[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne mit einem aus Kunststoff
gefertigten Rinnenkörper, welcher zwei Rinnenwandungen aufweist, die eine Rinnensohle
beidseits flankieren und jeweils ein Auflager für eine Abdeckung ausbilden, wobei
der Rinnenkörper Rippen aufweist, welche jeweils durchgehend außenseitig von einem
ersten Auflager entlang einer ersten Rinnenwandung, über die Rinnensohle und eine
zweite Rinnenwandung bis zu einem zweiten Auflager verlaufen.
[0002] Derartige Entwässerungsrinnen sind bereits vielfältig aus dem Stand der Technik bekannt.
So ist bereits aus der
JPH 1088650 A eine Entwässerungsrinne mit einem Rinnenkörper bekannt, der durchgehende außenliegende
Rippen aufweist, wobei beginnend mit einer etwa mittigen, horizontalen Seitenstrebe
zusätzliche Bodenrippen vorgesehen werden. Diese mittig beginnenden Bodenrippen können
jedoch keine auf die Auflager und damit die Abdeckung wirkenden Lasten ableiten, da
sie nur über die durchgehenden Rippen auf dem Umweg über die Seitenstrebe mit den
Auflagern in Verbindung stehen. Ein Lastabtrag von oben nach unten findet aber über
horizontale Seitenstreben praktisch nicht statt.
[0003] Allgemein haben Rinnen die Aufgabe, Oberflächenwasser zu sammeln und in die Kanalisation
abzuführen. Die Anforderungen an diese Produkte werden in der EN 1433 geregelt. Hier
werden insbesondere Vorgaben zur Belastungsfähigkeit und zur Dichtheit gemacht.
[0004] Bei Rinnenkörpern aus Beton oder Polymerbeton besteht im Allgemeinen eine hohe Belastbarkeit,
da sowohl Beton als auch Polymerbeton hohe Druckkräfte aufnehmen können. Die Wandstärke
dieser Rinnen wird in aller Regel durch den Fertigungsprozess vorgegeben.
[0005] Anders verhält es sich jedoch bei Rinnenkörpern aus Kunststoff. Diese können fertigungstechnisch
sehr dünnwandig ausgeführt werden und bieten gleichzeitig eine vollständige Dichtheit.
Jedoch können derart dünnwandige Bauteile weder hohe Druckkräfte noch hohe Seitendruckkräfte
aufnehmen. Zwar erhalten diese Rinnen beim Einbau eine Rückenstütze aus Beton und
werden im späteren Betrieb durch ihr Bettungsmaterial gestützt, beim Einbau, insbesondere
beim Einrütteln oder Stampfen des Fundamentbetons, können sich diese Teile jedoch
schnell verformen, so dass in einem solchen Fall ein Einlegen der Abdeckungen unmöglich
wird. Auch ein ordnungsgemäßer Lastabtrag von oben nach unten, also im Wesentlichen
orthogonal zur Rinnenlängsachse, ist bei einem verformten Rinnenkörper nicht mehr
möglich.
[0006] Aus diesem Grund werden Rinnenkörper aus Kunststoff oftmals dickwandiger ausgeführt,
als es für die spätere Funktion notwendig wäre. Fertigungstechnisch wird angestrebt,
dass ein solcher Rinnenkörper aus Kunststoff überall nahezu gleiche Wandstärkenverhältnisse
aufweist, um eine gleichmäßige Formfüllung zu erreichen und Fehlstellen im Endprodukt
zu vermeiden. Um eine ausreichende Stabilität der Rinnenkörper zu erreichen, werden
vorrangig die Rinnenwandungen zusätzlich durch eine stabile Verrippung verstärkt,
so dass diese nicht nach innen weggebogen werden können. Durch die Verrippung wird
außerdem ein Teil der von oben, also im Wesentlichen orthogonal zur Rinnenlängsachse,
wirkenden Druckkräfte nach unten in das Fundament abgeleitet.
[0007] Im Stand der Technik werden diese Rippen meist durchlaufend vertikal und orthogonal
zur Rinnenlängsachse verlaufend ausgeführt, wie etwa in der
EP 0 542 701 A1 und in gleicher Weise in der
DE 10 2006 026 243 A1 und der
DE 298 08 197 U1 gezeigt. Die im Stand der Technik beschriebenen Rippen verlaufen außenseitig von
Auflager zu Auflager und können insoweit das geschilderte Problem nicht lösen. Damit
die Rippen bei einer Belastung nicht zur Seite wegknicken können, werden auch diese
Strukturelemente vergleichsweise dickwandig ausgeführt.
