[0001] Die Erfindung betrifft eine Sperrvorrichtung mit einem Stator, mit einem Rotor und
mit einer Abziehschutzvorrichtung zum Verhindern eines Abziehens eines Schlüssels
über einen Drehwinkelbereich, wobei die Abziehschutzvorrichtung in eine erste Stellung
und in eine zweite Stellung bewegbar ist, wobei die Abziehschutzvorrichtung federnd
ausgebildet ist, wobei die federnde Wirkung die Abziehschutzvorrichtung in die zweite
Stellung drängt. Ferner betrifft die Erfindung eine mit einer Sperrvorrichtung ausgestattete
Schließvorrichtung gemäß Anspruch 14. Schließvorrichtungen gibt es in zahlreicher
Ausführung beispielsweise in Form eines Schließzylinders für Türen, Tore oder beispielsweise
Fenster. Ebenfalls betrifft die Erfindung ein Schließsystem mit einer erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung und/oder einer erfindungsgemäßen Schließvorrichtung und mit einem
dazu passenden Schlüssel.
[0002] Die
EP3477023 B1 offenbart einen Schließzylinder als Sperrvorrichtung, die eine Abziehschutzvorrichtung
für einen Schlüssel umfasst. Die Abziehschutzvorrichtung umfasst drei Kugeln, die
in unterschiedlichen Winkelabständen voneinander angeordnet sind und in korrespondierende
Ausnehmungen im Schlüssel greifen können. Die Abziehschutzvorrichtung umfasst des
Weiteren eine Federvorrichtung, die die Kugeln von einer ersten Stellung in eine zweite
Stellung drängt. Die Kugeln sind in der ersten Stellung außer Eingriff mit dem Schlüssel
und in der zweiten Stellung in Eingriff mit dem Schlüssel. In einer Rotationsposition
des Schlüssels sind Ausnehmungen im Stator vorgesehen, so dass in dieser Rotationsposition
des Schlüssels die Kugeln in die Ausnehmungen im Stator gegen die Kraft der Federvorrichtung
und somit in die erste Stellung gelangen können und der Schlüssel in dieser Rotationsposition
abziehbar ist. Eine Feder drängt den Schlüssel aus dem Schlüsselkanal hinaus. Nachteilig
hieran ist die raumbeanspruchende Form der Abziehschutzvorrichtung sowie eine schwierige
Montage.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Sperrvorrichtung mit einer
einfach und/oder raumsparend ausgebildeten Abziehschutzvorrichtung für den Schlüssel
zu schaffen. Die Abziehschutzvorrichtung soll möglichst einfach und/oder raumsparend
aufgebaut und/oder leicht zu montieren sein.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch den unabhängigen Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Vorrichtung sind in den abhängigen Vorrichtungsansprüchen, der Beschreibung und
in den Figuren angegeben. Ferner wird die Aufgabe auch durch eine Schließvorrichtung
gemäß dem Anspruch 14 und durch ein Schließsystem gemäß dem Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Schließvorrichtung und des Schließsystems sind in der Beschreibung
und in den Figuren angegeben. Merkmale und Details, die in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung beschrieben sind, gelten dabei auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung und/oder dem Schließsystem und umgekehrt. Dabei können die in der
Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder
in Kombination erfindungswesentlich sein. Mit der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung
ist dabei bevorzugt eine Sperrwirkung beispielsweise einer Tür, eines Tores oder eines
Fensters oder dergleichen erzielbar.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Abziehschutzvorrichtung einen ringartig
gebogenen Bereich zur Wirkverbindung mit dem Schlüssel umfasst. Der ringartig gebogene
Bereich umfasst in der ersten Stellung zumindest einen Spalt zum Einführen eines Schlüssels,
wobei in der zweiten Stellung der Abziehschutzvorrichtung der Spalt derart verändert
ist, dass ein Einführen oder ein Abziehen des Schlüssels gehemmt ist.
[0006] Damit wird eine einfach und raumsparend aufgebautes Abziehschutzvorrichtung geschaffen,
das in einfacher Weise am Stator der Sperrvorrichtung montiert werden kann. Der ringartig
gebogene Bereich umschließt bevorzugt den Schlüsselkanal. Durch die Ringform baut
die Abziehschutzvorrichtung besonders klein. Die federnde Wirkung des Abziehschutzelements
kann auch als federnde Kraft bezeichnet werden.
[0007] Die Abziehschutzvorrichtung ist bevorzugt ruhend am Stator angeordnet. Anders ausgedrückt,
bewegt sich die Abziehschutzvorrichtung nicht mit einer Bewegung des Rotors mit.
[0008] Der Schlüssel dreht sich mit dem Rotor der Sperrvorrichtung. Hierbei nimmt der Schlüssel
unterschiedliche Rotationspositionen in Bezug auf den Stator und damit in Bezug auf
die Abziehschutzvorrichtung ein. In zumindest einer Rotationsposition, die zumindest
einer Startposition entspricht, kann der Schlüssel abgezogen werden. In anderen Rotationspositionen,
die als Sperrpositionen ausgebildet sind, hingegen ist ein Abziehen des Schlüssels
durch die Abziehschutzvorrichtung verhindert. Beispielweise kann genau eine Startposition
vorgesehen sein.
[0009] Ein Abziehen des Schlüssels in den Sperrpositionen ist verhindert, in denen die Abziehschutzvorrichtung
und der Schlüssel in Wirkverbindung, insbesondere in Eingriff, miteinander stehen.
Hierzu dient der ringartig gebogene Bereich der Abziehschutzvorrichtung. In der zumindest
einen Startposition hingegen ist der Eingriff des Schlüssels mit der Abziehschutzvorrichtung
aufgehoben oder aufhebbar. Damit ergibt sich ein bajonettartiges Zusammenwirken der
Abziehschutzvorrichtung mit dem Schlüssel. Insbesondere kann der Schlüssel bei seiner
Rotation die Abziehschutzvorrichtung hinterwandern, so dass der Schlüssel nicht abgezogen
werden kann.
[0010] Der Spalt ist bevorzugt an das Breitenmaß des Schlüssels angepasst und kann sich
leicht öffnen, wenn der Schlüssel eingeführt und/oder abgezogen wird. Das Öffnen des
Spaltes bei Abziehen des Schlüssels kann bevorzugt nur dann ausgeführt werden, wenn
sich der Schlüssel in der zumindest einen Startposition befindet. Das Öffnen des Spaltes
bei Einführen des Schlüssels kann bevorzugt nur dann ausgeführt werden, wenn der Schlüssel
bezüglich der Sperrvorrichtung wie in der zumindest einen Startposition orientiert
ist.
[0011] Bevorzugt umfasst die Sperrvorrichtung einen Schlüsselkanal zum Einführen eines Schlüssels.
Bevorzugt ist die Abziehschutzvorrichtung mit dem ringförmig gebogenen Bereich um
den Schlüsselkanal angeordnet.
[0012] Die Sperrvorrichtung ist bevorzugt als eine elektromechanische Sperrvorrichtung ausgebildet.
Hierzu umfasst die Sperrvorrichtung einen elektromechanischen Aktuator. Der Aktuator
kann insbesondere als ein Elektromotor ausgebildet sein.
[0013] Der Aktuator dient insbesondere dazu, es zu ermöglichen, dass ein Mitnehmer bei einer
elektronischen Berechtigung eines Benutzers bewegbar ist.
[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Spalt in der zweiten Stellung mit einer geringeren
Breite ausgebildet ist als in der ersten Stellung. Somit bedeutet die Veränderung
des Spaltes von der ersten Stellung in die zweite Stellung, dass sich die Breite des
Spaltes verringert hat. Als Breite wird herbei eine Raumrichtung senkrecht zu einer
Rotationsachse des Rotors verstanden.
[0015] Es kann weiterführend vorgesehen sein, dass in der zweiten Stellung der Spalt derart
verringert ist, dass die Breite des Spaltes geringer ist als die Breite des Schlüssels.
So kann in der zweiten Stellung der Abziehschutzvorrichtung der Schlüssel nicht abgezogen
werden. Vielmehr muss sich zunächst die Abziehschutzvorrichtung entgegen der federnden
Wirkung in die erste Stellung bewegen, damit der Schlüssel abziehbar ist.
[0016] In der ersten Stellung ist bevorzugt die Breite des Spaltes größer oder gleich der
Breite des Schlüssels ausgebildet. Bevorzugt liegt in der ersten Stellung die Abziehschutzvorrichtung
entgegen der federnden Wirkung an dem Schlüssel an, so dass die Breite des Spaltes
der Breite des Schlüssels entspricht.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass die Abziehschutzvorrichtung mit einem ersten Ende und
mit einem zweiten Ende ausgebildet ist. Bevorzugt umfasst der ringartig gebogene Bereich
das erste und das zweite Ende.
[0018] Die Abziehschutzvorrichtung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass das erste Ende
und das zweite Ende von einem Übergang von der ersten Stellung in die zweite Stellung
derart gegeneinander bewegt, insbesondere verdreht, werden, so dass die Breite des
Spalts in der zweiten Stellung geringer ausgebildet ist als in der ersten Stellung.
Der Übergang von der ersten Stellung in die zweite Stellung erfolgt durch die federnde
Wirkung der Abziehschutzvorrichtung.
[0019] Die Abziehschutzvorrichtung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass das erste Ende
und das zweite Ende von einem Übergang von der zweiten Stellung in die erste Stellung
derart gegeneinander bewegt, insbesondere verdreht, werden, so dass die Breite des
Spalts in der ersten Stellung größer ausgebildet ist als in der zweiten Stellung.
Der Übergang von der zweiten Stellung in die erste Stellung erfolgt entgegen der Federkraft
der Abziehschutzvorrichtung, d. h. die Abziehschutzvorrichtung wird mechanisch gespannt.
[0020] Der ringartig gebogene Bereich kann zumindest einen ersten und einen zweiten Teilbereich
umfassen. Es kann vorgesehen sein, dass der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich
durch die federnde Wirkung zueinander gedrängt werden. Es kann vorgesehen sein, dass
durch die federnde Wirkung der erste Teilbereich in eine erste Richtung und der zweite
Teilbereich in eine zweite, gegenläufige Richtung gedrängt werden.
[0021] Der ringartig gebogene Bereich kann zumindest einen Anschlag umfassen, mit dem eine
Lage des ringartig gebogenen Bereichs in der zweiten Stellung gegen die federnde Wirkung
definiert ist. Der Anschlag dient bevorzugt dazu, die Lage des ringartig gebogenen
Bereichs gegen die federnde Wirkung in der zweiten Stellung festzulegen.
[0022] Bevorzugt sind zumindest ein erster und ein zweiter Anschlag vorgesehen. Insbesondere
begrenzt der erste Anschlag die Bewegung des ersten Teilbereichs in die erste Richtung
und der zweite Anschlag die Bewegung des zweiten Teilbereichs in die zweite Richtung.
[0023] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das erste Ende und das zweite Ende in der zweiten
Stellung aneinander anliegen. Beispielsweise kann durch das Aneinanderanliegen des
ersten und des zweiten Endes die Breite des Spaltes in der zweiten Stellung definiert
sein. Somit dienen zugleich das erste Ende und das zweite Ende als erster und zweiter
Anschlag. Hierbei dient das zweite Ende zugleich dem ersten Ende als Gegenanschlag
und das erste Ende dem zweiten Ende als Gegenanschlag.
[0024] Alternativ können der erste und/oder der zweite Anschlag beabstandet von dem ersten
bzw. zweiten Ende angeordnet sein. Insbesondere kann der Stator als Gegenanschlag
für den ersten und/oder den zweiten Anschlag dienen, so dass der erste und/oder der
zweite Anschlag in der zweiten Stellung der Abziehschutzvorrichtung gegen den Stator
anliegen.
[0025] Das erste und das zweite Ende sind bevorzugt an dem Spalt angeordnet.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass das erste Ende und das zweite Ende in der ersten Stellung
voneinander beabstandet sind. Hierdurch kann sich die Breite des Spaltes vergrößern.
[0027] Der erste Teilbereich kann das erste Ende umfassen. Der zweite Teilbereich kann das
zweite Ende umfassen.
[0028] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Abziehschutzvorrichtung eine Federvorrichtung
umfasst. Die Federvorrichtung kann dazu ausgebildet sein, die übrige Abziehschutzvorrichtung
in die zweite Stellung zu drängen. Die Federvorrichtung kann dazu ausgebildet sein,
den ringartig gebogenen Bereich in die zweite Stellung zu drängen. Die Federvorrichtung
ist insbesondere für die erfindungsgemäße federnde Wirkung verantwortlich. Somit ist
die Federvorrichtung insbesondere dafür verantwortlich, dass der Spalt in der zweiten
Stellung verändert ist, insbesondere mit einer geringeren Breite ausgestattet ist.
