[0001] Die Erfindung betrifft ein computer-implementiertes Verfahren und Hardwaremodul zum
Bestimmen einer Streckenroute, sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.
[0002] Die Organisation eines Transports von Objekten wie Stückgüter, Schüttgüter, Flüssigkeiten,
gezogenen Fahrzeugkomponenten und einer oder mehrerer Personen stellt eine logistische
Herausforderung dar. Dabei ist nicht nur eine Streckenroute des Transports von einem
Start zu einem Ziel zu bestimmen, sondern weitere einzelne Parameter, die auf das
Objekt zugeschnitten sind. Beispielsweise muss bei dem Transport von zu kühlenden
Lebensmitteln darauf geachtet werden, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird.
Somit muss eine Kühlung nicht nur vor und nach dem Transport, sondern auch während
dem Transport gewährleistet sein. Nicht jede Art von Fahrzeug kann eine solche Kühlung
gewährleisten. Hinzukommen weitere Parameter wie das Gesamtgewicht und das Gesamtvolumen
der Lebensmittel. Das Fahrzeug zum Transportieren der Lebensmittel muss somit verschiedene
Anforderungen erfüllen.
[0003] Der operative Güterverkehr wird vor allem durch Verlader, Speditionen und Frachtführer
geregelt. Die am logistischen Prozess beteiligten Akteure stellen verschiedene bereits
festgelegte Streckenrouten, Fahrzeuge, Kosten, Fahrzeiten, Verfügbarkeiten, usw. bereit.
Beim Güter- und Personenverkehr auf der Straße sind gesetzlich, tariflich und unternehmensspezifisch
vorgegebene Lenk-, Ruhe-und Arbeitszeiten einzuhalten. Außerhalb der Lenkzeit darf
der Fahrer nicht mit dem Fahrzeug weiterfahren. Sollte kein zweiter Fahrer bereitgestellt
werden, hat dies zur Folge, dass das Fahrzeug bis zum Beginn der nächsten Lenkzeit
nicht weiter transportiert wird und sich folglich die Gesamtdauer für den Transport
zu dem Zielort verlängert.
[0004] Weiter kann es sinnvoll sein, dass das transportierte Objekt von einem ersten Fahrzeug
auf ein zweites Fahrzeug nach einer Lenkzeit des Fahrers des ersten Lastfahrzeugs
übergeben wird, um das Objekt an den Zielort zu befördern. Dies stellt weitere logistische
Herausforderungen dar. Das erste Fahrzeug muss das Objekt zu einem Übergabeort transportieren
und dort abladen bzw. abkoppeln. Wird nicht eine sofortige Übergabe an das zweite
Lastfahrzeug ausgeführt, muss das Objekt an dem Übergabeort gesichert werden, damit
kein anderes Fahrzeug bis zur Ankunft des zweiten Fahrzeugs das Objekt abtransportieren
kann. Weiter kann es trotz einer Sicherung des Objekts zu einem Raub und/oder einer
Beschädigung des Objekts kommen. Dies stellt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar. Das
zweite Fahrzeug muss ebenfalls zu dem Übergabeort und das Objekt entsichern können,
um es entsprechend aufladen bzw. schleppen zu können. Handelt es sich bei der Sicherung
beispielsweise um ein klassisches Schloss, müssen die Fahrer des ersten und des zweiten
Fahrzeugs jeweils einen entsprechenden Schlüssel hierfür haben. Entsprechend muss
vorab eine Verteilung der Schlüssel an die Fahrer gewährleistet sein.
[0005] Zusätzlich ist eine Belastung der jeweiligen Fahrer der Fahrzeuge zu berücksichtigen.
Die Belastung ergibt sich nicht nur aus den jeweiligen Fahrzeiten, sondern auch allein
aus der Tatsache, dass diese oft über lange Zeiträume Transporte an Orte durchführen,
die nicht in der Nähe ihres Wohnorts liegen. Durch das EU-Mobilitätspaket dürfen Wochenruhezeiten
nicht im Fahrzeug verbracht werden [Artikel 8 der VO
(EG) Nr. 561/2006]. Innerhalb jedes Vier-Wochen-Zeitraumes muss ein Fahrer mindestens ein Mal an seinen
Wohnort oder den Unternehmensstandort zurückkehren können, um dort seine Wochenruhezeit
einzuhalten. Alle Fahrzeuge müssen ein Mal binnen jeder freien Kombination von acht
zusammenhängenden Kalenderwochen in den Niederlassungsmitgliedstaat zurückkehren.
[0006] Darüber wurde die Regelung über die Kabotage in der gesamten EU verschärft. Ursprünglich
(Artikel 8 und 9 der VO (
EG) 1072/2009) dürfen im Anschluss an eine beladene grenzüberschreitende Beförderung, die vollständig
im Kabotageland entladen wurde, drei Kabotagebeförderungen innerhalb von sieben Kalendertagen
durchgeführt werden. Anschließend muss eine grenzüberschreitende Fahrt stattfinden.
Mit der VO (EU) 2020/1055 dürfen innerhalb von vier Tagen nach Ende der Kabotagebeförderung
keine weiteren Kabotagebeförderungen in diesem sogenannten Aufnahmemitgliedsstaat
durchgeführt werden ("Abkühlphase").
[0007] Durch das Mobilitätspaket werden Sozialvorschriften der Berufskraftfahrerinnen und
-fahrer verbessert. Gleichzeitig stellt es die Transportbranche bei der Planung und
Durchführung von Langstreckentransporten vor neue Herausforderungen.
[0008] Weiter stellt der Transport von Objekten, Gütern und Personen auch eine Belastung
für die Umwelt dar. Bei dem Beispiel der gekühlten Lebensmittel wird Energie zum Kühlen
der Lebensmittel und zum Transport in Form von Antriebsmittel oder elektrische Energie
verwendet. Würde sich die Transportzeit zum Transport der Lebensmittel zu dem Ziel
verkürzen lassen, würde weniger Energie zum Kühlen der Lebensmittel notwendig sein.
Ebenso kann es sein, dass die vorgegebenen Streckenrouten von Speditionen derart gewählt
sind, dass verschiedene Zwischenziele erreicht werden, um so mehrere Ziele mit einer
Streckenroute erreichen zu können. Nichtsdestotrotz kann das eine längere Streckenroute
und/oder einen zeitlich längeren Transport für ein Objekt, ein Gut und/oder eine Person
bedeuten, was einen erhöhten Antriebsmittel bzw. elektrischen Energiebedarf darstellt.