[0008] Die aus Stabilitätsgründen erforderliche Dickwandigkeit des Rinnenkörpers, einschließlich
der Verrippung, führt zu einem unverhältnismäßig hohen Ressourceneinsatz, der sowohl
ökonomische wie auch ökologische Nachteile mit sich bringt.
[0009] Alternativ zu der beschriebenen Rippenverstärkung weist der Stand der Technik auch
Hohlkammerstrukturen auf, die für eine ausreichende Aussteifung der Rinnenwandungen
und für den erforderlichen Lastabtrag sorgen. Diese sind etwa aus den Schriften
EP 1 528 154 A1,
FR 2 791 715 A1,
WO 2009/024255 A1 oder
WO 2014/037555 A1 bekannt.
[0010] Auch hierbei wird allerdings die erforderliche Rinnenstabilität durch einen erhöhten
Materialeinsatz in Form der zusätzlichen Hohlkammerstrukturen erkauft. Je nach Ausgestaltung
der Hohlkörpergeometrie können im Einbau weitere Probleme entstehen, da der umgebende
Beton diese Hohlkammern nicht ausreichend hinterfüllen kann und dadurch undefinierte
Lastabtragungsbereiche entstehen können. Ebenso können Lufteinschlüsse entstehen,
in denen sich auch Wasser ansammeln und zu Frostschäden führen kann.
[0011] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine
Entwässerungsrinne mit einem aus Kunststoff gefertigten Rinnenkörper zu schaffen,
welcher gleichzeitig einen reduzierten Materialeinsatz erfordert, aber gleichbleibend
belastungsfähig ist.
[0012] Dies gelingt durch eine Entwässerungsrinne gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1. Weitere sinnvolle Ausgestaltungen einer solchen Entwässerungsrinne können den sich
anschließenden abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
[0013] Erfindungsgemäß ist eine Entwässerungsrinne mit einem aus Kunststoff gefertigten
Rinnenkörper vorgesehen, welcher zwei Rinnenwandungen aufweist, die eine Rinnensohle
beidseits flankieren und jeweils ein Auflager für eine Abdeckung ausbilden, wobei
der Rinnenkörper Rippen aufweist, welche jeweils durchgehend außenseitig von einem
ersten Auflager entlang einer ersten Rinnenwandung, über die Rinnensohle und eine
zweite Rinnenwandung bis zu einem zweiten Auflager verlaufen, wobei die Rippen jeweils
eine von dem ersten Auflager ausgehend zumindest abschnittsweise senkrecht bis zu
einem ersten Verzweigungspunkt verlaufende erste Seitenrippe ausbilden, welche sich
dort in divergierend abwärts verlaufende erste Rippenschenkel verzweigt, die jeweils
in zunächst senkrechte und im weiteren Verlauf um die Rinnensohle herumgeführte Bodenrippen
übergehen und über zweite Rippenschenkel in einem zweiten Verzweigungspunkt wieder
zusammengeführt werden, von welchem aus jeweils eine zweite Seitenrippe senkrecht
bis zu dem zweiten Auflager verläuft.
[0014] Hierdurch ergibt sich zunächst eine durchgehende Verrippung von einem Auflager bis
zum anderen, wie diese aus dem Stand der Technik bekannt sind, so dass auf eine Abdeckung
wirkende Lasten über die Rippen in das Fundament abgeleitet werden. Im Unterschied
zum Stand der Technik sorgt hierbei jedoch die Verzweigung an den Verzweigungspunkten
für eine Verteilung der Kraft aus ursprünglich einer in mehrere Rippen, wobei im Gegensatz
zum Stand der Technik die Lasten aufgrund der abschüssigen Rippenschenkel letztlich
auf alle Bodenrippen wirken, nicht lediglich auf einzelne davon. Zudem wird in den
Verzweigungspunkten die Stabilität deutlich verstärkt, während aufgrund des vom Verzweigungspunkt
aus abschüssigen Verlaufs der Rippenschenkel gleichfalls eine stetige Weiterleitung
der Kraft erfolgt und eine Hinterfüllung der schräg verlaufenden Kanten bis hin zu
dem Verzweigungspunkt selbst erleichtert ist.
