[0001] Die Erfindung betrifft eine Prozesseinheit, ein Verfahren zum Betrieb einer Prozesseinheit,
eine Sortieranlage und ein Verfahren zum Betrieb einer Sortieranlage entsprechend
den Ansprüchen 1 bzw. 6 bzw. 11 bzw. 13.
[0002] Aus der
DE 200 03 489 U1 ist eine Sortieranlage bekannt, wobei die Sortieranlage eine mechanische Sortiereinrichtung
umfasst, durch welche aus einer der Sortieranlage zugeführten Fraktion Material aussortiert
wird, wobei die Sortieranlage eine erste Transporteinrichtung umfasst, durch welche
aus der Fraktion aussortiertes Material als erster Materialstrom abtransportiert wird
und wobei die Sortieranlage wenigstens eine zweite Transporteinrichtung umfasst, durch
welche aus der Fraktion aussortiertes Material als zweiter Materialstrom abtransportiert
wird.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Prozesseinheit, ein Verfahren zum Betrieb einer
Prozesseinheit, eine Sortieranlage bzw. ein Verfahren zu Betrieb einer Sortieranlage
vorzuschlagen, durch welche bzw. durch welches ein Trennschnitt automatisch und insbesondere
im laufenden Betrieb auf an Anforderungen optimiert bzw. an Vorgaben angepasst werden
kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs
5 bzw. des Anspruch 11 bzw. des Anspruchs 13 gelöst. In den jeweiligen Unteransprüchen
sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Prozesseinheit einer Sortieranlage umfasst eine Sortiereinrichtung,
durch welche Material aus einer zugeführten Fraktion aussortiert wird, wobei die Prozesseinheit
eine erste Transporteinrichtung umfasst, durch welche aus der Fraktion aussortiertes
Material als erster Materialstrom abtransportiert wird, wobei die Prozesseinheit wenigstens
eine zweite Transporteinrichtung umfasst, durch welche weiteres aus der Fraktion aussortiertes
Material als zweiter Materialstrom abtransportiert wird, wobei die Prozesseinheit
eine erste Sensoreinrichtung umfasst, mit welcher Eigenschaften des ersten Materialstroms
erfasst werden, wobei die Prozesseinheit wenigstens eine zweite Sensoreinrichtung
umfasst, mit welcher Eigenschaften des zweiten Materialstroms erfasst werden, wobei
die Prozesseinheit eine Kontrolleinrichtung umfasst und wobei die Prozesseinheit eine
Stellgröße umfasst, durch welche derart Einfluss auf eine Zusammensetzung des ersten
Materialstroms und auf eine Zusammensetzung des zweiten Materialstroms genommen wird,
dass entweder der erste Materialstrom gesteigert wird und der zweite Materialstrom
verringert wird oder dass der erste Materialstrom verringert wird und der zweite Materialstrom
gesteigert wird. Durch eine derartige Prozesseinheit ist es möglich, den Trennschnitt
automatisch und insbesondere im laufenden Betrieb der Sortieranlage anzupassen, so
dass automatisch auf eine Veränderung der Zusammensetzung der zugeführten Fraktion,
welche in Untergut und Übergut getrennt wird, reagiert werden kann indem der Trennschnitt
verändert wird.
[0006] Weiterhin ist es vorgesehen bei der Prozesseinheit die Stellgröße als Verteileinrichtung
auszubilden, wobei die Verteileinrichtung eine Fördereinrichtung und eine Verfahreinrichtung
umfasst, wobei die Fördereinrichtung aus der Fraktion aussortiertes Material abfängt,
wobei die Fördereinrichtung kontrolliert durch die Kontrolleinrichtung von der Verfahreinrichtung
gegenüber der Sortiereinrichtung derart automatisch verschiebbar ist, dass das von
der Fördereinrichtung abgefangene Material in seiner Zusammensetzung verändert ist
und wobei die Förderrichtung kontrolliert durch die Kontrolleinrichtung derart in
ihrer Förderrichtung umstellbar ist, dass die Verteileinrichtung das abgefangene Material
entweder zu der ersten Transporteinrichtung oder zu der zweiten Transporteinrichtung
fördert. Hierdurch lässt sich eine Aufteilung des Materials auf die erste und die
zweite Transporteinrichtung technisch einfach und stufenlos vornehmen.
[0007] Es ist auch vorgesehen,
- entweder den von der ersten Transporteinrichtung geförderten ersten Materialstrom
sowohl direkt von der Sortiereinrichtung, als auch unter Zwischenschaltung des Stellglieds
bereitzustellen und den von der zweiten Transporteinrichtung geförderten zweiten Materialstrom
ausschließlich direkt von der Sortiereinrichtung bereitzustellen
- oder den von der ersten Transporteinrichtung geförderte erste Materialstrom ausschließlich
direkt von der Sortiereinrichtung bereitzustellen und den von der zweiten Transporteinrichtung
geförderten zweiten Materialstrom sowohl direkt von der Sortiereinrichtung, als auch
unter Zwischenschaltung des Stellglieds bereitzustellen. Hierdurch ist es jeweils
möglich, beide Sortierströme in einem großen Umfang zu beeinflussen.
[0008] Weiterhin ist es auch vorgesehen, die Prozesseinheit als Sieb, insbesondere Siebtrommel
oder als Ballistik-Separator oder als Windsichter oder als Sortieraggregat auszubilden.
Hierdurch lässt sich die Prozesseinheit in ihrer technischen Ausführung optimal auf
Besonderheiten des zu Sortierenden Materials anpassen.