[0009] Hinzukommt, dass entsprechend Parkplätze für die Fahrzeuge bereitgestellt werden
müssen, insbesondere auf Raststätten, um eine Übergabe und/oder ein Abladen von Objekten
zu ermöglichen. Diese Parkplätze weisen eine limitierte Anzahl an Parkplätzen auf.
Insbesondere sind sichere Parkflächen im Straßenverkehrssektor eine knappe Ressource.
Durch den zunehmenden Im- und Export steigt die Anzahl an Fahrzeugen und Objekten
und die Auslastung der Parkplätze. Der Ausbau und Umbau solcher Parkplätze ist kostenintensiv
und bedeutet weitere bebaute Flächen und somit einen negativen Umwelteinfluss. Um
die bisherigen bereitgestellten Parkplätze effizient zu nutzen, bedarf es einer Lösung.
[0010] Es besteht folglich ein Bedarf an einer kostenoptimierten, vereinfachten, zeitlich
optimierten, universellen Schnittstelle zum Bereitstellen eines Transports von Objekten,
Gütern und/oder Personen mit erhöhter Sicherheit und geringerem Antriebsmittel- und/oder
elektrischen Energieverbrauch, wobei über die Schnittstelle auf Fahrzeuge, Fahrer,
Ressourcen, usw. von verschiedenen Logistikdienstleistern zugegriffen werden kann.
[0011] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, ein Hardwaremodul
und ein Computerprogrammprodukt bereitzustellten, welches einen oder mehrere der zuvor
genannten Nachteile behebt.
[0012] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt durch ein computer-implementiertes Verfahren
zum Bestimmen einer Streckenroute gelöst. Das Verfahren umfasst ein Bereitstellen
einer Datenstruktur, welche zwei oder mehr Transportressourcen charakterisiert, wobei
jeweils eine Transportressource der Transportressourcen zumindest ein Fahrzeug und/oder
einen Fahrzeugführer, zumindest eine Eignung des Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugführers
zum Transport eines Objekts, einen aktuellen Standort der Transportressource und/oder
einen voraussichtlichen Standort der Transportressource umfasst. Weiter umfasst das
Verfahren ein Empfangen einer Streckeneingabe, wobei die Streckeneingabe ein zu transportierendes
Objekt und einen Start und ein Ziel des Objekts charakterisiert. Weiter werden zwei
oder mehr Transportressourcen zum Transportieren des Objekts von dem Start zu dem
Ziel bestimmt. Das Verfahren umfasst weiter ein Bestimmen zumindest eines Übergabeorts
und/oder zumindest eines Übergabezeitbereichs zum Übergeben des zu transportierenden
Objekts von einer das Objekt übergebenden Transportressource zu einer das Objekt übernehmenden
Transportressource und ein Bestimmen, mittels eines Optimierungsalgorithmus, zumindest
einer Streckenroute von dem Start zu dem Ziel basierend auf dem Übergabeort und/oder
dem Übergabezeitbereich.
[0013] Mittels des vorgeschlagenen Verfahrens kann auf Transportressourcen von verschiedenen
Frachtführern zugegriffen werden und basierend auf diesem Transportressourcenpool
zumindest eine passende Transportressource für den Transport des Objekts bestimmt
werden. Weiter kann eine Streckenroute von dem Start zu dem Ziel individuell für jedes
Objekt bestimmt werden und somit eine schnellste und/oder kostensparendste und/oder
sicherste und/oder ökologischste Streckenroute gewählt werden. Dies wird insbesondere
dadurch erreicht, dass der Übergabeort und/oder der Übergabezeitbereich für die Übergabe
der Transportressourcen bestimmt werden und basierend auf diesem bestimmten Übergabeort
und/oder diesem bestimmten Übergabezeitbereich die Streckenroute bestimmt wird. Weiter
können mittels des vorgeschlagenen Verfahrens zwei oder mehr Transportressourcen mit
jeweils einem Fahrzeugführer bestimmt werden. Zusätzlich wird nur ein einzelnes Fahrzeug
verwendet. Die Fahrzeugführer können sich entsprechend ihrer Lenkzeiten beim Führen
des Fahrzeugs abwechseln. Es findet ein sogenannter fliegender Wechsel statt. Dies
ist unter anderem vorteilhaft bei Langreisestrecken mit Reisebussen, sodass die Gesamtdauer
der Reise für die Langreisestrecke verkürzt wird im Vergleich zu dem Fall, in dem
ein einzelner Fahrer die gesamte Langreisestrecke fährt.
[0014] Das Verfahren kann weiter ein Bestimmen umfassen, dass ein Transport des Objekts
mittels einer Transportressource der Transportressourcen von dem Start zu dem Ziel
zumindest eine Ruhezeit eines Fahrzeugführers der Testtransportressource und/oder
Standzeit der Transportressource umfasst. Um die Transportzeit zum Transport des Objekts
von dem Start zu dem Ziel zu verkürzen, werden die zwei oder mehr Transportressourcen
bestimmt. Die Standzeit charakterisiert eine Zeit, in der die Transportressource steht
und nicht weiterfährt. Diese kann beispielsweise durch ein Auftanken des Tanks und/oder
ein Aufladen einer Batterie des Fahrzeugs erfolgen.
[0015] Der voraussichtliche Standort der Transportressource kann basierend auf einer Fortbewegungsgeschwindigkeit
der Transportressource und einer vorbestimmten Zeit bestimmt werden. Weiter können
Parameter wie eine Verkehrslage, eine Uhrzeit, ein Wochentag und dergleichen berücksichtigt
werden.
[0016] Ein Fahrzeug der Transportressource kann ein zumindest teilweise autonom fahrendes
und/oder fliegendes Fahrzeug, ein Kraftfahrzeug, ein Pkw, ein Lkw, ein Bus, ein Zug,
ein Flugzeug und/oder ein Schiff sein.
[0017] Die Datenstruktur kann vorab bereitgestellt sein und/oder mittels weiterer Eingaben
geändert und/oder ergänzt werden. Insbesondere können Dateneingaben empfangen werden
und in der Datenstruktur abgebildet sein, wobei die Dateneingaben von einem Netzwerk,
einer Software und/oder einem Benutzer empfangen werden können. Die Datenstruktur
kann in einem Netzwerk und/oder einer Cloud bereitgestellt sein.
