[0001] Die Erfindung betrifft eine Anputzdichtleiste für den Baukörperanschluss eines Bauelements,
insbesondere eines Fensters, einer Tür, eines Rollladenkastens oder dergleichen, an
einer Gebäudewand.
[0002] Anputzdichtleisten dienen zum Abdichten von Fugenbereichen, die zwischen einem Bauelement
und Teilen eines Baukörpers, wie etwa einer Gebäudewand, gebildet sind, also zum Beispiel
zwischen dem Blendrahmen eines Fensters oder einer Tür und dem sich daran anschließenden
Mauerwerk. Auch an Übergängen von unterschiedlich gestalteten Wand- oder Fassadenabschnitten,
wie zum Beispiel an der Übergangsstelle zwischen einer Holzvertäfelung und einer Putzfassade,
werden Anputzdichtleisten der eingangs genannten Art verwendet. Demgemäß bilden auch
Fassadenelemente, Wandverkleidungselemente, Paneele und dergleichen Bauelemente im
Sinne der vorliegenden Offenbarung. Von der Dichtwirkung abgesehen sorgen Anputzdichtleisten
für einen optisch ansprechenden Abschluss einer auf die Gebäudewand aufgetragenen
Putzschicht.
[0003] Zur Abdichtung einer Fuge zwischen dem Bauelement und der Gebäudewand kann die Anputzdichtleiste
zumindest teilweise in diese Fuge eingesetzt werden. Für eine stabile Befestigung
der Anputzdichtleiste und/oder zur Verstärkung einer Eckkante am Übergang von der
Gebäudewand zur Fuge ist es zudem vorteilhaft, die Anputzdichtleiste zumindest teilweise
an der Gebäudewand einzuputzen, also in eine an einer Wandfläche der Gebäudewand aufgetragene
Putzschicht einzubetten. Dabei kann die Gebäudewand insbesondere als Wärmedämmverbundsystem
ausgebildet sein, so dass die Anputzdichtleiste an einer Wärmedämmung der Gebäudewand
angebracht und eingeputzt wird. Zur Befestigung der Anputzdichtleiste ist es daher
zweckmäßig, an der Anputzdichtleiste Strukturen vorzusehen, die ein stabiles Einputzen
ermöglichen.
[0004] Eine Anputzdichtleiste ist typischerweise länglich und kann sich über einige Meter
erstrecken. Beispielsweise kann eine Anputzdichtleiste eine Länge von etwa 2,5 m oder
etwa 3 m aufweisen. Dadurch kann eine Anputzdichtleiste vergleichsweise sperrig sein,
wodurch die Handhabung erschwert sein kann. Auch für die Lagerung und den Transport
von Anputzdichtleisten ergeben sich daraus besondere Anforderungen. Die Lagerung und
der Transport könnten dadurch vereinfacht werden, dass die Anputzdichtleiste nicht
starr ausgebildet wird, so dass sie weniger sperrig ist. Allerdings steht die typische
Struktur einer Anputzdichtleiste, die (im Querschnitt betrachtet) in der Regel mehrere
gewinkelt zueinander ausgerichtete Abschnitte, insbesondere einen Putzschenkel für
das genannte Einputzen, aufweist, einer Flexibilität der Anputzdichtleiste entgegen.
Zwar könnte der Putzschenkel grundsätzlich weggelassen oder nur sehr kurz ausgebildet
werden. Dadurch würde dann jedoch die Anordnung und Befestigung der Anputzdichtleiste
an der Gebäudewand beeinträchtigt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Anputzdichtleiste bereitzustellen, die sich
für den Baukörperanschluss eines Bauelements an einer Gebäudewand besonders zuverlässig,
insbesondere an der Gebäudewand, anordnen und befestigen lässt und dabei vergleichsweise
komfortabel zu handhaben ist, insbesondere in kompakter Weise lagern und transportieren
lässt.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Anputzdichtleiste mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der vorliegenden Beschreibung sowie den Figuren.
[0007] Die erfindungsgemäße Anputzdichtleiste für den Baukörperanschluss eines Bauelements,
insbesondere eines Fensters oder einer Tür, an einer Gebäudewand weist einen Profilkörper
auf, der einen Basisschenkel zur Befestigung an dem Bauelement und/oder der Gebäudewand
sowie einen Putzschenkel zum Einputzen an der Gebäudewand umfasst. Der Profilkörper
kann etwa aus Kunststoff oder aus Metall, beispielsweise einem Blech, gebildet sein.
Vorzugsweise ist der Profilkörper aus Kunststoff, insbesondere einem PVC, gebildet.
[0008] Der Profilkörper weist vorteilhafter Weise eine längliche Form auf und weist dabei
vorzugsweise entlang seiner gesamten Längserstreckung einen zumindest im Wesentlichen
konstanten Querschnitt auf. Zumindest in einer Einbaukonfiguration, d. h. in einem
Zustand, den die Anputzdichtleiste bei und nach der Montage an dem Bauelement und
der Gebäudewand einnimmt, weist die Längserstreckung dabei einen geraden Verlauf auf.
Wie noch erläutert wird, kann sich der Profilkörper in anderen Konfigurationen der
Anputzdichtleiste aber auch entlang eines gebogenen Verlaufs erstrecken. Der Querschnitt
an einer bestimmten Stelle des Verlaufs ist dabei jeweils senkrecht zur Richtung des
Verlaufs an der jeweiligen Stelle definiert. Abweichungen von dem konstanten Querschnitt
können sich insbesondere darauf beschränken, dass zumindest Teile des Profilkörpers,
insbesondere der genannte Putzschenkel, eine Lochung und/oder sonstige Durchbrechungen
und/oder eine Oberflächenprofilierung, zum Beispiel Rippen, Kerben und/oder Noppen,
zur Verbesserung der Putzverkrallung aufweisen.
[0009] Als Schenkel des Profilkörpers sind der Basisschenkel und der Putzschenkel jeweils
flächig ausgebildet. Auf den Querschnitt des Profilkörpers bezogen entsprechen die
Schenkel dabei geraden Abschnitten, die vorzugsweise eine zumindest im Wesentlichen
konstante Dicke aufweisen. Abweichungen von der konstanten Dicke können sich insbesondere
darauf beschränken, dass der jeweilige Schenkel, insbesondere der Putzschenkel, eine
Lochung und/oder sonstige Durchbrechungen und/oder eine Oberflächenprofilierung, zum
Beispiel Rillen, Kerben und/oder Noppen, zur Verbesserung der Putzverkrallung aufweist.
Wenn im Folgenden von einer Ausrichtung oder Erstreckung eines jeweiligen Schenkels
(oder eines vergleichbaren Abschnitts der Anputzdichtleiste) die Rede ist, ist dies
auf den Verlauf des dem Schenkel entsprechenden geraden Abschnitts des Querschnitts
des Profilkörpers bezogen zu verstehen.
[0010] Der Basisschenkel dient insofern der Befestigung an dem Bauelement und/oder der Gebäudewand,
als die Anputzdichtleiste dazu ausgebildet ist, mit dem Basisschenkel an dem Bauelement
und/oder der Gebäudewand befestigt zu werden. Vorzugsweise wird der Basisschenkel
dabei zumindest mit dem Bauelement verbunden, wobei diese Verbindung insbesondere
ein Aufkleben umfassen kann. Der Basisschenkel kann auch gleichzeitig sowohl mit dem
Bauelement und mit der Gebäudewand verbunden sein. Insbesondere diesem Fall kann die
Verbindung (zusätzlich zu einer sonstiger Verbindungsart, wie etwa Kleben, oder ausschließlich)
kraftschlüssig sein, insbesondere indem zumindest ein Teil des Basisschenkels, beispielsweise
der weiter unten beschriebene Befestigungsabschnitt des Basisschenkels, zwischen dem
Bauelement und der Gebäudewand eingeklemmt ist.
[0011] Der Putzschenkel ist insofern zum Einputzen an der Gebäudewand vorgesehen, als die
Anputzdichtleiste dazu ausgebildet ist, dass sie mit dem Putzschenkel an der Gebäudewand
angeordnet und der Putzschenkel an der Gebäudewand eingeputzt wird, so dass der Putzschenkel
in einer auf die Gebäudewand aufgetragenen Putzschicht eingebettet ist. Insofern trägt
auch der Putzschenkel zur Befestigung der Anputzdichtleiste an der Gebäudewand bei.
