Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kühlkreislauf und ein Verfahren zum Betreiben
eines Kühlkreislaufs.
Technischer Hintergrund
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zur Kühlung eine Kältemaschine nach dem
Kompressionskälteprinzip zu verwenden. Grundsätzliche Komponenten einer solchen Kältemaschine
sind ein Verdichter (auch Kompressor genannt), ein Wärmeübertrager, wie beispielsweise
ein Verflüssiger (luft- oder wassergekühlt), ein Drosselorgan (meist Expansionsventil)
und ein Verdampfer. Der Verdichter (bzw. Kompressor) saugt den gasförmigen Arbeitsstoff,
also das Kältemittel, aus dem Verdampfer an. Das Kältemittel wird im Verdichter auf
einen höheren Druck gebracht. Dabei erwärmt sich dieses Gas. Nun gelangt dieses komprimierte
Gas in den Wärmeübertrager bzw. Verflüssiger, wo es unter nahezu gleichbleibendem
Druck abgekühlt wird. Durch den Wärmeentzug verflüssigt sich das Kältemittel bzw.
kühlt ab. Anschließend gelangt das Kältemittel zum Drosselorgan, wo es auf einen niedrigeren
Druck entspannt wird. Unter Wärmezufuhr im nachgeschalteten Verdampfer beginnt das
Kältemittel zu sieden, also zu verdampfen. Die Umgebung kühlt sich dabei ab. Dieser
Vorgang läuft ununterbrochen, solange der Kompressor in Betrieb ist. Das Kältemittel
verbraucht sich nicht, da es sich in einem geschlossenen Kreislauf befindet.
[0003] Aus der
WO 2015/071128 A1 ist ein Kühlkreislauf umfassend einen Kältemittelverdichter mit einem Sauganschluss
und mit einer einen Druckanschluss aufweisenden Druckkammer, einen im Kühlkreislauf
auf den Druckanschluss folgend angeordneten Verflüssiger mit einem Fluidsammelraum,
in welchem sich ein Kältemittelvorrat aus Kältemittel bildet, einen im Kühlkreislauf
zwischen dem Verflüssiger und dem Sauganschluss liegenden Verdampfer, und eine einerseits
mit dem Kältemittelvorrat und andererseits mit der Drucckammer verbundene Zufuhreinheit
zur Zufuhr von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu der Druckkammer, welche eine
Pumpeinheit für das Kältemittel umfasst, bekannt. Die Pumpeinheit weist ein druckdicht
abgeschlossenes und nur mit einem Einlass sowie einem Auslass als Zugänge versehenes
Gehäuse auf, in dessen Pumpkammer ein zum Pumpen des Kältemittels bewegbares Pumpelement
angeordnet ist.
[0004] Trotz der zahlreichen Vorteile der aus dem Stand der Technik bekannten Kühlkreisläufe
beinhalten diese noch Verbesserungspotenzial.
[0005] Halbhermetische Kältemittelverdichter werden gemäß dem Stand der Technik überwiegend
mit dem kalten Sauggas aus der Kälteanlage gekühlt. Dabei umströmt das Sauggas zunächst
den Motor und geht anschließend zur Saugkammer. Dabei treten Druckverluste und eine
entsprechende Aufheizung des Sauggases bis zum Eintritt in den Arbeitsraum auf. Beides
wirkt sich negativ auf den Liefergrad aus. Die Kühlung mittels Sauggases provoziert
entsprechend eine deutliche Aufheizung des Gases sowie einen zusätzlichen Druckverlust
auf dem Weg in den Arbeitsraum. Beides ist nachteilig sowohl für den Liefergrad als
auch für die energetische Effizienz. Die Höhe des Nachteils ist abhängig von der konstruktiven
Gestaltung sowie von den thermodynamischen Eigenschaften des Kältemittels. Die Menge
und die Temperatur des zur Verfügung stehenden Sauggases richtet sich stark nach dem
Betriebspunt der Kälteanlage. Es treten teilweise extrem hohe Temperaturdifferenzen
von bis zu 100 K zwischen dem Sauggas und dem umströmten Elektromotor auf.
[0006] In hermetischen Verdichtern wird mitunter auch eine Druckgaskühlung angewendet. Dabei
umströmt das bereits stark erhitzte Gas nach der Verdichtung den Elektromotor. Thermodynamisch
ist diese Variante der Kühlung als vergleichsweise günstig zu bewerten, allerdings
liegen die Austrittstemperaturen aus dem Arbeitsraum - je nach thermodynamischen Eigenschaften
des Kältemittels - bis zu Temperaturen von 100 °C bis 180 °C. Eine Kühlung ist damit
nur eingeschränkt möglich. Eine aktive Kühlung des Verdichtungsvorganges wird mit
dem Kältemittel aus der Anlage nicht durchgeführt. Ein weiterer Nachteil ist, dass
beim Durchströmen des Kurbelgehäuses nennenswerte Mengen an Kältemaschinenöl ausgetragen
und in die Anlage verschleppt werden können.
[0007] In Prozessgasverdichtem oder sehr großen Industrie-Kältemittelverdichtern wird teilweise
auch eine Wasserkühlung eingesetzt. Diese sind teuer und benötigen zusätzliche Komponenten
für den Wasserkreislauf inklusive Kühlung desselben. Darüber hinaus muss eine hermetische
Trennung zwischen dem Kühlmittel und dem Kältemittel erfolgen.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Es wäre daher wünschenswert, einen Kühlkreislauf und ein Verfahren zum Betreiben
eines Kühlkreislaufs bereitzustellen, welche die Nachteile bekannter Kühlkreisläufe
zumindest weitgehend vermeiden. Insbesondere soll die Erfindung eine bedarfsgerechte
und thermisch homogene Kühlung des Arbeitsraums und des Verdichterantriebs mit ein
und demselben Arbeitsstoff, d.h. Kältemittel, ermöglichen.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
[0009] Diese Aufgabe wird adressiert durch einen Kühlkreislauf und ein Verfahren zum Betreiben
eines Kühlkreislaufs mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen, welche einzeln oder in beliebiger Kombination realisierbar sind,
sind in den abhängigen Ansprüchen dargestellt.
[0010] Im Folgenden werden die Begriffe "haben", "aufweisen", "umfassen" oder "einschließen"
oder beliebige grammatikalische Abweichungen davon in nicht-ausschließlicher Weise
verwendet. Dementsprechend können sich diese Begriffe sowohl auf Situationen beziehen,
in welchen, neben den durch diese Begriffe eingeführten Merkmalen, keine weiteren
Merkmale vorhanden sind, oder auf Situationen, in welchen ein oder mehrere weitere
Merkmale vorhanden sind. Beispielsweise kann sich der Ausdruck "A hat B", "A weist
B auf, "A umfasst B" oder "A schließt B ein" sowohl auf die Situation beziehen, in
welcher, abgesehen von B, kein weiteres Element in A vorhanden ist (d.h. auf eine
Situation, in welcher A ausschließlich aus B besteht), als auch auf die Situation,
in welcher, zusätzlich zu B, ein oder mehrere weitere Elemente in A vorhanden sind,
beispielsweise Element C, Elemente C und D oder sogar weitere Elemente.
[0011] Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe "mindestens ein" und "ein oder
mehrere" sowie grammatikalische Abwandlungen dieser Begriffe, wenn diese in Zusammenhang
mit einem oder mehreren Elementen oder Merkmalen verwendet werden und ausdrücken sollen,
dass das Element oder Merkmal einfach oder mehrfach vorgesehen sein kann, in der Regel
lediglich einmalig verwendet werden, beispielsweise bei der erstmaligen Einführung
des Merkmals oder Elementes. Bei einer nachfolgenden erneuten Erwähnung des Merkmals
oder Elementes wird der entsprechende Begriff "mindestens ein" oder "ein oder mehrere"
in der Regel nicht mehr verwendet, ohne Einschränkung der Möglichkeit, dass das Merkmal
oder Element einfach oder mehrfach vorgesehen sein kann.
[0012] Weiterhin werden im Folgenden die Begriffe "vorzugsweise", "insbesondere", "beispielsweise"
oder ähnliche Begriffe in Verbindung mit optionalen Merkmalen verwendet, ohne dass
alternative Ausführungsformen hierdurch beschränkt werden. So sind Merkmale, welche
durch diese Begriffe eingeleitet werden, optionale Merkmale, und es ist nicht beabsichtigt,
durch diese Merkmale den Schutzumfang der Ansprüche und insbesondere der unabhängigen
Ansprüche einzuschränken. So kann die Erfindung, wie der Fachmann erkennen wird, auch
unter Verwendung anderer Ausgestaltungen durchgeführt werden. In ähnlicher Weise werden
Merkmale, welche durch "in einer Ausführungsform der Erfindung" oder durch "in einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung" eingeleitet werden, als optionale Merkmale verstanden,
ohne dass hierdurch alternative Ausgestaltungen oder der Schutzumfang der unabhängigen
Ansprüche eingeschränkt werden soll. Weiterhin sollen durch diese einleitenden Ausdrücke
sämtliche Möglichkeiten, die hierdurch eingeleiteten Merkmale mit anderen Merkmalen
zu kombinieren, seien es optionale oder nicht-optionale Merkmale, unangetastet bleiben.
[0013] In einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird daher ein Kühlkreislauf vorgeschlagen.
Der Begriff "Kühlkreislauf', wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem
seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf ein System und
bevorzugt geschlossenes System beziehen, das mittels eines Verdichters Wärmeenergie
von einer kälteren, zu kühlenden, Stelle in eine wärmere Umgebung transportiert. Der
Kühlkreislauf kann dabei auf einem thermodynamischen Kreisprozess beruhen.
[0014] Der Kühlkreislauf umfasst einen Kältemittelverdichter mit einem Verdichterantrieb.
[0015] Der Begriff "Kältemittelverdichter", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf eine Maschine
(Fluidenergiemaschine) beziehen, die einem eingeschlossenen Gas mechanische Arbeit
zuführt. Verdichter werden zum Komprimieren von Gasen verwendet. Sie erhöhen den Druck
und die Dichte des Gases.
[0016] Der Begriff "Verdichterantrieb", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf eine Maschine
oder Vorrichtung beziehen, die zum Antreiben des Kältemittelverdichters ausgebildet
ist, so dass dieser den Verdichtungsprozess durchführt. Eine solche antreibende Maschine
ist eine Kraftmaschine oder umfasst eine Kraftmaschine, die häufig auch als Motor
bezeichnet wird. Weiteres technische Mittel ist häufig ein zwischen der angetriebenen
Arbeitsmaschine in Form des Kältemittelverdichters und der antreibenden Maschine eingefügtes
Getriebe, das die Bewegung und/oder die Kraft bzw. das Drehmoment ändert. Elektromotoren
ist mindestens eine Dynamomaschine als weitere Kraftmaschine vorgeschaltet. Zum erweiterten
Antrieb ist diese und sind die Übertragungsleitungen zuzuzählen. Die Energie, die
benötigt wird, um die antreibende Kraft bereitzustellen, kann grundsätzliche elektrische
Energie oder Verbrennungsenergie sein, wobei erstere auf dem technischen Gebiet der
Erfindung üblich ist.
