[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hubmast für ein Flurförderzeug mit zwei
Lasttragmitteln. Der Hubmast weist ein Paar von äußeren Mastprofilen und ein Paar
von inneren Mastprofilen auf, die in den äußeren Mastprofilen beweglich angeordnet
und über eine Masthubeinheit höhenverstellbar sind.
[0002] Aus
EP 2 159 186 A1 ist ein Flurförderzeug mit einem Hubmast bekannt geworden, der zwei unabhängig voneinander
betätigbare Lasttragmittel aufweist. Ein unteres Lasttragmittel wird dabei über einen
mittig stehenden Kurzhubzylinder angehoben. Das andere Lasttragmittel wird in einem
Hubmast mit innerem und äußerem Mastprofil mit einem Freihub und einem Masthub in
der Höhe verstellt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hubmast für ein Flurförderzeug bereitzustellen,
der mit einfachen Mitteln die Betätigung von zwei Lasttragmitteln ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Hubmast mit den Merkmalen aus Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
[0005] Der erfindungsgemäße Hubmast besitzt die Merkmale aus Anspruch 1. Der Hubmast ist
vorgesehen und bestimmt für ein Flurförderzeug mit zwei Lasttragmitteln, wobei jedes
der Lasttragmittel zwei Gabeln aufweist. Der Hubmast besteht aus einem Paar von äußeren
Mastprofilen und einem Paar von inneren Mastprofilen, die in den äußeren Mastprofilen
beweglich angeordnet sind und über eine Masthubeinheit in den äußeren Mastprofilen
höhenverstellbar sind. Die äußeren Mastprofile können auch als fahrzeugfeste Mastprofile
gekennzeichnet werden. Ferner ist eine Masthubeinheit vorgesehen, mit der die inneren
Mastprofile in der Höhe verstellt sind. Zudem ist eine freie Hubeinheit vorgesehen.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein unteres Lasttragmittel mit den inneren Mastprofilen verbunden
und über die Masthubeinheit in der Höhe verstellbar. Ein oberes Lasttragmittel ist
in dem inneren Mastprofil höhenverstellbar gelagert und über die Freihubeinheit in
seiner Höhe verstellbar. Der erfindungsgemäße Hubmast besitzt den Vorteil, dass nur
sehr wenige konstruktive Änderungen gegenüber einem herkömmlichen Hubmast erforderlich
sind, bei dem ein einziges Lasttragmittel mittels Masthubeinheit und Freihubeinheit
in der Höhe verstellbar ist.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung besitzt die Freihubeinheit einen zwischen den
Mastprofilen stehenden Hubzylinder. Der Hubzylinder kann beispielsweise eine Kette
aufweisen, die an dem oberen Lasttragmittel befestigt ist. Wenn im Zusammenhang mit
der vorliegenden Erfindung von oberem und unterem Lasttragmittel gesprochen wird,
so bedeutet dies nicht, dass stets ein Lasttragmittel oberhalb des anderen Lasttragmittels
angeordnet ist. Vielmehr ist auch der Fall umfasst, dass beide Lasttragmittel auf
derselben Höhe angeordnet sind. In diesem Kontext ist oberes und unteres Lasttragmittel
so zu verstehen, dass das Lasttragmittel geeignet ist, in eine obere Position gegenüber
dem anderen Lasttragmittel verfahren zu werden. Das untere Lasttragmittel ist in diesem
Sinne dadurch gekennzeichnet, dass es nicht in eine Position oberhalb des anderen
Lasttragmittels verfahren werden kann.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Hubzylinder der Freihubeinheit auf einer
Quertraverse zwischen den inneren Mastprofilen angeordnet. Dies führt dazu, dass bei
einem Anheben der inneren Mastprofile durch die Masthubeinheit auch der Hubzylinder
der Freihubeinheit mit angehoben wird. Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung
ist darin zu sehen, dass wenn das obere Lasttragmittel in einer Position relativ zu
dem unteren Lasttragmittel verfahren wurde, bei einem Anheben des unteren Lasttragmittels
dieser Abstand beibehalten wird.
