[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug zur medizinischen Versorgung.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind allgemein Fahrzeuge zur medizinischen Versorgung von
Patienten bekannt, welche im Allgemeinen auch als Rettungswagen bezeichnet werden.
Derartige Fahrzeuge weisen in ihrem Inneren eine medizinisch-technische Ausstattung
auf. Diese medizinisch-technische Ausstattung umfasst Medikamente und Geräte, die
zu einer Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen und zum Abwenden schwerer gesundheitlicher
Schäden bis zum Erreichen der Klinik notwendig sind. Auch umfasst die Ausstattung
Diagnosegeräte, wie beispielsweise ein Stethoskop, ein Blutdruckmessgerät, eine Pupillenleuchte,
einen Reflexhammer, ein Blutzuckermessgerät, ein Fieberthermometer, ein Pulsoximeter
und ein Kapnometer.
[0003] Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Intensivtransportwagen, auch als Mobile
Intensive Care Unit bezeichnet, bekannt. Solche Intensivtransportwagen sind Fahrzeuge,
welche speziell ausgestattet sind, um intensivpflegebedürftige Patienten zwischen
Intensivstationen unterschiedlicher Krankenhäuser zu transportieren. Die Intensivtransportwagen
umfassen dabei gegenüber Rettungswagen zusätzlich intensivmedizinische Geräte zu einer
intensivmedizinischen Versorgung von Patienten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Fahrzeug zur medizinischen
Versorgung von Patienten anzugeben.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Fahrzeug, welches die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale aufweist.
[0006] Mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Das erfindungsgemäße Fahrzeug zur medizinischen Versorgung von Patienten, umfasst
- einen Antriebsstrang zur Erzeugung einer Fahrzeugbewegung,
- einen im Bereich einer Fahrzeugfront angeordneten Fahrerraum,
- einen in Richtung einer Längsachse des Fahrzeugs hinter dem Fahrerraum angeordneten
und zumindest im Wesentlichen kastenförmig ausgebildeten Behandlungsraum,
- innerhalb des Behandlungsraums angeordnete medizinische Geräte zur Behandlung eines
Patienten,
- eine an einem, einem Fahrzeugheck zugewandten Ende des Behandlungsraums angeordnete
Schiebetüranordnung zum Öffnen und Verschließen des Behandlungsraums, wobei eine Verschiebungsrichtung
zumindest einer Schiebetür der Schiebetüranordnung zumindest im Wesentlichen parallel
zu einer Querachse des Fahrzeugs verläuft,
- eine aus einer Nicht-Betriebsposition in eine Betriebsposition überführbare und mit
einem Ende am Fahrzeug befestigte Auffahrrampe, welche in der Betriebsposition einen
Höhenunterschied zwischen einem Fahrzeuguntergrund und einem Höhenniveau einer Oberfläche
eines Bodens des Behandlungsraums ausgleicht und ausgehend von dem Fahrzeuguntergrund
aus einem Bereich hinter dem Fahrzeugheck in Richtung der Schiebetüranordnung verläuft,
und
- eine elektrische Versorgungseinheit mit einem Energiespeicher, wobei die elektrische
Versorgungseinheit mit zumindest einem Teil der medizinischen Geräte zu einer energieautarken
elektrischen Versorgung derselben gekoppelt ist.
[0008] Mittels des Fahrzeugs kann eine medizinische Versorgung von Patienten ortsunabhängig
durchgeführt werden. Somit ist es auch möglich, eine zuverlässige medizinische Versorgung
in solchen Gebieten sicherzustellen, in welchen dies, beispielsweise aufgrund einer
geringen medizinischen Infrastruktur, ansonsten nicht möglich ist.
[0009] Weiterhin ermöglicht das Fahrzeug aufgrund der vorhandenen Auffahrrampe einen besonders
einfachen Zugang von Patienten, welche in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, beispielsweise
zur Fortbewegung einen Rollstuhl oder andere Hilfsmittel benötigen, zum Behandlungsraum.
Somit können beispielsweise auch mit geringem Aufwand Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
medizinisch versorgt werden, ohne dass für diese ein beschwerlicher Transport oder
Weg zu einer immobilen Arzt- oder Therapiepraxis erforderlich ist.
[0010] Dabei ermöglicht die elektrische Versorgungseinheit mit dem Energiespeicher, eine
energieautarke elektrische Versorgung der medizinischen Geräte, so dass keine externe
Energieversorgung erforderlich ist. Beispielsweise ist der Energiespeicher derart
ausgebildet, dass ein autarker Betrieb der medizinischen Geräte und gegebenenfalls
weiterer Fahrzeugkomponenten, beispielsweise einer Klimaanlage und/oder einer Heizvorrichtung
zur Temperierung des Behandlungsraums, für mindestens 60 min sichergestellt ist. Die
Klimaanlage und/oder die Heizvorrichtung können/kann jedoch in einer möglichen Ausgestaltung
auch mit Kraftstoff betrieben werden, welcher zum Betrieb des Antriebsstrangs des
Fahrzeugs vorgesehen ist.
[0011] Die Versorgungseinheit umfasst in einer möglichen Ausgestaltung ein intelligentes
Energiemanagement, um einen sicheren Betrieb des Energiespeichers während Lade- und
Entladevorgängen desselben zu ermöglichen.
