Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere einen gewerblicher
Geschirrspüler oder ein Reinigungs- und Desinfektionsgerät. Die Reinigungsvorrichtung
umfasst einen Waschraum, einen ersten bewegbaren Sprüharm und einen zweiten bewegbaren
Sprüharm. Beide Sprüharme sind im Waschraum angeordnet und können unabhängig voneinander
bewegt werden. Auf dem ersten Sprüharm ist ein erster Magnet angeordnet und auf dem
zweiten Sprüharm ist ein zweiter Magnet angeordnet. Die Reinigungsvorrichtung umfasst
zudem eine Messvorrichtung mit einem Wirkbereich, in welchem eine elektromagnetische
Grösse gemessen werden kann.
Hintergrund
[0002] Gewerbliche Geschirrspüler oder Reinigungs- und Desinfektionsgeräte im Medizinalbereich
müssen verlässliche und schnelle Reinigungsergebnisse liefern. Aus diesem Grund ist
es bei solchen Geräten erstrebenswert, die Rotation der Sprüharmen zu überwachen.
Die Überwachung soll einen Fehler melden, falls die Sprüharme in ihrer Rotationsbewegung
blockiert sind.
[0003] Bei einem gewerblichen Geschirrspüler sind die Sprüharme beispielsweise blockiert,
wenn der Benutzer Geschirr, beispielsweise Besteck oder hohe Gläser, im Bewegungsbereich
der Sprüharme anordnet. Die Sprüharme prallen in diesem Fall auf das Geschirr und
rotieren nicht mehr weiter.
[0004] Sind die Sprüharme blockiert, wird das Geschirr nicht richtig gewaschen. Entweder
bemerkt dies der Benutzer überhaupt nicht und räumt verschmutztes Geschirr aus dem
Geschirrspüler, oder er bemerkt es erst nach Beendigung des Reinigungsvorgangs. Weder
ein schlechtes Reinigungsergebnis noch der Zeitverlust sind im gewerblichen Bereich
hinnehmbar.
[0005] Ein gewerblicher Geschirrspüler oder ein Reinigungs- und Desinfektionsgerät im Medizinalbereich
verfügt kann über unterschiedliche Sprüharme für die Waschlauge und das Klarspülwasser
verfügen.
Darstellung der Erfindung
[0006] Es stellt sich die Aufgabe, eine Reinigungsvorrichtung bereitzustellen, welche ein
zuverlässiges Reinigungsergebnis liefert.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst.
[0008] Demgemäss umfasst die Reinigungsvorrichtung einen Waschraum, in welchem die zu reinigenden
Gegenstände, beispielsweise Geschirr oder Labormaterialen, angeordnet werden. Die
Reinigungsvorrichtung ist insbesondere ein gewerblicher Geschirrspüler oder ein Reinigungs-
und Desinfektionsgerät, welches im Medizinalbereich zum Einsatz kommt. Weiter umfasst
die Reinigungsvorrichtung einen ersten bewegbaren Sprüharm und einen zweiten bewegbaren
Sprüharm. Beide Sprüharme sind im Waschraum angeordnet und können unabhängig voneinander
bewegt werden.
[0009] Insbesondere sprüht die Reinigungsvorrichtung mittels des ersten Sprüharms Waschlauge
auf die zu reinigenden Gegenstände und mittels des zweiten Sprüharms Klarspülwasser
auf die zu reinigenden Gegenstände.
[0010] Insbesondere kann ein Reinigungsprogramm derart ausgestaltet sein, dass in einem
ersten Schritt der erste Sprüharm rotiert und durch diesen Waschlauge auf die zu reinigenden
Gegenstände gesprüht wird. Während des Waschens befindet sich der zweite Sprüharm
in Ruhe. In einem zweiten Schritt befindet sich der erste Sprüharm in Ruhe und der
zweite Sprüharm rotiert. Durch diesen wird Klarspülwasser auf die zu reinigenden Gegenstände
gesprüht.
[0011] Weiter umfasst die Reinigungsvorrichtung einen ersten Magneten und einen zweiten
Magneten. Beide Magnete sind insbesondere Permanentmagnete. Der erste Magnet ist auf
dem ersten Sprüharm angeordnet und der zweite Magnet ist auf dem zweiten Sprüharm
angeordnet.
