifferenz aus dem Temperatur-Istwert
und dem Temperatur-Sollwert des Nutzfluids. Insbesondere umfasst die Steuereinheit
einen Zuheizerregler zu einem Regeln einer Heizleistung des elektrischen Zuheizers.
Vorzugsweise wird der Zuheizerregler von der Zeitgeberfunktion freigeschaltet. Insbesondere
ist der Zuheizerregler bis zu einer Freigabe durch die Zeitgeberfunktion deaktiviert
oder auf einer Standardeinstellung, insbesondere einer Nullstellung, eingestellt.
Bevorzugt verarbeitet der Zuheizerregler nur die Regeldifferenz aus dem Temperatur-Istwert
und dem Temperatur-Sollwert des Nutzfluids. Die Steuereinheit umfasst vorzugsweise
einen Wärmepumpenregler zu einem Regeln der Wärmepumpe. Der Wärmepumpenregler verarbeitet
vorzugsweise den Temperatur-Istwert des Nutzfluids und optional weitere Betriebsparameter
der Wärmepumpensystems, insbesondere eine Rücklauftemperatur des Nutzfluids, und/oder
Umgebungsparameter, insbesondere eine Umgebungstemperatur. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung kann eine Regelung des elektrischen Zuheizers vorteilhaft einfach gehalten
werden. Insbesondere kann ein Risiko einer Fehlregelung vorteilhaft gering gehalten
werden.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, dass der elektrische Zuheizer in Abhängigkeit von einer,
insbesondere der bereits genannten, Vorlauftemperatur des Nutzfluids und unabhängig
von einer, insbesondere der bereits genannten, Rücklauftemperatur des Nutzfluids aktiviert
oder deaktiviert wird. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann eine Regelung
des elektrischen Zuheizers vorteilhaft einfach gehalten werden. Insbesondere kann
eine Inbetriebnahme des elektrischen Vorheizers vorteilhaft unabhängig von Temperaturschwankungen
gehalten werden.
[0012] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass das Nutzfluid in zumindest einem Verfahrensschritt
des Verfahrens stromabwärts der Wärmepumpe von dem elektrischen Zuheizer erhitzt wird.
Vorzugsweise ist der elektrische Zuheizer beabstandet von der Wärmepumpe angeordnet.
Alternativ ragt der elektrische Zuheizer über einen Wärmeübertrager der Wärmepumpe
hinaus. Optional wird der Temperatur-Istwert des Nutzfluids, in Abhängigkeit dessen
die Wärmepumpe geregelt wird, zwischen der Wärmepumpe und dem elektrischen Zuheizer
erfasst. In einer vorteilhaft einfachen Ausgestaltung, wird der Temperatur-Istwert
des Nutzfluids, auf den die Wärmepumpe und der elektrische Zuheizer geregelt wird,
stromabwärts des elektrischen Zuheizers erfasst. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
kann der Wärmepumpe vorteilhaft eine Priorität gegenüber dem elektrischen Zuheizer
eingeräumt werden. Insbesondere erreicht das Nutzfluid den elektrischen Zuheizer mit
einer Temperatur vorteilhaft nahe am Temperatur-Sollwert. Insbesondere kann eine von
dem Zuheizer zuliefernde Heizleistung vorteilhaft gering gehalten werden.
[0013] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Wärmepumpe und/oder der elektrische Zuheizer
in einem aktivierten Zustand kontinuierlich geregelt werden. Der Zuheizerregler umfasst
insbesondere ein Proportionalglied (P), Integralglied (I) und/oder ein Differentialglied
(D). Insbesondere ist der Zuheizerregler als PID-Regler, als PD-Regler, als PI-Regler
oder als P-Regler ausgebildet. Alternativ schaltet der Zuheizerregler den elektrischen
Zuheizer nur an oder aus. Der Wärmepumpenregler umfasst insbesondere ein Proportionalglied
(P), Integralglied (I) und/oder ein Differentialglied (D). Insbesondere ist der Wärmepumpenregler
als PID-Regler, als PD-Regler, als PI-Regler oder als P-Regler ausgebildet. Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann ein effizienter Betrieb der Wärmepumpe und/oder
des elektrischen Zuheizers vorteilhaft einfach und schnell eingestellt werden. Insbesondere
kann auf eine aufwendige Parametrisierung von Regelstufen verzichtet werden.
