[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Thermobehältnis, das wenigstens ein flächiges
Rückenkissen und ein sich in einer anderen Ebene über dem Rückenkissen erstreckendes,
flächiges Vorderkissen, die an gegenüber liegenden Seitenrändern des Thermobehältnisses
miteinander verbunden sind, wobei das Rückenkissen und das Vorderkissen an den einander
gegenüber liegenden Seitenrändern des Thermobehältnisses miteinander vernäht und/oder
verklebt und/oder verquetscht sind sowie an einem weiteren Seitenrand des Thermobehältnisses
einstückig ausgebildet sind, aufweist, sodass zwischen dem Rückenkissen und dem Vorderkissen
ein Hohlraum ausgebildet ist, in den wenigstens ein Objekt, dessen Temperatur bewahrt
werden soll, eingebracht werden kann, wobei das Rückenkissen als auch das Vorderkissen
jeweils aus wenigstens einem Beutel und einem in dem wenigstens einen Beutel befindlichen
Faserstoffmaterial ausgebildet sind.
[0002] Thermobehältnisse dieser Gattung dienen dem Halten der Temperatur eines in den Hohlraum
eingebrachten Verpackungsgutes über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Durch solche
Thermobehältnisse kann somit die Kühlung oder Erwärmung des jeweils darin eingebrachten
Verpackungsgutes über eine bestimmte Zeit in einem bestimmten Temperaturfenster aufrecht
erhalten werden. Damit ist es mittels solcher Thermobehältnisse möglich, beispielsweise
Gefriergut, wie tiefgefrorene Lebensmittel oder tiefgefrorenes Tierfutter, über bis
zu 36 Stunden zu verschicken, ohne dass das jeweilige Lebensmittel oder Tierfutter
Schaden nimmt.
[0003] Die Druckschrift
DE 20 2016 100 510 U1 offenbart eine einseitig offene Isolierverpackung, die eine Isolierumhüllung mit
zwei doppelwandig ausgeprägten, miteinander stoffschlüssig verbundenen Seitenwänden
aufweist, zwischen welche jeweils ein in Form von Fasern vorliegendes Isoliermaterial
eingebracht ist.
[0004] Ferner ist aus der Druckschrift
WO 2019/113453 eine einseitig offene, doppelwandige Tasche bekannt, bei der zwischen eine Außentasche
und eine darin eingesetzte kleinere Innentasche ein Isoliermaterial eingebracht ist.
[0005] Aus der Druckschrift
US 2005/118366 A1 geht eine in einem Container verwendete, die Form einer elliptischen Blase aufweisende
Barrierenstruktur hervor, die eine erste Membran zur Reflexion elektromagnetischer
Strahlung und mit von der ersten Membran nur an einander gegenüberliegenden Seitenrändern
verbundene, dampfundurchlässige zweite membran aufweist, zwischen welchen eine Faserschicht,
wie eine Watte- oder Vliesschicht aus PET-Fasern und einem Bindemittel, angeordnet
ist.
[0006] In der Druckschrift
DE 90 02 034 U1 ist eine Kühltasche beschrieben, die eine zwischen eine Außenhaut und eine Innenhaut
eingelegte Vliesschicht aufweist, in der ein wasserspeicherndes Granulat eingebracht
ist und die als wärmeisolierende Schicht dient.
[0007] In den vergangenen Jahren wurden zur Herstellung von Thermobehältnissen häufig Kunststoffe
eingesetzt. Dies ist aus ökologischer Sicht nicht mehr vertretbar. Wurden Naturstoffe
zur Ausbildung von Thermobehältnissen verwendet, war die Temperaturdauer meist stark
eingeschränkt.
