[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung eines Sensors in einem Wartungsmodus
einer Vorrichtung, bei welcher es sich insbesondere um eine Waschmaschine oder einen
Trockner handelt, sowie ein Haushaltsgerät, insbesondere eine Waschmaschine oder einen
Trockner, an welchem das Verfahren durchführbar ist.
[0002] Moderne Waschmaschinen und Trockner weisen Sensoren zur Bestimmung der Beladung der
Trommel und Erkennung einer Unwucht der Trommel beim Schleudern auf. Diese Sensoren
werden meist nur in einem noch nicht montierten Zustand bzw. bei der Herstellung der
Sensoren oder der Haushaltsgeräte kalibriert.
[0003] Bei einer Kalibrierung vor einem Einbau der Sensoren, kann es durch Herstellungs-
und Bauteiltoleranzen in den Haushaltsgeräten zu Abweichungen zwischen den tatsächlichen
Werten und den von dem Sensor erfassten Werten kommen.
[0004] Bei der Verwendung von auf Magnetfeldern basierenden Sensoren kann es zudem auch
durch Magnetfeldtoleranzen und anderen Störgrößen zu Abweichungen kommen, welche bei
der Kalibrierung der Sensoren vor einem Einbau nicht berücksichtigt werden können.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu überwinden
und den in der Vorrichtung für die Bestimmung der Beladung der Trommel ohnehin vorhandenen
Sensor für weitere Zwecke zu nutzen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird daher ein Verfahren zur Verwendung eines Sensors in einem Wartungsmodus
einer Vorrichtung vorgeschlagen, bei welcher es sich insbesondere um eine Waschmaschine
oder einen Trockner handelt. Die Vorrichtung weist eine Lagerung und eine Trommel
auf, welche durch die Lagerung entlang zumindest einer Raumachse linear verschiebbar
gelagert ist. Die Lagerung kann alternativ auch als Lagervorrichtung oder Aufhängung
bezeichnet werden. Der Sensor ist ferner ausgebildet, eine Position und/oder Bewegung
und/oder Beschleunigung der Trommel entlang der zumindest einen Raumachse als Messwerte
zu erfassen und ist vorgesehen in einem von dem Wartungsmodus abweichenden Betriebsmodus
eine Beladung der Trommel und/oder eine Unwucht der Trommel und/oder optional andere
der Trommel zugeordnete Werte zu erfassen. Zudem weist die Vorrichtung Mittel auf,
durch welche eine definierte lineare Bewegung der Trommel entlang der zumindest einen
Raumachse erzeugbar sind. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass
das Verfahren zumindest die folgenden Schritte, vorzugsweise in der folgenden Reihenfolge,
umfasst:
Erzeugen einer definierten linearen Bewegung der Trommel entlang der zumindest einen
Raumachse durch die Mittel;
Erfassen der Messwerte des Sensors während und/oder nach der definierten Bewegung
als Ist-Werte;
Auswerten der von dem Sensor erfassten Ist-Werte zur Kalibrierung des Sensors und/oder
Prüfung einer Kalibrierung des Sensors und/oder Bestimmung einer Losbrechkraft der
Trommel.
[0008] Der Grundgedanke der Erfindung ist es also, einen ohnehin in der Vorrichtung vorhandenen
Sensor für weitere Funktionen und insbesondere auch zur Kalibrierung und Prüfung des
Sensors selbst einzusetzen.
[0009] Da der Sensor entsprechend in einem in der Vorrichtung montierten Zustand kalibriert
oder dessen Kalibrierung geprüft werden kann, werden Einbau- und Maßtoleranzen unmittelbar
berücksichtigt, was bei einer Kalibrierung oder Prüfung vor einem Einbau des Sensors
nicht der Fall wäre.
[0010] Als definierte lineare Bewegung wird hierbei verstanden, dass die Bewegung in eine
vorbestimmte Richtung erfolgt und/oder eine vorbestimmte Länge aufweist und/oder durch
eine vorbestimmte Kraft erzeugt wird.
