[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeugausgabesystem. Außerdem betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Verwaltung und Ausgabe von Werkzeugen und eine Verwendung eines
elektronischen Schlosses.
[0002] Bei der Verwaltung von Werkzeugen in Betriebsräumlichkeiten kommt es vielfach dazu,
dass Werkzeuge nicht auffindbar sind, die gerade für einen Arbeitsablauf benötigt
werden. Häufig ist unklar, ob diese Werkzeuge falsch abgelegt wurden, gerade von einem
anderen Mitarbeiter benutzt werden oder komplett fehlen.
[0003] Um ein Verschwinden von Werkzeugen zu verhindern, kann es beispielsweise vorgesehen
sein, dass die Werkzeugschränke abgeschlossen werden und nur ein verantwortlicher
Mitarbeiter einen Schlüssel für die Schlösser besitzt. Dadurch wird verhindert, dass
Unbefugte an die Werkzeuge gelangen und der verantwortliche Mitarbeiter behält den
Überblick, wer welches Werkzeug wann entnommen hat.
[0004] Ein solches Vorgehen verursacht jedoch einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für den
verantwortlichen Mitarbeiter und ist gerade bei großen Betrieben schwer umzusetzen.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind zudem Werkzeugschränke mit einer integrierten, automatischen
Inventarverwaltung bekannt, die die Lagerung und Ausgabe der in den Werkzeugschränken
angeordneten Werkzeugen überwacht. Allerdings sind solche Werkzeugschränke aufgrund
der Anschaffungskosten eher für die Verwaltung von hochpreisigen Werkzeugen geeignet.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein System und ein Verfahren zur Verwaltung
und Ausgabe von Werkzeugen in Betriebsräumlichkeiten anzugeben, die kostengünstig
sind und mit denen gleichzeitig die Verwaltung und Ausgabe zuverlässig und mit geringem
Arbeitsaufwand erfolgt.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Werkzeugausgabesystem umfassend ein zentrales
Datenverwaltungssystem, eine Werkzeugdatenbank, eine Nutzerdatenbank, wenigstens ein
elektronisches Schloss, wenigstens eine Schlüsselvorrichtung und eine Nutzerschnittstelle,
wobei auf der Werkzeugdatenbank Aufenthaltsdaten von mehreren Werkzeugen gespeichert
sind, die angeben, in welchem Werkzeuglager sich die Werkzeuge jeweils aktuell befinden,
wobei auf der Nutzerdatenbank Zugriffsrechtsdaten gespeichert sind, die für wenigstens
einen Nutzer angeben, für welche der Werkzeuge und/oder Werkzeuglager der Nutzer eine
Zugriffserlaubnis hat,
wobei das wenigstens eine elektronische Schloss dazu eingerichtet ist, jeweils eines
der Werkzeuglager zu verschließen,
wobei die Nutzerschnittstelle dazu eingerichtet ist, eine Nutzeranfrage nach einem
benötigten Werkzeug von dem Nutzer zu empfangen und an das zentrale Datenverwaltungssystem
zu übermitteln, wobei die Nutzeranfrage Informationen über das benötigte Werkzeug
und eine Nutzeridentität umfasst,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem dazu eingerichtet ist, auf die Werkzeugdatenbank
zuzugreifen, um zu ermitteln, in welchem Werkzeuglager sich ein Werkzeugexemplar befindet,
das dem benötigten Werkzeug entspricht, und auf die Nutzerdatenbank zuzugreifen, um
zu ermitteln, ob der Nutzer, dem die Nutzeranfrage zugeordnet ist, für das benötigte
Werkzeug und/oder das Werkzeuglager, in dem sich das Werkzeugexemplar befindet, eine
Zugriffserlaubnis hat,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem ferner dazu eingerichtet ist, sofern der
Nutzer für das benötigte Werkzeug und/oder das Werkzeuglager, in dem sich das Werkzeugexemplar
befindet, eine Zugriffserlaubnis hat, eine temporäre Öffnungsberechtigung zu erstellen,
wobei die temporäre Öffnungsberechtigung spezifiziert, dass der Nutzer für einen festgelegten
oder festlegbaren Zeitraum dasjenige elektronische Schloss öffnen kann, mit dem das
Werkzeuglager verschlossen ist, in dem sich das Werkzeugexemplar befindet,
wobei die Schlüsselvorrichtung ein den Nutzer kennzeichnendes Identifizierungskennzeichen
umfasst, mittels dessen die Nutzeridentität verifizierbar ist, wobei das Identifizierungskennzeichen
mittels der Schlüsselvorrichtung an das wenigstens eine elektronische Schloss übermittelbar
ist,
wobei das wenigstens eine elektronische Schloss dazu eingerichtet ist, sich zu öffnen,
wenn eine gültige temporäre Öffnungsberechtigung in dem wenigstens einen elektronischen
Schloss vorliegt und das Identifizierungskennzeichen an das wenigstens eine elektronische
Schloss übermittelt wird, wobei eine temporäre Öffnungsberechtigung für ein elektronisches
Schloss gültig ist, wenn sie dieses elektronische Schloss spezifiziert und das Identifizierungskennzeichen
des Nutzers, der durch die temporäre Öffnungsberechtigung spezifiziert ist, während
des festgelegten oder festlegbaren Zeitraums an dieses elektronische Schloss übermittelt
wird.