[0009] Es ist auch vorgesehen, die Prozesseinheit als Siebtrommel auszubilden und insbesondere
mit einer progressiven Lochung auszuführen, bei welcher die Löcher in Förderrichtung
der Siebtrommel größer werden. Durch eine derartige Sortiereinrichtung lässt sich
die zugeführte Fraktion mit einfachen technischen Mitteln und damit kostengünstig
nach der Größe sortieren.
[0010] Schließlich ist es vorgesehen, die erste Transporteinrichtung als Transportband,
insbesondere in Form eines Gurtförderers auszubilden und/oder die zweite Transporteinrichtung
als Transportband, insbesondere in Form eines Gurtförderers auszubilden und/oder die
Fördereinrichtung der Verteileinrichtung als räumlich verfahrbar und in ihrer Transportrichtung
umschaltbar auszubilden. Derartige Transporteinrichtungen und Verteileinrichtungen
sind in den unterschiedlichsten Dimensionieren als robuste Standardprodukte und somit
kostengünstig verfügbar.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Prozesseinheit ist es vorgesehen,
- wobei die Prozesseinheit eine Sortiereinrichtung umfasst, durch welche aus einer zugeführten
Fraktion Material aussortiert wird;
- wobei die Prozesseinheit eine erste Transporteinrichtung umfasst, durch welche aus
der Fraktion aussortiertes Material in einem ersten Materialstrom abtransportiert
wird,
- wobei die Prozesseinheit wenigstens eine zweite Transporteinrichtung umfasst, durch
welche aus der Fraktion weiter aussortiertes Material in einem zweiten Materialstrom
abtransportiert wird,
- wobei die Prozesseinheit eine erste Sensoreinrichtung umfasst, mit welcher Eigenschaften
des ersten Materialstroms erfasst werden,
- wobei die Prozesseinheit wenigstens eine zweite Sensoreinrichtung umfasst, mit welcher
Eigenschaften des zweiten Materialstroms erfasst werden,
- wobei die Prozesseinheit eine Kontrolleinrichtung umfasst,
- wobei die Prozesseinheit eine zwischen der Sortiereinrichtung und den Transporteinrichtungen
angeordnete Stellgröße (umfasst, welche insbesondere als Verteileinrichtung ausgebildet
ist,
- wobei von der Kontrolleinrichtung eine Zusammensetzung des ersten Materialstroms und
des zweiten Materialstroms auf Basis der von den Sensoreinrichtungen erfassten Daten
ausgewertet wird und bei Bedarf mittels der Stellgröße derart kontrolliert wird, dass
eine Zusammensetzung des ersten Materialstroms und eine Zusammensetzung des zweiten
Materialstroms derart verändert werden, dass diese hinterlegten Vorgaben entsprechen.
[0012] Durch ein derartiges Verfahren ist es möglich, den Trennschnitt automatisch und insbesondere
im laufenden Betrieb der Sortieranlage anzupassen, so dass automatisch auf eine Veränderung
der Zusammensetzung der zugeführten Fraktion, welche in Untergut und Übergut getrennt
wird, reagiert werden kann indem der Trennschnitt verändert wird.
[0013] Weiterhin ist es bei dem Verfahren vorgesehen, die hinterlegten Vorgaben auf Basis
von Kapazitäten und/oder Anforderungen einer ersten Sortierstraße, welche der ersten
Transporteinrichtung nachfolgt, und auf der Basis von Kapazitäten und/oder Anforderungen
einer zweiten Sortierstraße, welche der zweiten Transporteinrichtungen nachfolgt,
anzupassen und mit der Kontrolleinrichtung mittels der Stellgröße derart kontrollierend
einzugreifen, dass eine Zusammensetzung des ersten Materialstroms und eine Zusammensetzung
des zweiten Materialstroms derart verändert werden, dass diese an Kapazitäten und/oder
Anforderungen der nachfolgenden Sortierstraßen angepasst ist. Durch eine derartige
Verfahrensweise ist eine Regelungsschleife etabliert, durch welche die Prozesseinheit
in ihrer Arbeit optimiert wird.
[0014] Es ist auch vorgesehen, zur Veränderung der Zusammensetzung der beiden Materialströme
eine Förderrichtung einer Fördereinrichtung der Verteileinrichtung und/oder eine Stellung
der Fördereinrichtung der Verteileinrichtung durch die Kontrolleinrichtung zu verändern.
Hierdurch ist es möglich, die Zusammensetzung der beiden Materialströme sowohl kurzfristig,
als auch im laufenden Betrieb anzupassen.
[0015] Weiterhin ist es auch vorgesehen, jede Sensoreinrichtung mit wenigstens einem Sensor
auszustatten, von welchem Daten erzeugt werden, welche für Korngrößenverteilung und/oder
Materialzusammensetzung und/oder Volumenstrom und/oder Flächenstrom spezifisch sind.
Hierdurch ist eine umfassende Bewertung der beiden Materialströme möglich.
[0016] Es ist auch vorgesehen, die für das Verfahren verwendete Prozesseinheit entsprechend
wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5 auszubilden. Hierdurch ergeben sich auch die
zu diesen Ansprüchen genannten Vorteile.
