[0001] Die Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung zum Abdecken mindestens eines Teilbereichs
einer Platine während einer Temperierung der Platine in einem Ofen, wobei die Abschirmvorrichtung
ein erstes Abschirmteil mit mindestens einer ersten Blende und ein diesem gegenüberliegend
angeordnetes zweites Abschirmteil mit mindestens einer zweiten Blende aufweist, wobei
zwischen den Blenden ein Bereich einer etwa auf Austenitisierungstemperatur erwärmten
Platine angeordnet ist, die zumindest teilweise von den Blenden abgedeckt ist, wobei
der abgedeckte Teilbereich der Platine durch die Abschirmvorrichtung gegen eine weitere
Wärmebeaufschlagung abgeschirmt ist und der nicht abgedeckte Bereich der Platine durch
die Wärmebeaufschlagung auf Austenitisierungstemperatur gehalten oder erwärmt ist,
wobei das erste und das zweite Abschirmteil in einem Abstand zueinander angeordnet
sind, der größer ist als die Dicke der Platine und zwischen den Blenden und der Platine
ein Spalt ausgebildet ist.
[0002] Gemäß der Erfindung sind auch Temperaturen etwas unterhalb Ac3 oder auch oberhalb
Ac3 erfasst. Es ist nicht notwendig genau die Ac3 Temperatur einzustellen.
[0003] Im Stand der Technik ist es bekannt, Teilbereiche einer Platine durch Abschirmung
mit einer Abschirmvorrichtung bei einer Erwärmung der Platine im Ofen abzudecken.
Die Abschirmvorrichtung wird zusammen mit einer etwa auf Austenitisierungstemperatur
erwärmten Platine in einen Ofen eingebracht und mit Wärme beaufschlagt. Die Abschirmvorrichtung
weist ein erstes und ein zweites Abschirmteil auf, wobei die Abschirmteile einander
gegenüberliegend und mit Abstand zueinander im Ofen angeordnet sind. Der Abstand zwischen
den Abschirmteilen ist größer als die Dicke der Platine, sodass die Platine in einem
Abstandsspalt zwischen den Abschirmteilen angeordnet werden kann, ohne dass diese
von den Abschirmteilen berührt wird.
[0004] Das erste und das zweite Abschirmteil weisen jeweils mindestens eine Blende auf,
wobei ein Teilbereich der Platine zwischen den Blenden angeordnet und während der
Erwärmung abgedeckt ist. Die voneinander beabstandeten Blenden können beispielsweise
einen Saumbereich der Platine abdecken, wobei der Saum während der Erwärmung zumindest
zwischen einem Teil der Blenden liegt und durch diese abgedeckt ist.
[0005] Der abgedeckte Teilbereich wird nicht weiter erwärmt. Zwischen den Blenden und der
Platine ist ein Spalt vorgesehen, sodass die Blenden die Platine nicht berühren. Der
abgedeckte Teilbereich kühlt langsam auf eine Temperatur unterhalb der Austenitisierungstemperatur
und bis zu einer Temperatur etwas oberhalb der Martensitstarttemperatur ab, während
der nicht abgedeckte Bereich der Platine auf Austenitisierungstemperatur erwärmt bzw.
gehalten wird.
[0006] Nach einer gewissen Verweilzeit wird die Platine aus dem Ofen entnommen und in einem
Umformwerkzeug zu einem Formteil umgeformt und gehärtet. Die Verweilzeit ist so bemessen,
dass die abgedeckten Bereiche eine vorbestimmte Temperatur, die unterhalb der Austenitisierungstemperatur
und oberhalb der Martensitstarttemperatur liegt, erreicht haben, wobei der nicht abgedeckte
Bereich Austenitisierungstemperatur aufweist.
[0007] Dadurch, dass die Platine vor deren Umformung Bereiche mit solchen unterschiedlichen
Temperaturen aufweist, erhält das Formteil nach der Umformung und Härtung entsprechende
Bereiche mit unterschiedlichen Festigkeiten, nämlich harte und weiche Bereiche bzw.
hochfeste und duktile Bereiche.
[0008] Bei der Abschirmung ergibt sich jedoch der Nachteil, dass sich zwischen den harten
und weichen Bereichen ein unerwünschter Übergangsbereich bildet, der eine mittlere
Festigkeit aufweist. Der Übergangsbereich entsteht dadurch, dass bei der Erwärmung
der Platine im Ofen ein Teil der Wärme durch den Abstandsspalt zwischen den Abschirmeiteilen
und durch den Spalt zwischen den Blenden und der Platine zu dem abgedeckten Bereich
gelangt, sodass ein Teil des abgedeckten Bereichs trotz Abschirmung miterwärmt wird.