[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht dabei vor, dass bei der Auswertung
Abweichungen der erfassten Ist-Werte von für die definierte Bewegung gespeicherten
Soll-Werten bestimmt werden. Die von dem Sensor erfassbaren Messwerte bzw. die anschließend
von dem Sensor erfassten Messwerte werden zur Kalibrierung des Sensors dann um die
Abweichungen korrigiert.
[0012] Ferner können bei der Auswertung Abweichungen der erfassten Ist-Werte von für die
definierte Bewegung gespeicherten Soll-Werten bestimmt werden, welche zur Prüfung
einer Kalibrierung des Sensors mit einem vorbestimmten Grenzwert verglichen werden.
Ist die Abweichung bzw. sind die Abweichungen innerhalb einer durch den Grenzwert
bestimmten Toleranz, kann der Sensor als ausreichend bzw. korrekt kalibriert erkannt
werden. Übersteigen die Abweichungen die zulässigen Grenzwerte und ist somit außerhalb
der Toleranz, kann der Sensor als fehlerhaft kalibriert erkannt werden. Wurde der
Sensor als fehlerhaft kalibriert erkannt, kann das vorgeschlagene Verfahren zur Kalibrierung
des Sensors durchgeführt werden. Die Toleranz kann dabei auch durch zwei Grenzwerte,
einen oberen Grenzwert und einem unteren Grenzwert, bestimmt sein, mit welchen die
jeweilige Abweichung verglichen werden kann.
[0013] Wie später erläutert, kann die Vorrichtung ferner eine Steuereinheit aufweisen, auf
welcher der Soll-Wert bzw. die Soll-Werte sowie der Grenzwert bzw. die Grenzwerte
hinterlegt sein können und welche ausgebildet sein kann, die Abweichung zu bestimmen
und den Vergleich durchzuführen.
[0014] Ein Grenzwert kann allgemein einer maximal zulässigen Abweichung d.h. beispielsweise
einem Abstandsmaß entsprechen.
[0015] Um eine exakte Beladung der Trommel bestimmen zu können bzw. um die Beladung der
Trommel noch genauer bestimmen zu können, muss eine Losbrechkraft der Trommel berücksichtigt
werden. Bei einer vorteilhaften Variante des Verfahrens ist hierfür vorgesehen, dass
aus den erfassten Ist-Werten und/oder einem Verlauf der erfassten Ist-Werten über
die Zeit eine durch die Lagerung bestimmte Losbrechkraft der Trommel bestimmt wird,
bei welcher die Trommel initial entgegen Haltekräften der Lagerung entlang der zumindest
einen Raumachse bewegt wird. Hierfür wird beispielsweise zugleich die von dem Mittel
zur Erzeugung der linearen Bewegung erzeugte Kraft erfasst, welche in einem Moment
der initialen durch den Sensor erfassten Bewegung aufgewendet wird. Die Kraft, welche
in dem Moment wirkt, in welchem sich die Trommel bei der Durchführung des Verfahrens
initial, also erstmalig bewegt, entspricht dann der Losbrechkraft. Wird zur Erzeugung
der Bewegung eine Masse oder ein Massenstrom bzw. eine sich erhöhende Masse verwendet,
kann aus der Masse, welche zur initialen Bewegung der Trommel führt, die Kraft bzw.
Losbrechkraft bestimmt werden.
[0016] Die Lagerung wird insbesondere durch Federn und/oder Stoßdämpfer gebildet. Beispielsweise
kann die Trommel oder eine die Trommel umgebende Trommelaufnahme durch die Federn
und/oder Stoßdämpfer von einem Gehäuse oder allgemein einer Stützstruktur der Vorrichtung
(Waschmaschine oder Trockner) entkoppelt und in dem Gehäuse bzw. der Stützstruktur
aufgehängt sein.
[0017] Da sich die Lagerung bzw. konkret die Federn und/oder Stoßdämpfer der Lagerung beispielsweise
durch mechanische Verspannungen oder Blockaden unter Umständen nicht in einer neutralen
Ausgangsstellung befinden können oder solche "Verspannungen" zu Messfehlern führen
können, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung vor, dass die Trommel vor dem Erzeugen
der definierten linearen Bewegung zur Rückstellung bzw. Entspannung der Lagerung mit
einem vorbestimmten Drehzahlverlauf rotatorisch angetrieben wird. Für den rotatorischen
Antrieb der Trommel kann beispielsweise ein Elektromotor vorgesehen sein, welcher
die Trommel insbesondere innerhalb der nachfolgend näher erläuterten Trommelaufnahme
um eine Rotationsachse antreibt.