Dadurch, dass eine Federvorrichtung vorgesehen ist, kann die Abziehschutzvorrichtung
mehrteilig ausgebildet sein. Alternativ der ringartig gebogene Bereich selber mit
einer Vorspannung ausgebildet sein.
[0029] Es kann sein, dass der erste und der zweite Teilbereich einstückig miteinander verbunden
sind. Bevorzugt sind der erste und der zweite Teilbereich scharnierartig einteilig
miteinander verbunden. Hierzu kann eine flexible Übergangszone zwischen dem ersten
und dem zweiten Teilbereich vorgesehen sein.
[0030] Die Abziehschutzvorrichtung weist bevorzugt zumindest ein erstes Schutzelementteil
und ein zweites Schutzelementteil auf, wobei das erste und das zweite Schutzelementteil
durch die federnde Wirkung, insbesondere durch die Federvorrichtung, zueinander gedrängt
werden. Das erste und das zweite Schutzelementteil dienen bevorzugt zum Bilden des
ringartig gebogenen Bereichs. Somit ist es denkbar, dass der erste Teilbereich als
ein erstes Schutzelementteil und der zweite Teilbereich als ein zweites Schutzelementteil
ausgebildet sind.
[0031] Das erste und das zweite Schutzteilelementteil sind separat zueinander ausgeführt.
Das erste und das zweite Schutzteilelementteil bilden vorzugsweise Einzelteile. Dadurch,
dass ein erstes und ein zweites Schutzelementteil als Einzelteile vorgesehen sind,
kann die Abziehschutzvorrichtung mehrteilig ausgebildet sein.
[0032] Die Schutzelementteile können unmittelbar nicht miteinander verbunden sein. Beispielsweise
können die Schutzelementteile über die Federvorrichtung miteinander verbunden sein.
Alternativ können das erste und das zweite Schutzteilelement unmittelbar beweglich
miteinander verbunden sein, insbesondere scharnierartig beweglich miteinander verbunden
sein.
[0033] Das erste Schutzelementteil kann das erste Ende umfassen. Das zweite Schutzelementteil
kann das zweite Ende umfassen.
[0034] In der ersten Stellung sind die Schutzelementteile bevorzugt voneinander weggedrängt.
Hierbei drängt bevorzugt der Schlüssel beim Einstecken und/oder Abziehen die Schutzelementteile
voneinander weg. Bevorzugt sind die Enden des ersten und des zweiten Schutzelementteils
in der ersten Stellung beabstandet voneinander.
[0035] Bevorzugt bilden der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich, insebsondere das
erste und das zweite Schutzelementteil, gemeinsam den Spalt aus. Anders ausgedrückt
endet jeweils das erste Ende und das zweite Ende am Spalt.
[0036] Es kann sein, dass die das erste und das zweite Ende in der zweiten Stellung näher
zueinander liegen als in der ersten Stellung.
[0037] Beispielsweise sind das erste und das zweite Schutzelementteile halbkreisförmig ausgebildet.
[0038] Die Abziehschutzvorrichtung kann eine erste Gleitfläche aufweisen, um bei einem Einstecken
des Schlüssels gegen die federnde Kraft, insbesondere gegen die Kraft der Federvorrichtung,
in die erste Stellung bewegt zu werden. Hierdurch wird insbesondere der Spalt verbreitert,
so dass der Schlüssel eingesteckt werden kann. Zusätzlich oder alternativ weist die
Abziehschutzvorrichtung eine zweite Gleitfläche auf, um bei einem Abziehen des Schlüssels
gegen die federnde Kraft, insbesondere gegen die Kraft der Federvorrichtung, in die
erste Stellung bewegt zu werden. Hierdurch wird insbesondere der Spalt verbreitert,
so dass der Schlüssel abgezogen werden kann.
[0039] Die Federvorrichtung ist insbesondere als Blattfeder ausgebildet ist, die der Kontur
der übrigen Abziehschutzvorrichtung angepasst ist. Die Federvorrichtung ist insbesondere
als Blattfeder ausgebildet ist, die der Kontur des ringartig gebogenen Bereichs angepasst
ist. Die Federvorrichtung ist insbesondere als Blattfeder ausgebildet ist, die der
Kontur des ersten und des zweite Schutzelementteils angepasst ist. Somit kann vorgesehen
sein, dass die gesamte Abziehschutzrichtung ringartig gebogen ausgebildet ist.
[0040] Die Blattfeder sitzt mit besonderem Vorteil auf der Außenfläche des ringartig gebogenen
Bereichs, insbesondere auf der Außenfläche der ersten und zweiten Schutzelementteile,
auf und drückt den ringartig gebogenen Bereich zusammen, sodass die Federvorrichtung
spangenartig ausgeführt ist. Die Federvorrichtung kann ausgebildet sein, das erste
und das zweite Schutzelementteil zueinander zudrücken. Die Federvorrichtung drückt
insbesondere den Spalt gewissermaßen in Richtung zu einem kleineren Spaltmaß zusammen.
Durch die Ausbildung als Blattfeder ist die Federvorrichtung besonders raumsparend
ausgebildet. Beispielsweise kann die Federvorrichtung gekrümmt, insbesondere in der
Form eines geöffneten Rings, ausgebildet sein.
[0041] Der Rotor kann ein erstes Rotorelement umfassen.
[0042] Die Abziehschutzvorrichtung ist bevorzugt in einer Nut des Rotors, insbesondere eines
ersten Rotorelements des Rotors, eingesetzt.
[0043] Durch die federnde Wirkung, insbesondere durch die Federvorrichtung, kann die Abziehschutzvorrichtung
an dem Rotor und insbesondere am ersten Rotorelement festgeklemmt sein. Damit ergibt
sich eine einfache Montage.
[0044] Ist die separate Federvorrichtung vorgesehen, so kann auf einfache Weise erst der
ringartig gebogene Bereich, insbesondere die insbesondere halbkreisförmigen Schutzelementteile,
in die Nut eingesetzt werden, und anschließend wird die spangenartige Federvorrichtung
auf den ringartig gebogenen Bereich, insbesondere auf die Schutzelementteile, aufgesetzt.
Die Federvorrichtung drückt den ringartig gebogenen Bereich, insbesondere die Schutzelementteile,
sodann in die Nut ein und hält den ringartig gebogenen Bereich, insbesondere die Schutzelementteile,
in der Nut verliersicher und leicht radial beweglich fest.
[0045] Es ist weiterhin vorgesehen, dass während einer Drehung des Schlüssels die Abziehschutzvorrichtung
drehfest in dem Stator befestigt ist. Während der Drehung des Schlüssels befindet
sich die Abziehschutzvorrichtung bevorzugt in der zweiten Stellung. So kann beispielsweise
der Schlüssel mit einer Schulter des Schlüssels hinter die Abziehschutzvorrichtung
bewegt werden, wodurch sich die Blockade gegen das Abziehen des Schlüssels ergibt.
[0046] Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Abziehschutzvorrichtung in der ersten Stellung
und in der zweiten Stellung drehfest in dem Stator befestigt ist. Hierbei ist drehfest
in Bezug auf die Rotation des Rotors zu verstehen. Hingegen ist die Befestigung der
Abziehschutzvorrichtung in Bezug auf den Stator mit einem derartigen Spiel behaftet,
so dass eine Bewegung der Abziehschutzvorrichtung zwischen der ersten und der zweiten
Stellung ermöglicht ist. Hierbei können die Abziehschutzvorrichtung und der Stator
insbesondere formschlüssig verbunden sein. Hierzu kann der Stator ein erstes Formschlussmittel
und die Abziehschutzvorrichtung, insbesondere der ringartig gebogene Bereich, ein
zweites Formschlussmittel umfassen. Das erste Formschlussmittel und das zweite Formschlussmittel
können mit einem Spiel behaftet ineinander greifen, um die Bewegung von der ersten
Stellung in die zweite Stellung zu ermöglichen. Das zweite Formschlussmittel kann
als Anschlag und/oder das erste Formschlussmittel als Gegenanschlag dienen.
[0047] Bevorzugt umfasst der Stator zumindest eine, insbesondere nach vorne offene, Aussparung,
in die zumindest ein Vorsprung der Abziehschutzvorrichtung, insbesondere des ringartig
gebogenen Bereichs, einsetzbar ist. Die zumindest eine Aussparung kann somit als erstes
Formschlussmittel und der zumindest eine Vorsprung als zweites Formschlussmittel dienen.
Hierdurch ergibt sich eine einfache Montage. Durch das Anordnen des Vorsprungs in
der Aussparung ist die Abziehschutzvorrichtung drehfest in dem Stator angeordnet.
Hierbei ist drehfest in Bezug auf die Rotation des Rotors zu verstehen. Hingegen ist
der zumindest eine Vorsprung in der zumindest einen Aussparung mit Spiel angeordnet,
so dass die Abziehschutzvorrichtung sich zwischen der ersten und der zweiten Stellung
bewegen kann.
[0048] Bevorzugt umfassen zumindest der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich, insbesondere
das erste Schutzelementteil und das zweite Schutzelementteil, jeweils zumindest einen
Vorsprung, der jeweils in eine, insbesondere nach vorne offene, Aussparung des Stators
einsetzbar ist.
[0049] Es kann sein, dass der Rotor, insbesondere das erste Rotorelement, das zweite Formschlussmittel,
bevorzugt den zumindest einen Vorsprung, besonders bevorzugt die Vorsprünge, nach
vorne hin abdeckt, so dass die Abziehschutzvorrichtung axial in der Sperrvorrichtung
befestigt ist. Das erste Formschlussmittel, bevorzugt die zumindest eine Aussparung,
besonders bevorzugt die Aussparungen, sind bevorzugt nach hinten geschlossen ausgeführt.
[0050] Die Sperrvorrichtung weist insbesondere eine Rastvorrichtung auf, um eine Bewegung
des Rotors zum Stator zu hemmen. Insbesondere ist die Rastvorrichtung ausgebildet,
dass die Rastvorrichtung während eines Rastvorgangs parallel zu einer Rotorachse der
Sperrvorrichtung rückfedert. Somit kann sich die Rastvorrichtung axial zu einer Rotorachse
bewegen. Die Rastvorrichtung kann für bestimmte Drehposition des Rotors an vorgegebenen
Umfangspositionen einen Rasteffekt hervorrufen, etwa wenn der Schlüssel in eine Schließposition
und/oder in die Startposition gedreht ist. Damit erhält der Benutzer eine haptische
Rückmeldung. Bevorzugt wird der Rasteffekt hervorgerufen, wenn sich der Schlüssel
in einer Startposition befindet.
[0051] Bevorzugt umfasst der Rotor einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt, wobei
der erste Abschnitt einen größeren Durchmesser als der zweite Abschnitt umfasst. Die
Abziehschutzvorrichtung ist bevorzugt in dem ersten Abschnitt angeordnet. Der größere
Durchmesser in dem ersten Abschnitt ist insbesondere vorgesehen, um den Schlüsselkanal
zur Verfügung zu stellen.
[0052] Durch die unterschiedlichen Durchmesser kann es ermöglicht sein, dass die Rastvorrichtung
axial beweglich angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ ist der Durchmesser des
zweiten Rotorabschnitts geringer, um einen Teil einer Sperrmechanik in dem Stator
anzuordnen und/oder um die Sperrvorrichtung bei einem Einbau befestigen zu können.
Hierzu ist insbesondere vorgesehen, den Stator im Bereich des zweiten Rotorabschnitts
dickwandiger als im Bereich des ersten Rotorabschnitts auszugestalten.
[0053] Vorzugsweise ist der erste Rotorabschnitt als das erste Rotorelement ausgebildet.
Der zweite Rotorabschnitt ist als ein zweites Rotorelement ausgebildet. Das erste
und das zweite Rotorelement sind insbesondere zueinander lösbar und drehfest befestigt.
D. h. das erste und das zweite Rotorelement sind zumindest mittelbar form- und/oder
kraftschlüssig aneinander befestigt. Hierdurch kann die Montage der Sperrvorrichtung
erleichtert sein. Beispielsweise kann bei der Montage das erste Rotorelement von vorne
und das zweite Rotorelement von hinten in den Stator eingeführt werden.
[0054] Der Rotor kann somit vorzugsweise das erste Rotorelement und das zweite Rotorelement
umfassen, wobei das erste Rotorelement einen größeren Durchmesser als der zweite Rotorelement
umfasst, wobei die Abziehschutzvorrichtung in dem ersten Rotorelement angeordnet ist.
[0055] Der erste Abschnitt, insbesondere das erste Rotorelement, kann vorzugsweise aus einem
härteren oder festeren Material als der zweite Abschnitt, insbesondere das zweite
Rotorelement, gefertigt sein. Hierdurch kann beispielsweise ein Bohrschutz erreicht
werden.