[0014] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass eine, insbesondere die bereits genannte, von
der Zeitgeberfunktion überwachte Sperrzeit des elektrischen Zuheizers in zumindest
einem Verfahrensschritt angepasst wird. Beispielsweise stellt die Steuereinheit des
Wärmepumpensystems verschiedene Betriebsmodi für das Wärmepumpensystem zur Verfügung,
aus welchen ein Benutzer auswählen kann und welche sich insbesondere durch die Dauer
der Sperrzeit unterscheiden. Vorzugsweise stellt die Steuereinheit auf einem Display
der Steuereinheit zu einer Auswahl der Betriebsmodi insbesondere eine voraussichtliche
Zeitdauer zu einem Erreichen des Temperatur-Sollwerts des Nutzfluids hierzu nötiger
Energiekosten bei unterschiedlichen Sperrzeiten gegenüber. Insbesondere speichert
die Steuereinheit die von dem Benutzer festgelegte Sperrzeit in dem Speicher der Steuereinheit.
Alternativ oder zusätzlich ermittelt die Steuereinheit bei einem Probebetrieb und/oder
während einer regulären Inbetriebnahme der Wärmepumpe eine Thermalisierungszeit, die
von dem Nutzfluid durchflossene Bauteile des Wärmepumpensystems benötigen, um eine
Betriebstemperatur zu erreichen. Insbesondere speichert die Steuereinheit die Thermalisierungszeit
als Sperrzeit, insbesondere als Mindestwert für die Sperrzeit. Beispielsweise ermittelt
die Steuereinheit die Thermalisierungszeit in Abhängigkeit von einem Vergleich von
der Vorlauftemperatur und der Rücklauftemperatur des Nutzfluids. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung kann die Sperrzeit vorteilhaft flexibel an Benutzervorlieben und/oder
externe Komponenten, welche von dem Nutzfluid durchflossen werden, insbesondere Heizkörper,
Warmwassertanks oder dergleichen, angepasst werden.
[0015] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Zeitgeberfunktion zurückgesetzt wird, wenn die
Wärmepumpe das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau unterschreitet. Optional setzt
die Steuereinheit die Zeitgeberfunktion nach einem Unterschreiten des Leistungsaufnahmeniveaus
erst dann zurück, wenn sich die Leistungsaufnahme um mehr als einen Toleranzwert von
dem vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveau unterscheidet. Insbesondere setzt die Steuereinheit
die Zeitgeberfunktion zurück, wenn die Wärmepumpe ausgeschaltet wird. Insbesondere
sperrt die Steuereinheit den Zuheizerregler, wenn die Steuereinheit die Zeitgeberfunktion
zurücksetzt. Vorzugsweise deaktiviert die Steuereinheit den elektrischen Zuheizer,
wenn die Steuereinheit die Zeitgeberfunktion zurücksetzt. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung kann eine Inbetriebnahme des elektrischen Zuheizers vorteilhaft lange
blockiert werden.
[0016] Darüber hinaus wird ein Wärmepumpensystem mit zumindest einer, insbesondere der bereits
genannten, Wärmepumpe zu einem Erhitzen eines, insbesondere des bereits genannten,
Nutzfluids, mit zumindest einem, insbesondere des bereits genannten, elektrischen
Zuheizer zu einem Erhitzen des Nutzfluids und mit zumindest einer, insbesondere der
bereits genannten, Steuereinheit zu einer Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgeschlagen. Die Wärmepumpe kann als Kompressionswärmepumpe oder als Absorptionswärmepumpe
ausgebildet sein. Insbesondere umfasst die Wärmepumpe zumindest einen, insbesondere
den bereits genannten, Wärmeübertrager, insbesondere einen Kondensator, zu einer Übertragung
von Wärme auf das Nutzfluid. Besonders bevorzugt ist die Wärmepumpe dazu vorgesehen,
Wärme von einem Wärmereservoir auf das Nutzfluid zu übertragen. Das Wärmereservoir
ist bevorzugt Umgebungsluft, alternativ ein Gewässer und/oder Erdreich. Das Nutzfluid
ist vorzugsweise Wasser, insbesondere Heizungswasser, Brauchwasser oder Trinkwasser.