[0012] In einer möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Drucklufterzeugungseinheit,
welche mit zumindest einem Teil der medizinischen Geräte zu einem energieautarken
druckluftangetriebenen Betrieb derselben und mit der Schiebetüranordnung zu einer
druckluftbetätigten Verschiebung der zumindest einen Schiebetür gekoppelt ist. Die
Schiebetüranordnung ermöglicht die Bildung einer Schleuse zwischen Fahrzeugheck und
Behandlungsraum, so dass einerseits eine Temperatur im Behandlungsraum möglichst konstant
gehalten werden kann und andererseits, insbesondere während der medizinischen Versorgung
eines Patienten, hohe Diskretionsanforderungen erfüllt werden können. Zum Betrieb
der Drucklufterzeugungseinheit ist diese insbesondere mit der elektrischen Versorgungseinheit
gekoppelt. Die Drucklufterzeugungseinheit ermöglicht, dass auch druckluftbetriebene
medizinische Geräte, beispielsweise medizinische Geräte zur Zahn- und/oder Kieferbehandlung,
betrieben werden können und erweitert so eine Anzahl möglicher Anwendungen des Fahrzeugs.
Die Nutzung von Druckluft für die Schiebetüranordnung ermöglicht es, dass keine Elektromotoren
zu einer Öffnung der Schiebetüranordnung erforderlich sind, wodurch eine Bauraumreduzierung
und eine Gewichtseinsparung realisiert werden können. Eine solche angetriebene Ausbildung
der Schiebetüranordnung ermöglicht insbesondere für Patienten mit eingeschränkter
Mobilität eine weitere Erleichterung des Zugangs zum Behandlungsraum. Die Gewichtseinsparung
ermöglicht es, ein Fahrzeuggewicht zu minimieren, so dass das Fahrzeug auch durch
Fahrer bewegt werden kann, welche lediglich über eine Fahrerlaubnis für Fahrzeuge
mit geringem zulässigen Gesamtgewicht verfügen.
[0013] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine innerhalb des
Behandlungsraums angeordnete Rollstuhlaufnahme mit einer Fixiervorrichtung zur Fixierung
eines Rollstuhls in einer Behandlungsposition. Dies ermöglicht eine Nutzung eines
Rollstuhls als Behandlungsstuhl und bewirkt in vorteilhafter Weise, dass der Patient
nicht in aufwändiger und für diesen unangenehmer Weise umgelagert werden muss.
[0014] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst die Rollstuhlaufnahme
eine Kippvorrichtung zum Kippen des Rollstuhls um eine Drehachse seiner Räder in die
Behandlungsposition. Dies ermöglicht eine an eine jeweilige Behandlung angepasste
Positionierung des Rollstuhls und des Patienten. Dies ist insbesondere bei einer Ausbildung
des Behandlungsraums zu einer Zahn- und/oder Kieferbehandlung besonders vorteilhaft.
[0015] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist die Auffahrrampe derart
ausgebildet, dass eine Steigung derselben in der Betriebsposition weniger als 20 %
beträgt. Somit sind eine besonders einfache und mit geringem Kraftaufwand durchführbare
Verbringung eines Patienten mit verringerter Mobilität in den Behandlungsraum möglich.
Auch ist ein Zugang für Patienten, welche den Behandlungsraum selbständig, gegebenenfalls
unter Zuhilfenahme von Hilfsmitteln, aufgrund der geringen Steigung erleichtert.
[0016] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist die Auffahrrampe in ihrer
Nicht-Betriebsposition in einem zwischen der Schiebetüranordnung und dem Fahrzeugheck
ausgebildeten Raum angeordnet. Dies ermöglicht einerseits eine einfache und sichere
Verstauung der Auffahrrampe in ihrer Nicht-Betriebsposition und andererseits ist ein
Fahrbetrieb des Fahrzeugs in der Nicht-Betriebsposition nicht von der Auffahrrampe
beeinträchtigt.
[0017] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst die Auffahrrampe
mehrere klappbar zueinander ausgebildete Rampensegmente. Dies ermöglicht, dass die
Auffahrrampe in ihrer Nicht-Betriebsposition einfach und mit geringem Platzbedarf
in einem eingeklappten oder zusammengeklappten Zustand verstaut werden kann. Gleichzeitig
kann die Auffahrrampe in ihrer Betriebsposition in einem aus- oder auseinandergeklappten
Zustand eine große Länge aufweisen, so dass ihre Steigung in der Betriebsposition
minimiert werden kann.
[0018] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist die Auffahrrampe aus
Aluminium gebildet und zeichnet sich so durch ein besonders geringes Gewicht aus.
[0019] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug zumindest eine am
Fahrzeugheck hinter der Schiebtüranordnung angeordnete und um eine parallel zur Querachse
des Fahrzeugs verlaufende Schwenkachse schwenkbare Heckklappe zum Öffnen und Verschließen
eines zwischen der Schiebetüranordnung und dem Fahrzeugheck ausgebildeten Raums. Dieser
Raum kann zur Aufnahme der Auffahrrampe in ihrer Nicht-Betriebsposition und gegebenenfalls
weiterer Komponenten, beispielsweise zur Aufnahme der elektrischen Versorgungseinheit,
der Drucklufterzeugungseinheit, einer Trinkwasseranlage und/oder einer Abwasseranlage,
dienen. Mittels der Heckklappe sind ein sicherer Verschluss dieses Raums und ein Schutz
innerhalb desselben befindlicher Komponenten möglich. Weiterhin kann die Heckklappe
im geöffneten Zustand als Wetterschutz, beispielsweise vor Niederschlägen und Sonneneinstrahlung,
für unter dieser befindliche Personen dienen.