[0017] Die erfindungsgemäße Sortieranlage umfasst eine Prozesseinheit entsprechend wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei auf die erste Transporteinrichtung der Prozesseinheit
eine erste Sortierstraße für den ersten Materialstrom folgt, wobei die erste Sortierstraße
wenigstens eine Sortierstation umfasst und vorzugsweise mehrere hintereinander geschaltete
Sortierstationen umfasst und wobei auf die zweite Transporteinrichtung der Prozesseinheit
eine zweite Sortierstraße für den zweiten Materialstrom folgt, wobei die zweite Sortierstraße
wenigstens eine Sortierstation umfasst und vorzugsweise mehrere hintereinander geschaltete
Sortierstationen umfasst. Durch eine derartige Sortieranlage ist es möglich, die nachfolgenden
Sortierstraßen optimal zu versorgen.
[0018] Weiterhin ist es vorgesehen, bei der Sortieranlage jede Sortierstation mit einer
Sensoreinrichtung auszustatten, welche ein Sortierergebnis der Sortierstation erfasst,
und die Sensoreinrichtungen derart mit der Kontrolleinrichtung der Prozesseinheit
zu verbinden, dass die Kontrolleinrichtung die Materialströme der Prozesseinheit anhand
eines vorgegebenen Ziels derart anpasst, dass das vorgegebene Ziel möglichst erreicht
wird. Hierdurch sind eine Vielzahl von Komponenten der Sortieranlage miteinander verknüpft,
so dass die Ergebnisse, welche von den Sortiereinrichtungen beim Sortieren erzielt
werden, auf die Einstellung der Materialströme Einfluss nehmen können und so die Sortieranlage
auf ihre Aufgaben optimiert werden kann.
[0019] Es ist auch vorgesehen, von einer Kontrolleinrichtung Materialströme, welche von
einer ersten Sensoreinrichtung und von einer zweiten Sensoreinrichtung überwacht werden,
auf der Basis von Sensoreinrichtungen von Sortierstationen erfassten Sortierergebnissen
derart anzupassen, dass eine Zielvorgabe für diese Sortierergebnisse möglichst erreicht
wird. Hierdurch lässt sich die Sortieranlage optimieren. Vorzugsweis ist eine Überwachung
der Sortierergebnisse pro Zeiteinheit vorgesehen. Hierdurch können die Sortierergebnisse
der einzelnen Sortierstationen verglichen und bewertet werden.
[0020] Schließlich sieht das Verfahren vor, die Materialströme auf der Basis der von den
Sensoreinrichtungen der Sortierstationen erfassten Sortierergebnisse wiederholt und
somit in einem iterativen Prozess angepasst werden. Hierdurch lässt sich die Sortieranlage
langsam einregeln und es werden Überlastungen einzelner Sortierstationen während des
Einregelns zunehmend vermieden.
[0021] Im Sinne der Erfindung wird unter einem Trennschnitt die Partikelgröße von in einer
Fraktion vorhandenen Partikeln verstanden, bei welcher der Anteil von Untergut, welcher
als erster Materialstrom abgeführt wird, und der Anteil von Übergut, welcher als zweiter
Materialstrom abgeführt wird gleich groß sind oder einem gewünschten Verhältnis bezogen
auf Gewicht und/oder Volumen und/oder Fläche entsprechen. Der Trennschnitt ist - mit
anderen Worten ausgedrückt - das Ziel der Trennung.
[0022] Im Sinne der Erfindung ist unter einem Gurtförderer ein Transportband zu verstehen,
dass einen umlaufenden endlosen Gurt umfasst, welcher von wenigstens einer Antriebsrolle
angetrieben ist.
[0023] Im Sinne der Erfindung wird unter einer Stellung (I, II, III) der Fördereinrichtung
eine Position der Fördereinrichtung verstanden, welche diese im Raum in Bezug zu der
Sortiereinrichtung der Prozesseinheit einnimmt.
[0024] Im Sinne der Erfindung wird von Daten, welche für einen Volumenstrom spezifisch sind,
gesprochen, wenn die von der Sensoreinrichtung erzeugten Daten Volumenstromdaten sind.
Im Sinne der Erfindung wird von Daten, welche für einen Flächenstrom spezifisch sind,
gesprochen, wenn die von der Sensoreinrichtung erzeugten Daten Flächenstromdaten sind.
[0025] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0026] Hierbei zeigt:
- Figur 1:
- eine schematische Ansicht einer Sortieranlage, wobei die Verfahreinrichtung in einer
ersten Stellung I steht;
- Figur 2:
- eine weitere schematische Ansicht der in der Figur 1 gezeigten Sortieranlage, wobei
die Verfahreinrichtung in einer zweiten Stellung II steht und
- Figur 3:
- eine weitere schematische Ansicht der in der Figur 1 gezeigten Sortieranlage, wobei
die Verfahreinrichtung in einer dritten Stellung III steht.
[0027] In der Figur 1 ist eine Sortieranlage S in schematischer Ansicht teilweise gezeigt,
so dass nur eine Prozesseinheit 1 sichtbar ist. Die Prozesseinheit 1 umfasst eine
mechanische Sortiereinrichtung 2, welche als Siebtrommel 3 ausgebildet ist.
[0028] Durch die Prozesseinheit 1 wird aus einer der Prozesseinheit 1 zugeführten Fraktion
4 Material 5 größenabhängig aussortiert, so dass in Förderrichtung x2 der Prozesseinheit
1 zunächst Material 5 kleinerer Größe und dann Material 5 größerer Größe aussortiert
wird. Hierzu weist die Siebtrommel 3 eine in die Förderrichtung x2 progressive Lochung
auf.