[0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Thermobehältnis zur Verfügung
zu stellen, das sowohl ökologisch weitgehend unbedenklich recycelbar ist und darüber
hinaus eine optimale Temperaturhaltefunktion aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Thermobehältnis, das wenigstens ein flächiges Rückenkissen
und ein sich in einer anderen Ebene über dem Rückenkissen erstreckendes, flächiges
Vorderkissen, die an gegenüber liegenden Seitenrändern miteinander verbunden sind,
wobei das Rückenkissen und das Vorderkissen an den einander gegenüber liegenden Seitenrändern
des Thermobehältnisses miteinander vernäht und/oder verklebt und/oder verquetscht
sind sowie an einem weiteren Seitenrand des Thermobehältnisses einstückig ausgebildet
sind, aufweist, sodass zwischen dem Rückenkissen und dem Vorderkissen ein Hohlraum
ausgebildet ist, in den wenigstens ein Objekt, dessen Temperatur bewahrt werden soll,
eingebracht werden kann, wobei das Rückenkissen als auch das Vorderkissen jeweils
aus wenigstens einem Beutel und einem in dem wenigstens einen Beutel befindlichen
Faserstoffmaterial ausgebildet sind, gelöst, bei dem das Faserstoffmaterial eine Einzellage
oder ein Stapel aus einer Vielzahl von flächig übereinander liegenden Einzellagen
aus gewelltem und/oder zickzackförmig gelegtem oder gefaltetem Faserstoff ist, wobei
die Einzellage oder jede der Einzellagen des Stapels eine Wellen- und/oder Zickzackhöhe
von ≥ 0,3 mm aufweist, und/oder das Faserstoffmaterial Faserstoffflocken oder Faserstoffpulver
aufweist, die bzw. das auf einen flächigen, aus Faserstoff ausgebildeten Träger aufgebracht
oder zwischen zwei flächige, aus Faserstoff ausgebildete Träger eingebracht sind,
wobei entweder das Rückenkissen einen einseitig über das Vorderkissen überstehenden
Rückenkissenabschnitt aufweist oder sich einseitig an das Rückenkissen eine Verschlusslasche
anschließt, wobei der überstehende Rückenkissenabschnitt oder die Verschlusslasche
zum Verschließen des Hohlraumes auf eine Oberfläche des Vorderkissens klappbar und
mit diesem direkt oder mittelbar verbindbar ist.
[0010] In dem erfindungsgemäßen Thermobehältnis können sowohl kalte als auch warme Objekte
aufbewahrt und transportiert werden. Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße
Thermobehältnis als Kühltasche. Das wenigstens eine Objekt, dessen Temperatur bewahrt
werden soll, kann vorteilhaft in den zwischen dem Rückenkissen und dem damit verbundenen
Vorderkissen ausgebildeten Hohlraum eingebracht werden. Danach kann der Hohlraum geeignet
verschlossen werden.
[0011] Das Faserstoffmaterial des Rückenkissens und des Vorderkissens garantiert eine besonders
vorteilhafte thermische Isolation des wenigstens einen in das Thermobehältnis eingebrachten
Objektes gegenüber der Umgebung. Das Faserstoffmaterial weist durch seinen Aufbau
eine Vielzahl von Lufteinschlüssen bzw. Luftzwischenräumen auf, wodurch die jeweilige
Temperatur besonders gut aufrecht erhalten werden kann. So ist es mit der vorliegenden
Erfindung sogar möglich, beispielsweise eine Kühlung eines in das Thermobehältnis
eingebrachten Verpackungsgutes bis zu 72 Stunden in einem gewünschten Temperaturfenster
aufrecht zu erhalten.
[0012] Einerseits sind die Lufteinschlüsse bzw. Luftzwischenräume zwischen den Wellen und/oder
Falten ausgebildet. Wird ein Stapel von gewellten und/oder zickzackförmig gelegten
oder gefalteten Einzellagen zur Ausbildung der Faserstoffmaterials verwendet, weist
durch die die Wellung und/oder zickzackförmige Legung oder Faltung der Einzellagen
jede der Einzellagen eine Vielzahl von Bergen und Tälern auf, wobei sich in den Tälern
Luft sammelt. Da die Wellung und/oder die zickzackförmige Ausgestaltung der Legung
oder Faltung von vornherein sich so ausbildet oder so gestaltet werden kann, dass
sie von Einzellage zu Einzellage nicht identisch ist und die Einzellagen dadurch nicht
passgenau übereinander gestapelt werden oder ineinander eingedrückt werden, fügen
sich die Täler der jeweils darüber liegenden Einzellage nicht bzw. nicht vollständig
in die Täler der jeweils darunter liegenden Einzellage identisch ein, sodass in jedem
Fall ein Luftzwischenraum erhalten bleibt.