[0015] Diese Verzweigungsstruktur dient hierbei auch gleichzeitig als Auftriebssicherung
beim Einbauen der Rinnenkörper. Es müssen keine konstruktiven Taschen, die im Werkzeugbau
die kostenintensive Verwendung von Seitenschiebern erforderlich machen würden, vorgesehen
werden.
[0016] Die Erfindung sieht hierbei jedoch auch vor, dass die Seitenschenkel paarweise oder
zu mehreren von den Auflagern ausgehend abwärts verlaufend auf den Verzeweigungspunkt
zustreben. Mehrere Seitenstreben verlaufen vorzugsweise entlang eines ersten Abschnitts
senkrecht und konvergieren dann schräg auf den Verzweigungspunkt hin, von wo aus sie
dann, wie vorstehend beschrieben, wiederum divergieren. Neben einer Ypsilon-Form mit
einer Seitenrippe, welche in zwei Rippenschenkel divergiert, kann auch eine X-Form,
ein Stern oder dergleichen mehr vorgesehen werden. Auch eine zusätzliche Form im Zentrum
des Verzweigungspunkts ist hierbei denkbar und von dem Begriff des Verzweigungspunkts
mit umfasst, also dass beispielsweise der Verzeigungspunkt als ein Materialring, ein
Dreieck oder dergleichen mehr ausgeführt ist.
[0017] Eine derartige Entwässerungsrinne kann konkret vorsehen, dass die Seitenrippen mit
den zugehörigen Rippenschenkeln einen Winkel von wenigstens 120° einschließen. Hierdurch
erfolgt wenigstens die gleiche Kraftableitung nach unten wie zur Seite, wohingegen
bevorzugtermaßen der Winkel bei 150° liegen kann und vorzugsweise in den Verzweigungspunkten
eine Verzweigung in genau zwei Rippenschenkel vorgesehen ist. Hieraus ergibt sich,
dass jeder Rippenschenkel in beide Richtungen einen Winkel von 60° mit dem benachbarten
Rippenschenkel einschließt. Es entsteht eine Struktur in Form eines umgekehrten Ypsilon.
[0018] Alternativ zu der reinen Ypsilon-Struktur kann bei der Entwässerungsrinne vorgesehen
sein, dass sich die Seitenrippen in den Verzweigungspunkten jeweils in mehr als zwei
Rippenschenkel verzweigen. Diese müssen auch zwischen den Verzweigungspunkten nicht
notwendigerweise geradlinig verlaufen, sondern können auch andere, wie etwa gewellte
Verläufe aufweisen.
[0019] Bevorzugtermaßen kann die Wandstärke der Rinnenwandungen und der Rinnensohle zumindest
näherungsweise gleich sein wie die Wandstärke der Rippen. Bei der Herstellung des
Rinnenkörpers ist es von großem Vorteil, wenn in dem gesamten Werkstück die gleiche
Wanddicke verwendet wird. Da das Spritzgießwerkzeug im Hinblick auf Druck und Temperatur
auf eine bestimmte Wanddicke eingerichtet wird, ist es hilfreich, wenn unterschiedliche
Wanddicken im gleichen Werkstück vermieden werden. In Kreuzungs- und Verzweigungspunkten
sowie in Winkeln ist eine geringfügige Vergrößerung der Wandstärke jedoch häufig nicht
zu vermeiden.
[0020] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Verzweigungspunkte zumindest näherungsweise
auf halber Höhe der Rinnenwandungen liegen. Dies bedeutet, dass die Verzweigung in
einem Bereich vorgesehen wird, in dem die Rinne die größte Seitenlast aushalten muss.
Die Verzweigungsstruktur und ihre Umgebung wirkt, ähnlich wie dies bei einer Wabenstruktur
bekannt ist, besonders stabilisierend, auch wenn eine vergleichsweise dünne Wandstärke
gewählt wird. Unterhalb der Verzweigung beginnt in dem Bereich, in dem die seitlichen
Rippen in die Bodenrippen übergehen, der Bereich, in dem die Lasten in das Fundament
abgegeben werden sollen und erlauben so einen starken Lastabtrag.