[0018] Weiter kann der Optimierungsalgorithmus ein Maschinenlernalgorithmus sein und mittels
eines Hardwaremoduls ausgeführt werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Optimierungsalgorithmus-
bzw. der Maschinenlernalgorithmus in einem Netzwerk und/oder einer Cloud ausgeführt
werden.
[0019] Das zu transportierende Objekt kann zumindest eine Person, zumindest ein Gut und/oder
zumindest eine gezogene Fahrzeugkomponente umfassen. Die Person kann durch zumindest
eines von einem Namen, einem Benutzernamen und einer persönlichen Eigenschaft charakterisiert
sein, wobei die persönliche Eigenschaft zumindest eines von einem Alter, einem Geschlecht
und einer Bewertungskennzahl der Person charakterisiert. Eine Bewertungskennzahl kann
basierend auf Informationen über die Person und/oder durch eine Eingabe vorbestimmt
sein bzw. geändert werden. Das Gut kann durch zumindest eines von einer Abmessung,
erforderlichen Lademetern, einer Masse des Guts, einer Anzahl der mit dem Gut gefüllten
Transporteinheiten (bspw. Behälter), einer Verpackungsbeschreibung und einer Transportanforderung
des Guts charakterisiert sein. Die Verpackungsbeschreibung kann zumindest eines von
einer Art von Ladehilfsmitteln und/oder Transporteinheiten, insbesondere Behältern,
einer Unterfahrbarkeit und einer Kranbarkeit charakterisieren. Die Transportanforderungen
können zumindest eines von einer Temperatur, einer Ladungssicherung, einer Hygieneanforderung,
einer Sicherheit und einer seitlichen Beladung charakterisieren. Die gezogene Fahrzeugkomponente
kann durch zumindest eines von einem Besitzer, einem Eigentümer, einer Art, einer
Identifikation und einer technischen Angabe der Fahrzeugkomponente charakterisiert
sein. Die Art der Fahrzeugkomponente kann einen Sattelauflieger, eine Wechselbrücke,
einen Anhänger, einen Container und eine Lafette charakterisieren. Die Identifikation
kann ein Nummernschild und/oder eine Fahrgestellnummer charakterisieren. Weiter können
die technischen Angaben zumindest eines von einer Sattelhöhe, elektrischen Anschlüssen,
pneumatischen Anschlüssen, geometrischen Abmessungen, Gewichtsangaben und Achslasten
der Transportressource, insbesondere des Fahrzeugs charakterisieren.
[0020] Die Streckeneingabe kann weitere eine Identität einer die Streckeneingabe eingebenden
Person und/oder Gesellschaft charakterisieren.
[0021] Der Start kann durch zumindest eines von einer frühestmöglichen Startzeit, einer
spätmöglichsten Startzeit, eine voraussichtlichen Beladezeit zum Beladen des Objekts
auf die das Objekt transportierende (übergebende/übernehmende) Transportressource
und einen Startort charakterisiert sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Ziel
durch zumindest eines von einer frühestmöglichen Zielzeit, einer spätmöglichsten Zielzeit,
eine voraussichtlichen Entladezeit zum Entladen des Objekts an dem Ziel und einen
Zielort charakterisiert sein.
[0022] Die Transportressource kann weiter durch zumindest eines der Folgenden charakterisiert
sein: ein das der Transportressource zugeordnetes Unternehmen; eine Preisangabe für
den Transport mittels der Transportressource; eine oder mehrere Fahrerangaben zu einem
Fahrer der Transportressource. Die Fahrerangabe kann einen Namen, eine Ausweisnummer,
eine Führerscheinnummer, eine Fahrerkartennummer, einen oder mehrere mögliche Übernachtungsorte,
eine Qualifikation, eine aktuelle und/oder voraussichtliche Lenk-, Ruhe- und/oder
Arbeitszeit des Fahrers charakterisieren. Die Qualifikation des Fahrers kann auf eine
zumindest eines von einer Führerscheinklasse, einer Gefahrenguttransporterlaubnis,
einer Bewertungskennzahl und Sprachkenntnisse des Fahrers hinweisen. Die Bewertungskennzahl
kann basierend auf den Informationen des Fahrers bestimmt und/oder durch eine Eingabe
vorbestimmt bzw. geändert werden. Die Transportressource kann weiter eine oder mehrere
Fahrzeugangaben zur Identifikation des Fahrzeugs der Transportressource charakterisieren,
wobei die Fahrzeugangabe zumindest eines von einem Fahrzeughalter, einem Kennzeichen,
einer Fahrgestellnummer, einer ID des Tachographen, einer Zulassungsbeschränkung und
einer technischen Angabe charakterisiert. Die technische Angabe kann zumindest eines
von einer Fahrzeugart, einer Sattelhöhe, elektrischen Anschlüssen, pneumatischen Anschlüssen,
geometrischen Abmessungen, Gewichtsangaben, Achslasten und einer Reichweite umfassen.
[0023] Das Bestimmen des Übergabeorts und/oder des Übergabezeitbereichs kann basierend auf
einer zeitlichen und/oder räumlichen Streckenreichweite der bestimmten Transportressourcen
erfolgen, wobei die zeitliche und/oder die räumliche Streckenreichweite basierend
auf zumindest einem von einem Antriebsmittelfüllstand, insbesondere einem aktuellen
und/oder voraussichtlichen Antriebsmittelfüllstand des Fahrzeugs, einem Energiestand,
insbesondere einem aktuellen und/oder voraussichtlichen Energiestand einer elektrischen
Batterie des Fahrzeugs, einer aktuellen und/oder voraussichtlichen Restlenkzeit eines
Fahrers des Fahrzeugs, einem aktuellen und/oder voraussichtlichen Standort des Fahrers
und/oder der Verfügbarkeit einer streckenbegleitenden Energieversorgungsinfrastruktur,
insbesondere einer Oberleitungsstruktur, bestimmt wird.
[0024] Das Bestimmen der zumindest einen Streckenroute kann ein Bestimmen von zwei oder
mehr Streckenrouten umfassen. Es kann mehrere Streckenrouten geben, welche sinnvoll
sein können, sodass einem Benutzer diese Streckenrouten vorgeschlagen werden können.