In der Regel erfolgt das Einputzen des Putzschenkels jedoch später als die Befestigung
des Basisschenkels an dem Bauelement und/oder der Gebäudewand. Für eine besonders
stabile Einbettung des Putzschenkels in dem Putz weist der Putzschenkel vorzugsweise
eine Lochung auf, durch die der Putz den Putzschenkel beim Einputzen durchdringen
kann. Zudem kann die Haftung des Putzes an dem Putzschenkel dadurch verbessert werden,
dass der Putzschenkel zumindest einseitig, vorzugsweise beidseitig, eine die Putzverkrallung
verbessernde Oberflächenprofilierung aufweist.
[0012] Die Länge des Basisschenkels (d. h. die Erstreckung des Basisschenkels quer zur Längserstreckung
des Profilkörpers) kann durch die Tiefe einer Fuge zwischen dem Bauteil und der Gebäudewand
beschränkt sein und braucht zudem auch unabhängig von der Tiefe der Fuge nicht besonders
groß zu sein, da es mehr darauf ankommt, dass die Anputzdichtleiste die Fuge zuverlässig
abdichtet, als dass sie sich besonders tief in die Fuge hinein erstreckt. Dagegen
ist beim Putzschenkel (d. h. die Erstreckung des Putzschenkels quer zur Längserstreckung
des Profilkörpers) im Hinblick auf eine langfristig stabile Befestigung der Anputzdichtleiste
an der Gebäudewand eine große Länge vorteilhaft. Es ist daher bevorzugt, wenn der
Putzschenkel zumindest keine geringere Länge, vorzugsweise eine größere Länge, als
der Basisschenkel aufweist.
[0013] Erfindungsgemäß ist der Putzschenkel gelenkig an dem Basisschenkel angekoppelt und
zwar vorteilhafterweise derart, dass er zwischen einer Einbaustellung, in der er zumindest
im Wesentlichen senkrecht zum Basisschenkel ausgerichtet ist, und einer Lagerungsstellung,
in der er zumindest im Wesentlichen parallel zum Basisschenkel ausgerichtet ist, klappbar
ist. Vorzugsweise weicht die Ausrichtung des Putzschenkels in der Einbaustellung von
einer zum Basisschenkel senkrechten Ausrichtung und die Ausrichtung des Putzschenkels
in der Lagerungsstellung von einer zum Basisschenkel parallel Ausrichtung jeweils
um höchstens 20°, bevorzugt um höchstens 10°, insbesondere um höchstens 5°, ab.
[0014] Die Einbaustellung des Putzschenkels entspricht dabei einer Einbaukonfiguration der
Anputzdichtleiste, in welcher diese montiert wird. Insofern kann die Anputzdichtleiste,
wenn sich der Putzschenkel in der Einbaustellung befindet, eine Struktur aufweisen,
die grundsätzlich der Struktur einer herkömmlichen Anputzdichtleiste zumindest weitgehend
entsprechen kann. Allerdings lässt sich diese Struktur bei der erfindungsgemäßen Anputzdichtleiste
aufgrund der gelenkigen Ankopplung des Putzschenkels an dem Basisschenkel auch verändern,
nämlich insbesondere dadurch, dass der Putzschenkel aus der Einbaustellung in die
Lagerungsstellung geklappt wird.
[0015] Die gelenkige Ankopplung erfolgt vorzugsweise unmittelbar zwischen den beiden Schenkeln
(dem Basisschenkel und dem Putzschenkel). Dabei kann der Putzschenkel insbesondere
mit einem der beiden Enden seiner Erstreckung quer zur Längserstreckung des Profilkörpers
auf eine von zwei zueinander entgegengesetzten Seitenflächen des Basisschenkels treffen.
Entlang des Bereichs dieses Auftreffens kann der Putzschenkel dann über eine Gelenkverbindung
mit dem Basisschenkel gekoppelt sein, so dass der Putzschenkel als Ganzes relativ
zu dem Basisschenkel klappbar ist und zwar insbesondere um eine Achse, die parallel
zur Längserstreckung des Profilkörpers ausgerichtet ist und durch das genannte Ende
der Erstreckung des Putzschenkels verläuft.
[0016] In der Einbaustellung kann der Putzschenkel senkrecht von dem Basisschenkel abstehen
und mit dem Basisschenkel somit zumindest im Wesentlichen eine T-Form bilden. Aus
dieser Einbaustellung kann der Putzschenkel um etwa 90° relativ zu dem Basisschenkel
in die Lagerungsstellung geklappt werden, in der er dann zu dem Basisschenkel parallel
ist und vorzugsweise zumindest teilweise an dem Basisschenkel anliegt. Vorzugsweise
ändert der Putzschenkel beim Umklappen seine Form nicht, sondern weist sowohl in der
Einbaustellung als auch in der Lagerungsstellung jeweils (im Querschnitt) dieselbe
Form, insbesondere einen gerade Verlauf, auf. Auch der Basisschenkel ändert sich durch
das Umklappen des Putzschenkels vorzugsweise nicht, sondern weist sowohl in der Einbaustellung
als auch in der Lagerungsstellung des Putzschenkels jeweils (im Querschnitt) dieselbe
Form, insbesondere einen geraden Verlauf, auf.
[0017] Erfindungsgemäß ist die Anputzdichtleiste, wenn sich der Putzschenkel in der Lagerungsstellung
befindet, aufrollbar. Dies wird insbesondere durch die in der Lagerstellung parallele
Anordnung des Putzschenkels und des Basisschenkels ermöglicht. Mit anderen Worten
ist die Anputzdichtleiste, insbesondere hinsichtlich ihrer Struktur und ihres Materials,
dazu ausgebildet, aufgerollt zu werden, wenn sich der Putzschenkel in der Lagerungsstellung
befindet. Im aufgerollten Zustand weist der Profilkörper dann keinen geraden Verlauf
entlang seiner Längserstreckung mehr auf, sondern ist mit spiralförmigen Verlauf um
eine zur Längserstreckung senkrechte und zur (auf den Querschnitt bezogenen) Erstreckung
des Basisschenkels parallele Achse gewickelt, so dass die Anputzdichtleiste (außer
an Endabschnitten ihrer Längserstreckung) mit ihrer Unterseite an der Oberseite der
jeweils nächsten Wicklung bzw. mit ihrer Oberseite an der Unterseite der jeweils nächsten
Wicklung anliegt. Dabei kann die Unterseite der Anputzdichtleiste (und ebenso eine
Unterseite des Basisschenkels) bezüglich der genannten Achse entweder radial nach
innen weisend oder radial nach außen weisend ausgerichtet sein, während die Oberseite
der Anputzdichtleiste (bzw. eine Oberseite des Basisschenkels) entsprechend entgegengesetzt
radial ausgerichtet ist.
[0018] Die Aufrollbarkeit beschränkt sich dabei nicht auf die beiden Schenkel, sondern die
Anputzdichtleiste ist als Ganzes aufrollbar, einschließlich gegebenenfalls weiterer
Schenkel und/oder sonstiger Abschnitte der Anputzdichtleiste und/oder an der Anputzdichtleiste
vorgesehener Elemente, wie beispielsweise der weiter unten beschriebenen Haltemittel.
Um die Aufrollbarkeit nicht zu beeinträchtigen, weist allerdings vorzugsweise kein
sonstiger Abschnitt der Anputzdichtleiste und kein an der Anputzdichtleiste vorgesehenes
Element, der/das in der Lagerungsstellung des Putzschenkels nicht zumindest im Wesentlichen
parallel zum Basisschenkel ausgerichtet ist, quer zur Längserstreckung des Profilkörpers
eine größere Erstreckung auf als der Basisschenkel oder der Putzschenkel. Insbesondere
weist die Anputzdichtleiste vorzugsweise keine Strukturen auf, die senkrecht zum Basisschenkel
weiter von dem Basisschenkel abstehen als der Putzschenkel in seiner Einbaustellung.
[0019] Was das Material der Anputzdichtleiste, insbesondere des Basisschenkels und des Profilschenkels,
betrifft, kann die Aufrollbarkeit dadurch unterstützt werden, dass ein Material mit
einem hinreichend großen Elastizitätsmodul gewählt wird. Hierfür kommt insbesondere
ein PVC in Betracht. Für die Aufrollbarkeit kommt es aber nicht nur auf die Materialeigenschaften
an, sondern auch auf die Materialdicke. Somit kommen für die Anputzdichtleiste viele
verschiedene Materialien aufgrund ihrer jeweiligen Elastizität grundsätzlich in Betracht.