[0017] Der Kühlkreislauf umfasst weiterhin einen Wärmeübertrager mit einem Fluidsammelraum.
Der Fluidsammelraum ist zum Bilden eines Kältemittelvorrats aus Kältemittel ausgebildet.
Der Begriff "Wärmeübertrager", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf einen Apparat
beziehen, der thermische Energie von einem Stoffstrom auf einen anderen überträgt.
[0018] Der Wärmeübertrager kann ein Verflüssiger oder Gaskühler sein. Der Begriff "Verflüssiger",
wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem seine gewöhnliche und gängige
Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann sie versteht. Der Begriff ist
nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste Bedeutung. Der Begriff kann, ohne
Beschränkung, sich insbesondere auf einen Apparat beziehen, in welchem ein Stoff vom
gasförmigen Aggregatzustand in den flüssigen Aggregatzustand durch Kondensation überführt
wird. Der Begriff "Verflüssiger" wird synonym zu dem Begriff "Kondensator" verwendet.
In Kälteanlagen dienen Verflüssiger der Verflüssigung des dampfförmigen Kältemittels.
Das ermöglicht in Kälteanlagen einen geschlossenen Kreisprozess. Der Begriff "Gaskühler",
wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem seine gewöhnliche und gängige
Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann sie versteht. Der Begriff ist
nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste Bedeutung. Der Begriff kann, ohne
Beschränkung, sich insbesondere auf einen Apparat beziehen, der einem Gas Wärme entzieht
und dieses somit abkühlt. So erfolgt beispielsweise bei einer überkritischen Betriebsweise
keine Verflüssigung des Kältemittels.
[0019] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung erfolgt in dem Wärmeübertrager somit bei unterkritischer
Betriebsweise eine Verflüssigung des Kältemittels, wie dies bei den üblichen kommerziell
eingesetzten Kältemitteln (außer Kohlendioxid - CO
2) der Fall ist, jedoch bei überkritischer Betriebsweise nur eine Kühlung des Kältemittels,
ohne dass dieses verflüssigt wird.
[0020] Der Begriff "Fluidsammelraum", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf einen Raum beziehen,
in dem Kältemittel vorrübergehend gesammelt und gespeichert wird. Somit sammelt sich
bei unterkritischer Betriebsweise im Fluidsammelraum flüssiges Kältemittel, jedoch
bei überkritischer Betriebsweise gekühltes, gasförmiges Kältemittel. Der Fluidsammelraum
kann ein Flüssigkeitsabscheider sein. Der Zweck eines Flüssigkeitsabscheiders ist
die kontinuierliche Zufuhr von flüssigem Kältemittel zum Expansionsorgan sowie das
Speichern von überschüssigem Kältemittel im Kreislauf.
[0021] Der Kühlkreislauf umfasst weiterhin eine Zufuhreinheit. Die Zufuhreinheit weist eine
Pumpe auf. Die Zufuhreinheit ist mit dem Fluidsammelraum und dem Kältemittelverdichter
verbunden. Die Zufuhreinheit ist zum wahlweisen Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat
zu mindestens einer vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des
Verdichterantriebs mittels der Pumpe bei einem vorbestimmten Druck oberhalb eines
Abgabedrucks des Kältemittelverdichters ausgebildet.
[0022] Der Begriff "Kühlstelle", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem
seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf einen Ort beziehen,
an dem eine Kühlung stattfindet bzw. stattfinden soll. Entsprechend findet an der
Kühlstelle eine Wärmeabfuhr mittels des Kältemittels statt, das dabei Wärme aufnimmt.
[0023] Der Begriff "Zufuhreinheit", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf eine Vorrichtung
beziehen, die eingerichtet ist, Kältemittel aus dem Fluidsammelraum zu entnehmen und
dieses mittels zu dem Kältemittelverdichter und/oder dem Verdichterantrieb zu fördern,
wo das Kältemittel zur Kühlung des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
verwendet wird.
[0024] Der Begriff "wahlweises Zuführen" und seine grammatikalischen Äquivalente, wie er
hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung
beigemessen werden soll, wie der Fachmann sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt
auf eine spezielle oder angepasste Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung,
sich insbesondere auf ein gezieltes oder gesteuertes Zuführen zu dem Kältemittelverdichter
und/oder dem Verdichterantrieb in einer Weise verstanden werden, dass die Zufuhr parallel
bzw. gemeinsam oder seriell bzw. einzeln erfolgt. Mit anderen Worten besteht eine
Fluidverbindung von dem Fluidsammelraum grundsätzlich sowohl zu dem Kältemittelverdichter
als auch zu dem Verdichterantrieb, die Zufuhr kann dabei so eingestellt werden, dass
sie sowohl zu dem Kältemittelverdichter als auch zu dem Verdichterantrieb oder ausschließlich
zu dem Kältemittelverdichter oder ausschließlich zu dem Verdichterantrieb erfolgt.
[0025] Der Begriff "Pumpe", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem seine
gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann sie versteht.
Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste Bedeutung. Der
Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf eine Pumpe beziehen, die einen
hohen Druck erzeugt, der erzeugte Druck liegt dabei in jedem Fall oberhalb des Abgabedrucks
des Kältemittelverdichters. Das Arbeitsprinzip der Pumpe umfasst dabei sowohl die
mechanisch als auch die thermisch angetriebene Druckerhöhung.
[0026] Entsprechend erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Kühlkreislauf eine Kühlung ausgewählter
Bereiche in oder an einem Kältemittelverdichter sowie alternativ oder zusätzlich ausgewählter
Bereiche des Verdichterantriebs mit gezielter Zufuhr von kühlendem Kältemittel. Die
Zufuhr von Kältemittel erfolgt mit einem Druck oberhalb des Hochdrucks im Kältekreislauf.
Die notwendige Druckbereitstellung erfolgt durch eine Pumpe für flüssiges oder überkritisches
Kältemittel. Zunächst wird Kältemittel auf der Hochdruckseite im flüssigen oder überkritischen
Zustand nach dem Wärmeübertrager in Form eines Verflüssigers/Gaskühlers aus einem
Reservoir entnommen und über eine Pumpe auf ein Druckniveau deutlich oberhalb des
Hochdrucks komprimiert. Dieses Druckniveau ist einerseits so zu wählen, dass sowohl
durch Druckverluste innerhalb der nachfolgenden Leitungen und Komponenten keinerlei
Verdampfung auftritt. Andererseits muss ein hinreichendes Druckniveau erreicht werden,
um eine Rückführung des Kältemittels nach Durchströmung der ausgewählten Bereiche
des Kältemittelverdichters und/oder Verdichterantriebs zu dem Wärmeübertrager bzw.
Verflüssiger zu ermöglichen. Dabei ist der Kühlkreislauf so gestaltet, dass jederzeit
gewechselt werden kann zwischen einer Kühlung der ausgewählten Bereiche des Kältemittelverdichters
alleine, des Verdichterantriebs alleine oder des Kältemittelverdichters und des Verdichterantriebs
zusammen. Durch diese Ausgestaltung des Kühlkreislaufs wird eine Effizienzsteigerung
realisiert.
[0027] Weiterhin wird durch den erfindungsgemäßen Kühlkreislauf eine Trennung von Hauptkältemittelstrom
zur Verdichtung und Nebenkältemittelmassenstrom zur Kühlung von Verdichterantrieb,
wie beispielsweise ein Motor, und Verdichter realisiert. Beispielsweise erlaubt der
Kühlkreislauf eine Kühlung der Verdichtung durch Um- bzw. Durchströmung der Laufbuchse
und der Ventilplatte sowie durch Sprühen des Kältemittels an die Unterseite des Kolbenbodens.
Außerdem erlaubt der Kühlkreislauf eine Kühlung des Verdichterantriebs, wie beispielsweise
eines Elektromotors und der ggf. vorhandenen Elektronik, durch gezieltes Sprühen des
Kältemittels an die Kühlstellen.
[0028] Die Erfindung basiert somit auf der Bereitstellung eines separaten Kältemittelmassenstroms
zur Kühlung des Verdichters auf einem Druckniveau oberhalb des Hochdrucks innerhalb
der Kälteanlage, sofern notwendig sogar im überkritischen Zustand. Der separate Kältemittelmassenstrom
kann in seiner Größe so gewählt werden, dass er gerade die Kühlung des Verdichters,
insbesondere auch seines Antriebs realisiert und zusätzlich den Verdichtungsvorgang,
wie beispielsweise die Wandung des Arbeitsraums, selbst kühlen kann. Hierbei wird
Kältemittel zur Kühlung gezielt an die Stellen gebracht, wo Kühlung notwendig ist.
Die hohen Wärmeübergangskoeffizienten des Blasen- bzw. Strömungssiedens können genutzt
werden, was den Wärmeübergang auf kleiner Fläche begünstigt. Die Druckänderungsarbeit
für den Kühlmassenstrom wird ausschließlich durch eine Verdichtung von Flüssigkeit/überkritischem
Fluid realisiert und ist damit besonders energieeffizient. Es wird eine besonders
effiziente Art der Kühlung des Arbeitsraums und des Elektromotors erzielt, ohne dabei
mit dem Sauggas zu interagieren. Der Liefergrad und die Energieeffizienz des Kältemittelverdichters
werden dadurch verbessert. Die zu kühlenden Bauteile werden homogener und bedarfsgerechter
gekühlt. Kleinere Leckagen zwischen Kühlmassenstrom und Hauptmassenstrom sind unerheblich
im Sinne der Anlagenbetriebssicherheit.
[0029] Die Zufuhreinheit kann mittels mindestens einer Zufuhrleitung mit dem Kältemittelverdichter
und mittels mindestens einer Rückführungsleitung mit dem Wärmeübertrager verbunden
sein. Dabei kann der vorbestimmte Druck so gewählt sein, dass er mindestens Druckverluste
in der Zufuhrleitung und der Rückführungsleitung kompensiert. Somit ist das Druckniveau
so zu wählen, dass die Druckverluste innerhalb der nachfolgenden Leitungen, Drosseln,
Kanälen und dergleichen gerade überwunden wird, um am Eintritt in den Verflüssiger/Gaskühler
wieder rückgeführt zu werden können.
[0030] Der Kältemittelverdichter kann ein Hubkolbenverdichter mit mindestens einem Arbeitsraum
und mit mindestens einem Kolben sein. Dabei kann der Kolben beweglich in dem Arbeitsraum
angeordnet sein. Der Arbeitsraum kann von mindestens einer Ventilplatte und einer
Kältemittelverdichterwand begrenzt sein. Die vorbestimmte Kühlstelle kann mindestens
die Kältemittelverdichterwand, die Ventilplatte des Kältemittelverdichters und/oder
eine Unterseite des Kolbens umfassen. Damit lassen sich besonders effizient Teile
des Kältemittelverdichters nach Bedarf kühlen.