Nach der Umformung der Platine wird dieser miterwärmte Bereich zu dem unerwünschten
Übergangbereich, der eine mittlere Festigkeit aufweist.
[0009] Im Stand der Technik wird keine scharfe Abgrenzung zwischen dem auf Austenitisierungstemperatur
erwärmten oder gehaltenen Bereich der Platine, der nach der Umformung hohe Festigkeit
aufweist und dem abgedeckten Teilbereich der Platine, der nach der Umformung weich
ist, erreicht.
[0010] Durch den unerwünschten Wärmeeintritt zu dem abgedeckten Teilbereich der Platine
wir die Abkühlung verlangsamt und es ist eine relativ lange Verweilzeit notwendig,
bis der abgedeckte Bereiche die gewünschte Temperatur erreicht hat, wobei der nicht
abgedeckte Bereich während der Verweilzeit kontinuierlich erwärmt werden muss. Der
Energieverbrauch ist entsprechend hoch.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine gattungsgemäße Abschirmvorrichtung zu
schaffen, die es ermöglicht den abgedeckten Teilbereich der Platine sicher und eng
begrenzt abzuschirmen, sodass ein Übergangsbereich zwischen harten und weichen Bereichen
vermieden ist und zudem Energie eingespart werden kann.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Abschirmvorrichtung
mindesten zwei Verschlusskörper aufweist, die quer zur Platinenebene verstellbar oder
verstellt sind, wobei die Verschlusskörper in einer Ausgangslage Abstand voneinander
und von der Platine aufweisen und in einer Arbeitslage einander angenähert sind, sodass
die Verschlusskörper in einem ersten Teilbereich der Platine unter Spaltbildung eng
angenähert sind und/oder in einem zweiten Teilbereich, der neben der Platine angeordnet
ist, stirnseitig aneinander liegen.
[0013] Die Verschlusskörper sind vorzugsweise paarweise an der Abschirmvorrichtung angeordnet,
wobei ein Verschlusskörper an dem ersten Abschirmteil und ein Verschlusskörper an
dem zweiten Abschirmteil befestigt ist und dieses Verschlusskörper-Paar in Arbeitslage
einander angenähert ist.
[0014] Die Verschlusskörper eines Verschlusskörper-Paares können in Arbeitslage in einem
ersten Teilbereich der Platine einander angenähert sein, sodass die Spalte zwischen
den Blenden und der Platine zumindest teilweise geschlossen sind und der abgedeckte
Teilbereich der Platine sicher abgeschirmt ist. Dadurch gelangt nahezu keine Wärme
mehr zu dem abgedeckten Teilbereich der Platine und ein breiter, nicht scharf begrenzter
Übergangsbereich zwischen dem harten und weichen Bereich nach der Umformung der Platine
ist vermieden. Die Verschlusskörper sind der Platine unter Spaltbildung angenähert
und kommen vorzugsweise nicht mit der Platine in Berührung. So kann die Abschirmung
kostengünstig und mindestens nahezu verschleißfrei erfolgen.
[0015] Zusätzlich oder alternativ können die Verschlusskörper eines Verschlusskörper-Paares
in Arbeitslage in einem zweiten Teilbereich neben der Platine einander angenähert
sein und mit den Stirnseiten aneinander liegen. Dadurch ist der Spalt zwischen den
Blenden sicher verschlossen und die Abschirmung des Saumbereichs der Platine zum Ofen
hin ist sichergestellt.
[0016] Die Verschlusskörper können so ausgebildet und geformt sein, dass ein Teil der Verschlusskörper
dem ersten Teilbereich der Platine angenähert ist und ein weiterer Teil der Verschlusskörper
in dem zweiten Teilbereich der Platine einander angenähert ist. Eine solche Ausgestaltung
ist beispielsweise dann möglich, wenn die Verschlusskörper einen etwa U-förmigen oder
V-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei in der Arbeitslage ein Schenkel-Paar im ersten
Teilbereich angenähert ist und ein weiteres Schenkelpaar im zweiten Teilbereich aneinander
liegt und der Platinensaum in einem Raum zwischen den Schenkeln angeordnet und abgeschirmt
ist.
[0017] Durch die Verschlusskörper kann mindestens nahezu keine Wärme mehr zu dem abgedeckten
Bereich gelangen, sodass dieser schneller auf die vorbestimmte Temperatur abkühlt.