Insbesondere können für verschiedene Teile der Anputzdichtleiste auch verschiedene
Materialien verwendet werden, z. B. verschiedene PVC, die sich vorzugsweise koextrudieren
lassen. Durch Festlegen der Materialdicke eines jeweiligen Teils der Anputzdichtleiste
lässt sich dann dessen für das Aufrollen gewünschte Flexibilität jeweils noch (zumindest
in gewissem Rahmen) einstellen.
[0020] Durch die Verwendung eines geeigneten Materials und die Wahl einer dementsprechenden
Materialdicke können der Basisschenkel und der Putzschenkel gerade so flexibel ausgebildet
werden, dass sie in vorteilhafter Weise aufrollbar sind. Dabei lässt sich zwar nur
schwerlich vermeiden, dass sie zugleich auch bezüglich eines Biegens um eine zu der
Längserstreckung des Profilkörpers parallele Achse eine vergleichsweise große Flexibilität
aufweisen. In diese Richtung brauchen der Basisschenkel und der Putzschenkel jedoch
keine besonders hohe Steifigkeit aufzuweisen, da sie bei der Montage vorzugsweise
so angeordnet werden, dass sie an dem Bauelement bzw. der Gebäudewand anliegen und
dadurch stabilisiert werden. Außerdem trägt die in der Einbaustellung senkrechte Ausrichtung
des Putzschenkels relativ zu dem Basisschenkel zur Stabilisierung der Struktur der
Anputzdichtleiste in ihrer Einbaukonfiguration bei.
[0021] Wenn der Putzschenkel in seine Lagerungsstellung geklappt ist und die Anputzdichtleiste
aufgerollt ist entspricht dieser Zustand einer Lagerungskonfiguration der Anputzdichtleiste.
In dieser Lagerungskonfiguration ist die Anputzdichtleiste besonders kompakt angeordnet,
so dass sie vergleichsweise einfach gelagert und transportiert werden kann. Beispielsweise
kann die Anputzdichtleiste in aufgerolltem Zustand einen Innendurchmesser in der Größenordnung
einiger 100 mm, zum Beispiel im Bereich von 300 mm bis 1000 mm, insbesondere von etwa
500 mm oder 750 mm, aufweisen, so dass sie sich um einen Kern mit einem Durchmesser
von beispielsweise 300 mm, 400 mm, 500 mm, 750 mm oder 1000 mm aufgerollt lagern und
transportieren lässt.
[0022] Vor der Montage oder im Rahmen der Montage wird die Anputzdichtleiste abgerollt (es
kann auch nur ein die benötigte Länge aufweisender Teil der Anputzdichtleiste abgerollt
und dann vom Rest abgetrennt werden) und der Putzschenkel anschließend aus seiner
Lagerungsstellung in seine Einbaustellung ausgeklappt, so dass die Anputzdichtleiste
ihre Einbaukonfiguration einnimmt, in der sie dann am Übergang zwischen dem Bauelement
und der Gebäudewand angeordnet, befestigt und eingeputzt werden kann. Die erfindungsgemäße
Ausbildung der Anputzdichtleiste ermöglicht dabei einerseits eine zuverlässige Verbindung
mit der Gebäudewand durch einen vorteilhaft langen einputzbaren Putzschenkel, der
in der Einbaukonfiguration senkrecht vom Basisschenkel absteht, sowie andererseits
eine trotz des langen Putzschenkels platzsparende Anordnung der Anputzdichtleiste
in ihrer Lagerungskonfiguration, in welcher der Putzschenkel parallel an dem Basisschenkel
anliegt.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Putzschenkel über eine Gelenkverbindung
aus einem im Vergleich zu dem Material des Putzschenkels und/ oder des Basisschenkels
weicheren Material gelenkig an dem Basisschenkel angekoppelt. Die Gelenkverbindung
kann insbesondere als Weichanbindung ausgebildet sein. Als Material kommt beispielsweise
ein Weich-PVC in Betracht. Eine solche Gelenkverbindung kann insbesondere mit dem
Putzschenkel und/oder dem Basisschenkel koextrudiert sein. Das vereinfacht die Herstellung
der Anputzdichtleiste. Durch eine solchen Ausführungsform können der Putzschenkel
und der Basisschenkel stoffschlüssig miteinander verbunden und dennoch relativ zu
einander klappbar sein. Wie oben bereits allgemein für die Anputzdichtleiste oder
Teile der Anputzdichtleiste erwähnt wurde, lässt sich auch die Flexibilität der Gelenkverbindung
durch Wahl einer geeignet an die elastischen Eigenschaften des Materials angepassten
Materialdicke vorteilhaft einstellen.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Basisschenkel dazu ausgebildet,
mit einem Befestigungsabschnitt in eine Fuge zwischen der Gebäudewand und dem Bauelement
eingesetzt zu werden, wobei sich der Putzschenkel in der Lagerungsstellung entlang
dieses Befestigungsabschnitts erstreckt. Die genannte Fuge kann einerseits durch eine
Seitenfläche der Gebäudewand und andererseits durch eine Oberfläche des Bauelements,
insbesondere eines Blendrahmens des Bauelements, seitlich begrenzt sein. Die Seitenfläche
der Gebäudewand und die Oberfläche des Bauelements sind dabei vorzugsweise parallel
zueinander.
[0025] Der Befestigungsabschnitt kann insbesondere demjenigen Teil des Basisschenkels entsprechen,
der bei der Montage in die Fuge eingesetzt wird und also im montierten Zustand in
der Fuge aufgenommen ist. Der übrige Teil des Basisschenkels kann einen Blendabschnitt
des Basisschenkels bilden, mit dem der Basisschenkel in montiertem Zustand aus der
Fuge vorsteht. Mit anderen Worten kann die Anputzdichtleiste dazu ausgebildet sein,
mit einem Befestigungsabschnitt des Basisschenkels in eine Fuge zwischen der Gebäudewand
und dem Bauelement eingesetzt zu werden und mit einem an den Befestigungsabschnitt
angrenzenden Blendabschnitt aus der Fuge herauszuragen, insbesondere indem der Blendabschnitt
über die Ebene einer Wandfläche der Gebäudewand übersteht, an welcher der Putzschenkel
eingeputzt wird. Der Putzschenkel kann dabei gerade entlang eines Übergangs zwischen
dem Befestigungsabschnitt und dem Blendabschnitt an dem Basisschenkel angekoppelt
sein. Umgekehrt betrachtet wird der Basisschenkel entlang der Ankopplung des Putzschenkels
in einen Befestigungsabschnitt, mit dem der Basisschenkel in die Fuge eingesetzt wird,
und einen Blendabschnitt, mit dem der Basisschenkel aus der Fuge herausragt, aufgeteilt.
[0026] Die Oberflächen des Befestigungsabschnitts (die in eine zur Längserstreckung des
Profilkörpers und zur Erstreckung des Basisschenkels senkrechte Richtung weisend ausgerichtet
sind) sind vorzugsweise glatt, insbesondere im Unterschied zu dem Blendabschnitt,
der zumindest auf derjenigen Seite, an welcher der Putzschenkel an dem Basisschenkel
angekoppelt ist, vorzugsweise eine Oberflächenprofilierung zur Verbesserung der Putzverkrallung
aufweist.
[0027] Da sich der Putzschenkel in der Lagerungsstellung entlang des Befestigungsabschnitts
erstreckt, muss der Putzschenkel ausgehend von der Einbaustellung, in der er zumindest
im Wesentlichen senkrecht von dem Basisschenkel absteht, zumindest in Richtung des
Befestigungsabschnitts bis in eine zum Basisschenkel parallele Ausrichtung klappbar
sein. Grundsätzlich kann der Putzschenkel auch in die entgegengesetzte Richtung bis
in eine zum Basisschenkel parallele Ausrichtung klappbar sein. Dies ist jedoch nicht
zwingend erforderlich. Vielmehr kann die Klappbarkeit des Putzschenkels in diese Richtung
auch beschränkt sein, so dass er aus der Einbaustellung entweder überhaupt nicht in
diese Richtung oder jedenfalls nicht bis in eine zum Basisschenkel parallel ausgerichtete
Stellung, in der er sich entlang des genannten Blendabschnitts erstrecken würde, geklappt
werden kann. Dass der Putzschenkel aus der Einbaustellung in Richtung von der Lagerungsstellung
weg nicht oder nur beschränkt klappbar ist, kann sich beispielsweise daraus ergeben,
dass der Putzschenkel auf seiner von dem Befestigungsabschnitt weg weisenden Seite
Strukturen aufweist, wie etwa den weiter unten beschriebenen Steg, die einer zum Basisschenkel
parallelen Anordnung des Putzschenkels entlang dessen Blendabschnitts entgegenstehen.