[0029] Die Prozesseinheit 1 umfasst eine erste Transporteinrichtung 10, durch welche aus
der Fraktion 4 aussortiertes Material 5 als erster Materialstrom 11 abtransportiert
wird. Weiterhin umfasst die Prozesseinheit 1 wenigstens eine zweite Transporteinrichtung
20, durch welche aus der Fraktion 4 aussortiertes Material 5 als zweiter Materialstrom
21 abtransportiert wird. Die Prozesseinheit 1 umfasst weiterhin eine erste Sensoreinrichtung
12, mit welcher Eigenschaften des ersten Materialstroms 11 erfasst werden, und umfasst
eine zweite Sensoreinrichtung 22, mit welcher Eigenschaften des zweiten Materialstroms
21 erfasst werden. Zusätzlich umfasst die Prozesseinheit 1 eine Kontrolleinrichtung
30. Ergänzend umfasst die Prozesseinheit 1 ein zwischen der Sortiereinrichtung 2 und
den Transporteinrichtungen 10, 20 angeordnetes Stellglied SG. Das Stellglied SG ist
als Verteileinrichtung 40 ausgebildet. Die Verteileinrichtung 40 umfasst eine Fördereinrichtung
41 und eine Verfahreinrichtung 42, wobei die Fördereinrichtung 41 aus der Fraktion
4 aussortiertes Material 5 abfängt, wobei die Fördereinrichtung 41 kontrolliert durch
die Kontrolleinrichtung 30 von der Verfahreinrichtung 42 gegenüber der Sortiereinrichtung
2 automatisch verschiebbar ist.
[0030] Hierbei wird die Fördereinrichtung 41 von der Verfahreinrichtung 42 unter der Sortiereinrichtung
2 so verschoben bzw. verfahren, dass das von der Fördereinrichtung 41 abgefangene
Material 5 in seiner Zusammensetzung verändert ist. Sofern die Fördereinrichtung 41
von der Verfahreinrichtung 42 - aus einer in der Figur 1 gezeigten ersten Stellung
I - in eine in der Figur 2 gezeigte zweite Stellung II in die Förderrichtung x2 der
Sortiereinrichtung 2 verschoben wird, sammelt diese im Vergleich zu ihrer ersten Stellung
I größeres Material 5 ein. Sofern diese in die gezeigte dritte Stellung III entgegen
der Förderrichtung x2 der Sortiereinrichtung 2 verschoben wird, sammelt diese im Vergleich
zu ihrer ersten Stellung I kleineres Material 5 ein.
[0031] Weiterhin ist die Fördereinrichtung 41 kontrolliert durch die Kontrolleinrichtung
30 so umstellbar, dass diese entweder - wie in der Figur 1 gezeigt - entgegen der
Förderrichtung x2 nach links in eine Förderrichtung x'41 fördert oder dass diese -
wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt - in eine Förderrichtung x41 nach rechts und damit
in Förderrichtung x2 der Sortiereinrichtung 2 fördert. Somit fördert die Verteileinrichtung
40 das von dieser aufgefangene Material 5 entweder in die Förderrichtung x'41 und
damit zu der ersten Transporteinrichtung 10 oder in die Förderrichtung x41 und damit
zu der zweiten Transporteinrichtung 20.
[0032] Entsprechend der Figur 1 arbeitet die Prozesseinheit 1 so, dass der von der ersten
Transporteinrichtung 10 geförderte erste Materialstrom 11 anteilig direkt von der
Sortiereinrichtung 2 bereitgestellt wird und anteilig unter Zwischenschaltung der
Verteileinrichtung 40 bereitgestellt wird. Hierbei wird der von der zweiten Transporteinrichtung
20 geförderte zweite Materialstrom 21 ausschließlich direkt von der Sortiereinrichtung
2 bereitgestellt.
[0033] Entsprechend den Figuren 2 und 3 arbeitet die Prozesseinheit 1 so, dass der von der
ersten Transporteinrichtung 10 geförderte erste Materialstrom 11 ausschließlich direkt
von der Sortiereinrichtung 2 bereitgestellt wird, und dass der von der zweiten Transporteinrichtung
20 geförderte zweite Materialstrom 21 anteilig direkt von der Sortiereinrichtung 2
bereitgestellt wird und anteilig unter Zwischenschaltung der Verteileileinrichtung
40 bereitgestellt wird.
[0034] Aus einer vergleichenden Betrachtung der Figuren 2 und 3 ist ersichtlich, welchen
Einfluss das Verfahren der Fördereinrichtung 41 mittels der Verfahreinrichtung 42
auf den Umfang des zweiten Materialstroms 21 und damit auch auf den Umfang des ersten
Materialstroms 11 hat.
[0035] Sofern die Verteilung der Fraktion 4 auf den ersten Materialstrom 11 und den zweiten
Materialstrom 21 nicht den Anforderungen entspricht, kann z.B. zur Vergrößerung des
zweiten Materialstroms 21 die Fördereinrichtung 41 der Verteileinrichtung 40 aus ihrer
in der Figur 2 gezeigten Stellung II in die in der Figur 3 gezeigte Stellung III mittels
der Verfahreinrichtung 42 verfahren werden. Hierbei wird die Förderrichtung x41 beibehalten,
in welche die Fördereinrichtung 41 das Material 5 fördert, damit das Material 5 der
zweiten Transporteinrichtung 20 zugeführt wird. Die Verteilung der Fraktion 4 wird
von der ersten Sensoreinrichtung 12 und der zweiten Sensoreinrichtung 22 erfasst und
die entsprechenden Daten werden von diesen an die Kontrolleinrichtung 30 übermittelt.