Dadurch ist eine deutlich kürzere Verweilzeit im Ofen erreicht und eine erhebliche
Energieeinsparung möglich.
[0018] Bevorzugt ist vorgesehen, dass mindestens ein erster Verschlusskörper an der ersten
Blende befestigt ist und mindestens ein zweiter Verschlusskörper an der zweiten Blende
befestigt ist, wobei die Blenden und die daran befestigten Verschlusskörper kongruent
zueinander ausgebildet und einander deckungsgleich gegenüberliegend angeordnet sind.
[0019] Dadurch liegen die Verschlusskörper in Arbeitslage stirnseitig exakt aneinander und
der Spalt zwischen den Blenden und zwischen den Blenden und der Platine ist optimal
verschlossen, sodass mindestens nahezu keine Wärme durch den Spalt zu dem abgedeckten
Bereich gelangen kann.
[0020] Es können auch weitere erste Verschlusskörper an der ersten Blende und weitere zweite
Verschlusskörper an der zweiten Blende vorgesehen sein, wobei die ersten Verschlusskörper
jeweils kongruent zu den zweiten Verschlusskörpern ausgebildet und zu diesen deckungsgleich
angeordnet sind.
[0021] Es können auch weitere Blenden mit weiteren Verschlusskörpern in entsprechender Weise
an den Abschirmteilen befestigt sein.
[0022] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der erste Verschlusskörper in der Ausgangslage
mit einer Stirnfläche mindestens bündig mit einer der Platine zugewandten ersten Oberfläche
der ersten Blende abschließt oder hinter dieser Oberfläche zurückliegt und der zweite
Verschlusskörper in der Ausgangslage mit einer Stirnfläche mindestens bündig mit einer
der Platine zugewandten zweiten Oberfläche der zweiten Blende abschließt oder hinter
dieser Oberfläche zurückliegt, wobei die Verschlusskörper in Arbeitslage über die
Oberflächen der Blenden vorragen.
[0023] Die Platine kann in einfacher Weise zwischen das erste und das zweite Abschirmteil
eingelegt und zwischen den Blenden platziert werden, ohne dass diese an den Verschlusskörpern
anstößt oder an diesen verkantet, solange sich die Verschlusskörper in Ausgangslage
befinden. Auch das Entnehmen der Platine ist so vereinfacht.
[0024] Nach Verstellen der Verschlusskörper in die Arbeitslage stehen diese über die Oberflächen
der Blenden vor und verschließen die Spalte zwischen den Blenden und auch zwischen
den Blenden und der Platine zumindest teilweise. Ein Einlegen oder Entnehmen der Platine
ist dann nicht mehr möglich.
[0025] Auch ist bevorzugt vorgesehen, dass die Verschlusskörper aus mehreren Verschlussteilen
bestehen.
[0026] Verschiedene Verschlussteile können zu einem Verschlusskörper zusammengesetzt werden
und, es lassen sich dadurch auch komplizierte Geometrien abschirmen.
[0027] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Abschirmvorrichtung jeweils eine Ausnehmung
für jeden Verschlusskörper aufweist, in der der Verschlusskörper quer zur Platinenebene
verschieblich geführt und gehalten ist, wobei der erste Verschlusskörper bei Verstellung
in die Ausgangslage vollständig in der ersten Ausnehmung angeordnet ist und mit der
der Platine zugewandten ersten Oberfläche der Blende zumindest bündig abschließt oder
hinter der Oberfläche zurückliegt, wobei der zweite Verschlusskörper bei Verstellung
in die Ausgangslage vollständig in der zweiten Ausnehmung angeordnet ist und mit der
der Platine zugewandten zweiten Oberfläche der Blende zumindest bündig abschließt
oder hinter der Oberfläche zurückliegt, und wobei die Verschlusskörper bei Verstellung
in die Arbeitslage über die Oberflächen vorragen.
[0028] Die Ausnehmungen sind so dimensioniert, dass der jeweilige Verschlusskörper in Ausgangslage
vollständig in einer Ausnehmung angeordnet ist und mit seiner Stirnfläche vorzugsweise
bündig mit Oberfläche der Blende abschließt.
[0029] In der Ausnehmung ist eine Führung vorgesehen, die ein Verstellen des Verschlusskörpers
in die Arbeitslage ermöglicht, in der der Verschlusskörper über die Oberfläche des
Abschirmteils vorsteht.