[0018] Dabei kann die Drehrichtung der Trommel auch umgekehrt werden, sodass die Trommel
beispielsweise mit einem vorbestimmten Drehzahlverlauf in eine erste Drehrichtung
und anschließend mit einem vorbestimmten Drehzahlverlauf in eine entgegengesetzte
Drehrichtung angetrieben werden kann.
[0019] Sind bereits Gegenstände oder im allgemeinen zusätzliche Massen innerhalb der Trommel
angeordnet, muss von den Mitteln eine geringere Kraft zur Bewegung der Trommel aufgewendet
werden, wodurch es zu Messfehlern kommen kann. Daher sieht eine weitere vorteilhafte
Ausbildung des Verfahrens vor, dass die Trommel vor dem Erzeugen der definierten linearen
Bewegung und optional auch vor der Rückstellung der Lagerung geleert und/oder auf
einen Inhalt bzw. auf zusätzliche, nicht berücksichtigte Massen kontrolliert wird,
sodass sich die Trommel in einer durch die Lagerung bestimmten, nicht ausgelenkten
Ausgangsposition der definierten linearen Bewegung befindet.
[0020] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Trommel innerhalb einer Trommelaufnahme angeordnet
und mit dieser entlang der zumindest einen Raumachse bewegbar ist. Dabei ist die Trommel
in der Trommelaufnahme rotierbar und gegenüber der Trommelaufnahme ortsfest, sodass
Trommel und Trommelaufnahme gemeinsam entlang der zumindest einen Raumachse bewegbar
sind. Die Trommelaufnahme entspricht bei einer Waschmaschine dem Laugenbehälter, in
welchem die Trommel angeordnet ist.
[0021] Ferner können die Mittel durch eine Pumpe gebildet sein, welche zur Erzeugung der
definierten Bewegung eine vorbestimmte Masse und/oder einen vorbestimmten Massenstrom
einer Flüssigkeit in die Trommel und/oder in die Trommelaufnahme pumpt. Bei einer
Waschmaschine kann es sich bei der Pumpe um die Wasserdosiereinheit handeln, welche
Wasser als Flüssigkeit in die Trommel und/oder die Trommelaufnahme pumpen kann. Die
Flüssigkeit wird zur Erzeugung der definierten Bewegung in der Trommel und/oder der
Trommelaufnahme gesammelt. Die zumindest eine Raumachse ist hierbei parallel der Schwerkraftrichtung
bzw. entspricht der Schwerkraftrichtung, sodass sich die Trommel bei der definierten
linearen Bewegung in Schwerkraftrichtung entlang der zumindest einen Raumachse verschiebt.
[0022] Alternativ zu einer Verwendung einer Pumpe als Mittel, kann auch vorgesehen sein,
dass die Mittel durch einen Aufnahmeraum der Trommel bzw. durch die Trommel selbst
gebildet sind. Hierbei ist vorgesehen, dass eine vorbestimmte Kraft auf die Trommel
ausgeübt und insbesondere eine Masse, beispielsweise eine zuvor abgemessene Menge
Flüssigkeit oder eine andere abgewogene oder vorbestimmte Masse, zur Erzeugung der
definierten Bewegung in dem Aufnahmeraum der Trommel angeordnet wird. Die zumindest
eine Raumachse ist auch hierbei parallel der Schwerkraftrichtung, sodass sich die
Trommel bei der definierten linearen Bewegung in Schwerkraftrichtung entlang der zumindest
einen Raumachse verschiebt.