[0036] Sofern das von der Verteileinrichtung 40 abgefangene Material 5 der ersten Transporteinrichtung
10 zugeführt werden soll, wird von der Kontrolleinrichtung 30 veranlasst, dass die
Fördereinrichtung 41 der Verteileinrichtung 40 in die Förderrichtung x'41 fördert.
Dies ist in der Figur 1 gezeigt, in welcher die Fördereinrichtung 41 in ihrer ersten
Stellung I steht.
[0037] Die erste Sensoreinrichtung 12 umfasst einen Sensor 13, von welchem Daten erzeugt
werden, welche für Korngrößenverteilung und/oder Materialzusammensetzung und/oder
Volumenstrom und/oder Flächenstrom spezifisch sind.
[0038] Die zweite Sensoreinrichtung 22 umfasst einen Sensor 23, von welchem Daten erzeugt
werden, welche für Korngrößenverteilung und/oder Materialzusammensetzung und/oder
Volumenstrom und/oder Flächenstrom spezifisch sind.
[0039] Auf der Basis dieser Daten kann die Kontrolleinrichtung 30 laufend die Zusammensetzung
des ersten Materialstroms 11 und des zweiten Materialstroms 21 ermitteln und bei Bedarf
die Fördereinrichtung 41 mittels der Verfahreinrichtung 42 verfahren oder die Förderrichtung
der Fördereinrichtung 41 umstellen.
[0040] In der Figur 3 sind zur besseren Erläuterung der Sortieranlage S zusätzlich zu der
Prozesseinheit 1 noch eine an die erste Transporteinrichtung 10 anschließende erste
Sortierstraße 101 und eine an die zweite Transporteinrichtung 20 anschließende zweite
Sortierstraße 201 gezeigt. In den Figuren 1 und 2 wurde auf die Darstellung der beiden
Sortierstraßen verzichtet, um die Figuren übersichtlicher zu halten.
[0041] Der erste Materialstrom 11 wird der ersten Sortierstraße 101 zugeführt. Diese umfasst
eine erste Sortierstation 102, eine zweite Sortierstation 103 und eine dritte Sortierstation
104, welche unterschiedliche Materialien aus dem ersten Materialstrom 11 aussortieren.
Dieses Aussortieren führt jeweils zu einem Sortierergebnis E102, E103 und E104. Zur
Überwachung der einzelnen Sortierergebnisse E102, E103, E104 umfasst jede der Sortierstationen
102, 103, 104 jeweils eine Sensoreinrichtung S102, S103, S104. Hierbei ist jede der
Sensoreinrichtungen S102, S103, S104 mit der Kontrolleinrichtung 30 der Prozesseinheit
1 verbunden.
[0042] Der zweite Materialstrom 21 wird der zweiten Sortierstraße 201 zugeführt. Diese umfasst
eine erste Sortierstation 202, eine zweite Sortierstation 203 und eine dritte Sortierstation
204, welche unterschiedliche Materialien aus dem zweiten Materialstrom 21 aussortieren.
Dieses Aussortieren führt jeweils zu einem Sortierergebnis E202, E203 und E204. Zur
Überwachung der einzelnen Sortierergebnisse E202, E203, E204 umfasst jede der Sortierstationen
202, 203, 204 jeweils eine Sensoreinrichtung S202, S203, S204. Hierbei ist jede der
Sensoreinrichtungen S202, S203, S204 mit der Kontrolleinrichtung 30 der Prozesseinheit
1 verbunden.
[0043] In der Figur 3 ist die Sortieranlage S - wie oben erwähnt - umfangreicher dargestellt.
Neben der Prozesseinheit 1 sind auch eine auf die erste Transporteinrichtung 10 der
Prozesseinheit 1 folgende erste Sortierstraße 101 für den ersten Materialstrom 11
folgt und eine auf die zweite Transporteinrichtung 20 der Prozesseinheit 1 folgende
zweite Sortierstraße 201 für den zweiten Materialstrom 21 gezeigt. Hierbei umfasst
die erste Sortierstraße 101 drei hintereinander geschaltete Sortierstationen 102,
103 und 104 umfasst und hierbei umfasst die zweite Sortierstraße 201 drei hintereinander
geschaltete Sortierstationen 202, 203, 204.
[0044] Jeder der Sortierstationen 102, 103, 104, 202, 203, 204 umfasst eine Sensoreinrichtung
S102, S103, S104; S202, S203, S204, welche ein Sortierergebnis E102, E103, E104, E202,
E203, E204 der jeweiligen Sortierstation 102, 103, 104; 202, 203, 204 erfasst. Hierbei
stehen die Sensoreinrichtungen S102, S103, S104; S202, S203, S204 derart mit der Kontrolleinrichtung
30 der Prozesseinheit 1 in Verbindung, dass die Kontrolleinrichtung 30 die von der
Prozesseinheit erzeugten Materialströme 11, 21 anhand eines vorgegebenen Ziels derart
anpasst, dass das vorgegebene Ziel möglichst erreicht wird. Hierbei kann als Ziel
z.B. eine bestimmte Mindestauslastung der einzelnen Sortierstationen und/oder eine
zu erzielendes Sortierergebnis vorgesehen sein, wobei ein Sortierergebnis insbesondere
Mindestmengen von aussortierten Wertstoffen sein können.
[0045] Die Sortieranlage S kann selbstverständlich noch weitere nicht dargestellte Komponenten
umfassen, welche bei Sortieranlagen üblicher Weise vorhanden sind.