[0030] Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abschirmvorrichtung an einen Kühlkreislauf
angeschlossen ist, wobei die Abschirmvorrichtung während der Positionierung im Ofen
von einem Kühlmittel durchströmt ist und die Verschlusskörper durch einen im Kühlkreislauf
eingestellten Druck in die Arbeitslage verstellt sind.
[0031] Über den Kühlkreislauf wird die Abschirmvorrichtung mit einem Kühlmittel versorgt,
wobei die Abschirmvorrichtung von dem Kühlmittel durchströmt wird, sobald diese in
dem Ofen in Betrieb genommen wird. Der Systemdruck im Kühlkreislauf wirkt auf die
Verschlusskörper, sodass diese in die Arbeitslage verstellt sind. Auf diese Weise
ist eine besonders einfache und kostengünstige Verstellung ermöglicht.
[0032] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Verschlusskörper durch eine Feder in die Ausgangslage
verstellt sind.
[0033] Die Feder kann beispielsweise als Zugfeder ausgebildet sein, durch die die Verschlussteile
nach dem Abfallen des Systemdrucks im Kühlmittelkreislauf zurück in die Ausgangslage
gezogen sind. Diese Lösung ist besonders kostengünstig und einfach zu realisieren.
[0034] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Verschlusskörper einen U-förmigen Querschnitt
aufweisen, wobei der erste Verschlusskörper einen langen ersten Schenkel und einen
kurzen ersten Schenkel aufweist und der zweite Verschlusskörper einen langen zweiten
Schenkel und einen kurzen zweiten Schenkel aufweist, wobei die Verschlusskörper in
Arbeitslage mit den kurzen Schenkeln dem ersten Teilbereich der Platine unter Spaltbildung
eng angenähert sind und mit den langen Schenkeln in dem zweiten Teilbereich aneinander
liegen.
[0035] Mit den langen Schenkeln liegen die Verschlusskörper neben der Platine stirnseitig
aneinander an. Die kurzen Schenkel umschließen die Platine. Diese sind der Platine
eng angenähert, wobei ein geringer Spalt zwischen den Stirnflächen der kurzen Schenkel
und der Platine bestehen bleibt, um eine kostengünstige und verschleißlose Abschirmung
zu ermöglichen.
[0036] Durch diese Ausgestaltung der Verschlusskörper ist es möglich mit einem einzigen
Verschlusskörperpaar einen Saumbereich der Platine vollständig abzuschirmen.
[0037] Alternativ können der lange und der kurze Schenkel jeweils durch einen Verschlusskörper
ausgebildet sein.
[0038] Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass das erste Abschirmteil und das zweite Abschirmteil
weitere Blenden mit daran angeordneten Verschlusskörpern aufweisen.
[0039] Dadurch können weitere Bereiche der Platine entsprechend abgeschirmt werden.
[0040] Auch kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Abschirmteile und die Blenden einstückig
ausgebildet sind.
[0041] Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung der Abschirmvorrichtung.
[0042] Alternativ kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Abschirmteile und die Blenden
und die Verschlusskörper mehrteilig ausgebildet sind und miteinander lösbar verbunden
sind.
[0043] Dadurch ist ein Austausch der Blenden möglich, sodass die Abschirmvorrichtung auf
das abzuschirmende Produkt angepasst werden kann. Die Verschlusskörper sind an den
Blenden vorzugsweise lösbar befestigt und können ebenfalls ausgetauscht werden. Dies
ermöglicht beispielsweise die Anpassung der Abschirmvorrichtung an Platinen mit unterschiedlichen
Dicken.
[0044] So ist ein besonders flexibles System geschafften, welches an verschiedene Produkte
individuell angepasst werden kann.
[0045] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Abschirmteile aus mehreren Blenden bestehen,
die zu einem Abschirmteil zusammengesetzt sind.
[0046] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abschirmvorrichtung ist in den Figuren
gezeigt und nachfolgend näher erläutert.
[0047] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Abschirmvorrichtung mit einer Platine in Ansicht;
- Fig. 2
- die Abschirmvorrichtung mit der Platine in Draufsicht;
- Fig. 3
- den Schnitt A-A der Abschirmvorrichtung der Fig. 2.
[0048] Figur 1 zeigt eine Abschirmvorrichtung 1 zum Abdecken mindestens eines Teilbereichs
einer Platine 2 während einer Temperierung der Platine 2 in einem Ofen, wobei die
Abschirmvorrichtung 1 zusammen mit einer etwa auf Austenitisierungstemperatur erwärmten
Platine 2 in einen Ofen eingebracht und mit einer Wärme beaufschlagt wird. Der Ofen
ist in den Figuren nicht dargestellt.