[0020] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs sind an seitlichen Stirnseiten
der Heckklappe und an seitlichen Enden des Fahrzeughecks mechanisch flexible Wetterschutzvorrichtungen
angeordnet, welche bei einem Schwenken der Heckklappe in eine geöffnete flächige Stellung
spannbar sind und sich in der gespannten Position zumindest im Wesentlichen senkrecht
zum flächigen Verlauf der Heckklappe erstrecken. Diese ermöglichen einen weiter verbesserten
Wetterschutz für unter der Heckklappe befindliche Personen, insbesondere vor einem
seitlichen Eintritt von Wind, Niederschlägen und Sonneneinstrahlung.
[0021] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug zumindest eine am
Fahrzeugheck hinter der Schiebtüranordnung angeordnete und um eine parallel zu einer
Hochachse des Fahrzeugs verlaufende Schwenkachse schwenkbare Hecktür zum Öffnen und
Verschließen eines zwischen der Schiebetüranordnung und dem Fahrzeugheck ausgebildeten
Raums. Dieser Raum kann zur Aufnahme der Auffahrrampe in ihrer Nicht-Betriebsposition
und gegebenenfalls weiterer Komponenten, beispielsweise zur Aufnahme der elektrischen
Versorgungseinheit, der Drucklufterzeugungseinheit, einer Trinkwasseranlage und/oder
einer Abwasseranlage, dienen. Mittels der Hecktür sind ein sicherer Verschluss dieses
Raums und ein Schutz innerhalb desselben befindlicher Komponenten möglich. Weiterhin
kann die Hecktür im geöffneten Zustand als Wetterschutz, insbesondere vor einem seitlichen
Eintritt von Wind, Niederschlägen und Sonneneinstrahlung, dienen.
[0022] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist an einer oberen Stirnseite
der Hecktür und an einem oberen Ende des Fahrzeughecks zumindest eine mechanisch flexible
Wetterschutzvorrichtung angeordnet, welche bei einem Schwenken der Hecktür in eine
geöffnete flächige Stellung spannbar ist und sich in der gespannten Position zumindest
im Wesentlichen senkrecht zum flächigen Verlauf der Hecktür erstreckt. Somit kann
die Wetterschutzvorrichtung im geöffneten Zustand insbesondere Schutz vor Niederschlägen
und Sonneneinstrahlung für unter dieser befindliche Personen dienen.
[0023] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug einen Kofferaufbau,
in welchem der Behandlungsraum ausgebildet ist. Ein solcher Kofferaufbau bietet eine
optimierte Raumausnutzung.
[0024] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug ein Tiefrahmenchassis,
an welchem der Kofferaufbau befestigt ist. Dies ermöglicht eine besonders geringe
Höhe der Oberfläche des Bodens des Behandlungsraums und somit eine signifikante Erleichterung
eines Zugangs zum Behandlungsraum. Auch kann bei einer solchen geringen Höhe mit einer
verhältnismäßig kurzen Auffahrrampe schon eine geringe Steigung dieser realisiert
werden. Dies ermöglicht wiederum eine kleinere Ausbildung derselben und führt daraus
folgend zu einem geringeren Gewicht und geringerem Platzbedarf.
[0025] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Seitentür, welche
in einem geöffneten Zustand eine in einer zumindest im Wesentlichen parallel zur Längsachse
des Fahrzeugs verlaufenden Seitenwand des Behandlungsraums befindliche Öffnung freigibt
und in einem geschlossenen Zustand die Öffnung verschließt. Durch diese Öffnung ist
in einfacher Weise ein Zutritt für mobile Patienten oder andere Personen zum Behandlungsraum
möglich. Um einen Zugang zu erleichtern, kann am unteren Bereich der Öffnung eine
Treppe oder Leiter angeordnet sein. Beispielsweise ist diese ausklapp- und/oder ausfahrbar.
[0026] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist die Öffnung der Seitenwand
im Bereich eines der Fahrzeugfront zugewandten Endes der Seitenwand angerordnet ist.
Dies ermöglicht einen Zutritt zum Behandlungsraum in einem Bereich unmittelbar hinter
dem Fahrerraum, welcher bei einer Anordnung einer Behandlungsposition nahe zur Schiebetüranordnung
ausreichend Freiraum zur Bewegung bietet und somit einen komfortablen Zutritt zu dem
Behandlungsraum bietet.
[0027] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist die Drucklufterzeugungseinheit
in einem Modul mit einem Kompressor, einem Drucklufttank, einer Saugmaschine und einer
Membran-Trocknungsanlage realisiert. Dies ermöglicht eine kompakte und bauraumsparende
Ausbildung.
[0028] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst das Modul zusätzlich
einen Amalgamabscheider. Dies ist insbesondere bei einer Zahnbehandlung von besonderem
Vorteil und ermöglicht eine einfache und zuverlässige Abscheidung und Entsorgung von
Amalgam.
[0029] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst die elektrische Versorgungseinheit
zumindest zwei unterschiedlich geartete Anschlüsse zu einer elektrischen Verbindung
mit einer fahrzeugexternen Energiequelle. Dies ermöglicht eine flexible externe elektrische
Versorgung der Versorgungseinheit mit elektrischer Energie, so dass in Abhängigkeit
von in einer Umgebung des Fahrzeugs vorhandenen Zugängen zu elektrischen Netzen eine
Versorgungssicherheit bzw. Verfügbarkeit elektrischer Energie für eine Wiederaufladung
des Energiespeichers erhöht werden kann.