[0021] Mit einigem Vorteil sind die benachbarten Rippen voneinander beabstandet, wobei vorzugsweise
die Seitenrippen benachbarter Rippen höchstens doppelt so weit beabstandet sind wie
die Bodenrippen einer Rippe oder benachbarter Rippen. Es handelt sich in diesem Fall
also um diskrete und untereinander nicht verbundene Rippen. Eine seitliche Ableitung
der Kraft von einer Rippe zur nächsten ist nicht vorgesehen, da die Vorzugsrichtung
der Kraftableitung nach unten, also in Richtung des Rinnenbodens, weist.
[0022] Dennoch kann mit einigem Vorteil wenigstens eine, vorzugsweise zwei, Seitenstreben,
insbesondere oberhalb des Verzweigungspunkts, quer zu den Rippen verlaufen, wobei
diese Seitenstreben vorzugsweise weniger über die Rinnenwandungen erhaben sind als
die Seitenrippen. Diese horizontalen Seitenstreben sollen ein Wegknicken auch bei
dünnwandigeren Ausführungen zusätzlich verhindern helfen.
[0023] In bevorzugter Ausgestaltung kann dem Auflager des Rinnenkörpers eine Abdeckung,
vorzugsweise unter Zwischenlage einer Zarge, lösbar zugeordnet und mit einem mit den
Rinnenwandungen verbundenen Knebel fixiert sein. Solche Abdeckungen bilden sowohl
den Sichtschutz als auch einen Schutz vor einem Einfallen von Gegenständen in die
Rinne. Durch eine Befahrung mit schweren Lasten können die Abdeckungen im Grenzfall
auch verschoben oder herausgehoben werden, so dass eine Befestigung sinnvoll erscheint.
Die auf die Abdeckungen wirkenden Lasten werden aufgrund deren Auflagerung auf den
seitlichen Auflagern in die Seitenwandungen der Entwässerungsrinne eingeleitet und
über die Rippenstruktur in das Fundament abgeleitet. Der Knebel wird an den Seitenwandungen
befestigt. Er verläuft im Einbauzustand quer über die Entwässerungsrinne und sorgt
dafür, dass eine Einpunktverschraubung der Abdeckung möglich ist.
[0024] Mit besonderem Vorteil kann der Knebel mit zwei Enden in beiden Seitenwandungen in
jeweils einer Aufnahmemulde gehalten sein, welche einerseits von einem flachen Anschlag
begrenzt und andererseits über einen Zuführbogen zugänglich sein kann, wobei die Zuführbögen
gegenüberliegender Aufnahmemulden in entgegengesetzter Richtung angeordnet sein und
deren Bogenwandungen gemeinsam auf einem Kreis um eine senkrechte Drehachse des Knebels
liegen können. Dies erlaubt ein einfaches Einsetzen des Knebels, der lediglich in
Höhe der Aufnahmemulden zwischen den Seitenwandungen gehalten werden muss und durch
eine Drehung mit den Enden in die Aufnahmemulden eingebracht wird. Da die Aufnahmemulden
tief in die Seitenwandungen eingebracht sind, wird ein Zuführbogen erfordert, den
der Knebel beim Eindrehen mit seinen Enden durchläuft und der einerseits in die Entwässerungsrinne
und andererseits in die Aufnahmemulde mündet.
[0025] In sinnvoller Weiterbildung kann darüber hinaus der Knebel in den Aufnahmemulden
mit jeweils einem lösbaren Blockierelement gehalten sein, welches ein Verdrehen der
Enden des Knebels in den Zuführbogen hinein verhindert. Da der Knebel sich mit der
Zeit beim Befahren der Abdeckung über den Zuführbogen wieder herausdrehen kann, ist
ein solches Blockierelement sinnvoll, um diese Drehung von vornherein zu verhindern.
[0026] Konkret kann es sich bei dem Blockierelement um eine, vorzugsweise im Klemmsitz gehaltene,
Klammer handeln, welche quer über den Zuführbogen verläuft. Diese kann, wie auch ihr
Klemmsitz selbst, mit einfachen Mitteln kostengünstig hergestellt werden und ist dennoch
effektiv.