[0031] Der Begriff" Hubkolbenverdichter ", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf einen Verdichter
beziehen, bei dem das Gas in einem Zylinder von einem hin- und hergehenden Kolben
in den Arbeitsraum angesaugt, dort verdichtet und wieder ausgestoßen wird. Diese Verdichter
arbeiten zyklisch, haben vergleichsweise geringe Volumenströme und hohe Druckverhältnisse.
Ansaug- und Auslassventil sind selbststätig arbeitende Platten- oder Lamellenventile.
[0032] Der Begriff "Arbeitsraum", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem
seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf einen Raum eines
Verdichters beziehen, in dem die Verdichtung des Gases stattfindet. Der Arbeitsraum
befindet sich zwischen dem Verdichtergehäuse und einem oder mehreren Verdrängern,
wie beispielsweise Kolben. Der Arbeitsraum befindet sich aus Sicht des Flusses des
Arbeitsstoffs bei einem Verdichter zwischen einer Saugkammer, in die das Gas zunächst
eingesaugt wird, und einer Druckkammer, der das verdichtete Gas zugeführt wird, bevor
es aus dem Verdichter ausgestoßen wird. Beispielsweise wird bei einem Hubkolbenverdichter
Gas in einem Zylinder von einem hin- und hergehenden Kolben in die Saugkammer angesaugt,
im Arbeitsraum verdichtet und das verdichtete Gas aus der Druckkammer wieder ausgestoßen.
[0033] Der Begriff "Ventilplatte", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff, dem
seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf ein plattenförmiges
Bauteil beziehen, das den Arbeitsraum eines Verdichters verschließt und in welchem
Ventile zum Einlassen eines aus einem Saugkammer stammendend fluiden Mediums in und
Auslassen des fluiden Mediums aus dem Arbeitsraum in eine Druckkammer angeordnet sind.
Bei einem Hubkolbenverdichter ist die Ventilplatte üblicherweise auf der dem oberen
Totpunkt des Kolbens zugewandten Seite des Verdichtergehäuses angeordnet.
[0034] Die Kältemittelverdichterwand und/oder die Ventilplatte können mindestens einen Kältemittelkanal
aufweisen. Dabei kann die Zufuhreinheit mit dem Kältemittelkanal fluidverbunden sein.
Das Kältemittel wird somit vorzugsweise in flüssiger Form durch einen oder mehrere
Kanäle in der Struktur um den Arbeitsraum geleitet. Die Kanäle sind so einzubringen,
dass die geometrische Anordnung auf eine Temperatur innerhalb des Arbeitsraumes oberhalb
derer des zur Kühlung verwendeten Kältemittels zu erwarten ist. Beim Durchströmen
nimmt das durchgeleitete Kältemittel Wärme auf und kühlt damit die Wände des Arbeitsraumes.
Dabei können insbesondere die hohen Wärmeübergangskoeffizienten beim Blasen- bzw.
Strömungssieden genutzt werden. Besonders vorteilhaft ist das Durchströmen der Ventilplatte.
Hierbei sollen die Strömungskanäle so gewählt sein, dass die Wärmeübertragung auf
das eigentliche Sauggas möglichst geringgehalten wird. Der Kältemittelmassenstrom
durch die einzelnen Kanäle soll so gewählt sein, dass gerade ein vollständiges Verdampfen
realisiert wird. Das vollständig verdampfte bzw. erwärmte Kältemittel wird vor dem
Verflüssiger/Gaskühler wieder in den Hauptmassenstrom zurückgeführt.
[0035] Die Zufuhreinheit kann zum Sprühen des Kältemittels auf die Unterseite des Kolbens
ausgebildet sein. Damit kann der Kolben besonders effizient während des Verdichtungsvorgangs
gekühlt werden.
[0036] Die Zufuhreinheit kann mindestens eine erste Einspritzdüse zum Sprühen des Kältemittels
auf die Unterseite des Kolbens aufweisen. Dadurch wird ein Eindüsen des Kältemittels
realisiert, das entsprechend vorzugsweise so geschehen kann, dass der fein vernebelte
Kältemittelstrahl gut verteilt auf die Unterseite des Kolbens aufgebracht wird. Dadurch
wird die Oberfläche des Kältemittels, die zur Wärmeübertragung zur Verfügung steht,
vergrößert.
[0037] Der Verdichterantrieb kann einen Elektromotor mit einem Stator und einem Rotor aufweisen.
Dabei kann die vorbestimmte Kühlstelle den Stator, den Rotor, und/oder einen Spalt
zwischen dem Stator und dem Rotor umfassen. Das Kältemittel wird durch geeignete Öffnungen
gezielt an den Elektromotor und insbesondere Stator, Rotor, Luftspalt gebracht. Dabei
nimmt das Kältemittel Wärme auf. Über eine Rückführung ggf. mit Ölabscheidung gelangt
das erwärmte Kältemittel zurück auf die Eingangsseite des Verflüssigers/Gaskühlers.
[0038] Die Zufuhreinheit kann zum Sprühen des Kältemittels auf den Stator, den Rotor, und/oder
in den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor ausgebildet sein. Damit kann der Stator,
der Rotor, und/oder der Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor besonders effizient
gekühlt werden.
[0039] Die Zufuhreinheit kann mindestens eine zweite Einspritzdüse zum Sprühen des Kältemittels
auf den Stator, den Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor
aufweisen. Dadurch wird ein Eindüsen des Kältemittels realisiert, das entsprechend
vorzugsweise so geschehen kann, dass der fein vernebelte Kältemittelstrahl gut verteilt
auf den Stator, den Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor
gebracht wird. Dadurch wird die Oberfläche des Kältemittels, die zur Wärmeübertragung
zur Verfügung steht, vergrößert.
[0040] Der Elektromotor kann in einem abgedichteten Motorgehäuse angeordnet sein. Dadurch
gelangt kein Kältemittel in die Umgebung, so dass die Betriebssicherheit erhöht wird.
[0041] Der Elektromotor kann mit einer Leistungselektronik verbunden sein. Dabei umfasst
die vorbestimmte Kühlstelle mindestens ein Bauteil der Leistungselektronik. Bei neueren
Verdichtern ist beispielsweise zusätzlich an den Motor noch eine Leistungselektronik
angebracht. Das ist insbesondere auch im Kfz-Klimabereich einsetzbar, da dort kompakt
gebaut werden muss und die Kühlung schwierig ist.
[0042] Der Begriff "Leistungselektronik", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf Bauteile beziehen,
die zur Umformung elektrischer Energie mit schaltenden elektronischen Bauelementen
ausgebildet sind. Die Umformung elektrischer Energie mit Umformern, das sind rotierende
Maschinensätze bestehend aus einem Elektromotor und Generator, oder auch Leistungstransformatoren
werden nicht zur Leistungselektronik gerechnet. Typische Bauteile der Leistungselektronik
sind Diac (zur Ansteuerung von Thyristoren), bipolarer Leistungstransistor (Schaltnetzteile
und DC/DC-Wandler), Leistungs-MOSFET (Schaltnetzteile und DC/DC-Wandler), GTO-Thyristor
(Integrated Gate-Commutated Thyristor, IGCT) (Stromrichter großer Leistung), IGBT
(Schaltnetzteile, Motorsteuerungen, Umrichter), Thyristor (Stromrichter, Halbleiterrelais,
Impulsstromquellen), Triac (Dimmer, Halbleiterrelais), Dioden zur Gleichrichtung und
als Freilaufdioden (Schottkydioden für kleine Spannungen bis etwa 200 V, Siliziumdioden
für Spannungen bis einige Kilovolt), und Leistungskondensatoren.
[0043] Gleichrichter dienen dazu, aus Wechselstrom Gleichstrom zu generieren. Sie bestehen
aus mehreren nicht gesteuerten Dioden oder aktiv gesteuerten Bauelementen wie Thyristoren
oder IGBTs, die durch ihre Zusammenschaltung zu Gleichrichtern werden. In der Leistungselektronik
werden insbesondere Dreiphasengleichrichter wie die Sechspulsschaltung oder die Zwölfpulsschaltung
angewendet. Als gesteuerte Stromrichter werden Gleichrichter-Schaltungen bezeichnet,
die mit Thyristoren, GTO-Thyristoren oder IGBT arbeiten und es gestatten, die Ausgangsspannung
stufenlos zu verstellen. Hier verschiebt eine Phasenanschnittsteuerung das Einschalten
der elektronischen Schalter innerhalb der Periode um einen einstellbaren Winkel. Sie
sind oft in der Lage, den Strom von der Gleichstromseite auch zurück ins Netz zu speisen
(Vierquadrantenbetrieb). Wechselrichter (auch Inverter) können Gleichspannung in Wechselspannung
umwandeln. Gleichstromsteller werden bei Gleichstromspeisung mit Aufwärtswandlem (Hochsetzstellern
engl. step up converter, boost converter) und Abwärtswandlern (Tiefsetzstellern, buck-Regler,
step down converter). Auch die sogenannte "aktive PFC" (Leistungsfaktorkorrektur)
arbeitet mit einem dem Netzgleichrichter nachgeschalteten Aufwärtswandler. Diese Gleichstromsteller
arbeiten mit Bipolartransistoren, MOSFET oder IGBT. Oft werden bei Gleichstromstellern
statt Dioden Synchrongleichrichter realisiert, sodass es prinzipiell auch hier möglich
ist, Strom zurückzuspeisen. Als Wechselstromsteller werden Schaltungen mit Thyristoren
oder Triacs bezeichnet, mit denen Helligkeitssteuerungen von Lampen (Dimmer), Temperaturregelungen
von Heizwiderständen oder Ansteuerungen von Magnetspulen oder Motoren realisiert werden.
Zwei gegenläufig parallel geschaltete Thyristoren oder ein Triac schalten hier ebenfalls
mit einer Phasenanschnittsteuerung beide Halbschwingungen des Wechselstromes in einem
bestimmten Phasenwinkel durch. Halbleiterrelais (engl. solid state relay) sind elektronische
Wechselspannungsschalter und arbeiten ebenfalls mit Thyristoren oder Triac, sie verfügen
über eine eingebaute Potentialtrennung zwischen Netz- und Signalstromkreis und schalten
entweder sofort oder stets im Nulldurchgang der Wechselspannung, um so Störemissionen
zu verhindern. Schaltnetzteile wandeln Netzspannung in potentialgetrennte, geregelte
Gleichspannungen um und arbeiten mit einem gesteuerten Wechselrichter, der aus der
gleichgerichteten Netzwechselspannung zunächst eine Wechselspannung hoher Frequenz
erzeugt, die anschließend transformiert und gleichgerichtet wird. Schaltnetzteile
arbeiten mit Bipolartransistoren, MOSFET oder IGBT.
