[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromechanische Sperrvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Eine solche Sperrvorrichtung weist im Wesentlichen einen Stator
und einen Rotor auf, wobei der Rotor im Stator drehbar gelagert ist. Ferner betrifft
die Erfindung eine mit einer Sperrvorrichtung ausgestattete Schließvorrichtung gemäß
Anspruch 15. Schließvorrichtungen gibt es in zahlreicher Ausführung beispielsweise
in Form eines Schließzylinders für Türen, Tore oder beispielsweise Fenster. Ferner
betrifft die Erfindung ein Schließsystem gemäß dem Anspruch 17.
[0002] Die
EP 1 914 368 B1 offenbart einen Schließzylinder mit einem Sperrelement, das sich in einer ersten
Stellung sowohl in einem Rotor als auch in einem Stator befindet und damit eine Drehung
des Rotors gegenüber dem Stator blockiert. In einer zweiten Stellung des Sperrelements
hingegen befindet sich das Sperrelement vollständig im Rotor, so dass der Rotor gegenüber
dem Stator drehbar ist. Um aus der ersten Stellung in die zweite Stellung zu gelangen,
wird ein Blockierelement in dem Rotor von einer Blockierposition in eine Freigabeposition
gedreht. In der Freigabeposition erlaubt das Blockierelement die Bewegung des Sperrelements
von der ersten Stellung in die zweite Stellung. Der Schließzylinder ist dazu ausgebildet,
dass ein herkömmlicher Schlüssel eingesetzt werden muss, um schließlich eine mechanisch-geometrisch
eingeprägte Schließinformation auf entsprechend zugeordnete Schließelemente im Schließzylinder
zu übertragen, sodass damit die Schließberechtigung erkannt wird. Nachteilhafterweise
ist die elektromechanische Sperrvorrichtung nur mit einem konventionellen, in einer
Einschubrichtung länglich ausgeführten Schlüssel bedienbar, der tief in den Rotor
eingeführt werden muss.
[0003] Die
EP 1 904 702 B1 offenbart eine elektromechanische Sperrvorrichtung. Ein als Sperrscheibe ausgebildetes
Blockierelement ist ausgebildet, ein Sperrelement in den Rotor einfahren zu lassen
und damit die Drehung des Rotors zu ermöglichen oder, falls keine elektronische Schließberechtigung
vorliegt, das Einfahren zu verhindern. Ein Schlüsselkanal erstreckt sich durch die
Sperrvorrichtung an dem Blockierelement vorbei. Ein Drehelement zur mechanischen Rückstellung
des Blockierelements ragt in einen Schlüsselkanal der Sperrvorrichtung hinein. Kritisch
dabei ist, dass dieser sensible Teil der Sperrvorrichtung über dem Schlüsselkanal
zugänglich und insofern manipulierbar ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Sperrvorrichtung so weiterzuentwickeln,
dass die Sperrvorrichtung eine hohe Sicherheit gegen Manipulationen und damit gegen
eine unberechtigte Entsperrung der Sperrvorrichtung aufweisen soll.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch den unabhängigen Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Vorrichtung sind in den abhängigen Vorrichtungsansprüchen, der Beschreibung und
in den Figuren angegeben. Ferner wird die Aufgabe auch durch eine Schließvorrichtung
gemäß dem Anspruch 15 und mit einem Schließsystem gemäß dem Anspruch 17 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Schließvorrichtung und des Schließsystems sind in der Beschreibung
und in den Figuren angegeben. Merkmale und Details, die in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung beschrieben sind, gelten dabei auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung und dem erfindungsgemäßen Schließsystem und umgekehrt. Dabei können
die in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln für
sich oder in Kombination erfindungswesentlich sein.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Sperrvorrichtung ein Verlängerungselement
umfasst, wobei das Verlängerungselement zwischen einer Einschubposition und einer
Abzugsposition in axialer Richtung insbesondere linear bewegbar ist.
[0007] Dadurch dass die Sperrvorrichtung das erfindungsgemäße Verlängerungselement umfasst,
kann das Verlängerungselement zumindest eine Aufgabe übernehmen, die im Stand der
Technik ein Schlüssel ausführen würde. Das Verlängerungselement als Teil der Sperrvorrichtung
verbleibt in der Sperrvorrichtung, wenn ein Schlüssel abgezogen wird. Dadurch, dass
eine Aufgabe, die im Stand der Technik ein Schlüssel ausführen würde, von dem Verlängerungselement
als Teil der Sperrvorrichtung wahrgenommen wird, ist es möglich, das Innere der Sperrvorrichtung
besser gegen Manipulation zu schützen.
[0008] Die Sperrvorrichtung kann zumindest eine Wandung umfassen, hinter der das Verlängerungselement
zumindest teilweise angeordnet ist. "Hinter" ist hierbei aus Sicht des Benutzers,
der die Sperrvorrichtung bedient, zu verstehen. Bevorzugt bewegt sich das Verlängerungselement
linear in axialer Richtung und ahmt damit die Bewegung eines Schlüssels nach. Die
Einschubposition ist dabei eine Position, in der das Verlängerungselement weiter von
dem Benutzer entfernt ist als in der Abzugsposition. Z. B. ist das Verlängerungselement
in der Einschubposition mehr hinter der Wandung angeordnet als in der Abzugsposition.
[0009] Wenn sich das Verlängerungselement linear bewegt, kann das Verlängerungselement alternativ
als Schieber bezeichnet werden.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass die Sperrvorrichtung ein Kraftspeicher, insbesondere
eine Feder, umfasst, um das Verlängerungselement in die Abzugsposition zu drängen.
[0011] Die Sperrvorrichtung dient bevorzugt zum Verriegeln eines räumlichen Bereichs. Der
räumliche Bereich ist insbesondere feststehend. Beispielsweise kann es sich bei dem
räumlichen Bereich um einen Gebäuderaum, beispielsweise um ein Büro, eine Wohnung
oder ein Haus oder um einen Aufbewahrungsraum, beispielsweise einen Schrank, einen
Briefkasten, eine Truhe, einen Kasten, einen Tresor oder eine Schublade, handeln.
Insbesondere dient die Sperrvorrichtung dazu, in einem insbesondere türenartigen Verschlusselement,
beispielsweise einer Haustür, einer Wohnungstür, einer Zimmertür, einer Schranktür,
einer Briefkastenklappe oder der Vorderseite einer Schublade eingesetzt zu werden
oder an einem Verschlusselement angebracht zu werden. Bevorzugt ist der Stator der
Sperrvorrichtung hierbei zumindest mittelbar mit dem Verschlusselement drehfest verbunden.
[0012] Die Sperrvorrichtung kann einen Mitnehmer aufweisen oder mit einem Mitnehmer verbindbar
sein. Eine Drehung des Rotors der Sperrvorrichtung dient dazu, den Mitnehmer zu drehen.
[0013] In der Einschubposition ist das Verlängerungselement näher an dem Mitnehmer angeordnet
als in der Abzugsposition.
[0014] Der Mitnehmer ist vorzugsweise als Exzenter ausgebildet.
[0015] Der Mitnehmer kann als Schließnase ausgebildet sein. Es kann sein, dass eine Drehung
des Mitnehmers in einer ersten Richtung dazu dient, das Verschlusselement von einem
entriegelten Zustand in einen verriegelten Zustand zu überführen. Es kann auch sein,
dass eine Drehung des Mitnehmers in eine zweite Richtung dazu dient, das Verschlusselement
von einem verriegelten in einen entriegelten Zustand zu überführen. Beispielsweise
kann die Sperrvorrichtung zumindest mittelbar in ein Einsteckschloss eingesetzt werden.
Eine Drehung des Mitnehmers kann in diesem Fall eine Bewegung des Riegels des Einsteckschlosses
bewirken. So kann die Drehung des Mitnehmers in eine erste Richtung z. B. ein Ausfahren
des Riegels und damit ein Herbeiführen des verriegelten Zustands des Verschlusselements
bewirken. Eine Drehung des Mitnehmers in eine zweite Richtung kann z.B. ein Einfahren
des Riegels und damit ein Herbeiführen des entriegelten Zustands des Verschlusselements
bewirken.
[0016] Alternativ kann der Mitnehmer selbst als Riegel wirken. So kann die Drehung des Mitnehmers
in eine erste Richtung z.B. die Einnahme einer Verriegelungsposition des Mitnehmers
bewirken. Die Drehung des Mitnehmers in eine zweite Richtung z.B. kann die Einnahme
einer Entriegelungsposition des Mitnehmers bewirken.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Sperrvorrichtung als eine Einbauvorrichtung
ausgebildet. Die Einbauvorrichtung ist ausgebildet, in ein Schließvorrichtungsgehäuse
einer Schließvorrichtung eingesetzt zu werden. Bevorzugt wird die Einbauvorrichtung
in dem Schließvorrichtungsgehäuse mittels eines Befestigungselements drehfest befestigt.
Somit bilden im montierten Zustand der Schließvorrichtung der Stator der Sperrvorrichtung
und das Schließvorrichtungsgehäuse eine gemeinsame feststehende Einheit. Das Schließvorrichtungsgehäuse
dient insbesondere zum Einsetzen in oder Anbringen an dem Verschlusselement. Die Schließvorrichtung
kann beispielsweise als Schließzylinder, insbesondere als Doppelzylinder oder Halbzylinder,
als Knaufzylinder, als Möbelzylinder oder als Hängeschloss ausgebildet sein.
[0018] Die Sperrvorrichtung, insbesondere der Rotor, kann mit einem Knauf oder mit einem
Schlüssel verbunden oder verbindbar sein, um ein mechanisches Drehmoment auf den Rotor
zu übertragen.
[0019] Ist die Sperrvorrichtung als Einbauvorrichtung ausgebildet, so ist vorzugsweise vorgesehen,
dass die Sperrvorrichtung einen Verbindungsabschnitt umfasst, um mit einem Mitnehmer
verbunden zu werden.
[0020] Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Sperrvorrichtung selbst als Schließzylinder,
insbesondere als Doppelzylinder oder Halbzylinder, als Knaufzylinder, als Möbelzylinder
oder als Hängeschloss ausgebildet ist. Hierbei dient der Stator zugleich als Gehäuse
zum Einsetzen in oder Anbringen an dem Verschlusselement. In diesem Fall kann die
Sperrvorrichtung den Mitnehmer umfassen.
[0021] Alternativ kann die Sperrvorrichtung für ein Schaltelement vorgesehen sein. So kann
das Schaltelement nur von berechtigten Benutzern bedient werden. Ein Mitnehmer des
Schaltelements kann hierbei dazu dienen, einen Schalter oder Taster zu betätigen.
Somit kann die Sperrvorrichtung in einem Schaltelement, insbesondere in einem Schlüsselschalter,
eingesetzt sein oder einem Schlüsselschalter entsprechen.
[0022] Die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung kann ein Sperrelement umfassen. In einer ersten
Stellung verhindert das Sperrelement, dass der Rotor gegenüber dem Stator drehbar
ist. In einer zweiten Stellung ermöglicht das Sperrelement, dass der Rotor gegenüber
dem Stator drehbar ist. Das Sperrelement ist zwischen der ersten und der zweiten Stellung
bewegbar.
[0023] Das Sperrelement kann in dem Rotor bewegbar, insbesondere linear bewegbar, gelagert
sein. Es kann vorgesehen sein, dass der Stator eine Sperrelement-Ausnehmung umfasst,
in die das Sperrelement in der ersten Stellung eingreift. In der zweiten Stellung
befindet sich das Sperrelement außer Eingriff mit der Sperrelement-Ausnehmung.
[0024] Die elektromechanische Sperrvorrichtung umfasst insbesondere einen elektromechanischen
Aktuator, insbesondere einen Elektromotor. Der Aktuator dient dazu, es zu ermöglichen,
dass das Sperrelement in die zweite Stellung bewegt wird.
[0025] Die Sperrvorrichtung kann eine elektronische Steuerungsvorrichtung, insbesondere
einen Prozessor und/oder einen Controller, umfassen, um den Aktuator anzusteuern.
Die Steuerungsvorrichtung kann ferner einen elektronischen Speicher umfassen.
[0026] Die Sperrvorrichtung kann eine Übertragungsvorrichtung umfassen. Die Übertragungsvorrichtung
kann als eine Sende- und Empfangseinheit, als ein biometrischer Sensor, als ein Tastenfeld
zur PIN-Eingabe und/oder als ein Kontaktelement zur elektrischen Kontaktierung eines
insbesondere elektronischen Schlüssels ausgebildet sein. Die Sende- und Empfangseinheit
kann ausgebildet sein, mit einer mobilen Einheit, insbesondere einem Mobiltelefon
oder einer Karte, durch kabellose Nahbereichskommunikation, insbesondere RFID oder
Bluetooth Low Energy, zu kommunizieren.