[0056] Die Sperrvorrichtung weist bevorzugt weiterhin ein Verlängerungselement auf, wobei
das Verlängerungselement bei einem eingesteckten Schlüssel eine Einschubposition und
bei einem abgezogenen Schlüssel eine Abzugsposition einnimmt. Somit bewegt sich das
Verlängerungselement mit dem Schlüssel. Das Verlängerungselement kann somit den Aktionsbereich
des Schlüssels verlängern und auf den Teil der Sperrvorrichtung ausdehnen, der hinter
dem Schlüsselkanal angeordnet ist.
[0057] Beispielsweise kann das Verlängerungselement zumindest einen Abstand zwischen einem
Ende des Schlüsselkanals und einem Kupplungsteil der Sperrvorrichtung und/oder einer
Sperrmechanik überbrücken.
[0058] Das Verlängerungselement ist bevorzugt in Richtung der Rotorachse axial beweglich
aufgenommen. Das Verlängerungselement ist bevorzugt linear beweglich.
[0059] Wenn sich das Verlängerungselement linear bewegt, kann das Verlängerungselement alternativ
als Schieber bezeichnet werden.
[0060] Vorzugsweise ist ein mechanischer Kraftspeicher vorgesehen, der das Verlängerungselement
in die Abzugsposition drängt, wobei im Falle eines eingesteckten Schlüssels die Abziehschutzvorrichtung
in der zweiten Stellung gegen die Kraft des Kraftspeichers eine Bewegung des Verlängerungselements
von der Einschubposition in die Abzugsposition verhindert. Somit drängt die federnde
Kraft der Abziehschutzvorrichtung, insbesondere die Federvorrichtung, die Abziehschutzvorrichtung
stärker in die zweite Stellung als der Kraftspeicher das Verlängerungselement in die
Abzugsposition. Somit reicht die Kraft des Kraftspeichers nicht aus, insbesondere
nicht alleine aus, um das Verlängerungselement in die Abzugsposition und damit den
Schlüssel teilweise aus dem Schlüsselkanal zu drücken. Vielmehr muss ein Benutzer
aktiv an dem Schlüssel ziehen, um die Abziehschutzvorrichtung in die erste Stellung
zu drängen und den Schlüssel abzuziehen.
[0061] Das Verlängerungselement dient bevorzugt zur Wechselwirkung mit dem insbesondere
elektronischen Schlüssel. Zudem dient das Verlängerungselement zur Wechselwirkung
mit Bestandteilen der Sperrvorrichtung in der Weise, dass beispielsweise eine axiale
Position des Verlängerungselementes in der oder relativ zur Sperrvorrichtung über
die Überführung des Zustandes der Sperrvorrichtung beispielsweise von einem Freigabezustand
in einen Sperrzustand entscheidet. In dem Freigabezustand ist insbesondere der Mitnehmer
drehbar, während in dem Sperrzustand eine Drehung des Mitnehmers verhindert ist.
[0062] Somit dient das Verlängerungselement als aktives Bauteil zur Wechselwirkung zwischen
dem Schlüssel und der für die Änderung des Zustands der Sperrvorrichtung relevanten
Bestandteile. Das Verlängerungselement verlängert den Wirkungsbereich des Schlüssels.
[0063] Das Verlängerungselement erstreckt sich bevorzugt in axialer Richtung zumindest in
der Einschubposition entlang einer elektronischen Steuerungsvorrichtung, entlang dem
elektrischen Aktuator und/oder an einem Sperrelement vorbei. Das Verlängerungselement
durchwandert folglich die wesentliche Länge entlang der Rotorachse der Schließvorrichtung.
[0064] Die Sperrvorrichtung weist bevorzugt ein Blockierelement auf, wobei eine Ausgangsposition
und eine Freigabeposition durch das Blockierelement einnehmbar ist.
[0065] Die Sperrvorrichtung umfasst bevorzugt ein Sperrelement. In einer ersten Sperrelementstellung
verhindert das Sperrelement, dass der Rotor gegenüber dem Stator drehbar ist. In einer
zweiten Sperrelementstellung ermöglicht das Sperrelement, dass der Rotor gegenüber
dem Stator drehbar ist. Das Sperrelement ist zwischen der ersten und der zweiten Sperrelementstellung
bewegbar.
[0066] Das Sperrelement kann in dem Rotor bewegbar gelagert sein. Es kann vorgesehen sein,
dass der Stator eine Sperrelement-Ausnehmung umfasst, in die das Sperrelement in der
ersten Sperrelementstellung eingreift. In der zweiten Sperrelementstellung befindet
sich das Sperrelement außer Eingriff mit der Sperrelement-Ausnehmung.
[0067] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Blockierelement in der Freigabeposition die Bewegung
des Sperrelements von der ersten Sperrelementstellung in die zweite Sperrelementstellung
zulässt und in einer Blockierposition die Bewegung des Sperrelements von der ersten
Stellung in die zweite Stellung verhindert. Als eine Ausgangsposition wird eine Blockierposition
des Blockierelements bezeichnet, in der sich das Blockierelement bei einer unbetätigten
Sperrvorrichtung befindet. Hierbei ist insbesondere der Schlüssel abgezogen.
[0068] Bevorzugt umfasst das Blockierelement eine Aussparung, in der das Sperrelement in
der zweiten Sperrelementstellung angeordnet ist. In der ersten Sperrelementstellung
hingegen befindet sich das Sperrelement außerhalb der Aussparung. In der Freigabeposition
ist das Blockierelement so angeordnet, dass die Aussparung dem Sperrelement gegenüberliegt,
so dass das Sperrelement in die Aussparung einfahren kann. In der Ausgangsposition
ist die Aussparung hingegen so angeordnet, dass die Aussparung von dem Sperrelement
wegzeigt, so dass das Sperrelement nicht in die Aussparung einfahren kann.
[0069] Der Aktuator dient bevorzugt dazu, es zu ermöglichen, dass das Sperrelement in die
zweite Sperrelementstellung bewegt wird.
[0070] Der Aktuator dient bevorzugt dazu, eine Bewegung des Blockierelements von der Blockierposition
in die Freigabeposition zu ermöglichen. So kann der Aktuator das Blockierlement in
die Freigabeposition bewegen und/oder z. B. über das Spannen einer Feder eine Bewegung
des Blockierelements in die Freigabeposition veranlassen.
[0071] Es kann vorgesehen sein, dass das Blockierelement auf der Abtriebswelle des als Elektromotor
ausgebildeten Aktuators angeordnet ist. Vorzugsweise ermöglicht der Aktuator eine
Drehung des Blockierelements von der Blockierposition in die Freigabespostion. Vorzugsweise
dreht der Aktuator das Blockierelement von der Blockierposition in die Freigabeposition.
Dies erlaubt eine sehr raumsparende Ausführung.
[0072] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass, wenn das Verlängerungselement sich in der Einschubposition
und das Blockierelement in der Freigabeposition befindet, das Verlängerungselement
eine Bewegung des Blockierelementes in die Ausgangsposition blockiert. Beispielsweise
kann hierzu das Verlängerungselement einen Anschlag aufweisen, während am Blockierelement
eine Haltenocke ausgebildet ist. In der Einschubposition des Verlängerungselements
und der Freigabeposition des Blockierelements liegt die Haltenocke an dem Anschlag
an, so dass das eine Bewegung des Blockierelements aus der Freigabeposition verhindert
ist.
[0073] Dann, wenn das Verlängerungselement sich in der Abzugsposition und das Blockierelement
sich in der Freigabeposition befindet, kann vorgesehen sein, dass das Verlängerungselement
eine Bewegung des Blockierelements in die Ausgangsposition freigibt. Wird der Schlüssel
abgezogen und bewegt sich das Verlängerungselement aus der Einschubposition wieder
zurück in die Abzugsposition, so gelangt das Verlängerungselement wieder außer Wirkposition
mit dem Blockierelement, sodass dieses von der Freigabeposition wieder zurück in die
sperrende Ausgangsposition bewegt wird. Hierbei kann sich der Anschlag bei einer Bewegung
von der Einschubposition in die Abzugsposition aus dem Wirkbereich der Haltenocke
bewegen.
[0074] Durch die erfindungsgemäße Abziehschutzvorrichtung wird verhindert, dass durch den
Kraftspeicher das Verlängerungselement vorzeitig in die Abzugsposition bewegt wird
und damit das Blockierelement eine Blockierposition, insbesondere die Ausgangsposition,
einnimmt. Hierdurch wird verhindert, dass ungewollt die Sperrvorrichtung vorzeitig
wieder in den Sperrzustand zurückkehrt. Vielmehr muss der Benutzer zunächst aktiv
die Abziehschutzvorrichtung in die erste Stellung bewegen, indem der Benutzer an dem
Schlüssel zieht. Bei abgezogenem Schlüssel nimmt das Verlängerungselement die Abzugsposition
ein, so dass das Blockierelement in die Ausgangsposition zurückkehrt. Zieht hinngegen
der Benutzer nicht am Schlüssel, so verbleibt das Verlängerungselement gegen der Kraft
des Kraftspeichers in der Einschubposition und das Blockierelement in der Freigabeposition.
[0075] Das Verlängerungselement und das Blockierelement sind insbesondere so ausgebildet,
dass in der Einschubposition eine Bewegung des Blockierelements von der Ausgangsposition
in die Freigabeposition in einer ersten Drehrichtung möglich ist und in einer zweite
Drehrichtung blockiert, insbesondere wobei ein Drehwinkel zwischen der Ausgangsposition
und der Freigabeposition in der ersten Drehrichtung größer ist als ein Drehwinkel
zwischen der Ausgangsposition und der Freigabeposition in der zweiten Drehrichtung.
Hierdurch ist zugleich ein Manipulationsschutz gegeben.
[0076] Weiterhin kann ein Federelement vorgesehen sein, das das Blockierelement in der Freigabeposition
gegen das Verlängerungselement drängt.
[0077] Das Federelement kann ausgebildet sein, an dem Blockierelement, insbesondere unmittelbar,
anzugreifen.
[0078] Das Federelement kann in der Freigabeposition des Blockierelements gespannt sein
und das Blockierelement in eine Blockierposition, insbesondere in die Ausgangsposition,
drängen.
[0079] Das Federelement kann beispielsweise als Torsionsfeder ausgebildet sein.
[0080] Das Verlängerungselement nimmt die Einschubposition insbesondere bei eingestecktem
Schlüssel ein, und wird der Schlüssel wieder abgezogen, so wird das Verlängerungselement
in die Abzugsposition zurückgeführt. Das heißt auch, dass das Verlängerungselement
zwischen der Einschubposition und der Abzugsposition, insbesondere linear, bewegbar
ist, wobei das Verlängerungselement und das Blockierelement so ausgebildet sind, dass
das Verlängerungselement in der Abzugsposition eine Bewegung des Blockierelementes
aus der Freigabeposition in eine Blockierposition, insbesondere in die Ausgangsposition,
freigibt. Das Verlängerungselement kann sich in der Abzugsposition außer Wirkverbindung
mit dem Blockierelement befinden, so dass eine Bewegung des Blockierelementes aus
der Freigabeposition in die Blockierposition durch die Kraft des Federelements erfolgt.
[0081] Bevorzugt umfasst das Verlängerungselement ein Eingriffselement zum Eingriff in den
Schlüssel. Hierdurch ist es möglich, dass das Verlängerungselement stets bei einem
Abzug des Schlüssels von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt wird. Hierdurch
ist sichergestellt, dass sich das Verlängerungselement bei abgezogenem Schlüssel stets
in der Abzugsposition befindet. Somit ist das Eingriffselement ausgebildet, derart
in Wirkverbindung mit dem Schlüssel zu stehen, so dass das Verlängerungselement bei
einem Abziehen des Schlüssels von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt,
insbesondere gezogen, werden kann.
[0082] Vorzugsweise ist das Eingriffselement federnd ausgebildet. Somit umfasst die Sperrvorrichtung
vorzugsweise den Schlüsselkanal zum Einstecken eines Schlüssels, wobei das Verlängerungselement
ein federndes Eingriffselement zum Eingriff in den Schlüssel umfasst.
[0083] Bevorzugt ist das Eingriffselement dazu ausgebildet, unter mechanischer Spannung
derart in Wirkverbindung mit dem Schlüssel zu stehen, so dass das Verlängerungselement
bei einem Abziehen des Schlüssels von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt
und insbesondere gezogen werden kann. Somit wird durch die federnde Wirkung das Eingriffselement
dazu gedrängt, sich außer Eingriff mit dem Schlüssel zu begeben.