[0008] Vorteilhaft ist es mit dem Werkzeugausgabesystem möglich, individuellen Nutzern einen
temporären Zugriff auf Werkzeuglager zu gewähren, damit die Nutzer die benötigten
Werkzeuge entnehmen können. Dadurch wird sichergestellt, dass nur Nutzer mit einer
Zugriffserlaubnis das Werkzeug entnehmen können. Gleichzeitig muss die Werkzeugausgabe
nicht mehr von einer einzelnen Person manuell überwacht werden. Da der Vergabe eines
Werkzeugs immer eine Nutzeranfrage vorausgeht, die insbesondere im zentralen Datenverwaltungssystem
protokolliert wird, lässt sich zudem nachverfolgen, wo sich jedes der Werkzeuge gerade
befindet. Durch die Vergabe von temporären Öffnungsberechtigungen anstelle von dauerhaften
Öffnungsberechtigungen kann erreicht werden, dass die Werkzeuglager nur dann geöffnet
werden, wenn der Nutzer in dem festgelegten Zeitraum zuvor eine Anfrage beim zentralen
Datenverwaltungssystem gestellt hat. Insbesondere ist das zentrale Datenverwaltungssystem
dazu eingerichtet, eine Positionsnachricht zu erstellen, und insbesondere an die Nutzerschnittstelle
zu übermitteln, mittels der der Nutzer über den Aufenthaltsort des Werkzeugexemplars
informiert wird. Die Nutzerschnittstelle ist insbesondere dazu eingerichtet, die Positionsnachricht
anzuzeigen.
[0009] Das Werkzeugausgabesystem ist vergleichsweise kostengünstig, da bestehende Werkzeuglager
lediglich mit einem elektronischen Schloss versehen werden müssen, um den Werkzeugbestand
der Werkzeuglager mittels des Werkzeugausgabesystems zu überwachen. Da das System
kostengünstig ist, kann auch bei großen Betriebsräumlichkeiten der gesamte Lagerbestand
in die Verwaltung und Ausgabe einbezogen werden. Dieser Lagerbestand kann auch nicht
abgeschlossene Bereiche umfassen. Für die nicht abgeschlossenen Bereiche wird zwar
keine Öffnungsberechtigung erstellt. Jedoch prüft das Werkzeugausgabesystem insbesondere,
ob der Nutzer für diesen Bereich oder das dort gelagerte Werkzeug ein Zugriffsrecht
hat. Nur in diesem Fall teilt es dem Nutzer mit, wo sich das Werkzeugexemplar befindet.
[0010] Der Begriff Werkzeuge umfasst im Sinne dieser Beschreibung neben Werkzeugen wie Schraubenschlüsseln,
Bohrmaschinen, Messwerkzeugen, Prüfmitteln und Ähnlichem insbesondere auch Montagematerial
und Kleinzeug, wie beispielsweise Schrauben, Nägel, Bolzen, Widerstände, Kabel, Stecker,
Steckerbuchsen und Ähnliches. Außerdem umfasst der Begriff Werkzeuge insbesondere
auch persönliche Schutzausrüstung, wie beispielsweise Schutzbrillen, Schutzhandschuhe,
Gehörschutz, Helme und Ähnliches. Zudem umfasst der Begriff Werkzeuge insbesondere
auch Zubehör für Werkzeuge, beispielsweise austauschbare Messköpfe, Knarren, Bits
und Ähnliches oder Ersatzteile, Adapter, Halter oder Fräser, Bohrer oder Schneidköpfe.
[0011] Unter dem Begriff Zugriffserlaubnis wird verstanden, das ein Nutzer berechtigt ist,
ein Werkzeugexemplar des benötigten Werkzeugs aus dem Werkzeuglager zu entnehmen und/oder
das Werkzeuglager zu öffnen, in dem sich das Werkzeugexemplar befindet. Eine Öffnungsberechtigung
für ein elektronisches Schloss gibt dem Nutzer die Berechtigung und die tatsächliche
Möglichkeit, das elektronische Schloss zu öffnen. Temporär heißt im Kontext dieser
Beschreibung, dass die Öffnungsberechtigung sich nur auf einen begrenzten Zeitraum
bezieht.
[0012] Unter dem Begriff Werkzeuglager wird jede Art von Aufbewahrungsmöglichkeit für Werkzeuge
verstanden. Insbesondere ist ein Werkzeuglager eine Schublade, ein Schrank, ein Werkzeugwagen,
ein Koffer, ein Werkstattwagen und/oder ein Raum und/oder ein Areal innerhalb der
Betriebsräumlichkeiten. Insbesondere umfasst das Werkzeugausgabesystem die Werkzeuglager.
[0013] Der Begriff übermitteln umfasst sowohl aktive als auch passive Arten des Übermittelns.
Beispielsweise umfasst das Übermitteln der Nutzeranfrage durch den Nutzer an die Nutzerschnittstelle
die manuelle Eingabe von Daten. Das Übermitteln von Daten, z.B. der Öffnungsberechtigung
oder des Identifizierungskennzeichens, von der Schlüsselvorrichtung an das elektronische
Schloss umfasst beispielsweise ein Auslesen der auf der Schlüsselvorrichtung gespeicherten
Daten durch das elektronische Schloss.
[0014] Das zentrale Datenverwaltungssystem ist insbesondere ein Datenverarbeitungssystem
oder ein Netzwerk von Datenverarbeitungssystemen, beispielsweise ein betriebseigenes
Computernetzwerk oder eine Datencloud. Die Nutzerschnittstelle ist insbesondere eine
Datenverarbeitungsvorrichtung. Insbesondere ist die Nutzerschnittstelle dazu eingerichtet,
den Nutzer, insbesondere mittels eines Nutzerkennzeichens, zu identifizieren. Beispielsweise
ist die Nutzerschnittstelle ein PC, ein Smartphone, ein Tablet oder eine ähnliche
Datenverarbeitungsvorrichtung. Insbesondere umfasst die Nutzerschnittstelle eine graphische
Nutzeroberfläche. Die Nutzerschnittstelle umfasst insbesondere mehrere Datenverarbeitungsvorrichtungen.
Beispielsweise umfasst die Nutzerschnittstelle mehrere PCs, Tablets und/oder Smartphones,
so dass die Nutzerschnittstelle von mehreren Nutzern gleichzeitig nutzbar ist. Die
Nutzerschnittstelle ist insbesondere direkt oder indirekt, drahtlos oder drahtgebunden
mit dem zentralen Datenverwaltungssystem verbunden. Beispielsweise kommuniziert die
Nutzerschnittstelle mit dem zentralen Datenverwaltungssystem über eine Webanwendung.