[0025] Die zumindest eine Streckenroute oder die zwei oder mehr Streckenrouten können weiter
basierend auf zumindest einem von zu verwendenden Transportressourcen, einer räumlichen
und/oder zeitlichen Verfügbarkeit infrastruktureller Einrichtungen, einer aktuellen
und/oder voraussichtlichen Verkehrslage entlang einer Transportstrecke und zumindest
einer vorbestimmten Zielgröße bestimmt werden. Die Transportstrecke kann der Streckenroute
entsprechen und/oder in Teiltransportstrecken der jeweiligen Transportressourcen aufgeteilt
sein. Die infrastrukturellen Einrichtungen können Verkehrswege, Tankstellen, Ladestationen,
Wechselstationen für Batterien, weitere Fahrer, insbesondere Standorte der weiteren
Fahrer und/oder Fahrzeugkomponenten umfassen. Die zumindest eine Zielgröße kann einen
vorbestimmten Wert und/oder einen vorbestimmten Wertebereich zumindest eines von der
Transportstrecke der Streckenroute, einer Transportzeit, einer Transportsicherheit,
Transportkosten, einer ökologischen Größe der zu verwendenden Transportressourcen,
der räumlichen und/oder zeitlichen Verfügbarkeit infrastruktureller Einrichtungen,
der aktuellen und/oder der voraussichtlichen Verkehrslage entlang der Transportstrecke
charakterisieren. Die ökologische Größe kann einen Antriebsmittelverbrauch, einen
Energieverbrauch und/oder eine CO2-Emission der Transportressource, insbesondere des
Fahrzeugs charakterisieren.
[0026] Der Übergabezeitbereich kann eine oder mehrere Wochen, Tage, Stunden und/oder Minuten
umfassen.
[0027] Das Verfahren kann weiter ein Steuern, insbesondere ein schlüsselloses und fernsteuerbares
Steuern einer Sicherung des Objekts und/oder der Transportressource umfassen, derart,
dass eine Entnahme des Guts und/oder ein Koppeln mit einer Transportressource temporär
verhindert bzw. ermöglicht wird.
[0028] Das Verfahren kann weiter ein Ausgeben einer Streckenrouteninformation umfassen,
die zumindest eines von der zumindest einen bestimmten Streckenroute, den zwei oder
mehr Transportressourcen, den Übergabeort und/oder den Übergabezeitbereich, einen
Kostenwert des Transports mittels zumindest eines der zwei oder der zwei oder mehr
Transportressourcen, der Streckenroutenlänge, einer voraussichtlichen Dauer für den
Transport des Objekts von dem Start zu dem Ziel, Angaben zur Transportsicherheit,
Angaben zur ökologischen Größe, dem aktuellen und/oder voraussichtlichen Standort
des Fahrers, dem aktuellen Standort des Fahrzeugs und einem aktuellen Standort des
Objekts umfassen. Die Streckenrouteninformation kann mittels einer Ausgabe-und/oder
Anzeigevorrichtung, wie einem Computer, einem Laptop, einem Smartphone, einem Tablet,
einem Navigationssystem und/oder einem Boardcomputer eines Fahrzeugs ausgegeben werden.
Der Kostenwert basiert auf Kosten des Fahrers, des Fahrzeugs, möglicher Zölle, möglicher
Steuern, möglicher Park-, Umbrück- und Versicherungsgebühren, mögliche Vermittlungsgebühren
und/oder weiterer Kosten, die für den Transport des Objekts anfallen können.
[0029] Die Aufgabe wird gemäß einem zweiten Aspekt durch ein Computerprogrammprodukt zum
Bestimmen einer Streckenroute gelöst, umfassend Befehle, die bewirken, dass ein Prozessor
ein Verfahren gemäß dem ersten Aspekt ausführt, wenn das Programm durch den Prozessor
ausgeführt wird.
[0030] Die Aufgabe wird gemäß einem dritten Aspekt durch ein Hardwaremodul zum Bestimmen
einer Streckenroute gelöst, umfassend: einen Speicher, auf dem ein Computerprogrammprodukt
gemäß dem zweiten Aspekt gespeichert ist; und einen Prozessor, der zum Ausführen des
Computerprogrammprodukts eingerichtet ist.
[0031] Das Hardwaremodul kann ein Logikbaustein, ein IC, ein ASCI, ein FPGA, eine Rechenverarbeitungseinheit
oder ähnliches sein. Das Hardwaremodul kann ein Computer sein. Der Prozessor kann
eine CPU oder eine integrierte Schaltung in Form eines Mikroprozessors oder Mikrocontrollers
sein. Der Speicher kann ein nichtflüchtiger Speicher sein. Der Speicher kann dazu
eingerichtet sein, Daten zu speichern, welche der Speicher von dem Prozessor und/oder
einem Sendeempfänger des Hardwaremoduls empfängt. Der Sendeempfänger kann die Streckeneingabe,
den Start, das Ziel und das Objekt von einem lokalen und/oder drahtlosen Netzwerk
und/oder einem Cloud-Speicher erhalten. Der Sendeempfänger kann eine Schnittstelle
sein, die dazu eingerichtet ist, Daten an einen Computer, ein mobiles Endgerät, den
Prozessor, den Speicher, ein lokales oder externes Netzwerk und/oder eine Cloud zu
senden und/oder von diesen Daten zu empfangen.
[0032] Ausführungen und Merkmale, die in Bezug auf das Verfahren des ersten Aspekts gemacht
wurden, können ebenfalls als Verfahrensschritte der weiteren Aspekte ausgebildet sein.
[0033] Für weitere Vorteile, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails der weiteren Aspekte
und ihrer möglichen Fortbildungen, wird auch auf die zuvor erfolgte Beschreibung zu
den entsprechenden Merkmalen und Fortbildungen des Verfahrens verwiesen.
[0034] Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden exemplarisch anhand der beiliegenden Figuren
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Hardwaremodul zum Ausführen eines Verfahrens gemäß einem ersten
und/oder dritten Aspekt;
- Fig. 2
- ein schematisches Verfahren zum Bestimmen einer Streckenroute gemäß dem ersten Aspekt;
und
- Fig. 3
- einen schematischen Kartenausschnitt für das Bestimmen einer Streckenroute.