[0027] Die Übertragungsvorrichtung kann dazu dienen, elektronische Daten zu senden und/oder
zu empfangen, die es ermöglichen, eine Berechtigung eines Benutzers zum Entriegeln
des räumlichen Bereichs festzustellen. Beispielsweise kann die Übertragungsvorrichtung
einen Berechtigungscode und/oder ein Berechtigungszeitfenster empfangen, der von der
Steuerungsvorrichtung überprüft wird. Ist die Überprüfung mit einem positiven Ergebnis
abgeschlossen, kann der Aktuator angesteuert werden, um eine Bewegung des Rotors in
dem Stator zu ermöglichen. Der Aktuator wird angesteuert, um dem Sperrelement eine
Bewegung in die zweite Stellung zu ermöglichen.
[0028] Alternativ kann die Übertragungsvorrichtung einen Öffnungsbefehl empfangen, aufgrund
dessen das Sperrelement elektromechanisch in die zweite Stellung bewegt wird oder
elektromechanisch die Bewegung in die zweite Stellung freigegeben wird.
[0029] Die Übertragungsvorrichtung dient insbesondere zusätzlich oder alternativ dazu, elektrische
Energie auf die Sperrvorrichtung zu übertragen. Die elektrische Energie kann zur Betätigung
des Aktuators und/oder für die Steuerungsvorrichtung vorgesehen sein. Die elektrische
Energie kann von einem insbesondere elektrochemischen Energiespeicher des Schlüssels
zur Verfügung gestellt werden.
[0030] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung ein Blockierelement. Bevorzugt
ist vorgesehen, dass das Blockierelement in einer Freigabeposition die Bewegung des
Sperrelements von der ersten Stellung in die zweite Stellung zulässt und in einer
Blockierposition die Bewegung des Sperrelements von der ersten Stellung in die zweite
Stellung verhindert.
[0031] Der Aktuator dient bevorzugt dazu, eine Bewegung des Blockierelements von der Blockierposition
in die Freigabeposition zu ermöglichen. So kann der Aktuator das Blockierlement in
die Freigabeposition bewegen und/oder z. B. über das Spannen eines Federelements eine
Bewegung des Blockierelements in die Freigabeposition veranlassen. Es kann vorgesehen
sein, dass das Blockierelement auf der Abtriebswelle des als Elektromotor ausgebildeten
Aktuators angeordnet ist. Vorzugsweise ermöglicht der Aktuator eine Drehung des Blockierelements
von der Blockierposition in die Freigabespostion. Bevorzugt dreht der Aktuator das
Blockierelement von der Blockierposition in die Freigabeposition. Dies erlaubt eine
sehr raumsparende Ausführung.
[0032] Es kann weiterführend vorgesehen sein, dass sich das Verlängerungselement in axialer
Richtung zumindest in der Einschubposition entlang der elektronischen Steuerungsvorrichtung,
entlang dem elektromechanischen Aktuator und/oder an dem Sperrelement vorbei erstreckt.
Die elektronische Steuerungsvorrichtung kann insbesondere dazu dienen, den elektromechanischen
Aktuator anzusteuern, um dem Sperrelement eine Bewegung von einer ersten Stellung
in eine zweite Stellung zu ermöglichen. Hierbei kann der Aktuator das Blockierelement
von der Blockierposition in die Freigabeposition bewegen. Es ist ebenfalls denkbar,
dass sich das Verlängerungselement in axialer Richtung an dem Blockierelement vorbei
erstreckt.
[0033] Das Verlängerungselement durchwandert bevorzugt die wesentliche Länge entlang der
Rotorachse der Schließvorrichtung und ist axial beweglich bezüglich der Rotorachse
aufgenommen. Das Verlängerungselement befindet dort im Inneren der Sperrvorrichtung,
wo sich der Sperrmechanismus befindet. Somit ist insbesondere durch die Wandung die
Steuerungsvorrichtung, der Aktuator, das Blockierelement und/oder das Sperrelement
vor Manipulationen geschützt.
[0034] Die Sperrvorrichtung umfasst bevorzugt einen Schlüsselkanal zum Einstecken eines
Schlüssels. Die Wandung kann am Ende des Schlüsselkanals angeordnet sein. Das Verlängerungselement
kann die Wandung durchragen und teilweise in dem Schlüsselkanal und teilweise abgeschirmt
durch die Wandung im Inneren der Sperrvorrichtung angeordnet sein.
[0035] Das Verlängerungselement wird vorzugsweise bei einem Einstecken eines Schlüssels
von der Abzugsposition in die Einschubposition bewegt und/oder beim Abziehen eines
Schlüssels von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt.
[0036] Das Verlängerungselement kann einerseits zur Wechselwirkung mit einem elektronischen
Schlüssel dienen, andererseits kann das Verlängerungselement zur Wechselwirkung mit
Bestandteilen der Sperrvorrichtung in der Weise dienen, dass beispielsweise eine axiale
Position des Verlängerungselementes in der oder relativ zur Sperrvorrichtung über
die Überführung des Zustandes der Sperrvorrichtung beispielsweise von einem freigegebenen
Zustand in einen gesperrten Zustand entscheidet. So kann sich in dem gesperrten Zustand
das Sperrelement in der ersten Stellung und in dem freigegebenen Zustand das Sperrelement
in der zweiten Stellung befinden oder in die zweite Stellung bewegbar sein.
[0037] Somit dient das Verlängerungselement als aktives Bauteil zur Wechselwirkung zwischen
dem Schlüssel und der für den gesperrten oder freigegebenen Zustand der Sperrvorrichtung
relevanten Bestandteile. Im Ergebnis kann ein elektronischer Schlüssel Verwendung
finden, der eine deutlich geringere Länge aufweist als ein konventioneller Schlüssel
mit einer mechanisch-geometrischen Schließinformation. Darüber hinaus bietet die Verwendung
eines Verlängerungselementes zwischen dem Schlüssel und den aktiven Bestandteilen
der Sperrvorrichtung den Vorteil eines verbesserten Manipulationsschutzes, da die
aktiven Bestandteile in der Sperrvorrichtung, beispielsweise das Sperrelement, das
Blockierelement, der Aktuator und/oder die Steuerungsvorrichtung, die über den freigegebenen
oder gesperrten Zustand der Sperrvorrichtung entscheiden, tiefer innenliegend in der
Schließvorrichtung vorgehalten werden können.
[0038] Der Schlüssel ist bevorzugt ohne eine mechanische Codierung ausgebildet. Entsprechend
ist die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung bevorzugt ohne eine mechanisch codierte
Zuhaltung ausgebildet. Somit ist nur anhand eines elektronischen Schließgeheimnis
feststellbar, ob der Benutzer eine Berechtigung besitzt oder nicht.
[0039] Das Verlängerungselement ist bevorzugt dazu ausgebildet, eine Wirkverbindung zwischen
dem Rotor und dem Mitnehmer zur Übertragung eines Drehmoments von dem Rotor auf den
Mitnehmer herzustellen.
[0040] Die Sperrvorrichtung kann beispielsweise ein Kupplungsteil umfassen oder mit einem
Kupplungsteil verbindbar sein. Ist die Sperrvorrichtung als Einbauvorrichtung ausgebildet,
so kann die Sperrvorrichtung insbesondere mit einem Kupplungsteil verbindbar sein.
Entspricht die Sperrvorrichtung selbst als Schließzylinder ausgebildet, so umfasst
die Sperrvorrichtung das Kupplungsteil.
[0041] Das Kupplungsteil kann durch das Verlängerungselement bewegbar sein, so dass das
Kupplungsteil eine Wirkverbindung zwischen dem Rotor und dem Mitnehmer herstellt.
Insbesondere ist vorgesehen, dass eine Bewegung des Verlängerungselements von der
Abzugsposition in die Einschubposition eine Bewegung des Kupplungsteils verursacht,
durch die das Kupplungsteil in Wirkverbindung mit dem Mitnehmer gelangen kann.
[0042] Insbesondere ist die Sperrvorrichtung ausgebildet, das Drehmoment von dem Rotor auf
den Mitnehmer ohne Einbindung des Verlängerungselementes zu übertragen. Anders ausgedrückt,
dient das Verlängerungselement nicht dazu, das Drehmoment von dem Rotor auf den Mitnehmer
zu übertragen. Entweder kann das Drehmoment direkt auf den Mitnehmer übertragen werden
oder über das Kupplungsteil. Hierdurch kann das Verlängerungselement filigran ausgebildet
sein. Das Verlängerungselement ist dabei in der Sperrvorrichtung und hier insbesondere
im Rotor verschiebbar gelagert.
[0043] Der Rotor kann einen Verbindungsabschnitt umfassen, wobei der Verbindungsabschnitt
eine Führung zur Führung des Kupplungsteils und/oder zur Übertragung eines Drehmoments
von dem Rotor auf das Kupplungsteil umfasst. Der Verbindungsabschnitt ist vorzugsweise
außerhalb des Stators angeordnet. Dabei überbrückt das Verlängerungselement bevorzugt
zumindest einen Abstand zwischen einem Ende des Schlüsselkanals und dem Kupplungsteil
und/oder dem Verbindungsabschnitt.
[0044] Das Verlängerungselement ist vorzugsweise ausgebildet, das Kupplungsteil zu verschieben.
[0045] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass jede Einschubbewegung eines Schlüssels in eine
Endposition auf das Verlängerungselement wirkt. Insbesondere wirkt jede Einschubbewegung
des Schlüssels in eine Endposition derart auf das Verlängerungselement, so dass das
Verlängerungselement von der Abzugsposition in die Einschubposition bewegt wird. Anders
ausgedrückt, befindet sich zwischen dem Verlängerungselement und dem Schlüssel keine
Feder, die unter Kompression ermöglicht, dass der Schlüssel sich in die Endposition
bewegt, ohne das Verlängerungselement zu bewegen.
[0046] Es kann vorgesehen sein, dass das Verlängerungselement ohne zwischengeschalteten
Kraftspeicher auf das Kupplungsteil wirkt. Zwar kann ein Kraftspeicher, insbesondere
die Feder, vorgesehen sein, um das Verlängerungselement in die Richtung der Abzugsposition
zu drängen. Der Kraftspeicher dient jedoch nicht dazu, sich aufzuladen, wenn das Verlängerungselement
und das Kupplungsteil unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten aufweisen, beispielsweise
wenn das Kupplungsteil aufgrund einer momentanen räumlichen Anordnung sich nicht mit
dem Mitnehmer wirkverbinden kann.
[0047] Vielmehr ist bevorzugt das Kupplungsteil mehrteilig mit einer Feder ausgebildet.
Mittels der Feder kann bei einer momentanen räumlichen Anordnung des Kupplungsteils
zu dem Mitnehmer, die ein Einkuppeln verhindert, mechanische Energie gespeichert werden.
Erlaubt die räumliche Anordnung des Kupplungsteils zu dem Mitnehmer ein Einkuppeln,
so kuppelt das Kupplungsteil mittels der Federkraft der Feder des Kupplungsteils ein.
[0048] Das Verlängerungselement kann ausgebildet sein, ohne Formschluss in axialer Richtung
mit dem Kupplungsteil zusammenzuwirken. Hierdurch ist es möglich, dass sich das Verlängerungselement
in die Abzugsposition bewegt, ohne das Kupplungsteil unmittelbar mitzubewegen. Allerdings
kann vorgesehen sein, dass das Kupplungsteil dem Verlängerungselement zumindest teilweise
federgetrieben folgt.
[0049] Das Verlängerungselement kann ausgebildet sein, ohne Formschluss in Drehrichtung
mit dem Kupplungsteil zusammenzuwirken. Hierdurch ist es insbesondere möglich, das
Drehmoment ohne Beteiligung des Verlängerungselements auf das Kupplungsteil zu übertragen.
[0050] Das Verlängerungselement kann ausgebildet sein, ohne Formschluss mit dem Kupplungsteil
zusammenzuwirken. Insbesondere drückt das Verlängerungselement das Kupplungsteil in
Richtung Mitnehmer, ohne eine Verbindung mit dem Kupplungsteil einzugehen.
[0051] Das Verlängerungselement kann so ausgebildet werden, dass nur in der Abzugsposition
ein wirksames Aufheben der Wirkverbindung des Kupplungsteils mit dem Mitnehmer möglich
ist. Unter wirksamem Aufheben wird ein Aufheben verstanden, bei dem das Kupplungsteils
bei einer Rotation des Rotors nicht durch Federkraft in Wirkverbindung mit dem Mitnehmer
gelangt. Befindet sich das Verlängerungselement in der Einschubposition, so befindet
sich bevorzugt das Kupplungsteil in Wirkverbindung mit dem Mitnehmer oder kann durch
eine Rotation des Rotors in Wirkverbindung durch die Kraft der Feder gelangen.
[0052] Es kann vorgesehen sein, dass das Verlängerungselement in der Abzugsposition ein
Aufheben der Wirkverbindung eines Kupplungsteils mit dem Mitnehmer zulässt. Das Verlängerungselement
lässt in der Abzugsposition ein wirksames Aufheben der Wirkverbindung eines Kupplungsteils
mit dem Mitnehmer nur zu. Somit bewegt das Verlängerungselement das Kupplungsteil
nicht aktiv aus der Wirkverbindung mit dem Mitnehmer, sondern schafft nur eine Voraussetzung
dafür, dass das Kupplungsteil aus der Wirkverbindung mit dem Mitnehmer gelangt.