[0013] Die Besonderheit besteht bei der vorliegenden Erfindung darin, dass die Einzellage
bzw. jede der Einzellagen eine Wellen- und/oder Zickzackhöhe von ≥ 0,3 mm, bevorzugt
von ≥ 0,4 mm, besonders bevorzugt von ≥ 0,6 mm, in einem Ausführungsbeispiel von ≥
0,65 mm aufweist. Dadurch wird gewährleistet, dass besonders große Lufteinschlüsse
bzw. Luftzwischenräume zwischen den flächig übereinander liegenden Einzellagen aus
gewelltem und/oder zickzackförmig gelegtem oder gefaltetem Faserstoff ausgebildet
werden, was zu einer besonders hohen Temperaturhaltefähigkeit des damit ausgebildeten
Thermobehältnisses führt.
[0014] Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, wenn das Faserstoffmaterial Faserstoffflocken
oder Faserstoffpulver aufweist. Zwischen den Faserstoffflocken bzw. den Partikeln
des Faserstoffpulvers befindet sich viel Luft, die der thermischen Isolation dient.
[0015] Bei der vorliegenden Erfindung kann das jeweilige Faserstoffmaterial, einerseits
durch die Einzellage oder die Vielzahl übereinander liegender Einzellagen und andererseits
durch die jeweilige Einbringung in den Beutel nicht verrutschen. Der Beutel bildet
nämlich eine Umhüllung für das jeweilige Faserstoffmaterial aus, was zu einer mechanischen
Stabilisierung führt.
[0016] Vorzugsweise wird bei der vorliegenden Erfindung als eine Vielzahl übereinander liegender
Einzellagen eine Anzahl von wenigstens 10 Einzellagen, bevorzugt von 24, 28 oder 32
Einzellagen, verwendet. Diese Einzellagen werden doubliert und in die gewünschte Breite
je nach Größe des Kissens geschnitten.
[0017] Der Beutel besitzt auch eine Schutzfunktion für das darin befindliche Faserstoffmaterial.
Ferner ist es möglich, in den Beutel beispielsweise wenigstens einen Kühlakku einzubringen.
[0018] Ein weiterer Vorteil des verwendeten Faserstoffmaterials, das ein Primärfaserstoff,
wie Papier, Kraftpapier, ein Zellstoff, ein Holzstoff oder ein Halbzellstoff, und/oder
ein Sekundärfaserstoff, wie ein aus Altpapier gewonnener Faserstoff sein kann, besteht
darin, dass es sich um einen natürlichen, für die Umwelt unbedenklichen Werkstoff
handelt, der leicht recycelbar ist und an sich schon eine geringe Wärmeleitung und
damit gute thermische Isolationseigenschaften aufweist.
[0019] Darüber hinaus führt die Ausbildung des verwendeten Faserstoffmaterials zu einer
vorteilhaften Weichheit und Voluminösität, welche dafür sorgen, dass ein Verpackungsgut
in dem erfindungsgemäßen Thermobehältnis sicher gelagert und transportiert werden
kann.
[0020] Das erfindungsgemäße Thermobehältnis ist gut stapelbar, aber auch als Einkaufstüte
verwendbar.
[0021] Bei bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist der wenigstens eine
Beutel des Rückenkissens als auch der wenigstens eine Beutel des Vorderkissens aus
einem Vlies aus thermoplastischem Material und/oder aus Papier ausgebildet. In das
Vlies und/oder das Papier können Löcher eingebracht sein. Beispielsweise können mit
einer Igelwalze Luftlöcher in das Papier eingebracht werden, wodurch eine Bildung
von Staunässe in dem Thermobehältnis vermieden werden kann.
[0022] Als Papier eignet sich insbesondere Kraftpapier, da es besonders stabil ist. Papier
ist zudem gut recycelbar.
[0023] Ist der wenigstens eine Beutel bei der vorliegenden Erfindung aus einem Vlies aus
thermoplastischem Material ausgebildet, bietet er einen guten Feuchtigkeitsschutz
für das darin liegende Faserstoffmaterial, welches eine gute Saugfähigkeit besitzt.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Vlies ein Polypropylen-Spinnvlies ist.