[0084] Das Eingriffselement kann eine Gleitfläche umfassen, wobei das Eingriffselement so
ausgebildet ist, dass die Gleitfläche an einer korrespondierenden Gleitfläche des
Schlüssels entlanggleitet und damit das Eingriffselement außer Wirkverbindung mit
dem Schlüssel gelangt.
[0085] Es kann vorgesehen sein, dass das Eingriffselement durch die federnde Wirkung und/oder
durch die Gleitfläche außer Eingriff mit dem Schlüssel gelangt. Bevorzugt tragen sowohl
die federnde Wirkung als auch die Gleitfläche dazu bei, dass das Eingriffselement
außer Eingriff mit dem Schlüssel gelangt.
[0086] Es kann sein, dass mittels des Eingriffselements das Verlängerungselement in die
Abzugsposition gelangt, falls der Kraftspeicher das Eingriffselement nicht in die
Abzugsposition bewegt, beispielsweise bei einer Manipulation des Kraftspeichers.
[0087] Die Sperrvorrichtung dient bevorzugt zum Verriegeln eines räumlichen Bereichs. Der
räumliche Bereich ist insbesondere feststehend. Beispielsweise kann es sich bei dem
räumlichen Bereich um einen Gebäuderaum, beispielsweise um ein Büro, eine Wohnung
oder ein Haus oder um einen Aufbewahrungsraum, beispielsweise einen Schrank, einen
Briefkasten, eine Truhe, einen Kasten, einen Tresor oder eine Schublade, handeln.
Insbesondere dient die Sperrvorrichtung dazu, in einem insbesondere türenartigen Verschlusselement,
beispielsweise einer Haustür, einer Wohnungstür, einer Zimmertür, einer Schranktür,
einer Briefkastenklappe oder der Vorderseite einer Schublade eingesetzt zu werden
oder an einem Verschlusselement angebracht zu werden. Bevorzugt ist der Stator der
Sperrvorrichtung hierbei zumindest mittelbar mit dem Verschlusselement drehfest verbunden.
[0088] Die Sperrvorrichtung kann einen Mitnehmer aufweisen oder mit einem Mitnehmer verbindbar
sein. Eine Drehung des Rotors der Sperrvorrichtung dient dazu, den Mitnehmer zu drehen.
[0089] Der Mitnehmer ist vorzugsweise als Exzenter ausgebildet. Der Mitnehmer kann als Schließnase
ausgebildet sein. Es kann sein, dass eine Drehung des Mitnehmers in einer ersten Richtung
dazu dient, das Verschlusselement von einem entriegelten Zustand in einen verriegelten
Zustand zu überführen. Es kann auch sein, dass eine Drehung des Mitnehmers in eine
zweite Richtung dazu dient, das Verschlusselement von einem verriegelten in einen
entriegelten Zustand zu überführen. Beispielsweise kann die Sperrvorrichtung zumindest
mittelbar in ein Einsteckschloss eingesetzt werden. Eine Drehung des Mitnehmers kann
in diesem Fall eine Bewegung des Riegels des Einsteckschlosses bewirken. So kann die
Drehung des Mitnehmers in eine erste Richtung z. B. ein Ausfahren des Riegels und
damit ein Herbeiführen des verriegelten Zustands des Verschlusselements bewirken.
Eine Drehung des Mitnehmers in eine zweite Richtung kann z.B. ein Einfahren des Riegels
und damit ein Herbeiführen des entriegelten Zustands des Verschlusselements bewirken.
[0090] Alternativ kann der Mitnehmer selbst als Riegel wirken. So kann die Drehung des Mitnehmers
in eine erste Richtung z.B. die Einnahme einer Verriegelungsposition des Mitnehmers
bewirken. Die Drehung des Mitnehmers in eine zweite Richtung z.B. kann die Einnahme
einer Entriegelungsposition des Mitnehmers bewirken.
[0091] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Sperrvorrichtung als eine Einbauvorrichtung
ausgebildet. Die Einbauvorrichtung ist ausgebildet, in ein Schließvorrichtungsgehäuse
einer Schließvorrichtung eingesetzt zu werden. Bevorzugt wird die Einbauvorrichtung
in dem Schließvorrichtungsgehäuse mittels eines Befestigungselements drehfest befestigt.
Somit bilden im montierten Zustand der Schließvorrichtung der Stator der Sperrvorrichtung
und das Schließvorrichtungsgehäuse eine gemeinsame feststehende Einheit. Das Schließvorrichtungsgehäuse
dient insbesondere zum Einsetzen in oder Anbringen an dem Verschlusselement. Die Schließvorrichtung
kann beispielsweise als Schließzylinder, insbesondere als Doppelzylinder oder Halbzylinder,
als Knaufzylinder, als Möbelzylinder oder als Hängeschloss ausgebildet sein.
[0092] Die Sperrvorrichtung, insbesondere der Rotor, können mit einem Schlüssel verbunden
oder verbindbar sein, um ein mechanisches Drehmoment auf den Rotor zu übertragen.
[0093] Ist die Sperrvorrichtung als Einbauvorrichtung ausgebildet, so ist vorzugsweise vorgesehen,
dass die Sperrvorrichtung einen Verbindungsabschnitt umfasst, um mit einem Mitnehmer
verbunden zu werden.
[0094] Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Sperrvorrichtung selbst als Schließzylinder,
insbesondere als Doppelzylinder oder Halbzylinder, als Knaufzylinder, als Möbelzylinder
oder als Hängeschloss ausgebildet ist. Hierbei dient der Stator zugleich als Gehäuse
zum Einsetzen in oder Anbringen an dem Verschlusselement.
[0095] Alternativ kann die Sperrvorrichtung für ein Schaltelement vorgesehen sein. So kann
das Schaltelement nur von berechtigten Benutzern bedient werden. Der Mitnehmer kann
hierbei dazu dienen, einen Schalter oder Taster zu betätigen. Somit kann die Sperrvorrichtung
in einem Schaltelement, insbesondere in einem Schlüsselschalter, eingesetzt sein oder
einem Schlüsselschalter entsprechen.
[0096] Die Sperrvorrichtung kann eine elektronische Steuerungsvorrichtung, insbesondere
einen Prozessor und/oder einen Controller, umfassen, um den Aktuator anzusteuern.
Die Steuerungsvorrichtung kann ferner einen elektronischen Speicher umfassen.
[0097] Die Sperrvorrichtung kann eine Übertragungsvorrichtung umfassen. Die Übertragungsvorrichtung
kann als eine Sende- und Empfangseinheit und/oder als ein Kontaktelement zur elektrischen
Kontaktierung eines insbesondere elektronischen Schlüssels ausgebildet sein. Die Sende-
und Empfangseinheit kann ausgebildet sein, mit dem Schlüssel durch kabellose Nahbereichskommunikation,
insbesondere RFID oder Bluetooth Low Energy, zu kommunizieren.
[0098] Die Übertragungsvorrichtung kann dazu dienen, elektronische Daten zu senden und/oder
zu empfangen, die es ermöglichen, eine Berechtigung eines Benutzers zum Entriegeln
des räumlichen Bereichs festzustellen. Beispielsweise kann die Übertragungsvorrichtung
einen Berechtigungscode und/oder ein Berechtigungszeitfenster empfangen, der von der
Steuerungsvorrichtung überprüft wird. Ist die Überprüfung mit einem positiven Ergebnis
abgeschlossen, kann der Aktuator angesteuert werden, um eine Bewegung des Rotors in
dem Stator zu ermöglichen. Der Aktuator wird angesteuert, um dem Sperrelement eine
Bewegung in die zweite Stellung zu ermöglichen.
[0099] Alternativ kann die Übertragungsvorrichtung einen Öffnungsbefehl empfangen, aufgrund
dessen das Sperrelement elektromechanisch in die zweite Stellung bewegt wird oder
elektromechanisch die Bewegung in die zweite Stellung freigegeben wird.
[0100] Die Übertragungsvorrichtung dient insbesondere zusätzlich oder alternativ dazu, elektrische
Energie auf die Sperrvorrichtung zu übertragen. Die elektrische Energie kann zur Betätigung
des Aktuators und/oder für die Steuerungsvorrichtung vorgesehen sein. Die elektrische
Energie kann von einer Batterie des Schlüssels auf die Sperrvorrichtung mittels der
Übertragungsvorrichtung übertragbar sein.
[0101] Die Erfindung richtet sich weiterhin auf eine Schließvorrichtung mit einer Sperrvorrichtung
wie obenstehend beschrieben, wobei die Schließvorrichtung ein Schließvorrichtungsgehäuse
umfasst, wobei die Sperrvorrichtung in dem Schließvorrichtungsgehäuse aufgenommen
ist. Somit ist die Sperrvorrichtung als Einbauvorrichtung ausgebildet. Die Sperrvorrichtung
kann mittels eines Befestigungselement in dem Schließvorrichtungsgehäuse befestigt
sein. Hierzu kann die Sperrvorrichtung eine Öffnung umfassen.
[0102] Die Schließvorrichtung kann mit einer Sperrvorrichtung und mit einem Kupplungsteil
ausgeführt ist. Bevorzugt ist das Kupplungsteil mehrteilig ausgebildet, wobei ein
erstes Teilstück des Kupplungsteils ausgebildet ist, von dem Verlängerungselement
bei einer Bewegung des Verlängerungselements von der Abzugsposition in die Einschubposition
bewegt zu werden, wobei ein zweites Teilstück des Kupplungsteils vorgesehen ist, mit
dem Mitnehmer drehfest verbunden zu werden, wobei das erste Teilstück und das zweite
Teilstück elastisch, insbesondere über eine Feder, verbunden sind.
[0103] Die Erfindung richtet sich weiterhin auf ein Schließsystem. Das Schließsystem umfasst
neben der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung und/oder der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
einen Schlüssel.
[0104] Der Schlüssel kann einen erste Gleitabschnitt umfassen, um mit dem ersten Gleitabschnitt
der Abziehschutzvorrichtung wechselzuwirken. Der Schlüssel kann einen zweiten Gleitabschnitt
umfassen, um mit dem zweiten Gleitabschnitt der Abziehschutzvorrichtung wechselzuwirken.
[0105] Der Schlüssel kann eine Vertiefung umfassen, um die Abziehschutzvorrichtung, bevorzugt
den ringartig gebogenen Bereich, besonders bevorzugt die Schutzelementteile, aufzunehmen.
[0106] Der Schlüssel kann eine Aussparung zum Eingriff für das Verlängerungselement umfassen.
[0107] Der Schlüssel kann zumindest einen Abschnitt, bevorzugt mehrere Abschnitte, umfassen,
um mit dem Eingriffselement wechselzuwirken. Insbesondere dient ein erster Abschnitt
dazu beim Einstecken des Schlüssels das Eingriffselement in die Aussparung zu bewegen.
Ein zweiter Abschnitt kann dazu dienen, beim Abziehen des Schlüssels das Eingriffselement
aus der Aussparung zu bewegen.
[0108] Der Schlüssel kann einen elektrischen, insbesondere elektrochemischen, Energiespeicher
umfassen, um die Sperrvorrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen.
[0109] Der Schlüssel kann eine elektronische Vorrichtung zum Speichern von elektronischen
Daten und/oder zur Überprüfung einer Zugangsberechtigung umfassen.
Bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
[0110] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Technische Merkmale mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit identischen Bezugszeichen
versehen. Es zeigen:
- Fig.1
- eine erfindungsgemäße Schließvorrichtung und einen Schlüssel, die zusammen ein erfindungsgemäßes
Schließsystem bilden.
- Fig. 2
- die Schließvorrichtung aus Figur 1 im teilweise auseinander gebauten Zustand, mit
einer perspektivischen Sicht auf eine erfindungsgemäße Sperrvorrichtung, die als Einbauvorrichtung
ausgebildet ist,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung aus Figur 2 ohne Hülle und ein Kupplungsteil,
- Fig. 4
- eine Sperrvorrichtung aus Figur 3 ohne Hülle und Statorkörper in einer Explosionsdarstellung
mit der Darstellung der erfindungsgemäßen Abziehschutzvorrichtung,
- Fig. 5
- ausgewählte Elemente der Sperrvorrichtung aus Figur 4,
- Fig. 6
- ausgewählte Elemente der Sperrvorrichtung aus Figur 4 in einer Seitenansicht,
- Fig, 7
- eine Schnittdarstellung durch die Sperrvorrichtung und
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung der elektromechanischen Aktuatorbaugruppe, des Verlängerungselementes
und der Abziehschutzvorrichtung,
- Figur 9
- ein Schlüssel für die erfindungsgemäße Sperr- und/oder Schließvorrichtung und
- Figur 10
- eine leicht perspektivische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung
ohne ein erstes Rotorelement.