Alternativ ist das Nutzfluid Luft oder ein anderer Wärmeträger. Das Wärmepumpensystem
kann insbesondere einen geschlossenen Fluidkreislauf, in welchem das Nutzfluid zirkuliert
wird, und/oder einen offen Fluidkreislauf umfassen, in welchem das Nutzfluid zu einer
Ausgabestelle, beispielsweise einem Wasserhahn oder einer Lüftungsöffnung, gefördert
wird. Das Wärmepumpensystem umfasst zumindest einen Temperatursensor zu einer Erfassung
des Temperatur-Istwerts des Nutzfluids. Der Temperatursensor ist insbesondere stromabwärts
der Wärmepumpe, insbesondere des Wärmeübertragers der Wärmepumpe, und vorzugsweise
stromabwärts des elektrischen Zuheizers angeordnet. Die Steuereinheit umfasst zumindest
eine Steuerelektronik. Insbesondere umfasst die Steuerelektronik eine Prozessoreinheit
und den Speicher sowie ein in dem Speicher gespeichertes Betriebsprogramm. Alternativ
ist die Steuerelektronik durch eine analoge Logikschaltung realisiert. Die Steuereinheit
ist insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet um das erfindungsgemäße
Verfahren auszuführen. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann ein vorteilhaft
energieeffizientes Wärmepumpensystem mit einer vorteilhaft einfachen Regelung zur
Verfügung gestellt werden.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren und/oder das erfindungsgemäße Wärmepumpensystem sollen/soll
hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein.
Insbesondere können/kann das erfindungsgemäße Verfahren und/oder das erfindungsgemäße
Wärmepumpensystem zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine
von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten
sowie Verfahrensschritten abweichende Anzahl aufweisen. Zudem sollen bei den in dieser
Offenbarung angegebenen Wertebereichen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende
Werte als offenbart und als beliebig einsetzbar gelten.
Zeichnungen
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems und
- Fig. 2
- ein schematisches Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0020] Figur 1 zeigt ein Wärmepumpensystem 12. Das Wärmepumpensystem 12 umfasst zumindest
eine Wärmepumpe 14 zu einem Erhitzen eines Nutzfluids 20. Die Wärmepumpe 14 ist beispielsweise
als Kompressionswärmepumpe ausgebildet. Die Wärmepumpe 14 umfasst insbesondere zumindest
einen Wärmeübertrager 22, zu einer Übertragung von Wärme von einem Kältemittel 24
der Wärmepumpe 14 auf das Nutzfluid 20. Der Wärmeübertrager 22 ist vorzugsweise als
Kondensator zu einer Verflüssigung des Kältemittels 24 ausgebildet. Die Wärmepumpe
14 umfasst vorzugsweise einen weiteren Wärmeübertrager, insbesondere einen Verdampfer,
welcher dazu vorgesehen ist, Wärme von Umgebungsluft auf das Kältemittel 24 zu übertragen.
[0021] Das Wärmepumpensystem 12 umfasst bevorzugt eine Nutzfluidführung 26, zu einer Führung
des Nutzfluids 20. Der Wärmeübertrager 22 ist insbesondere in der Nutzfluidführung
26 angeordnet. Die Nutzfluidführung 26 umfasst bezüglich des Wärmeübertragers 22 insbesondere
einen Vorlauf, welcher zu einer Führung des von dem Wärmeübertrager 22 erhitzten Nutzfluids
20 vorgesehen ist. Die Nutzfluidführung 26 weist bezüglich des Wärmeübertragers 22
vorzugsweise einen Zulauf, insbesondere einen Rücklauf, auf, der dazu vorgesehen ist,
das zu erhitzende Nutzfluid zu dem Wärmeübertrager 22 zu führen. Die Nutzfluidführung
26 bildet vorzugsweise mit externen Fluidführungskomponenten, beispielsweise Heizungskörpern,
einer Fußbodenheizung, einem Pufferspeicher oder dergleichen, einen geschlossenen
Fluidkreislauf, insbesondere Heizungskreislauf, für das Nutzfluid 20. Vorzugsweise
umfasst das Wärmepumpensystem 12 zumindest eine Fluidfördereinheit 28, insbesondere,
eine Pumpe, einen Kompressor oder einen Ventilator, zu einer Förderung, insbesondere
einem Umwälzen, des Nutzfluids 20 durch die Nutzfluidführung 26 hindurch. Die Fluidfördereinheit
28 ist innerhalb der Nutzfluidführung 26 bevorzugt stromaufwärts des Wärmeübertragers
22 angeordnet.