[0028] Insbesondere dadurch, dass der Putzschenkel in der Lagerungsstellung zu derjenigen
Seite des Basisschenkels hin geklappt ist, die in die Fuge zwischen der Gebäudewand
und dem Bauelement eingesetzt wird, kann der Putzschenkel in der Einbaustellung durch
die Gelenkverbindung zwischen dem Putzschenkel und dem Basisschenkel auch, zumindest
geringfügig, gegen die Gebäudewand vorgespannt sein. Das kann zu einem zuverlässigen
Halt an der Gebäudewand zusätzlich beitragen.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Putzschenkel eine Anlagefläche
zum Anlegen an die Gebäudewand, insbesondere an eine Wandfläche der Gebäudewand, auf
und liegt in der Lagerungsstellung mit dieser Anlagefläche an dem Basisschenkel, insbesondere
an dem genannten Befestigungsabschnitt des Basisschenkels, an. Mit anderen Worten
ist die Anputzdichtleiste dazu ausgebildet, mit einer Anlagefläche des Putzschenkels
an einer Wandfläche der Gebäudewand anliegend an der Gebäudewand angeordnet zu werden,
wobei der Putzschenkel in der Lagerungsstellung mit dieser Anlagefläche an dem Basisschenkel
anliegt. Je nach Länge des Putzschenkels liegt der Putzschenkel dabei in der Lagerungsstellung
mit der gesamten Anlagefläche oder zumindest mit einem Teil der Anlagefläche an dem
Basisschenkel an.
[0030] Der Befestigungsabschnitt des Basisschenkels kann ebenfalls eine Anlagefläche aufweisen,
mit welcher er an einer die genannte Fuge zwischen der Gebäudewand und dem Bauelement
seitlich begrenzende Seitenfläche der Gebäudewand, die insbesondere senkrecht zu der
genannten Wandfläche der Gebäudewand ausgerichtet sein kann, anliegt. Insbesondere
kann die Anputzdichtleiste dazu ausgebildet sein, derart an der Gebäudewand angeordnet
zu werden, dass die Anlagefläche des Putzschenkels an der genannten Wandfläche der
Gebäudewand und die Anlagefläche des Basisschenkels an der genannten Seitenfläche
der Gebäudewand anliegt. Die Gelenkverbindung zwischen dem Putzschenkel und dem Basisschenkel
wird somit vorzugsweise an einer Kante, entlang welcher die Wandfläche und die Seitenfläche
der Gebäudewand aufeinandertreffen, angeordnet.
[0031] Eine der genannten Anlagefläche des Putzschenkels entgegengesetzt ausgerichtete Oberfläche
des Putzschenkels kann eine Einputzfläche bilden, die dazu ausgebildet ist, dass Putz
darauf aufgetragen wird. Der Putzschenkel kann also mit der Anlagefläche an der Gebäudewand
anliegend angeordnet werden und anschließend durch Auftragen von Putz auf die Einputzfläche
an der Gebäudewand eingeputzt werden. Zumindest die Einputzfläche, gegebenenfalls
auch die Anlagefläche des Putzschenkels, kann zur Verbesserung einer Putzverkrallung
die genannte Oberflächenprofilierung, insbesondere in Form von Rippen, Kerben und/oder
Noppen, aufweisen.
[0032] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Putzschenkel eine in
der Lagerungsstellung von dem Basisschenkel weg weisende Einputzfläche auf, an der
ein senkrecht von dem Putzschenkel vorstehender Steg ausgebildet ist. Bei dieser Einputzfläche
handelt es sich insbesondere um die vorstehend genannte Einputzfläche, die der genannten
Anlagefläche des Putzschenkels entgegengesetzt ist. Der von der Einputzfläche senkrecht
vorstehende Steg kann zu einer guten Anhaftung von Putz, insbesondere in einem Eckbereich
zwischen dem Putzschenkel und dem Basisschenkel, beitragen. Außerdem kann die Außenkante
des Stegs, die im Querschnitt einem freien Ende des Stegs entspricht, auch als Abzugskante
für das Auftragen von Putz dienen. Vorzugsweise ist der Steg zwar vergleichsweise
kurz ausgebildet, um die Aufrollbarkeit der Anputzdichtleiste nicht zu beeinträchtigen.
Beispielsweise kann der Steg eine Länge (d.h. längliche Erstreckung im Querschnitt)
aufweisen, die höchstens 10 % der Länge des Putzschenkels beträgt. Aber auch ein kurzer
Steg kann als Abziehhilfe dienen, nämlich beispielsweise zumindest für einen Grund-
und/oder Armierungsputz, auf den gegebenenfalls noch eine oder mehrere weitere Putzschichten
aufgetragen werden können.
[0033] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Basisschenkel eine Oberseite,
an welcher der Putzschenkel angekoppelt ist, und eine der Oberseite entgegengesetzte
Unterseite auf, an welcher Haltemittel zur Befestigung der Anputzdichtleiste an dem
Bauelements vorgesehen sind. Zumindest die Unterseite des Basisschenkels, gegebenenfalls
auch die Oberseite des Basisschenkels, weist vorzugsweise eine glatte Oberfläche auf.
Die Bezeichnung der Seiten des Basisschenkels als "Oberseite" bzw. "Unterseite" dient
nur der begrifflichen Unterscheidung und impliziert keine Einschränkung auf eine festgelegte
räumliche Ausrichtung der Seiten. Beispielsweise kann die Anputzdichtleiste im Bereich
vertikal verlaufender Fugen zwischen einer Gebäudewand und einem Bauelement montiert
werden, wobei die Oberseite und die Unterseite des Basisschenkels dann ebenfalls vertikal
verlaufend angeordnet werden und dann also in horizontale Richtungen weisend ausgerichtet
sind.
[0034] Die genannten Haltemittel können sowohl der Verbindung des Basisschenkels (und somit
der gesamten Anputzdichtleiste) mit dem Bauelement als auch einem Abstützen des Basisschenkels
in der Fuge dienen. Zum Verbinden des Basisschenkels mit dem Bauelement können die
Haltemittel beispielsweise Mittel für eine Klebeverbindung umfassen, etwa indem sie
zumindest ein, insbesondere doppelseitiges, Klebeband, vorzugsweise Schaumklebeband,
umfassen. Für die Befestigung des Basisschenkels an dem Bauelement ist eine Klebeverbindung
aber nicht zwingend erforderlich, sondern die Befestigung kann beispielsweise auch
(ausschließlich oder unter anderem) kraftschlüssig erfolgen. Dabei kann der Basisschenkel,
insbesondere durch die Haltemittel oder zumindest einen Teil der Haltemittel, beim
Einsetzen in die Fuge zwischen der Gebäudewand und dem Bauelement festgeklemmt werden.
[0035] Zu diesem Zweck, aber auch grundsätzlich, ist es vorteilhaft, wenn die Haltemittel
flexibel, elastisch, insbesondere dehnbar bzw. komprimierbar und/oder biegsam, sind.
Eine solche Ausbildung trägt nicht nur zu einer kraftschlüssigen Befestigung des Basisschenkels
in der Fuge bei, sondern auch dazu, die Aufrollbarkeit der Anputzdichtleiste nicht
zu beeinträchtigen. Außerdem ermöglicht sie einen gewissen Bewegungsausgleich, d.
h. eine Anpassung der Anputzdichtleiste an eine Größenänderung der Fuge, die sich,
insbesondere temperaturbedingt, verengen oder weiten kann.
[0036] Je nach Ausbildung eines jeweiligen Haltemittels kann das Haltemittel stoffschlüssig
mit dem Basisschenkel verbunden, beispielsweise mit dem Basisschenkel koextrudiert,
sein oder separat von dem Basisschenkel ausgebildet und daran befestigt, zum Beispiel
angeklebt, sein.