[0053] Zusätzlich oder alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Verlängerungselement
das Kupplungsteil, insbesondere ein Kupplungselement des Kupplungsteils, bei einer
Bewegung des Verlängerungselements von der Einschubposition in die Abzugsposition
in der Verbindung mit dem Mitnehmer belässt.
[0054] Das Kupplungselement kann die Wirkverbindung zwischen dem Rotor und mit dem Mitnehmer
herstellen. Das Kupplungselement kann insbesondere in der Führung des Rotors geführt
sein. Bevorzugt verbleibt das Kupplungselement bei einer Bewegung des Verlängerungselement
in die Abzugsposition in der Kupplungsstellung, d. h. in Wirkverbindung mit dem Mitnehmer.
Somit stellt das Kupplungselement sicher, dass die Kupplungsstellung erhalten bleibt.
[0055] Bevorzugt ist das Verlängerungselement unabhängig von dem Kupplungselement bewegbar.
[0056] Bevorzugt umfasst das Verlängerungselement ein Eingriffselement zum Eingriff in den
Schlüssel. Hierdurch ist es möglich, dass das Verlängerungselement stets bei einem
Abzug des Schlüssels von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt wird. Hierdurch
ist sichergestellt, dass sich das Verlängerungselement bei abgezogenem Schlüssel stets
in der Abzugsposition befindet. Somit ist das Eingriffselement ausgebildet, derart
in Wirkverbindung mit dem Schlüssel zu stehen, so dass das Verlängerungselement bei
einem Abziehen des Schlüssels von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegbar,
insbesondere gezogen, ist.
[0057] Es kann vorgesehen sein, dass mittels des Kraftspeichers das Verlängerungselement
üblicherweise in die Abzugsposition bewegt wird. Das Ziehen des Verlängerungselements
durch den Eingriff des Eingriffselements in den Schlüssel kann vorgesehen sein, falls
der Kraftspeicher durch Manipulation nicht in der Lage ist, das Verlängerungselement
in die Abzugsposition zu bewegen.
[0058] Vorzugsweise ist das Eingriffselement federnd ausgebildet. Somit umfasst die Sperrvorrichtung
vorzugsweise den Schlüsselkanal zum Einstecken eines Schlüssels, wobei das Verlängerungselement
ein federndes Eingriffselement zum Eingriff in den Schlüssel umfasst.
[0059] Bevorzugt ist das Eingriffselement dazu ausgebildet, unter mechanischer Spannung
derart in Wirkverbindung mit dem Schlüssel zu stehen, so dass das Verlängerungselement
bei einem Abziehen des Schlüssels von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt
und insbesondere gezogen wird. Somit wird durch die federnde Wirkung das Eingriffselement
dazu gedrängt, sich außer Eingriff mit dem Schlüssel zu begeben.
[0060] Die Sperrvorrichtung, insbesondere der Stator, umfasst vorteilhafterweise eine Anlagefläche
für das Verlängerungselement, wobei das Anliegen des Eingriffselements an der Anlagefläche,
insbesondere unter Spannung, die Wirkverbindung mit dem Schlüssel erzeugt. Die Sperrvorrichtung,
insbesondere der Rotor, umfasst bevorzugt einen Hohlraum, in dem das Eingriffselement
außer Wirkverbindung mit dem Schlüssel gelangt.
[0061] Das Verlängerungselement kann in einer Führung des Rotors linear geführt sein.
[0062] Bevorzugt ist die Führung als offene Ausnehmung des Rotors ausgestaltet, so dass
die Ausnehmung von dem Stator abgeschlossen ist. Beispielsweise kann der Stator daher
die Anlagefläche umfassen, die das Eingriffselement in Eingriff mit dem Schlüssel
drückt.
[0063] Die Führung mündet bevorzugt in einem Hohlraum. Der Hohlraum geht bevorzugt in den
Schlüsselkanal über. Durch die Anlagefläche wird, insbesondere entgegen der federnden
Wirkung, das Eingriffselement in Eingriff mit dem Schlüssel gedrängt. In dem Hohlraum,
in dem ein größerer Durchmesser als in der Führung vorgesehen ist, ist hingegen genügend
Raum vorhanden, dass sich das Eingriffselement, insbesondere durch die federnde Wirkung,
außer Eingriff mit dem Schlüssel gelangen kann.
[0064] Das Eingriffselement gelangt insbesondere durch die federnde Wirkung außer Wirkverbindung
mit dem Schlüssel.
[0065] Das Eingriffselement kann eine Gleitfläche umfassen, wobei das Eingriffselement so
ausgebildet ist, dass die Gleitfläche an einer korrespondierenden Gleitfläche des
Schlüssels entlanggleitet und damit das Eingriffselement außer Wirkverbindung mit
dem Schlüssel gelangt.
[0066] Es kann vorgesehen sein, dass das Eingriffselement durch die federnde Wirkung und/oder
durch die Gleitfläche außer Eingriff mit dem Schlüssel gelangt. Bevorzugt tragen sowohl
die federnde Wirkung als auch die Gleitfläche dazu bei, dass das Eingriffselement
außer Eingriff mit dem Schlüssel gelangt. Das Verlängerungselement umfasst ferner
eine Angriffsfläche zum Anliegen an dem Schlüssel, damit das Verlängerungselement
vom Schlüssel aus der Abzugsposition in die Einschubposition bewegbar, insbesondere
schiebbar, ist.
[0067] Das Verlängerungselement ist insbesondere einstückig und/oder gewinkelt ausgebildet,
wobei insbesondere ein Abschnitt des Verlängerungselements, der nahe der Rotorachse
angeordnet ist, zum Bewegen des Kupplungsteils dient.
[0068] Um die federnde Wirkung des Eingriffselements zu erzeugen, umfasst das Eingriffselement
einen federnden Abschnitt, über den das Eingriffselement mit dem übrigen Verlängerungselement
verbunden ist. Beispielsweise kann der federnde Abschnitt als Blattfeder ausgebildet
sein.
[0069] Es kann vorgesehen sein, dass die Blattfeder in einem Federkopf des Eingriffselements
mündet. Der Federkopf kann die Gleitfläche umfassen.
[0070] Es kann vorgesehen sein, dass das Eingriffselement, insbesondere der Federkopf, eine
Schräge umfasst. Mittels der Schräge kann der Schlüssel während des Einsteckens das
Eingriffselement, insbesondere unter Spannung des federnden Abschnitts, auslenken.
Die Auslenkung bewirkt insbesondere , dass sich der Schlüssel und das Eingriffselement
übereinander schieben, so dass der Federkopf in eine Vertiefung des Schlüssels eingreifen
kann.
[0071] Die Sperrvorrichtung umfasst vorzugsweise das Blockierelement, wobei die Blockierposition
und die Freigabeposition durch das Blockierelement einnehmbar sind. Das Verlängerungselement
und das Blockierelement sind vorzugsweise so ausgebildet, dass das Verlängerungselement
in der Einschubposition eine Bewegung des Blockierelements aus der Freigabeposition
in eine Blockierposition verhindert, insbesondere blockiert.
[0072] Bevorzugt weist das Blockierelement eine Haltenocke auf. Die Haltenocke ist insbesondere
exentrisch an dem übrigen Blockierelement angeordnet. Insbesondere liegt das
[0073] Blockierelement mit der Haltenocke in der Freigabeposition an dem Verlängerungselement
in der Einschubposition an. Hierzu kann das Verlängerungselement einen Anschlag aufweisen.
Hierdurch blockiert das Verlängerungselement die Bewegung, insbesondere die Drehung,
des Blockierelements aus der Freigabeposition.
[0074] Dadurch wird insbesondere sichergestellt, dass die Freigabeposition des Blockierelementes
nur dann eingenommen werden kann, wenn der Schlüssel auch tatsächlich eingesteckt
und das Verlängerungselement in der Einschubposition angeordnet ist.
[0075] Die Haltenocke kann einstückig, insbesondere monolithisch, mit dem übrigen Blockierelement
ausgebildet sein.
[0076] Als eine Ausgangsposition wird eine Blockierposition des Blockierelements bezeichnet,
in der sich das Blockierelement bei einer unbetätigten Sperrvorrichtung befindet.
Hierbei ist insbesondere der Schlüssel abgezogen. Das Verlängerungselement und das
Blockierelement sind vorzugsweise so ausgebildet, dass das Verlängerungselement in
der Einschubposition eine Bewegung des Blockierelements aus der Freigabeposition in
die Ausgangsposition blockiert.
[0077] Beispielsweise kann ein Federelement vorgesehen sein, das an dem Blockierelement
angreift. Das Federelement kann in der Freigabeposition des Blockierelements gespannt
sein und das Blockierelement in eine Blockierposition, insbesondere in die Ausgangsposition,
drängen. Das Verlängerungselement blockiert in der Einschubposition, dass das Blockierelement
aus der Freigabeposition in eine Blockierposition durch die Kraft des Federelements
bewegt wird.
[0078] Das Federelement kann beispielsweise als Torsionsfeder ausgebildet sein.
[0079] Das Verlängerungselement kann den Anschlag aufweisen, während am Blockierelement
die Haltenocke ausgebildet ist, die durch das Federelement gegen den Anschlag gehalten
wird, wenn sich das Blockierelement in der Freigabeposition und das Verlängerungselement
in der Einschubposition befinden. In der Einschubposition kann die Haltenocke gegen
den Anschlag zur Anlage gelangen.
[0080] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Verlängerungselement und das Blockierelement so
ausgebildet sind, dass das Verlängerungselement in der Abzugsposition eine Bewegung
des Blockierelements aus der Freigabeposition in eine Blockierposition, insbesondere
in die Ausgangsposition, freigibt. Insbesondere befindet sich das Verlängerungselement
in der Abzugsposition außer Wirkverbindung mit dem Blockierelement, so dass eine Bewegung
des Blockierelements aus der Freigabeposition in die Blockierposition durch die Kraft
des Federelements erfolgt. In der Abzugsposition ist insbesondere der Anschlag des
Verlängerungselements von der Haltenocke des Blockierelements beabstandet. Somit kann
die Haltenocke nicht mehr an dem Anschlag anliegen. In der Abzugsposition des Verlängerungselementes
kann bevorzugt die Haltenocke frei rotieren, so dass das Blockierelement nicht durch
den Anschlag gehalten werden kann, und das Blockierelement nicht die Freigabeposition
innehalten kann.
[0081] Wird der Schlüssel abgezogen und bewegt sich das Verlängerungselement aus der Einschubposition
wieder zurück in die Abzugsposition, so gelangt das Verlängerungselement wieder außer
Eingriff mit dem Blockierelement, sodass das Blockierelement von der Freigabeposition
wieder zurück in die sperrende Ausgangsposition, insbesondere durch das Federelement,
bewegt wird, in der das Sperrelement wieder in der ersten Stellung gehalten ist.
[0082] Die Sperrvorrichtung umfasst das Blockierelement, wobei insbesondere die Ausgangsposition
und die Freigabeposition durch das Blockierelement durch Drehung des Blockierelements
einnehmbar sind.
[0083] Beispielsweise kann das Blockierelement scheibenartig ausgebildet sein.
[0084] Das Verlängerungselement und das Blockierelement können so ausgebildet sein, dass
in der Einschubposition des Verlängerungselements eine Bewegung des Blockierelements
von der Ausgangsposition in die Freigabeposition in zumindest einer Drehrichtung blockiert
ist.
[0085] Das Verlängerungselement und das Blockierelement können so ausgebildet sein, dass
in der Einschubposition des Verlängerungselements eine Bewegung des Blockierelements
von der Ausgangsposition in die Freigabeposition in einer ersten Drehrichtung möglich
ist und in einer zweite Drehrichtung blockiert ist. Insbesondere kann ein Drehwinkel
zwischen der Ausgangsposition und der Freigabeposition in der ersten Drehrichtung
größer sein als ein Drehwinkel zwischen der Ausgangsposition und der Freigabeposition
in der zweiten Drehrichtung. Hierdurch wird einer Manipulation durch unberechtigtes
Drehen des Blockierelements vorgebeugt.
[0086] Bevorzugt ist die Rückstellkraft des Federelements bei einer Drehung in die zweite
Drehrichtung zeitweise stärker ist als zumindest bei einer Drehung in die erste Drehrichtung.
[0087] Der Aktuator dreht bevorzugt das Blockierelement in der ersten Drehrichtung, damit
sich das Blockierelement von der Ausgangsposition in die Freigabeposition bewegt.
[0088] Das Federelement dreht das Blockierelement bevorzugt in der ersten Drehrichtung von
der Freigabeposition in die Ausgangsposition.
[0089] Ein weiterer Vorteil wird erreicht, indem die Drehbewegung des Blockierelementes
von der Ausgangsposition in die Freigabeposition und von der Freigabeposition zurück
in die
[0090] Ausgangsposition des Blockierelementes in derselben Drehrichtung, nämlich in der
ersten Drehrichtung, erfolgt.