[0022] Das Wärmepumpensystem 12 umfasst zumindest einen elektrischen Zuheizer 16 zu einem
Erhitzen des Nutzfluids 20. Der elektrische Zuheizer 16 umfasst vorzugsweise zumindest
einen Heizdraht. Der Heizdraht ist bevorzugt innerhalb der Nutzfluidführung 26, insbesondere
zu einem direkten Kontakt mit dem Nutzfluid 20, angeordnet. Alternativ ist der Heizdraht
in einer Leitungswand der Nutzfluidführung 26 eingelassen oder an einer Außenwand
der Nutzfluidführung 26 angeordnet. Der elektrische Zuheizer 16 ist innerhalb der
Nutzfluidführung 26 bevorzugt stromabwärts des Wärmeübertragers 22 der Wärmepumpe
14, insbesondere in dem Vorlauf der Nutzfluidführung 26, angeordnet.
[0023] Das Wärmepumpensystem 12 umfasst zumindest eine Steuereinheit 18. Die Steuereinheit
18 ist vorzugsweise zu einem Regeln der Wärmepumpe 14 vorgesehen. Die Steuereinheit
18 ist vorzugsweise zu einem Regeln des elektrischen Zuheizers 16 vorgesehen. Die
Steuereinheit 18 ist zu einer Durchführung eines Verfahrens 10 vorgesehen, welches
insbesondere in Figur 2 näher beschrieben wird. Das Wärmepumpensystem 12 umfasst bevorzugt
zumindest einen Temperatursensor, zu einem Regeln der Wärmepumpe 14 und/oder des elektrischen
Zuheizers 16. Insbesondere umfasst das Wärmepumpensystem 12 zumindest einen Vorlauftemperatursensor
32. Der Vorlauftemperatursensor 32 ist innerhalb der Nutzfluidführung 26 vorzugsweise
stromabwärts des Wärmeübertragers 22 und des elektrischen Zuheizers 16, insbesondere
in dem Vorlauf der Nutzfluidführung 26, angeordnet. Optional umfasst das Wärmepumpensystem
12 zumindest einen weiteren Vorlauftemperatursensor 34. Der weitere Vorlauftemperatursensor
34 ist innerhalb der Nutzfluidführung 26 vorzugsweise stromabwärts des Wärmeübertragers
22 und stromaufwärts des elektrischen Zuheizers 16, insbesondere in dem Vorlauf der
Nutzfluidführung 26 angeordnet. Optional umfasst das Wärmepumpensystem 12 zumindest
einen Zulauftemperatursensor 30. Der Zulauftemperatursensor 30 ist innerhalb der Nutzfluidführung
26 vorzugsweise stromaufwärts des Wärmeübertragers 22 und stromabwärts der Fluidfördereinheit
28, insbesondere in dem Zulauf der Nutzfluidführung 26, angeordnet. Optional umfasst
das Wärmepumpensystem 12 weitere Sensoren, beispielsweise einen Drehzahlsensor 54,
zu einer Erfassung einer Förderleistung der Fluidfördereinheit 28, und/oder einen
Leistungssensor 56, zu einer Erfassung einer elektrischen Leistung des elektrischen
Zuheizers, oder dergleichen.
[0024] Figur 2 zeigt ein Flussdiagramm des Verfahrens 10. Das Verfahren 10 ist zum Betrieb
des Wärmepumpensystems 12 vorgesehen. In zumindest einem Verfahrensschritt des Verfahrens
10 erhitzt die Wärmepumpe 14 des Wärmepumpensystems 12 das Nutzfluid 20. Das Verfahren
10 umfasst insbesondere eine Wärmepumpenregelung 40. Die Wärmepumpenregelung 40 wird
vorzugsweise von einem Wärmepumpenregler der Steuereinheit 18 ausgeführt. Insbesondere
regelt die Steuereinheit 18 die Wärmepumpe 14, um einen Temperatur-Istwert des Nutzfluids
20 an einen Temperatur-Sollwert des Nutzfluids 20 anzugleichen. Der Temperatur-Istwert
wird während der Wärmepumpenregelung 40 vorzugsweise mit dem Vorlauftemperatursensor
32 und/oder dem weiteren Vorlauftemperatursensor 34 erfasst. Optional verarbeitet
die Steuereinheit 18 während der Wärmepumpenregelung 40 zusätzlich einen Messwert
des Zulauftemperatursensors 30 und/oder des Drehzahlsensors 54, insbesondere nach
einem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zu einem Regeln einer Wärmepumpe.