[0037] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfassen die Haltemittel (zumindest) zwei
flexible Abstandshalter, die von der Unterseite des Basisschenkels vorstehen und dabei
derart schräg ausgerichtet sind, dass ihr Abstand voneinander mit zunehmendem Abstand
von dem Basisschenkel zunimmt. Dadurch dass die Abstandshalter von dem Basisschenkel
vorstehen, können Sie insbesondere die Fuge durchspannen. Der Basisschenkel kann dann
insbesondere mit der genannten Anlagefläche an der genannten Seitenfläche der Gebäudewand
anliegen und sich über die Abstandshalter an der die Fuge auf der entgegengesetzten
Seite begrenzenden Oberfläche des Bauelements abstützen.
[0038] Einer der zwei Abstandshalter kann beispielsweise an einem Ende der Erstreckung des
Basisschenkels, nämlich demjenigen Ende, mit dem voraus der Basisschenkel in die Fuge
eingesetzt wird, angeordnet sein. Der andere Abstandshalter kann insbesondere im Bereich
der Ankopplung des Putzschenkels an dem Basisschenkel, nämlich insbesondere gerade
entgegengesetzt zu dieser Ankopplung, angeordnet sein. Insofern können die beiden
Abstandshalter zumindest im Wesentlichen gerade den genannten Befestigungsabschnitt
des Basisschenkels flankieren, d. h. an entgegengesetzten Enden des Befestigungsabschnitts
angeordnet sein.
[0039] Vorzugsweise sind beide Abstandshalter mit dem Basisschenkel koextrudiert. Aufgrund
der Flexibilität der Abstandshalter kann die Anputzdichtleiste mit dem Befestigungsabschnitt
des Basisschenkels in der Fuge festgeklemmt werden, wozu auch die Schrägstellung der
Abstandshalter beiträgt. Die Abstandshalter können sich jeweils ausgehend von dem
Basisschenkel in eine Richtung erstrecken, die mit der Erstreckung des Basisschenkels
einen Winkel einschließt, der vorzugsweise im Bereich zwischen 50° und 80° liegt,
insbesondere etwa 65° beträgt.
[0040] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfassen die Haltemittel ein vorkomprimiertes
oder komprimierbares Fugendichtband, das an dem Basisschenkel, insbesondere an der
genannten Unterseite des Basisschenkels, befestigt ist. Ein solches Fugendichtband
ist typischerweise dazu ausgebildet, bei oder nach der Montage zu expandieren, um
die Fuge zwischen der Gebäudewand und dem Bauelement, in welche die Anputzdichtleiste
mit zumindest einem Teil ihres Basisschenkels eingesetzt wird, abzudichten. Das Fugendichtband
kann insbesondere als ein sogenanntes Kompriband ausgebildet sein. Zudem kann das
Fugendichtband einseitig oder doppelseitig mit einer jeweiligen Klebeschicht versehen
sein, um einerseits klebend mit dem Basisschenkel, insbesondere mit dem genannten
Befestigungsabschnitt des Basisschenkels, verbunden zu sein und andererseits klebend
mit dem Bauelement verbindbar zu sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die
Anputzdichtleiste bei der Montage über das Fugendichtband an dem Bauelement festgeklebt
wird.
[0041] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Fugendichtband zwischen
den zwei genannten Abstandshaltern angeordnet, wobei die Abstandshalter senkrecht
zum Basisschenkel eine Erstreckung aufweisen, die einer teilkomprimierten Ausdehnung
des Fugendichtbandes entspricht. Die genannte Erstreckung der Abstandshalter bezieht
sich dabei auf ihre jeweilige Erstreckung in einer entspannten Ruhelage, d. h. wenn
sie durch keine von außen auf sie einwirkende Kraft verformt (z. B. verbogen, komprimiert
oder ausgedehnt) sind, also insbesondere auch die Anputzdichtleiste weder aufgerollt
noch in der Fuge festgeklemmt ist. In dem teilkomprimierten Zustand ist das Fugendichtband
weder maximal ausgedehnt noch maximal komprimiert, sondern kann im Rahmen seiner Elastizität,
ohne dabei Schaden zu nehmen, sowohl ausgedehnt als auch komprimiert werden, nämlich
vorzugsweise um zumindest 2 mm komprimiert und/oder um zumindest 3,5 mm ausgedehnt
werden. Auf diese Weise kann ein guter Bewegungsausgleich bei temperaturbedingten
Vergrößerungen oder Verkleinerungen der Fuge gewährleistet werden.
[0042] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform befindet sich in einer Lagerungskonfiguration
der Anputzdichtleiste, insbesondere in der oben beschriebenen Lagerungskonfiguration,
der Putzschenkel in der Lagerungsstellung und ist die Anputzdichtleiste derart aufgerollt,
dass das Fugendichtband dadurch in einem vorkomprimierten Zustand gehalten wird. In
diesem vorkomprimierten Zustand ist das Fugendichtband insbesondere stärker komprimiert
als in dem genannten teilkomprimierten Zustand. Mit anderen Worten ist die Anputzdichtleiste
in der Lagerungskonfiguration derart eng gewickelt, dass das Fugendichtband zwischen
zwei Wicklungen zusammengedrückt wird und dadurch in seinem vorkomprimierten Zustand
gehalten wird. Erst nach dem Abrollen der Anputzdichtleiste, was insbesondere erst
bei der Montage erfolgt, kann das Fugendichtband dann selbständig expandieren. Durch
eine derartige Ausbildung der Anputzdichtleiste kann daher auf zusätzliche Mittel
verzichtet werden, die ansonsten erforderlich wären, um das Fugendichtband komprimiert
zu halten.
[0043] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Anputzdichtleiste
eine biegsame Abdecklippe, die von dem Basisschenkel vorsteht und dabei derart schräg
ausgerichtet ist, dass sie sich bezüglich einer zum Basisschenkel parallelen Richtung
über den Basisschenkel hinaus erstreckt. Die Abdecklippe kann auch als Teil der genannten
Haltemittel betrachtet werden, da sie zur Abstützung des Basisschenkels an dem Bauelement
beiträgt. Ferner kann die Abdecklippe insbesondere von der genannten Unterseite des
Basisschenkels, nämlich vorzugsweise von einem Rand dieser Unterseite, vorstehen.
Die Richtung, in welche sich die Abdecklippe von dem Basisschenkel aus erstreckt,
schließt dabei mit der Erstreckung des Basisschenkels einen Winkel ein, der vorzugsweise
im Bereich zwischen 50° und 80° liegt und insbesondere etwa 65° betragen kann.
[0044] Dadurch dass die Abdecklippe von dem Basisschenkel vorsteht, kann sie sich über die
Breite der Fuge hinweg erstrecken und somit die Fuge nach außen abdecken. Anders als
die genannten Abstandshalter ist die Abdecklippe dabei vorzugsweise nicht an dem Befestigungsabschnitt,
sondern an dem genannten Blendabschnitt des Basisschenkels vorgesehen und somit im
montierten Zustand der Anputzdichtleiste außerhalb der Fuge angeordnet. Ferner erstreckt
sich die Abdecklippe senkrecht zum Basisschenkel vorzugsweise weiter und ist dünner
als die genannten zwei Abstandshalter, so dass sie in montiertem Zustand der Anputzdichtleiste
von dem Bauelement stärker als die Abstandshalter gebogen wird. Dadurch kann ein freies
Ende der Abdecklippe in dem montierten Zustand an dem Bauelement anliegen. Zudem erstreckt
sich die Abdecklippe in Richtung von der Fuge weg über den Basisschenkel hinaus, so
dass sie die Fuge von außen verdeckt. Auf diese Weise kann die Abdecklippe einen gebogenen,
bündigen und nahezu nahtlos erscheinenden Übergang zwischen der Gebäudewand und dem
Bauelement bilden. Außerdem trägt die Abdecklippe so auch zur Abdichtung der Fuge
bei.
[0045] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist an dem Putzschenkel ein Armierungsgewebe
befestigt, dass sich in der Einbaustellung in von dem Basisschenkel weg weisender
Richtung über den Putzschenkel hinaus erstreckt. Das Armierungsgewebe kann an dem
Putzschenkel beispielsweise angenäht, angeklebt oder angeschweißt sein. Durch ein
solches Armierungsgewebe kann die Anputzdichtleiste über eine größere Fläche an der
Gebäudewand durch Einputzen befestigt werden. Aufgrund der Ausbildung als ein Gewebe,
durch dessen Maschen Putz dringen kann, kann das Armierungsgewebe besonders zuverlässig
und einfach in den Putz eingebettet werden.