[0030] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Trinkwasseranlage
mit zumindest einem Trinkwassertank und einem Trinkwasserfilter. Dies ermöglicht eine
autarke Trinkwasserversorgung für die medizinische Versorgung und erhöht einen Unabhängigkeitsgrad
des Fahrzeugs von seiner Umgebung weiter. Beispielsweise weist der Trinkwassertank
ein Volumen im Bereich von 20 Liter bis 60 Liter auf. Beispielsweise ist die Trinkwasseranlage
ausgebildet, dass Trinkwasser mit einem Druck in einem Bereich von 3 bar bis 5 bar
auszugeben.
[0031] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Abwasseranlage
zur Sammlung und/oder Aufbereitung von Abwasser. Dies ermöglicht eine autarke Abwassersammlung
und/oder Aufbereitung desselben für die medizinische Versorgung und erhöht den Unabhängigkeitsgrad
des Fahrzeugs von seiner Umgebung weiter. Beispielsweise weist die Abwasseranlage
eine Anschlussmöglichkeit zu einer automatisierten Entleerung und/oder Reinigung auf.
[0032] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Kommunikationsvorrichtung
für eine Funkkommunikation, insbesondere eine Mobilfunkkommunikation. Dies ermöglicht
unter anderem eine Kommunikation mit einer fahrzeugexternen Recheneinheit, beispielsweise
einem Server. Somit können Patientendaten und andere zur medizinischen Behandlung
und/oder zu einer Abrechnung einer solchen erforderliche Daten empfangen und übermittelt
werden.
[0033] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Anzahl von ausklappbaren
und/oder in ihrer Länge veränderlichen Fahrzeugstützen zur Abstützung des Fahrzeugs
auf dem Untergrund. Dies ermöglicht einen sicheren Stand des Fahrzeugs, auch auf unebenen
Untergründen und Untergründen mit geringer Tragfähigkeit. Insbesondere sind die Fahrzeugstützen
derart ausgebildet, dass mittels dieser eine waagerechte Ausrichtung des Bodens des
Behandlungsraums möglich ist. Somit wird ein erschütterungsfreies Behandeln in einem
waagerecht ausgerichteten Behandlungsraum ermöglicht.
[0034] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug innerhalb des Behandlungsraums
angeordnete Schränke und/oder Regale mit Schubladen und/oder Fächern zur Aufnahme
von medizinischen Geräten und Hilfsmaterial, beispielsweise Verbandsmaterial, und/oder
Medikamenten. Diese sind beispielsweise in dem Bereich hinter dem Fahrerraum angeordnet.
Dies ermöglicht ein optimierte Raumausnutzung des Fahrzeugs und eine sichere Verstauung
der Geräte und anderer Gegenstände. Auch können Netze und/oder Taschen zur Aufbewahrung
vorgesehen sein.
[0035] Auch können in dem Fahrzeug befindliche Radkästen zur Optimierung einer Raumausnutzung
mit Schränken und/oder Regalen und/oder medizinischen Geräten oder anderen Einrichtungsgegenständen
überbaut sein.
[0036] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist bzw. sind innerhalb des
Behandlungsraums zumindest ein Waschbecken und/oder eine Arbeitsplatte angeordnet.
[0037] Insbesondere sind alle Einrichtungsgegenstände je nach Anwendung des Fahrzeugs individualisierbar.
Beispielsweise sind diese auch modular installier- und deinstallierbar.
[0038] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst der Behandlungsraum
zumindest eine verschließbare Fensteröffnung. Dies ermöglicht einen Luftaustausch
mit einer Fahrzeugumgebung. Um das Eindringen von Insekten zu vermeiden, ist die Fensteröffnung
insbesondere mit einem Fliegengitter versehen. Weiterhin kann auch eine Abdunklungsvorrichtung
zur Verringerung von durch die Fensteröffnung in den Behandlungsraum eindringendem
Licht vorgesehen sein.
[0039] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs weist der Behandlungsraum
eine Höhe von mindestens 2.200 mm, eine Breite von mindestens 2.300 mm, insbesondere
von 2.300 mm bis 2.500 mm, und eine Länge von mindestens 4.000 mm auf.
[0040] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug einen Anhänger mit
einem Stromerzeuger, welcher elektrisch mit der elektrischen Versorgungseinheit koppelbar
ist. Hierdurch ist eine Verlängerung einer autarken Energieversorgung des Fahrzeugs
möglich. Der Stromerzeuger ist dabei insbesondere mit einem fossilen Brennstoff betreibbar,
kann jedoch auch auf andere Weise Energie in elektrische Energie wandeln. Dies kann
beispielsweise durch Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff und/oder mittels einer
Brennstoffzelle und/oder mittels Photovoltaik, zum Beispiel mittels auf einem Dach
des Fahrzeugs angeordneter Solarzellen, erfolgen.
[0041] In einer möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist der Stromerzeuger auf einer Deichsel
des Anhängers angeordnet, so dass ein Raum innerhalb des Anhängers für andere Gegenstände
genutzt werden kann.
[0042] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst der Anhänger eine
Reinigungsvorrichtung zur Reinigung, Desinfektion und/oder Sterilisation von medizinischem
Material. Dies ermöglicht eine autarke Reinigung, Desinfektion und/oder Sterilisation
von medizinischem Material und somit eine weitere Erhöhung des Unabhängigkeitsgrads
des Fahrzeugs von seiner Umgebung.
[0043] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs ist der Stromgenerator zur
Erzeugung einer elektrischen Wechselspannung ausgebildet. Somit können auch herkömmliche,
insbesondere in immobilen Arzt- oder Therapiepraxen verwendete medizinische Geräte
im Fahrzeug zur Behandlung der Patienten verwendet werden.