[0023] Zur Verbesserung der Genauigkeit, sowohl bei der Bestimmung der Losbrechkraft auch
bei der Kalibrierung oder Prüfung der Kalibrierung, kann vorgesehen sein, dass die
Schritte Erzeugen einer definierten linearen Bewegung, Erfassen der Messwerte und
Auswerten der von dem Sensor erfassten Messwerte mehrmals hintereinander durchgeführt
werden. Dabei können die jeweils durchgeführten definierten linearen Bewegungen in
vorbestimmter Weise voneinander abweichen. Wird zur Erzeugung der linearen Bewegungen
jeweils eine Masse verwendet, können beispielsweise die hierfür vorgesehenen Massen
in vorbestimmter Weise voneinander abweichen. Weiter kann auch der Massenstrom von
Wiederholung zu Wiederholung variiert werden, sodass die Geschwindigkeit, mit welcher
die Masse in der Trommel bzw. der Trommelaufnahme angeordnet wird, unterschiedlich
ist.
[0024] Ist eine solche mehrfache Durchführung vorgesehen, können beim Auswerten der von
dem Sensor erfassten Messwerte für jede durchgeführte definierte lineare Bewegung
jeweilige Abweichungen der erfassten Ist-Werte von für die jeweilige definierte Bewegung
gespeicherten Soll-Werten bestimmt werden. Die von dem Sensor erfassbaren Messwerte
zur Kalibrierung des Sensors können dann wegabhängig und/oder messwertabhängig um
Abweichungen und/oder einen Mittelwert der Abweichungen korrigiert werden.
[0025] Auch können beim Auswerten der von dem Sensor erfassten Messwerte für jede durchgeführte
definierte lineare Bewegung jeweilige Abweichungen der erfassten Ist-Werte von für
die jeweilige definierte Bewegung gespeicherten Soll-Werten bestimmt werden, wobei
die jeweiligen Abweichungen zur Prüfung einer Kalibrierung mit einem für die jeweilige
definierte lineare Bewegung vorbestimmten Grenzwert verglichen werden. Wie auch bei
einer einzelnen Abweichung und/oder einem einzelnen Grenzwert, ist der Sensor bei
Unterschreiten des Grenzwerts korrekt kalibriert bzw. innerhalb einer durch den Grenzwert
bestimmten Toleranz und bei Überschreiten des Grenzwerts fehlerhaft oder fehlerhaft
kalibriert.
[0026] Weiter können die Abweichungen über das mehrfach durchgeführte Verfahren zu einer
Summe aufaddiert oder ein Mittelwert gebildet werden, eine solche Summe oder ein solcher
Mittelwert können dann mit einem einzelnen Grenzwert verglichen werden.
[0027] Das Verfahren kann im Rahmen der Herstellung der Vorrichtung sowie beim herkömmlichen
Betrieb automatisch oder nach Anforderung durchgeführt werden. Insbesondere kann vorgesehen
sein, dass das Verfahren automatisch nach einer vorbestimmten Anzahl von Betriebszyklen
durchgeführt oder ein Benutzer zur Durchführung des Verfahrens aufgefordert wird.
[0028] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Vorrichtung, also hier ein Haushaltsgerät,
bei welchem es sich insbesondere um eine Waschmaschine oder einen Trockner handelt.
Das Haushaltsgerät weist eine Lagerung bzw. Aufhängung oder Lagervorrichtung sowie
eine Trommel auf, welche durch die Lagerung entlang zumindest einer Raumachse linear
verschiebbar gelagert ist. Ferner weist das Haushaltsgerät einen Sensor auf, der ausgebildet
ist, eine Position und/oder Bewegung und/oder Beschleunigung der Trommel entlang der
zumindest einen Raumachse als Messwerte und in einem von einem Wartungsmodus abweichenden
Betriebsmodus eine Beladung der Trommel zu erfassen. Zudem sind durch das Haushaltsgerät
Mittel vorgesehen, welche ausgebildet sind, eine definierte lineare Bewegung der Trommel
entlang der zumindest einen Raumachse zu erzeugen. Das Haushaltsgerät weist ferner
eine Steuereinheit mit einem elektronischen Speicher auf, wobei die Steuereinheit
ausgebildet ist, das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren durchzuführen. Notwendige
Soll-Werte sind hierfür in dem Speicher hinterlegt bzw. gespeichert.
[0029] Die vorstehend offenbarten Merkmale sind beliebig kombinierbar, soweit dies technisch
möglich ist und diese nicht im Widerspruch zueinander stehen.