Insbesondere umfasst das zentrale Datenverwaltungssystem diese Webanwendung. Alternativ
kommuniziert die Nutzerschnittstelle mit dem zentralen Datenverwaltungssystem über
ein lokales, auf der Nutzerschnittstelle gespeichertes Programm, das benötigte Daten
von dem zentralen Datenverwaltungssystem und/oder einer Datencloud empfängt. Die Werkzeugdatenbank
und/oder die Nutzerdatenbank sind insbesondere in das zentrale Datenverwaltungssystem
integriert. Alternativ sind die Werkzeugdatenbank und/oder die Nutzerdatenbank separat
von dem zentralen Datenverwaltungssystem ausgebildet. Insbesondere sind die Werkzeugdatenbank
und die Nutzerdatenbank als eine einzelne Datenbank ausgeführt, die sowohl die Aufenthaltsdaten
als auch die Zugriffsrechtsdaten speichert.
[0015] Das Werkzeugausgabesystem ist insbesondere dazu eingerichtet zu überprüfen, ob der
Nutzer, dem die Nutzeranfrage zugeordnet ist, auch der Nutzer ist, dem das Identifizierungskennzeichen
der Schlüsselvorrichtung zugeordnet ist. Dies geschieht insbesondere über die Informationen
über die Nutzeridentität, die in der Nutzeranfrage enthalten sind. Nur wenn diese
Nutzer identisch sind, wird die temporäre Öffnungsberechtigung erstellt. Insbesondere
ist die Nutzerschnittstelle oder eine mit der Nutzerschnittstelle verbindbare Vorrichtung
dazu eingerichtet, das Identifizierungskennzeichen der Schlüsselvorrichtung auszulesen.
Die Informationen über die Nutzeridentität werden insbesondere erfasst, indem sich
der Nutzer in der Nutzerschnittstelle anmeldet.
[0016] Insbesondere ist das zentrale Datenverwaltungssystem dazu eingerichtet, eine Benachrichtigung
über fehlende Zugriffsrechte an die Nutzerschnittstelle zu übermitteln, wenn der Nutzer
keine Zugriffserlaubnis für das benötigte Werkzeug hat. In diesem Fall wird insbesondere
auch keine temporäre Öffnungsberechtigung erstellt. Insbesondere ist das zentrale
Datenverwaltungssystem dazu eingerichtet, eine Benachrichtigung über das Fehlen des
Werkzeugs an die Benutzerschnittstelle zu übermitteln, wenn keine Aufenthaltsdaten
wenigstens eines Werkzeugexemplars des benötigten Werkzeugs in der Werkzeugdatenbank
gespeichert sind. Auch in diesem Fall wird keine temporäre Öffnungsberechtigung erstellt.
[0017] Indem die Zugriffsrechte für Werkzeuge und/oder gesamte Werkzeuglager vergeben werden,
kann das Werkzeugausgabesystem individuell an die Gegebenheiten eines Betriebs angepasst
werden. So ist es möglich, Zugriffrechte nur für komplette Werkzeuglager, nur für
einzelne Werkzeuge oder sowohl für Werkzeuglager als auch einzelne Werkzeuge vorzusehen.
[0018] Damit sich das elektronische Schloss öffnet, muss die gültige temporäre Öffnungsberechtigung
im elektronischen Schloss vorliegen. Hierzu wird die temporäre Öffnungsberechtigung
an das elektronische Schloss übermittelt. Die Übermittlung der temporären Öffnungsberechtigung
geschieht insbesondere zusammen mit oder separat vom Identifizierungskennzeichen.
Die temporäre Öffnungsberechtigung wird insbesondere vor, gleichzeitig oder nach dem
Übermitteln des Identifizierungskennzeichens an das elektronische Schloss übermittelt.
Insbesondere geschieht die Übermittlung der temporären Öffnungsberechtigung an das
elektronische Schloss drahtlos.
[0019] Vorzugsweise ist der festgelegte oder festlegbare Zeitraum, für den der Nutzer mit
der temporären Öffnungsberechtigung das elektronische Schloss öffnen kann, ein einmaliger,
sich nicht wiederholender Zeitraum, der insbesondere zum Zeitpunkt des Erstellens
der temporären Öffnungsberechtigung beginnt und nach Ablauf eines festgelegten oder
festlegbaren Zeitintervalls nach diesem Zeitpunkt endet.
[0020] Vorteilhaft wird auf diese Weise erreicht, dass der Nutzer zwar genügend Zeit zum
Entnehmen des Werkzeugs hat, nach Ablauf des Zeitraums jedoch nicht mehr auf das Werkzeuglager
zugreifen kann. Im Gegensatz zu einem System, bei dem Mitarbeitern ein zeitlich unbegrenzter
oder periodisch wiederkehrender Zugriff auf die Werkzeuglager gewährt wird, lässt
sich mit dem Werkzeugausgabesystem deutlich besser überwachen, dass Werkzeuge tatsächlich
nur innerhalb des festgelegten oder festlegbaren Zeitraums entnommen werden. Zudem
ist die Identität aller Nutzer feststellbar, die Zugang zu den Werkzeuglagern hatten.
[0021] Der festgelegte oder festlegbare Zeitraum ist insbesondere 1 Minute bis 1 Tag, ferner
insbesondere 10 Minuten bis 1 Stunde. Beispielsweise ist der Zeitraum etwa 30 Minuten.
Insbesondere hängt die Länge des Zeitraums von der Größe der Betriebsräumlichkeiten
und/oder der Entfernung zwischen dem Nutzer und dem Werkzeuglager ab, in dem sich
das Werkzeugexemplar befindet. Durch Wahl eines geeigneten Zeitraums wird sichergestellt,
dass der Nutzer genügend Zeit zum Entnehmen des Werkzeugs hat. Gleichzeitig wird der
Zugriff nicht unnötig lange gewährt.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Werkzeugausgabesystem eine Schlüsselschnittstelle,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem dazu eingerichtet ist, sofern der Nutzer
für das benötigte Werkzeug und/oder das Werkzeuglager, in dem sich das Werkzeugexemplar
befindet, eine Zugriffserlaubnis hat, die Schlüsselschnittstelle anzusteuern, um die
temporäre Öffnungsberechtigung auf der Schlüsselvorrichtung des Nutzers zu speichern,
wobei die Schlüsselvorrichtung dazu eingerichtet ist, die temporäre Öffnungsberechtigung
zu speichern, wobei die temporäre Öffnungsberechtigung mittels der Schlüsselvorrichtung
an das wenigstens eine elektronische Schloss übermittelbar ist.