[0044] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst der Anhänger eine
Trinkwasseranlage mit zumindest einem Trinkwassertank und einem Trinkwasserfilter.
Dies ermöglicht eine autarke Trinkwasserversorgung für die medizinische Versorgung
und erhöht einen Unabhängigkeitsgrad des Fahrzeugs von seiner Umgebung weiter. Beispielsweise
weist der Trinkwassertank ein Volumen im Bereich von 20 Liter bis 60 Liter auf. Beispielsweise
ist die Trinkwasseranlage ausgebildet, dass Trinkwasser mit einem Druck in einem Bereich
von 3 bar bis 5 bar auszugeben.
[0045] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Fahrzeugs umfasst der Anhänger ein
intelligentes Energiemanagement, um einen sicheren Betrieb der in diesem vorhandenen
Geräte sicherzustellen. Auch ist es möglich, dass in dem Anhänger eine weitere elektrische
Versorgungseinheit mit einem Energiespeicher vorgesehen ist, mittels welcher eine
Zeitdauer eines autarken Betriebs der medizinischen Geräte und gegebenenfalls weiterer
Fahrzeugkomponenten erhöht werden kann.
[0046] In weiteren möglichen Ausführungsbeispielen des Fahrzeugs ist dieses derart ausgestattet,
dass der Behandlungsraum zur Realisierung von Behandlungen
und/oder Untersuchungen im Bereich
- der Mund-, Kiefer- und/oder Gesichtschirurgie und/oder
- der Kieferorthopädie und/oder
- der Zahnmedizin und/oder
- von Röntgenuntersuchungen, Elektrokardiogramm-Untersuchungen, Ultraschalluntersuchungen
und/oder
- einer hausärztlichen Versorgung und/oder
- einer dermatologischen Versorgung und/oder
- einer operativen Versorgung und/oder
- einer physiotherapeutischen Versorgung und/oder
- einer podologischen Versorgung und/oder
- einer gynäkologischen Versorgung und/oder
- ophtalmologischen Versorgung und/oder
- hals-nasen-ohrenärztlichen Versorgung und/oder
- einer Dialyse-Behandlung und/oder
- einer proktologischen Versorgung und/oder
- anderer medizinischer und/oder therapeutischer Gebiete
ausgestattet ist.
[0047] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine teiltransparente Seitenansicht eines Fahrzeugs zur medizinischen
Versorgung von Patienten und
- Figur 2
- schematisch eine Schnittdarstellung einer Draufsicht des Fahrzeugs gemäß Figur 1.
[0048] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0049] In den
Figuren 1 und 2 ist ein mögliches Ausführungsbeispiel eines Fahrzeugs 1 zur medizinischen Versorgung,
insbesondere zu einer zahnmedizinischen Untersuchung, von Patienten in verschiedenen
Ansichten dargestellt. Weiterhin ist ein Fahrzeugkoordinatensystem mit einer Längsachse
x, einer Querachse y und einer Hochachse z dargestellt.
[0050] Das Fahrzeug 1 umfasst ein Tiefrahmenchassis 2 mit einem Führerhaus 3, in welchem
ein Fahrerraum 3.1 ausgebildet ist, und einem in Richtung der Längsachse x hinter
dem Führerhaus 3 an dem Tiefrahmenchassis 2 befestigten Kofferaufbau 4, in welchem
ein kastenförmiger Behandlungsraum 5 und ein Raum 19 ausgebildet sind.
[0051] Weiterhin umfasst das Fahrzeug 1 in nicht näher dargestellter Weise einen Antriebsstrang
zur Erzeugung einer Fahrzeugbewegung.
[0052] Zusätzlich umfasst das Fahrzeug 1 eine an einem Fahrzeugheck zugewandten Ende des
Behandlungsraums 5 angeordnete Schiebetüranordnung 6 zum Öffnen und Verschließen des
Behandlungsraums 5, wobei eine Verschiebungsrichtung von Schiebetüren 6.1, 6.2 der
Schiebetüranordnung 6 zumindest im Wesentlichen parallel zur Querachse y des Fahrzeugs
1 verläuft.
[0053] Ferner umfasst das Fahrzeug 1 eine am Fahrzeugheck hinter der Schiebtüranordnung
6 angeordnete und um eine parallel zur Querachse y des Fahrzeugs 1 verlaufende Schwenkachse
S schwenkbare Heckklappe 7 zum Öffnen und Verschließen des zwischen der Schiebetüranordnung
6 und dem Fahrzeugheck ausgebildeten Raums 19.
[0054] An seitlichen Stirnseiten der Heckklappe 7 und an seitlichen Enden des Fahrzeughecks
sind mechanisch flexible Wetterschutzvorrichtungen 8 angeordnet, welche bei einem
Schwenken der Heckklappe 7 in eine geöffnete flächige Stellung spannbar sind und sich
in der gespannten Position zumindest im Wesentlichen senkrecht zum flächigen Verlauf
der Heckklappe 7 erstrecken. Die Wetterschutzvorrichtungen 8 sind beispielsweise aus
einem wetterbeständigen Gewebe oder einer wetterbeständigen Folie gebildet.
[0055] Am Fahrzeugheck ist weiterhin eine aus einer Nicht-Betriebsposition in eine Betriebsposition
überführbare und mit einem Ende am Fahrzeug 1 befestigte Auffahrrampe 9 angeordnet.