[0049] Die Abschirmvorrichtung 1 weist ein erstes Abschirmteil 3 mit einer ersten Blende
4 und ein diesem gegenüberliegend angeordnetes zweites Abschirmteil 5 mit einer zweiten
Blende 6 auf. Beide Abschirmteile 3,5 weisen eine weitere Blende auf, nämlich eine
weitere erste Blende 4' des ersten Abschirmteils 3 und eine weitere zweite Blende
des zweiten Abschirmteils 5, die der weiteren Blende 4' gegenüberliegend angeordnet
ist und in den Fig. verdeckt und nicht zu sehen ist. Das erste Abschirmteil 3 ist
mit den Blenden 4,4' einstückig ausgebildet. Auch das zweite Abschirmteil 5 ist mit
der Blende 6 und der weiteren Blende einstückig ausgebildet. Dadurch ist eine kostengünstige
Herstellung der Abschirmvorrichtung 1 möglich.
[0050] Nachfolgend ist die Anordnung der Platine 2 zwischen der ersten Blende 4 und der
zweiten Blende 6 beschrieben. Diese Ausführungen gelten gleichermaßen die Anordnung
eines weiteren Teilbereichs der Platine 2 zwischen weiteren Blenden-Paaren.
[0051] Zwischen den Blenden 4,6 ist ein Teilbereich der Platine 2 angeordnet. Dieser Bereich
ist von einem Teil der ersten und zweiten Blende 4,6 abgedeckt, wobei der abgedeckte
Teilbereich der Platine 2 durch die Abschirmvorrichtung 1 gegen eine weitere Wärmebeaufschlagung
abgeschirmt ist und langsam auf eine Temperatur unterhalb der Austenitisierungstemperatur
und z.B. nahe der Martensitstarttemperatur abkühlt.
[0052] Der nicht abgedeckte Bereich der Platine 2 ist durch die Wärmebeaufschlagung auf
Austenitisierungstemperatur gehalten oder erwärmt.
[0053] An den Blenden 4,6 sind Verschlussteile 8,9 angeordnet, die eine verbesserte und
genauere Abschirmung des abdeckten Teilbereichs der Platine 2 sicherstellen, sodass
bei einer später folgenden Umformung und Härtung keine oder nur sehr schmale Übergangsbereiche
zwischen harten und weichen Bereichen entstehen. Zudem gelingt es durch die bessere
Abschirmung, die Teilbereiche schneller auf eine gewünschte Temperatur abzukühlen,
sodass die Verweilzeit der Platine 2 im Ofen deutlich verkürzt werden kann und eine
erhebliche Energieersparnis die Folge ist.
[0054] Figur 3 zeigt die erste und zweite Blende 4,6 und den zwischen den Blenden 4,6 abgedeckten
Teilbereich der Platine 2 im Querschnitt. Die Blenden 4,6 sind in einem Abstand zueinander
und zur Platine 2 angeordnet, sodass ein Spalt 7 zwischen der Platine 2 und der ersten
Blende 4 und ein weiterer Spalt 7' zwischen der Platine 2 und der zweiten Blende 6
ausgebildet ist. Die Platine 2 ist zwischen den Blenden angeordnet, ohne dass diese
von den Blenden 4,6 oder den Abschirmteilen 3,5 berührt wird. Die berührungslose Abschirmung
ermöglicht eine kostengünstige und verschleißarme Abschirmung.
[0055] Die Verschlusskörper sind an den Blenden befestigt, wobei ein erster Verschlusskörper
8 an der ersten Blende 4 befestigt ist und ein dem ersten Verschlusskörper 8 gegenüberliegend
angeordneter zweiter Verschlusskörper 9 an der zweiten Blende 6 befestigt ist. Beide
Verschlusskörper 8,9 sind zueinander quer zur Platinenebene in eine Arbeitslage verstellt.
Die Verstellrichtung quer zur Platinenebene ist in Fig. 3 durch einen Doppelpfeil
27 dargestellt.