[0009] In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Masthubeinheit ein oder zwei Hubzylinder
auf, die seitlich an den Mastprofilen angeordnet sind. Bevorzugt sind die Hubzylinder
der Masthubeinheit außerhalb des Sichtfeldes durch den Hubmast seitlich nahe zu den
Mastprofilen angeordnet.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind Freihub- und Masthubeinheit hydraulisch unabhängig
voneinander ansteuerbar. Hydraulisch unabhängig ansteuerbar bedeutet, dass ein Fahrzeugführer
beide Lasttragmittel unabhängig voneinander ansteuern kann, wobei das obere Lasttragmittel
gemeinsam mit dem unteren Lasttragmittel angehoben wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Hubgerüsten ist hier kein automatischer Übergang zwischen Freihub und Masthub vorgesehen,
sodass diese Funktionen hydraulisch unabhängig sind.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind in einem abgesenkten Zustand die Gablen der
Lasttragmittel nebeneinander angeordnet. Bevorzugt sind die Gabeln eines Lasttragmittels
beide innerhalb der Gabeln des anderen Lasttragmittels angeordnet. Hier hat es sich
als vorteilhaft herausgestellt, das untere Lasttragmittel, das mit den Innenprofilen
verbunden ist, innerhalb des oberen Lasttragmittels anzuordnen.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird an den nachstehenden Figuren erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- das erfindungsgemäße Hubgerüst in drei Ansichten bei abgesenkten Lasttragmitteln,
- Fig. 2
- das Lasttragmittel aus Figur 1 bei angehobenem oberen Lasttragmittel und
- Fig. 3
- oberes und unteres Lasttragmittel angehoben.
[0013] Figur 1 zeigt ein Hubgerüst 10 mit einem äußeren Paar von Mastprofilen 12a, 12b.
Die äußeren Mastprofile 12a, 12b sind über eine Quertraverse 14 miteinander verbunden.
Die Quertraverse 14 besitzt zwei Anbindungsbereiche 16a, 16b, die über eine Quertraverse
18 miteinander verbunden sind. An ihrem unteren Ende sind die äußeren Mastprofile
12a, 12b durch eine untere Quertraverse 20 miteinander verbunden. Zusätzlich stabilisiert
wird das Hubgerüst mit seinen äußeren Mastprofilen 12 durch eine mittlere Quertraverse
22. Diese befindet sich in der Regel auf Höhe des Antriebsteils des Flurförderzeugs,
sodass die mittlere Quertraverse 22 nicht die Sicht behindert. Innerhalb der äußeren
Mastprofile 12 sind die inneren Mastprofile 24a, 24b angeordnet. Die inneren Mastprofile
24 sind beispielsweise über Rollen in den äußeren Mastprofilen 12 höhenverstellbar
gelagert.
[0014] In Figur 1 ebenfalls gut zu erkennen, ist mittig im Hubgerüst der Hydraulikzylinder
26, der an seinem freien Ende eine Kettenrolle besitzt. Die Kette des Hydraulikzylinders
26 ist fest am Hydraulikzylinder 26 angebunden und mit ihrem anderen Ende an dem oberen
Lasttragmittel.
[0015] Auf der rechten Seite der Figur 1 erfolgt ein Blick auf die Lasttragmittel 28 und
30. Das Lasttragmittel 28 ist an zwei Quertraversen 32a, 32b angeordnet. Ein Paar
Gabeln 34a und 34b sind fest an den Querstreben 32a, 32b angeordnet. Die Querstreben
32 sind verschieblich im inneren Mastprofil 24 gelagert.
[0016] Das Lasttragmittel 30 ist an einer Rückenplatte 36 angeordnet, wobei die Rückenplatte
36 mit den inneren Mastprofilen 24a, 24b fest verbunden ist.
[0017] Figur 2 zeigt die Funktionsweise beim Anheben des oberen Lasttragmittels 28. Der
Hubzylinder 26, der für den Freihub vorgesehen ist, fährt aus und nimmt über die Kette
das obere Lasttragmittel 28 mit. Das untere Lasttragmittel 30, das mit dem inneren
Mastprofilen verbunden ist, bleibt in seiner abgesenkten Position.