[0012] Die Reinigungsvorrichtung umfasst zudem eine Messvorrichtung mit einem Wirkbereich.
Bewegen sich der erste Magnet oder der zweite Magnet während des Betriebs durch den
Wirkbereich, kann die Messvorrichtung diese Bewegung detektieren.
[0013] Die beschriebene Reinigungsvorrichtung hat den Vorteil, dass sowohl die Bewegung
des ersten Sprüharmes, insbesondere des Waschlaugensprüharmes, als auch die Bewegung
des zweiten Sprüharmes, insbesondere des Klarspülwassersprüharmes, detektiert werden
können. Die Reinigungsvorrichtung kann somit für beide Sprüharme überwachen, ob diese
in ihrer Bewegung blockiert sind. Die Überwachung hat zur Folge, dass ein zuverlässiges
Reinigungsergebnis erzielt werden kann und Fehlfunktionen sofort erkannt und gemeldet
werden können.
[0014] Vorteilhaft umfasst die Messvorrichtung genau einen einzigen Sensor. Dieser Sensor
misst genau eine physikalische Grösse, insbesondere eine elektromagnetische Grösse.
Mit ihm kann die Bewegung des ersten Magneten und die Bewegung des zweiten Magneten
detektiert werden. Die Herstellkosten sind entsprechend niedrig, wenn nur ein einziger
Sensor eingesetzt wird, um die Bewegung von zwei unterschiedlichen Sprüharmen detektieren
zu können.
[0015] Insbesondere ist die Messvorrichtung wie folgt ausgestaltet: Bewegt sich der erste
Magnet durch den Wirkbereich der Messvorrichtung, kann diese Bewegung des ersten Magneten
bzw. die Bewegung des ersten Sprüharms detektiert werden. Diese Detektion ist auch
immer dann möglich, wenn sich der zweite Magnet nicht bewegt bzw. ruht und zwar unabhängig
davon, an welcher Position der zweite Magnet ruht. Sogar wenn der zweite Magnet im
Wirkbereich der Messvorrichtung ruht, kann die Messvorrichtung die Bewegung des ersten
Magneten detektieren. Mit anderen Worten kann der zweite Magnet die Messvorrichtung
nicht derart stören, dass die Messvorrichtung den ersten Magneten nicht mehr detektieren
kann.
[0016] Insbesondere ist auch die umgekehrte Funktionsweise möglich, d.h. die Messvorrichtung
ist wie folgt ausgestaltet: Ist der erste Sprüharm und das erste Magnet in Ruhe und
der zweite Sprüharm bewegt sich mit dem zweiten Magneten, so kann die Messvorrichtung
diese Bewegung unabhängig von der ruhenden Position des ersten Sprüharmes detektieren.
[0017] Die beschriebene Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Sprüharmbewegungen permanent
und zuverlässig überwacht werden können. Ein Sprüharm kann aufgrund seiner Ruheposition
die Messvorrichtung nicht derart stören, dass die Messvorrichtung den anderen Sprüharm
nicht mehr detektieren kann.
[0018] In einer besonderen Ausführungsform ist die Messvorrichtung ausserhalb des Waschraums
angeordnet. Zwischen der Messvorrichtung und den beiden Magneten ist somit das Gehäuse
des Waschraums angeordnet. Eine Detektion ist aber trotzdem möglich. Die Anordnung
der Messvorrichtung ausserhalb des Waschraums hat den Vorteil, dass die Messvorrichtung
nicht vor den Einflüssen der Waschlauge geschützt werden muss. Zudem muss für die
Anordnung und Ausgestaltung der Messvorrichtung nicht berücksichtigt werden, dass
sich das Gehäuse des Waschraums öffnen lassen muss. Denn insbesondere bei gewerblichen
Haubengeschirrspülern ist die Anordnung einer Messvorrichtung mit Schwierigkeiten
verbunden, weil sich die gesamte Haube öffnen lassen muss.
[0019] Insbesondere umfasst die Messvorrichtung einen Sensor mit adaptiver Schwellwertanpassung.