[0056] Das erste Abschirmteil 3 ist mit den daran angeformten ersten und weiteren Blenden
4,4' und dem ersten Verschlusskörper 8 kongruent zu dem zweiten Abschirmteil 5 mit
der daran angeformten ersten Blende 6 und der weiteren Blende sowie dem zweiten Verschlusskörper
9 ausgebildet. Zudem sind die Abschirmteile 3,5 samt den Blenden 4,6 deckungsgleich
zueinander angeordnet. Die Verschlusskörper 8,9 sind als Verschlusskörper-Paar einander
gegenüberliegend und deckungsgleich angeordnet, sodass deren Stirnflächen in Arbeitslage
exakt aneinanderliegen. Dadurch sind der Abstand zwischen den Blenden 4,6 und die
Spalte 7,7' zwischen den Blenden 4,6 und der Platine 2 optimal verschlossen.
[0057] Auch die weiteren ersten und zweiten Blenden weisen weitere erste und zweite Verschlusskörper
auf, die als Verschlusskörper-Paare an den Abschirmvorrichtung 1 befestigt sind. Diese
Blenden und Verschlusskörper sind entsprechend kongruent ausgebildet und deckungsgleich
zueinander angeordnet.
[0058] Die paarweise sich gegenüberliegend angeordneten Verschlusskörper 8,9 weisen einen
U-förmigen Querschnitt auf. Der erste Verschlusskörper 8 weist einen langen ersten
Schenkel 19 und eine kurzen ersten Schenkel 20 auf. Der zweite Verschlusskörper 9
weist einen langen zweiten Schenkel 21 und einen kurzen zweiten Schenkel 22 auf. Wie
in Figur 3 gezeigt ist, sind die Verschlusskörper 8,9 in Arbeitslage jeweils mit dem
kurzen Schenkel 20,22 dem ersten Teilbereich 10 der Platine 2 unter Spaltbildung angenähert,
wobei die Spalte 7,7' zwischen den Blenden 4,6 und der Platine 2 nahezu vollständig
verschlossen sind und keine Wärme mehr zu dem abgedeckten Teilbereich der Platine
2 gelangt. Dadurch ist ein Übergangsbereich zwischen dem harten und weichen Bereich
nach der später folgenden Umformung der Platine 2 vermieden. Zwischen den Stirnflächen
der kurzen Schenkel 20,22 und der Platine 2 bleibt ein geringer Spalt bestehen, um
die Abschirmung berührungslos durchzuführen. Dadurch ist die Abschirmung besonders
kostengünstig und verschleißarm möglich.
[0059] Mit den langen Schenkeln 19,21 liegen die Verschlusskörper 8,9 in einem zweiten Teilbereich
11, der neben der Platine 2 angeordnet ist, aneinander. Dadurch ist der Abstandsspalt
zwischen den Blenden 4,6 neben der Platine 2 vollständig verschlossen und, es kann
keine Wärme zum Saumbereich der Platine 2 gelangen.
[0060] Durch die U-förmige Gestaltung der Verschlusskörper 8,9 kann ein Saumbereich der
Platine 2 durch ein einziges Verschlusskörper-Paar in einfacher Weise abgeschirmt
werden. Der Bereich kann in kurzer Zeit auf die gewünschte Temperatur abkühlen, da
keine Wärme mehr zu dem abgeschirmten Bereich gelangt. Die Zeitersparnis hat eine
erhebliche Energieeinsparung zur Folge.
[0061] Wie die Figur 3 zeigt, sind die Verschlusskörper 8,9 jeweils in einer Ausnehmung
14,15 der Abschirmvorrichtung 1 quer zur Platinenebene verschieblich geführt und gehalten,
nämlich in Richtung des Doppelpfeils 27. Der erste Verschlusskörper 8 ist in der ersten
Ausnehmung 14 in der ersten Blende 4 befestigt. Der zweite Verschlusskörper 9 ist
in der zweiten Ausnehmung 15 der gegenüberliegenden Blende 6 befestigt. In Ausgangslage,
die in den Figuren nicht dargestellt ist, sind die Verschlusskörper 8,9 vollständig
in der jeweiligen Ausnehmung 14,15 versenkt angeordnet, sodass der erste Verschlusskörper
8 mit dessen Stirnseite bündig mit einer der Platine 2 zugewandten ersten Oberfläche
12 der Blende 4 abschließt und der zweite Verschlusskörper 9 mit dessen Stirnseite
bündig mit einer der Platine 2 zugewandten zweiten Oberfläche 13 der Blende 6 in Ausgangslage
abschließt. So ist der Abstandsspalt zwischen den Blenden 4,6 frei zugänglich und
ist nicht durch Teile der vorstehenden Verschlusskörper 8,9 begrenzt. Die Platine
2 kann in einfacher Weise zwischen die Blenden 4,6 gelegt werden, ohne dass diese
an den Verschlusskörpern 8,9 anstößt oder beim Einschieben zwischen die Blenden 4,6
verkantet.