Die Wärmepumpe 14 wird in einem aktivierten Zustand kontinuierlich geregelt. Insbesondere
umfasst die Steuereinheit 18 zumindest einen PID-Regler, welcher die Wärmepumpe 14
während der Wärmepumpenregelung 40 kontinuierlich regelt. Vorzugsweise ist der elektrische
Zuheizer 16 während der Wärmepumpenregelung 40 deaktiviert.
[0025] In zumindest einem Verfahrensschritt des Verfahrens 10 wird das Nutzfluid 20 von
dem elektrischen Zuheizer 16 des Wärmepumpensystems erhitzt. Insbesondere umfasst
das Verfahren 10 zumindest eine Zuheizerregelung 48. Die Zuheizerregelung 48 wird
vorzugsweise von einem Zuheizerregler der Steuereinheit 18 ausgeführt. Insbesondere
regelt die Steuereinheit 18 den elektrischen Zuheizer 16 um einen, insbesondere den
bereits genannten oder einen weiteren, Temperatur-Istwert des Nutzfluids 20 an den
Temperatur-Sollwert des Nutzfluids 20 anzugleichen. Der Temperatur-Istwert oder der
weitere Temperatur-Istwert wird während der Zuheizerregelung 48 vorzugsweise mit dem
Vorlauftemperatursensor 32 erfasst. Das Nutzfluid 20 wird während der Zuheizerregelung
48 des Verfahrens 10 stromabwärts der Wärmepumpe 14 von dem elektrischen Zuheizer
16 erhitzt. Der elektrische Zuheizer 16 wird in einem aktivierten Zustand, insbesondere
während der Zuheizerregelung 48, kontinuierlich geregelt. Die Wärmepumpenregelung
40 ist während der Zuheizerregelung 48 vorzugsweise aktiviert. Alternativ wird eine
aktuelle Einstellung von Betriebsparametern der Wärmepumpe 14 zu Beginn oder vor der
Zuheizerregelung 48 fixiert.
[0026] Der elektrische Zuheizer 16 wird in Abhängigkeit von einer Zeitgeberfunktion aktiviert.
Ein Erreichen eines vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveaus der Wärmepumpe 14 ist eine
Bedingung zu einem Auslösen der Zeitgeberfunktion. Insbesondere erfasst die Zeitgeberfunktion
eine Zeitdauer, über welche hinweg die Wärmepumpe 14 auf dem vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveau
betrieben wird. Die Zeitgeberfunktion wird zurückgesetzt, wenn die Wärmepumpe 14 das
vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau unterschreitet. Das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau
ist ein Leistungsaufnahmemaximum der Wärmepumpe 14. Insbesondere stellt die Steuereinheit
18 die Wärmepumpe 14 in der Wärmepumpenregelung 40 in Abhängigkeit von dem Temperatur-Istwert
des Nutzfluids 20 maximal auf das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau oder auf ein
niedrigeres Leistungsaufnahmeniveau der Wärmepumpe 14 ein. Vorzugsweise wird der elektrische
Zuheizer 16, insbesondere nur dann, aktiviert, wenn das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau
der Wärmepumpe 14 nicht ausreicht, um den Temperatur-Istwert des Nutzfluids 20 innerhalb
einer Sperrzeit des elektrischen Zuheizers 16 auf den Temperatur-Sollwert zu bringen.
Ein Vergleich der Sperrzeit des elektrischen Zuheizers 16 mit der von der Zeitgeberfunktion
erfassten Zeitdauer kann digital, insbesondere als Teil eines von der Steuereinheit
18 ausgeführten Betriebsprogramms, oder analog erfolgen, beispielsweise mittels eines
Komparators, eines Verzögerungsglieds an einem Enable-Steuersignaleingang des elektrischen
Zuheizers 16 oder dergleichen.