Dies hat den Vorteil, dass die Messvorrichtung unterschiedlich beabstandete Magnete
gleich gut detektieren kann. Ausserdem kann der Schwellwert der Messvorrichtung angepasst
werden, sofern ein Magnet im Wirkbereich der Messvorrichtung ruht und die Bewegung
eines zweiten Magneten durch den Wirkbereich der Messvorrichtung detektiert werden
muss.
[0020] Vorteilhaft ist die Messvorrichtung ein Fluxgate Sensor oder ein geomagnetischer
Sensor (z.B. Typ Bosch BMM150), welcher einen Flipcor-Magnetfeldsensor und einen Hall-Sensor
umfasst. Die erwähnten Sensoren sind dem Fachmann bekannt und mit verhältnismässig
tiefen Herstellkosten verbunden.
[0021] In einer besonderen Ausführungsform handelt es sich bei der Bewegung des ersten Sprüharms
und des zweiten Sprüharms um eine Rotationsbewegung. Der erste Magnet ist am äusseren
Ende des ersten Sprüharms und der zweite Magnet ist am äusseren Ende des zweiten Sprüharms
angeordnet. Am "äusseren Ende" bedeutet, dass die Magnete auf den Sprüharmen am weitesten
entfernt von dem Rotationszentrum angeordnet sind. Eine solche Anordnung ermöglicht,
dass sich die Magnete während der Rotationsbewegung der Sprüharme möglichst nahe am
Gehäuse des Waschraums vorbeibewegen und deshalb durch eine insbesondere ausserhalb
des Waschraums angeordnete Messvorrichtung zuverlässig detektiert werden können.
[0022] Insbesondere sind der erste Magnet und der zweite Magnet jeweils innerhalb eines
Gehäuses, insbesondere bestehend aus einem Kunststoff, angeordnet. Insbesondere sind
das Gehäuse jeweils an den ersten und den zweiten Sprüharm ankoppelbar bzw. von diesen
entkoppelbar. Das Kunststoffgehäuse schützt die Magneten vor den Einwirkungen des
Wasch- und Klarspülwassers. Die Ankoppelbarkeit hat den Vorteil, dass ein Magnet ausgewechselt
werden kann.
[0023] Vorteilhaft bewirken der erste Magnet und der zweite Magnet ein gleich grosses Magnetfeld.
Die Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung ist dadurch besonders einfach. Die Messvorrichtung
kann nicht unterscheiden, ob der erste Sprüharm oder der zweite Sprüharm in Rotation
ist. Dies ist aber nicht relevant, da die Steuerung der Reinigungsvorrichtung durch
Ansteuerung der entsprechenden Pumpe weiss, welcher Sprüharm rotiert. Insbesondere
handelt es sich beim ersten Magneten und/oder beim zweiten Magneten um einen Neodym-Magnet.
[0024] Insbesondere sind der erste Magnet und der zweite Magnet bei der Bewegung durch den
Wirkbereich mindestens 50 mm, insbesondere mindestens 80 mm, insbesondere mindestens
90 mm, und/oder maximal 150 mm von der Messvorrichtung beabstandet. Die grössere Distanz
zwischen der Messvorrichtung und den Permanentmagneten ermöglicht, dass die Messvorrichtung
ausserhalb des Waschraumes angeordnet werden kann. Entsprechend muss aber eine entsprechend
empfindliche Messvorrichtung vorgesehen werden.
[0025] In einer besonderen Ausführungsform umfasst die Reinigungsvorrichtung eine Steuerung,
welche wie folgt ausgestaltet ist:
- Die Steuerung lässt entweder durch Ansteuerung einer ersten Pumpe den ersten Sprüharm
oder durch Ansteuerung einer zweiten Pumpe den zweiten Sprüharm rotieren. Es rotieren
nicht beide Sprüharme gleichzeitig. Nur einer von beiden rotiert;
- Die Steuerung stellt anhand der Signale der Messvorrichtung eine Rotationsfrequenz
fest;
- Die Steuerung gibt einen Fehler aus, falls die Rotationsfrequenz des rotierenden Sprüharms
ausserhalb eines definierten Frequenzbandes liegt.
[0026] Dadurch soll beispielsweise sichergestellt werden, dass der Sprüharm überhaupt dreht.