[0030] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figur näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Waschmaschine.
[0031] Die Figur ist beispielhaft und lediglich schematisch. Dargestellt ist eine Waschmaschine
1 als Vorrichtung. Die Waschmaschine 1 weist eine Trommel 13 auf, welche von einem
nicht dargestellten Motor in Umfangsrichtung um eine Rotationsachse R angetrieben
werden kann.
[0032] Die Trommel 13 ist in einer Trommelaufnahme 14 angeordnet, bei welcher es sich im
Falle einer Waschmaschine um einen Laugenbehälter 14 handelt. Die Trommel 13 ist in
dem Laugenbehälter 14 um die Rotationsachse R rotierbar aber mit dem Laugenbehälter
14 entlang der Raumachsen X, Z bewegbar.
[0033] Trommel 13 und Laugenbehälter 14 sind gemeinsam durch eine Lagerung 11, 12 gegen
ein Gehäuse 20 der Waschmaschine 1 gelagert. Die Lagerung 11, 12 ist vorliegend durch
Federn 12, an welchen der Laugenbehälter 14 in dem Gehäuse 20 aufgehängt ist, und
durch Stoßdämpfer 11 gebildet, welche den Laugenbehälter 14 gegen das Gehäuse 20 abstützen.
[0034] Obgleich die Lagerung 11, 12 durch die schematische Darstellung nur eine Verschiebung
der Trommel 13 und des Laugenbehälters 14 in einer durch die Achsen X und Z aufgespannten
Ebene ermöglicht, kann die Lagerung 11, 12 auch eine Verschiebung bzw. Bewegung in
einer senkrecht auf diese Ebene stehenden Richtung ermöglichen.
[0035] Beim herkömmlichen Waschbetrieb bzw. in einem herkömmlichen Waschmodus ist der Sensors
10 der Waschmaschine 1 dafür vorgesehen, eine Verschiebung des Laugenbehälters 14
und der Trommel 13 entlang der zu der Schwerkraftrichtung parallelen Raumachse Z zu
erfassen, um dadurch eine Unwucht der Trommel 13 insbesondere im Schleudergang sowie
optional eine Beladung der Trommel 13 mit Waschgut zu ermitteln. Weiter kann durch
den Sensor 10 eine in die Trommel 13 bzw. in den Laugenbehälter 14 gepumpte Menge
Wasser ermittelt werden, wobei hierfür statt des Sensors 10 meist ein vorliegend nicht
dargestellter Drucksensor verwendet wird.
[0036] Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren wird nun die Verwendung des Sensors 10 in einem
Wartungsmodus vorgesehen, welcher von dem Waschmodus abweicht, sodass der Sensor 10
für weitere Funktionen genutzt werden kann.
[0037] Hierfür wird im Wartungsmodus beispielsweise eine definierte Menge Flüssigkeit 17
von der Pumpe 15 in den Laugenbehälter 14 und die Trommel 13 gepumpt und in diesen
gesammelt, sodass sich eine definierte und vorbestimmte Masse 16 in Trommel 13 bzw.
Laugenbehälter 14 befindet.
[0038] Diese vorbestimmte Masse 16 erzeugt eine definierte lineare Bewegung A zu welcher
der Sensor 10 Messwerte erfasst.
[0039] Alternativ zu dem Einpumpen von Flüssigkeit zur Bereitstellung einer vorbestimmten
Masse 16, kann in den durch die Trommel 13 gebildeten Waschgutbehälter jedoch auch
eine vorbestimmte Masse 18 angeordnet werden. Beispielsweise kann auch eine abgemessene
Flüssigkeitsmenge von einem Benutzer in den Waschgutbehälter "gekippt" werden.
[0040] Stimmen die von dem Sensor 10 erfassten Messwerte als Ist-Werte mit für die linearen
Bewegung A in einem Speicher der Steuereinheit 19 hinterlegten Soll-Werten überein
oder weichen lediglich innerhalb einer vorbestimmten Toleranz von diesen ab, ist der
Sensor 10 korrekt kalibriert. Weichen die Ist-Werte unzulässig stark von den Soll-Werten
ab und liegend somit außerhalb der Toleranz, wird ein Fehler erkannt, da der Sensor
10 nicht korrekt kalibriert ist oder ein anderer Fehler vorliegt.