[0027] Bei einer Inbetriebnahme 36 des Wärmepumpensystems 12 im Rahmen des Verfahrens 10
wird vorzugsweise die Wärmepumpe 14 aktiviert. Nach der Inbetriebnahme 36 des Wärmepumpensystems
12 führt die Steuereinheit 18 vorzugsweise die Wärmepumpenregelung 40 durch. Während
der Wärmepumpenregelung 40 passt die Steuereinheit 18 insbesondere ein aktuelles Leistungsaufnahmeniveau
der Wärmepumpe 14 an, um den Temperatur-Istwert des Nutzfluids 20 dem Temperatur-Sollwert
des Nutzfluids 20 anzugleichen. Das Verfahren 10 umfasst insbesondere eine Leistungsaufnahmeprüfung
42. In der Leistungsaufnahmeprüfung 42 prüft die Steuereinheit 18 vorzugsweise, ob
das aktuelle Leistungsaufnahmeniveau gleich dem vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveau
ist. Ist das aktuelle Leistungsaufnahmeniveau kleiner als das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau,
führt die Steuereinheit 18 vorzugsweise einen Sperrschritt 52 aus. In dem Sperrschritt
52 wird insbesondere die Zeitgeberfunktion zurückgesetzt. Ist das aktuelle Leistungsaufnahmeniveau
kleiner als das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau, führt die Steuereinheit 18 insbesondere
einen weiteren Durchlauf der Wärmepumpenregelung 40 aus. Ist das aktuelle Leistungsaufnahmeniveau
der Wärmepumpe 14 gleich dem vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveau, löst die Steuereinheit
18 vorzugsweise die Zeitgeberfunktion in einem Auslöseschritt 44 des Verfahrens 10
aus.
[0028] Ist das aktuelle Leistungsaufnahmeniveau der Wärmepumpe 14 gleich dem vorgegebenen
Leistungsaufnahmeniveau, führt die Steuereinheit 18 insbesondere eine Sperrzeitprüfung
38 durch. In der Sperrzeitprüfung 38 vergleicht die Steuereinheit 18 insbesondere
die Sperrzeit des elektrischen Zuheizers 16 mit der von der Zeitgeberfunktion erfassten
Zeit. Ist die von der Zeitgeberfunktion erfasste Zeit kleiner als die Sperrzeit des
elektrischen Zuheizers 16, führt die Steuereinheit 18 vorzugsweise einen weiteren
Durchlauf der Wärmepumpenregelung 40 aus. Ist die von der Zeitgeberfunktion erfasste
Zeit größer als die Sperrzeit des elektrischen Zuheizers 16, führt die Steuereinheit
18 vorzugsweise die Zuheizerregelung 48 aus.
[0029] Das Verfahren 10 umfasst insbesondere eine Sollwertprüfung 50. Insbesondere prüft
die Steuereinheit 18 in der Sollwertprüfung 50, ob der Temperatur-Istwert des Nutzfluids
20 den Temperatur-Sollwert des Nutzfluids 20 übersteigt, insbesondere im zeitlichen
Mittel über mehrere Heizzyklen des elektrischen Zuheizers 16. Alternativ überprüft
die Steuereinheit 18 in der Sollwertprüfung 50, ob eine aufgenommene elektrische Leistung
des elektrischen Zuheizers 16, insbesondere im zeitlichen Mittel über mehrere Heizzyklen
des elektrischen Zuheizers 16, kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist. Ist
die Sollwertprüfung 50 negativ, insbesondere wenn der Temperatur-Istwert des Nutzfluids
20 kleiner als der Temperatur-Sollwert des Nutzfluids 20 ist und/oder wenn die aufgenommene
elektrische Leistung des elektrischen Zuheizers 16 größer als der Schwellenwert sind/ist,
führt die Steuereinheit 18 vorzugsweise einen weiteren Durchlauf der Zuheizerregelung
48 durch. Ist die Sollwertprüfung 50 positiv, insbesondere wenn der Temperatur-Istwert
des Nutzfluids 20 größer als der Temperatur-Sollwert des Nutzfluids 20 ist und/oder
wenn die aufgenommene elektrische Leistung des elektrischen Zuheizers 16 kleiner als
der Schwellenwert sind/ist, wird vorzugsweise der Sperrschritt 52 ausgeführt, der
elektrische Zuheizer 16 deaktiviert und insbesondere die Wärmepumpenregelung 40 wieder
aufgenommen. Der elektrische Zuheizer 16 wird in Abhängigkeit von dem einzelnen Temperatur-Istwert
aktiviert oder deaktiviert, der insbesondere mittels des Vorlauftemperatursensors
32 erfasst wird. Der elektrische Zuheizer 16 wird in Abhängigkeit von dem als Vorlauftemperatur
ausgebildeten Temperatur-Istwert des Nutzfluids 20 und unabhängig von einer Rücklauftemperatur
des Nutzfluids 20 aktiviert oder deaktiviert.