[0023] In dieser Ausführungsform wird somit die temporäre Öffnungsberechtigung auf die Schlüsselvorrichtung
gespeichert und von der Schlüsselvorrichtung an das elektronische Schloss übermittelt.
Insbesondere wird die temporäre Öffnungsberechtigung zusammen mit dem Identifizierungskennzeichen
an das elektronische Schloss übermittelt.
[0024] Die Schlüsselvorrichtung übermittelt insbesondere die temporäre Öffnungsberechtigung
und/oder das Identifizierungskennzeichen an das wenigstens eine elektronische Schloss,
wenn die Schlüsselvorrichtung in die Nähe dieses elektronischen Schlosses, insbesondere
weniger als 1 m an das elektronische Schloss, bewegt wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform
wird die temporäre Öffnungsberechtigung über eine drahtlose Datenverbindung mit einer
Reichweite von wenigstens 1 m an die elektronischen Schlösser übermittelt, beispielsweise
über Bluetooth.
[0025] Insbesondere sind mehrere temporäre Öffnungsberechtigungen auf der Schlüsselvorrichtung
speicherbar. Dies ist beispielsweise zur Entnahme mehrerer Werkzeuge für einen Arbeitsablauf
sinnvoll. Mehrere temporäre Öffnungsberechtigungen sind ebenfalls notwendig, wenn
beispielsweise zunächst eine Tür zu einem Raum und anschließend ein Werkzeugschrank
in diesem Raum zur Entnahme des Werkzeugs aufgeschlossen werden müssen.
[0026] Bevorzugt ist die Schlüsselvorrichtung dazu eingerichtet, die temporäre Öffnungsberechtigung
elektrisch und/oder elektronisch und/oder magnetisch zu speichern.
[0027] Elektrisch und/oder elektronisch und/oder magnetisch gespeicherte Öffnungsberechtigungen
lassen sich besonders einfach automatisiert schreiben und auslesen. Schlüsselvorrichtungen,
die Öffnungsberechtigungen auf diese Weise speichern, werden in Betriebsräumlichkeiten
vielfach eingesetzt, um Mitarbeitern Zugang zu den Räumlichkeiten selbst oder bestimmten
Bereichen innerhalb der Räumlichkeiten zu gewähren. Gleichzeitig kann sich der Nutzer
mit der Schlüsselvorrichtung automatisch in den Betriebsräumlichkeiten ausweisen.
Das Werkzeugausgabesystem gibt solchen Schlüsselvorrichtungen eine erweiterte Funktionalität,
indem auf der Schlüsselvorrichtung zusätzlich die temporäre Öffnungsberechtigung für
den Zugriff auf das benötigte Werkzeug gespeichert wird. Vorteilhaft lässt sich auf
diese Weise das Werkzeugausgabesystem in bestehende Identifikations- und Zugriffsrechtsverwaltungssysteme
in Betriebsräumlichkeiten integrieren. Beispielsweise lässt sich das Werkzeugausgabesystem
in ein System integrieren, das OSS Standard Offline nutzt, um autorisierten Nutzern
Zutritt zu festgelegten Bereichen in den Betriebsräumlichkeiten zu gewähren.
[0028] Das zentrale Datenverwaltungssystem ist gemäß einer Ausführungsform dazu eingerichtet,
die temporäre Öffnungsberechtigung an das elektronische Schloss zu übermitteln.
[0029] Gemäß dieser Ausführungsform wird die temporäre Öffnungsberechtigung somit nicht
von der Schlüsselvorrichtung, sondern von dem zentralen Datenverwaltungssystem an
das elektronische Schloss übermittelt. Die Übermittlung kann direkt oder indirekt,
also beispielsweise über weitere Datenverarbeitungsvorrichtungen und/oder Computernetzwerke,
stattfinden. Gemäß einer Ausführungsform wird die temporäre Öffnungsberechtigung an
das elektronische Schloss übermittelt, nachdem sie erstellt wurde. In diesem Fall
liegt die temporäre Öffnungsberechtigung bereits in dem elektronischen Schloss vor,
bevor das Identifizierungskennzeichen übermittelt wird. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
wird die temporäre Öffnungsberechtigung an das elektronische Schloss übermittelt,
nachdem das Identifizierungskennzeichen übermittelt wurde. Insbesondere übermittelt
in diesem Fall das elektronische Schloss in Reaktion auf den Erhalt eines Identifikationskennzeichens
eine Zugriffsrechtsanfrage an das zentrale Datenverwaltungssystem, wobei das zentrale
Datenverwaltungssystem daraufhin die temporäre Öffnungsberechtigung an das elektronische
Schloss übermittelt.
[0030] Vorzugsweise ist oder umfasst die Schlüsselvorrichtung eine Schlüsselkarte und/oder
einen Transponder und/oder ein Smartphone.
[0031] Beispielsweise ist die Schlüsselvorrichtung dieselbe Schlüsselkarte, die ein Nutzer
verwendet, um sich in den Betriebsräumlichkeiten auszuweisen und Zutritt zu bestimmten
Bereichen in den Betriebsräumlichkeiten zu erlangen. Dies erlaubt vorteilhaft eine
besonders einfache und kostengünstige Umsetzung des Werkzeugausgabesystems. Die Schlüsselschnittstelle
ist insbesondere ein Karten Schreibgerät und/oder ein Karten Lese- und Schreibgerät
und/oder ein RFID Schreibgerät und/oder ein RFID Lese- und Schreibgerät.