[0044] Der Kühlkreislauf kann weiterhin einen Nachkühler zum Kühlen des Kältemittels aus
dem Kältemittelvorrat umfassen. Der Nachkühler erhöht die Kühlungsleistung beim Kühlen
des Verdichters bzw. dessen Antriebs, da dem unter Druck stehenden Kältemittel zusätzlich
Wärme entzogen wird. Der Nachkühler kann beispielsweise ausgebildet sein zum Kühlen
des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat auf eine Temperatur, die im Wesentlichen
identisch zu einer Umgebungstemperatur des Kühlkreislaufs ist. Der Nachkühler kann
zwischen der Pumpe und dem Kältemittelverdichter bzw. dem Verdichterantrieb angeordnet
sein.
[0045] Die Zufuhreinheit kann zum Zuführen von im Wesentlichen einphasigen Kältemittel aus
dem Kältemittelvorrat zu dem Verdichter und/oder Verdichterantrieb ausgebildet sein.
Alternativ oder zusätzlich kann die Zufuhreinheit zum Zuführen von Kältemittel aus
dem Kältemittelvorrat zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder
des Verdichterantriebs in einem flüssigen oder überkritischen Zustand ausgebildet
sein. Dadurch wird ein sehr effizientes Kühlen des Verdichtungsvorgangs ermöglicht.
Dabei eignet sich der Kühlkreislauf für eine Betriebsweise im unterkritischen als
auch im überkritischen Bereich des Kältemittels.
[0046] Der Kühlkreislauf kann weiterhin eine Steuereinheit umfassen. Die Steuereinheit kann
zum zeitlichen Steuern der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle
des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs ausgebildet sein. Entsprechend
kann das Kältemittel zeitlich getriggert durch die Steuereinheit den Kältemittelverdichter
und/oder den Verdichterantrieb kühlen.
[0047] Der Begriff "Steuereinheit", wie er hier verwendet wird, ist ein weiter Begriff,
dem seine gewöhnliche und gängige Bedeutung beigemessen werden soll, wie der Fachmann
sie versteht. Der Begriff ist nicht beschränkt auf eine spezielle oder angepasste
Bedeutung. Der Begriff kann, ohne Beschränkung, sich insbesondere auf einen zentralen
Bestandteil eines Computers beziehen, in dem Rechenoperationen ablaufen und der weitere
Funktionen steuert.
[0048] Die Steuereinheit kann zum Steuern der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten
Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs zumindest basierend
auf einer Temperatur des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs ausgebildet
sein. Entsprechend kann die Kühlung des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
nach Bedarf erfolgen, wie beispielsweise bei Überschreiten eines Temperaturschwellwerts
für den Kältemittelverdichter und/oder den Verdichterantrieb.
[0049] Das zeitliche Steuern kann einen Zeitpunkt und/oder eine Länge der Zufuhr des Kältemittels
zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
umfassen. Entsprechend lässt sich der Zeitpunkt der Zufuhr des Kältemittels zu der
vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
und/oder auch die Länge der Zufuhr und somit die Menge des zugeführten Kältemittels
gezielt steuern.
[0050] In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben
eines Kühlkreislaufs vorgeschlagen. Der Kühlkreislauf weist einen Kältemittelverdichter
mit einem Verdichterantrieb zum Antreiben des Kältemittelverdichters, einen Wärmeübertrager,
insbesondere ein Verflüssiger oder Gaskühler, mit einem Fluidsammelraum, wobei der
Fluidsammelraum zum Bilden eines Kältemittelvorrats aus Kältemittel ausgebildet ist,
und eine Zufuhreinheit auf. Die Zufuhreinheit ist mit dem Fluidsammelraum und dem
Kältemittelverdichter verbunden. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte, bevorzugt
in der angegebenen Reihenfolge:
- Ansaugen eines Kältemittels mittels des Kältemittelverdichters,
- Verdichten des Kältemittels mittels des Kältemittelverdichters,
- Kühlen, insbesondere Rückkühlen und/oder Verflüssigen, des Kältemittels mittels des
Wärmeübertragers,
- Zuführen des gekühlten Kältemittels zu dem Fluidsammelraum, und
- wahlweises Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu mindestens einer
vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs.
[0051] Entsprechend erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Kühlung ausgewählter
Bereiche in oder an einem Kältemittelverdichter sowie alternativ oder zusätzlich ausgewählter
Bereiche des Verdichterantriebs mit gezielter Zufuhr von kühlendem Kältemittel. Die
Zufuhr von Kältemittel erfolgt mit einem Druck oberhalb des Hochdrucks im Kältekreislauf.
Die notwendige Druckbereitstellung erfolgt durch eine Pumpe für flüssiges oder überkritisches
Kältemittel. Zunächst wird Kältemittel auf der Hochdruckseite im flüssigen oder überkritischen
Zustand nach dem Wärmeübertrager in Form eines Verflüssigers/Gaskühlers aus einem
Reservoir entnommen und über eine Pumpe auf ein Druckniveau deutlich oberhalb des
Hochdrucks komprimiert. Dieses Druckniveau ist einerseits so zu wählen, dass sowohl
durch Druckverluste innerhalb der nachfolgenden Leitungen und Komponenten keinerlei
Verdampfung auftritt. Andererseits muss ein hinreichendes Druckniveau erreicht werden,
um eine Rückführung des Kältemittels nach Durchströmung der ausgewählten Bereiche
des Kältemittelverdichters und/oder Verdichterantriebs zu dem Wärmeübertrager bzw.
Verflüssiger zu ermöglichen. Dabei ist der Kühlkreislauf so gestaltet, dass jederzeit
gewechselt werden kann zwischen einer Kühlung der ausgewählten Bereiche des Kältemittelverdichters
alleine, des Verdichterantriebs alleine oder des Kältemittelverdichters und des Verdichterantriebs
zusammen. Durch diese Ausgestaltung des Kühlkreislaufs wird eine Effizienzsteigerung
realisiert.
[0052] Weiterhin wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Trennung von Hauptkältemittelstrom
zur Verdichtung und Nebenkältemittelmassenstrom zur Kühlung von Verdichterantrieb,
wie beispielsweise ein Motor, und Verdichter realisiert. Beispielsweise erlaubt der
Kühlkreislauf eine Kühlung der Verdichtung durch Um- bzw. Durchströmung der Laufbuchse
und der Ventilplatte sowie durch Sprühen des Kältemittels an die Unterseite des Kolbenbodens.
Außerdem erlaubt der Kühlkreislauf eine Kühlung des Verdichterantriebs, wie beispielsweise
eines Elektromotors und der ggf. vorhandenen Elektronik, durch gezieltes Sprühen des
Kältemittels an die Kühlstellen.
[0053] Die Erfindung basiert somit auf der Bereitstellung eines separaten Kältemittelmassenstroms
zur Kühlung des Verdichters auf einem Druckniveau oberhalb des Hochdrucks innerhalb
der Kälteanlage, sofern notwendig sogar im überkritischen Zustand. Der separate Kältemittelmassenstrom
kann in seiner Größe so gewählt werden, dass er gerade die Kühlung des Verdichters,
insbesondere auch seines Antriebs realisiert und zusätzlich den Verdichtungsvorgang,
wie beispielsweise die Wandung des Arbeitsraums, selbst kühlen kann. Hierbei wird
Kältemittel zur Kühlung gezielt an die Stellen gebracht, wo Kühlung notwendig ist.
Die hohen Wärmeübergangskoeffizienten des Blase- bzw. Strömungssiedens können genutzt
werden, was den Wärmeübergang auf kleiner Fläche begünstigt. Die Druckänderungsarbeit
für den Kühlmassenstrom wird ausschließlich durch eine Verdichtung von Flüssigkeit/überkritischem
Fluid realisiert und ist damit besonders energieeffizient. Es wird eine besonders
effiziente Art der Kühlung des Arbeitsraums und des Elektromotors erzielt, ohne dabei
mit dem Sauggas zu interagieren. Der Liefergrad und die Energieeffizienz des Kältemittelverdichters
werden dadurch verbessert. Die zu kühlenden Bauteile werden homogener und bedarfsgerechter
gekühlt. Kleinere Leckagen zwischen Kühlmassenstrom und Hauptmassenstrom sind unerheblich
im Sinne der Anlagenbetriebssicherheit.
[0054] Das Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat kann zu den vorbestimmten Kühlstellen des
Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs bei einem vorbestimmten Druck
oberhalb eines Abgabedrucks des Kältemittelverdichters zugeführt werden.
[0055] Die Zufuhreinheit mittels mindestens einer Zufuhrleitung mit dem Kältemittelverdichter
und mittels mindestens einer Rückführungsleitung mit dem Wärmeübertrager verbunden
sein. Dabei kann der vorbestimmte Druck so gewählt werden, dass er mindestens Druckverluste
in der Zufuhrleitung und der Rückführungsleitung kompensiert. Somit ist das Druckniveau
so zu wählen, dass die Druckverluste innerhalb der nachfolgenden Leitungen, Drosseln,
Kanälen und dergleichen gerade überwunden wird, um am Eintritt in den Verflüssiger/Gaskühler
wieder rückgeführt zu werden können.
[0056] Der Kältemittelverdichter kann ein Hubkolbenverdichter mit mindestens einem Arbeitsraum
und mit mindestens einem Kolben sein. Dabei kann der Kolben beweglich in dem Arbeitsraum
angeordnet sein. Der Arbeitsraum kann von mindestens einer Ventilplatte und einer
Kältemittelverdichterwand begrenzt sein. Die vorbestimmte Kühlstelle kann mindestens
die Kältemittelverdichterwand, die Ventilplatte des Kältemittelverdichters und/oder
eine Unterseite des Kolbens umfassen. Damit lassen sich besonders effizient Teile
des Kältemittelverdichters nach Bedarf kühlen.
[0057] Die Kältemittelverdichterwand und/oder die Ventilplatte können mindestens einen Kältemittelkanal
aufweisen. Dabei kann die Zufuhreinheit mit dem Kältemittelkanal fluidverbunden werden.
Das Kältemittel kann dem Kältemittelkanal zugeführt werden. Das Kältemittel wird somit
vorzugsweise in flüssiger Form durch einen oder mehrere Kanäle in der Struktur um
den Arbeitsraum geleitet. Die Kanäle sind so einzubringen, dass die geometrische Anordnung
auf eine Temperatur innerhalb des Arbeitsraumes oberhalb derer des zur Kühlung verwendeten
Kältemittels zu erwarten ist. Beim Durchströmen nimmt das durchgeleitete Kältemittel
Wärme auf und kühlt damit die Wände des Arbeitsraumes. Dabei können insbesondere die
hohen Wärmeübergangskoeffizienten beim Blasen- bzw. Strömungssieden genutzt werden.
Besonders vorteilhaft ist das Durchströmen der Ventilplatte. Hierbei sollen die Strömungskanäle
so gewählt sein, dass die Wärmeübertragung auf das eigentliche Sauggas möglichst geringgehalten
wird. Der Kältemittelmassenstrom durch die einzelnen Kanäle soll so gewählt sein,
dass gerade ein vollständiges Verdampfen realisiert wird. Das vollständig verdampfte
bzw. erwärmte Kältemittel wird vor dem Verflüssiger/Gaskühler wieder in den Hauptmassenstrom
zurückgeführt.