[0027] Schließlich kann es vorgesehen sein, dass der Rinnensohle Anschlussmittel zur Verbindung
mit einem Anschlussadapter zugeordnet sind, welche einen, vorzugsweise optional eröffenbaren
Bodenablauf eingrenzen und vorzugsweise eine hinterschnittene Ringnut umfassen, in
welcher umlaufende Rastmittel des Anschlussadapters kraft- und formschlüssig aufnehmbar
sind. Ein solcher Anschlussadapter ermöglicht die Verbindung mit unterschiedlichen,
konkret unterhalb des Rinnenkörpers verlaufenden Rohrleitungen, ferner können auch
seitliche Anschlüsse vorhanden sein, welche eine Querung des Rinnenkörpers mit einem
Rohr oder einer Rinne erlauben.
[0028] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0029] Es zeigen
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Entwässerungsrinne mit einem aus Kunststoff gefertigten Rinnenkörper
mit sich verzweigenden Rippen in perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- die Entwässerungsrinne gemäß Figur 1 in seitlicher Draufsicht,
- Figur 3
- die Entwässerungsrinne gemäß Figur 1 in dem in Figur 2 vermerkten Querschnitt,
- Figur 4
- die Entwässerungsrinne gemäß Figur 1 in einem Längsschnitt,
- Figur 5
- die Entwässerungsrinne gemäß Figur 1 mit zusätzlichen Zubehörteilen in perspektivischer
Explosionsdarstellung, sowie
- Figur 6
- die Entwässerungsrinne gemäß Figur 5 in einer seitlichen Querschnittsdarstellung durch
einen mit der Entwässerungsrinne verbundenen Anschlussadapter.
[0030] Figur 1 zeigt eine Entwässerungsrinne 1 mit einem aus Kunststoff gefertigten Rinnenkörper
2, welcher zwischen einer ersten Rinnenwandung 3 und einer zweiten Rinnenwandung 4
eine Rinnensohle 5 einschließt und hierdurch eine trogförmige Rinne bildet. An seiner
Außenseite ist dieser Rinnenkörper 2 mit einer Vielzahl von Rippen 8 verstärkt und
ausgesteift. Hierbei verlaufen die einzelnen Rippen 8 ohne sich gegenseitig zu berühren
von einem ersten Auflager 6 außenseitig um den Rinnenkörper 2 bis zu einem zweiten
Auflager 7, so dass ein Krafteintrag auf die Auflager 6 und 7, etwa aufgrund einer
Belastung einer auf den Auflagern 6 und 7 gelagerten Abdeckung 18 wie in Figur 5 gezeigt,
über die Rippen 8 in ein unterhalb des Rinnenkörpers 2 zu bildendes Fundament erfolgen
kann.
[0031] Im Vergleich zu bekannten Rippenanordnungen aus dem Stand der Technik sehen die Rippen
8, wie in Figur 2 näher ausgeführt ist, ausgehend von dem ersten Auflager 6 eine erste
Seitenrippe 9 vor, welche gerade abwärts die erste Rinnenwandung 3 entlang bis in
den Bereich der Wandungsmitte verläuft und dort auf den ersten Verzweigungspunkt 11
trifft. In dem ersten Verzweigungspunkt 11 treffen neben der von oben kommenden ersten
Seitenrippe 9 noch zwei erste Rippenschenkel 13 von schräg unten kommend aufeinander,
so dass die Form eines dreizackigen Sterns entsteht. Hierbei schließen die beiden
ersten Rippenschenkel 13 einen Winkel von 60° ein, während die ersten Rippenschenkel
13 mit der ersten Seitenrippe 9 jeweils einen Winkel von 150° einschließen. Die beiden
ersten Rippenschenkel 13 divergieren von dem ersten Verzweigungspunkt 13 in gerader
Linie weiter und bilden schließlich, zueinander spiegelsymmetrisch an der Ebene der
ersten Seitenrippe 9, mit den sich letztlich anschließenden Bodenrippen 15 erneut
einen Winkel 16 mit einer Weite von 150°.
[0032] Für den Einbau einer Rückenstütze weist der Rinnenkörper 2 eine Höhenriss-Linie 25
an der ersten Rinnenwandung 3 auf. Sie unterstützt den Anwender beim Einbau des Rinnenkörpers
2 und stellt zudem sicher, dass nicht mehr Fundamentbeton als für einen sicheren Halt
notwendig verbraucht wird.