[0041] In einem solchen Fall kann der Sensor 10 anhand einer Abweichung der Ist-Werte von
den Soll-Werten neu kalibriert werden. Beispielsweise können die von dem Sensor 10
erfassten Werte durch bzw. um die ermittelte Abweichung korrigiert werden.
[0042] Die Kalibrierung des Sensors 10 muss jedoch nicht zwingend geprüft werden, bevor
der Sensor 10 neu kalibriert werden kann.
[0043] Zudem kann eine durch die Lagerung 11, 12 bestimmte Losbrechkraft bestimmt werden.
Hierzu kann von der Pumpe 15 insbesondere solange Flüssigkeit 17 in die Trommel 13
und/oder den Laugenbehälter 14 gepumpt werden, bis der Sensors 10 eine bei dem Verfahren
erstmalige bzw. initiale Bewegung der Trommel 13 detektiert. Anhand einer bekannten
Fördermenge der Pumpe 15 kann bestimmt werden, wieviel Masse 16 der Flüssigkeit 17
zu der von dem Sensor 10 erkannten Bewegung geführt hat, woraus unmittelbar die Losbrechkraft
bestimmbar ist.
[0044] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.
1. Verfahren zur Verwendung eines Sensors (10) in einem Wartungsmodus einer Vorrichtung,
insbesondere einer Waschmaschine (1) oder einem Trockner,
wobei die Vorrichtung eine Lagerung (11, 12) und eine Trommel (13) aufweist, welche
durch die Lagerung (11, 12) entlang zumindest einer Raumachse (Z) linear verschiebbar
gelagert ist,
wobei der Sensor (10) ausgebildet ist, eine Position und/oder eine Bewegung und/oder
eine Beschleunigung der Trommel (13) entlang der zumindest einen Raumachse als Messwerte
und in einem von dem Wartungsmodus abweichenden Betriebsmodus eine Beladung der Trommel
(13) und/oder eine Unwucht der Trommel (13) zu erfassen,
und wobei die Vorrichtung Mittel (15) aufweist, durch welche eine definierte lineare
Bewegung (A) der Trommel (13) entlang der zumindest einen Raumachse (Z) erzeugbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst:
Erzeugen einer definierten linearen Bewegung (A) der Trommel (13) entlang der zumindest
einen Raumachse (Z) durch die Mittel (15);
Erfassen der Messwerte des Sensors (10) während und/oder nach der definierten Bewegung
(A) als Ist-Werte;
Auswerten der von dem Sensor (10) erfassten Ist-Werte zur Kalibrierung des Sensors
(10) und/oder Prüfung einer Kalibrierung des Sensors (10) und/oder Bestimmung einer
Losbrechkraft der Trommel (13).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei bei der Auswertung Abweichungen der erfassten Ist-Werte von für die definierte
Bewegung (A) gespeicherten Soll-Werten bestimmt werden
und die von dem Sensor (10) erfassbaren Messwerte zur Kalibrierung des Sensors (10)
um die Abweichungen korrigiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei bei der Auswertung Abweichungen der erfassten Ist-Werte von für die definierte
Bewegung (A) gespeicherten Soll-Werten bestimmt werden
und die Abweichungen zur Prüfung einer Kalibrierung mit einem vorbestimmten Grenzwert
verglichen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei aus den erfassten Ist-Werten und/oder einem Verlauf der erfassten Ist-Werte
über die Zeit eine durch die Lagerung (11, 12) bestimmte Losbrechkraft der Trommel
(13) bestimmt wird, bei welcher die Trommel (13) initial entgegen Haltekräften der
Lagerung (11, 12) entlang der zumindest einen Raumachse (Z) bewegt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Lagerung (11, 12) durch Federn (12) und/oder Stoßdämpfer (11) gebildet wird,
und/oder
wobei die Trommel (14) vor dem Erzeugen der definierten linearen Bewegung (A) zur
Rückstellung der Lagerung (11, 12) mit einem vorbestimmten Drehzahlverlauf rotatorisch
angetrieben wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Trommel (13) vor dem Erzeugen der definierten linearen Bewegung (A) geleert