[0046] Eine Prozesseinheit, welche als Siebung ausgebildet ist, umfasst ein Sieb, ggf. ein
Gehäuse, wenigstens zwei Abzugsbänder, welche in der oben stehenden Beschreibung als
Transporteinrichtungen bezeichnet sind, und ggf. ein Verfahrband, wenn als Sieb z.B.
ein Trommelsieb zum Einsatz kommt. Das Verfahrband ist in der oben stehenden Beschreibung
als Verteileinrichtung bezeichnet. Stellgröße ist bei einer derartigen Ausgestaltung
das Verfahrband. Die Position des Verfahrbands definiert den Trennschnitt, wobei das
Sieb eine progressive Lochung aufweist. Bei entsprechend ausgebildeten Sieben kann
zur Beeinflussung des Trennschnitts auch ein Neigungswinkel, in dem das Siebgewebe/die
Siebtrommel eingestellt ist, verändert werden. In einem solchen Fall wäre der Neigungswinkel
eine alternative oder eine zusätzlich Stellgröße. Es kann auch ein Sieb vorgesehen
sein, bei dem die Maschenweite oder die Maschenform verändert wird. Somit stellt ggf.
auch die Maschenweite und/oder die Maschenform eine alternative oder zusätzliche Stellgröße
dar.
[0047] Eine Prozesseinheit, welche als Windsichtung ausgebildet ist, umfasst ein Zuführband,
welches Inputmaterial zum Windsichter transportiert, ein Abzugsband, welches für Schwergut
und ggf. auch für Mittelgut vorgesehen ist, einen ggf. vorhandenen Trennscheitel,
ein Abzugsrohr für Leichtgut und einen Ventilator, welcher den Luftstrom erzeugt,
der die Aufteilung in Leicht- und Schwergut ermöglicht. Stellgröße ist oder sind bei
einer derartigen Ausgestaltung der Luftvolumenstrom, welcher z.B. über die Luftgeschwindigkeit
veränderlich ist, und/oder die Bandgeschwindigkeit des Zuführbands und/oder die Scheitelposition,
durch welche zwischen Schwer- und Mittelgut getrennt wird.
[0048] Eine Prozesseinheit, welche als Ballistikseparator ausgebildet ist, umfasst ein Zuführband,
welches Inputmaterial zum Ballistikseparator transportiert, eine Ballistikeinheit
mit Paddeln, Abzugsbänder für 2D, 3D und Feingut, eine Luftunterstützung, welche durch
eine Art zugeschalteter Windsichter gebildet ist, der die Flugkurve vom 2D Material
positiv beeinflusst, wodurch eine höhere Maschinenperformance erreicht wird. Stellgröße
ist oder sind bei einer derartigen Ausgestaltung der Paddelwinkel - je steiler die
Paddel eingestellt sind, desto mehr Reinheit wird im 2D erreicht und mehr Ausbringen
im 3D -, der Luftvolumenstrom, die Position eines Verstellbands im Feinkorn, was ähnlich
dem Effekt bei der Siebtrommel einen bestimmten Anteil vom Feinkorn in 2D, 3D oder
in eine separat gehaltene Feinkornfraktion transportieren kann, die Abwurfposition
des Zuführbands. Diese kann über die tatsächliche Position oder auch über die Geschwindigkeit
und die damit einhergehende veränderte Flugkurve beeinflusst werden. Je weiter das
Material in Richtung 2D aufgegeben wird, desto höher ist das Ausbringen ins 2D und
desto höher ist die Reinheit im 3D. Weitere Stellgrößen können alternativ oder zusätzlich
die Maschenweite - wie bei Siebung - und/oder die Drehzahl der Paddel im Ballistikseparator
sein.
[0049] Eine Prozesseinheit, welche als Sortieraggregat z.B. als Beispiel als sensorgestützter
Sortierer oder auch als mit Magneten arbeitender Sortierer oder auch als Wirbelstromscheider
oder auch als Robotersortierer ausgebildet ist, umfasst in einer Ausführungsvariante
einen Sensor, inklusive Auswerte-Algorithmus, eine Druckluftdüsenleiste, einen Trennscheitel
zur Trennung von Eject und Reject, eine Expansionshaube, ein Zuführband und Abzugsbänder.
Stellgröße ist oder sind der Algorithmus, wobei die Gewichtung verschiedener Materialklassen
ein verändertes Ausbringen bzw. eine veränderte Reinheit bewirkt und/oder die Position
der Abzugsbänder, wobei diese eine Veränderung des Prozessflusses ermöglicht, wodurch
ein nachfolgender Prozess, welcher z.B. als Sortierschritte ausgebildet ist, verändert
wird und/oder die Position des Trennscheitels, da diese das Ausbringen in Eject/Reject
und somit auch die Verlustmengen und Produktreinheiten beeinflusst.