[0024] Hierzu ist es besonders von Vorteil, wenn der wenigstens eine Beutel das Faserstoffmaterial
schlauchartig umhüllt.
[0025] Besonders ökologisch wertvoll ist das erfindungsgemäße Thermobehältnis, wenn der
gewellte und/oder zickzackförmig gelegte oder gefaltete Faserstoff aus Zellstoffwatte,
die zu mindestens 90 % aus recyceltem Altpapier mit Altpapierqualitäten gemäß DIN
EN 643 hergestellt ist, ausgebildet ist.
[0026] Ein Verrutschen des Faserstoffmaterials innerhalb des Beutels kann verhindert werden,
wenn der wenigstens eine Beutel mit voneinander beabstandeten Klebstofflinien an dem
Faserstoffmaterial fixiert ist. Als Klebstoff kann hierbei beispielsweise synthetischer
Heißklebstoff verwendet werden. Dieser kann in dünnen Linien, die beispielsweise einen
Abstand von 15 bis 30 mm, vorzugsweise von 20 mm, aufweisen, aufgetragen werden.
[0027] Um die Temperatur eines in das Thermobehältnis eingebrachten Verpackungsgutes gut
halten zu können, empfiehlt es sich, das Thermobehältnis geeignet zu verschließen.
Dies wird erfindungsgemäß besonders gut dadurch realisiert, dass entweder das Rückenkissen
einen einseitig über das Vorderkissen überstehenden Rückenkissenabschnitt aufweist
oder sich einseitig an das Rückenkissen eine Verschlusslasche anschließt, wobei der
überstehende Rückenkissenabschnitt oder die Verschlusslasche zum Verschließen des
Hohlraumes des Thermobehältnisses auf eine Oberfläche des Vorderkissens klappbar und
mit diesem direkt oder mittelbar verbindbar ist.
[0028] Der überstehende Rückenkissenabschnitt oder die Verschlusslasche sind vorzugsweise
aus dem gleichen Material wie das Material des wenigstens einen Beutels ausgebildet.
[0029] Um dies zu erreichen, ist der wenigstens eine Beutel mit dem darin eingebrachten
Faserstoffmaterial vorzugsweise von einem eine Vielzahl solcher Beutel aufweisenden
Beutelband abgetrennt, und der überstehende Rückenkissenabschnitt oder die Verschlusslasche
ist aus Vlies aus thermoplastischem Material ausgebildet, das über einen den das Faserstoffmaterial
beinhaltenden Beutelabschnitt hinausragt.
[0030] Das erfindungsgemäße Thermobehältnis lässt sich besonders gut als Kühltasche nutzen,
wenn an dem Thermobehältnis wenigstens ein Traghenkel vorgesehen ist.
[0031] Die Seitenränder des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses sind besonders stabil,
da das Rückenkissen und das Vorderkissen an den einander gegenüber liegenden Seitenrändern
des Thermobehältnisses miteinander vernäht und/oder verklebt und/oder verquetscht
sind.
[0032] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand
von Figuren näher erläutert, wobei
- Figur 1
- schematisch eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Thermobehältnisses
in einer Draufsicht zeigt;
- Figur 2
- schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses mit einem
eingebrachten Verpackungsgut in einer Draufsicht zeigt;
- Figur 3
- schematisch eine mögliche Ausgestaltung eines Rücken- oder Vorderkissens einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses in einer Seitenansicht zeigt; und
- Figur 4
- schematisch eine Vorrichtung zur Ausbildung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Thermobehältnisses zeigt.
[0033] In allen Figuren sind die dargestellten Ausführungsformen nicht maßstabsgetreu dargestellt.
Vielmehr sind in den Figuren bestimmte Merkmale der besseren Verständlichkeit halber
besonders groß im Vergleich zu anderen Merkmalen der Erfindung dargestellt. Verdeckte
Merkmale sind großteils gestrichelt dargestellt.
[0034] Figur 1 zeigt schematisch eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Thermobehältnisses
1 in einer Draufsicht. Das Thermobehältnis 1 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Kühltasche für Transportzwecke. Eine solche Kühltasche kann beispielsweise eine
Außenbreite von 300 bis 600 mm und eine Außenlänge von 300 bis 600 mm aufweisen. Die
Verschlussklappe der Kühltasche kann eine Länge von 50 mm bis 120 mm aufweisen. Selbstverständlich
sind auch andere Maße möglich.