[0091] Der Rotor weist einen ersten Rotorabschnitt und einen zweiten Rotorabschnitt auf,
wobei der erste Rotorabschnitt einen größeren Durchmesser aufweist als der zweite
Rotorabschnitt, wobei das Verlängerungselement sich über den ersten und den zweiten
Rotorabschnitt erstreckt bzw. in diesem längs beweglich angeordnet ist. Der Hohlraum,
in dem das Eingriffselement außer Wirkverbindung mit dem Schlüssel gelangt, befindet
sich bevorzugt im ersten Rotorabschnitt.
[0092] Beispielsweise kann der erste Rotorabschnitt einem ersten Rotorelement entsprechen.
Der zweite Rotorabschnitt kann einem zweiten Rotorelement entsprechen. Das erste und
das zweite Rotorelement sind starr miteinander verbunden.
[0093] Es kann sein, dass sich die Anlagefläche, gegen die das Eingriffselement anliegt,
im Bereich des zweiten Rotorabschnitts befinden.
[0094] Die Sperrvorrichtung umfasst bevorzugt die Übertragungsvorrichtung zur Übertragung
von Daten und/oder elektrischer Energie von einem Schlüssel auf die Sperrvorrichtung,
wobei bei abgezogenem Schlüssel die Übertragung von Daten und/oder elektrischer Energie
unterbrochen ist.
[0095] Das Verlängerungselement greift bevorzugt formschlüssig in den Schlüssel ein, so
dass bei einem Schlüsselabzug stets eine Bewegung des Verlängerungselements von der
Einschubposition in die Abzugsposition erfolgt. Hierdurch wird sichergestellt, dass
das Blockierelement, insbesondere durch die Kraft des Federelements, mechanisch in
eine Blockierposition zurückkehrt und eine Drehung des Rotors durch das Sperrelement
verhindert ist.
[0096] Ferner ist erfindungsgemäß eine Schließvorrichtung vorgesehen, wobei die Schließvorrichtung
mit einer wie obenstehend dargestellten Sperrvorrichtung und mit einem Kupplungsteil
ausgeführt ist, wobei das Kupplungsteil mehrteilig ausgebildet ist, wobei ein erstes
Teilstück des Kupplungsteils ausgebildet ist, von dem Verlängerungselement bei einer
Bewegung des Verlängerungselements von der Abzugsposition in die Einschubposition
bewegt zu werden, wobei ein zweites Teilstück des Kupplungsteils vorgesehen ist, mit
dem Mitnehmer drehfest verbunden zu werden, wobei das erste Teilstück und das zweite
Teilstück elastisch, insbesondere über eine Feder, verbunden sind. Hierdurch ist es
insbesondere möglich, das Verlägerungselement einteilig und/oder filigran auszubilden.
Das erste Teilstück kann insbesondere als ein Schiebeelement und das zweite Teilstück
als Kupplungselement ausgebildet sein.
[0097] Die Schließvorrichtung kann eine Schließvorrichtungsgehäuse umfassen, in dem die
Sperrvorrichtung aufgenommen ist. Somit kann die Sperrvorrichtung als Einbauvorrichtung
ausgebildet sein.
[0098] Das erfindungsgemäße Verlängerungselement ist insbesondere durch seine Einteiligkeit
und/oder durch seine filigrane Ausbildung geeignet, in der klein bauenden Einbauvorrichtung
eingesetzt zu werden.
[0099] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Schließsystem mit einer Sperrvorrichtung
und/oder einer Schließvorrichtung und einem Schlüssel gelöst. Insbesondere umfasst
der Schlüssel eine Vertiefung, in die das Verlängerungselement, insbesondere das Eingriffselement
eingreifen kann. Der Schlüssel kann die korrespondierende Gleitfläche zum Zusammenwirken
mit der Gleitfläche des Eingriffselements umfassen. Der Schlüssel kann eine Schräge
zum Zusammenwirken mit der Schräge des Eingriffselements umfassen.
Bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
[0100] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Technische Merkmale mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit identischen Bezugszeichen
versehen. Es zeigen:
- Fig.1
- eine erfindungsgemäße Schließvorrichtung und einen Schlüssel, die zusammen ein erfindungsgemäßes
Schließsystem bilden,
- Fig. 2
- die Schließvorrichtung aus Figur 1 im teilweise auseinander gebauten Zustand, mit
einer perspektivischen Sicht auf eine erfindungsgemäße Sperrvorrichtung, die als Einbauvorrichtung
ausgebildet ist,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung aus Figur 2 ohne Hülle und ein Kupplungsteil,
- Fig. 4
- die Sperrvorrichtung aus Figur 3 ohne Hülle und Statorkörper in einer Explosionsdarstellung
mit der Darstellung des erfindungsgemäßen Verlängerungselementes,
- Fig. 5
- ausgewählte Elemente der Sperrvorrichtung aus Figur 4,
- Fig. 6
- ausgewählte Elemente der Sperrvorrichtung aus Figur 4 in einer Seitenansicht,
- Fig, 7
- eine Schnittdarstellung durch die Sperrvorrichtung mit der Darstellung des erfindungsgemäßen
Verlängerungselementes und
- Fig. 8
- eine Detaildarstellung des Verlängerungselementes in Anordnung neben der elektromechanischen
Aktuatorbaugruppe,
- Fig. 9
- eine Detaildarstellung des Verlängerungselementes,
- Figur 10
- eine Darstellung eines Kupplungsteils der Schließvorrichtung aus Figur 1 und eines
alternativen Kupplungsteils zur Verwendung in der Schließvorrichtung der Figur 1,
- Figur 11
- eine Darstellung ausgewählter Elemente der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung 1 aus
Figur 2 und
- Figur 12
- einen Schlüssel eines erfindungsgemäßen Schließsystems.
[0101] Fig. 1 und Fig 2 zeigen eine Schließvorrichtung 100 in Form eines Schließzylinders,
wie er in Einsteckschlössern Verwendung findet, um eine Gebäudetür als Verschlusselement
zu entriegeln oder mittels eines Riegels verriegeln zu können. Dazu weist die Schließvorrichtung
100 ein Gehäuse 101 mit einer Ausnehmung auf, in der ein Mitnehmer 103, der als Schließnase
ausgebildet ist, drehbar angeordnet ist. Der Mitnehmer 103 dient dazu, einen Riegel
in Ver- oder in Entriegelungsrichtung zu bewegen.
[0102] In der hier rechten Hälfte des Gehäuses 101 ist eine als Einbauvorrichtung ausgebildete
Sperrvorrichtung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung eingesetzt. Die Einbauvorrichtung
1 umfasst einen außenumfänglich angeordneten Stator 10, in dem ein Rotor 30 der Einbauvorrichtung
1 um eine Rotorachse 35 rotierbar eingesetzt ist, die exemplarisch mit der Rotationsachse
des Mitnehmers 103 übereinstimmt. Der Rotor 30 umfasst an seiner dem Mitnehmer 103
abgewandten Frontseite 37 einen Schlüsselkanal 36 zum Einschieben eines Schafts eines
Schlüssels 200. Der Schlüssel 200 und die Schließvorrichtung 100 bilden zusammen ein
erfindungsgemäßes Schließsystem 300.
[0103] Der Schlüssel 200 trägt ein elektronisches Schließgeheimnis in Form von elektronischen
Daten. Anhand des Schließgeheimnisses lässt sich die Berechtigung eines Benutzers
zum Entriegeln der Tür feststellen. Der Schlüssel 200 ist bevorzugt ohne eine mechanische
Codierung ausgebildet. Somit ist nur anhand des elektronischen Schließgeheimnisses
feststellbar, ob der Benutzer eine Berechtigung besitzt oder nicht. Hierbei können
die Schlüssel und die Sperrvorrichtungen von der äußeren Form und damit auch mechanisch
identisch zueinander ausgebildet sein.
[0104] Fig. 2 zeigt die Schließvorrichtung 100 im teilweise auseinandergebauten Zustand.
Das Gehäuse 101 weist, beispielsweise in beiden Hälften der Ausnehmung für den Mitnehmer
103 im unteren Bereich Ausnehmungen 104 auf, von denen die rechte Ausnehmung mit einem
Bezugszeichen versehen ist. Die hier gezeigten Ausnehmungen 104 erstrecken sich senkrecht
zur Rotationsachse des Mitnehmers 103. Der Mitnehmer 103 weist exemplarisch inwendig
eine im Querschnitt nicht kreisförmige Innenkontur beispielhaft in Form einer Innenverzahnung
auf, in die ein Einsatz 105 vorzugsweise formschlüssig eingreift. Dazu weist der Einsatz
105 eine zur Innenkontur des Mitnehmers 103 komplementär gestaltete Außenkontur hier
in Form einer Außenverzahnung auf, sodass beide Teile 103, 105 drehfest zueinander
angeordnet sind.
[0105] In den Einsatz 105 ragt ein Verbindungsabschnitt 38 der Einbauvorrichtung 1 hinein.
In dem Verbindungsabschnitt 38 ist ein Kupplungsteil 41 verschiebbar in einer Führung
42 angeordnet. Das Kupplungsteil 41 ist mehrteilig ausgebildet und kann je nach Position
des Kupplungsteils 41 eine Wirkverbindung zwischen dem Rotor 30 und dem Mitnehmer
103, insbesondere über den Einsatz, 105 herstellen oder freigeben. Hierzu kann das
Kupplungsteil 41 der Schließvorrichtung 100 formschlüssig in eine nicht dargestellte
Innenkontur des Einsatzes 105 eingreifen. Hierbei befindet sich das Kupplungsteil
41 in einer Kupplungsstellung. Die Führung 42 bildet vorzugsweise eine Linearführung
für das Kupplungsteil 41, sodass das Kupplungsteil 41 entlang der Rotorachse 35 des
Rotors 30 geführt bewegbar angeordnet ist. Das Kupplungsteil 41 ist derart bewegbar,
dass das Kupplungsteil 41 außer Eingriff mit dem Einsatz 105 gelangen kann. Hierbei
befindet sich das Kupplungsteil 41 in einer Entkupplungsstellung, wie in Figur 3 dargestellt.
[0106] Die Einbauvorrichtung 1 weist eine Hülle 14 auf, mit der die Einbauvorrichtung 1
in eine zugehörige Einschuböffnung 106 des Gehäuses 101 eingeschoben ist. Eine Befestigungselement
102 in Form einer Schraube ist durch die hier rechte Ausnehmung 104 von der Unterseite
des Gehäuses 101 her und durch eine hier linke Durchgangsöffnung 21 der Hülle 14 des
Stators 10 in eine Schrauböffnung eines später näher erläuterten Statorkörpers 11
des Stators 10 eingeschraubt. Damit fixiert die Schraube 102 den Stator 10 im Gehäuse
101. Ferner ist hier der Schlüsselkanal 36 zum Einführen des Schlüssels 200 bezeichnet,
der in einem ersten Rotorelement 32 des Rotors 30 ausgebildet ist.
[0107] Fig. 3 zeigt die Einbauvorrichtung 1 ohne die Hülle 14. Der Statorkörper 11 ist ebenfalls
als eine Art Hülse ausgebildet und weist innenseitig funktionale Strukturen auf. Der
Statorkörper 11 weist eine Aussparung 19 auf, in die ein Statoreinsatzelement 13 eingesetzt
ist. An einer dem Inneren des Statorkörpers 11 zugewandten Seite des Statoreinsatzelements
13 sind später näher erläuterte Statorelemente 12 angebracht bzw. angeordnet. Die
Statorelemente 12 sind an dem Statoreinsatzelement 13 und dem Statorkörper 11 beweglich
gelagert. Die Statorelemente 12 verbleiben bei einer Drehung des Rotors 30 in dem
übrigen Stator 10.
[0108] Der Rotor 30 umfasst das erste Rotorelement 32, das zugleich einen ersten Rotorabschnitt
bildet, und ein zweites Rotorelement 33, das zugleich einen zweiten Rotorabschnitt
bildet. Der Rotor 30 ist im Statorkörper 11 des Stators 10 rotierbar, aber ortsfest
in Richtung seiner Rotorachse 35 gelagert, die parallel zur Einschubrichtung des Schlüssels
200 in den Schlüsselkanal 36 verläuft. Das Kupplungsteil 41 ist auf dem zweiten Rotorelement
33 des Rotors 30 der Einbauvorrichtung 1 drehfest angeordnet. Beide Rotorelemente
32, 33 sind reversibel lösbar und starr aneinander befestigt und im Statorkörper 11
zusammen rotierbar angeordnet.
[0109] Das zweite Rotorelement 33 weist die Führung 42 auf, in die das Kupplungsteil 41
eingreift und somit drehfest zum zweiten Rotorelement 33 angeordnet ist. Das zweite
Rotorelement 33 ist von einer Grundseite 23 des Stators 10 her in den Statorkörper
11 eingesetzt, und zwar bei der Montage vorzugsweise ohne das erste Rotorelement 32.