Bezugszeichenliste:
[0050]
- 1
- Prozesseinheit
- 2
- mechanische Sortiereinrichtung
- 3
- Siebtrommel
- 4
- Fraktion
- 5
- Material
- 10
- erste Transporteinrichtung
- 11
- erster Materialstrom
- 12
- erste Sensoreinrichtung
- 13
- Sensor von 12
- 20
- zweite Transporteinrichtung
- 21
- zweiter Materialstrom
- 22
- zweite Sensoreinrichtung
- 23
- Sensor von 22
- 30
- Kontrolleinrichtung
- 40
- Verteileinrichtung
- 41
- Fördereinrichtung von 40
- 42
- Verfahreinrichtung von 40
- I
- erste Stellung von 40
- II
- zweite Stellung von 40
- III
- dritte Stellung von 40
- x2
- Förderrichtung von 2
- x'41
- erste Förderrichtung von 41
- x41
- zweite Förderrichtung von 41
- S
- Sortieranlage
- SG
- Stellgröße
- 101
- Sortierstraße
- 102-104
- Sortierstation
- E102-E104
- Sortierergebnis
- S102-S104
- Sensoreinrichtung
- 201
- Sortierstraße
- 202-204
- Sortierstation
- E202-E204
- Sortierergebnis
- S202-S204
- Sensoreinrichtung
1. Prozesseinheit (1) einer Sortieranlage (S),
- wobei die Prozesseinheit (1) eine Sortiereinrichtung (2) umfasst, durch welche aus
einer zugeführten Fraktion (4) Material (5) aussortiert wird;
- wobei die Prozesseinheit (1) eine erste Transporteinrichtung (10) umfasst, durch
welche aus der Fraktion (4) aussortiertes Material (5) als erster Materialstrom (11)
abtransportiert wird,
- wobei die Prozesseinheit (1) wenigstens eine zweite Transporteinrichtung (20) umfasst,
durch welche weiteres aus der Fraktion (4) aussortiertes Material (5) als zweiter
Materialstrom (21) abtransportiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Prozesseinheit (1) eine erste Sensoreinrichtung (12) umfasst, mit welcher Eigenschaften
des ersten Materialstroms (11) erfasst werden,
- dass die Prozesseinheit (1) wenigstens eine zweite Sensoreinrichtung (22) umfasst, mit
welcher Eigenschaften des zweiten Materialstroms (21) erfasst werden,
- dass die Prozesseinheit (1) eine Kontrolleinrichtung (30) umfasst,
- dass die Prozesseinheit (1) eine Stellgröße (SG) umfasst, durch welche derart Einfluss
auf eine Zusammensetzung des ersten Materialstroms (11) und auf eine Zusammensetzung
des zweiten Materialstroms (21) genommen wird, dass entweder der erste Materialstrom
(11) gesteigert wird und der zweite Materialstrom (21) verringert wird oder dass der
erste Materialstrom (11) verringert wird und der zweite Materialstrom (21) gesteigert
wird.
2. Prozesseinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellgröße (SG) als Verteileinrichtung (40) ausgebildet ist, wobei die Verteileinrichtung
(40) eine Fördereinrichtung (41) und eine Verfahreinrichtung (42) umfasst, wobei die
Fördereinrichtung (41) aus der Fraktion (4) aussortiertes Material (5) abfängt, wobei
die Fördereinrichtung (41) kontrolliert durch die Kontrolleinrichtung (30) von der
Verfahreinrichtung (42) gegenüber der Sortiereinrichtung (2) derart automatisch verschiebbar
ist, dass das von der Fördereinrichtung (41) abgefangene Material (5) in seiner Zusammensetzung
verändert ist und wobei die Förderrichtung (41) kontrolliert durch die Kontrolleinrichtung
(30) derart in ihrer Förderrichtung (x'41; x41) umstellbar ist, dass die Verteileinrichtung
(40) das abgefangene Material (5) entweder zu der ersten Transporteinrichtung (10)
oder zu der zweiten Transporteinrichtung (20) fördert.
3. Prozesseinheit (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der von der ersten Transporteinrichtung (10) geförderte erste Materialstrom (11)
sowohl direkt von der Sortiereinrichtung (2), als auch unter Zwischenschaltung des
Stellglieds (SG) bereitgestellt wird, und dass der von der zweiten Transporteinrichtung
(20) geförderte zweite Materialstrom (21) ausschließlich direkt von der Sortiereinrichtung
(2) bereitgestellt wird, oder
- dass der von der ersten Transporteinrichtung (10) geförderte erste Materialstrom (11)
ausschließlich direkt von der Sortiereinrichtung (2) bereitgestellt wird, und dass
der von der zweiten Transporteinrichtung (20) geförderte zweite Materialstrom (21)
sowohl direkt von der Sortiereinrichtung (2), als auch unter Zwischenschaltung des
Stellglieds (SG) bereitgestellt wird.
4. Prozesseinheit (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozesseinheit (1) als Sieb, insbesondere Siebtrommel (3) oder als Ballistik-Separator
oder als Windsichter oder als Sortieraggregat ausgebildet ist.
5. Prozesseinheit (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Transporteinrichtung (10) als Transportband ausgebildet ist und/oder die
zweite Transporteinrichtung (20) als Transportband ausgebildet ist und/oder die Fördereinrichtung
(41) der Verteileinrichtung (40) räumlich verfahrbar und in ihrer Transportrichtung
(x'41; x41) umschaltbar ist.