[0033] Anhand des Querschnitts in Figur 3 kann der gesamte Verlauf einer Rippe 8 um die
Außenseite der Entwässerungsrinne 1 nachvollzogen werden. Unter dem ersten Auflager
6 der ersten Rinnenwandung 3 setzt die erste Seitenrippe 9 an und geht über den ersten
Verzweigungspunkt 11 in den ersten Rippenschenkel 13 über. Dieser bildet mit der Bodenrippe
15 einen Winkel 16. Die Bodenrippe 15 ist hierdurch wieder parallel zu der ersten
Seitenrippe 9 und verläuft unter der Rinnensohle 5 hindurch bis zur zweiten Rinnenwandung
4. Dort ist der Verlauf im Wesentlichen spiegelbildlich zur ersten Rinnenwandung 3,
von unten kommend läuft folglich die Rippe 8 weiter von der Bodenrippe 15 über einen
Winkel 16 in die zweiten Rippenschenkel 14, welcher schräg aufwärts bis zum zweiten
Verzweigungspunkt 12 verläuft und dort auf einen weiteren zweiten Rippenschenkel 14
trifft und diese gemeinsam in eine zweite Seitenrippe 10 übergehen, die schließlich
das zweite Auflager 7 von der Unterseite her kontaktiert und dieses abstützt. Weiter
weisen die beiden Rinnenwandungen 3 und 4 Aufnahmemulden 21 auf, von denen in der
ersten Rinnenwandung 3 jedoch aufgrund der Lage des Querschnitts nur ein Abschnitt
mit dem Zuführbogen 23 sichtbar ist.
[0034] Figur 4 zeigt die zweite Rinnenwandung 4 von der Innenseite der Entwässerungsrinne
1 her betrachtet, so dass der Blick auf die Aufnahmemulde 21 frei ist. In der Gebrauchsphase
des Rinnenkörpers 2 ist dieser im oberen Teil mit Abdeckungen 18, zumeist aus Guss,
vereinzelt auch aus Kunststoff, versehen. Um ein ungewolltes Herausnehmen und Entfernen
der Abdeckungen 18 zu verhindern, werden diese über einen Knebel 19, der in Figur
5 gezeigt ist, verschraubt. Im Gegensatz zu einer Vierpunktverschraubung direkt an
den Zargen, besteht bei der Verwendung eines Knebels 19 zur Sicherung der Abdeckung
18 mit einer Einpunktverschraubung die Gefahr, dass sich der Knebel 19 durch Vibrationen
und dynamische Belastungen eigenständig seitlich herausdrehen kann. Um dies zu verhindern,
kann der Knebel durch eine einfache Klammer 24 gesichert werden, wie wiederum in Figur
5 gezeigt ist. Um den Knebel 19 einzusetzen, wird dieser zwischen die erste Rinnenwandung
3 und die zweite Rinnenwandung 4 auf Höhe der Aufnahmemulde 21 gehalten und auf diese
zu gedreht. Hierbei werden die Enden des Knebels 19 in Zuführbögen 23 eingeführt,
welche die gegenüberliegenden Aufnahmemulden 21 in jeweils entgegengesetzte Richtungen
ausbilden. Die gegenüberliegenden Zuführbögen 23 liegen auf einem gemeinsamen Kreis,
so dass ein Drehen des Knebels 19 bewirkt, dass sich die Knebel 19 über die Zuführbögen
23 in die Aufnahmemulden 21 hineindrehen. Um ein Herausdrehen in dieser Position zu
verhindern, wird eine Klammer 24 im Klemmsitz neben dem positionierten Knebel 19 positioniert,
so dass dieser nicht mehr in den Zuführbogen 23 ausweichen kann. Die dem Zuführbogen
gegenüberliegende Seite der Aufnahmemulden 21 bilden jeweils einen geraden Anschlag
22, so dass der Knebel 19 dann fixiert ist.