[0111] Fig. 1 und Fig 2 zeigen eine Schließvorrichtung 100 in Form eines Schließzylinders,
wie er in Einsteckschlössern Verwendung findet, um eine Gebäudetür als Verschlusselement
zu entriegeln oder mittels eines Riegels verriegeln zu können. Dazu weist die Schließvorrichtung
100 ein Gehäuse 101 mit einer Ausnehmung auf, in der ein Mitnehmer 103, der als Schließnase
ausgebildet ist, drehbar angeordnet ist. Der Mitnehmer 103 dient dazu, einen Riegel
in Ver- oder in Entriegelungsrichtung zu bewegen.
[0112] In der hier rechten Hälfte des Gehäuses 101 ist eine als Einbauvorrichtung ausgebildete
Sperrvorrichtung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung eingesetzt. Die Einbauvorrichtung
1 umfasst einen außenumfänglich angeordneten Stator 10, in dem ein Rotor 30 der Einbauvorrichtung
1 um eine Rotorachse 35 rotierbar eingesetzt ist, die exemplarisch mit der Rotationsachse
des Mitnehmers 103 übereinstimmt. Der Rotor 30 umfasst an seiner dem Mitnehmer 103
abgewandten Frontseite 37 einen Schlüsselkanal 36 zum Einschieben eines Schafts eines
Schlüssels 200. Der Schlüssel 200 bildet zusammen mit der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
100 ein erfindungsgemäßes Schließsystem 300.
[0113] Der Schlüssel 200 trägt ein elektronisches Schließgeheimnis in Form von elektronischen
Daten. Anhand des Schließgeheimnisses lässt sich die Berechtigung eines Benutzers
zum Entriegeln der Tür feststellen. Der Schlüssel 200 ist bevorzugt ohne eine mechanische
Codierung ausgebildet. Somit ist nur anhand des elektronischen Schließgeheimnisses
feststellbar, ob der Benutzer eine Berechtigung besitzt oder nicht. Hierbei können
die Schlüssel und die Sperrvorrichtungen von der äußeren Form und damit auch mechanisch
identisch zueinander ausgebildet sein. Der Schlüssel 200 umfasst des Weiteren einen
nicht dargestellten Akkumulator um die Sperrvorrichtung mit elektrischer Energie zu
versorgen.
[0114] Fig. 2 zeigt die Schließvorrichtung 100 im teilweise auseinandergebauten Zustand.
Das Gehäuse 101 weist, beispielsweise in beiden Hälften der Ausnehmung für den Mitnehmer
103 im unteren Bereich Ausnehmungen 104 auf, von denen die rechte Ausnehmung mit einem
Bezugszeichen versehen ist. Die hier gezeigten Ausnehmungen 104 erstrecken sich senkrecht
zur Rotationsachse des Mitnehmers 103. Der Mitnehmer 103 weist exemplarisch inwendig
eine im Querschnitt nicht kreisförmige Innenkontur beispielhaft in Form einer Innenverzahnung
auf, in die ein Einsatz 105 vorzugsweise formschlüssig eingreift. Dazu weist der Einsatz
105 eine zur Innenkontur des Mitnehmers 103 komplementär gestaltete Außenkontur hier
in Form einer Außenverzahnung auf, sodass beide Teile 103, 105 drehfest zueinander
angeordnet sind.
[0115] In den Einsatz 105 ragt ein Verbindungsabschnitt 38 der Sperrvorrichtung 1 hinein.
In dem Verbindungsabschnitt 38 ist ein Kupplungsteil 41 verschiebbar in einer Führung
42 angeordnet. Das Kupplungsteil 41 ist mehrteilig ausgebildet und kann je nach Position
des Kupplungsteils 41 eine Wirkverbindung zwischen dem Rotor 30 und dem Mitnehmer
103, insbesondere über den Einsatz 105, herstellen oder freigeben. Hierzu kann das
Kupplungsteil 41 der Schließvorrichtung 100 formschlüssig in eine nicht dargestellte
Innenkontur des Einsatzes 105 eingreifen. Die Führung 42 bildet vorzugsweise eine
Linearführung für das Kupplungsteil 41, sodass das Kupplungsteil 41 entlang der Rotorachse
35 des Rotors 30 geführt bewegbar angeordnet ist.
[0116] Die Einbauvorrichtung 1 weist eine Hülle 14 auf, mit der die Einbauvorrichtung 1
in eine zugehörige Einschuböffnung 106 des Gehäuses 101 eingeschoben ist. Eine Befestigungselement
102 in Form einer Schraube ist durch die hier rechte Ausnehmung 104 von der Unterseite
des Gehäuses 101 her und durch eine hier linke Öffnung 21 der Hülle 14 des Stators
10 und eines später näher erläuterten Statorkörpers 11 des Stators 10 eingeschraubt.
Damit fixiert die Schraube 102 den Stator 10 im Gehäuse 101. Ferner ist hier der Schlüsselkanal
36 zum Einführen des Schlüssels 200 bezeichnet, der in einem ersten Rotorelement 32
des Rotors 30 ausgebildet ist.
[0117] Fig. 3 zeigt die Einbauvorrichtung 1 ohne die Hülle 14. Der Statorkörper 11 ist ebenfalls
als eine Art Hülse ausgebildet und weist innenseitig funktionale Strukturen auf. Der
Statorkörper 11 weist eine Aussparung 19 auf, in die ein Statoreinsatzelement 13 eingesetzt
ist. An einer dem Inneren des Statorkörpers 11 zugewandten Seite des Statoreinsatzelements
13 sind später näher erläuterte Statorelemente 12 angebracht bzw. angeordnet. Die
Statorelemente 12 sind an dem Statoreinsatzelement 13 und dem Statorkörper 11 beweglich
gelagert. Die Statorelemente 12 verbleiben bei einer Drehung des Rotors 30 in dem
übrigen Stator 10.
[0118] Der Rotor 30 umfasst das erste Rotorelement 32 und ein zweites Rotorelement 33.
[0119] Der Rotor 30 ist im Statorkörper 11 des Stators 10 rotierbar, aber ortsfest in Richtung
seiner Rotorachse 35 gelagert, die parallel zur Einschubrichtung des Schlüssels 200
in den Schlüsselkanal 36 verläuft. Das Kupplungsteil 41 ist auf dem zweiten Rotorelement
33 des Rotors 30 der Einbauvorrichtung 1 drehfest angeordnet. Beide Rotorelemente
32, 33 sind reversibel lösbaraneinander befestigt und im Statorkörper 11 rotierbar
angeordnet.
[0120] Das zweite Rotorelement 33 weist die Führung 42 auf, in die das Kupplungsteil 41
eingreift und somit drehfest zum zweiten Rotorelement 33 angeordnet ist. Das zweite
Rotorelement 33 ist von einer Grundseite 23 des Stators 10 her in den Statorkörper
11 eingesetzt, und zwar bei der Montage vorzugsweise ohne das erste Rotorelement 32.
[0121] Erfindungsgemäß umfasst die Sperrvorrichtung 1 eine Abziehschutzvorrichtung 22, von
dem in Figur 3 ein Vorsprung 25 von mehreren Vorsprüngen dargestellt ist, die in korrespondierende
Ausnehmungen 96 des Stators 10 eingreifen. Die Ausnehmungen 96 dienen somit als ein
erstes Formschlussmittel und die Vorsprünge 25 als ein zweites Formschlussmittel.
Durch die Formschlussmittel dreht die Abziehschutzvorrichtung nicht mit dem Rotor
30 mit, sondern verbleibt im Wesentlichen ortsfest im Stator 10.
[0122] Fig. 4 zeigt die Sperrvorrichtung 1 ohne Hülle 14 und Statorkörper 11 im teilweise
demontierten Zustand, bei der die einzelnen Elemente gegeneinander ähnlich einer Explosionsdarstellung
verschoben sind.
[0123] Die Abziehschutzvorrichtung 22 ist in der Figur 4 rechts gezeigt. Die
[0124] Abziehschutzvorrichtung 22 weist ein erstes Schutzelementteil 87 und ein zweites
Schutzelementteil 90 auf. Die Schutzelementteile 87 und 90 weisen die Form eines halben
Ringes auf und/oder besitzen einen rechteckigen Ringquerschnitt. Die Schutzelementteile
87, 90 sind separat zueinander ausgebildet und nicht unmittelbar miteinander verbunden.
An der Außenumfangsfläche der Schutzelementteile 87 und 90 befinden sich die Vorsprünge
25, die Aussparungen 96 im Stator eingreifen, wenn die Schutzelementteile 87 und 90
an diesem montiert sind.
[0125] Die Abziehschutzvorrichtung 22 ist damit ringförmig ausgebildet. Die Schutzelementteile
87, 90 bilden dabei zusammen einen ringartig gebogenen Bereich der Abziehschutzvorrichtung
22.
[0126] Die Abziehschutzvorrichtung 22 weist an einer Umfangsposition einen Spalt 89 auf
(s. Figur 8). Durch den Spalt 89 kann der Schlüssel 200 in den Schließkanal 36 eingeführt
werden. Der Schlüssel 200 weist eine Vertiefung 201 zum Eingriff der Abziehschutzvorrichtung
22 auf (s. Fig. 9).
[0127] Ist der Schlüssel 200 durch den Spalt 89 in den Schlüsselkanal 36 eingeführt, so
nimmt der Schlüssel 200 zunächst eine Startposition ein. Danach kann der Schlüssel
200 zusammen mit dem Rotor 30 gedreht werden. Hierbei nimmt der Schlüssel verschiedene
Rotationspositionen in Bezug auf den Stator 10 und damit in Bezug auf die Abziehschutzvorrichtung
22 ein. Ist der Schlüssel 200 gegenüber der Startposition verdreht, so greift die
Abziehschutzvorrichtung 22 in die Vertiefung 201 des Schlüssels 200 ein. Hierdurch
hintergreift der Schlüssel 200 die Abziehschutzvorrichtung 22, so dass ein Abziehen
des Schlüssels verhindert ist. Der Schlüssel befindet sich in einer Sperrposition.
Ist der Schlüssel 200 in den Schlüsselkanal 36 eingesteckt, so kann der Schlüssel
200 bei einer Verdrehung die Schutzelementteile 87 und 90 in den Sperrpositionen hintergreifen,
so dass der Schlüssel 200 nicht abgezogen werden kann. Erst wenn der Schlüssel 200
erneut die Startposition einnimmt, gelangt die Vertiefung 201 wieder aus dem Eingriff
der Abziehschutzvorrichtung 22, so dass der Schlüssel 200 abgezogen werden kann. Somit
wirken die Abziehschutzvorrichtung 22 und der Schlüssel 200 bajonettverschlussartig
zusammen.
[0128] Erfindungsgemäß ist selbst in der Startposition das Abziehen des Schlüssels 200 gehemmt.
Hierzu ist die Abziehschutzvorrichtung 22 federnd ausgebildet. In dem Ausführungsbeispiel
umfasst die Abziehschutzvorrichtung hierzu eine Federvorrichtung 88. Die Federvorrichtung
88 drückt die Schutzelementteile 87 und 90 zusammen. Sind die Schutzelementteile 87
und 90 durch die Federvorrichtung 88 zusammengedrückt, ist der Spalt 89 derart verändert,
dass ein Einführen oder ein Abziehen des Schlüssels 200 gehemmt ist. Dies wird bewirkt,
indem der Spalt 89 derart verkleinert ist, dass die Breite b des Spaltes 89 geringer
ist als die Breite des Schlüssels 200 auf der Höhe der Vertiefung 201. Die Breite
des Schlüssels ist in Figur 9 senkrecht zur Papierebene zu sehen. Natürlich kann der
Schlüssel 200 insbesondere in der Höhe der Reide eine andere Breite aufweisen. Die
Federvorrichtung 88 drückt die beiden Schutzelementteile 87 und 90 im Bereich des
Spaltes 89 zusammen. Dieses entspricht der zweiten Stellung der Abziehschutzvorrichtung
22. Wird der Schlüssel 200 hingegen eingeführt, so federn die Schutzelementteile 87
und 90 unter Vergrößerung des Spaltmaßes b leicht auf, so dass die Abziehschutzvorrichtung
22 die erste Stellung einnimmt
[0129] Der Spalt 89 weist in einer ersten Stellung zum Einführen des Schlüssels 200 somit
ein größeres Spaltmaß b auf als in einer zweiten Stellung, sodass in der zweiten Stellung
der Abziehschutzvorrichtung 22 der Abzug des Schlüssels 200 gehemmt ist.