6. Verfahren zum Betrieb einer Prozesseinheit (1),
- wobei die Prozesseinheit (1) eine Sortiereinrichtung (2) umfasst, durch welche aus
einer zugeführten Fraktion (4) Material (5) aussortiert wird;
- wobei die Prozesseinheit (1) eine erste Transporteinrichtung (10) umfasst, durch
welche aus der Fraktion (4) aussortiertes Material (5) in einem ersten Materialstrom
(11) abtransportiert wird,
- wobei die Prozesseinheit (1) wenigstens eine zweite Transporteinrichtung (20) umfasst,
durch welche aus der Fraktion (4) weiter aussortiertes Material (5) in einem zweiten
Materialstrom (21) abtransportiert wird,
- wobei die Prozesseinheit (1) eine erste Sensoreinrichtung (12) umfasst, mit welcher
Eigenschaften des ersten Materialstroms (11) erfasst werden,
- wobei die Prozesseinheit (1) wenigstens eine zweite Sensoreinrichtung (22) umfasst,
mit welcher Eigenschaften des zweiten Materialstroms (21) erfasst werden,
- wobei die Prozesseinheit (1) eine Kontrolleinrichtung (30) umfasst,
- wobei die Prozesseinheit (1) eine zwischen der Sortiereinrichtung (2) und den Transporteinrichtungen
(10, 20) angeordnete Stellgröße (SG) umfasst, welche insbesondere als Verteileinrichtung
(40) ausgebildet ist,
- wobei von der Kontrolleinrichtung (30) eine Zusammensetzung des ersten Materialstroms
(11) und des zweiten Materialstroms (21) auf Basis der von den Sensoreinrichtungen
(12, 22) erfassten Daten ausgewertet wird und bei Bedarf mittels der Stellgröße (SG)
derart kontrolliert wird, dass eine Zusammensetzung des ersten Materialstroms (11)
und eine Zusammensetzung des zweiten Materialstroms (21) derart verändert werden,
dass diese hinterlegten Vorgaben entsprechen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die hinterlegten Vorgaben auf Basis von Kapazitäten und/oder Anforderungen einer
ersten Sortierstraße (101), welche der ersten Transporteinrichtung (10) nachfolgt,
und auf der Basis von Kapazitäten und/oder Anforderungen einer zweiten Sortierstraße
(201), welche der zweiten Transporteinrichtungen (20) nachfolgt, angepasst werden
und die Kontrolleinrichtung (30) mittels der Stellgröße (SG) derart kontrollierend
eingreift, dass eine Zusammensetzung des ersten Materialstroms (11) und eine Zusammensetzung
des zweiten Materialstroms (21) derart verändert werden, dass diese an Kapazitäten
und/oder Anforderungen der nachfolgenden Sortierstraßen (101; 201) angepasst ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der Zusammensetzung der Materialströme (11; 21) eine Förderrichtung
(x'41; x41) einer Fördereinrichtung (41) der Verteileinrichtung (40) und/oder eine
Stellung (I, II, III) der Fördereinrichtung (41) der Verteileinrichtung (40) von der
Kontrolleinrichtung (30) verändert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Sensoreinrichtung (12, 22) wenigstens einen Sensor (13, 23) umfasst, von welchem
Daten erzeugt werden, welche für Korngrößenverteilung und/oder Materialzusammensetzung
und/oder Volumenstrom und/oder Flächenstrom spezifisch sind.
10. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 oder 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozesseinheit (1) entsprechend wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet
ist.
11. Sortieranlage (S),
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Sortieranlage (S) eine Prozesseinheit (1) entsprechend wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 5 umfasst,
- dass auf die erste Transporteinrichtung (10) der Prozesseinheit (1) eine erste Sortierstraße
(101) für den ersten Materialstrom (11) folgt, wobei die erste Sortierstraße (101)
wenigstens eine Sortierstation (102) umfasst und vorzugsweise mehrere hintereinander
geschaltete Sortierstationen (102, 103, 104) umfasst und
- dass auf die zweite Transporteinrichtung (20) der Prozesseinheit (1) eine zweite Sortierstraße
(201) für den zweiten Materialstrom (21) folgt, wobei die zweite Sortierstraße (201)
wenigstens eine Sortierstation (202) umfasst und vorzugsweise mehrere hintereinander
geschaltete Sortierstationen (202, 203, 204) umfasst.
12. Sortieranlage (S) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass jede Sortierstation (102, 103, 104; 202, 203, 204) eine Sensoreinrichtung (S102,
S103, S104; S202, S203, S204) umfasst, welche ein Sortierergebnis (E102, E103, E104;
E202, E203, E204) der Sortierstation (102, 103, 104; 202, 203, 204) erfasst, und die
Sensoreinrichtungen (S102, S103, S104; S202, S203, S204) derart mit der Kontrolleinrichtung
(30) der Prozesseinheit (1) in Verbindung stehen, dass die Kontrolleinrichtung (30)
die Materialströme (11; 21) der Prozesseinheit (1) anhand eines vorgegebenen Ziels
derart anpasst, dass das vorgegebene Ziel möglichst erreicht wird.
13. Verfahren zum Betrieb einer Sortieranlage (S), welche insbesondere nach Anspruch 11
oder 12 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass von einer Kontrolleinrichtung (30) Materialströme (11; 21), welche von einer ersten
Sensoreinrichtung (12) und von einer zweiten Sensoreinrichtung (22) überwacht werden,
auf der Basis von Sensoreinrichtungen (S102, S103, S104; S202, S203, S204) von Sortierstationen
(102, 103, 104; 202, 203, 204) erfassten Sortierergebnissen (E102, E103, E104; E202,
E203, E204) derart angepasst werden, dass eine Zielvorgabe für diese Sortierergebnisse
(E102, E103, E104; E202, E203, E204) möglichst erreicht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dass die Materialströme (11; 21) auf der Basis der von
den Sensoreinrichtungen (S102, S103, S104; S202, S203, S204) der Sortierstationen
(102, 103, 104; 202, 203, 204) erfassten Sortierergebnisse (E102, E103, E104; E202,
E203, E204) wiederholt und somit in einem iterativen Prozess angepasst werden.