[0018] Figur 2 zeigt auf der linken Seite die inneren Hydraulikzylinder 38, über die der
Masthub erfolgt, mit dem das innere Mastprofil gegenüber dem äußeren Mastprofil angehoben
wird.
[0019] Figur 3 zeigt das erfindungsgemäße Hubgerüst mit beiden Lasttragmitteln angehoben.
Das untere Lasttragmittel 30 ist durch den Masthub über die Hubzylinder 38 angehoben.
In Figur 3 steht das innere Mastprofil 24 aus dem äußeren Mastprofil 12 vor. Das untere
Lasttragmittel 30 bewegt sich mit dem inneren Mastprofil 24. Das obere Lasttragmittel
28 ist über den mittigen Hubzylinder 26 angehoben. Deutlich zu erkennen ist in Figur
3 auch, dass der mittige Hubzylinder 26 ebenfalls gemeinsam mit dem inneren Mastprofil
angehoben wird, sodass der Abstand zwischen oberem Lasttragmittel 28 und unterem Lasttragmittel
30 erhalten bleibt.
[0020] Ein besonderer Vorteil des dargestellten Hubgerüsts ist, dass dieses sich konstruktiv
kaum von einem herkömmlichen Zwei-mastigen Hubgerüst für ein Lasttragmittel unterscheidet.
Konstruktiv entfällt lediglich das untere Lasttragmittel 30 und die Hubzylinder 26
und 38 sind hydraulisch miteinander gekoppelt, um einen möglichst ruckfreien Übergang
vom Freihub zum Masthub zu erhalten.
Bezugszeichen
[0021]
- 10
- Hubgerüst
- 12 a/b
- äußere Mastprofile
- 14
- Quertraverse
- 16 a/b
- Anbindungsbereich
- 18
- Quertraverse
- 20
- Quertraverse
- 22
- Quertraverse
- 24 a/b
- innere Mastprofile
- 26
- Hydraulikzylinder
- 28
- Lasttragmittel
- 30
- Lasttragmittel
- 32 a/b
- Quertraversen
- 34 a/b
- Gabeln
- 36
- Rückenplatte
- 38
- Hydraulikzylinder
1. Hubmast (10) für ein Flurförderzeug mit zwei Lasttragmitteln (28, 30), der ein Paar
von äußeren Mastprofilen (12a, 12b) und ein Paar von inneren Mastprofilen (24a, 24b)
aufweist, die in den äußeren Mastprofilen (12a, 12b) beweglich angeordnet sind und
über eine Masthubeinheit höhenverstellbar sind, wobei eine Freihubeinheit vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein unteres Lasttragmittel (30) mit den inneren Mastprofilen (24a, 24b) verbunden
ist und über die Masthubeinheit in der Höhe verstellbar ist und ein oberes Lasttragmittel
(28) in den inneren Mastprofilen (24a, 24b) gelagert ist und über die Freihubeinheit
in der Höhe verstellbar ist.
2. Hubmast (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Freihubeinheit einen zwischen den Mastprofilen stehenden Hubzylinder (26) aufweist.
3. Hubmast (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubzylinder (26) der Freihubeinheit eine Kette aufweist, die an dem oberen Lasttragmittel
(28) befestigt ist.
4. Hubmast (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubzylinder (26) der Freihubeinheit auf einer Quertransverse zwischen den inneren
Mastprofilen (24a, 24b) angeordnet ist und bei einem Anheben der inneren Mastprofile
(24a, 24b) durch die Masthubeinheit mit angehoben wird.
5. Hubmast (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Masthubeinheit ein oder zwei Hubzylinder (26, 38) aufweist, die seitlich an Mastprofilen
angeordnet sind.
6. Hubmast (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Freihub- und Masthubeinheit hydraulisch unabhängig ansteuerbar sind.
7. Hubmast (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im abgesenkten Zustand die Gabeln (34a, 34b) der Lasttragmittel (28, 30) nebeneinander
angeordnet sind.
8. Hubmast (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gabeln eines Lasttragmittels beide innerhalb der Gabeln des anderen Lasttragmittels
liegen.