[0062] Nach Verstellen der Verschlusskörper8,9 in die Arbeitslage, wie sie in Fig. 3 gezeigt
ist, stehen die Verschlusskörper 8,9 dann über die Oberflächen 12,13 der Blenden 4,6
vor und ragen in den Abstandsspalt zwischen den Blenden 4,6. Der Abstandsspalt zwischen
den Blenden 4,6 und die Spalte 7,7' zwischen den Blenden 4,6 und der Platine 2 sind
in Arbeitslage mindestens teilweise durch die Verschlusskörper 8,9 verschlossen.
[0063] Die Ausnehmungen 14,15 verlaufen in Form einer rinnenartigen Ausnehmung über einen
gewissen Längenabschnitt der entsprechenden Blende 4,6. Die Verschlusskörper 8,9 weisen
eine der Länge der Rinne entsprechende Länge auf und sind in der jeweiligen Rinne
gehalten und verschieblich geführt.
[0064] Die Verschlusskörper 8,9 können aus mehreren Verschlussteilen zusammengesetzt sein,
um beispielsweise komplizierte Geometrien abschirmen zu können. Dazu können z.B. eine
Vielzahl von Verschlussteilen nebeneinander oder aneinandergesetzt werden, die zusammen
einen Verschlusskörper 8,9 bilden.
[0065] Die Abschirmvorrichtung 1 ist an einen Kühlkreislauf angeschlossen. Dieser ist in
den Figuren nicht dargestellt. Zur Verstellung der Verschlusskörper 8,9 in die Arbeitslage
wird der Systemdruck der Kühlmittelversorgung genutzt. Die Abschirmvorrichtung 1 wird
mit einem Kühlmittel durchströmt, sobald diese in einem Ofen in Betrieb genommen wird.
Der Systemdruck im Kühlkreislauf wirkt auf die Verschlusskörper 8,9, sodass diese
zumindest teilweise aus der Ausnehmung 14,15 herausgedrückt und in die Arbeitslage
verstellt sind. Auf diese Weise ist eine besonders einfache und kostengünstige Verstellung
ermöglicht. Die Rückstellung der Verschlusskörper 8,9 in die Ausgangslage erfolgt
durch eine Zugfeder 16,17, die in den Ausnehmungen 14,15 angeordnet ist, und die die
Verschlusskörper nach dem Abfall des Drucks im Kühlkreislauf wieder zurück in die
entsprechende Ausnehmung 14,15 hineinzieht.
[0066] Die Verschlusskörper 8,9 sind als separate Bauteile ausgebildet und sind an der Abschirmvorrichtung
1 lösbar befestigt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Verschlusskörper 8,9
durch Verschlusskörper mit anderen Abmessungen ausgetauscht werden können und die
Abschirmvorrichtung 1 für verschiedene Platinen 2 beispielsweise mit unterschiedlicher
Dicke verwendet werden kann.
[0067] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen
der Offenbarung vielfach variabel.
[0068] Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale
werden als erfindungswesentlich angesehen.
1. Abschirmvorrichtung (1) zum Abdecken mindestens eines Teilbereichs einer Platine (2)
während einer Temperierung der Platine (2) in einem Ofen, wobei die Abschirmvorrichtung
(1) ein erstes Abschirmteil (3) mit mindestens einer ersten Blende (4) und ein diesem
gegenüberliegend angeordnetes zweites Abschirmteil (5) mit mindestens einer zweiten
Blende (6) aufweist, wobei zwischen den Blenden (4,6) ein Bereich einer etwa auf Austenitisierungstemperatur
erwärmten Platine (2) angeordnet ist, die zumindest teilweise von den Blenden (4,6)
abgedeckt ist, wobei der abgedeckte Teilbereich der Platine (2) durch die Abschirmvorrichtung
(1) gegen eine weitere Wärmebeaufschlagung abgeschirmt ist und der nicht abgedeckte
Bereich der Platine (2) durch die Wärmebeaufschlagung auf Austenitisierungstemperatur
gehalten oder erwärmt ist, wobei das erste und das zweite Abschirmteil (3,5) in einem
Abstand zueinander angeordnet sind, der größer ist als die Dicke der Platine (2) und
zwischen den Blenden (4,6) und der Platine (2) ein Spalt (7,7') ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmvorrichtung (1) mindesten zwei Verschlusskörper (8,9) aufweist, die quer
zur Platinenebene verstellbar oder verstellt sind, wobei die Verschlusskörper (8,9)
in einer Ausgangslage Abstand voneinander und von der Platine (2) aufweisen und in
einer Arbeitslage einander angenähert sind, sodass die Verschlusskörper (8,9) in einem
ersten Teilbereich (10) der Platine (2) unter Spaltbildung eng angenähert sind und/oder
in einem zweiten Teilbereich (11), der neben der Platine (2) angeordnet ist, stirnseitig
aneinander liegen.
2. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erster Verschlusskörper (8) an der ersten Blende (4) befestigt ist
und mindestens ein zweiter Verschlusskörper (9) an der zweiten Blende (6) befestigt
ist, wobei die Blenden (4,6) und die daran befestigten Verschlusskörper (8,9) kongruent
zueinander ausgebildet und einander deckungsgleich gegenüberliegend angeordnet sind.
3. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verschlusskörper (8) in der Ausgangslage mit einer Stirnfläche mindestens
bündig mit einer der Platine (2) zugewandten ersten Oberfläche (12) der ersten Blende
(4) abschließt oder hinter dieser Oberfläche (12) zurückliegt und der zweite Verschlusskörper
(9) in der Ausgangslage mit einer Stirnfläche mindestens bündig mit einer der Platine
(2) zugewandten zweiten Oberfläche (13) der zweiten Blende (6) abschließt oder hinter
dieser Oberfläche (13) zurückliegt, wobei die Verschlusskörper (8,9) in Arbeitslage
über die Oberflächen (12,13) der Blenden (4,6) vorragen.
4. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskörper (8,9) aus mehreren Verschlussteilen bestehen.
5. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmvorrichtung (1) jeweils eine Ausnehmung (14,15) für jeden Verschlusskörper
(8,9) aufweist, in der der Verschlusskörper (8,9) quer zur Platinenebene verschieblich
geführt und gehalten ist, wobei der erste Verschlusskörper (8) bei Verstellung in
die Ausgangslage vollständig in der ersten Ausnehmung (14) angeordnet ist und mit
der der Platine (2) zugewandten ersten Oberfläche (12) der Blende (4) zumindest bündig
abschließt oder hinter der Oberfläche (12) zurückliegt, wobei der zweite Verschlusskörper
(9) bei Verstellung in die Ausgangslage vollständig in der zweiten Ausnehmung (15)
angeordnet ist und mit der der Platine (2) zugewandten zweiten Oberfläche (13) der
Blende (6) zumindest bündig abschließt oder hinter der Oberfläche (13) zurückliegt,
und wobei die Verschlusskörper (8,9) bei Verstellung in die Arbeitslage über die Oberflächen
(12,13) vorragen.
6. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmvorrichtung (1) an einen Kühlkreislauf angeschlossen ist, wobei die Abschirmvorrichtung
(1) während der Erwärmung im Ofen von einem Kühlmittel durchströmt ist und die Verschlusskörper
(8,9) durch einen im Kühlkreislauf eingestellten Druck in die Arbeitslage verstellt
sind.
7. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskörper (8,9) durch eine Feder (16,17) in die Ausgangslage verstellt
sind.
8. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskörper (8,9) einen U-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei der erste
Verschlusskörper (8) einen langen ersten Schenkel (19) und einen kurzen ersten Schenkel
(20) aufweist und der zweite Verschlusskörper (9) einen langen zweiten Schenkel (21)
und einen kurzen zweiten Schenkel (22) aufweist, wobei die Verschlusskörper (8,9)
in Arbeitslage mit den kurzen Schenkeln (20,22) dem ersten Teilbereich (10) der Platine
(2) unter Spaltbildung eng angenähert sind und mit den langen Schenkeln (19,21) in
dem zweiten Teilbereich (11) aneinander liegen.
9. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Abschirmteil (3) und das zweite Abschirmteil (5) weitere Blenden (4') mit
daran angeordneten Verschlusskörpern aufweisen.
10. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmteile (3,5) und die Blenden (4,6) einstückig ausgebildet sind.
11. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmteile (3,5) und die Blenden (4,6) und die Verschlusskörper (8,9) mehrteilig
ausgebildet sind und lösbar miteinander verbunden sind.
12. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmteile (3,5) aus mehreren Blenden bestehen, die zu einem Abschirmteil
(3,5) zusammengesetzt sind.