[0046] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Anputzdichtleiste
eine Abreißlasche, die über eine Sollbruchstelle mit dem Basisschenkel, insbesondere
mit dem genannten Blendabschnitt des Basisschenkels, verbunden ist. Die Abreißlasche
kann dabei insbesondere an einem dem genannten Befestigungsabschnitt entgegengesetzten
Ende des Basisschenkels über die Sollbruchstelle mit dem Basisschenkel verbunden sein.
Die Abreißlasche ist dabei vorzugsweise in Verlängerung des Basisschenkels angeordnet,
so dass die Abreißlasche und der Basisschenkel zumindest im Wesentlichen in einer
Ebene liegen. Eine solche Abreißlasche kann der Befestigung einer Schutzfolie dienen,
mit welcher das Bauelement davor geschützt werden kann, beim Einputzen der Gebäudewand
mit Putz verschmutzt zu werden. Zur Befestigung der Schutzfolie kann die Abreißlasche
ein Klebeband aufweisen oder mit einer Klebeschicht versehen sein. Nach dem Einputzen
kann die Abreißlasche (und mit ihr die Schutzfolie) dann entlang der Sollbruchstelle
von dem Basisschenkel abgetrennt werden.
[0047] Die Abreißlasche kann aus demselben Material sein wie auch der Basisschenkel und/oder
der Putzschenkel. Die Sollbruchstelle kann beispielsweise durch eine Materialengstelle
und/oder eine Perforation gebildet werden. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die
Sollbruchstelle durch einen Abschnitt aus einem Material gebildet werden, das weicher
als das Material der Abreißlasche und als das Material des Basisschenkels ist. Die
Abreißlasche, die Sollbruchstelle und der Basisschenkel können dabei koextrudiert
sein.
[0048] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren lediglich beispielhaft weiter
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt in einer Querschnittsdarstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anputzdichtleiste in einer Einbaukonfiguration, in der sich der Putzschenkel der Anputzdichtleiste
in seiner Einbaustellung befindet.
- Fig. 2
- zeigt in einer Querschnittsdarstellung dieselbe Ausführungsform in einem Zustand,
in dem sich der Putzschenkel der Anputzdichtleiste in seiner Lagerungsstellung befindet.
- Fig. 3
- zeigt in einer Querschnittsdarstellung eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anputzdichtleiste, wobei der Putzschenkel wiederum in seiner Lagerungsstellung gezeigt
ist.
[0049] In den Figuren ist jeweils eine erfindungsgemäße Anputzdichtleiste 11 im Querschnitt
dargestellt. Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Ausführungsform und die in Fig. 3 gezeigte
Ausführungsform sind dabei weitgehend gleich ausgebildet. Die Anputzdichtleiste 11
umfasst dabei jeweils einen Profilkörper 13 mit einem Basisschenkel 15 und einem Putzschenkel
17. Der Profilkörper 13 weist entlang einer Längserstreckung, die senkrecht durch
die Bildebene der Figuren verläuft, einen zumindest im Wesentlichen konstanten Querschnitt
auf. Der Basisschenkel 15 und der Putzschenkel 17 sind jeweils flächig ausgebildet,
so dass sie sich im Querschnitt jeweils entlang einer (zur genannten Längserstreckung
des Profilkörpers 13 senkrechten) geraden Strecke erstrecken, und sind beide aus demselben
Material, nämlich einem PVC, gebildet.
[0050] Mit einem Ende seiner Erstreckung ist der Putzschenkel 17 über eine Gelenkverbindung
19 gelenkig an einer Oberseite 21 des Basisschenkels 15 angekoppelt. Die Gelenkverbindung
19 ist als Weichanbindung aus einem Weich-PVC ausgebildet, der weicher ist als das
PVC, aus dem der Basisschenkel 15 und der Putzschenkel 17 gebildet sind. Aufgrund
der gelenkigen Ankopplung ist der Putzschenkel 17 gegenüber dem Basisschenkel 15 klappbar.
Dadurch kann der Putzschenkel 17 einerseits eine Einbaustellung einnehmen, in der
er zumindest im Wesentlichen senkrecht zum Basisschenkel 15 ausgerichtet ist und die
er in Fig. 1 einnimmt, andererseits kann der Putzschenkel 17 aus dieser Einbaustellung
in eine Lagerungsstellung geklappt werden, in der er zumindest im Wesentlichen parallel
zum Basisschenkel 15 ausgerichtet ist und die er in Fig. 2 einnimmt.
[0051] Durch die Gelenkverbindung 19 wird der Basisschenkel 15 in einen Befestigungsabschnitt
23 und einen Blendabschnitt 25 aufgeteilt. Die Anputzdichtleiste 11 ist dazu ausgebildet,
mit dem Befestigungsabschnitt 23 des Basisschenkels 15 in eine Fuge 26 zwischen einer
Gebäudewand 27, insbesondere einer als Teil dieser Gebäudewand 27 vorgesehenen Wärmedämmung,
und einem Bauelement 29, bei dem es sich insbesondere um ein Fenster oder eine Tür
handeln kann, eingesetzt zu werden und mit dem Putzschenkel 17 an eine Wandfläche
31 der Gebäudewand 27 angelegt und dort eingeputzt zu werden. Auf diese Weise dient
die Anputzdichtleiste 11 dem Baukörperanschluss des Bauelements 29 an der Gebäudewand
27.
[0052] In seiner Lagerungsstellung ist der Putzschenkel 17 relativ zu seiner Einbaustellung
in Richtung des Befestigungsabschnitts 23 des Basisschenkels 15 umgeklappt und erstreckt
sich daher ausgehend von der Gelenkverbindung 19 entlang des Befestigungsabschnitts
23. Aufgrund seiner Länge ragt der Putzschenkel 17 dabei über den Basisschenkel 15
hinaus (vgl. Fig. 2).
[0053] An dem in die entgegengesetzte Richtung weisenden Ende des Basisschenkels 15 ist
über eine Sollbruchstelle 33 eine Abreißlasche 35 mit dem Basisschenkel 15 verbunden,
die im Wesentlichen mit dem Basisschenkel 15 in einer Ebene liegt und somit in dessen
Verlängerung angeordnet ist. Die Abreißlasche 35 ist aus demselben Material ausgebildet
wie der Basisschenkel 15 und dient der Befestigung einer Schutzfolie (nicht dargestellt),
die über ein an der Abreißlasche 35 vorgesehenes Klebeband 37 angebracht werden kann,
um das Bauelement 29 beim Einputzen vor Putz zu schützen. Nach der Montage kann die
Abreißlasche 35 mit der Schutzfolie entlang der Sollbruchstelle 33 von dem Basisschenkel
15 abgetrennt werden.
[0054] Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, ist die gesamte Anputzdichtleiste 11, wenn sich der
Putzschenkel 17 in seiner Lagerungsstellung befindet, weitgehend flächig ausgebildet,
da der Basisschenkel 15 und die Abreißlasche 35 im Wesentlichen in einer Ebene liegen
und der Putzschenkel 17 unmittelbar benachbart dazu an dem Basisschenkel 15 anliegt.
Dadurch sowie durch die Wahl eines hinreichend elastischen Materials für den Basisschenkel
15, den Putzschenkel 17 sowie die Abreißlasche 35 ist die erfindungsgemäße Anputzdichtleiste
11 um eine Achse aufrollbar, die parallel zur Bildebene der Figuren sowie zu dem Basisschenkel
15 und dem Putzschenkel 17 ist. Das ermöglicht es, die Anputzdichtleiste 11 in einer
besonders kompakten Lagerungskonfiguration, in welcher der Putzschenkel 17 in die
Lagerungsstellung umgeklappt und die gesamte Anputzdichtleiste 11 aufgerollt ist,
zu lagern und zu transportieren.
[0055] Für die Montage kann die aufgerollte Anputzdichtleiste 11 abgerollt werden und anschließend
der Putzschenkel 17 in die Einbaustellung ausgeklappt werden, so dass die Anputzdichtleiste
11 dann an der Fuge 26 zwischen der Gebäudewand 27 in dem Bauelement 29 montiert werden
kann. Dabei wird der Befestigungsabschnitt 23 des Basisschenkels 15 derart in die
Fuge 26 eingesetzt, dass die Oberseite 21 des Basisschenkels 15 im Bereich des Befestigungsabschnitts
23 an einer die Fuge 26 seitlich begrenzenden Seitenfläche 39 der Gebäudewand 27 anliegt
und der Putzschenkel 17 mit einer Anlagefläche 41 an der zur Seitenfläche 39 senkrechten
Wandfläche 31 der Gebäudewand 27 anliegt. Die Gelenkverbindung 19 wird dadurch im
Wesentlichen entlang einer Kante der Gebäudewand 27 angeordnet, an welcher die Wandfläche
31 und die Seitenfläche 39 der Gebäudewand 27 aufeinandertreffen.