[0035] Das Thermobehältnis 1 kann jedoch auch zum Warmhalten von Objekten verwendet werden.
[0036] In Figur 2 ist das Thermobehältnis 1 aus Figur 1 geöffnet mit einem darin eingebrachten
Verpackungsgut 15 in einer Draufsicht gezeigt.
[0037] Das Thermobehältnis 1 weist ein flächiges Rückenkissen 2 und ein flächiges Vorderkissen
3 auf. Das Rückenkissen 2 ist mit dem Vorderkissen 3 an einander gegenüber befindlichen
Seitenrändern 4, 5 des Thermobehältnisses 1 verbunden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist diese Verbindung durch längs der Seitenränder 4, 5 verlaufende Nähte 16, 17 realisiert.
[0038] In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der Erfindung kann diese Verbindung
allein oder in Kombination mit den Nähten 16, 17 durch Verkleben und/oder Verquetschen
des Materials vorgenommen sein.
[0039] In dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind das Rückenkissen
2 und das Vorderkissen 3 aus derselben, in Form eines Beutelbandes ausgebildeten Materialbahn
gebildet. Daher ist das Rückenkissen 2 mit dem Vorderkissen 3 an einem weiteren Seitenrand
6 des Thermobehältnisses 1 einstückig ausgebildet, das Material des Rückenkissens
2 geht also an dem Seitenrand 6, der beispielsweise eine Taschenunterkante bilden
kann, direkt in das Material des Vorderkissens 3 über.
[0040] Zwischen dem Rückenkissen 2 und dem Vorderkissen 3 ist ein Hohlraum 7 ausgebildet,
in den, wie in Figur 2 zu sehen, das Verpackungsgut 15 eingebracht wird.
[0041] In dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Rückenkissen
2 einen einseitig über das Vorderkissen 3 überstehenden Rückenkissenabschnitt 21 auf.
In anderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann sich auch einseitig an
das Rückenkissen 2 eine Verschlusslasche anschließen. Der überstehende Rückenkissenabschnitt
21 oder die Verschlusslasche werden, wie es durch den Pfeil A in Figur 2 schematisch
angedeutet ist, zum Verschließen des Hohlraumes 7 auf eine Oberfläche des Vorderkissens
3 geklappt und mit diesem direkt oder mittelbar verbunden. Beispielsweise kann der
überstehende Rückenkissenabschnitt 21 oder die Verschlusslasche mittels Klebstofflinien
auf dem Vorderkissen 3 aufgeklebt werden. Es können jedoch auch Klebstoffnoppen hierfür
genutzt werden.
[0042] Das Rückenkissen 2 als auch das Vorderkissen 3 weisen jeweils einen Beutel 8 auf.
Der Beutel 8 umschließt schlauchartig ein Faserstoffmaterial 9.
[0043] Bei dem in den Figuren 1 und 2 Thermobehältnis 1 kommt das Faserstoffmaterial 9 zum
Einsatz, welches in Figur 3 schematisch in einer nicht maßstabsgetreuen Seitenansicht
dargestellt ist.
[0044] Das Faserstoffmaterial 9 besteht aus einer Einzellage 91 oder aus einem Stapel aus
einer Vielzahl von flächig übereinander liegenden Einzellagen 91 aus gewelltem und/oder
zickzackförmig gelegtem oder gefaltetem Faserstoff. Die Besonderheit des verwendeten
gewellten oder zickzackförmig gelegten oder gefalteten Faserstoffes ist hier, dass
die Wellen und/oder Zickzacke eine besonders hohe Wellen- und/oder Zickzackhöhe d
von ≥ 0,3 mm pro Einzellage 91 aufweisen. In vorteilhaften Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ist die Wellen- und/oder Zickzackhöhe d noch größer, wie beispielsweise
≥ 0,5 mm oder sogar ≥ 0,65 mm.
[0045] Die Wellen- und/oder Zickzackhöhe d von 0,65 mm führt bei dem verwendeten Werkstoff,
der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Zellstoffwatte ist, zu einer Dehnbarkeit
von 80 %.