[0035] Wie in Figur 5 gezeigt, können Abdeckungen 18 sodann mit einer Schraube 20, welche
durch den Knebel 19 gedreht wird, fixiert werden. Die Klammern 24 halten die Knebel
19 in Position, so dass ein Lösen der Abdeckungen 18 nur durch ein Lösen der Schrauben
20 möglich ist. Darüber hinaus ist der Rinnenkörper so konzipiert, dass problemlos
diverse Anschlussmöglichkeiten vorgehalten werden. Dies betrifft insbesondere die
90-Grad Anbindung eines Rinnenstrangs seitlich an einem Seitenanschluss 28 der ersten
Rinnenwandung 3, die Option zur Anbindung eines Anschlussadapters 27 an der Rinnensohle
5, welcher über Rastelemente form- und kraftschlüssig in Position gehalten wird. Eine
weitere Verbindung mit einer Verrohrung kann über weitere Seitenanschlüsse 28 erfolgen.
[0036] Eine Verbindung mehrerer Rinnenkörper 2 untereinander erfolgt über eine bekannte
Nut- und Federverbindung, welche die optionale Möglichkeit bietet, den Rinnenstoß
bei Bedarf über zusätzliche Dichtmittel abdichten zu können. In diesen Bereichen können
zudem auch spritzgegossene Stirnwände 26 adaptiert werden. Bei allen Zubehörteilen,
außer den später zugänglichen Abdeckungen, wird darauf Wert gelegt, dass diese sortenrein,
aus recyceltem Kunststoff hergestellt werden, was die Ökobilanz, neben einigen anderen
Aspekten wie dem Gewicht, der Dichtigkeit, der Korrosionsfestigkeit und weiteren positiv
beeinflusst.
[0037] Figur 6 zeigt in einer Querschnittsdarstellung die Verbindung des Rinnenkörpers 2
der Entwässerungsrinne 1 mit dem Anschlussadapter 27. Dieser weist einen Rand auf,
welcher eine im Querschnitt keilförmige Randkontur besitzt, die wiederum leicht in
eine Ringnut des Rinnenkörpers 2 eingeführt werden kann. Im Bereich der Rinnensohle
5 ist hierfür ein Bodenablauf vorgesehen, welcher die Bodenrippen 15 unterbricht und
der von der genannten Nut, vorzugsweise in Form einer kreisrunden oder ovalen Ringnut,
umfangen ist. Es handelt sich hierbei um einen Doppelrand, der rings um den Bodenablauf
gebildet ist, wobei einer der Doppelränder im Querschnitt ein Rastmittel, etwa in
Form einer Stufe, ausbildet, in welche ein Rastmittel des Anschlussadapters 27 eingreifen
und den Anschlussadapter hierdurch mit dem Rinnenkörper 2 kraft- und formschlüssig
verbinden kann.
[0038] Vorstehend beschrieben ist somit eine Entwässerungsrinne mit einem aus Kunststoff
gefertigten Rinnenkörper, welcher einen reduzierten Materialeinsatz erfordert, aber
dennoch gleichbleibend belastungsfähig ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0039]
- 1
- Entwässerungsrinne
- 2
- Rinnenkörper
- 3
- erste Rinnenwandung
- 4
- zweite Rinnenwandung
- 5
- Rinnensohle
- 6
- erstes Auflager
- 7
- zweites Auflager
- 8
- Rippe
- 9
- erste Seitenrippe
- 10
- zweite Seitenrippe
- 11
- erster Verzweigungspunkt
- 12
- zweiter Verzweigungspunkt
- 13
- erster Rippenschenkel
- 14
- zweiter Rippenschenkel
- 15
- Bodenrippe
- 16
- Winkel
- 17
- Seitenstrebe
- 18
- Abdeckung
- 19
- Knebel
- 20
- Schraube
- 21
- Aufnahmemulde
- 22
- Anschlag
- 23
- Zuführbogen
- 24
- Klammer
- 25
- Höhenriss-Linie
- 26
- Stirnwand
- 27
- Anschlussadapter
- 28
- Seitenanschluss
- 29
- Ringnut
- 30
- Rastelement
1. Entwässerungsrinne mit einem aus Kunststoff gefertigten Rinnenkörper (2), welcher
zwei Rinnenwandungen (3, 4) aufweist, die eine Rinnensohle (5) beidseits flankieren
und jeweils ein Auflager (6, 7) für eine Abdeckung (18) ausbilden, wobei der Rinnenkörper
(2) Rippen (8) aufweist, welche jeweils durchgehend außenseitig von einem ersten Auflager
(6) entlang einer ersten Rinnenwandung (3), über die Rinnensohle (5) und eine zweite
Rinnenwandung (4) bis zu einem zweiten Auflager (7) verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (8) jeweils zumindest eine von dem ersten Auflager (6) ausgehend zumindest
abschnittsweise senkrecht bis zu einem ersten Verzweigungspunkt (11) verlaufende erste
Seitenrippe (9) ausbilden, welche sich dort in divergierend abwärts verlaufende erste
Rippenschenkel (13) verzweigt, die jeweils in zunächst senkrechte und im weiteren
Verlauf um die Rinnensohle (5) herumgeführte Bodenrippen (15) übergehen und über zweite
Rippenschenkel (14) in einem zweiten Verzweigungspunkt (12) wieder zusammengeführt
werden, von welchem aus jeweils eine zweite Seitenrippe (10) senkrecht bis zu dem
zweiten Auflager (7) verläuft.