[0130] Als erste Stellung der Abziehschutzvorrichtung 22 wird die Stellung der Schutzelementteile
87 und 90 bezeichnet, in der die Breite b des Spaltes 89 größer gleich der Breite
des Schlüssels 200 ist. Als zweite Stellung der Abziehschutzvorrichtung 22 wird die
Stellung der Schutzelementteile 87 und 90 bezeichnet, in der die Breite b des Spaltes
89 kleiner der Breite des Schlüssels 200 ist. Die zweite Stellung wird eingenommen,
wenn sich der Schlüssel außerhalb des Schlüsselkanals 36 befindet. Die zweite Stellung
wird eingenommen, wenn sich der Schlüssel bereits vollständig in dem Schlüsselkanal
36 eingesteckt ist, so dass eine Drehung des Schlüssels 200 ein Eingreifen der Abziehschutzvorrichtung
22 in die Vertiefung 201 bewirkt. Die erste Stellung wird während eines Einsteckens
oder eines Abziehens des Schlüssels 200 eingenommen. Hierbei drückt der Schlüssel
200 die Schutzelementteile 87, 90 gegen die Kraft der Federvorrichtung 88 auseinander
und vergrößert hierbei den Spalt 89.
[0131] Anders ausgedrückt, können die Schutzelementteile 87, 90 gegen die Kraft der Federvorrichtung
88 auseinandergedrückt werden. Hierdurch wird der Spalt b gleich groß oder größer
als die Breite des Schlüssels 200, so dass der Schlüssel eingesteckt oder abgezogen
werden kann.
[0132] Die Abziehschutzvorrichtung 22 besitzt eine erste, in Figur 10 Gleitfläche 98, um
bei einem Einstecken des Schlüssels 200 gegen die Kraft der Federvorrichtung 88 in
die erste Stellung bewegt zu werden. Die Abziehschutzvorrichtung 22 umfasst eine zweite
Gleitfläche 94 , um bei einem Abziehen des Schlüssels 200 gegen die Kraft der Federvorrichtung
88 in die erste Stellung bewegt zu werden (s. Fig. 8).
[0133] Der Schlüssel 200 umfasst entsprechend einen ersten Gleitabschnitt 203 zur Wechselwirkung
mit der ersten Gleitfläche 98 und/oder einen zweiten Gleitabschnitt 204 zur Wechselwirkung
mit der zweiten Gleitfläche 94.
[0134] Die Federvorrichtung 88 ist als Blattfeder ausgebildet, die der Kontur der Abziehschutzvorrichtung
22 angepasst ist. Somit ist die gesamte Abziehschutzvorrichtung 22 ringartig gebogen
ausgeführt.
[0135] Die Abziehschutzvorrichtung 22 weist ein erstes und ein zweites Ende 95, 97 am Spalt
89 auf. Das erste Schutzelementteil 87 umfasst hierbei das erste Ende 95 und das zweite
Schutzelementteil 90 umfasst hierbei das zweite Ende 97. In der ersten Stellung der
Abziehschutzvorrichtung 22 sind die Enden 95, 97 voneinander beabstandet. In der zweiten
Stellung, die in den Figuren 8 und 10 dargestellt sind, liegen die Enden 95, 97 aneinander
an, so dass durch das Aneinanderanliegen die Breite b des Spaltes 89 definiert ist.
Die Enden 95, 97 dienen somit als ein erster und ein zweiter Anschlag der Abziehschutzvorrichtung
22, durch die die Breite b des Spaltes in der zweiten Stellung definiert ist.
[0136] Die Vorsprünge 25 liegen derart mit Spiel in den Aussparungen 96, so dass eine Bewegung
der Schutzelementteile 87, 90 von der ersten Stellung in die zweite Stellung und umgekehrt
ermöglicht ist.
[0137] Die Abziehschutzvorrichtung 22 ist in einer Nut 45 des Rotors 30, insbesondere des
ersten Rotorelements 32, eingesetzt. Damit ergibt sich eine einfache Montage, da durch
die Federvorrichtung 88 die Abziehschutzvorrichtung 22 an dem ersten Rotorelement
32 ähnlich einem Schnappring angeklemmt ist. Der Rotor 30 lässt sich jedoch drehen,
ohne dass die Abziehschutzvorrichtung 22 mitdreht, sodass während einer Drehung des
Schlüssels 200 die Abziehschutzvorrichtung 22 in dem Stator 10 befestigt ist.
[0138] Sowohl in der ersten Stellung als auch in der zweiten Stellung ist die Abziehschutzvorrichtung
22 in dem Stator 10 drehfest, jedoch mit Spiel, befestigt.
[0139] Die Federvorrichtung 88 ist der Kontur der übrigen Abziehschutzvorrichtung 22 angepasst
und auf dieser außenumfänglich aufgebracht. Somit sind die Abziehschutzvorrichtung
22 derart ausgebildet, dass diese besonders klein bauen und einfach zu montieren sind.
[0140] Aus demselben Grund umfasst der Rotor 30 das erste und das zweite Rotorelement 32,
33.
[0141] Bei der Montage kann von der Frontseite 37 das erste Rotorelement 32 in den Stator
10 eingesetzt werden. Das erste Rotorelement 32 ist durch einen Schnappring 72 axial
in und gegen die Pfeilrichtung 71 festgelegt. Der Schnappring 72 ist in einer Nut
73 des ersten Rotorelements 33 angeordnet.
[0142] Eine Endfläche 66 deckt eine Außenfläche des Stators 10 ab. Hierdurch verhindert
das erste Rotorelement 32 zudem, dass die Abziehschutzvorrichtung 22 nach vorne entgegen
der Pfeilrichtung 71 aus der Sperrvorrichtung 1 entfernt werden kann.
[0143] In der Nut 45, die an die Endfläche 66 grenzt, ist die Abziehschutzvorrichtung 22
mit dem ersten Schutzelementteil 87 und mit dem zweiten Schutzelementteil 90 eingesetzt.
[0144] Ein umlaufend ausgebildeter Vorsprung 43 (s. Fig. 4) des zweiten Rotorelements 33,
hier als Kragen, dient als Anschlag des zweiten Rotorelements 33 am Stator 10. Das
zweite Rotorelement 33 kann von einer Grundseite 23 des Stators 10 eingesetzt werden,
bis der Vorsprung 43 an der Grundseite 23 anliegt. Der Vorsprung 43 ist mit dem zweiten
Rotorelement 33 vorzugsweise einstückig ausgebildet. Durch die einstückige Ausbildung
kann das zweite Rotorelement 33 nur von der Grundseite 23 her in den Stator 10 eingesetzt
werden.
[0145] Durch das Anliegen des Vorsprungs 43 an der Grundseite 23 ist das zweite Rotorelement
33 axial zur Frontseite 37 hin entgegen der Pfeilrichtung 71 festgelegt. Das zweite
Rotorelement 33 wird von einer Grundseite 23 des Stators 10 bei der Montage ohne das
erste Rotorelement 32 in den Stator 10 eingesetzt.
[0146] Das erste und das zweite Rotorelement 32, 33 sind nach dem Einsetzen, insbesondere
reversibel lösbar, drehfest miteinander verbunden. Durch die Aufteilung in Rotorelemente
32, 33 ist eine Montage des Rotors 30 besonders einfach zu bewerkstelligen. Durch
eine Verbindung der beiden Rotorelemente 32, 33 ist der sich ergebene Rotor 30 nach
vorne und nach hinten, d. h. mit und entgegen der Pfeilrichtung 71, axial festgelegt.
[0147] Das erste Rotorelement 32 umfasst Befestigungsmittel 67 und das zweite Rotorelement
33 dazu korrespondierende Befestigungsmittel 68, die formschlüssig ineinandergreifen,
so dass das erste Rotorelement 32 und das zweite Rotorelement 33 drehfest miteinander
befestigt sind. Hierbei sind das erste und das zweite Befestigungsmittel 67, 68 als
Vorsprünge und dazu korrespondierende Ausnehmungen ausgebildet.
[0148] Als Übertragungsvorrichtung 44 umfasst die Sperrvorrichtung 1 Kontaktelemente, die
über eine elektrische Kontaktierung mit dem Schlüssel 200 Daten und/oder elektrische
Energie auf die Sperrvorrichtung 1 übertragen. Die Kontaktelemente 44 sind an einem
Gehäuse 46 federnd befestigt.
[0149] Das Gehäuse 46 dient zugleich dazu, die Rotorelemente 32, 33 axial aneinander zu
befestigen. Hierzu umfasst das Gehäuse 46 ein erstes Rastelement 47, das in das erste
Rotorelement 32 einrastet. Hierzu umfasst das erste Rotorelement 32 eine Kante 78.
Das Gehäuse 46 umfasst ein zweites Rastelement 48, das in das zweite Rotorelement
33 einrastet. Hierzu umfasst das zweite Rotorelement 33 eine Nut 77.
[0150] Das erste Rotorelement 32 hat einen größeren Durchmesser als das zweite Rotorelement
33. Hierdurch ist der Teil des Statorkörpers 11, der das zweite Rotorelement 33 umgibt
mit einer höheren Wandstärke ausgebildet, als derjenige Teil des Statorkörpers, der
das erste Rotorelement 32 umgibt.
[0151] Sowohl das erste Rotorelement 32 als auch das zweite Rotorelement 33 sind in ihrer
Ausgestaltung ihren Funktionen angepasst.
[0152] Das erste Rotorelement 32 umfasst einen großen Durchmesser, damit die Abziehschutzvorrichtung
22 an dem ersten Rotorelement 32 angeordnet werden kann. Zudem beherbergt das erste
Rotorelement 32 den Schlüsselkanal 36.
[0153] Zum anderen ist die Öffnung 21 in dem Teil des Stators 10 vorgesehen, die das zweite
Rotorelement 33 umgibt. Die Öffnung 21 ist sowohl in der Hülle 14 als auch in dem
Statorkörper 11 ausgebildet. Hierbei ist die Öffnung 21 in dem Teil des Stators 10
mit der höheren Wandstärke ausgebildet, so dass sich eine sichere Befestigung des
Einbauelements 1 in dem Schließvorrichtungsgehäuse 101 gegeben ist.
[0154] Die Sperrvorrichtung 1 weist eine Rastvorrichtung 61 auf, um eine Bewegung des Rotors
30 zum Stator 10 zu hemmen, wobei die Rastvorrichtung 61 während eines Rastvorgangs
parallel zu einer Rotorachse 35 der Sperrvorrichtung 1 rückfedert. Das Rastelement
61 ist in dem Stator 10 angeordnet und greift in eine Ausnehmung 69 des ersten Rotorelements
32 ein. Die axiale Beweglichkeit der Rastvorrichtung 61 ist durch die unterschiedlichen
Durchmesser der Rotorelemente 32, 33 ermöglicht. Die Rastvorrichtung 61 gibt eine
haptische Rückmeldung, wenn sich der Schlüssel 200 in der Startposition befindet.
[0155] Die Rotorelemente 32, 33 können aus zueinander verschiedenen Materialien hergestellt
sein. Beispielsweise ist das erste Rotorelement 32 aus einem härteren bzw. (verschleiß-)festeren
Material gebildet als das zweite Rotorelement 33. Dies ist insbesondere deshalb sinnvoll,
weil das erste Rotorelement 32 zur Aufnahme des Schlüssels 200 ausgebildet ist und
daher größeren mechanischen Belastungen ausgesetzt ist als das zweite Rotorelement
33. Auch kann dadurch auf einfache Weise ein Bohrschutz realisiert werden. Beispielsweise
kann das erste Rotorelement 32 aus einem Keramikwerkstoff hergestellt sein.
[0156] In Figur 4 ist gezeigt ein Verlängerungselement 40, das ausgebildet ist, mit dem
Schlüssel 200 mechanisch zu interagieren. Wird der Schlüssel 200 in den Schlüsselkanal
36 eingeschoben, bewegt dieser bei Kontakt das Verlängerungselement 40 axial bzw.
parallel zu der Rotorachse 35 in Richtung zum zweiten Rotorelement 33. Hierbei kann
das Verlängerungselement 40 linear zwischen einer Abzugsposition und einer Einschubposition
bewegt werden. Das Verlängerungselement 40 nimmt bei eingestecktem Schlüssel 200 die
Einschubposition ein, bei der das Verlängerungselement 40 im Vergleich zur Abzugsposition
in Richtung des Mitnehmers 103 verschoben ist. Bei abgezogenem Schlüssel 200 nimmt
das Verlängerungselement 40 die Abzugsposition ein.
[0157] Das Verlängerungselement 40 bewegt das Kupplungsteil 41 (siehe Fig. 2) vom Rotor
30 weg in Richtung Mitnehmer 103, sodass das Kupplungsteil 41 mit dem Mitnehmer 103
in Rotationseingriff gelangen kann. Ein Durchgang 39 ist in dem Verbindungsabschnitt
38 vorgesehen, damit das Verlängerungselement 40 zur Anlage an das Kupplungsteil 41
gelangt. Hierbei kann entweder das Verlängerungselement 40 oder das Kupplungsteil
41 den Durchgang 39 durchragen. Das Verlängerungselement 40 wird in Verbindung mit
den Figuren 7 und 8 später detaillierter beschrieben.