[0046] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die flächenbezogene Masse des eingesetzten
gewellten und/oder zickzackförmig gelegten oder gefalteten Faserstoffes 23 Gramm pro
Quadratmeter.
[0047] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wurde das gewellte und/oder zickzackförmig gelegte
oder gefaltete Faserstoffmaterial 9 auf folgende Weise hergestellt, kann jedoch in
anderen Ausführungsformen der Erfindung auch auf andere oder abgewandelte Weise hergestellt
werden:
Als Faserstoffmaterial 9 wurde Zellstoff, vorzugsweise gekreppter oder nichtgekreppter
Tissue, beispielsweise Recycling-Zellstoffwatte aus ausgesuchten Altpapierqualitäten
nach DIN EN 643, verwendet. Der verwendete Zellstoff hat vorzugsweise, aber nicht
unbedingt eine Grammatur unter 20 g/m
2.
[0048] An dem Faserstoffmaterial 9 kann ein nasses Aufschlussverfahren und ein Entfernen
papierfremder Bestandteile, jedoch ohne zusätzliche Bleiche, vorgenommen worden sein,
welche Schritte jedoch optional sind. Danach wurde die Wellung oder zickzackförmige
Faltung des Faserstoffmaterials 9 gemäß der folgenden Vorgehensweise durchgeführt:
Wie in Figur 4 zu sehen, wird das Faserstoffmaterial 9 an einer Vorrichtung 10 als
Zellstofflage von einer Zellstoffrolle 22 mit einer Abrollgeschwindigkeit v
1 abgerollt. Dann wird das Faserstoffmaterial 9 beispielsweise durch einen zwischen
zwei gegenläufig drehenden Transportwalzen 23, 24 bestehenden Spalt eines Walzenpaars
geführt. Die Drehgeschwindigkeit der Transportwalzen 23, 24 ist separat voneinander
einstellbar. Nach Durchlaufen des Walzenpaars 23, 24 wird das Faserstoffmaterial 9
mit einer Abzugsgeschwindigkeit v
2 abgezogen, also weitertransportiert.
[0049] In der gezeigten Ausführungsform wird das Faserstoffmaterial 9 auf einer geraden
Bahn dem Walzenpaar 23, 24 zugeführt. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen
der Erfindung kann die Zuführung des Faserstoffmaterials 9 zu dem Walzenpaar 23, 24,
auch so erfolgen, dass schon vor dem Walzenpaar 23, 24 gezielt Wellen und/oder Falten
in dem Faserstoffmaterial 9 erzeugt werden.
[0050] Die Abzugsgeschwindigkeit v
2 wird so eingestellt, dass sie geringer als die Abrollgeschwindigkeit v
1 ist. Dadurch staut sich das Faserstoffmaterial 9 und bildet Falten und/oder Wellen
90 im weiteren Verlauf der Vorrichtung 10. Die Abzugsgeschwindigkeit v
2 und/oder die Abrollgeschwindigkeit v
1 können im Verlauf des Verfahrens auch variiert werden.
[0051] Ferner werden der Vorrichtung 10 beidseitig des Faserstoffmaterials 9 Papierlagen
81, 82 zugeführt. Die Papierlagen 81, 82 bestehen vorzugsweise aus Kraftpapier. Zwischen
weiteren Transportwalzen 25, 26, 27, 28 der Vorrichtung 10 wird eine erste der Papierlagen
81 über das gefaltete und/oder gewellte Faserstoffmaterial 9 und eine zweite der Papierlagen
82 unter das gefaltete und/oder gewellte Faserstoffmaterial 9 geführt.
[0052] Die Zuführgeschwindigkeit der Zuführung der Papierlagen 81, 82 entspricht vorzugsweise
der Abzugsgeschwindigkeit v
2 und ist somit auch geringer als die Abrollgeschwindigkeit v
1.
[0053] Durch die Falten und/oder Wellen 90 schließt das zwischen den Papierlagen 81, 82
befindliche Faserstoffmaterial 9 Luft ein. Durch diese Lufteinschlüsse wird eine isolierende
Wirkung erzielt.
[0054] In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können mehrere
Einzellagen 91 gewellten und/oder gefalteten Faserstoffmaterials 9 erzeugt werden,
diese danach übereinander gelegt werden und erst nachfolgend die Papierlagen 81, 82
über bzw. unter die Einzellagen 91 gewellten und/oder gefalteten Faserstoffmaterials
9 geführt werden.