2. Entwässerungsrinne gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenrippen (9, 10) mit den zugehörigen Rippenschenkeln (13, 14) einen Winkel
(16) von wenigstens 120° einschließen.
3. Entwässerungsrinne gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seitenrippen (9, 10) in den Verzweigungspunkten (11, 12) jeweils in genau
zwei Rippenschenkel (13, 14) verzweigen.
4. Entwässerungsrinne gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Rippenschenkel (13, 14) zwischen sich einen Winkel von zumindest näherungsweise
60° einschließen.
5. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seitenrippen (9, 10) in den Verzweigungspunkten (11, 12) jeweils in mehr
als zwei Rippenschenkel (13, 14) verzweigen.
6. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke der Rinnenwandungen (3, 4) und der Rinnensohle (5) zumindest näherungsweise
gleich ist wie die Wandstärke der Rippen (8).
7. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke der Rippen (8) außerhalb von Verzweigungspunkten (11, 12) und Winkeln
(16) zumindest näherungsweise konstant ist.
8. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzweigungspunkte (11, 12) zumindest näherungsweise auf halber Höhe der Rinnenwandungen
(3, 4) liegen.
9. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die benachbarte Rippen (8) voneinander beabstandet sind, vorzugsweise die Seitenrippen
(9, 10) benachbarter Rippen (8) doppelt so weit beabstandet sind wie die Bodenrippen
(15) einer Rippe (8) oder benachbarter Rippen (8).
10. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Seitenstrebe (17), vorzugsweise oberhalb der Verzweigungspunkte (11,
12), quer zu den Rippen (8) verläuft, wobei die Seitenstrebe (17) vorzugsweise weniger
über die Rinnenwandungen (3, 4) erhaben ist als die Seitenrippen (9, 10).
11. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Auflagern (6, 7) des Rinnenkörpers (2) eine Abdeckung (18), vorzugsweise unter
Zwischenlage einer Zarge, lösbar zugeordnet und mit einem mit den Rinnenwandungen
(3, 4) verbundenen Knebel (19) fixiert ist.
12. Entwässerungsrinne gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Knebel (19) mit zwei Enden in beiden Rinnenwandungen (3, 4) in jeweils einer
Aufnahmemulde (21) gehalten ist, welche einerseits von einem flachen Anschlag (22)
begrenzt und andererseits über einen Zuführbogen (23) zugänglich ist, wobei die Zuführbögen
(23) gegenüberliegender Aufnahmemulden (21) in entgegengesetzter Richtung angeordnet
sind und deren Bogenwandungen auf einem gemeinsamen Kreis um eine senkrechte Drehachse
des Knebels (19) liegen.
13. Entwässerungsrinne gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Knebel (19) in den Aufnahmemulden (21) mit jeweils einem lösbaren Blockierelement
gehalten ist, welches ein Verdrehen der Enden des Knebels (19) in die Zuführbögen
(23) hinein verhindert.
14. Entwässerungsrinne gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Blockierelement jeweils um eine, vorzugsweise im Klemmsitz gehaltene,
Klammer (24) handelt, welche quer über den Zuführbogen (23) verläuft.
15. Entwässerungsrinne gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rinnensohle (5) Anschlussmittel zur Verbindung mit einem Anschlussadapter (27)
zugeordnet sind, welche einen, vorzugsweise optional eröffenbaren Bodenablauf eingrenzen
und vorzugsweise eine hinterschnittene Ringnut umfassen, in welcher umlaufende Rastmittel
des Anschlussadapters (27) kraft- und formschlüssig aufnehmbar sind.