[0032] Insbesondere sind die Schlüsselvorrichtung und die Nutzerschnittstelle in einem einzelnen
Gerät realisiert. Beispielsweise dient ein Smartphone sowohl als Nutzerschnittstelle,
mit der der Nutzer sich anmeldet und die Nutzeranfrage abschickt, als auch als Schlüsselvorrichtung,
mit der er das elektronische Schloss öffnet.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Nutzeranfrage Informationen über den aktuellen
Standort des Nutzers, wobei das zentrale Datenverwaltungssystem dazu eingerichtet
ist, mittels der Werkzeugdatenbank dasjenige Werkzeug als Werkzeugexemplar zu ermitteln,
dessen Aufenthaltsort dem aktuellen Standort des Nutzers örtlich am nächsten ist.
[0034] Vorteilhaft wird dem Nutzer auf diese Weise immer dasjenige Werkzeugexemplar zur
Verfügung gestellt, das sich am nächsten zu seinem aktuellen Standort befindet. Das
zentrale Datenverwaltungssystem ist insbesondere dazu eingerichtet, mittels der Schlüsselschnittstelle
eine temporäre Öffnungsberechtigung auf die Schlüsselvorrichtung des Nutzers speichern
zu lassen, die die Nutzer das elektronische Schloss öffnen lässt, mit dem das Werkzeuglager
verschlossen ist, in dem sich das örtlich nächste Werkzeug befindet. Insbesondere
ist die Nutzerschnittstelle dazu eingerichtet, an den Nutzer eine Benachrichtigung
auszugeben, die angibt, wo sich das Werkzeugexemplar befindet. Insbesondere wird die
Nachricht von dem zentralen Datenverwaltungssystem an die Nutzerschnittstelle übermittelt.
[0035] Insbesondere berücksichtigt das Werkzeugausgabesystem bei der Auswahl des Werkzeugexemplars
nur solche Werkzeugexemplare, die sich in Werkzeuglagern befinden, für die der Nutzer
ein Zugriffsrecht hat.
[0036] Vorzugsweise ist das Werkzeugausgabesystem dazu eingerichtet, eine Entnahme des Werkzeugexemplars
aus dem Werkzeuglager festzustellen, insbesondere mittels wenigstens eines Aufenthaltssensors
zum Ermitteln des Vorhandenseins oder Fehlens eines Werkzeugs, wobei die Entnahme
des Werkzeugexemplars zusammen mit einer Kennung des Nutzers und einem Zeitpunkt der
Entnahme protokolliert wird.
[0037] Auf diese Weise wird vorteilhaft nicht nur die Nutzeranfrage protokolliert, sondern
auch die Entnahme des Werkzeugexemplars selbst. Dies erlaubt es, den derzeitigen Aufenthaltsort
jedes Werkzeugs genauer nachzuverfolgen. Die Kennung ist insbesondere das Identifizierungskennzeichen
des Nutzers oder eine andere Art von Kennung, die eine Identifikation des Nutzers
erlaubt. Insbesondere wird in der Werkzeugdatenbank der aktuelle Aufenthaltsort eines
Werkzeugs nach seiner Entnahme aktualisiert. Beispielsweise wird angegeben, dass das
Werkzeug gerade vom Nutzer entnommen ist. Auf diese Weise kann zu einem späteren Zeitpunkt
eine Nachverfolgung der verschiedenen Aufenthaltsorte des Werkzeugs und der Nutzer
des Werkzeugs eingesehen werden.
[0038] Bevorzugt ist das zentrale Datenverwaltungssystem dazu eingerichtet, einen Bestand
der Werkzeuge zu überwachen und eine Warnmeldung auszugeben, wenn der Bestand unter
einer vorgegeben oder vorgebbaren Schwelle liegt.
[0039] Vorteilhaft lässt sich auf diese Weise sicherstellen, dass immer ein benötigtes Werkzeug
zur Verfügung steht, wenn dieses vom Nutzer angefordert wird. Die Warnmeldung wird
insbesondere an einen dafür zuständigen Mitarbeiter ausgegeben. Dieser Mitarbeiter
bestellt dann die benötigten Werkzeuge nach. Insbesondere unterscheidet das Werkzeugausgabesystem
zwischen Leihwerkzeugen und Werkzeugen, die nur entnommen aber nicht zurückgegeben
werden. Letztere umfassen beispielsweise Verbrauchsmaterial, für die eine Überwachung
des Bestands besonders sinnvoll ist.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform wird die temporäre Öffnungsberechtigung erstellt, indem
eine periodisch wiederkehrende Öffnungsberechtigung für den Nutzer mit einer begrenzten
Gültigkeitsdauer der Schlüsselvorrichtung kombiniert wird.
[0041] Mit anderen Worten ist die Öffnungsberechtigung nur dann gültig, wenn die Öffnungsberechtigung
in einem periodisch wiederkehrenden Zeitfenster übermittelt wird und die Schlüsselkarte
selbst noch gültig ist. Dies erlaubt eine Umsetzung der temporären Öffnungsberechtigung
bei Systemen, die normalerweise das Vergeben von einmaligen Öffnungsberechtigungen
für einen begrenzten Zeitraum nicht vorsehen. Beispielsweise wird ein periodisches
Zeitfenster von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr an einem Montag kombiniert mit einer begrenzten
Gültigkeitsdauer der Schlüsselvorrichtung von einer Woche. Nach dem ersten Ablauf
des periodischen Zeitfensters ist eine Woche später an dem nächsten Montag die Gültigkeitsdauer
der Schlüsselvorrichtung abgelaufen, so dass mittels der Schlüsselvorrichtung das
elektronische Schloss nicht mehr geöffnet werden kann. Um die Schlüsselvorrichtung
zu reaktivieren, muss diese wieder mit einer Schlüsselschnittstelle verbunden werden,
wobei dann die periodische Öffnungsberechtigung entfernt wird. Ein solches System
ist gerade beim Einsatz von Schlüsselkarten sinnvoll, auf denen die Öffnungsberechtigung
gespeichert ist und das elektronische Schloss die Öffnungsberechtigung nicht durch
einen Zugriff auf das zentrale Datenverwaltungssystem verifiziert. Die begrenzte Gültigkeit
ist insbesondere als Gültigkeitsdatensatz auf der Schlüsselvorrichtung gespeichert,
der von der Schlüsselvorrichtung an das elektronische Schloss übermittelt wird.