[0035] In den Figuren sind gleiche oder im Wesentlichen funktionsgleiche beziehungsweise
-ähnliche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0036] Die Fig. 1 zeigt ein Hardwaremodul 100 zum Bestimmen einer Streckenroute umfassend
einen Speicher 110, einen Sendeempfänger 120, einen Prozessor 130 und eine Anzeigevorrichtung
140. Das Hardwaremodul 100 kann weitere Elemente aufweisen. Dabei ist der Speicher
110 zum Speichern und Bereitstellen von Informationen eingerichtet. Auf dem Speicher
110 können eine Datenstruktur wie nachfolgend mit Bezug zu Fig. 2 beschrieben und/oder
ein oder mehrerer Computerprogrammprodukte gespeichert sein, umfassend Befehle, die
bewirken, dass der Prozessor 130 zumindest ein Verfahren gemäß Fig. 2 ausführt. Weiter
sind auf dem Speicher 110 Karteninformationen gespeichert, welche Straßeninformationen
und Verkehrsweginformationen über Verkehrswege über Luft, Straße, Schiene und Wasser
umfassen. Die Anzeigevorrichtung 140 ist dazu eingerichtet, zumindest die Streckenroute
und/oder weitere die Streckenroute betreffende Informationen anzuzeigen. Weiter ist
die Anzeigevorrichtung 140 dazu eingerichtet, eine Streckeneingabe zu empfangen. Die
Anzeigevorrichtung 140 kann eine Eingabeeinheit zum Eingeben von Informationen und
der Streckeneingabe umfassen und/oder einen berührungssensitiven Bildschirm (Touch-Bildschirm)
umfassen, mittels dem eine Eingabe von einem Benutzer erfasst werden kann. Alternativ
oder zusätzlich kann der Sendeempfänger 120 die oder eine Streckeneingabe von einem
Netzwerk, einer Cloud und/oder einer anderen Vorrichtung empfangen.
[0037] Fig. 2 zeigt ein schematisches Verfahren 200 zum Bestimmen einer Streckenroute, wobei
das Verfahren 200 von dem Prozessor 130 ausgeführt werden kann. Das Verfahren umfasst
ein Bereitstellen 210 einer Datenstruktur, welche zwei oder mehr Transportressourcen
charakterisiert, wobei jeweils eine Transportressource der Transportressourcen zumindest
ein Fahrzeug 340, 350, 360, eine Eignung des Fahrzeugs 340, 350, 360 zum Transport
eines Objekts, einen aktuellen Standort der Transportressource und/oder einen voraussichtlichen
Standort der Transportressource umfasst. Alternativ oder zusätzlich kann die Transportressource
zumindest einen Fahrzeugführer und eine Eignung des Fahrzeugführers zum Transport
des Objekts charakterisieren. Das Objekt kann zumindest eine Person, ein Gut und/oder
eine gezogene Fahrzeugkomponente umfassen. Für die nachfolgende Beschreibung wird
als gezogene Fahrzeugkomponente ein Sattelauflieger als Objekt verwendet, wobei die
Beschreibung nicht auf solche eingeschränkt ist.
[0038] Die Datenstruktur kann bereitgestellt sein und/oder durch weitere Eingaben verändert
und/oder erweitert werden. Insbesondere können Eingaben mittels dem Sendeempfänger
120 und/oder mittels der Anzeigevorrichtung 140 empfangen werden, welche eine Transportressource
anlegen, charakterisieren und/oder abändern. Solche Eingaben können von Benutzer,
Unternehmen, Websites und/oder weiterer Software-Anwendungen erhalten werden.
[0039] Die Transportressource charakterisiert zumindest ein Fahrzeug 340, 350, 360 und eine
Eignung des Fahrzeugs 340, 350, 360 zum Transport eines Objekts. Um einen Sattelauflieger
transportieren zu können, muss das Fahrzeug 340, 350, 360 das Objekt koppeln und/oder
aufladen können, um es transportieren zu können. Weiter kann die Transportressource
zumindest einen Fahrer des Fahrzeugs 340, 350, 360, einen aktuellen Standort des Fahrzeugs
340, 350, 360, einen aktuellen Standort des Fahrers, einen Wohnort des Fahrers, eine
Restlenkzeit, die Resttageslenkzeit und/oder die Wochenlenkzeit des Fahrers, eine
voraussichtliche und/oder aktuelle Ruhezeit des Fahrers, eine Fahrersicherheit des
Fahrers und eine aktuelle und/oder maximale Belastung, insbesondere eine aktuelle
und/oder maximale Lenk-, Ruhe- und/oder Arbeitszeit des Fahrers, umfassen.
[0040] Das Verfahren umfasst weiter ein Empfangen 220 einer Streckeneingabe, wobei die Streckeneingabe
ein zu transportierendes Objekt und einen Start und ein Ziel des Objekts charakterisiert.
Bei dem Start und/oder dem Ziel kann es sich um ein Land, eine Stadt, ein Viertel
einer Stadt, eine Straße, eine Hausnummer, ein Unternehmensstandort, ein Paar Geokoordinaten
und/oder einen Parkplatz handeln. Die Streckeneingabe kann über die Anzeigevorrichtung
140 eingegeben werden und/oder mittels dem Sendeempfänger 120 empfangen werden. Die
Streckeneingabe kann von einem Netzwerk, einem Computer, einem Laptop, einem Smartphone,
einem Navigationssystem, einem Telematiksystem, einer Speditionssoftware und dergleichen
empfangen werden. Die Streckeneingabe charakterisiert das zu transportierende Objekt,
hier den Sattelauflieger. Dabei kann die Streckeneingabe eine Art des Objekts, beispielsweise
eine Art des Sattelaufliegers charakterisieren. Arten von Sattelaufliegern können
unter anderem Planenauflieger, Kofferauflieger, Kühlkofferauflieger, Kippmuldenauflieger,
Tiefladeauflieger, Pritschenauflieger, Containerauflieger, Schubbodenauflieger, Siloauflieger,
Tankauflieger, Innenladeauflieger, Fahrzeugtransportauflieger und/oder Personentransportfahrzeuge
sein. Weiter kann die Streckeneingabe ein Volumen und/oder ein Gewicht des Objekts
charakterisieren. Zusätzlich oder alternativ kann die Streckeneingabe weitere an das
zu transportierende Objekt gebundene Voraussetzungen für den Transport charakterisieren,
beispielsweise ob es sich um ein zu kühlendes Objekt oder Gefahrgut handelt. Die Streckeneingabe
charakterisiert weiter eine frühestmögliche Startzeit, eine spätmöglichsten Startzeit,
eine voraussichtliche Beladezeit zum Beladen des Sattelaufliegers auf die den Sattelauflieger
transportierende (übergebende/übernehmende) Transportressource und einen Startort
des Sattelaufliegers.