[0030] Die von der Zeitgeberfunktion überwachte Sperrzeit des elektrischen Zuheizers 16
wird bevorzugt bei einem Probebetrieb erfasst und in einem Speicher der Steuereinheit
18 hinterlegt. Insbesondere erfasst die Steuereinheit 18 in dem Probebetrieb eine
Zeitdauer und/oder Geschwindigkeit, in/mit welcher sich ein weiterer Temperatur-Istwert
des Nutzfluids 20 gemessen mit dem Zulauftemperatursensor 30 bis auf einen Toleranzwert
an den Temperatur-Istwert des Nutzfluids 20 gemessen mit dem Vorlauftemperatursensor
32 oder dem weiteren Vorlauftemperatursensor 34 angleicht. Die Sperrzeit des elektrischen
Zuheizers 16 wird insbesondere in Abhängigkeit einer Wärmekapazität und/oder von Wärmeverlusten
der Nutzfluidführung 26 und daran angeschlossener externe Komponenten ermittelt. Die
Sperrzeit charakterisiert insbesondere eine Zeitdauer zu einem Aufladen der Wärmekapazität
der Nutzfluidführung 26 und daran angeschlossener externer Komponenten mittels der
Wärmepumpe 14 und insbesondere ohne Verwendung des elektrischen Zuheizers 16.
1. Verfahren zum Betrieb eines Wärmepumpensystems, wobei in zumindest einem Verfahrensschritt
eine Wärmepumpe (14) des Wärmepumpensystems ein Nutzfluid (20) erhitzt, wobei in zumindest
einem Verfahrensschritt das Nutzfluid (20) von einem elektrischen Zuheizer (16) des
Wärmepumpensystems erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Erreichen eines vorgegebenen Leistungsaufnahmeniveaus der Wärmepumpe (14) eine
Bedingung zu einem Auslösen einer Zeitgeberfunktion ist, wobei der elektrische Zuheizer
(16) in Abhängigkeit der Zeitgeberfunktion aktiviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgegebene Leistungsaufnahmeniveau ein Leistungsaufnahmemaximum der Wärmepumpe
(14) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Zuheizer (16) in Abhängigkeit von einem einzelnen Temperatur-Istwert
aktiviert oder deaktiviert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Zuheizer (16) in Abhängigkeit von einer Vorlauftemperatur des Nutzfluids
(20) und unabhängig von einer Rücklauftemperatur des Nutzfluids (20) aktiviert oder
deaktiviert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Nutzfluid (20) in zumindest einem Verfahrensschritt stromabwärts der Wärmepumpe
(14) von dem elektrischen Zuheizer (16) erhitzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmepumpe (14) und/oder der elektrische Zuheizer (16) in einem aktivierten Zustand
kontinuierlich geregelt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Zeitgeberfunktion überwachte Sperrzeit des elektrischen Zuheizers (16)
in zumindest einem Verfahrensschritt angepasst wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitgeberfunktion zurückgesetzt wird, wenn die Wärmepumpe (14) das vorgegebene
Leistungsaufnahmeniveau unterschreitet.
9. Wärmepumpensystem mit zumindest einer Wärmepumpe (14) zu einem Erhitzen eines Nutzfluids
(20), mit zumindest einem elektrischen Zuheizer (16) zu einem Erhitzen des Nutzfluids
(20) und mit zumindest einer Steuereinheit (18) zu einer Durchführung eines Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.