Die Auffahrrampe 9 gleicht in der Betriebsposition einen Höhenunterschied zwischen
einem Fahrzeuguntergrund und einem Höhenniveau einer Oberfläche eines Bodens 5.1 des
Behandlungsraums 5 aus und verläuft ausgehend von dem Fahrzeuguntergrund aus einem
Bereich hinter dem Fahrzeugheck in Richtung der Schiebetüranordnung 6. Dabei ist die
Auffahrrampe 9 derart ausgebildet ist, dass eine Steigung derselben in der Betriebsposition
insbesondere weniger als 20 % beträgt. Beispielsweise beträgt eine Länge der Auffahrrampe
9 in ihrer Betriebsposition 2.800 mm. Das Höhenniveau der Oberfläche des Bodens 5.1
des Behandlungsraums 5 beträgt beispielsweise 450 mm.
[0056] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Auffahrrampe 9 zwei klappbar zueinander
ausgebildete Rampensegmente 9.1, 9.2 auf und ist in ihrer eingeklappten Nicht-Betriebsposition
in dem Raum 19 zwischen der geschlossenen Heckklappe 7 und der Schiebetüranordnung
6 gesichert.
[0057] Weiterhin umfasst das Fahrzeug 1 eine Seitentür 10, welche in einem geöffneten Zustand
eine in einer zumindest im Wesentlichen parallel zur Längsachse x des Fahrzeugs 1
verlaufenden Seitenwand des Behandlungsraums 5 befindliche Öffnung freigibt und in
einem geschlossenen Zustand die Öffnung verschließt. Dabei ist die Öffnung der Seitenwand
im Bereich eines der Fahrzeugfront zugewandten Endes der Seitenwand angeordnet. Beispielsweise
beträgt ein Abstand der Öffnung zu einem vorderen Ende des Behandlungsraums 5 650
mm. Eine Breite der Seitentür 10 beträgt beispielsweise ebenfalls 650 mm.
[0058] Auch ist in der gleichen Seitenwand, in welcher auch die Seitentür 10 angeordnet
ist, ein so genanntes Bullauge 12 angeordnet.
[0059] In einer der Seitentür 10 gegenüberliegenden Seitenwand des Behandlungsraums 5 ist
eine verschließbare Fensteröffnung 11 ausgebildet. Um ein Eindringen von Insekten
zu vermeiden, kann die Fensteröffnung 11 mit einem Fliegengitter versehen sein. Weiterhin
kann auch eine Abdunklungsvorrichtung zur Verringerung von durch die Fensteröffnung
11 in den Behandlungsraum 5 eindringendem Licht vorgesehen sein. Ein Abstand der Fensteröffnung
11 zu einem heckseitigen Ende des Kofferaufbaus 4 beträgt beispielsweise 1050 mm.
[0060] Das Fahrzeug 1 umfasst weiterhin eine Klimaanlage 13 zur Klimatisierung des Behandlungsraums
5 und zusätzlich beispielsweise eine nicht näher dargestellte Standheizung.
[0061] Weiterhin umfasst das Fahrzeug 1 einen Dachentlüfter 14 zur Entlüftung des Behandlungsraums
5 und eine Kommunikationsvorrichtung 15 für eine Funkkommunikation, beispielsweise
eine Mobilfunkkommunikation.
[0062] Innerhalb des Behandlungsraums 5 sind medizinische Geräte 16.1 bis 16.n zur Behandlung
eines Patienten angeordnet. Die medizinischen Geräte 16.1 bis 16.n umfassen im dargestellten
Ausführungsbeispiel des Fahrzeugs 1 zur zahnmedizinischen Versorgung von Patienten
insbesondere alle für eine zahnmedizinische Behandlung erforderlichen Geräte und Werkzeuge,
beispielsweise Absaugschläuche, eine Speischale, Röntgenstrahler, Bohraufsätze, Polieraufsätze,
Fräsköpfe, Handstücke, einen Druckluftschlauch für eine Zahnreinigung (Airflow), Multifunktionsspritzen
und/oder weiteres. Die medizinischen Geräte 16.1 bis 16.n sind beispielsweise an einer
so genannten Vario-Universalsäule angeordnet.
[0063] Weiterhin ist eine elektrische Versorgungseinheit 17 mit einem Energiespeicher 17.1,
beispielsweise einem Lithium-Ionen-Akkumulator, vorgesehen, wobei die elektrische
Versorgungseinheit 17 mit zumindest einem Teil der medizinischen Geräte 16.1 bis 16.n
zu einer energieautarken elektrischen Versorgung derselben gekoppelt ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Energiespeicher 17.1 unter Passagiersitzen innerhalb des
Führerhauses 3 angeordnet. In nicht näher dargestellten Ausführungsbeispielen kann
der Energiespeicher 17.1 auch an anderen Positionen innerhalb des Fahrzeugs 1 angeordnet
sein. Auch können mehrere Energiespeicher 17.1 vorgesehen sein.
[0064] Zusätzlich ist eine Drucklufterzeugungseinheit 18 vorgesehen, welche mit zumindest
einem Teil der medizinischen Geräte 16.1 bis 16.n zu einem energieautarken druckluftangetriebenen
Betrieb derselben und mit der Schiebetüranordnung 6 zu einer druckluftbetätigten Verschiebung
der Schiebetüren 6.1, 6.2 gekoppelt ist.
[0065] Insbesondere ist die Drucklufterzeugungseinheit 18 in einem Modul mit einem Kompressor,
einem Drucklufttank, einer Saugmaschine und einer Membran-Trocknungsanlage realisiert.
Auch kann das Modul bei der dargestellten Ausführung des Fahrzeugs 1 zur zahnmedizinischen
Versorgung von Patienten zusätzlich einen Amalgamabscheider umfassen.