[0041] Das Verfahren umfasst weiter ein Bestimmen 230 von zwei oder mehr Transportressourcen
zum Transportieren des Sattelaufliegers. In einem weiteren Schritt 240 wird ein Übergabeort
und ein Übergabezeitbereich zum Übergeben des zu transportierenden Sattelaufliegers
von einer den Sattelauflieger übergebenden Transportressource zu einer den Sattelauflieger
übernehmenden Transportressource der zwei oder mehr bestimmten Transportressourcen
bestimmt. Das Verfahren umfasst weiter ein Bestimmen 250, mittels eines Optimierungsalgorithmus,
zumindest einer Streckenroute von dem Start zu dem Ziel basierend auf dem bestimmten
Übergabeort und dem bestimmten Übergabezeitbereich.
[0042] Die Fig. 3 zeigt exemplarisch die Bestimmung von drei Transportressourcen, hier drei
Kraftfahrzeugen 340, 350, 360 betrachtet in einem Kartenabschnitt. Das Objekt, hier
der Sattelauflieger, soll von einem Start 310 zu einem Ziel 320 transportiert werden.
Basierend auf der Streckeneingabe umfassend den Start 310, das Ziel 320 und den Sattelauflieger
bestimmt der Optimierungsalgorithmus zumindest eine erste Transportressource zum Transport
des Sattelaufliegers. Jede Transportressource gibt eine jeweilige Sattelzugmaschine
340, 350, 360 mit Fahrer, einen aktuellen und/oder zukünftigen Standort des jeweiligen
Kraftfahrzeugs an.
[0043] Basierend auf der Streckeneingabe mit einer spätmöglichsten Startzeit (bspw. nicht
später als 10 Uhr vormittags) und dem aktuellen Standort des Kraftfahrzeugs 340 bestimmt
der Optimierungsalgorithmus als erste Transportressource das Kraftfahrzeug 340, da
dieses am nächsten an dem Start und somit am schnellsten bei dem Start ist. Weitere
Transportressourcen, wie die der Kraftfahrzeuge 350, 360 scheiden aus, da diese eine
längere Anfahrt aufweisen und es nicht vor der spätmöglichste Startzeit schaffen,
an dem Start zu sein.
[0044] Der Optimierungsalgorithmus bestimmt eine erste Streckenreichweite des ersten Kraftfahrzeugs
340, welche exemplarisch durch einen Kreis 341 gekennzeichnet ist. Dieser dient nur
der Veranschaulichung, eine Streckenreichweite kann einen variierenden Abstand zu
dem Standort des jeweiligen Fahrzeugs aufweisen und muss folglich nicht rund wie in
der Fig. 3 dargestellt sein. Dies kann dadurch bedingt sein, dass verschiedene Straßen
und Verkehrsbedingungen vorliegen, sodass das Fahrzeug in derselben Zeit innerhalb
einer Stadt eine kürzere Distanz und damit Streckenreichweite erreicht als außerhalb
einer Stadt auf Landstraßen und/oder Autobahnen. Die Reichweite des Kraftfahrzeugs
entlang der Transportstrecke wird außerdem durch dessen Position vor Übernahme des
Objekts (Länge der Anfahrt) beeinflusst.
[0045] Eine Streckenreichweite einer Transportressource kann basierend auf zumindest einem
von einem Antriebsmittelfüllstand, insbesondere einem aktuellen und/oder voraussichtlichen
Antriebsmittelfüllstand des Fahrzeugs 340, 350, 360, einem Energiestand, insbesondere
einem aktuellen und/oder voraussichtlichen Energiestand einer elektrischen Batterie
des Fahrzeugs 340, 350, 360, einer aktuellen und/oder voraussichtlichen Restlenkzeit
eines Fahrers des Fahrzeugs 340, 350, 360, einem aktuellen und/oder voraussichtlichen
Standort des Fahrers und/oder der Verfügbarkeit einer streckenbegleitenden Energieversorgungsinfrastruktur
bestimmt werden. In der Fig. 3 wurde zur Veranschaulich für die Streckenreichweiten
der Kraftfahrzeuge 340, 350, 360 eine durchschnittliche Geschwindigkeit angenommen,
mit der diese innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer unterwegs sein können.
[0046] Der Optimierungsalgorithmus bestimmt basierend auf der ersten Streckenreichweite,
dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs 340 zumindest eine Ruhezeit brauchen würde, um
an das Ziel 320 zu gelangen. Um eine möglichst kurze Transportzeit des Objekts zu
erreichen, bestimmt der Optimierungsalgorithmus zumindest eine zweite Transportressource
mit einer zweiten Streckenreichweite. Die zweite Transportressource wird derart bestimmt,
dass die zweite Transportressource den Sattelauflieger von der ersten Transportressource
übernehmen und weiter transportieren kann. Wie in Fig. 3 dargestellt, existiert ein
Überlappungsbereich der ersten und zweiten Streckenreichweiten, wobei zwei Überschneidungspunkte
371, 372 des Überlappungsbereichs gekennzeichnet sind. Basierend auf der zweiten Streckenreichweite
des zweiten Kraftfahrzeugs 350 wird dessen Transportressource mittels des Optimierungsalgorithmus
bestimmt.
[0047] Weiter bestimmt der Optimierungsalgorithmus einen Übergabeort und einen Übergabezeitbereich
zur Übergabe des Sattelaufliegers von dem ersten Kraftfahrzeug 340 zu dem zweiten
Kraftfahrzeug 350 insbesondere basierend auf den bestimmten ersten und zweiten Streckenreichweiten.
Insbesondere bestimmt der Optimierungsalgorithmus den Übergabeort derart, dass dieser
innerhalb des Überlappungsbereichs der ersten und zweiten Streckenreichweiten liegt.
Innerhalb des Überlappungsbereichs können mehrere potentielle Übergabeorte vorliegen,
welche untereinander weiter unterschieden werden können, bspw. basierend auf einer
Sicherheitseinstufung oder den gesamten Transportkosten. Zur Sicherheit der Fahrer
der Kraftfahrzeuge 340 und 350 und des Sattelaufliegers wird ein Übergabeort bei dem
Überschneidungspunkt 372 bestimmt, da dieser die höchste Sicherheitseinstufung aufweist
und somit am sichersten für die Fahrer und den Sattelauflieger ist.