[0110] Fig. 4 zeigt die Einbauvorrichtung 1 ohne Hülle 14, Statorkörper 11 und Kupplungsteil
41 im teilweise demontierten Zustand. Gezeigt ist ein erfindungsgemäßes Verlängerungselement
40, das ausgebildet ist, mit dem Schlüssel 200 mechanisch zu interagieren. Wird der
Schlüssel 200 in den Schlüsselkanal 36 eingeschoben, bewegt der Schlüssel 200 bei
Kontakt das Verlängerungselement 40 axial bzw. parallel zu der Rotorachse 35 in Richtung
zum zweiten Rotorelement 33, wie mit dem Pfeil 95 auf dem Verlängerungselement 40
angedeutet. Hierbei kann das Verlängerungselement 40 linear zwischen einer Abzugsposition
und einer Einschubposition bewegt werden. Das Verlängerungselement 40 nimmt bei eingestecktem
Schlüssel 200 die Einschubposition ein, bei der das Verlängerungselement 40 im Vergleich
zur Abzugsposition in Richtung des Mitnehmers 103 verschoben ist. Bei abgezogenem
Schlüssel 200 nimmt das Verlängerungselement 40 die Abzugsposition ein, wie in Figur
7 und 8 dargestellt.
[0111] Dadurch, dass das erfindungsgemäße Verlängerungselement 40 vorgesehen ist, kann der
Schlüsselkanal 36 eine geringe Tiefe aufweisen (s. Fig. 7). Hierdurch sind Bauteile,
die eine Drehung des Mitnehmers 103 nur für berechtigte Benutzer ermöglichen, besonders
gut geschützt. Diese Bauteile werden weiter unten, insbesondere in Bezug auf die Figuren
5 und 6, beschrieben.
[0112] Wie in Figur 7 dargestellt, endet der Schlüsselkanal 36 mit einer Wandung 36a. Wie
in Figur 7 dargestellt ist, ragt nur ein Teil des Verlängerungselements 40, das zur
Interaktion mit dem Schlüssel 200 ausgebildet ist, in den Schlüsselkanal 36. Die Wandung
36a ist im Wesentlichen geschlossen bis auf einen Abschnitt, der für das Hineinragen
des Verlängerungselements 40 in den Schlüsselkanal notwendig ist. Dadurch dass das
Verlängerungselement 40 zumindest mit dem Teil des Verlängerungselements 40, der in
den Schlüsselkanal 36 hineinragt, filigran ausgebildet ist, kann die Wandung 36a den
Schlüsselkanal 36 abschließen und die dahinter liegenden Bauteile schützen. Der Schlüsselkanal
36 kann entsprechend kurz ausgebildet sein.
[0113] Das Verlängerungselement 40 verlängert somit den Aktionsbereich des Schlüssels 200.
[0114] Der Rotor 30, beispielhaft das zweite Rotorelement 33, umfasst eine Führung 65, um
das Verlängerungselement 40 zwischen der Abzugsposition und der Einsteckposition axial
zu führen. Hierzu umfasst die Führung 65 Schienen 65a. Die Schienen 65a wirken mit
korrespondierenden Führungsmitteln 40a des Verlängerungselements 40 zusammen, die
in Figuren 8 und 9 dargestellt sind.
[0115] Die Führung 65 ist als offene Ausnehmung ausgestaltet, wobei eine Anlagefläche 75
des Stators 10 die Ausnehmung begrenzt (s. Figur 7). Hierdurch kann die Sperrvorrichtung
1 kompakt ausgebildet sein.
[0116] Um das Verlängerungselement 40 von der Abzugsposition in die Einschubposition zu
schieben, greift der Schlüssel an einer Angriffsfläche 85 des Verlängerungselements
40 an und verschiebt das Verlängerungselement 40 (s. Figur 8 und 9). Dabei bewegt
das Verlängerungselement 40 das Kupplungsteil 41 (siehe Fig. 2) vom Rotor 30 weg in
Richtung Mitnehmer 103, sodass das Kupplungsteil 41 mit dem Mitnehmer 103 in Rotationseingriff
gelangen kann.
[0117] Ein Durchgang 39 ist in dem Verbindungsabschnitt 38 vorgesehen, damit das Verlängerungselement
40 an das Kupplungsteil 41 gelangt. Hierbei kann entweder das Verlängerungselement
40 oder das Kupplungsteil 41 den Durchgang 39 durchragen.
[0118] Eine Drehung des Schlüssels wird über das erste Rotorelement 32 auf das zweite Rotorelement
33 und somit auf den Verbindungsabschnitt 38 übertragbar. Das Drehmoment wird von
dem Verbindungsabschnitt 38 auf das Kupplungsteil 41 und von dort auf den Mitnehmer
103 übertragen, sofern sich das Kupplungsteil 41 in der Kupplungsstellung befindet.
Das Verlängerungselement 40 wird nicht benötigt, um das Drehmoment von dem Schlüssel
200 auf den Mitnehmer 103 zu übertragen. Hierdurch kann das Verlängerungselement 40
filigran ausgestaltet sein.
[0119] In Figur 10 sind mehrere Alternativen eines Kupplungsteils 41 der erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung 100 abgebildet. Hierbei entspricht das links abgebildete Kupplungsteil
41 dem Kupplungsteil 41, das in der Figur 2 und 3 abgebildet ist. Das rechts abgebildete
Kupplungsteil 41 kann alternativ zu dem links abgebildeten Kupplungsteil 41 eingesetzt,
ohne die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung 1 zu verändern. Beide Kupplungsteile können
mit einer Sperrvorrichtung 1 gemäß dem ersten oder dem zweiten Ausführungsbeispiel
eingesetzt werden.
[0120] Zunächst werden gemeinsame Merkmale beider Kupplungsteile 41 beschrieben. Wie in
Figur 10 dargestellt, ist das Kupplungsteil 41 mehrteilig ausgebildet. Das Kupplungsteil
41 umfasst ein Schiebeelement 91 als erstes Teilstück, ein Kupplungselement 92 als
ein zweites Teilstück und eine Feder 93. Das Schiebeelement 91 ist in einem Kanal
38a des Verbindungsabschnitts 38 geführt.
[0121] Das Schiebeelement 91 wird von dem Verlängerungselement 40 verschoben, wenn sich
das Verlängerungselement 40 von der Abzugsposition in die Einschubposition verschiebt.
Das Kupplungselement 92 ist vorgesehen, in der Führung 42 geführt zu sein und in der
Kupplungsstellung mit dem Mitnehmer 103 in Wirkverbindung zu stehen. Wird das Schiebeelement
91 bei einem Einstecken des Schlüssels 200 verschoben und der Einsatz 105 und das
Kupplungselement 92 befinden sich in einer geometrisch zueinander passenden räumlichen
Position zueinander, so wird über die Feder 93 das Kupplungselement 92 ebenfalls verschoben,
so dass das Kupplungselement 92 in die Kupplungsstellung, d. h. in Eingriff mit dem
Einsatz 105 und damit in Wirkverbindung mit dem Mitnehmer 103, gelangt. Wird das Schiebeelement
91 bei einem Einstecken des Schlüssels 200 verschoben und der Einsatz 105 und das
Kupplungselement 92 sind in einer geometrisch nicht zueinander passenden räumlichen
Position zueinander, so wird die Feder 93 gespannt und das Kupplungselement 92 verbleibt
zunächst in der Entkupplungsstellung, solange bis der Einsatz 105 und das Kupplungselement
92 eine geometrisch zueinander passende räumliche Position zueinander einnehmen können
und das Kupplungselement 92 durch die Kraft der Feder 93 in die Kupplungsstellung
gelangt.
[0122] Um einen kleinen Bauraum für die Sperrvorrichtung 1 zu ermöglichen, ist hierbei vorgesehen,
dass der Schlüssel 200 ohne zwischengeschalteten Kraftspeicher das Verlängerungselement
40 in die Einschubposition schiebt. Das Verlängerungselement 40 schiebt das Kupplungsteil
41 ohne zwischengeschalteten Kraftspeicher. Der Kraftspeicher in Form der Feder 93
ist vielmehr außerhalb eines Innenraums der Sperrvorrichtung 1 in dem Verbindungsabschnitt
38 vorgesehen.
[0123] Das Verlängerungselement 40 ist ausgebildet, das Kupplungsteil 41 zu schieben, jedoch
ohne mit dem Kupplungsteil 41 formschlüssig in Eingriff zu stehen (s. Figuren 8 und
9). Hierzu umfasst das Verlängerungselement einen Abschnitt 86.
[0124] In dem links abgebildeten Kupplungsteil 41 verbleibtei einem Schlüsselabzug das Kupplungselement
92 zunächst in der Kupplungsstellung. In der Abzugsposition lässt jedoch das Verlängerungselement
40 eine Bewegung des Kupplungselements 92 in die Entkupplungsstellung zu. Hierdurch
ist der Mitnehmer 103 über das Kupplungselement 92, das zweite Rotorelement 33 und
das Sperrelement 31 mit dem Stator 10 verbunden, so dass der Mitnehmer 103 bei abgezogenem
Schlüssel sich nicht drehen kann. Hierdurch ist ein guter Manipulationsschutz gegeben.
[0125] Eine Bewegung des Kupplungselements 92 in die Entkupplungsstellung kann z. B. über
einen Druck auf ein weiteres Schiebeelement 94 erfolgen. Das Schiebeelement 94 kann
beispielsweise Teil einer weiteren Schließvorrichtung auf der anderen Seite der Tür
sein. Bei einem Einstecken eines Schlüssels in die weitere Schließvorrichtung wird
das Schiebeelement 94 verschoben. Hierdurch wird unmittelbar oder über ein Spannen
einer weiteren Feder 96 ein weiteres Kupplungselement 97 in eine Kupplungsstellung
mit dem Mitnehmer 103 geschoben. Zumindest wenn der Schlüssel der erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung 100 abgezogen ist, wird hierbei das Kupplungselement 92 aus der
Kupplungsstellung in die Entkupplungsstellung verschoben.
[0126] Das in Figur 10 abgebildete rechte Kupplungsteil 41 wird beispielsweise eingesetzt,
wenn auf der anderen Seite der Tür ein Knauf verwendet wird. Der Knauf ist fest mit
dem Mitnehmer 103 verbunden. Wird der Schlüssel 200 von der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
100 abgezogen und das Verlängerungselement 40 in die Abzugsposition bewegt, so wird
durch die Kraft der Feder 96 das Kupplungselement 92 in die Entkupplungsstellung gedrückt.
Die Angriffsfläche 85 des Verlängerungselements und der Abschnitt 86 des Verlängerungselements
sind bevorzugt starr miteinander verbunden.
[0127] Dieses ermöglicht, dass das Verlängerungselement filigran ausgebildet sein kann.
[0128] Das Verlängerungselement 40 wird weiter in Verbindung mit den Figuren 7 bis 9 später
detaillierter beschrieben.
[0129] Ein Übertragungselement 44, hier beispielsweise in Form von Kontaktelementen, ist
an einem Gehäuse 46 federnd befestigt, um mit dem Schlüssel 200 eine Daten- und/oder
Energieübertragungsverbindung herzustellen. Dadurch ist es möglich, elektronische
Daten, beispielsweise eine Authentifizierungsinformation oder einen Öffnungsbefehl,
aus dem Schlüssel 200 auszulesen oder von dem Schlüssel 200 zu empfangen. Eine elektronische
Steuerungsvorrichtung 53 der Sperrvorrichtung 1 in Form einer Steuerplatine ist mit
dem Übertragungselement 44 gekoppelt, um die Daten auszulesen und ggf. auszuwerten.
Ergibt die Prüfung der Steuerungsvorrichtung 53, dass der Benutzer des Schlüssels
200 berechtigt ist, die zugehörige Tür zu öffnen, und/oder liegt der Steuerungsvorrichtung
53 ein Öffnungsbefehl vor, so wird eine elektromechanische Aktuatorbaugruppe 50 aktiviert.
[0130] Ebenfalls empfängt die Sperrvorrichtung 1 elektrische Energie einer Batterie des
Schlüssels 200.
[0131] Dabei umfasst die Aktuatorbaugruppe 50 einen elektromechanischen Aktuator 52 hier
in Form eines Elektromotors, an dessen Abtriebswelle ein Blockierelement 51 drehfest
angeordnet ist.
[0132] Die Aktuatorbaugruppe 50 mit dem elektromechanischen Aktuator 52 in Form des Elektromotors
und mit dem Blockierelement 51 an dessen Abtriebswelle weist ein Federelement 80 auf.
Das Federelement 80 wirkt mit dem Blockierelement 51 derart zusammen, dass bei einer
Bewegung des Blockierelements 51 aus der Ausgangsposition in die Freigabeposition,
mithin also eine Verdrehung des Blockierelementes 51, das Federelement 80 zumindest
zeitweise derart gespannt wird, dass das Federelement 80 das Blockierelement 51 in
Richtung der Ausgangsposition zurückdrängt, insofern also in eine bestimmte Rotationsposition
zurückdreht. Eine detailliertere Beschreibung der Wechselwirkung des Federelementes
80 mit dem Blockierelement 51 folgt in Zusammenhang mit Figur 5.