Ist die Rotationsfrequenz bei null oder besonders niedrig, weil der Sprüharm in seiner
Bewegung blockiert ist, gibt die Steuerung eine Fehlermeldung aus. Würde die Blockade
des Sprüharms nicht detektiert werden, hätte dies ein schlechtes Reinigungsergebnis
zur Folge oder der Benutzer würde erst nach Beendigung des Reinigungsvorgangs beim
Öffnen der Türe des Waschraums das schlechte Reinigungsergebnis bemerken.
[0027] Insbesondere beträgt die tiefste Frequenz des Frequenzbandes grösser als 5 Umdrehungen
pro Minute, insbesondere grösser als 10 Umdrehungen pro Minute, insbesondere grösser
als 20 Umdrehungen pro Minute. Wird die genannte Frequenz unterschritten, liegt ein
Fehler im System vor. Eine Fehlermeldung wird ausgegeben.
[0028] Mit Vorteil umfassen erste Sprüharm und/oder der zweite Sprüharm ein Gegengewicht
zum ersten Magneten und/oder zum zweiten Magneten, zur Verhinderung einer Unwucht
bei der Drehbewegung des ersten Sprüharms und/oder des zweiten Sprüharms. Ist der
Magnet beispielsweise an einem ersten Ende eines Sprüharms angeordnet, so ist das
Gegengewicht am gegenüberliegenden Ende anzuordnen, um mit Bezug auf die Rotationsachse
eine Gewichtssymmetrie zu erreichen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
Fig. 1a den Grundaufbau eines gewerblichen Geschirrspülers mit geschlossener Haube;
Fig. 1b den Grundaufbau eines gewerblichen Geschirrspülers mit offener Haube;
Fig. 2 die Messvorrichtung und Sprühmittel mit zwei Sprüharmen;
Fig. 3a die Situation, bei welcher der erste Sprüharm rotiert und der zweite Sprüharm
im Wirkbereich der Messvorrichtung ruht; und
Fig. 3b die Situation, bei welcher der zweite Sprüharm rotiert und der erste Sprüharm
im Wirkbereich der Messvorrichtung ruht.
Weg zur Ausführung der Erfindung
Grundaufbau:
[0030] Der gewerbliche Geschirrspüler gemäss den Fig. 1a und 1b besitzt einen unten liegenden
Geräteraum 1. Darüber sind ein Waschraum 2 sowie eine Haube 3 angeordnet. Die Haube
3 bildet das Gehäuse des Waschraums 2.
[0031] In der vorliegenden Ausführung ist die Haube 3 über eine Rückwand 4 des Geräts mit
dem Geräteraum 1 verbunden. Die Haube 3 ist höhenverstellbar und kann sich entlang
der Rückwand 4 nach oben und unten bewegen. In Fig. 1a ist der Wachraums 2 geschlossen.
Die Haube 3 befindet sich an der untersten Position. Möchte der Benutzer den Waschraum
2 öffnen, um Geschirr zu entnehmen oder einzufüllen, hebt er die Haube 3 am Griff
31 an. Die Haube 3 bewegt sich entlang der Rückwand 4 nach oben bis maximal in die
oberste Position, wie sie in Fig. 1b gezeigt ist. Wenn die Haube 3 offen ist, können
Geschirrkörbe 5 in das Gerät eingeführt und aus diesem entnommen werden.
[0032] Im Waschraum 2 sind obere Sprühmittel 6a und untere Sprühmittel 6b angeordnet. In
Fig. 1a und 1b sind diese lediglich schematisch dargestellt. Wie jedoch mit Bezug
auf Fig. 2 genauer beschrieben wird, besteht jedes Sprühmittel aus einem ersten Sprüharm
61 und einem zweiten Sprüharm 62.
[0033] Weiter ebenfalls aus den Fig. 1a und 1b ersichtlich sind schematisch ein Waschlaugentank
11 unterhalb des Waschraums 2 und eine erste Pumpe 12, um Reinigungsflüssigkeit vom
Waschlaugentank 11 nach oben in die Sprühmittel 6a und 6b zu führen, von wo sie in
den Waschraum 2 eintritt und z.B. wieder in den Waschlaugentank 11 zurückfliesst.
Zudem ist eine zweite Pumpe 13 vorgesehen, um Klarspülwasser von einem Frischwasserbehälter
14 in die Sprühmittel 6a und 6b zu pumpen.