[0048] Basierend auf den bestimmten ersten und zweiten Transportressourcen sowie des Übergabeorts
wird ein erster Teil einer Streckenroute 330 mittels des Optimierungsalgorithmus bestimmt.
Insbesondere wird die Streckenroute 330 derart bestimmt, dass sie eine schnellste
Streckenroute darstellt.
[0049] Der Transportressourcenalgorithmus bestimmt weiter, dass die Summe der ersten und
zweiten Reichweiten nicht ausreicht, um an das Ziel 320 zu gelangen. Folglich bestimmt
der Transportressourcenalgorithmus zumindest eine dritte Transportressource mit einer
dritten Reichweite ähnlich zu der zweiten Transportressource wie zuvor beschrieben
und bestimmt das Kraftfahrzeug 360 und dessen Transportressource, sowie einen Übergabeort
373.
[0050] Bei jeder Übergabe wird ein Übergabezeitbereich bestimmt. Dieser Übergabezeitbereich
kann derart gewählt sein, dass beide Fahrzeuge und beide Fahrer an dem Übergabeort
sind, um eine simultane Übergabe bereitzustellen. Entsprechend muss der Sattelauflieger
nicht gesichert werden. Alternativ kann der Übergabezeitbereich derart bestimmt werden,
dass das Objekt, hier der Sattelauflieger, für eine vorbestimmte Zeitdauer an dem
Übergabeort befindlich ist, bevor dieser von dem nächsten Kraftfahrzeug abtransportiert
wird. Beispielsweise kann der Übergabezeitbereich eine Stunde betragen, welche beginnt,
nachdem beispielsweise das erste Kraftfahrzeug 340 den Sattelauflieger an dem Übergabeort
372 abgeladen hat.
[0051] Zur Sicherung des Sattelaufliegers kann eine Sicherung bereitgestellt werden, welche
insbesondere mittels drahtloser Kommunikation zwischen einem verschlossenen und einem
geöffneten Zustand geschaltet werden kann. Es kann ein Verschlusssignal an die Sicherung
nach dem Abladen von dem Fahrer des ersten Kraftfahrzeugs 340 und/oder automatisch
basierend auf dem Standort des ersten Kraftfahrzeugs 340 und nach dem Abladen des
Sattelaufliegers gesendet werden, sodass die Sicherung den Sattelauflieger verriegelt.
Entsprechend kann der Sattelauflieger nicht von einem anderen Fahrzeug abtransportiert
werden. Sobald das zweite Kraftfahrzeug 350 an dem Standort des Sattelaufliegers angekommen
ist, kann ein Entriegelungssignal von dem Fahrer des zweiten Kraftfahrzeugs und/oder
automatisch an die Sicherung gesendet bzw. angefragt werden, sodass der Sattelauflieger
von dem zweiten Kraftfahrzeug 350 aufgesattelt werden kann.
[0052] Nachdem der Optimierungsalgorithmus die Streckenroute 330 bestimmt hat, wird eine
Streckenrouteninformation ausgegeben, die zumindest eines von der bestimmten Streckenroute
330, der ersten, zweiten und/oder dritten Transportressource, der Anzahl und Dauer
an Lenkzeiten und/oder Ruhezeiten, der Anzahl an Transportressourcen, dem Übergabeort
und/oder dem Übergabezeitbereich, einem Kostenwert des Fahrers, des Fahrzeugs und/oder
der Transportressource, einer voraussichtlichen Dauer für den Transport des Objekts,
Angaben zur Transportsicherheit, Angaben zur ökologischen Größe, dem aktuellen Standort
des Fahrers, dem aktuellen Standort des Fahrzeugs und einem aktuellen Standort des
Objekts umfasst. Die Streckenrouteninformation kann mittels der Anzeigevorrichtung
140 angezeigt werden.
BEZUGSZEICHEN
[0053]
- 100
- Hardwaremodul
- 110
- Speicher
- 120
- Sendeempfänger
- 130
- Prozessor
- 140
- Anzeigevorrichtung
- 200
- Verfahren zur Bestimmung einer Streckenroute
- 210
- Bereitstellen einer Datenstruktur
- 220
- Empfangen einer Streckeneingabe
- 230
- Bestimmen von zwei oder mehr Transportressourcen
- 240
- Bestimmen eines Übergabeorts und/oder eines Übergabezeitbereichs
- 250
- Bestimmen zumindest einer Streckenroute
- 310
- Start
- 320
- Ziel
- 330
- Streckenroute
- 340
- erstes Fahrzeug
- 341
- erste Reichweite des ersten Fahrzeugs
- 350
- zweites Fahrzeug
- 351
- zweite Reichweite des zweiten Fahrzeugs
- 360
- drittes Fahrzeug
- 361
- dritte Reichweite des dritten Fahrzeugs
- 371
- erster Übergabeort
- 372
- zweiter Übergabeort
- 373
- dritter Übergabeort
1. Computer-implementiertes Verfahren zum Bestimmen einer Streckenroute, umfassend die
Schritte:
Bereitstellen einer Datenstruktur, welche zwei oder mehr Transportressourcen charakterisiert,
wobei jeweils eine Transportressource der Transportressourcen ein Fahrzeug, einen
Fahrzeugführer, eine Eignung des Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugführers zum Transport
eines Objekts, einen aktuellen Standort der Transportressource und/oder einen voraussichtlichen
Standort der Transportressource umfasst;
Empfangen einer Streckeneingabe, wobei die Streckeneingabe ein zu transportierendes
Objekt und einen Start und ein Ziel des Objekts charakterisiert;
Bestimmen von zwei oder mehr Transportressourcen zum Transportieren des Objekts von
dem Start zu dem Ziel;
Bestimmen eines Übergabeorts und/oder eines Übergabezeitbereichs zum Übergeben des
zu transportierenden Objekts von einer das Objekt übergebenden Transportressource
zu einer das Objekt übernehmenden Transportressource der zwei oder mehr bestimmten
Transportressourcen;
Bestimmen, mittels eines Optimierungsalgorithmus, zumindest einer Streckenroute von
dem Start zu dem Ziel basierend auf dem Übergabeort und/oder dem Übergabezeitbereich.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei das zu transportierende Objekt zumindest eine Person, ein Gut und/oder eine
gezogene Fahrzeugkomponente umfasst,
wobei die Person durch zumindest eines von einem Namen, einem Benutzernamen und einer
persönlichen Eigenschaft charakterisiert ist,
wobei die persönliche Eigenschaft zumindest eines von einem Alter, einem Geschlecht
und einer Bewertungskennzahl der Person charakterisiert,
wobei das Gut durch zumindest eines von einer geometrischen Abmessung, den erforderlichen