und/oder auf einen Inhalt kontrolliert wird, sodass sich die Trommel (13) in einer
durch die Lagerung (11, 12) bestimmten, nicht ausgelenkten Ausgangsposition der definierten
linearen Bewegung (A) befindet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Trommel (13) innerhalb einer Trommelaufnahme (14) angeordnet und mit dieser
entlang der zumindest einen Raumachse (Z) bewegbar ist,
und wobei die Mittel (15) durch eine Pumpe (15) gebildet sind, welche zur Erzeugung
der definierten Bewegung eine vorbestimmte Masse (16) und/oder einen vorbestimmten
Massenstrom (17) einer Flüssigkeit in die Trommel (13) und/oder in die Trommelaufnahme
pumpt,
wobei die Flüssigkeit zur Erzeugung der definierten linearen Bewegung (A) in der Trommel
(13) und/oder der Trommelaufnahme (14) gesammelt wird,
wobei die zumindest eine Raumachse (Z) parallel der Schwerkraftrichtung ist und sich
die Trommel (13) bei der definierten linearen Bewegung (A) in Schwerkraftrichtung
entlang der zumindest einen Raumachse (Z) verschiebt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Mittel durch einen Aufnahmeraum der Trommel (13) gebildet sind,
und wobei eine vorbestimmte Kraft auf die Trommel ausgeübt und insbesondere Masse
(18) zur Erzeugung der definierten linearen Bewegung (A) in dem Aufnahmeraum der Trommel
(13) angeordnet wird,
wobei die zumindest eine Raumachse (Z) parallel der Schwerkraftrichtung ist und sich
die Trommel (13) bei der definierten linearen Bewegung (A) in Schwerkraftrichtung
entlang der zumindest einen Raumachse (Z) verschiebt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Schritte Erzeugen einer definierten linearen Bewegung (A), Erfassen der
Messwerte und Auswerten der von dem Sensor (10) erfassten Messwerte mehrmals hintereinander
durchgeführt werden.
10. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
wobei beim Auswerten der von dem Sensor (10) erfassten Messwerte für jede durchgeführte
definierte lineare Bewegung (A) jeweilige Abweichungen der erfassten Ist-Werte von
für die jeweilige definierte lineare Bewegung (A) gespeicherten Soll-Werten bestimmt
werden
und wobei die von dem Sensor (10) erfassbaren Messwerte zur Kalibrierung des Sensors
(10) wegabhängig und/oder messwertabhängig um die jeweiligen Abweichungen und/oder
einen Mittelwert der Abweichungen korrigiert werden.
11. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüchen,
wobei beim Auswerten der von dem Sensor (10) erfassten Messwerte für jede durchgeführte
definierte lineare Bewegung (A) jeweilige Abweichungen der erfassten Ist-Werte von
für die jeweilige definierte Bewegung (A) gespeicherten Soll-Werten bestimmt werden
und wobei die jeweiligen Abweichungen zur Prüfung einer Kalibrierung mit einem für
die jeweilige definierte lineare Bewegung (A) vorbestimmten Grenzwert verglichen werden.
12. Haushaltsgerät, insbesondere Waschmaschine (1) oder Trockner, mit einer Lagerung (11,
12) und einer Trommel (13), welche durch die Lagerung (11, 12) entlang zumindest einer
Raumachse (Z) linear verschiebbar gelagert ist, und einem Sensor (10), der ausgebildet
ist, eine Position und/oder Bewegung und/oder Beschleunigung der Trommel (13) entlang
der zumindest einen Raumachse (Z) als Messwerte und in einem von einem Wartungsmodus
abweichenden Betriebsmodus eine Beladung der Trommel (13) zu erfassen,
und mit Mitteln (15), welche ausgebildet sind, eine definierte lineare Bewegung (A)
der Trommel (13) entlang der zumindest einen Raumachse (Z) zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät ferner eine Steuereinheit (19) mit einem elektronischen Speicher
aufweist,
wobei die Steuereinheit (19) ausgebildet ist, das Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche durchzuführen und die Soll-Werte in dem Speicher gespeichert sind.