[0055] Werden Einzellagen 91 verwendet, können diese beispielsweise zu einem Stapel mit
24, 28 oder 32 Einzellagen 91 doubliert werden. Dies erfolgt vorzugsweise auf einer
Legemaschine. Die Einzellagen 91 liegen dabei typischerweise in der gleichen Lagenerzeugungsrichtung
übereinander. Da die Wellen und/oder Falten der Einzellagen 91 jedoch nie exakt übereinander
liegen, entsteht durch das Übereinanderlegen der Einzellagen 91 eine entsprechend
hohe Stapelhöhe und zugleich ein hohes Stapelvolumen. Die Stapelhöhe kann beispielsweise
bei 24 Einzellagen 91 etwa 15 mm, bei 28 Einzellagen 91 etwa 20 mm und bei 32 Einzellagen
91 etwa 25 mm betragen. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, die Einzellagen
91 jeweils mit abwechselnder Ausrichtung übereinander zu legen, sodass sich die Wellen
und/oder Falten von Einzellage 91 zu Einzellage 91 oder die Wellen und/oder Falten
von einer Mehrzahl von Einzellagen 91 zu einzelnen oder einer Mehrzahl von Einzellagen
91 kreuzen.
[0056] Dann wird das gewellte und/oder gefaltete Faserstoffmaterial 9 oder der erzeugte
Stapel aus den Einzellagen 91, entweder allein oder gleich mit den Papierlagen 81,
82, in die gewünschte Breite je nach Größe des Rückenkissens 2 und des Vorderkissens
3 geschnitten.
[0057] In dem in den Figuren 1, 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Beutel
8 aus einem Polypropylen-Spinnvlies, mit dem der Stapel aus den Einzellagen 91 schlauchartig
umhüllt wird. Das Polypropylen-Spinnvlies gewährleistet zum einen den Zusammenhalt
der Einzellagen 91 und zum anderen einen Feuchtigkeitsschutz, zum Beispiel gegen Kondenswasser.
Wie oben, im Hinblick auf Figur 4 beschrieben, kann der Beutel 8 jedoch auch aus den
Papierlagen 81, 82 ausgebildet sein.
[0058] Die Befestigung des Beutels 8 an dem gewellten und/oder gefalteten Faserstoffmaterial
9 erfolgt, wie in Figur 1 schematisch gezeigt, mit Hilfe von voneinander beabstandeten
Linien 13 aus Schmelzklebstoff. Beispielsweise haben diese Linien einen Abstand von
ca. 20 mm und verlaufen längs der Materialbahn, aus der das Rückenkissen 2 und das
Vorderkissen 3 ausgebildet sind.
[0059] Es ist von Vorteil, wenn diese Materialbahn mit dem Faserstoffmaterial 9 gefüllte
Bereiche und sich daran anschließende reine Vliesbereiche aufweist. Dann kann ein
Vliesbereich, der sich an einen Rückenkissenabschnitt des Materialbandes anschließt,
als Verschlusslasche zum Verschließen des Thermobehältnisses 1 verwendet werden. Beispielsweise
kann ein Vliesüberstand über die mit dem Faserstoffmaterial 9 gefüllten Bereiche ca.
50 mm betragen.
[0060] Um aus der Materialbahn das Rückenkissen 2 und das Vorderkissen 3 auszubilden, wird
diese quer zu ihrer Bahnlaufrichtung durchtrennt.
[0061] Dann wird ein Abschnitt des mit dem Faserstoffmaterial 9 gefüllten Bereiches des
abgetrennten Materialbahnstückes, der später das Vorderkissen 3 bildet, über den Rest
dieses Materialbahnstückes, der das Rückenkissen 2 bildet, geklappt. Dann werden die
Seitenränder 4, 5 miteinander vernäht und/oder verklebt und/oder verquetscht. Das
Verquetschen erfolgt vorzugsweise mittels Zahnrädern. Das Verkleben kann weggelassen
werden.