[0066] Weiterhin ist innerhalb des Behandlungsraums 5 eine Rollstuhlaufnahme 20 mit einer
Fixiervorrichtung 20.1 zur Fixierung eines Rollstuhls in einer Behandlungsposition
angeordnet. Vor einer Behandlung kann so ein Patient in einem Rollstuhl über die Auffahrrampe
9 durch die Schiebetüranordnung 6 in den Behandlungsraum 5 verbracht werden. Insbesondere
kann der Rollstuhl dann um 180 ° gedreht werden und in der Rollstuhlaufnahme 20 angeordnet
und fixiert werden. Um den Patienten in unterschiedliche Positionen für eine zahnmedizinische
Behandlung zu bringen, umfasst die Rollstuhlaufnahme 20 weiterhin eine Kippvorrichtung
20.2 zum Kippen des Rollstuhls um eine Drehachse seiner Räder, wobei dieser mittels
der Fixiervorrichtung 20.1 in einer gekippten Position fixiert werden kann.
[0067] Zwischen der Rollstuhlaufnahme 20 und dem Fahrerhaus 3 ist innerhalb des Behandlungsraums
5 eine Schrankanlage 23 mit einem Waschbecken 23.1 und einer Arbeitsplatte 23.2 angeordnet.
Weiterhin umfasst die Schrankanlage 23 in nicht näher dargestellter Weise Schubladen
und/oder Fächer zur Aufnahme von medizinischen Geräten und Hilfsmaterial, beispielsweise
Verbandsmaterial, und/oder Medikamenten und/oder zur Aufnahme von Abfällen. In der
dargestellten Ausführung des Fahrzeugs 1 zur zahnmedizinischen Behandlung von Patienten
sind die Geräte beispielsweise Kleingeräte zur dentalen Behandlung, wie zum Beispiel
Polymerisationslampen, Rüttler für Füllungswerkstoffe, und andere zahnärztliche Instrumentarien,
wie zum Beispiel Spiegel, Sonden, Pinzetten, Zangen, Hebel, Nahtmaterial usw.
[0068] Zur medizinischen Versorgung von Patienten ist häufig Trinkwasser erforderlich. Damit
dieses stets verfügbar ist, umfasst das Fahrzeug 1 ferner eine Trinkwasseranlage 21
mit zumindest einem beispielsweise aus Edelstahl gebildeten Trinkwassertank 21.1 und
einem Trinkwasserfilter 21.2.
[0069] Weiterhin umfasst das Fahrzeug 1 eine Abwasseranlage 22 zur Sammlung und/oder Aufbereitung
von Abwasser.
[0070] In einer nicht näher dargestellten Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug 1 zusätzlich
einen Anhänger mit einem Stromerzeuger, welcher elektrisch mit der elektrischen Versorgungseinheit
17 koppelbar ist. Auch kann der Anhänger eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung,
Desinfektion und/oder Sterilisation von medizinischem Material umfassen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0071]
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Tiefrahmenchassis
- 3
- Führerhaus
- 3.1
- Fahrerraum
- 4
- Kofferaufbau
- 5
- Behandlungsraum
- 5.1
- Boden
- 6
- Schiebetüranordnung
- 6.1
- Schiebetür
- 6.2
- Schiebetür
- 7
- Heckklappe
- 8
- Wetterschutzvorrichtung
- 9
- Auffahrrampe
- 9.1
- Rampensegment
- 9.2
- Rampensegment
- 10
- Seitentür
- 11
- Fensteröffnung
- 12
- Bullauge
- 13
- Klimaanlage
- 14
- Dachentlüfter
- 15
- Kommunikationsvorrichtung
- 16.1 bis 16.n
- medizinisches Gerät
- 17
- Versorgungseinheit
- 17.1
- Energiespeicher
- 18
- Drucklufterzeugungseinheit
- 19
- Raum
- 20
- Rollstuhlaufnahme
- 20.1
- Fixiervorrichtung
- 20.2
- Kippvorrichtung
- 21
- Trinkwasseranlage
- 21.1
- Trinkwassertank
- 21.2
- Trinkwasserfilter
- 22
- Abwasseranlage
- 23
- Schrankanlage
- 23.1
- Waschbecken
- 23.2
- Arbeitsplatte
- S
- Schwenkachse
- x
- Längsachse
- y
- Querachse
- z
- Hochachse
1. Fahrzeug (1) zur medizinischen Versorgung von Patienten, umfassend
- einen Antriebsstrang zur Erzeugung einer Fahrzeugbewegung,
- einen im Bereich einer Fahrzeugfront angeordneten Fahrerraum (3.1),
- einen in Richtung einer Längsachse (x) des Fahrzeugs (1) hinter dem Fahrerraum (3.1)
angeordneten und zumindest im Wesentlichen kastenförmig ausgebildeten Behandlungsraum
(5),
- innerhalb des Behandlungsraums (5) angeordnete medizinische Geräte (16.1 bis 16.n)
zur Behandlung eines Patienten,
- eine an einem Fahrzeugheck zugewandten Ende des Behandlungsraums (5) angeordnete
Schiebetüranordnung (6) zum Öffnen und Verschließen des Behandlungsraums (5), wobei
eine Verschiebungsrichtung zumindest einer Schiebetür (6.1, 6.2) der Schiebetüranordnung
(6) zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Querachse (y) des Fahrzeugs (1) verläuft,
- eine aus einer Nicht-Betriebsposition in eine Betriebsposition überführbare und
mit einem Ende am Fahrzeug (1) befestigte Auffahrrampe (9), welche in der Betriebsposition
einen Höhenunterschied zwischen einem Fahrzeuguntergrund und einem Höhenniveau einer
Oberfläche eines Bodens (5.1) des Behandlungsraums (5) ausgleicht und ausgehend von
dem Fahrzeuguntergrund aus einem Bereich hinter dem Fahrzeugheck in Richtung der Schiebetüranordnung
(6) verläuft, und
- eine elektrische Versorgungseinheit (17) mit einem Energiespeicher (17.1), wobei
die elektrische Versorgungseinheit (17) mit zumindest einem Teil der medizinischen
Geräte (16.1 bis 16.n) zu einer energieautarken elektrischen Versorgung derselben
gekoppelt ist.