[0034] Aufbau der Sprüharme und der Messvorrichtung:
Die Fig. 2 zeigt die Sprühmittel 6a mit Sicht von unten. Die Sprühmittel 6a umfassen
einen ersten Sprüharm 61 und einen zweiten Sprüharm 62. Der erste Sprüharm 61 sprüht
Waschlauge auf das Geschirr, um dieses zu waschen. Der zweite Sprüharm 62 sprüht Klarspülwasser
auf das Geschirr, um dieses nach dem Waschen klarzuspülen. Die Waschlauge sprüht durch
Öffnungen 63, welche am ersten Sprüharm 61 angeordnet sind, und das Klarspülwasser
sprüht durch Öffnungen 64, welche am zweiten Sprüharm 62 angeordnet sind.
[0035] Der erste Sprüharm 61 und der zweite Sprüharm 61 rotieren um das gleiche Rotationszentrum
65. Die Rotation der beiden Sprüharme 61 und 62 ist jedoch unabhängig voneinander.
Bei der vorliegenden Ausführungsform rotiert nur entweder der erste Sprüharm 61 oder
der zweite Sprüharm 62. Während der erste Sprüharm 61 rotiert, ruht der zweite Sprüharm
62 an einer beliebigen Position. Während der zweite Sprüharm 62 rotiert, ruht der
erste Sprüharm 61 an einer beliebigen Position.
[0036] Auf dem ersten Sprüharm 61 ist am äusseren Ende ein erster Permanentmagnet 71 angeordnet.
Am äusseren Ende des zweiten Sprüharms 62 ist ein zweiter Permanentmagnet 72 angeordnet.
Beide Permanentmagnete 71 und 72 sind jeweils durch ein Kunststoffgehäuse 73 und 74
geschützt. Die Kunststoffgehäuse 73 und 74 mit den Permanentmagneten 71 und 72 können
von den Sprüharmen 61 und 62 entfernt werden. Die Permanentmagnete 71 und 72 sind
gleich gross, und es handelt sich beispielsweise um Neodym-Magnete.
[0037] Ebenfalls sichtbar ist in Fig. 2 ein Teil der Wand der Haube 3, welche den Waschraum
2 einschliesst. Die Haube 3 bildet somit das Gehäuse des Waschraums 2.
[0038] Ausserhalb des Waschraums 2 ist eine Messvorrichtung 8 angeordnet. "Ausserhalb des
Waschraums 2" bedeutet, dass zwischen der Messvorrichtung 8 und dem Waschraum 2 das
Gehäuse des Waschraums, d.h. in der vorliegenden Ausführungsform die Wand der Haube
3 angeordnet ist. Die Messvorrichtung 8 ist ausgestaltet, in ihrem Wirkbereich 81
die Bewegung der Permanentmagnete 71 und 72 zu detektieren. Bewegen sich die Permanentmagnete
71 und 72 durch den Wirkbereich 81, so beträgt die minimale Distanz D zwischen der
Messvorrichtung 8 und den Permanentmagneten 71 und 72 ca. 80 mm.
[0039] Die Messvorrichtung 8 umfasst genau einen einzigen Sensor. In der vorliegenden Ausführungsform
handelt es sich um einen Fluxgate-Sensor, bei welchem es sich um einen Sensor mit
adaptiver Schwellwertanpassung handelt.
[0040] Durchführung einer Messung:
Die Messvorrichtung 8 ist geeignet, die Bewegung der beiden Permanentmagnete 71 und
72 durch den Wirkbereich zu detektieren. Die Messvorrichtung 8 kann die beiden Permanentmagnete
71 und 72 nicht voneinander unterscheiden. Bei jeder Detektion sendet die Messvorrichtung
8 ein Signal an die Steuerung 9, welche schematisch in Fig. 1a und 1b eingezeichnet
ist.