[0158] Die Übertragungsvorrichtung 44, hier beispielsweise in Form von Kontaktelementen,
ist an dem Gehäuse 46 federnd befestigt. Dadurch ist es möglich, elektronische Daten,
beispielsweise eine Authentifizierungsinformation oder einen Öffnungsbefehl, aus dem
Schlüssel 200 auszulesen oder von dem Schlüssel 200 zu empfangen. Eine elektronische
Steuerungsvorrichtung 53 in Form einer Elektroplatine ist mit der Übertragungsvorrichtung
44 gekoppelt, um die Daten auszulesen und ggf. auszuwerten. Ergibt die Prüfung der
Steuerungsvorrichtung 53, dass der Benutzer des Schlüssels 200 berechtigt ist, die
zugehörige Tür zu öffnen, und/oder liegt der Steuerungsvorrichtung 53 ein Öffnungsbefehl
vor, so wird eine elektromechanische Aktuatorbaugruppe 50 aktiviert.
[0159] Dabei umfasst die Aktuatorbaugruppe 50 einen elektromechanischen Aktuator 52 hier
in Form eines Elektromotors, an dessen Abtriebswelle ein Blockierelement 51 drehfest
angeordnet ist.
[0160] Die Aktuatorbaugruppe 50 mit dem elektromechanischen Aktuator 52 in Form des Elektromotors
und mit dem Blockierelement 51 an dessen Abtriebswelle weist ein Federelement 80 auf.
Das Federelement 80 wirkt mit dem Blockierelement 51 derart zusammen, dass bei einer
Bewegung des Blockierelements 51 aus der Ausgangsposition in die Freigabeposition,
mithin also eine Verdrehung des Blockierelementes 51, das Federelement 80 zumindest
zeitweise derart gespannt wird, dass das Federelement 80 das Blockierelement 51 in
Richtung der Ausgangsposition zurückdrängt, insofern also in eine bestimmte Rotationsposition
zurückdreht. Eine detailliertere Beschreibung der Wechselwirkung des Federelementes
80 mit dem Blockierelement 51 folgt in Zusammenhang mit Figur 5.
[0161] Weiterhin vorgesehen ist, wie in weiterer Zusammenschau mit Figur 5 gezeigt, ein
Sperrelement 31, das im zweiten Rotorelement 33 vorzugsweise senkrecht zur Rotorachse
35 auf das Blockierelement 51 zu und von diesem weg bewegbar gelagert ist. In einer
hier gezeigten ersten Sperrelementstellung befindet sich das Sperrelement 31 in einer
Sperrelement-Ausnehmung 15, die vom Statoreinsatzelement 13 und den Statorelementen
12 gebildet ist. Damit sind das zweite Rotorelement 33 und damit das Kupplungsteil
41 daran gehindert, gedreht zu werden. Das Drehen des eingeschobenen Schlüssels 200
zum Entriegeln des zugehörigen Schlosses ist somit verhindert. In einer nicht dargestellten
zweiten Sperrelementstellung des Sperrelements 31 gelangt dieses außer Eingriff mit
der Sperrelement-Ausnehmung 15 des Stators 10. Hierdurch ist es möglich, den Rotor
30 in dem Stator 10 und damit den Mitnehmer 103 zu drehen, um die Schließvorrichtung
zu betätigen und eine Freigabe der Schließung zu bewirken.
[0162] Die Figuren 5 und 6 zeigen ausgewählte Elemente der Sperrvorrichtung 1 aus Fig. 4.
Dabei zeigt Fig. 5 die Anordnung des Sperrelementes 31 in Bezug auf das Blockierelement
51 und das Statoreinsatzelement 13 nebst Statorelementen 12. Das Blockierelement 51
ist zwischen einer Freigabeposition, in der die Aussparung 54 dem Sperrelement 31
gegenüberliegt, so dass das Sperrelement 31 in die Aussparung 54 einfahren kann, und
einer Blockierposition, in der die Aussparung 54 dem Sperrelement 31 nicht gegenüberliegt,
so dass das Sperrelement 31 gehindert ist, in die Aussparung 54 einzufahren, drehbar.
In den Figuren 4 und 5 sind Blockierpositionen des Blockierelements 51 dargestellt.
Eine Ausgangsposition des Blockierelements 51 entspricht einer Blockierposition im
unbetätigten Zustand der Sperrvorrichtung 1.
[0163] Das Sperrelement 31 ist an seinem dem Blockierelement 51 zugewandten Anlageabschnitt
63 gestaltet, in die Aussparung 54 einfahren zu können, wenn sich das Blockierelement
51 in der Freigabeposition befindet und die Aussparung 54 dem Anlageabschnitt 63 des
Sperrelements 31 gegenüberliegt, in Figur 5 also nach oben weist. Hierdurch ist es
möglich, dass das Sperrelement 31 in die zweite Sperrelementstellung gelangt.
[0164] Eine dem Sperrelement 31 zugewandte, erste Anlagefläche 16 der Statorelemente 12
ist gestaltet, das Sperrelement 31 beim Weiterdrehen des Rotors 30 in Richtung Blockierelement
51, also in die zweite Sperrelementstellung, zu drängen, in der der Rotor 30 gegenüber
dem Stator 10 frei rotierbar ist. Die erste Anlagefläche 16 ist als schräge Fläche
ausgebildet, die das Sperrelement 31 in die zweite Sperrelementstellung drängt.
[0165] Die Statorelemente 12 sind zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position
beweglich an dem Statoreinsatzelement 13 gelagert. Die Statorelemente 12 werden mittels
Federn 18 in die erste Position gedrängt. Die Federn 18 sind im Stator 10 gelagert.
Die Bewegung der Statorelemente 12 von der ersten Position in die zweite Position
ist senkrecht zu der Bewegungsrichtung 70 des Sperrelements 31.
[0166] Bei einem Ablauf zum Entsperren des Rotors 30 gegenüber dem Stator 10 befindet sich
zunächst das Sperrelement 31 in der Sperrelement-Ausnehmung 15. Hierbei ist das Sperrelement
31 in dem Rotor 30 geführt. Zusätzlich liegt das Sperrelement 31 an den ersten Anlageflächen
16 der Statorelemente 12 an. Hierdurch wird das Sperrelement 31 zentriert. Diese Sperrelementstellung
des Sperrelements 31 wird als Ruheposition bezeichnet. In der Ruheposition ist das
Sperrelement 31 bevorzugt beabstandet von dem Blockierelement 51 angeordnet.
[0167] Ein Benutzer möchte nun die Tür entriegeln und steckt den Schlüssel 200 in den Schlüsselkanal
36. Hierdurch wird eine elektronische Kommunikation des Schlüssels mit der Steuerungsvorrichtung
53 gestartet, bei der elektronisch festgestellt wird, ob der Benutzer berechtigt ist.
[0168] Ist der Benutzer zum Entriegeln der Tür berechtigt, so steuert die Steuerungsvorrichtung
53 den Aktuator 52 an. Der als Elektromotor ausgebildete Aktuator 52 dreht das Blockierelement
51 in die Freigabeposition, in der die Aussparung 54 dem Sperrelement 31 gegenüber
liegt. Wird nun mittels des Schlüssels 200 der Rotor 30 in Drehbewegung versetzt,
so gleitet das Sperrelement 31 an einer der ersten Anlageflächen 16 entlang in die
zweite Sperrelementstellung, in der das Sperrelement 31 in die Aussparung 54 eingreift,
wobei das Sperrelement 31 mit nicht dargestellten Federn in die Sperrelement-Ausnehmung
15 hinein vorgespannt ist. Das Sperrelement 31 bewegt sich sodann durch die Rotation
des Rotors 30 in die Bewegungsrichtung 70.
[0169] Die Statorelemente 12 verbleiben hierbei in der ersten Position. Dies wird dadurch
ermöglicht, dass die Federn 18 eine höhere Kraft auf das Statorelement 12, an dem
das Sperrelement 31 entlanggleitet, ausüben als die nicht dargestellten Federn, die
das Sperrelement 31 nach oben in die Sperrelement-Ausnehmung 15 drängen.
[0170] Der Rotor 30 ist nun frei drehbar. Das Entlanggleiten des Sperrelements 31 erfolgt
an derjenigen der ersten Anlageflächen 16, in die das Sperrelement 31 gedreht wird.
Das Sperrelement 31 ist in beiden Drehrichtungen von den ersten Anlageflächen 16 umgeben,
so dass die Drehung in beide Richtungen bei Anlage an einer der ersten Anlageflächen
16 das Sperrelement 31 in die zweite Sperrelementstellung bewegen lässt.
[0171] Der Stator 10 weist, wie in Figur 6 gezeigt, zweite Anlageflächen 17 auf, die das
Sperrelement 31 in der ersten Sperrelementstellung belässt. Die zweiten Anlageflächen
17 kommen funktional zum Einsatz, wenn der Benutzer nicht berechtigt ist, die Tür
zu entriegeln. Die zweiten Anlageflächen 17 sind in dem oder am Statoreinsatzelement
13 ausgebildet. Befindet sich das Sperrelement 31 in der Ruheposition, so sind die
zweiten Anlageflächen 17 weiter von dem Sperrelement 31 beanstandet als die ersten
Anlageflächen 16.
[0172] Bevorzugt sind die zweiten Anlageflächen 17 ebenfalls geneigt, jedoch bezogen auf
die Bewegungsrichtung 70 des Sperrelements 31 entgegengesetzt den ersten Anlagenflächen
16. Die zweiten Anlagenflächen 17 bilden somit einen stumpfen Winkel zur Bewegungsrichtung
70 des Sperrelements 31.
[0173] An seinem dem Statoreinsatzelement 13 zugewandten Ende weist das Sperrelement 31,
entlang der Rotationsachse des Blockierelements 51 und/oder der Rotorachse 35 gesehen,
einen Querschnitt auf, der die Form eines sich in Richtung Blockierelement 51 verjüngenden,
symmetrischen Trapezes hat. Die Schenkel dieses Trapezes bilden nach außen in Bezug
auf das Sperrelement 31 Kopfflächen 60. Die Kopffläche 60 und die korrespondierende
Anlagefläche 17 sind zu der Bewegungsrichtung des Sperrelements 31 ausgebildet geneigt.
[0174] Ist der Benutzer nicht zum Entriegeln der Tür berechtigt, so ergibt sich folgender
Ablauf. Das Sperrelement 31 befindet sich zunächst in der Ruheposition. Ein Schlüssel
200 ohne eine Schließberechtigung wird in den Schlüsselkanal 36 eingesteckt. Der elektronische
Datenaustausch ergibt, dass keine Berechtigung zum Entriegeln der Tür vorliegt. Daher
wird der Aktuator 52 nicht angesteuert und das Blockierelement 51 verbleibt in einer
Blockierposition, in der die Aussparung 54 dem Sperrelement 31 nicht gegenüberliegt,
wie in Figur 4 und 5 dargestellt. Vielmehr liegt ein Außenumfang des Blockierelements
51 dem Sperrelement 31 gegenüber.
[0175] Wird der Rotor 30 gedreht, so versucht das Sperrelement 31 an der ersten Anlagefläche
16 entlangzugleiten. Dieses gelingt jedoch nicht, da das Sperrelement 31 auf einem
Außenumfang des Blockierelements 31 aufsteht. Somit lässt sich das Sperrelement 31
nicht entgegen der Kraft der Federn (nicht gezeigt) in die zweite Sperrelementstellung
drängen.
[0176] Stattdessen wird das Statorelement 12, das sich in Drehrichtung des Sperrelements
31 befindet, von dem Sperrelement 31 entgegen der Kraft der Feder 18 zurückgedrängt,
bis das Sperrelement 31 an der zweiten Anlagefläche 17 anliegt. Das Statorelement
12 befindet sich nun in der zweiten Position. Hierbei kommt die Kopffläche 60 des
Sperrelements 31 mit der der korrespondierenden, einem der Schenkel des Trapezes gegenüberliegenden,
zweiten Anlagefläche 17 zur Anlage. Wird versucht, den Rotor 30 über den Schlüssel
200 mit Kraft zu drehen, so erzeugt die gezeigte Anordnung keine höhere Kraft vom
Sperrelement 31 auf das Blockierelement 51.
[0177] Die Anlagefläche 17 ist derart ausgebildet, dass die Anlagefläche 17 das Sperrelement
31 in der ersten Sperrelementstellung hält. Somit bleibt der Rotor 30 durch das Sperrelement
31 blockiert, so dass eine Entriegelung der Tür unterbleibt.