2. Fahrzeug (1) nach Anspruch 1, umfassend eine Drucklufterzeugungseinheit (18), welche
mit zumindest einem Teil der medizinischen Geräte (16.1 bis 16.n) zu einem energieautarken
druckluftangetriebenen Betrieb derselben und mit der Schiebetüranordnung (6) zu einer
druckluftbetätigten Verschiebung der zumindest einen Schiebetür (6.1, 6.2) gekoppelt
ist.
3. Fahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, umfassend eine innerhalb des Behandlungsraums
(5) angeordnete Rollstuhlaufnahme (20) mit einer Fixiervorrichtung (20.1) zur Fixierung
eines Rollstuhls in einer Behandlungsposition, wobei die Rollstuhlaufnahme (20) eine
Kippvorrichtung (20.2) zum Kippen des Rollstuhls um eine Drehachse seiner Räder in
die Behandlungsposition umfasst.
4. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Auffahrrampe (9) in
ihrer Nicht-Betriebsposition in einem zwischen der Schiebetüranordnung (6) und dem
Fahrzeugheck ausgebildeten Raum (19) angeordnet ist, wobei die Auffahrrampe (9) mehrere
klappbar zueinander ausgebildete Rampensegmente (9.1, 9.2) umfasst.
5. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend zumindest eine am
Fahrzeugheck hinter der Schiebtüranordnung (6) angeordnete und um eine parallel zur
Querachse (y) des Fahrzeugs (1) verlaufende Schwenkachse (S) schwenkbare Heckklappe
(7) zum Öffnen und Verschließen eines zwischen der Schiebetüranordnung (6) und dem
Fahrzeugheck ausgebildeten Raums (19).
6. Fahrzeug (1) nach Anspruch 5, wobei an seitlichen Stirnseiten der Heckklappe (7) und
an seitlichen Enden des Fahrzeughecks mechanisch flexible Wetterschutzvorrichtungen
(8) angeordnet sind, welche bei einem Schwenken der Heckklappe (7) in eine geöffnete
flächige Stellung spannbar sind und sich in der gespannten Position zumindest im Wesentlichen
senkrecht zum flächigen Verlauf der Heckklappe (7) erstrecken.
7. Fahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, umfassend zumindest eine am Fahrzeugheck
hinter der Schiebtüranordnung (6) angeordnete und um eine parallel zu einer Hochachse
(z) des Fahrzeugs (1) verlaufende Schwenkachse schwenkbare Hecktür zum Öffnen und
Verschließen eines zwischen der Schiebetüranordnung (6) und dem Fahrzeugheck ausgebildeten
Raums (19).
8. Fahrzeug (1) nach Anspruch 7, wobei an einer oberen Stirnseite der Hecktür und an
einem oberen Ende des Fahrzeughecks zumindest eine mechanisch flexible Wetterschutzvorrichtung
angeordnet ist, welche bei einem Schwenken der Hecktür in eine geöffnete flächige
Stellung spannbar ist und sich in der gespannten Position zumindest im Wesentlichen
senkrecht zum flächigen Verlauf der Hecktür erstreckt.
9. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen Kofferaufbau
(4), in welchem der Behandlungsraum (5) ausgebildet ist und umfassend ein Tiefrahmenchassis
(2), an welchem der Kofferaufbau (4) befestigt ist.
10. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Seitentür (10),
welche in einem geöffneten Zustand eine in einer zumindest im Wesentlichen parallel
zur Längsachse (x) des Fahrzeugs (1) verlaufenden Seitenwand des Behandlungsraums
(5) befindliche Öffnung freigibt und in einem geschlossenen Zustand die Öffnung verschließt,
wobei die Öffnung der Seitenwand im Bereich eines der Fahrzeugfront zugewandten Endes
der Seitenwand angeordnet ist.
11. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Drucklufterzeugungseinheit
(18) in einem Modul mit einem Kompressor, einem Drucklufttank, einer Saugmaschine
und einer Membran-Trocknungsanlage realisiert ist.
12. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektrische Versorgungseinheit
(17) zumindest zwei unterschiedlich geartete Anschlüsse zu einer elektrischen Verbindung
mit einer fahrzeugexternen Energiequelle umfasst.
13. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Trinkwasseranlage
(21) mit zumindest einem Trinkwassertank (21.1) und einem Trinkwasserfilter (21.2)
und/oder eine Abwasseranlage (22) zur Sammlung und/oder Aufbereitung von Abwasser.
14. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Kommunikationsvorrichtung
(15) für eine Funkkommunikation.
15. Fahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen Anhänger mit
einem Stromerzeuger, welcher elektrisch mit der elektrischen Versorgungseinheit (17)
koppelbar ist, wobei der Anhänger eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung, Desinfektion
und/oder Sterilisation von medizinischem Material umfasst.