[0042] Gemäß einer alternativen Ausführungsform wird der Schlüsselvorrichtung eine Einzelöffnungsberechtigung
zugewiesen.
[0043] Das zentrale Datenverwaltungssystem ist bevorzugt dazu eingerichtet, dem Nutzer arbeitsablaufabhängig
eine temporäre Öffnungsberechtigung für das benötigte Werkzeug zuzuweisen, insbesondere
indem für einen Arbeitsablauf benötigte Werkzeuge festgelegt oder festlegbar sind,
wobei insbesondere der Arbeitsablauf dem Nutzer zugeordnet oder zuordbar ist, wobei
insbesondere temporäre Öffnungsberechtigungen für die für den Arbeitsablauf benötigten
Werkzeuge erstellt werden.
[0044] Vorteilhaft werden dem Nutzer auf diese Weise automatisch die Werkzeuge zur Verfügung
gestellt, die er zur Erledigung des Arbeitsablaufs benötigt. Es werden dabei all die
temporären Öffnungsberechtigungen auf die Schlüsselvorrichtung des Nutzers gespeichert,
die er benötigt, um diejenigen Werkzeuglager zu öffnen, in denen sich die von ihm
benötigten Werkzeuge befinden. Alternativ werden dem Nutzer manuell die temporären
Öffnungsberechtigungen für alle benötigten Werkzeuge des Arbeitsablaufs gegeben, beispielsweise
von einem autorisierten Mitarbeiter.
[0045] Bevorzugt ist das zentrale Datenverwaltungssystem dazu eingerichtet, die temporäre
Öffnungsberechtigung zu erstellen, wenn der Nutzer mittels der Nutzerschnittstelle
eine Rückgabeanfrage an das zentrale Datenverwaltungssystem übermittelt, wobei die
Rückgabeanfrage angibt, dass der Nutzer das Werkzeugexemplar zurückgeben möchte.
[0046] Auf diese Weise ist es ebenfalls möglich, neben der Entnahme auch die Rückgabe der
Werkzeuge zu überwachen und damit eine genaue Nachverfolgung der Aufenthaltsorte der
Werkzeuge zu ermöglichen. Mit der temporären Öffnungsberechtigung, die als Reaktion
auf eine Rückgabeanfrage gestellt wird, ist der Nutzer berechtigt, innerhalb eines
festgelegten oder festlegbaren zweiten Zeitraums ein vom Werkzeugausgabesystem zugewiesenes
Werkzeuglager zu öffnen, beispielsweise dasjenige, aus dem er das Werkzeugexemplar
entnommen hat. Zusätzlich oder alternativ kann der Nutzer das Werkzeugexemplar natürlich
auch in dem Zeitraum zurückgeben, für den er eine temporäre Öffnungsberechtigung zur
Entnahme des Werkzeugexemplars erhalten hat.
[0047] Bevorzugt ist wenigstens ein autorisierter Nutzer festgelegt, der eine Berechtigung
zur Konfiguration der Zugriffsrechtsdaten, insbesondere mittels der Nutzerschnittstelle,
hat.
[0048] Beispielsweise ist der autorisierte Nutzer ein Meister oder eine sonstige Person,
die für das Inventar verantwortlich ist. Diese Person regelt, beispielsweise mit dem
zentralen Datenverwaltungssystem, welcher Nutzer auf welche Werkzeuge Zugriff hat.
Insbesondere legt der autorisierte Nutzer fest, welche Werkzeugexemplare dem Nutzer
in Folge des Übermittelns der Nutzeranfrage angezeigt werden. Beispielsweise legt
der autorisierte Nutzer fest, dass ein bestimmtes Werkzeugexemplar angezeigt wird
oder dass das geographisch nächste Werkzeugexemplar angezeigt wird oder dass nur diejenigen
Werkzeugexemplare angezeigt werden, für die der Nutzer ein Zugriffsrecht hat.
[0049] Vorzugsweise ist das wenigstens eine elektronische Schloss dazu ausgestaltet, eine
Tür und/oder ein Tor und/oder ein Gitter und/oder ein Gatter und/oder eine Schublade
und/oder einen Schrank und/oder einen Koffer und/oder einen Werkstattwagen zu verschließen.
[0050] Je nachdem, welche Art von Werkzeuglager die elektronischen Schlösser verschließen,
sind sie notwendigerweise unterschiedlich ausgestaltet. Hinsichtlich ihrer Funktionalität,
sich bei Übermittlung einer gültigen temporären Öffnungsberechtigung zu öffnen, gleichen
sich alle elektronischen Schlösser hingegen.
[0051] Insbesondere umfasst das Werkzeugausgabesystem wenigstens einen Werkzeugschrank mit
einer integrierten, automatischen Inventarverwaltung. In diesem Fall wird insbesondere
die temporäre Öffnungsberechtigung von diesem Werkzeugschrank empfangen. Sofern die
temporäre Öffnungsberechtigung gültig ist und das Identifizierungskennzeichen an den
Werkzeugschrank übermittelt wird, öffnet und/oder entriegelt der Werkzeugschrank diejenige
seiner Schubladen, in dem sich das Werkzeugexemplar befindet.