[0133] Weiterhin vorgesehen ist, wie in weiterer Zusammenschau mit Figur 5 gezeigt, ein
Sperrelement 31 der Sperrvorrichtung 1, das im zweiten Rotorelement 33 vorzugsweise
senkrecht zur Rotorachse 35 auf das Blockierelement 51 zu und von diesem weg linear
bewegbar gelagert ist. In der hier gezeigten ersten Stellung befindet sich das Sperrelement
31 in einer Sperrelement-Ausnehmung 15, die vom Statoreinsatzelement 13 und den Statorelementen
12 gebildet ist. Damit sind das zweite Rotorelement 33 und damit das Kupplungsteil
41 daran gehindert, gedreht zu werden. Das Drehen des eingeschobenen Schlüssels 200
zum Entriegeln des zugehörigen Schlosses ist somit verhindert. In einer nicht dargestellten
zweiten Stellung des Sperrelements 31 gelangt dieses außer Eingriff mit der Sperrelement-Ausnehmung
15 des Stators 10. Hierdurch ist es möglich, den Rotor 30 in dem Stator 10 und damit
den Mitnehmer 103 zu drehen, um die Schließvorrichtung zu betätigen und eine Freigabe
der Schließung zu bewirken.
[0134] Die Figuren 5 und 6 zeigen ausgewählte Elemente der Sperrvorrichtung 1 aus Fig. 4.
Dabei zeigt Fig. 5 die Anordnung des Sperrelementes 31 in Bezug auf das Blockierelement
51 und das Statoreinsatzelement 13 nebst Statorelementen 12. Das Blockierelement 51
ist zwischen einer Freigabeposition, in der eine Aussparung 54 des Blockierelements
51 dem Sperrelement 31 gegenüberliegt, so dass das Sperrelement 31 in die Aussparung
54 einfahren und die zweite Stellung einnehmen kann, und einer Blockierposition, in
der die Aussparung 54 dem Sperrelement 31 nicht gegenüberliegt, so dass das Sperrelement
31 gehindert ist, in die Aussparung 54 einzufahren, drehbar. In den Figuren 4 und
5 sind Blockierpositionen des Blockierelements 51 dargestellt. Die Blockierposition,
die das Blockierelement 51 in der unbetätigten Sperrvorrichtung 1 innehalt, wird als
Ausgangsposition bezeichnet.
[0135] Das Sperrelement 31 ist an seinem dem Blockierelement 51 zugewandten Anlageabschnitt
63 gestaltet, in die Aussparung 54 einfahren zu können, wenn sich das Blockierelement
51 in der Freigabeposition befindet und die Aussparung 54 dem Anlageabschnitt 63 des
Sperrelements 31 gegenüberliegt, in Figur 5 also nach oben weist. Hierdurch ist es
möglich, dass das Sperrelement 31 in die zweite Stellung gelangt. In den Blockierpositionen
des Blockierelements 51 hingegen muss das Sperrelement 31 in der ersten Stellung verbleiben.
[0136] Eine dem Sperrelement 31 zugewandte, erste Anlagefläche 16 der Statorelemente 12
ist gestaltet, das Sperrelement 31 beim Weiterdrehen des Rotors 30 in Richtung Blockierelement
51, also in die zweite Stellung, zu drängen, in der der Rotor 30 gegenüber dem Stator
10 frei rotierbar ist. Die erste Anlagefläche 16 ist als schräge Fläche ausgebildet,
die das Sperrelement 31 in die zweite Stellung drängt.
[0137] Die Statorelemente 12 sind zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position
beweglich an dem Statoreinsatzelement 13 gelagert. Die Statorelemente 12 werden mittels
Federelementen 18 in die erste Position gedrängt. Die Federelemente 18 sind im Stator
10 gelagert. Die Bewegung der Statorelemente 12 von der ersten Position in die zweite
Position gemäß der Bewegungsrichtung 71 ist senkrecht zu der Bewegungsrichtung 70
des Sperrelements 31.
[0138] Bei einem Ablauf zum Entsperren des Rotors 30 gegenüber dem Stator 10 befindet sich
zunächst das Sperrelement 31 in der Sperrelement-Ausnehmung 15. Hierbei ist das Sperrelement
31 in dem Rotor 30 geführt. Zusätzlich liegt das Sperrelement 31 an den ersten Anlageflächen
16 der Statorelemente 12 an. Hierdurch wird das Sperrelement 31 zentriert. Diese Stellung
des Sperrelements 31 wird als Ruheposition bezeichnet. In der Ruheposition ist das
Sperrelement 31 bevorzugt beabstandet von dem Blockierelement 51 angeordnet.
[0139] Ein Benutzer möchte nun die Tür entriegeln und steckt den Schlüssel 200 in den Schlüsselkanal
36. Hierdurch wird eine elektronische Kommunikation des Schlüssels mit der Steuerungsvorrichtung
53 gestartet, bei der elektronisch festgestellt wird, ob der Benutzer berechtigt ist.
[0140] Ist der Benutzer zum Entriegeln der Tür berechtigt, so steuert die Steuerungsvorrichtung
53 den Aktuator 52 an. Der als Elektromotor ausgebildete Aktuator 52 dreht das Blockierelement
51 in die Freigabeposition, in der die Aussparung 54 dem Sperrelement 31 gegenüber
liegt. Wird nun mittels des Schlüssels 200 der Rotor 30 in Drehbewegung versetzt,
so gleitet das Sperrelement 31 an einer der ersten Anlageflächen 16 entlang in die
zweite Stellung, in der das Sperrelement 31 in die Aussparung 54 eingreift, wobei
das Sperrelement 31 mit nicht dargestellten Federn in die Sperrelement-Ausnehmung
15 hinein vorgespannt ist. Das Sperrelement 31 bewegt sich sodann durch die Rotation
des Rotors 30 in die Bewegungsrichtung 70.
[0141] Die Statorelemente 12 verbleiben hierbei in der ersten Position. Dies wird dadurch
ermöglicht, dass die Federelemente 18 eine höhere Kraft auf das Statorelement 12,
an dem das Sperrelement 31 entlanggleitet, ausüben als die nicht dargestellten Federn,
die das Sperrelement 31 nach oben in die Sperrelement-Ausnehmung 15 drängen.
[0142] Der Rotor 30 ist nun frei drehbar. Das Entlanggleiten des Sperrelements 31 erfolgt
an derjenigen der ersten Anlageflächen 16, in die das Sperrelement 31 gedreht wird.
Das Sperrelement 31 ist in beiden Drehrichtungen von den ersten Anlageflächen 16 umgeben,
so dass die Drehung in beide Richtungen bei Anlage an einer der ersten Anlageflächen
16 das Sperrelement 31 in die zweite Stellung bewegen lässt. Damit in beide Drehrichtungen
erste Anlageflächen 16 vorhanden sind, ist die Sperrelement-Ausnehmung 15 beidseitig
von zumindest einem ersten Statorelement 12 und einem zweiten Statorelement 12 umgeben.
[0143] Der Stator 10 weist, wie in Figur 6 gezeigt, zweite Anlageflächen 17 auf, die das
Sperrelement 31 in der ersten Stellung belässt. Die zweiten Anlageflächen 17 kommen
funktional zum Einsatz, wenn der Benutzer nicht berechtigt ist, die Tür zu entriegeln.
Die zweiten Anlageflächen sind in dem oder am Statoreinsatzelement 13 ausgebildet.
Befindet sich das Sperrelement 31 in der Ruheposition, so sind die zweiten Anlageflächen
17 weiter von dem Sperrelement 31 beanstandet als die ersten Anlageflächen 16.
[0144] Bevorzugt sind die zweiten Anlageflächen 17 ebenfalls geneigt, jedoch bezogen auf
die Bewegungsrichtung 70 des Sperrelements 31 entgegengesetzt den ersten Anlagenflächen
16. Die zweiten Anlagenflächen 17 bilden somit einen stumpfen Winkel zur Bewegungsrichtung
70 des Sperrelements 31.
[0145] An seinem dem Statoreinsatzelement 13 zugewandten Ende weist das Sperrelement 31,
entlang der Rotationsachse des Blockierelements 51 und/oder der Rotorachse 35 gesehen,
einen Querschnitt auf, der die Form eines sich in Richtung Blockierelement 51 verjüngenden,
symmetrischen Trapezes hat. Die Schenkel dieses Trapezes bilden nach außen in Bezug
auf das Sperrelement 31 Kopfflächen 60. Die Kopffläche 60 und die korrespondierende
Anlagefläche 17 sind zu der Bewegungsrichtung des Sperrelements 31 ausgebildet geneigt.
[0146] Ist der Benutzer nicht zum Entriegeln der Tür berechtigt, so ergibt sich folgender
Ablauf. Das Sperrelement 31 befindet sich zunächst in der Ruheposition. Ein Schlüssel
200 ohne eine Schließberechtigung wird in den Schlüsselkanal 36 eingesteckt. Der elektronische
Datenaustausch ergibt, dass keine Berechtigung zum Entriegeln der Tür vorliegt. Daher
wird der Aktuator 52 nicht angesteuert und das Blockierelement 51 verbleibt in einer
Blockierposition, in der die Aussparung 54 dem Sperrelement 31 nicht gegenüberliegt,
wie in Figur 4 und 5 dargestellt. Vielmehr liegt ein Außenumfang des Blockierelements
51 dem Sperrelement 31 gegenüber.
[0147] Wird der Rotor 30 gedreht, so versucht das Sperrelement 31 an der ersten Anlagefläche
16 entlangzugleiten. Dieses gelingt jedoch nicht, da das Sperrelement 31 auf einem
Außenumfang des Blockierelements 31 aufsteht. Somit lässt sich das Sperrelement 31
nicht entgegen der Kraft der Federn (nicht gezeigt) in die zweite Stellung drängen.
[0148] Stattdessen wird das Statorelement 12, das sich in Drehrichtung des Sperrelements
31 befindet, von dem Sperrelement 31 entgegen der Kraft der Feder 18 zurückgedrängt,
bis das Sperrelement 31 an der zweiten Anlagefläche 17 anliegt. Das Statorelement
12 befindet sich nun in der zweiten Position. Hierbei kommt die Kopffläche 60 des
Sperrelements 31 mit der der korrespondierenden, einem der Schenkel des Trapezes gegenüberliegenden,
zweiten Anlagefläche 17 zur Anlage. Wird versucht, den Rotor 30 über den Schlüssel
200 mit Kraft zu drehen, so erzeugt die gezeigte Anordnung keine höhere Kraft vom
Sperrelement 31 auf das Blockierelement 51.
[0149] Die Anlagefläche 17 ist derart ausgebildet, dass die Anlagefläche 17 das Sperrelement
31 in der ersten Stellung hält. Somit bleibt der Rotor 30 durch das Sperrelement 31
blockiert, so dass eine Entriegelung der Tür unterbleibt.
[0150] Jede der Anlageflächen 17 korrespondiert zu einer jeweiligen Seite der zugewandten
Kopffläche 60 des Sperrelements 31. Die Fläche 60 und die jeweils korrespondierende
Anlagefläche 17 sind derart ausgebildet, dass sich die Anlagenfläche 17 zwischen der
Fläche 60 und dem Blockierelement 51 befindet, wenn das Sperrelement 31 an der Anlagefläche
17 anliegt.
[0151] Wird versucht, den Rotor 30 weiter zu drehen, so gleitet das Sperrelement 31 entgegen
der Bewegungsrichtung 70 von dem Blockierelement 51 weg. Dieses wird durch die Schräge
der zweiten Anlagefläche 17 erreicht. Das Sperrelement 31 kann mit der Kopffläche
60 auf der zweiten Anlagefläche 17 entlanggleiten. Somit können das Sperrelement 31
und das Blockierelement 51 bei der Anlage an der zweiten Anlagefläche 17 voneinander
beabstandet sein. Zusätzlich oder alternativ werden die Kräfte, die auf das Sperrelement
31 bei einer weiteren versuchten Drehung des Rotors 30 wirken, in die zweite Anlagefläche
17 abgeleitet. Hierzu trägt bei, dass die Kopfflächen 60 zu den zweiten Anlageflächen
korrespondieren und somit das Sperrelement 31 flächig an der zweiten Anlagenfläche
anliegt.
[0152] Hierdurch wird eine Beschädigung des Blockierelements 51 vermieden, und dieses nimmt
nicht die Kräfte auf, die entstehen, wenn mit Gewalt versucht wird, den Rotor 30 im
Stator 10 zu verdrehen. Insbesondere ist es hierdurch möglich, das Blockierelement
51 filigran auszuführen und beispielsweise nur einseitig zu lagern oder auf einer
dünnen Welle des als Motor ausgeführten elektromechanischen Aktuators 52 aufzunehmen.
[0153] Die Sperrelement-Aussparung ist mit dem Bezugszeichen 15 versehen. Fig. 6 zeigt die
Anordnung von Fig. 5 von einer Stirnseite des Sperrelements 31 gesehen, nur ohne Blockierelement
51. Hierbei befinden sich die Statorelemente 12 in der zweiten Position. Gleiche Bezugszeichen
in Figur 6 gelten dabei durch die Beschreibung der Figur 5 als in Figur 6 mit beschrieben.