1. Thermobehältnis (1), das wenigstens ein flächiges Rückenkissen (2) und ein sich in
einer anderen Ebene über dem Rückenkissen (2) erstreckendes, flächiges Vorderkissen
(3), die an gegenüber liegenden Seitenrändern (4, 5) des Thermobehältnisses (1) miteinander
verbunden sind, wobei das Rückenkissen (2) und das Vorderkissen (3) an den einander
gegenüber liegenden Seitenrändern (4, 5) des Thermobehältnisses (1) miteinander vernäht
und/oder verklebt und/oder verquetscht sind sowie an einem weiteren Seitenrand (6)
des Thermobehältnisses (1) einstückig ausgebildet sind, aufweist, sodass zwischen
dem Rückenkissen (2) und dem Vorderkissen (3) ein Hohlraum (7) ausgebildet ist, in
den wenigstens ein Objekt, dessen Temperatur bewahrt werden soll, eingebracht werden
kann, wobei das Rückenkissen (2) als auch das Vorderkissen (3) jeweils aus wenigstens
einem Beutel (8) und einem in dem wenigstens einen Beutel (8) befindlichen Faserstoffmaterial
(9) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserstoffmaterial (9) eine Einzellage (91) oder ein Stapel aus einer Vielzahl
von flächig übereinander liegenden Einzellagen (91) aus gewelltem und/oder zickzackförmig
gelegtem oder gefaltetem Faserstoff ist, wobei die Einzellage oder jede der Einzellagen
(91) des Stapels eine Wellen- und/oder Zickzackhöhe (d) von ≥ 0,3 mm aufweist, wobei
entweder das Rückenkissen (2) einen einseitig über das Vorderkissen (3) überstehenden
Rückenkissenabschnitt (21) aufweist oder sich einseitig an das Rückenkissen (2) eine
Verschlusslasche anschließt, wobei der überstehende Rückenkissenabschnitt (21) oder
die Verschlusslasche zum Verschließen des Hohlraumes (7) auf eine Oberfläche des Vorderkissens
(3) klappbar und mit diesem direkt oder mittelbar verbindbar ist.
2. Thermobehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellung und/oder die zickzackförmige Ausgestaltung der Legung oder Faltung von
vornherein so gestaltet ist, dass sie von Einzellage zu Einzellage nicht identisch
ist.
3. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenkissen (2) und das Vorderkissen (3) aus derselben, in Form eines Beutelbandes
ausgebildeten Materialbahn gebildet sind, wobei das Material des Rückenkissens (2)
an dem weiteren Seitenrand (6) direkt in das Material des Vorderkissens (3) übergeht.
4. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen- und/oder Zickzackhöhe (d) ≥ 0,6 mm beträgt.
5. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) des Rückenkissens (2) als auch der wenigstens eine
Beutel (8) des Vorderkissens (3) aus einem Vlies aus thermoplastischem Material und/oder
aus Papier ausgebildet ist.
6. Thermobehältnis nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies ein Polypropylen-Spinnvlies ist.
7. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) das Faserstoffmaterial (9) schlauchartig umhüllt.
8. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserstoffmaterial (9) aus Zellstoffwatte, die zu mindestens 90 % aus recyceltem
Altpapier mit Altpapierqualitäten gemäß DIN EN 643 hergestellt ist, ausgebildet ist.
9. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) mit voneinander beabstandeten Klebstofflinien (13)
an dem Faserstoffmaterial (9) fixiert ist.
10. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der überstehende Rückenkissenabschnitt (21) oder die Verschlusslasche aus dem gleichen
Material wie das Material des wenigstens einen Beutels (8) ausgebildet ist.
11. Thermobehältnis nach wenigstens einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) mit dem darin eingebrachten Faserstoffmaterial (9)
von einem eine Vielzahl solcher Beutel (8) aufweisenden Beutelband abgetrennt ist,
und der überstehende Rückenkissenabschnitt (21) oder die Verschlusslasche aus Vlies
aus thermoplastischem Material ausgebildet ist, das über einen den das Faserstoffmaterial
(9) beinhaltenden Beutelabschnitt hinausragt.
12. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Thermobehältnis (1) wenigstens ein Traghenkel (14) vorgesehen ist.
13. Thermobehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserstoffmaterial (9) Faserstoffflocken oder Faserstoffpulver aufweist.