[0056] Im Rahmen der Montage wird die Anputzdichtleiste 11 auch an dem Bauelement 29 befestigt.
Dazu sind an einer der Oberseite 21 entgegengesetzten Unterseite 43 des Basisschenkels
15 Haltemittel vorgesehen, die zum einen zwei flexible Abstandshalter 45 sowie zum
anderen ein Fugendichtband 47 umfassen. Die beiden Abstandshalter 45 sind an entgegengesetzten
Enden des Befestigungsabschnitts 23 angeordnet und stehen derart schräg von der Unterseite
43 des Basisschenkels 15 ab, dass ihr Abstand voneinander mit zunehmendem Abstand
von dem Basisschenkel 15 zunimmt. Die Abstandshalter sind dabei derart flexibel, dass
sie durch das Einsetzen in die Fuge 26 noch aufgeweitet werden können, so dass sie
den Basisschenkel 15 dadurch zuverlässig in der Fuge 26 an dem Bauelement 29 abstützen.
Auf diese Weise ist der Basisschenkel 15 kraftschlüssig in der Fuge befestigt.
[0057] Das Fugendichtband 47 ist zwischen den beiden Abstandshaltern 45 angeordnet. Während
die Abstandshalter 45 mit dem Basisschenkel 15 koextrudiert sind, aber aus einem im
Vergleich zu dem Material des Basisschenkels 15 weicheren Material ausgebildet sind,
ist das Fugendichtband 47 als doppelseitig klebendes Schaumklebeband ausgebildet und
an der Unterseite 43 des Basisschenkels 15 angeklebt. Mit seiner von dem Basisschenkel
15 weg weisenden Seite kann das Fugendichtband 47 im Rahmen der Montage an das Bauelement
29 angeklebt werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Fuge 26 durch das
Fugendichtband 47 zuverlässig abgedichtet wird. Eine Klebeverbindung zu dem Bauelement
29 ist jedoch nicht zwingend erforderlich, da das Fugendichtband 47 komprimierbar
ist und eine solche Dicke aufweist, dass es, wenn der Befestigungsabschnitt 23 des
Basisschenkels 15 in die Fuge 26 eingesetzt ist, komprimiert und somit gegen das Bauelement
29 vorgespannt ist.
[0058] Des Weiteren ist an dem Ende des Basisschenkels 15, an das sich über die Sollbruchstelle
33 die Abreißlasche 35 anschließt, eine Abdecklippe 49 angeordnet, die ähnlich wie
die Abstandshalter 45 von der Unterseite 43 des Basisschenkels 15 schräg vorsteht.
Die Abdecklippe 49 ist dabei länger und dünner als die Abstandshalter 45 und erstreckt
sich aufgrund ihrer Anordnung an dem genannten Ende über die Erstreckung des Basisschenkels
15 hinaus. Dadurch steht die Abdecklippe 49 über den Basisschenkel 15 vor und bildet,
wenn die Abreißlasche 35 abgetrennt ist, eine von außen sichtbare Abdeckung der Fuge
26. Auch die Abdecklippe 49 ist elastisch, insbesondere biegsam, so dass sie mit ihrem
freien Ende an dem Bauelement 29 bündig anliegt und einen weitgehend kontinuierlichen
gebogenen Übergang von der Gebäudewand 27 zu dem Bauelement 29 bildet.
[0059] In den Figuren sind die Abstandshalter 45, das Fugendichtband 47 und die Abdecklippe
49 jeweils in der Form dargestellt, die sie ohne Einwirkung einer äußeren Kraft einnehmen.
In Fig. 1 erscheint es daher so, als würden diese Elemente das Bauelement 29 räumlich
überlappen. Tatsächlich jedoch werden sie bei der Montage durch das Bauelement 29
verformt, wodurch das Fugendichtband 47 gegenüber der gezeigten Form stärker komprimiert
wird und die Abstandshalter 45 sowie die Abdecklippe 49 jeweils in von dem Fugendichtband
47 weg weisender Richtung im Vergleich zu der in Fig. 1 gezeigten Form verformt, insbesondere
gebogen, werden, so dass sie sich nur bis zur Oberfläche des Bauelements 29 erstrecken.
[0060] Auch wenn die Anputzdichtleiste 11 in ihrer Lagerungskonfiguration aufgerollt ist
können die Abstandshalter 45, das Fugendichtband 47 und die Abdecklippe 49 zwischen
Wicklungen der aufgerollten Anputzdichtleiste 11 zusammengedrückt und dadurch in ähnlicher
Weise im Vergleich zu der in Fig. 2 gezeigten Form verformt sein. Insbesondere wird
durch das Aufrollen das Fugendichtband 47 zwischen den Wicklungen in einem vorkomprimierten
Zustand gehalten. Aufgrund ihrer Verformbarkeit sowie aufgrund ihrer vergleichsweise
geringen Erstreckung senkrecht zur Erstreckung des Basisschenkels 15 stehen die Abstandshalter
45, das Fugendichtband 47 und die Abdecklippe 49 der Aufrollbarkeit der Anputzdichtleiste
11 dabei nicht entgegen.
[0061] Auf der entgegengesetzten Seite des Basisschenkels 15 (d. h. auf der Seite der Oberseite
21 des Basisschenkels 15) erstreckt sich, wenn sich der Putzschenkel 17 in seiner
Lagerungsstellung befindet, ein Steg 51 senkrecht zum Basisschenkel 15 in von den
Basisschenkel 15 weg weisender Richtung. Diesen Steg 51 weist der Putzschenkel 17
an einer der genannten Anlagefläche 41 entgegengesetzten Einputzfläche 53 auf. Von
dieser Einputzfläche 53 steht der Steg 51 senkrecht vor, wobei der Steg 51 eine vergleichsweise
geringe Erstreckung aufweist, die insbesondere geringer als die jeweilige Erstreckung
der Abstandshalter 45, des Fugendichtbandes 47 sowie der Abdecklippe 49 senkrecht
zum Basisschenkel 15 ist und weniger als 10 % der Erstreckung des Putzschenkels 17
beträgt.
[0062] Der Steg 51 ist in der Nähe der Gelenkverbindung 19 vorgesehen, insbesondere innerhalb
des ersten Viertels der Erstreckung des Putzschenkels 17 ausgehend von dem Ende des
Putzschenkels 17, mit dem er an dem Basisschenkel 15 angekoppelt ist. Dadurch, dass
er von der Einputzfläche 53 vorsteht, erstreckt sich der Steg 51 beim Einputzen des
Putzschenkels 17 in die auf die Gebäudewand 27 aufgetragene Putzschicht 55. Auf diese
Weise trägt der Steg 51 zur Stabilität der Putzschicht 55 im Bereich des Übergangs
zwischen der Gebäudewand 27 und dem Bauelement 29 bei.
[0063] Darüber hinaus wird die Verkrallung des Putzes an der Anputzdichtleiste 11 auch dadurch
unterstützt, dass der Putzschenkel 17 sowohl an seiner Anlagefläche 41 als auch an
seiner Einputzfläche 53 einschließlich des Stegs 51 mit einer Oberflächenprofilierung
in Form von Rippen versehen ist, die parallel zur Längserstreckung des Profilkörpers
13 und regelmäßig beanstandet zueinander angeordnet sind. Eine entsprechende Oberflächenprofilierung
weist auch die Oberseite 21 des Basisschenkels 15 im Bereich des genannten Blendabschnitts
25 des Basisschenkels 15 auf, bis zu der sich die Putzschicht 55 erstreckt. Zur weiteren
Verbesserung der Putzverkrallung weist der Putzschenkel 17 zudem eine Lochung auf,
die in den Figuren nicht zu erkennen ist und durch die hindurch sich die Putzschicht
55 erstreckt, wenn der Putzschenkel 17 eingeputzt ist.