Lademetern, einer Masse, einer Anzahl der mit dem Gut gefüllten Transporteinheiten,
einer Verpackungsbeschreibung und einer Transportanforderungen des Guts charakterisiert
ist,
wobei die gezogene Fahrzeugkomponente durch zumindest eines von einem Besitzer, einem
Eigentümer, einer Art, einer Identifikation und einer technischen Angabe der Fahrzeugkomponente
charakterisiert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Streckeneingabe weiter eine Identität einer die Streckeneingabe eingebenden
Person und/oder Gesellschaft charakterisiert.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei der Start durch zumindest eines von einer frühestmöglichen Startzeit, einer
spätmöglichsten Startzeit, eine voraussichtlichen Beladezeit zum Beladen des Objekts
auf die das Objekt übergebende Transportressource und einen Startort charakterisiert
ist, und/oder
wobei das Ziel durch zumindest eines von einer frühestmöglichen Zielzeit, einer spätmöglichsten
Zielzeit, eine voraussichtlichen Entladezeit zum Entladen des Objekts an dem Ziel
und einen Zielort charakterisiert ist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Transportressource weiter durch zumindest eines der Folgenden charakterisiert
ist:
ein der Transportressource zugeordnetes Unternehmen;
eine Preisangabe für den Transport mittels der Transportressource;
eine oder mehrere Fahrerangaben zu einem Fahrer der Transportressource,
wobei die Fahrerangaben einen Namen, eine Ausweisnummer, eine Führerscheinnummer,
eine Fahrerkartennummer, einen oder mehrere mögliche Übernachtungsorte, eine Qualifikation,
eine aktuelle und/oder voraussichtliche Lenk-, Ruhe- und/oder Arbeitszeit des Fahrers
charakterisiert,
wobei die Qualifikation des Fahrers auf zumindest eines von einer Führerscheinklasse,
einer Gefahrenguttransporterlaubnis, einer Bewertungskennzahl und Sprachkenntnisse
des Fahrers hinweist;
eine oder mehrere Fahrzeugangaben zur Identifikation des Fahrzeugs der Transportressource,
wobei die Fahrzeugangabe zumindest eines von einem Fahrzeughalter, einem Kennzeichen,
einer Fahrgestellnummer, einer ID des Tachographen, einer Zulassungsbeschränkung und
einer technischen Angabe charakterisiert,
wobei die technische Angabe zumindest eines von einer Fahrzeugart, einer Sattelhöhe,
elektrischer Anschlüsse, pneumatischer Anschlüsse, geometrischer Abmessungen, Gewichtsangaben,
Achslasten und einer Reichweite umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Bestimmen des Übergabeorts und/oder des Übergabezeitbereichs basierend auf
einer zeitlichen und/oder räumlichen Streckenreichweite der bestimmten Transportressourcen
erfolgt,
wobei die zeitliche und/oder die räumliche Streckenreichweite basierend auf zumindest
einem von einem Antriebsmittelfüllstand, insbesondere einem aktuellen und/oder voraussichtlichen
Antriebsmittelfüllstand des Fahrzeugs, einem Energiestand, insbesondere einem aktuellen
und/oder voraussichtlichen Energiestand einer elektrischen Batterie des Fahrzeugs,
einer aktuellen und/oder voraussichtlichen Restlenkzeit eines Fahrers des Fahrzeugs,
einem aktuellen und/oder voraussichtlichen Standort des Fahrers und/oder der Verfügbarkeit
einer streckenbegleitenden Energieversorgungsinfrastruktur bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die zumindest eine Streckenroute oder zwei oder mehr Streckenrouten weiter basierend
auf zumindest einem von zu verwendenden Transportressourcen, einer räumlichen und/oder
zeitlichen Verfügbarkeit infrastruktureller Einrichtungen, einer aktuellen und/oder
voraussichtlichen Verkehrslage entlang einer Transportstrecke und zumindest einer
vorbestimmten Zielgröße bestimmt wird,
wobei die zumindest eine Zielgröße einen vorbestimmten Wert und/oder Wertebereich
zumindest eines von der Transportstrecke der Streckenroute, einer Transportzeit, einer
Transportsicherheit, Transportkosten, einer ökologischen Größe der zu verwendenden
Transportressourcen, der räumlichen und/oder zeitlichen Verfügbarkeit infrastruktureller
Einrichtungen, der aktuellen und/oder der voraussichtlichen Verkehrslage entlang der
Transportstrecke charakterisiert,
wobei die ökologische Größe einen Antriebsmittelverbrauch, einen Energieverbrauch
und/oder eine CO2-Emission der Transportressource charakterisiert.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter umfassend:
Steuern einer Sicherung des Objekts und/oder der Transportressource, derart, dass
eine Entnahme des Guts und/oder ein Koppeln mit einer Transportressource verhindert
bzw. ermöglicht wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter umfassend:
Ausgeben einer Streckenrouteninformation, die zumindest eines von der zumindest einen
bestimmten Streckenroute, den zwei oder mehr Transportressourcen, den Übergabeort
und/oder den Übergabezeitbereich, einen Kostenwert des Transports mittels einem der
zwei oder der zwei oder mehr Transportressourcen, der Streckenroutenlänge, einer voraussichtlichen
Dauer für den Transport des Objekts von dem Start zu dem Ziel, einer Angabe zur Transportsicherheit,
einer ökologischen Größe, dem aktuellen und/oder voraussichtlichen Standort des Fahrers,
dem aktuellen Standort des Fahrzeugs und einem aktuellen Standort des Objekts umfasst.
10. Computerprogrammprodukt zum Bestimmen einer Streckenroute umfassend Befehle, die bewirken,
dass ein Prozessor ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausführt, wenn das
Programm durch den Prozessor ausgeführt wird.
11. Hardwaremodul zum Bestimmen einer Streckenroute, umfassend:
einen Speicher, auf dem ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 10 ist; und
einen Prozessor, der zum Ausführen des Computerprogrammprodukts eingerichtet ist.