[0058] Das Kältemittel kann auf die Unterseite des Kolbens gesprüht werden. Damit kann der
Kolben besonders effizient während des Verdichtungsvorgangs gekühlt werden.
[0059] Das Kältemittel kann auf die Unterseite des Kolbens mittels einer ersten Einspritzdüse
gesprüht werden. Dadurch wird ein Eindüsen des Kältemittels realisiert, das entsprechend
vorzugsweise so geschehen kann, dass der fein vernebelte Kältemittelstrahl gut verteilt
auf die Unterseite des Kolbens aufgebracht wird. Dadurch wird die Oberfläche des Kältemittels,
die zur Wärmeübertragung zur Verfügung steht, vergrößert.
[0060] Der Verdichterantrieb kann einen Elektromotor mit einem Stator und einem Rotor aufweisen.
Dabei kann die vorbestimmte Kühlstelle den Stator, den Rotor, und/oder einen Spalt
zwischen dem Stator und dem Rotor umfassen. Das Kältemittel wird durch geeignete Öffnungen
gezielt an den Elektromotor und insbesondere Stator, Rotor, Luftspalt gebracht. Dabei
nimmt das Kältemittel Wärme auf. Über eine Rückführung ggf. mit Ölabscheidung gelangt
das erwärmte Kältemittel zurück auf die Eingangsseite des Verflüssigers/Gaskühlers.
[0061] Das Kältemittel kann auf den Stator, den Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem
Stator und dem Rotor gesprüht werden. Damit kann der Stator, der Rotor, und/oder der
Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor besonders effizient gekühlt werden.
[0062] Das Kältemittel kann auf den Stator, den Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem
Stator und dem Rotor mittels einer zweiten Einspritzdüse gesprüht werden. Dadurch
wird ein Eindüsen des Kältemittels realisiert, das entsprechend vorzugsweise so geschehen
kann, dass der fein vernebelte Kältemittelstrahl gut verteilt auf den Stator, den
Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor gebracht wird. Dadurch
wird die Oberfläche des Kältemittels, die zur Wärmeübertragung zur Verfügung steht,
vergrößert.
[0063] Der Elektromotor in einem abgedichteten Motorgehäuse kann angeordnet werden. Dadurch
gelangt kein Kältemittel in die Umgebung, so dass die Betriebssicherheit erhöht wird.
[0064] Der Elektromotor kann mit einer Leistungselektronik verbunden werden. Dabei umfasst
die vorbestimmte Kühlstelle mindestens ein Bauteil der Leistungselektronik.
[0065] Das Verfahren kann weiterhin Kühlen des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat mittels
eines Nachkühlers umfassen. Der Nachkühler erhöht die Kühlungsleistung beim Kühlen
des Verdichters bzw. dessen Antriebs, da dem unter Druck stehenden Kältemittel zusätzlich
Wärme entzogen wird. Das Nachkühlen kann beispielsweise durchgeführt werden zum Kühlen
des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat auf eine Temperatur, die im Wesentlichen
identisch zu einer Umgebungstemperatur des Kühlkreislaufs ist. Das Nachkühlen kann
zwischen der Pumpe und dem Kältemittelverdichter bzw. dem Verdichterantrieb erfolgen.
[0066] Das Kältemittel kann im Wesentlichen in einem einphasigen Zustand aus dem Kältemittelvorrat
zu dem Verdichter und/oder Verdichterantrieb und/oder in einem flüssigen oder überkritischen
Zustand zugeführt werden. Dadurch wird ein sehr effizientes Kühlen des Verdichtungsvorgangs
ermöglicht. Dabei eignet sich der Kühlkreislauf für eine Betriebsweise im unterkritischen
als auch im überkritischen Bereich des Kältemittels.
[0067] Das Verfahren kann weiterhin zeitliches Steuern der Zufuhr des Kältemittels zu der
vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
umfassen. Entsprechend kann das Kältemittel zeitlich getriggert den Kältemittelverdichter
und/oder den Verdichterantrieb kühlen.
[0068] Die Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters
und/oder des Verdichterantriebs kann zumindest basierend auf einer Temperatur des
Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs zeitlich gesteuert werden.
Entsprechend kann die Kühlung des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
nach Bedarf erfolgen, wie beispielsweise bei Überschreiten eines Temperaturschwellwerts
für den Kältemittelverdichter und/oder den Verdichterantrieb.
[0069] Das zeitliche Steuern kann einen Zeitpunkt und/oder eine Länge der Zufuhr des Kältemittels
zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
umfassen. Kältemittelverdichter und/oder Verdichterantrieb umfassen. Entsprechend
lässt sich der Zeitpunkt der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle
des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs und/oder auch die Länge
der Zufuhr und somit die Menge des zugeführten Kältemittels gezielt steuern.
[0070] Ferner wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Computerprogramm vorgeschlagen,
das bei Ablauf auf einem Computer oder Computer-Netzwerk das erfindungsgemäße Verfahren
in einer seiner Ausgestaltungen ausführt.
[0071] Weiterhin wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Computerprogramm mit Programmcode-Mitteln
vorgeschlagen, um das erfindungsgemäße Verfahren in einer seiner Ausgestaltungen durchzuführen,
wenn das Programm auf einem Computer oder Computer-Netzwerk ausgeführt wird. Insbesondere
können die Programmcode-Mittel auf einem computerlesbaren Datenträger und/oder einem
computerlesbaren Speichermedium gespeichert sein.
[0072] Der Begriffe "computerlesbarer Datenträger" und "computerlesbares Speichermedium",
wie sie hier verwendet werden, können sich insbesondere auf nicht-transitorische Datenspeicher
beziehen, beispielsweise ein Hardware-Datenspeichermedium, auf welchem computer-ausführbare
Instruktionen gespeichert sind. Der computerlesbare Datenträger oder das computerlesbare
Speichermedium können insbesondere ein Speichermedium wie ein Random-Access Memory
(RAM) und/oder ein Read-Only Memory (ROM) sein oder umfassen.
[0073] Außerdem wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Datenträger vorgeschlagen,
auf dem eine Datenstruktur gespeichert ist, die nach einem Laden in einen Arbeits-und/oder
Hauptspeicher eines Computers oder Computer-Netzwerkes das erfindungsgemäße Verfahren
in einer seiner Ausgestaltungen ausführen kann.
[0074] Auch wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Computerprogramm-Produkt mit auf
einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode-Mitteln vorgeschlagen, um
das erfindungsgemäße Verfahren in einer seiner Ausgestaltungen durchzuführen, wenn
das Programm auf einem Computer oder Computer-Netzwerk ausgeführt wird.
[0075] Dabei wird unter einem Computer-Programmprodukt das Programm als handelbares Produkt
verstanden. Es kann grundsätzlich in beliebiger Form vorliegen, so zum Beispiel auf
Papier oder einem computerlesbaren Datenträger und kann insbesondere über ein Datenübertragungsnetz
verteilt werden.
[0076] Schließlich wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein moduliertes Datensignal
vorgeschlagen, welches von einem Computersystem oder Computernetzwerk ausführbare
Instruktionen zum Ausführen eines Verfahrens nach einer der beschriebenen Ausführungsformen
enthält.
[0077] Im Hinblick auf die computer-implementierten Aspekte der Erfindung können einer,
mehrere oder sogar alle Verfahrensschritte des Verfahrens gemäß einer oder mehreren
der hier vorgeschlagenen Ausgestaltungen mittels eines Computers oder Computer-Netzwerks
durchgeführt werden. Somit können, allgemein, jegliche der Verfahrensschritte, einschließlich
der Bereitstellung und/oder Manipulation von Daten mittels eines Computers oder Computer-Netzwerks
durchgeführt werden. Allgemein können diese Schritte jegliche der Verfahrensschritte
umfassen, ausgenommen der Schritte, welche manuelle Arbeit erfordern, beispielsweise
das Bereitstellen von Proben und/oder bestimmte Aspekte der Durchführung tatsächlicher
Messungen.
[0078] Zusammenfassend werden, ohne Beschränkung weiterer möglicher Ausgestaltungen, folgende
Ausführungsformen vorgeschlagen:
Ausführungsform 1: Kühlkreislauf umfassend
einen Kältemittelverdichter mit einem Verdichterantrieb zum Antreiben des Kältemittelverdichters,
einen Wärmeübertrager insbesondere ein Verflüssiger oder Gaskühler, mit einem Fluidsammelraum,
wobei der Fluidsammelraum zum Bilden eines Kältemittelvorrats aus Kältemittel ausgebildet
ist, und
eine Zufuhreinheit, wobei die Zufuhreinheit eine Pumpe aufweist, wobei die Zufuhreinheit
mit dem Fluidsammelraum und dem Kältemittelverdichter verbunden ist, wobei die Zufuhreinheit
zum wahlweisen Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu mindestens einer
vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
mittels der Pumpe bei einem vorbestimmten Druck oberhalb eines Abgabedrucks des Kältemittelverdichters
ausgebildet ist.
Ausführungsform 2: Kühlkreislauf nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die
Zufuhreinheit mittels mindestens einer Zufuhrleitung mit dem Kältemittelverdichter
und mittels mindestens einer Rückführungsleitung mit dem Wärmeübertrager verbunden
ist, wobei der vorbestimmte Druck so gewählt ist, dass er mindestens Druckverluste
in der Zufuhrleitung und der Rückführungsleitung kompensiert.
Ausführungsform 3: Kühlkreislauf nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei der Kältemittelverdichter ein Hubkolbenverdichter mit mindestens einem Arbeitsraum
und mit mindestens einem Kolben ist, wobei der Kolben beweglich in dem Arbeitsraum
angeordnet ist, wobei der Arbeitsraum von mindestens einer Ventilplatte und einer
Kältemittelverdichterwand begrenzt ist, wobei die vorbestimmte Kühlstelle mindestens
die Kältemittelverdichterwand, die Ventilplatte des Kältemittelverdichters und/oder
eine Unterseite des Kolbens umfasst.
Ausführungsform 4: Kühlkreislauf nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die
Kältemittelverdichterwand und/oder die Ventilplatte mindestens einen Kältemittelkanal
aufweist, wobei die Zufuhreinheit mit dem Kältemittelkanal fluidverbunden ist.
Ausführungsform 5: Kühlkreislauf nach einer der beiden vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei die Zufuhreinheit zum Sprühen des Kältemittels auf die Unterseite des Kolbens
ausgebildet ist.
Ausführungsform 6: Kühlkreislauf nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die
Zufuhreinheit mindestens eine erste Einspritzdüse zum Sprühen des Kältemittels auf
die Unterseite des Kolbens aufweist.
Ausführungsform 7: Kühlkreislauf nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei der Verdichterantrieb einen Elektromotor mit einem Stator und einem Rotor aufweist,
wobei die vorbestimmte Kühlstelle den Stator, den Rotor, und/oder einen Spalt zwischen
dem Stator und dem Rotor umfasst.