[0064] Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der in den Fig. 1 und
2 gezeigten Ausführungsform lediglich dadurch, dass an dem Putzschenkel 17 zusätzlich
ein Armierungsgewebe 57 angeordnet ist. Daher und wegen des kleineren Darstellungsmaßstabs
sind nicht alle in den Fig. 1 und 2 mit Bezugszeichen gekennzeichneten Elemente, sondern
nur die Hauptstrukturelemente der Anputzdichtleiste 11 auch in Fig. 3 mit einem Bezugszeichen
versehen.
[0065] Das Armierungsgewebe 57 erstreckt sich parallel zum Putzschenkel 17 und liegt zum
Teil an dessen Einputzfläche 53 an, wo es mit dem Putzschenkel 17 verbunden, insbesondere
daran angenäht, angeklebt oder angeschweißt, ist. Der übrige, weit überwiegende Teil
des Armierungsgewebes 57 erstreckt sich über den Putzschenkel 17 hinaus. Durch die
Anordnung des Armierungsgewebes 57 an dem Putzschenkel 17 ist das Armierungsgewebe
57 zusammen mit dem Putzschenkel 17 klappbar. In der in Fig. 3 gezeigten Lagerungsstellung
ist das Armierungsgewebe 57 daher zusammen mit dem Putzschenkel 17 parallel zum Basisschenkel
15 ausgerichtet. In der Einbaustellung des Putzschenkels 17 erstreckt sich das Armierungsgewebe
57 dagegen in Verlängerung des Putzschenkels 17 zumindest im Wesentlichen senkrecht
zu dem Basisschenkel 15 von diesem weg. Dadurch kann das Armierungsgewebe 57 dann
zusammen mit dem Putzschenkel 17 an die Wandfläche 31 der Gebäudewand 27 angelegt
und eingeputzt werden. Die Maschen des Armierungsgewebes 57 sind dabei vorteilhafter
Weise so groß, dass sie gut von dem Putz durchdrungen werden können, so dass das Armierungsgewebe
57 zu einer zuverlässigen Einbettung der Anputzdichtleiste 11 in der Putzschicht 55
beiträgt.
[0066] Die erfindungsgemäße Anputzdichtleiste 11 kann somit alle Anforderungen an eine Anputzdichtleiste
vollständig und zuverlässig erfüllen und dabei dennoch kompakt zusammenlegbar sein.
Insbesondere wird durch die Aufrollbarkeit der Anputzdichtleiste 11 deren Funktion
im montierten Zustand in keiner Weise beeinträchtigt. Darüber hinaus kann das Fugendichtband
47 vorteilhafterweise gerade durch das Aufrollen in einem vorkomprimierten Zustand
gehalten werden, so dass sich noch der zusätzliche Vorteil ergibt, dass auf gesonderte
Mittel zum Halten des Fugendichtbandes 47 in vorkomprimiertem Zustand verzichtet werden
kann.
Bezugszeichen
[0067]
- 11
- Anputzdichtleiste
- 13
- Profilkörper
- 15
- Basisschenkel
- 17
- Putzschenkel
- 19
- Gelenkverbindung
- 21
- Oberseite
- 23
- Befestigungsabschnitt
- 25
- Blendabschnitt
- 26
- Fuge
- 27
- Gebäudewand
- 29
- Bauelement
- 31
- Wandfläche
- 33
- Sollbruchstelle
- 35
- Abreißlasche
- 37
- Klebeband
- 39
- Seitenfläche
- 41
- Anlagefläche
- 43
- Unterseite
- 45
- Abstandshalter
- 47
- Fugendichtband
- 49
- Abdecklippe
- 51
- Steg
- 53
- Einputzfläche
- 55
- Putzschicht
- 57
- Armierungsgewebe
1. Anputzdichtleiste (11) für den Baukörperanschluss eines Bauelements (29), insbesondere
eines Fensters oder einer Tür, an einer Gebäudewand (27), wobei die Anputzdichtleiste
(11) einen Profilkörper (13) aufweist, der einen Basisschenkel (15) zur Befestigung
an dem Bauelement (29) und/oder der Gebäudewand (27) sowie einen Putzschenkel (17)
zum Einputzen an der Gebäudewand (27) umfasst,
wobei der Putzschenkel (17) derart gelenkig an dem Basisschenkel (15) angekoppelt
ist, dass er zwischen einer Einbaustellung, in der er zumindest im Wesentlichen senkrecht
zum Basisschenkel (15) ausgerichtet ist, und einer Lagerungsstellung, in der er zumindest
im Wesentlichen parallel zum Basisschenkel (15) ausgerichtet ist, klappbar ist,
und wobei die Anputzdichtleiste (11), wenn sich der Putzschenkel (17) in der Lagerungsstellung
befindet, aufrollbar ist.
2. Anputzdichtleiste nach Anspruch 1,
wobei der Putzschenkel (17) über eine Gelenkverbindung (19) aus einem im Vergleich
zu dem Material des Putzschenkels (17) und/oder des Basisschenkels (15) weicheren
Material, insbesondere Weich-PVC, gelenkig an dem Basisschenkel (15) angekoppelt ist.
3. Anputzdichtleiste nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Basisschenkel (15) dazu ausgebildet ist, mit einem Befestigungsabschnitt
(23) in eine Fuge (26) zwischen der Gebäudewand (27) und dem Bauelement (29) eingesetzt
zu werden,
und wobei sich der Putzschenkel (17) in der Lagerungsstellung entlang dieses Befestigungsabschnitts
(23) erstreckt.
4. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Putzschenkel (17) eine Anlagefläche (41) zum Anlegen an die Gebäudewand
(27) aufweist und in der Lagerungsstellung mit dieser Anlagefläche (41) an dem Basisschenkel
(15) anliegt.
5. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Putzschenkel (17) eine in der Lagerungsstellung von dem Basisschenkel (15)
weg weisende Einputzfläche (53) aufweist, an der ein senkrecht von dem Putzschenkel
(17) vorstehender Steg (51) ausgebildet ist.
6. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Basisschenkel (15) eine Oberseite (21) aufweist, an welcher der Putzschenkel
(17) angekoppelt ist, und eine der Oberseite (21) entgegengesetzte Unterseite (43)
aufweist, an welcher Haltemittel (45, 47) zur Befestigung der Anputzdichtleiste (11)
an dem Bauelement (29) vorgesehen sind.
7. Anputzdichtleiste nach Anspruch 6,
wobei die Haltemittel (45, 47) zwei flexible Abstandshalter (45) umfassen, die von
der Unterseite (43) des Basisschenkels (15) vorstehen und dabei derart schräg ausgerichtet
sind, dass ihr Abstand voneinander mit zunehmendem Abstand von dem Basisschenkel (15)
zunimmt.
8. Anputzdichtleiste nach Anspruch 6 oder 7,
wobei die Haltemittel (45, 47) ein vorkomprimiertes oder komprimierbares Fugendichtband
(47) umfassen, das an dem Basisschenkel (15) befestigt ist
9. Anputzdichtleiste nach den Ansprüchen 7 und 8,
wobei das Fugendichtband (47) zwischen den Abstandshaltern (45) angeordnet ist und
die Abstandshalter (45) senkrecht zum Basisschenkel vorzugsweise eine Erstreckung
aufweisen, die einer teilkomprimierten Ausdehnung des Fugendichtbandes (47) entspricht.
10. Anputzdichtleiste nach Anspruch 8 oder 9,
wobei sich in einer Lagerungskonfiguration der Anputzdichtleiste (11) der Putzschenkel
(15) in der Lagerungsstellung befindet und die Anputzdichtleiste (11) derart aufgerollt
ist, dass das Fugendichtband (47) dadurch in einem vorkomprimierten Zustand gehalten
wird.
11. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Anputzdichtleiste (11) eine biegsame Abdecklippe (49) umfasst, die von dem
Basisschenkel (15) vorsteht und dabei derart schräg ausgerichtet ist, dass sie sich
bezüglich einer zum Basisschenkel (15) parallelen Richtung über den Basisschenkel
(15) hinaus erstreckt.
12. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei an dem Putzschenkel (17) ein Armierungsgewebe (57) befestigt ist, das sich in
der Einbaustellung in von dem Basisschenkel (15) weg weisender Richtung über den Putzschenkel
(17) hinaus erstreckt.
13. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Anputzdichtleiste (11) eine Abreißlasche (35) umfasst, die über eine Sollbruchstelle
(33) mit dem Basisschenkel (15) verbunden ist.