[0178] Wird versucht, den Rotor 30 weiter zu drehen, so gleitet das Sperrelement 31 entgegen
der Bewegungsrichtung 70 von dem Blockierelement 51 weg. Dieses wird durch die Schräge
der zweiten Anlagefläche 17 erreicht. Das Sperrelement 31 kann mit der Kopffläche
60 auf der zweiten Anlagefläche 17 entlanggleiten. Somit können das Sperrelement 31
und das Blockierelement 51 bei der Anlage an der zweiten Anlagefläche 17 voneinander
beabstandet sein. Zusätzlich oder alternativ werden die Kräfte, die auf das Sperrelement
31 bei einer weiteren versuchten Drehung des Rotors 30 wirken, in die zweite Anlagefläche
17 abgeleitet. Hierzu trägt bei, dass die Kopfflächen 60 zu den zweiten Anlageflächen
korrespondieren und somit das Sperrelement 31 flächig an der zweiten Anlagenfläche
anliegt.
[0179] Die Sperrelement-Aussparung ist mit dem Bezugszeichen 15 versehen. Fig. 6 zeigt die
Anordnung von Fig. 5 von einer Stirnseite des Sperrelements 31 gesehen, nur ohne Blockierelement
51. Hierbei befinden sich die Statorelemente 12 in der zweiten Position. Gleiche Bezugszeichen
in Figur 6 gelten dabei durch die Beschreibung der Figur 5 als in Figur 6 mit beschrieben.
[0180] Weiterhin ist mit Blick auf Figur 5 das als Torsionsfeder ausgebildete Federelement
80 gezeigt, das das Blockierelement 51 und den elektromagnetischen Aktuator 52 umspannt.
Das Federelement 80 ist auf der hier hinteren Seite mit seinem dortigen Endabschnitt
in nicht gezeigter Weise starr eingespannt, und das Federelement 80 weist einen Torsionsschenkel
80a auf, der in einen etwa 90° von diesem abgewinkelten Anlageschenkel 80b übergeht,
der gegen einen Zapfen 51b am Blockierelement 51 vorspannt ist. Die Vorspannung des
Anlageschenkels 80b gegen den Zapfen 51b erfolgt über die Torsion des Torsionsschenkels
80a so, dass das Blockierelement 51 rotatorisch in die hier gezeigte Ausgangsposition
vorgespannt wird, in der das Blockierelement 51 eine Bewegung des Sperrelementes 31
verhindert und der Rotor 30 im Stator 10 nicht drehbar ist. In dieser Position ist
die Aussparung 54 nicht fluchtend mit dem Sperrelement 31 ausgerichtet.
[0181] Wird der elektromechanische Aktuator 52 bestromt, so wird das Blockierelement 51
in der hier dargestellten Ansicht entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, so dass sich
durch diese Verdrehung die Vorspannung im Torsionsschenkel 80a des Federelementes
80 verändert und sich nach Durchlaufen eines Totpunktes schließlich wieder verringert.
Durch diese Verdrehung des Blockierelementes 51 kann die Aussparung 54 in die korrespondierende
Freigabeposition mit dem Sperrelement 31 verdreht werden. Um die Freigabeposition
der Aussparung 54 korrespondierend zum Sperrelement 31 zu arretieren, ist ein Anschlag
83 vorgesehen, der in Verbindung mit Figur 7 näher erläutert wird und gegen den eine
Haltenocke 51a des Blockierelementes 51 zur Anlage gelangen kann.
[0182] Das Blockierelement 51 kann ausgehend von der Ausgangsposition in eine erste Richtung,
insbesondere ein erste Drehrichtung 81, und in eine zweite Richtung, insbesondere
in eine zweite Drehrichtung 82, bewegbar sein, wobei das Federelement 80 und das Blockierelement
51 derart zusammenwirken, dass das Federelement 80 sowohl bei einer Bewegung in die
erste Richtung als auch bei einer Bewegung in die zweite Richtung zumindest zeitweise
gespannt wird, wobei insbesondere das Federelement 80 als eine Torsionsfeder ausgebildet
ist.
[0183] Der Anschlag 83 des Verlängerungselements 40 dient zur Wechselwirkung mit einer Haltenocke
51a des Blockierelements 51. Wird das Blockierelement 51 in die Freigabeposition verdreht,
so kann die Haltenocke 51a gegen den Anschlag 83 zur Anlage geladen, wenn sich das
Verlängerungselement 40 in der Einschubposition befindet. Hierdurch wird das Blockierelement
51 in der Freigabeposition gehalten.
[0184] Wird das Verlängerungselement 40 wieder entgegen der Bewegungsrichtung 71 in die
Abzugsposition bewegt, so gelangt der Anschlag 83 außer Eingriff mit der Haltenocke
51a. Das Blockierelement 51 dreht sodann wieder in die Ausgangsposition, wobei die
Rückdrehung mittels einer Kraftbeaufschlagung des Federelementes 80 erfolgt. Die Drehung
erfolgt ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn gemäß dem Pfeil 81. Somit lässt das Verlängerungselement
in der Abzugsposition eine Bewegung des Blockierelements 51 mittels des Federelements
40 in die Ausgangsposition zu.
[0185] Ohne Manipulation dreht das Blockierelement 51 somit stets entgegen dem Uhrzeigersinn
81.
[0186] In Figur 7 zeigt eine Schnittansicht durch die Sperrvorrichtung 1, wobei der Stator
10 mit dem Statorkörper 11 gezeigt ist, und im Statorkörper 11 sind das erste Rotorelement
32 und das zweite Rotorelement 33 gezeigt. Das erste Rotorelement 32 weist den Schlüsselkanal
36 auf, in den der in Figur 1 gezeigte Schlüssel 200 eingesetzt werden kann. Das zweite
Rotorelement 33 geht in den Verbindungsabschnitt 38 über, der bereits in Verbindung
mit Figur 2 beschrieben wurde. Die Schnittansicht ist so gewählt, dass innerhalb des
Stadtkörpers 11 das Verlängerungselement 40 dargestellt ist und zugleich ist das zweite
Rotorelement 33 quergeschnitten dargestellt. Das Verlängerungselement 40 erstreckt
sich durch den Statorkörper 11 außermittig, sodass das Verlängerungselement 40 einen
radialen Abstand zur mittigen Rotorachse 35 aufweist.
[0187] Das Verlängerungselement 40 wird durch einen Kraftspeicher 49 in die Abzugsposition
gedrängt, sodass die Kraftbeaufschlagung durch des Kraftspeichers 49 gegen die Einschubbewegung
des Schlüssels 200 erfolgt.
[0188] Das Verlängerungselement 40 weist ein federndes Eingriffselement 74 auf. Das Eingriffselement
74 ist zum Eingriff in den Schlüssel 200 vorgesehen. Durch den Eingriff des Eingriffselementes
74 in den Schlüssel 200 kann das Verlängerungselement 40 bei einem Schlüsselabzug
von der Einschubposition in die Abzugsposition auch wieder mit bewegt werden, insbesondere
wenn der Kraftspeicher manipuliert wurde und daher das Verlängerungselement 40 nicht
mehr in die Abzugsposition drängt.
[0189] Der Eingriff des Eingriffselements 74 erfolgt dadurch, dass das Eingriffselement
74 in der Einschubposition an der Innenseite 75 des Statorkörpers 11 gegen die federnde
Wirkung des Eingriffselements 74 anliegt und zum Eingriff in den Schlüssel 200 gedrängt
wird. In der Abzugsposition befindet sich hingegen das Eingriffselement 74 in einem
Hohlraum 76 im Inneren des ersten Rotorelements 32. Hierdurch ist es möglich, dass
das Eingriffselement 74 durch die federnde Kraft und/oder durch eine Fase 202 aus
dem Schlüssel 200 gleitet. Der Hohlraum 76 geht dabei in den Schlüsselkanal 36 über.
[0190] Figur 8 stellt das Verlängerungselement 40 in einer perspektivischen Ansicht benachbart
zur elektromagnetischen Aktuatorbaugruppe 50 dar. Das Verlängerungselement 40 wird
mit dem Kraftspeicher 49 entgegen der Bewegungsrichtung 71 vorgespannt, wobei die
Vorspannrichtung der Richtung entspricht, in der das Verlängerungselement 40 in der
Abzugsposition für den Schlüssel 200 gehalten wird. Das Eingriffselement 74 kann in
dieser Position in den Schlüssel 200 eingreifen, wenn der Schlüssel 200 durch einen
Bediener eingeschoben wird oder den Schlüssel 200 bei einem Abzug freigeben. Bei einer
anschließenden Einschubbewegung von der Abzugsposition in die Einschubposition wird
der Kraftspeicher 49 komprimiert.
[0191] Der Abschnitt 86 des Verlängerungselementes 40 ist mit Bezug auf den Grundkörper
des Verlängerungselementes 40 versetzt ausgeführt, wobei benachbart neben dem Abschnitt
86 die Feder 49 in den Grundabschnitt des Verlängerungselemente 40 eingesetzt ist.
Die Stirnseite des Abschnittes 86 dient zum Einleiten einer Schubbewegung in das Kupplungsteil
41, wie in Figur 2 gezeigt. Unterseitig am Abschnitt 86 befindet sich der Anschlag
83.
[0192] Die Federvorrichtung 88 verhindert, dass bei eingestecktem Schlüssel 200 der Kraftspeicher
49 das Verlängerungselement 40 ohne Hilfe eines Benutzers in die Abzugsposition drücken
kann. Somit verhindert die Federvorrichtung 88 indirekt, dass das Federelement 80
das Blockierelement 51 ohne Willen eines Benutzers in eine Blockierposition drehen
kann. Hierdurch wird ein vorzeitiges Sperren der Sperrvorrichtung 1 verhindert. Hierbei
ist die Federvorrichtung 88 stärker als der Kraftspeicher 49 ausgebildet. Somit muss
ein Benutzer aktiv an dem Schlüssel ziehen, um die Abziehschutzvorrichtung 22 in die
erste Stellung zu drängen und den Schlüssel 200 abzuziehen, wobei in dessen Folge
das Verlängerungselement 40 in die Abzugsposition gelangt und das Blockierelement
51 durch das Federelement 80 in die Ausgangsposition. Somit ist verhindert, dass das
Sperrelement 31 vorzeitig in die erste Stellung gelangt. Somit verbleibt die Sperrvorrichtung,
ohne dass ein Benutzer am Schlüssel 200 zieht, in einem Freigabezustand.
[0193] Die Einbauvorrichtung 1 kann auch in andere Schließvorrichtungen eingesetzt werden,
beispielsweise in einen Halbzylinder, einen Knaufzylinder, einem Möbelzylinder oder
einem Hängeschloss.
[0194] Es ist denkbar, dass das Kupplungsteil 41 fehlt. Vielmehr können erfindungsgemäße
Schließvorrichtungen vorgesehen sein, in denen der Mitnehmer 103 starr an dem Rotor
30 befestigt ist. Der Mitnehmer 103 kann zudem selbst als Riegel dienen, z. B. bei
einem Möbelschloss.
[0195] Der Mitnehmer 103 und der Einsatz 105 können einstückig miteinander ausgebildet sein.
[0196] Das Statoreinsatzelement 13 und der Statorkörper 11 können einteilig ausgebildet
sein. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Hülle 14 fehlt und der Statorkörper direkt
in dem Schließvorrichtungsgehäuse 101 befestigt ist.
[0197] In einer weiteren Alternative der Erfindung ist die Sperrvorrichtung 1 nicht als
Einbauvorrichtung 1 ausgebildet. Vielmehr ist der Stator 10 als Schließvorrichtungsgehäuse
101 ausgebildet. Somit kann der Rotor 30 ausgebildet sein, direkt in ein Schließzylindergehäuse
101 eingeschoben zu werden. Das Schließvorrichtungsgehäuse 101 übernimmt dann die
Funktion des Stators 10.
[0198] Die Übertragungsvorrichtung kann kontaktlos Energie und/oder Daten übertragen.
[0199] Das Statoreinsatzelement 13 kann mit dem Statorkörper 11 einstückig ausgebildet sein.
Der Rotor 30 muss nicht mehrere Rotorelemente 32, 33 aufweisen. Dennoch kann der Rotor
30 Abschnitte mit unterschiedlichen Durchmessern aufweisen.
[0200] Die Schutzelementteile 87, 90 können scharnierartig miteinander verbunden sein. Anstelle
der Schutzelementteile kann der ringartig gebogene Bereich einen ersten und einen
zweiten Teilbereich umfassen, dieeinstückig mit einem flexiblen, scharnierartigen
Abschnitt miteinander verbunden sind. Im Übrigen können der erste und der zweite Teilbereich
entsprechend den Schutzelementteilen 87,90 ausgebildet sein. Anstelle der Federvorrichtung
88 können die Schutzelementteile 87, 90 einstückig federnd miteinander verbunden sein.
[0201] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.