Ausführungsform 8: Kühlkreislauf nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die
Zufuhreinheit zum Sprühen des Kältemittels auf den Stator, den Rotor, und/oder in
den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor ausgebildet ist.
Ausführungsform 9: Kühlkreislauf nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die
Zufuhreinheit mindestens eine zweite Einspritzdüse zum Sprühen des Kältemittels auf
den Stator, den Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor aufweist.
Ausführungsform 10: Kühlkreislauf nach einer der drei vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei der Elektromotor in einem abgedichteten Motorgehäuse angeordnet ist.
Ausführungsform 11: Kühlkreislauf nach einer der vier vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei der Elektromotor mit einer Leistungselektronik verbunden ist, wobei die vorbestimmte
Kühlstelle mindestens ein Bauteil der Leistungselektronik umfasst.
Ausführungsform 12: Kühlkreislauf nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
weiterhin umfassend einen Nachkühler zum Kühlen des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat,
insbesondere zum Kühlen auf eine Temperatur, die im Wesentlichen identisch zu einer
Umgebungstemperatur des Kühlkreislaufs ist.
Ausführungsform 13: Kühlkreislauf nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei die Zufuhreinheit zum Zuführen von im Wesentlichen einphasigen Kältemittel aus
dem Kältemittelvorrat zu dem Verdichter und/oder Verdichterantrieb ausgebildet ist
und/oder wobei die Zufuhreinheit zum Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat
zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
in einem flüssigen oder überkritischen Zustand ausgebildet ist.
Ausführungsform 14: Kühlkreislauf nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
weiterhin umfassend eine Steuereinheit, wobei die Steuereinheit zum zeitlichen Steuern
der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters
und/oder des Verdichterantriebs ausgebildet ist.
Ausführungsform 15: Kühlkreislauf nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die
Steuereinheit ausgebildet ist zum Steuern der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten
Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs zumindest basierend
auf einer Temperatur des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs.
Ausführungsform 16: Kühlkreislauf nach einer der beiden vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei das zeitliche Steuern einen Zeitpunkt und/oder eine Länge der Zufuhr des Kältemittels
zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
umfasst.
Ausführungsform 17: Verfahren zum Betreiben eines Kühlkreislaufs, wobei der Kühlkreislauf
einen Kältemittelverdichter mit einem Verdichterantrieb zum Antreiben des Kältemittelverdichters,
einen Wärmeübertrager insbesondere ein Verflüssiger oder Gaskühler, mit einem Fluidsammelraum,
wobei der Fluidsammelraum zum Bilden eines Kältemittelvorrats aus Kältemittel ausgebildet
ist, und eine Zufuhreinheit, wobei die Zufuhreinheit mit dem Fluidsammelraum und dem
Kältemittelverdichter verbunden ist, wobei das Verfahren umfasst:
- Ansaugen eines Kältemittels mittels des Kältemittelverdichters,
- Verdichten des Kältemittels mittels des Kältemittelverdichters,
- Kühlen, insbesondere Rückkühlen und/oder Verflüssigen, des Kältemittels mittels des
Wärmeübertragers,
- Zuführen des gekühlten Kältemittels zu dem Fluidsammelraum, und
- wahlweises Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu mindestens einer
vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
bei einem vorbestimmten Druck oberhalb eines Abgabedrucks des Kältemittelverdichters.
Ausführungsform 18: Verfahren nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die Zufuhreinheit
mittels mindestens einer Zufuhrleitung mit dem Kältemittelverdichter und mittels mindestens
einer Rückführungsleitung mit dem Wärmeübertrager verbunden ist, wobei der vorbestimmte
Druck so gewählt wird, dass er mindestens Druckverluste in der Zufuhrleitung und der
Rückführungsleitung kompensiert.
Ausführungsform 19: Verfahren nach einem der Ausführungsformen 17 bis 19, wobei der
Kältemittelverdichter ein Hubkolbenverdichter mit mindestens einem Arbeitsraum und
mit mindestens einem Kolben ist, wobei der Kolben beweglich in dem Arbeitsraum angeordnet
ist, wobei der Arbeitsraum von mindestens einer Ventilplatte und einer Kältemittelverdichterwand
begrenzt ist, wobei die vorbestimmte Kühlstelle mindestens die Kältemittelverdichterwand,
die Ventilplatte des Kältemittelverdichters und/oder eine Unterseite des Kolbens umfasst.
Ausführungsform 20: Verfahren nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die Kältemittelverdichterwand
und/oder die Ventilplatte mindestens einen Kältemittelkanal aufweist, wobei die Zufuhreinheit
mit dem Kältemittelkanal fluidverbunden wird, wobei das Kältemittel dem Kältemittelkanal
zugeführt wird.
Ausführungsform 21: Verfahren nach einer der beiden vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei das Kältemittel auf die Unterseite des Kolbens gesprüht wird.
Ausführungsform 22: Verfahren nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei das Kältemittel
auf die Unterseite des Kolbens mittels einer ersten Einspritzdüse gesprüht wird.
Ausführungsform 23: Verfahren nach einem der Ausführungsformen 17 bis 23, wobei der
Verdichterantrieb einen Elektromotor mit einem Stator und einem Rotor aufweist, wobei
die vorbestimmte Kühlstelle den Stator, den Rotor, und/oder einen Spalt zwischen dem
Stator und dem Rotor umfasst.
Ausführungsform 24: Verfahren nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei das Kältemittel
auf den Stator, den Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor
gesprüht wird.
Ausführungsform 25: Verfahren nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei das Kältemittel
auf den Stator, den Rotor, und/oder in den Spalt zwischen dem Stator und dem Rotor
mittels einer zweiten Einspritzdüse gesprüht wird.
Ausführungsform 26: Verfahren nach einer der drei vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei der Elektromotor in einem abgedichteten Motorgehäuse angeordnet wird.
Ausführungsform 27: Verfahren nach einer der vier vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei der Elektromotor mit einer Leistungselektronik verbunden wird, wobei die vorbestimmte
Kühlstelle mindestens ein Bauteil der Leistungselektronik umfasst.
Ausführungsform 28: Verfahren nach einem der Ausführungsformen 17 bis 27, weiterhin
umfassend Kühlen des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat, insbesondere Kühlen auf
eine Temperatur, die im Wesentlichen identisch zu einer Umgebungstemperatur des Kühlkreislaufs
ist, mittels eines Nachkühlers.
Ausführungsform 29: Verfahren nach einem der Ausführungsformen 17 bis 28, wobei das
Kältemittel im Wesentlichen in einem einphasigen Zustand aus dem Kältemittelvorrat
zu dem Verdichter und/oder Verdichterantrieb und/oder in einem flüssigen oder überkritischen
Zustand zugeführt wird.
Ausführungsform 30: Verfahren nach einem der Ausführungsformen 17 bis 29, weiterhin
umfassend zeitliches Steuern der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle
des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs.
Ausführungsform 31: Verfahren nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei die Zufuhr
des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder
des Verdichterantriebs zumindest basierend auf einer Temperatur des Kältemittelverdichters
und/oder des Verdichterantriebs zeitlich gesteuert wird.
Ausführungsform 32: Verfahren nach einer der beiden vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei das zeitliche Steuern einen Zeitpunkt und/oder eine Länge der Zufuhr des Kältemittels
zu der vorbestimmten Kühlstelle des Kältemittelverdichters und/oder des Verdichterantriebs
umfasst.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0079] Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen, insbesondere in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei
können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander
verwirklicht sein. Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt.
Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt. Gleiche Bezugsziffern
in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich
ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente.
[0080] Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1
- ein schematisches Schaltbild eines erfindungsgemäßen Kühlkreislaufs;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer möglichen Kühlstelle;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle; und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0081] Figur 1 zeigt ein schematisches Schaltbild eines erfindungsgemäßen Kühlkreislaufs
100. Der Kühlkreislauf 100 umfasst einen Kältemittelverdichter 102 mit einem Verdichterantrieb
104. Der Kühlkreislauf 100 umfasst weiterhin einen Wärmeübertrager 106. Der Wärmeübertrager
106 ist mit einer nicht näher gezeigten und einen Druckanschluss aufweisenden Druckkammer
des Kältemittelverdichters 102 verbunden. Der Wärmeübertrager 106 ist in Abhängigkeit
von dem verwendeten Kältemittel ein Verflüssiger oder Gaskühler. Beispielsweise ist
der Wärmeübertrager 106 im Fall von NH
3 als Kältemittel als Verflüssiger und im Fall von CO
2 als Kältemittel als Gaskühler ausgebildet. Der Wärmeübertrager 106 weist einen Fluidsammelraum
108 auf. Der Fluidsammelraum 108 ist zum Bilden eines Kältemittelvorrats aus Kältemittel
ausgebildet. Der Fluidsammelraum 108 ist in Abhängigkeit von dem verwendeten Kältemittel
ein Sammler oder Flüssigkeitsabscheider.
[0082] Um einen geschlossenen Kühlkreislauf 100 zu realisieren weist der Kühlkreislauf 100
weiterhin ein mit dem Wärmeübertrager 106 bzw. dem Fluidsammelraum 108 verbundenes
Expansionsorgan 110 und einen Verdampfer 112 auf, der mit dem Expansionsorgan 110
und mit einer nicht näher gezeigten und einen Sauganschluss aufweisenden Saugkammer
des Kältemittelverdichters 102 verbunden ist.
[0083] Der Kühlkreislauf 100 umfasst weiterhin eine Zufuhreinheit 114. Die Zufuhreinheit
114 ist mit dem Fluidsammelraum 108 und dem Kältemittelverdichter 102 sowie dem Verdichterantrieb
104 verbunden. Die Zufuhreinheit 114 weist eine Pumpe 116 auf. Die Zufuhreinheit 114
ist zum wahlweisen Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat des Fluidsammelraums
108 zu mindestens einer vorbestimmten Kühlstelle 118 des Kältemittelverdichters 102
und/oder des Verdichterantriebs 104 bei einem Druck oberhalb eines Abgabedrucks des
Kältemittelverdichters 102 mittels der Pumpe 116 ausgebildet. Die vorbestimmte Kühlstelle
118 ist dabei beispielhaft als Expansionsstelle dargestellt. So ist die Zufuhreinheit
114 mittels mindestens einer Zufuhrleitung 120 sowohl mit dem Fluidsammelraum 108
als auch mit dem Kältemittelverdichter 102 und mittels mindestens einer Rückführungsleitung
122 mit dem Wärmeübertrager 106 verbunden ist. Beispielsweise erstreckt sich die Rückführungsleitung
122 von dem Kältemittelverdichter 102 ausgehend und mündet eine Kältemittelleitung
124, die die Druckkammer des Kältemittelverdichters 102 und den Wärmeübertrager 106
miteinander verbindet. Dabei ist der vorbestimmte Druck so gewählt, dass er mindestens
Druckverluste in der Zufuhrleitung 120 und der Rückführungsleitung 122 kompensiert.