[0154] Weiterhin ist mit Blick auf Figur 5 das Federelement 80 gezeigt, dass das Blockierelement
51 und den elektromagnetischen Aktuator 52 umspannt. Das Federelement 80 ist auf der
hier hinteren Seite mit seinem dortigen Endabschnitt in nicht gezeigter Weise starr
eingespannt, und das Federelement 80 als Torsionsfeder weist einen Torsionsschenkel
80a auf, der in einen etwa 90° von diesem abgewinkelten Anlageschenkel 80b übergeht,
der gegen einen Zapfen 51 b am Blockierelement 51 vorspannt ist. Die Vorspannung des
Anlageschenkels 80b gegen den Zapfen 51b erfolgt über die Torsion des Torsionsschenkels
80a so, dass das Blockierelement 51 rotatorisch in die hier gezeigte Ausgangsposition
vorgespannt wird, in der das Blockierelement 51 eine Bewegung des Sperrelementes 31
verhindert und der Rotor 30 im Stator 10 nicht drehbar ist. In dieser Position ist
die Aussparung 54 nicht fluchtend mit dem Sperrelement 31 ausgerichtet.
[0155] Wird der elektromechanische Aktuator 52 bestromt, so wird das Blockierelement 51
in der hier dargestellten Ansicht entgegen dem Uhrzeigersinn gemäß dem Pfeil 81 verdreht,
so dass sich durch diese Verdrehung die Vorspannung im Torsionsschenkel 80a des Federelementes
80 verändert und sich nach Durchlaufen eines Totpunktes schließlich wieder verringert.
Durch diese Verdrehung des Blockierelementes 51 kann die Aussparung 54 in die korrespondierende
Freigabeposition mit dem Sperrelement 31 verdreht werden. Um die Position der Aussparung
54 korrespondierend zum Sperrelement 31 zu arretieren, ist ein Anschlag 83 des Verlängerungselements
vorgesehen, der in Verbindung mit Figur 7 näher erläutert wird und gegen den eine
Haltenocke 51 a des Blockierelementes 51 zur Anlage gelangen kann.
[0156] Wird das Blockierelement 51 in die Freigabeposition verdreht, so kann die Haltenocke
51a gegen den Anschlag 83 zur Anlage gelangen, wenn sich das Verlängerungselement
40 in der Einschubposition befindet. Hierdurch wird das Blockierelement 51 in der
Freigabeposition gehalten.
[0157] Das Federelement 80 drückt dabei das Blockierelement 51 nach Durchlaufen des Totpunkts
in Richtung der Freigabeposition. In der Freigabeposition drückt das Federelement
80 das Blockierelement 51 gegen den Anschlag 83 des Verlängerungselements 40.
[0158] Wird das Verlängerungselement 40 wieder entgegen der Bewegungsrichtung 95 in die
Abzugsposition bewegt, so gelangt der Anschlag 83 außer Eingriff mit der Haltenocke
51a. Das Blockierelement 51 dreht sodann wieder in die Ausgangsposition, wobei die
Rückdrehung mittels einer Kraftbeaufschlagung des Federelementes 80 erfolgt. Die Drehung
erfolgt ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn gemäß dem Pfeil 81. Somit lässt das Verlängerungselement
40 in der Abzugsposition eine Bewegung des Blockierelements 51 mittels des Federelements
40 in die Ausgangsposition zu.
[0159] Ohne Manipulation dreht das Blockierelement 51 somit stets entgegen dem Uhrzeigersinn
81. Allerdings kann durch eine Manipulation das Blockierelement 51 auch mit dem Uhrzeigersinn
82 gedreht werden, da das Blockierelement 51 auf der Abtriebswelle des Aktuators 52
angeordnet ist. Die Bewegung des Blockierelements 51 von der Ausgangsposition in die
Freigabeposition in Drehrichtung 82 wird zum einen durch einen starken Anstieg der
Federspannung 80 erschwert. Zum anderen wird die Bewegung des Blockierelements 51
von der Ausgangsposition in die Freigabeposition in Drehrichtung 82 verhindert, wenn
sich das Verlängerungselement in der Einschubposition befindet.
[0160] In der Einschubposition verhindert das Verlängerungselement 40, insbesondere der
Anschlag 83, dass das Blockierelement 51 in der zweiten Drehrichtung in die Freigabeposition
gelangen kann. Vielmehr würde hierbei vor Erreichen der Freigabeposition die Haltenocke
51a an einen, in Figur 8 unten dargestellten, Bereich 83a des Anschlags 83 stoßen.
Die erste Drehrichtung ist durch den längeren Drehwinkelbereich zum Erreichen der
Freigabeposition hingegen besonders vor Manipulation geschützt.
[0161] Das Blockierelement 51 kann ausgehend von der Ausgangsposition in eine erste Richtung,
insbesondere ein erste Drehrichtung 81, und in eine zweite Richtung, insbesondere
in eine zweite Drehrichtung 82, bewegbar sein, wobei das Federelement 80 und das Blockierelement
51 derart zusammenwirken, dass das Federelement 80 sowohl bei einer Bewegung in die
erste Richtung als auch bei einer Bewegung in die zweite Richtung zumindest zeitweise
gespannt wird.
[0162] Wie aus der Figur 11, aus der Figur 7 und aus einer Zusammenschau der Figur 11 und
der Figur 7 hervorgeht, erstreckt sich das Verlängerungselement 40 an dem Blockierelement
51, an dem Sperrelement 31, an der Steuerungsvorrichtung 53 und an dem Aktuator 52
vorbei. Somit sind die Bauelemente, die es einem berechtigten Benutzer ermöglichen,
den Rotor 30 zu drehen, radial neben dem Verlängerungselement 40 angeordnet. Das Blockierelement
51, das Sperrelement 31, die Steuerungsvorrichtung 53 und der Aktuator 52 befinden
sich geschützt hinter der Wandung 36a.
[0163] In Figur 7 zeigt eine Schnittansicht durch die Sperrvorrichtung 1, wobei der Stator
10 mit dem Statorkörper 11 gezeigt ist, und im Statorkörper 11 sind das erste Rotorelement
32 und das zweite Rotorelement 33 gezeigt. Das erste Rotorelement 32 weist den Schlüsselkanal
36 auf, in den der in Figur 1 gezeigte Schlüssel 200 eingesetzt werden kann. Das zweite
Rotorelement 33 geht in den Verbindungsabschnitt 38 über, der bereits in Verbindung
mit Figur 2 beschrieben wurde. Die Schnittansicht ist so gewählt, dass innerhalb des
Statorkörpers 11 das Verlängerungselement 40 dargestellt ist und zugleich ist das
zweite Rotorelement 33 quergeschnitten dargestellt. Das Verlängerungselement 40 erstreckt
sich durch den Statorkörper 11 außermittig, sodass das Verlängerungselement 40 einen
radialen Abstand zur mittigen Rotorachse 35 aufweist.
[0164] Ein Gehäuse 46 dient dazu, die Rotorelemente 32, 33 axial aneinander zu befestigen.
Hierzu umfasst das Gehäuse 46 ein Rastelement 48, das in das zweite Rotorelement 33
einrastet. Hierzu umfasst das zweite Rotorelement 33 eine Nut 77. Zudem umfasst das
Gehäuse 46 ein erstes Rastelement 47, das in das erste Rotorelement 32 einrastet.
Hierzu umfasst das erste Rotorelement 32 eine Kante 78. Das Gehäuse 46 ist mit der
Übertragungsvorrichtung 44 verbunden (s. Fig. 4). Das Gehäuse 46 umfasst die Wandung
36a.
[0165] Das zweite Rotorelement 33 weist einen Vorsprung 43 auf, wobei der Vorsprung 43 einstückig
mit dem übrigen zweiten Rotorelement 33 ausgebildet ist, wobei durch den Vorsprung
43 die axiale Lage gegenüber dem Stator 10 in einer Raumrichtung festgelegt ist, indem
der Vorsprung 43 gegen eine Grundseite 23 des Stators 10 bzw. den Statorkörper 11
anliegt.
[0166] Das erste Rotorelement 32 ist durch einen Schnappring 72 axial festgelegt, sowohl
in Pfeilrichtung 79 als auch entgegen der Pfeilrichtung 79. Der Schnappring 72 ist
in einer Nut 73 des ersten Rotorelements 33 angeordnet.
[0167] Das Verlängerungselement 40 wird durch eine Feder 49 in die Abzugsposition gedrängt,
sodass die Kraftbeaufschlagung durch die Feder 49 gegen die Einschubbewegung des Schlüssels
200 erfolgt.
[0168] Das Verlängerungselement 40 weist ein federndes Eingriffselement 74 auf (s. auch
Fig. 8 und 9). Das Eingriffselement 74 ist zum Eingriff in den Schlüssel 200 vorgesehen.
Durch den Eingriff des Eingriffselementes 74 in den Schlüssel 200 kann das Verlängerungselement
40 bei einem Schlüsselabzug von der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt
werden. Zwar unterstützt auch die Feder 49 die Bewegung des Verlängerungselements
40 in die Abzugsposition, jedoch ist die Feder 49 manipulierbar. Durch das Eingriffselement
74 wird einer Manipulation vorgebeugt.
[0169] Der Eingriff des Eingriffselements 74 erfolgt dadurch, dass das Eingriffselement
74 in der Einschubposition an der Innenseite 75 des Statorkörpers 11 als Anlagefläche
75 gegen die federnde Wirkung des Eingriffselements 74 anliegt und zum Eingriff in
den Schlüssel 200 gedrängt wird. In der Abzugsposition befindet sich hingegen das
Eingriffselement 74 in einem Hohlraum 76 im Inneren des ersten Rotorelements 32. Hierdurch
ist es möglich, dass das Eingriffselement 74 durch die federnde Kraft des Eingriffselements
74 aus dem Schlüssel 200 gleitet. Zusätzlich umfasst das Eingriffselement 74 eine
in Figur 9 abgebildete Fase 84 als Gleitfläche, die an einem korrespondierenden Fase
202 des Schlüssels 200 (s. Fig. 12) als Gleitfläche des Schlüssels entlanggleitet
und damit das Eingriffselement 74 aus dem Eingriff mit dem Schlüssel 200 führt. Der
Hohlraum 76 geht dabei in den Schlüsselkanal 36 über.
[0170] Das Eingriffselement 74 kann so ausgestaltet sein, dass entweder alleine durch die
federnde Kraft, durch die Fase 84 oder durch eine Kombination aus der federnden Kraft
und dem Gleiten der Fase 84 das Verlängerungselement 40 außer Eingriff mit dem Schlüssel
200 gelangt, wenn der Schlüssel 200 abgezogen wird.
[0171] Bei einem Einstecken des Schlüssels 200, der mittels der Angriffsfläche 85 das Verlängerungselement
40 schiebt, wird während des Schiebens das Eingriffselement 74 gegen die federnde
Kraft durch die Anlagefläche 75 in Richtung des Schlüssels gedrängt, so dass das Eingriffselement
74 in den Schlüssel zum Eingriff gelangt.
[0172] Das Eingriffselement 74 ist einteilig mit einem Grundkörper des Verlängerungselementes
40 ausgeführt, wobei das Eingriffselement 40 einen Federabschnitt 74a aufweist. Der
Federabschnitt 74a ist blattfederartig ausgeführt. Am freien Ende des Federabschnittes
74a befindet sich ein Federkopf 74b, wobei am Federkopf 74b eine Rastnase 74c mit
der Fase 84 ausgebildet ist, die in eine korrespondierende Vertiefung im Schüssel
200 eingreifen kann. Die Rastnase 74c ist zum Grundkörper des Verlängerungselementes
40 hin ausgerichtet und weist eine Schrägen 74e auf, die ein Eingreifen der Rastnase
74c in die Vertiefung im Schlüssel 200 ermöglichen bzw. erleichtern kann.
[0173] Besonders bevorzugt ist das gesamte Verlängerungselement 40 mit dem Abschnitt 86,
der Angriffsfläche 85 und dem Eingriffselement 74 einteilig ausgebildet.
[0174] Der Abschnitt 86 des Verlängerungselementes 40 ist mit Bezug auf den Grundkörper
des Verlängerungselementes 40 versetzt ausgeführt, wobei benachbart neben dem Abschnitt
86 die Feder 49 in den Grundabschnitt des Verlängerungselemente 40 eingesetzt ist.
Die Stirnseite des Abschnittes 86 dient zum Einleiten einer Schubbewegung in das Kupplungsteil
41, wie in Figur 2 gezeigt. Somit ist das Verlängerungselement 40 gewinkelt ausgeführt.