[0052] Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Verwaltung und Ausgabe
von Werkzeugen, insbesondere mittels eines Werkzeugausgabesystems nach einem der zuvor
genannten Ausführungsformen,
wobei eine Nutzeranfrage nach einem benötigten Werkzeug von einem Nutzer an eine Nutzerschnittstelle
übermittelt wird, wobei die Nutzeranfrage Informationen über das benötigte Werkzeug
und eine Nutzeridentität umfasst,
wobei die Nutzeranfrage von der Nutzerschnittstelle an ein zentrales Datenverwaltungssystem
übermittelt wird,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem auf eine Nutzerdatenbank und eine Werkzeugdatenbank
zugreift,
wobei auf der Werkzeugdatenbank Aufenthaltsdaten von mehreren Werkzeugen gespeichert
sind, die angeben, in welchem Werkzeuglager sich die Werkzeuge jeweils aktuell befinden,
und auf der Nutzerdatenbank Zugriffsrechtsdaten gespeichert sind, die für wenigstens
einen Nutzer angeben, für welche der Werkzeuge und/oder Werkzeuglager der wenigstens
eine Nutzer eine Zugriffserlaubnis hat,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem ermittelt, in welchem Werkzeuglager sich
ein Werkzeugexemplar befindet, das dem benötigten Werkzeug entspricht, und ob der
Nutzer, dem die Nutzeranfrage zugeordnet ist, für das benötigte Werkzeug und/oder
das Werkzeuglager, in dem sich das Werkzeugexemplar befindet, eine Zugriffserlaubnis
hat,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem, sofern der Nutzer für das benötigte Werkzeug
und/oder das Werkzeuglager, in dem sich das Werkzeugexemplar befindet, eine Zugriffserlaubnis
hat, eine temporäre Öffnungsberechtigung erstellt, wobei die temporäre Öffnungsberechtigung
spezifiziert, dass der Nutzer für einen festgelegten oder festlegbaren Zeitraum ein
elektronisches Schloss öffnen kann, mit dem das Werkzeuglager verschlossen ist, in
dem sich das Werkzeugexemplar befindet,
wobei die Schlüsselvorrichtung ein diesen Nutzer kennzeichnendes Identifizierungskennzeichen
umfasst, mittels dessen die Nutzeridentität verifizierbar ist,
wobei das Identifizierungskennzeichen mittels der Schlüsselvorrichtung an das elektronische
Schloss übermittelt wird,
wobei sich das elektronische Schloss öffnet, wenn eine gültige temporäre Öffnungsberechtigung
in dem elektronischen Schloss vorliegt und das Identifizierungskennzeichen an das
elektronische Schloss übermittelt wird, wobei eine temporäre Öffnungsberechtigung
für das elektronische Schloss gültig ist, wenn sie das elektronische Schloss spezifiziert
und das Identifizierungskennzeichen des Nutzers, der durch die temporäre Öffnungsberechtigung
spezifiziert ist, während des festgelegten oder festlegbaren Zeitraums an das elektronische
Schloss übermittelt wird.
[0053] Das Verfahren verkörpert die gleichen Vorteile, Merkmale und Eigenschaften wie das
zuvor beschriebene Werkzeugausgabesystem.
[0054] Mit dem Verfahren lässt sich einfach, effektiv und kostengünstig die Ausgabe von
Werkzeugen in Betriebsräumlichkeiten verwalten und der Aufenthaltsort der Werkzeuge
zu jeder Zeit überwachen.
[0055] Zudem wird die Aufgabe gelöst durch eine Verwendung eines elektronischen Schlosses,
insbesondere mittels des Werkzeugausgabesystems nach einem der zuvor genannten Ausführungsformen
oder dem zuvor genannten Verfahren, zum Empfangen einer temporären Öffnungsberechtigung
und Öffnen eines Werkzeuglagers bei Übermittlung eines Identifizierungskennzeichens
an das elektronische Schloss, wobei die temporäre Öffnungsberechtigung spezifiziert,
dass ein Nutzer für einen festgelegten oder festlegbaren Zeitraum das elektronisches
Schloss öffnen kann.
[0056] Die Verwendung des elektronischen Schlosses verkörpert die gleichen Vorteile, Merkmale
und Eigenschaften wie das zuvor beschriebene Werkzeugausgabesystem und das zuvor beschriebene
Verfahren zur Verwaltung und Ausgabe von Werkzeugen.
[0057] Insbesondere beginnt der festgelegte oder festlegbare Zeitraum nach dem Erstellen
der temporären Öffnungsberechtigung.
[0058] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0059] Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
[0060] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisch vereinfachte Darstellung von Betriebsräumlichkeiten mit mehreren
Werkzeuglagern,
- Fig. 2
- eine schematisch vereinfachte Darstellung eines Werkzeugausgabesystems zur Verwaltung
und Ausgabe von Werkzeugen.
[0061] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0062] Fig. 1 zeigt schematisch vereinfacht Betriebsräumlichkeiten 1, beispielsweise eine
Werkstatt oder ein Gebäude eines Unternehmens, aus der Vogelperspektive. Die dargestellten
Betriebsräumlichkeiten 1 umfassen drei Räume 60, die mittels Türen 14 voneinander
getrennt sind. Zur Aufbewahrung von Werkzeugen sind Schränke 62 und ein Werkstattwagen
64 vorgesehen. Auch in den Räumen 60 selbst können Werkzeuge gelagert werden. Bei
dem Werkstattwagen 64, den Schränken 62 und den Räumen 60 selbst handelt es sich somit
um Werkzeuglager 12, in denen Werkzeuge untergebracht werden. Um einen unbefugten
Zugriff auf die Werkzeuglager 12 zu verhindern, sind die Schränke 62, der Werkstattwagen
64 und die Türen 14 regelmäßig verschlossen, wobei nur eine autorisierte Person die
Möglichkeit zur Öffnung dieser Türen 14, Schränke 62 und des Wagens 64 hat.
[0063] Ein Nutzer 53, beispielsweise ein Mitarbeiter, ist in Fig. 1 schematisch durch einen
Kreis dargestellt. Der Nutzer 53, der für einen Arbeitsablauf ein bestimmtes Werkzeug
benötigt, muss zunächst in Erfahrung bringen, in welchem Werkzeuglager 12 das Werkzeug
angeordnet ist. Sofern die Türen 14, Schränke 62 oder der Werkstattwagen 64 verschlossen
sind, müssen diese zudem aufgeschlossen werden. Wenn jedem Mitarbeiter ein Schlüssel
ausgehändigt wird, ließe sich zwar der Zugang zu den Werkzeugen leicht regeln, jedoch
könnte nicht mehr ohne weiteres überwacht werden, welcher Mitarbeiter wann welches
Werkzeug entnimmt. Wird hingegen nur einem autorisierten Mitarbeiter ein Schlüssel
ausgehändigt, kann dieser zwar die Entnahme von Werkzeugen überwachen, muss jedoch
für jede Werkzeugentnahme persönlich anwesend sein, was einen großen Arbeitsaufwand
bedeutet.