[0084] Die Pumpe 116 kann von einem eigenen Antrieb angetrieben werden. Alternativ kann
die Pumpe mit durch den Kältemittelverdichter 102 direkt angetrieben werden. Beispielsweise
kann die Pumpe 116 entweder mittels eines kleinen Getriebes mit dem Kältemittelverdichter
102 verbunden oder direkt auf der Welle des Kältemittelverdichter 102 angeordnet sein
bzw. sitzen. Diese optionale Ausführungsform hat den Vorteil, dass eine Flüssigkeitsleitung
zurück zum Kältemittelverdichter 102 gelegt wird, die auf dem Druck des Fluidsammelraums
108 (Verflüssigungsdruck) liegt. Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang
die geodätische Anordnung der Pumpe 116 auf einem Höhenniveau unterhalb des Fluidsammelraums.
Dadurch wird durch den hydrostatischen Druck gleich der Druck vor bzw. stromaufwärts
der Pumpe 116 erhöht und Kavitation weiter vermieden oder verhindert.
[0085] Insbesondere ist die Zufuhreinheit 114 zum Zuführen von im Wesentlichen einphasigen
Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu der vorbestimmten Kühlstelle 118 mittels
der Pumpe 116 ausgebildet. So ist die Zufuhreinheit 114 weiterhin zum Zuführen von
Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu der vorbestimmten Kühlstelle 118 mittels
der Pumpe 116 in einem flüssigen oder überkritischen Zustand des Kältemittels ausgebildet
ist.
[0086] Der Kühlkreislauf 100 umfasst weiterhin eine Steuereinheit 126. Die Steuereinheit
126 ist zum zeitlichen Steuern der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle
118 mittels der Pumpe 116 ausgebildet. Das zeitliche Steuern umfasst einen Zeitpunkt
und/oder eine Länge der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle 118
mittels der Pumpe 116. So ist die Steuereinheit 126 ausgebildet zum Steuern der Zufuhr
des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle 118 mittels der Pumpe 116 zumindest
basierend auf einer Temperatur des Kältemittelverdichters 102 und/oder des Verdichterantriebs
104. Das zeitliche Steuern umfasst dabei einen Zeitpunkt und/oder eine Länge der Zufuhr
des Kältemittels zu dem Kältemittelverdichter 102 und/oder Verdichterantrieb 104.
[0087] Der Kühlkreislauf 100 umfasst weiterhin einen optionalen Nachkühler 128 zum Kühlen
des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat. Der Nachkühler 128 ist ausgebildet zum
Kühlen des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat auf eine Temperatur, die im Wesentlichen
identisch zu einer Umgebungstemperatur des Kühlkreislaufs 100 ist. Wie in Figur 1
gezeigt, ist der Nachkühler 128 zwischen der Pumpe 116 und dem Kältemittelverdichter
102 angeordnet. Abweichend zu der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform kann der Kältemittelverdichter
102 ein nicht näher gezeigtes Kältemittelverdichtergehäuse aufweisen, in dem die Pumpe
116 integriert ist.
[0088] Nachstehend wird anhand der Figur 1 ein Verfahren zum Betreiben des Kühlkreislaufs
100 beschrieben. Das vom Verdampfer 112 kommende Kältemittel wird mittels des Kältemittelverdichters
102 angesaugt. Das angesaugte Kältemittel wird mittels des Kältemittelverdichters
102 verdichtet. Dabei erhöht sich der Druck des Kältemittels. Das verdichtete Kältemittel
wird anschließend vom Kältemittelverdichter 102 abgegeben und dem Wärmeübertrager
106 zugeführt, wo es mittels des Wärmeübertragers 106 gekühlt wird. Dabei kann das
Kältemittel bei überkritischer Betriebsweise rückgekühlt und bei unterkritischer Betriebsweise
verflüssigt werden. In jedem Fall wird dem Kältemittel Wärme entzogen. Nachfolgend
wird das gekühlte Kältemittel dem Fluidsammelraum 108 zugeführt. Dort bildet es einen
Kältemittelvorrat. Ein Teil des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat wird dann dem
Expansionsorgan 110 zugeführt, wo sich das Kältemittel entspannt. Anschließend wird
dieser Teil des Kältemittels dem Verdampfer 112 zugeführt, wo es verdampft und anschließend
wieder vom Kältemittelverdichter 102 angesaugt wird.
[0089] Ein anderer Teil des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat des Fluidsammelraums
108 wird von der Pumpe 116 wahlweise zu der vorbestimmten Kühlstelle 118 des Kältemittelverdichters
102 und/oder des Verdichterantriebs 104 mittels der Pumpe 116 bei einem Druck oberhalb
eines Abgabedrucks des Kältemittelverdichters 102 zugeführt. Insbesondere wird mittels
der Pumpe 116 das Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat wahlweise zu der vorbestimmten
Kühlstelle 118 des Kältemittelverdichters 102 und/oder des Verdichterantriebs 104
in einem im Wesentlichen einphasigen Zustand zugeführt. So wird mittels der Pumpe
116 das Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu der vorbestimmten Kühlstelle 118
des Kältemittelverdichters 102 und/oder der vorbestimmten Kühlstelle 118 des Verdichterantriebs
104 in einem flüssigen oder überkritischen Zustand zugeführt. Überschreitet beispielsweise
eine Temperatur des Kältemittelverdichters 102 einen vorbestimmten Schwellwert, nicht
jedoch eine Temperatur des Verdichterantriebs 104, wird das Kältemittel ausschließlich
der vorbestimmten Kühlstelle 118 des Kältemittelverdichters 102 zugeführt. Überschreitet
beispielsweise eine Temperatur des Verdichterantriebs 104 einen vorbestimmten Schwellwert,
nicht jedoch eine Temperatur des Kältemittelverdichters 102, wird das Kältemittel
ausschließlich der vorbestimmten Kühlstelle 118 des Verdichterantriebs 104 zugeführt.
Überschreitet beispielsweise dahingegen eine Temperatur sowohl des Kältemittelverdichters
102 als auch des Verdichterantriebs 104 einen vorbestimmten Schwellwert, wird das
Kältemittel der vorbestimmten Kühlstelle 118 sowohl des Kältemittelverdichters 102
als auch der vorbestimmten Kühlstelle 118 des Verdichterantriebs 104 zugeführt. Die
exakte Stelle der Zufuhr des Kältemittels kann dabei von der Steuereinheit 126 gesteuert
werden. Die Steuereinheit 126 steuert dabei die Zufuhr an Kältemittel zeitlich, insbesondere
den Zeitpunkt und/oder die Länge der Zufuhr an Kältemittel.
[0090] Optional kann das Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat mittels des Nachkühlers 128
gekühlt werden. Dabei kann das Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat mittels des Nachkühlers
128 auf eine Temperatur gekühlt werden, die im Wesentlichen identisch zu einer Umgebungstemperatur
des Kühlkreislaufs 100 ist. Zu diesem Zweck kann der Nachkühler 128 zwischen der Pumpe
116 und dem Kältemittelverdichter 102 angeordnet werden.
[0091] Nähere Details zu der vorbestimmten Kühlstelle 118 werden nachstehend beschrieben.
[0092] Figur 2 eine schematische Darstellung einer möglichen Kühlstelle 118. Figur 2 zeigt
dabei eine Schnittansicht des Kältemittelverdichters 102. Der Kältemittelverdichter
102 kann ein Hubkolbenverdichter 130 mit mindestens einem Arbeitsraum 132 und mit
mindestens einem Kolben 134 sein. Dabei ist der Kolben 134 beweglich in dem Arbeitsraum
132 angeordnet. Der Arbeitsraum 132 ist von mindestens einer Ventilplatte 136 und
einer Kältemittelverdichterwand 138 begrenzt. Die Ventilplatte 136 weist mindestens
ein Einlassventil 140 zum Einlassen von Kältemittel aus einer Saugkammer in den Arbeitsraum
136 und mindestens ein Auslassventil 142 zum Auslassen von verdichteten Kältemittel
aus dem Arbeitsraum 136 in eine Druckkammer auf. Wie in Figur 2 gezeigt kann die vorbestimmte
Kühlstelle 118 eine Unterseite 144 des Kolbens 134 umfassen. Beispielsweise ist die
Zufuhreinheit 114 zum Sprühen des Kältemittels auf die Unterseite 144 des Kolbens
134 ausgebildet. Zu diesem Zweck kann die Zufuhreinheit 114 mindestens eine erste
Einspritzdüse 146 zum Sprühen des Kältemittels auf die Unterseite 144 des Kolbens
134 aufweisen. Entsprechend wird bei Betrieb das Kältemittel auf die Unterseite 144
des Kolbens 134 mittels der ersten Einspritzdüse 146 gesprüht.
[0093] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle 118.
Nachstehend werden lediglich die Unterschiede zu der Kühlstelle der Figur 2 beschrieben
und gleiche oder vergleichbare Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie in Figur 3 gezeigt kann die vorbestimmte Kühlstelle 118 die Kältemittelverdichterwand
138 umfassen. Zu diesem Zweck kann die Kältemittelverdichterwand 138 mindestens einen
Kältemittelkanal 148 aufweisen. Der Kältemittelkanal 148 kann sich innerhalb der Kältemittelverdichterwand
138 in Umfangsrichtung um den Kolben 134 erstrecken. Die Zufuhreinheit 114 ist mit
dem Kältemittelkanal 148 der Kältemittelverdichterwand 138 fluidverbunden. Entsprechend
wird im Betrieb das Kältemittel von der Zufuhreinheit dem Kältemittelkanal 148 der
Kältemittelverdichterwand 138 zugeführt.
[0094] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle 118.
Nachstehend werden lediglich die Unterschiede zu der Kühlstelle der Figur 2 beschrieben
und gleiche oder vergleichbare Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Figur 4 zeigt dabei eine Draufsicht des Kältemittelverdichters 102. Wie in Figur 4
gezeigt kann die vorbestimmte Kühlstelle 118 die Ventilplatte 136 umfassen. Zu diesem
Zweck kann die Ventilplatte 136 mindestens einen Kältemittelkanal 150 aufweisen. Der
Kältemittelkanal 150 kann sich innerhalb der Ventilplatte 136 derart erstrecken, dass
eine Durchströmung der Ventilplatte 136 mit Kältemittel in den Bereichen der Druckkammer
des Kältemittelverdichters 102 und somit im Hochtemperaturbereich erlaubt. Die Zufuhreinheit
114 ist mit dem Kältemittelkanal 150 der Ventilplatte 136 fluidverbunden. Entsprechend
wird im Betrieb das Kältemittel von der Zufuhreinheit dem Kältemittelkanal 150 der
Ventilplatte 136 zugeführt.
[0095] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle 118.