[0175] Der Schlüssel 200 umfasst, wie in Figur 12 dargestellt, eine erste Vertiefung 201,
in der das Eingriffselement 74 eingreifen kann. Der Schlüssel 200 umfasst die Gleitfläche
202. Der Schlüssel 200 umfasst eine Schräge 203, um mit der Schräge 74e zusammenzuwirken.
Der Schlüssel 200 weist Kontaktelemente 205 zur Kontaktierung der Kontaktelemente
44 auf. Das erste Rotorelement 32 weist einen größeren Durchmesser als das zweite
Rotorelement 33 auf. Hierdurch kann der Hohlraum 76 bereitgestellt werden.
[0176] Figur 11 stellt das Verlängerungselement 40 in einer perspektivischen Ansicht benachbart
zur elektromagnetischen Aktuatorbaugruppe 50 dar. Das Verlängerungselement 40 wird
mit der Feder 49 vorgespannt, wobei die Vorspannrichtung der Richtung entspricht,
in der das Verlängerungselement 40 in der Abzugsposition für den Schlüssel 200 gehalten
wird. Das Eingriffselement 74 kann in dieser Position in den Schlüssel 200 eingreifen,
wenn der Schlüssel 200 durch einen Bediener eingeschoben wird oder den Schlüssel 200
bei einem Abzug freigeben. Bei der Einschubbewegung von der Abzugsposition in die
Einschubposition des Schlüssels 200 wird die Feder 49 komprimiert.
[0177] Ein ringförmiger Vorsprung 22 ist aus insbesondere halbschalenartigen Teilen 87,
90 gezeigt. Die Teile sind in eine umlaufend ausgebildete Nut 45 des ersten Rotorelements
32 eingesetzt, siehe Fig. 4. Nach außen hervorstehende Vorsprünge 25 des ringförmigen
Vorsprungs 22 fixieren die Teile des Vorsprungs 22 im Statorkörper 11 in ihrer Relativposition
zueinander und zum Statorkörper 11. Somit verbleibt der Vorsprung 22 im Stator 10
und dreht nicht mit dem Rotor 30 mit.
[0178] Der ringförmige Vorsprung 22 wirkt mit dem eingeschobenen Schlüssel 200 vorzugsweise
bajonettartig als Schlüsselabzugssperre zusammen. Hierzu greift der Vorsprung 22 in
eine Ausnehmung 204 des Schlüssels ein. Der Vorsprung 22 verhindert, dass bei eingestecktem
Schlüssel 200 der Schlüssel 200 durch die Feder 49 Sperrvorrichtung 1 gedrückt wird,
so dass das Verlängerungselement 40 bereits vorzeitig in die Abzugsposition und damit
das Blockierelement 51 in die Blockierposition gelangt.
[0179] Wenn der Bajonettverschluss gelöst ist, d.h. in der Schlüsselstellung, in der die
Ausnehmung des Schlüssels im Spalt 89 angeordnet ist, würde die Feder 49 das Verlängerungselement
40 und über die Angriffsfläche 85 auch den Schlüssel 200 aus der Sperrvorrichtung
1 drängen. Um dieses zu verhindern, ist eine halbmondartige Federvorrichtung 88, die
den Spalt 89 zusammendrückt, so dass der Spalt 89 eine geringere Breite b als der
Schlüssel 200 aufweist. Hierdurch ist verhindert, dass die Feder 49 den Schlüssel
durch den Spalt 89 drückt. Vielmehr muss ein Benutzer gegen die Kraft der Federvorrichtung
88 den Schlüssel aktiv aus der Sperrvorrichtung 1 ziehen.
[0180] Die Einbauvorrichtung 1 kann auch in andere Schließvorrichtungen eingesetzt werden,
beispielsweise in einen Halbzylinder, einen Knaufzylinder, einem Möbelzylinder oder
einem Hängeschloss. Ebenfalls kann die Einbauvorrichtung in Schaltelementen eingesetzt
werden.
[0181] Es ist denkbar, dass das Kupplungsteil 41 fehlt. Vielmehr können erfindungsgemäße
Schließvorrichtungen vorgesehen sein, in denen der Mitnehmer 103 starr an dem Rotor
30 befestigt ist. Der Mitnehmer 103 kann zudem selbst als Riegel dienen, z. B. bei
einem Möbelschloss.
[0182] Der Mitnehmer 103 und der Einsatz 105 können einstückig miteinander ausgebildet sein.
[0183] Das Statoreinsatzelement 13 und der Statorkörper 11 können einteilig ausgebildet
sein. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Hülle 14 fehlt und der Statorkörper direkt
in dem Schließvorrichtungsgehäuse 101 befestigt ist.
[0184] In einer weiteren Alternative der Erfindung ist die Sperrvorrichtung 1 nicht als
Einbauvorrichtung 1 ausgebildet. Vielmehr ist der Stator 10 als Schließvorrichtungsgehäuse
101 ausgebildet. Somit kann der Rotor 30 ausgebildet sein, direkt in ein Schlißevorrichtungsgehäuse
101, insbesondere im Schließzylindergehäuse 101, eingeschoben zu werden. In diesem
Falle umfasst die Sperrvorrichtung 1 den Mitnehmer 103 und gegebenenfalls das Kupplungsteil
41.
[0185] Die Übertragungsvorrichtung 44 kann beispielsweise als Kontaktelement zur elektrischen
Kontaktierung des Schlüssels ausgebildet sein.
[0186] Das erste und das zweite Rotorelement 32, 33 können einteilig als erster und zweiter
Rotorabschnitt ausgebildet sein.
[0187] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
1. Elektromechanische Sperrvorrichtung (1) für ein Verschlusselement oder für ein Schaltelement
mit einem Stator (10) und
mit einem Rotor (30), wobei der Rotor (30) in dem Stator gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sperrvorrichtung (1) ein Verlängerungselement (40) umfasst, wobei das Verlängerungselement
(40) zwischen einer Einschubposition und einer Abzugsposition in axialer Richtung
bewegbar ist.
2. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1, wobei sich das Verlängerungselement (40) in axialer
Richtung zumindest in der Einschubposition entlang einer elektronischen Steuerungsvorrichtung
(53), entlang einem elektrischen Aktuator (52) und/oder an einem Sperrelement (31)
vorbei erstreckt, wobei insbesondere die elektronische Steuerungsvorrichtung (53)
den elektromechanischen Aktuator (52) ansteuert, um dem Sperrelement (31) eine Bewegung
von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung zu ermöglichen.
3. Sperrvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verlängerungselement (40) ausgebildet
ist, eine Wirkverbindung zwischen dem Rotor (30) und einem Mitnehmer (103) zur Übertragung
eines Drehmoments von dem Rotor (30) auf den Mitnehmer (103) herzustellen, wobei insbesondere
die Sperrvorrichtung (1) ausgebildet ist, das Drehmoment von dem Rotor (30) auf den
Mitnehmer (103) ohne Einbindung des Verlängerungselement (40) zu übertragen.
4. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Rotor (30)
einen Verbindungsabschnitt (38) umfasst, wobei der Verbindungsabschnitt (38) eine
Führung (42) zur Führung eines Kupplungsteils (41) und/oder zur Übertragung eines
Drehmoments von dem Rotor (30) auf das Kupplungsteil (41) umfasst, insbesondere wobei
der Verbindungsabschnitt außerhalb des Stators (10) angeordnet ist.
5. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verlängerungselement
(40) in der Abzugsposition ein Aufheben der Wirkverbindung eines Kupplungsteils (41)
mit dem Mitnehmer (103) zulässt und/oder das Verlängerungselement (40) das Kupplungsteil
(41), insbesondere ein Kupplungselement (92) des Kupplungsteils (41), bei einer Bewegung
des Verlängerungselements (40) von der Einschubposition in die Abzugsposition in der
Verbindung mit dem Mitnehmer (103) belässt.
6. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sperrvorrichtung
einen Schlüsselkanal (36) zum Einstecken eines Schlüssels (200) umfasst, wobei das
Verlängerungselement (40) ein insbesondere federndes Eingriffselement (74) zum Eingriff
in den Schlüssel (200) umfasst, wobei das Eingriffselement (74) ausgebildet ist, insbesondere
unter mechanischer Spannung, derart in Wirkverbindung mit dem Schlüssel (200) zu stehen,
so dass das Verlängerungselement (40) bei einem Abziehen des Schlüssels (200) von
der Einschubposition in die Abzugsposition bewegt, insbesondere gezogen, wird.
7. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sperrvorrichtung
(1), insbesondere der Stator (10), eine Anlagefläche (75) für das Verlängerungselement
(40) umfasst, wobei das Anliegen des Eingriffselements (74) an der Anlagefläche (75)
unter Spannung die Wirkverbindung mit dem Schlüssel (200) erzeugt, wobei die Sperrvorrichtung
(1), insbesondere der Rotor (30), einen Hohlraum (76) umfasst, in dem das Eingriffselement
(74) außer Wirkverbindung mit dem Schlüssel (200) gelangt.
8. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Eingriffselement
(74) durch eine federnde Wirkung außer Wirkverbindung mit dem Schlüssel (200) gelangt
und/oder wobei das Eingriffselement (74) eine Gleitfläche (84) umfasst, wobei das
Eingriffselement (74) ausgebildet ist, dass die Gleitfläche (84) an einer korrespondierenden
Gleitfläche des Schlüssels (200) entlanggleitet und damit das Eingriffselement (74)
außer Wirkverbindung mit dem Schlüssel (200) gelangt.
9. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verlängerungselement
(40) eine Angriffsfläche (85) zum Anliegen an dem Schlüssel (200) umfasst, damit das
Verlängerungselement (40) von dem Schlüssel (200) aus der Abzugsposition in die Einschubposition
bewegbar, insbesondere schiebbar, ist.
10. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verlängerungselement
(40) einstückig ausgebildet ist und/oder gewinkelt ausgebildet ist, wobei insbesondere
ein Abschnitt (86) des Verlängerungselements, der nahe der Rotorachse angeordnet ist,
zum Bewegen des Kupplungsteils (41) dient.
11. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sperrvorrichtung
(1) ein Blockierelement (51) umfasst, wobei eine Blockierposition und eine Freigabeposition
durch das Blockierelement (51) einnehmbar sind, wobei das Verlängerungselement (40)
und das Blockierelement (51) so ausgebildet sind, dass das Verlängerungselement (40)
in der Einschubposition eine Bewegung des Blockierelements (51) aus der Freigabeposition
in eine Blockierposition, insbesondere in eine Ausgangsposition, blockiert.
12. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sperrvorrichtung
(1) ein Blockierelement (51) umfasst, wobei eine Ausgangsposition und eine Freigabeposition
durch das Blockierelement (51) einnehmbar sind, wobei das Verlängerungselement (40)
und das Blockierelement (51) so ausgebildet sind, dass das Verlängerungselement (40)
in der Abzugsposition eine Bewegung des Blockierelements (51) aus der Freigabeposition
in eine Blockierposition, insbesondere in die Ausgangsposition, zulässt.
13. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sperrvorrichtung
(1) ein Blockierelement (51) umfasst, wobei eine Ausgangsposition und eine Freigabeposition
durch das Blockierelement (51) durch Drehung des Blockierelements einnehmbar sind,
wobei das Verlängerungselement (40) und das Blockierelement (51) so ausgebildet sind,
dass in der Einschubposition eine Bewegung des Blockierelements von der Ausgangsposition
in die Freigabeposition in einer erste Drehrichtung (81) zulässt und in einer zweite
Drehrichtung (82) blockiert, insbesondere wobei ein Drehwinkel (α) zwischen der Ausgangsposition
und der Freigabeposition in der ersten Drehrichtung (81) größer ist als ein Drehwinkel
(β) zwischen der Ausgangsposition und der Freigabeposition in der zweiten Drehrichtung
(82).
14. Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Rotor (30)
einen ersten Rotorabschnitt (32) und einen zweiten Rotorabschnitt (33) umfasst, wobei
der erste Rotorabschnitt (32) einen größeren Durchmesser als der zweite Rotorabschnitt
(33) umfasst, wobei das Verlängerungselement (40) in dem ersten Rotorabschnitt (32)
und in den zweiten Rotorabschnitt (33) angeordnet ist.
15. Schließvorrichtung (100) mit einer Sperrvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und mit einem Kupplungsteil (41), wobei das Kupplungsteil (41) mehrteilig
ausgebildet ist, wobei ein erstes Teilstück (91) des Kupplungsteils (41) ausgebildet
ist, von dem Verlängerungselement (40) bei einer Bewegung des Verlängerungselements
(40) von der Abzugsposition in die Einschubposition bewegt zu werden, wobei ein zweites
Teilstück (92) des Kupplungsteils (41) vorgesehen ist, mit dem Mitnehmer (103) drehfest
verbunden zu werden, wobei das erste Teilstück (91) und das zweite Teilstück (92)
elastisch, insbesondere über eine Feder (93), verbunden sind.
16. Schließvorrichtung (100) nach Anspruch 15 mit einem Schließvorrichtungsgehäuse (101),
wobei die Sperrvorrichtung (1) in das Schließvorrichtungsgehäuse (101) aufgenommen
ist.
17. Schließsystem (300) mit einer Sperrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 oder
mit einer Schließvorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, wobei das Schließsystem (300)
einen Schlüssel (200) umfasst.