[0041] Die Steuerung 9 stellt anhand der Signale eine Rotationsfrequenz des sich drehenden
Sprüharms 61 oder 62 fest. Die festgestellte Rotationsfrequenz wird mit einem Soll-Frequenzband
verglichen, welches vorbestimmt ist. Das Frequenzband für die vorliegende Ausführungsform
beginnt bei 20 und endet bei 120 Umdrehungen pro Minute. Rotieren die Sprüharme 61
und 62 innerhalb dieser Frequenzen, so wird ein zufriedenstellendes Reinigungsergebnis
erwartet. Unterschreitet die Rotationsfrequenz allerdings das Minimum von 20 Umdrehungen
pro Minute, stellt die Steuerung eine Fehlfunktion der Reinigungsvorrichtung fest
und gibt über die Anzeige 32 eine optische Fehlermeldung und einen akustischen Alarm
aus. Ist nämlich die gemessene Rotationsfrequenz zu niedrig, muss ein ungenügendes
Reinigungsergebnis erwartet werden.
[0042] Die Fehlermeldung fordert den Benutzer auf, die Haube 3 zu öffnen, um zu prüfen,
ob irgendwelches Geschirr die Rotation der Sprüharme 61 und 62 blockiert. Hat der
Benutzer das Problem behoben, schliesst er die Haube 3 und der Reinigungsvorgang kann
fortgesetzt werden.
[0043] Im Betrieb rotiert entweder der erste Sprüharm 61 und sprüht Waschlauge auf das Geschirr,
oder der zweite Sprüharm 62 rotiert und sprüht Klarspülwasser auf das Geschirr. Der
andere Sprüharm ruht jeweils. Die Messung der Rotationsfrequenz des rotierenden Sprüharms
61 oder 62 ist grundsätzlich unproblematisch. Speziell ist allerdings die Situation,
bei welcher der ruhende Sprüharm mit seinem Permanentmagneten innerhalb des Wirkbereichs
81 der Messvorrichtung 8 ruht.
[0044] Diese Situation ist in den Fig. 3a und 3b illustriert. Bei der in Fig. 3a gezeigten
Situation ruht der zweite Sprüharm 62 und der zweite Permanentmagnet 72 ruht innerhalb
des Wirkbereichs 81. Der erste Sprüharm 61 mit dem ersten Permanentmagneten 81 rotiert.
Um in dieser Situation die Bewegung des ersten Permanentmagneten 71 durch den Wirkbereich
81 trotzdem detektieren zu können, ist als Messvorrichtung 8 ein Sensor mit adaptiver
Schwellwertanpassung vorgesehen.
[0045] In Fig. 3b ist die umgekehrte Situation gezeigt. Der erste Sprüharm 61 ruht und der
erste Permanentmagnet 71 ruht innerhalb des Wirkbereichs 81. Der zweite Sprüharm 62
rotiert. Auch in dieser Situation kann die Messvorrichtung 8 mit adaptiver Schwellwertanpassung
die Bewegung des zweiten Permanentmagneten 72 durch den Wirkbereich 81 detektieren.
[0046] Der Geschirrspüler kann auch weitere Sprühmittel aufweisen und gleichzeitig mehrere
Geschirrkörbe reinigen.
[0047] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Reinigungsvorrichtung, insbesondere ein gewerblicher Geschirrspüler oder ein Reinigungs-
und Desinfektionsgerät, umfassend
- einen Waschraum (2),
- einen ersten bewegbaren Sprüharm (61) und einen zweiten bewegbaren Sprüharm (62),
beide im Waschraum (2) angeordnet und unabhängig voneinander bewegbar, insbesondere
rotierbar,
- ein auf dem ersten Sprüharm (61) angeordneter erster Magnet (71) und ein auf dem
zweiten Sprüharm (62) angeordneter zweiter Magnet (72),
dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung eine Messvorrichtung (8) aufweist zur Detektion des ersten
Magneten (71) und des zweiten Magneten (72) in einem Wirkbereich (81) der Messvorrichtung
(8),
wobei der erste Sprüharm (61) und der zweite Sprüharm (62) derart ausgestaltet sind,
dass im Betrieb der erste Magnet (71) sich mittels einer ersten Bewegung und der zweite
Magnet (72) sich mittels einer zweiten Bewegung durch den Wirkbereich (81) der Messvorrichtung
(8) bewegen.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Reinigungsvorrichtung derart ausgestaltet
ist, dass der erste Sprüharm (61), insbesondere nur, Waschlauge sprüht und der zweite
Sprüharm (62), insbesondere nur, Klarspülwasser sprüht.
3. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung
(8) genau einen einzigen Sensor umfasst, welcher genau eine physikalische Grösse,
insbesondere eine elektromagnetische Grösse, messen kann.
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung
(8) derart ausgestaltet ist, dass
- die Messvorrichtung (8) die erste Bewegung des ersten Magneten (71) durch den Wirkbereich
(81) detektieren kann während sich der zweite Magnet (72) nicht bewegt und unabhängig
davon, an welcher Position der zweite Magnet (72) sich während der Detektion des ersten
Magneten (71) befindet, insbesondere während der zweite Magnet (72) im Wirkbereich
(81) ruht, und/oder
- die Messvorrichtung (8) die zweite Bewegung des zweiten Magneten (72) durch den
Wirkbereich (81) detektieren kann während sich der erste Magnet (71) nicht bewegt
und unabhängig davon, an welcher Position der erste Magnet (71) sich während der Detektion
des zweiten Magneten (72) befindet, insbesondere während der erste Magnet (71) im
Wirkbereich (81) ruht.
5. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung
(8) derart ausgestaltet ist, dass
- die Messvorrichtung (8) die erste Bewegung des ersten Magneten (71) durch den Wirkbereich
(81) detektieren kann während der zweite Magnet (72) an einer beliebigen Position
im Wirkbereich (81) ruht, und/oder
- wobei die Messvorrichtung (8) die zweite Bewegung des zweiten Magneten (72) durch
den Wirkbereich (81) detektieren kann während der erste Magnet (71) an einer beliebigen
Position im Wirkbereich (81) ruht.
6. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung
(8) ausserhalb des Waschraums (2) angeordnet ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung
(8) ein Sensor mit adaptiver Schwellwertanpassung umfasst, insbesondere ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung
(8)
- einen Fluxgate Sensor, oder
- einen geomagnetischen Sensor mit einem Flipcor-Sensor und einem Hall-Sensor umfasst.
9. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Sprüharm
(61) und der zweite Sprüharm (62) rotierbar angeordnet sind und wobei der erste Magnet
(71) am äusseren Ende des ersten Sprüharms (61) und der zweite Magnet (72) am äusseren
Ende des zweiten Sprüharms (62) angeordnet sind.
10. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Magnet
(71) und der zweite Magnet (72) jeweils innerhalb eines Gehäuses (73, 74), insbesondere
bestehend aus einem Kunststoff, angeordnet sind und das Gehäuse (73, 74) jeweils an
den ersten Sprüharm (61) und den zweiten Sprüharm (62) ankoppelbar bzw. von diesen
entkoppelbar ist.
11. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Magnet
(71) und der zweite Magnet (72),
- ein gleich grosses Magnetfeld aufweisen, und/oder
- Neodym-Magnete sind.
12. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das erste Magnet
(71) und das zweite Magnet (72) bei der Bewegung durch den Wirkbereich (81) mindestens
5 mm, insbesondere mindestens 10 mm, und/oder maximal 150 mm, insbesondere maximal
90 mm, von der Messvorrichtung (8) beabstandet sind.
13. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend eine Steuerung
(9) welche derart ausgestaltet ist, dass
- entweder durch Ansteuerung einer ersten Pumpe (12) der erste Sprüharm (61) oder
durch Ansteuerung einer zweiten Pumpe (13) der zweite Sprüharm (62) rotiert,
- die Steuerung (9) anhand der Signale der Messvorrichtung (8) eine Rotationsfrequenz
feststellt,
- die Steuerung (9) einen Fehler ausgibt, falls die Rotationsfrequenz des rotierenden
Sprüharms (61, 62) ausserhalb eines definierten Frequenzbandes liegt.
14. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 13, wobei die tiefste Frequenz des Frequenzbandes
grösser als 5 Umdrehungen pro Minute, insbesondere grösser als 10 Umdrehungen pro
Minute, insbesondere grösser als 20 Umdrehungen pro Minute, beträgt.
15. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Sprüharm
(61) und/oder der zweite Sprüharm (62) ein Gegengewicht zum ersten Magneten (71) und/oder
zum zweiten Magneten (72) aufweisen, zur Verhinderung einer Unwucht bei der Drehbewegung
des ersten Sprüharms (61) und/oder des zweiten Sprüharms (62).