Nachstehend werden lediglich die Unterschiede zu der Kühlstelle der Figur 2 beschrieben
und gleiche oder vergleichbare Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Figur 5 zeigt dabei eine Schnittansicht des Kältemittelverdichters 102 und des Verdichterantriebs
104. Der Verdichterantrieb 104 weist beispielsweise einen Elektromotor 152 mit einem
Stator 154 und einem Rotor 156 auf. Der Elektromotor 152 kann in einem abgedichteten
Motorgehäuse 158 angeordnet sein. Die vorbestimmte Kühlstelle 118 umfasst bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel den Stator 154, den Rotor 156 und/oder einen Spalt 160
zwischen dem Stator 154 und dem Rotor 156. Die Zufuhreinheit 114 kann zum Sprühen
des Kältemittels auf den Stator 154, den Rotor 156 und/oder in den Spalt 160 zwischen
dem Stator 154 und dem Rotor 156 ausgebildet sein. Zu diesem Zweck kann die Zufuhreinheit
mindestens eine zweite Einspritzdüse 162 zum Sprühen des Kältemittels auf den Stator
154, den Rotor 156 und/oder in den Spalt 160 zwischen dem Stator 154 und dem Rotor
156 aufweisen. Entsprechend wird bei Betrieb das Kältemittel auf den Stator 154, den
Rotor 156 und/oder in den Spalt 160 zwischen dem Stator 154 und dem Rotor 156 mittels
der zweiten Einspritzdüse 162 gesprüht. Optional kann der Elektromotor 152 mit einer
nicht näher gezeigten Leistungselektronik verbunden sein. Dabei umfasst die vorbestimmte
Kühlstelle 118 mindestens ein Bauteil der Leistungselektronik.
[0096] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Kühlstelle 118.
Nachstehend werden lediglich die Unterschiede zu der Kühlstelle der Figur 2 beschrieben
und gleiche oder vergleichbare Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie in Figur 6 gezeigt ist, ist die Erfindung nicht auf Hubkolbenverdichter beschränkt.
Stattdessen kann es sich bei dem Kältemittelverdichter um einen Scrollverdichter 164
handeln. Der Scrollverdichter 164 kann einen Kältemittelkanal 166 aufweisen. Der Kältemittelkanal
166 kann in einer sogenannten Backplate 168 des Scrollverdichters 164 angeordnet sein
und mit der Zufuhreinheit 114 fluidverbunden sein. Auf diese Weise ermöglicht der
Kältemittelkanal 166 des Scrollverdichters 164 bei Betrieb eine Durchströmung der
Backplate 168 mit Kältemittel.
Bezugszeichenliste
[0097]
- 100
- Kühlkreislauf
- 102
- Kältemittelverdichter
- 104
- Verdichterantrieb
- 106
- Wärmeübertrager
- 108
- Fluidsammelraum
- 110
- Expansionsorgan
- 112
- Verdampfer
- 114
- Zufuhreinheit
- 116
- Pumpe
- 118
- Kühlstelle
- 120
- Zufuhrleitung
- 122
- Rückführungsleitung
- 124
- Kältemittelleitung
- 126
- Steuereinheit
- 128
- Nachkühler
- 130
- Hubkolbenverdichter
- 132
- Arbeitsraum
- 134
- Kolben
- 136
- Ventilplatte
- 138
- Kältemittelverdichterwand
- 140
- Einlassventil
- 142
- Auslassventil
- 144
- Unterseite des Kolbens
- 146
- erste Einspritzdüse
- 148
- Kältemittelkanal der Kältemittelverdichterwand
- 150
- Kältemittelkanal der Ventilplatte
- 152
- Elektromotor
- 154
- Stator
- 156
- Rotor
- 158
- Motorgehäuse
- 160
- Spalt zwischen Stator und dem Rotor
- 162
- zweite Einspritzdüse
- 164
- Scrollverdichter
- 166
- Kältemittelkanal des Scrollverdichters
- 168
- Backplate
1. Kühlkreislauf (100) umfassend
einen Kältemittelverdichter (102) mit einem Verdichterantrieb (104) zum Antreiben
des Kältemittelverdichters (102),
einen Wärmeübertrager (106) insbesondere ein Verflüssiger oder Gaskühler, mit einem
Fluidsammelraum (108), wobei der Fluidsammelraum (108) zum Bilden eines Kältemittelvorrats
aus Kältemittel ausgebildet ist, und
eine Zufuhreinheit (114), wobei die Zufuhreinheit (114) eine Pumpe (116) aufweist,
wobei die Zufuhreinheit (114) mit dem Fluidsammelraum (108) und dem Kältemittelverdichter
(102) verbunden ist, wobei die Zufuhreinheit (114) zum wahlweisen Zuführen von Kältemittel
aus dem Kältemittelvorrat zu mindestens einer vorbestimmten Kühlstelle (118) des Kältemittelverdichters
(102) und/oder des Verdichterantriebs (104) mittels der Pumpe (116) bei einem vorbestimmten
Druck oberhalb eines Abgabedrucks des Kältemittelverdichters (102) ausgebildet ist.
2. Kühlkreislauf (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Zufuhreinheit (114)
mittels mindestens einer Zufuhrleitung (120) mit dem Kältemittelverdichter (102) und
mittels mindestens einer Rückführungsleitung (122) mit dem Wärmeübertrager (106) verbunden
ist, wobei der vorbestimmte Druck so gewählt ist, dass er mindestens Druckverluste
in der Zufuhrleitung (120) und der Rückführungsleitung (122) kompensiert.
3. Kühlkreislauf (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kältemittelverdichter
(102) ein Hubkolbenverdichter (130) mit mindestens einem Arbeitsraum (132) und mit
mindestens einem Kolben (134) ist, wobei der Kolben (134) beweglich in dem Arbeitsraum
(132) angeordnet ist, wobei der Arbeitsraum (132) von mindestens einer Ventilplatte
(136) und einer Kältemittelverdichterwand (138) begrenzt ist, wobei die vorbestimmte
Kühlstelle (118) mindestens die Kältemittelverdichterwand (138), die Ventilplatte
(136) des Kältemittelverdichters (102) und/oder eine Unterseite (144) des Kolbens
(134) umfasst.
4. Kühlkreislauf (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Kältemittelverdichterwand
(138) und/oder die Ventilplatte (136) mindestens einen Kältemittelkanal (148, 150)
aufweist, wobei die Zufuhreinheit (114) mit dem Kältemittelkanal (148, 150) fluidverbunden
ist.
5. Kühlkreislauf (100) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zufuhreinheit
(114) zum Sprühen des Kältemittels auf die Unterseite (144) des Kolbens (134) ausgebildet
ist.
6. Kühlkreislauf (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Zufuhreinheit (114)
mindestens eine erste Einspritzdüse (146) zum Sprühen des Kältemittels auf die Unterseite
(144) des Kolbens (134) aufweist.
7. Kühlkreislauf (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Verdichterantrieb
(104) einen Elektromotor (152) mit einem Stator (154) und einem Rotor (156) aufweist,
wobei die vorbestimmte Kühlstelle (118) den Stator (154), den Rotor (156), und/oder
einen Spalt (160) zwischen dem Stator (154) und dem Rotor (156) umfasst.
8. Kühlkreislauf (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Zufuhreinheit (114)
zum Sprühen des Kältemittels auf den Stator (154), den Rotor (156), und/oder in den
Spalt (160) zwischen dem Stator (154) und dem Rotor (156) ausgebildet ist.
9. Kühlkreislauf (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Zufuhreinheit (114)
mindestens eine zweite Einspritzdüse (162) zum Sprühen des Kältemittels auf den Stator
(154), den Rotor (156), und/oder in den Spalt (160) zwischen dem Stator (154) und
dem Rotor (156) aufweist.
10. Kühlkreislauf (100) nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, wobei der Elektromotor
(152) in einem abgedichteten Motorgehäuse (158) angeordnet ist.
11. Kühlkreislauf (100) nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche, wobei der Elektromotor
(152) mit einer Leistungselektronik verbunden ist, wobei die vorbestimmte Kühlstelle
(118) mindestens ein Bauteil der Leistungselektronik umfasst.
12. Kühlkreislauf (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend einen
Nachkühler (128) zum Kühlen des Kältemittels aus dem Kältemittelvorrat, insbesondere
zum Kühlen auf eine Temperatur, die im Wesentlichen identisch zu einer Umgebungstemperatur
des Kühlkreislaufs (100) ist.
13. Kühlkreislauf (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zufuhreinheit
(114) zum Zuführen von im Wesentlichen einphasigen Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat
zu dem Verdichter und/oder Verdichterantrieb (104) ausgebildet ist und/oder wobei
die Zufuhreinheit (114) zum Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu
der vorbestimmten Kühlstelle (118) des Kältemittelverdichters (102) und/oder des Verdichterantriebs
(104) in einem flüssigen oder überkritischen Zustand ausgebildet ist.
14. Kühlkreislauf (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend eine
Steuereinheit (126), wobei die Steuereinheit (126) zum zeitlichen Steuern der Zufuhr
des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle (118) des Kältemittelverdichters
(102) und/oder des Verdichterantriebs (104) ausgebildet ist, wobei die Steuereinheit
(126) insbesondere ausgebildet ist zum Steuern der Zufuhr des Kältemittels zu der
vorbestimmten Kühlstelle (118) des Kältemittelverdichters (102) und/oder des Verdichterantriebs
(104) zumindest basierend auf einer Temperatur des Kältemittelverdichters (102) und/oder
des Verdichterantriebs (104), wobei das zeitliche Steuern insbesondere einen Zeitpunkt
und/oder eine Länge der Zufuhr des Kältemittels zu der vorbestimmten Kühlstelle (118)
des Kältemittelverdichters (102) und/oder des Verdichterantriebs (104) umfasst.
15. Verfahren zum Betreiben eines Kühlkreislaufs (100), wobei der Kühlkreislauf (100)
einen Kältemittelverdichter (102) mit einem Verdichterantrieb (104) zum Antreiben
des Kältemittelverdichters (102), einen Wärmeübertrager (106) insbesondere ein Verflüssiger
oder Gaskühler, mit einem Fluidsammelraum (108), wobei der Fluidsammelraum (108) zum
Bilden eines Kältemittelvorrats aus Kältemittel ausgebildet ist, und eine Zufuhreinheit
(114), wobei die Zufuhreinheit (114) mit dem Fluidsammelraum (108) und dem Kältemittelverdichter
(102) verbunden ist, wobei das Verfahren umfasst:
- Ansaugen eines Kältemittels mittels des Kältemittelverdichters (102),
- Verdichten des Kältemittels mittels des Kältemittelverdichters (102),
- Kühlen, insbesondere Rückkühlen und/oder Verflüssigen, des Kältemittels mittels
des Wärmeübertragers (106),
- Zuführen des gekühlten Kältemittels zu dem Fluidsammelraum (108), und
- wahlweises Zuführen von Kältemittel aus dem Kältemittelvorrat zu mindestens einer
vorbestimmten Kühlstelle (118) des Kältemittelverdichters (102) und/oder des Verdichterantriebs
(104) bei einem vorbestimmten Druck oberhalb eines Abgabedrucks des Kältemittelverdichters
(102).