[0064] In Fig. 2 ist schematisch vereinfacht ein Werkzeugausgabesystem 2 gezeigt, mit dem
sich die Verwaltung und Ausgabe von Werkzeugen 52 in den Betriebsräumlichkeiten 1
erleichtern lässt. Das Werkzeugausgabesystem 2 umfasst ein zentrales Datenverwaltungssystem
4, beispielsweise ein Computernetzwerk des Unternehmens oder des Herstellers des Werkzeugausgabesystems
2 oder ein Cloudnetzwerk. Über eine Nutzerschnittstelle 30, beispielsweise ein PC
oder ein Smartphone, kann der Nutzer 53 eine Nutzeranfrage 50 an das zentrale Datenverwaltungssystem
4 richten. In der Nutzeranfrage 50 spezifiziert der Nutzer das benötigte Werkzeug
52. Zudem sind in der Nutzeranfrage 50 die Nutzeridentität 54 und insbesondere auch
der Standort 56 des Nutzers 53 enthalten. Der Standort 56 wird beispielsweise von
der Nutzerschnittstelle 30 ermittelt oder vom Nutzer 53 angegeben. Die Übermittlung
findet beispielsweise über eine Webanwendung 32 statt, die von dem zentralen Datenverwaltungssystem
4 verwaltet und/oder umfasst ist.
[0065] Das zentrale Datenverwaltungssystem 4 greift auf eine Werkzeugdatenbank 6 zu, auf
der Aufenthaltsdaten der Werkzeuge 52 in den Betriebsräumlichkeiten 1 gespeichert
sind. Diese Aufenthaltsdaten geben an, in welchem Werkzeuglager 12 sich die Werkzeuge
52 jeweils befinden. Das zentrale Datenverwaltungssystem 4 prüft zudem durch Zugriff
auf eine Nutzerdatenbank 8, ob der Nutzer 53, dessen Nutzeridentität 54 übermittelt
wurde, eine Zugriffberechtigung für das Werkzeug 52 und/oder das Werkzeuglager 12,
in dem sich das Werkzeug 52 befindet, hat. Hierzu sind in der Nutzerdatenbank 8 Zugriffsrechtdaten
gespeichert, die angeben, für welche Werkzeuge 52 und/oder Werkzeuglager 12 die Nutzer
53 jeweils Zugriffsrechte haben. In der dargestellten beispielhaften Ausführungsform
sind die Werkzeugdatenbank 6 und die Nutzerdatenbank 8 als gemeinsame Datenbank in
Form einer Inventarverwaltung ausgeführt.
[0066] Hat der Nutzer 53 für das benötigte Werkzeug 52 und /oder das Werkzeuglager 12, in
dem sich das Werkzeugexemplar des Werkzeugs 52 befindet, kein Zugriffsrecht oder ist
kein Werkzeugexemplar des benötigten Werkzeugs 52 auf der Werkzeugdatenbank 6 hinterlegt,
wird der Nutzer 53 darüber informiert. Sofern der Nutzer 53 für das benötigte Werkzeug
52 ein Zugriffsrecht hat, ermittelt das zentrale Datenverwaltungssystem 4 ein Werkzeugexemplar
des benötigten Werkzeugs 52. Es wird eine Mitteilung an die Nutzerschnittstelle 30
übermittelt, mittels der der Nutzer 53 einsehen kann, in welchem Werkzeuglager 12
er das Werkzeugexemplar findet.
[0067] Gemäß einer Ausführungsform wird der Nutzer 53 gleichzeitig aufgefordert, eine ihm
zugeordnete Schlüsselvorrichtung 20 mit einer Schlüsselschnittstelle 16 zu verbinden,
die beispielsweise mit einem Computer 34 verbunden ist. Bei der Schlüsselvorrichtung
20 handelt es sich beispielsweise um eine Schlüsselkarte und bei der Schlüsselschnittstelle
16 entsprechend um eine Lese- und Schreibvorrichtung für Schlüsselkarten. Alternativ
handelt es sich bei der Schlüsselvorrichtung 20 beispielsweise um einen Transponder,
ein Smartphone oder einen ähnlichen, von dem Nutzer 53 mitführbaren Gegenstand, der
Daten speichern und übermitteln kann.
[0068] Über den Computer 34 steuert das zentrale Datenverwaltungssystem 4 die Schlüsselschnittstelle
16 an, um eine temporäre Öffnungsberechtigung 22 zu erstellen und auf die Schlüsselvorrichtung
20 zu schreiben. Die temporäre Öffnungsberechtigung 22 berechtigt den Nutzer 53 für
einen festgelegten oder festlegbaren Zeitraum ein elektronisches Schloss 10 zu öffnen,
mit dem dasjenige Werkzeuglager 12 verschlossen ist, in dem sich das Werkzeugexemplar
befindet, das von dem zentralen Datenverwaltungssystem 4 ermittelt wurde. Dazu wird
die Schlüsselvorrichtung 20 beispielsweise in die Nähe des elektronischen Schlosses
10 bewegt, so dass die temporäre Öffnungsberechtigung und ein auf der Schlüsselvorrichtung
20 gespeichertes Identifizierungskennzeichen von dem elektronischen Schloss 10 ausgelesen
werden. Das Identifizierungskennzeichen erlaubt es, den Nutzer 53 zu identifizieren.
Ist die temporäre Öffnungsberechtigung 22 für dieses elektronische Schloss 10 gültig,
so öffnet sich das elektronische Schloss 10 und der Nutzer 53 kann das Werkzeugexemplar
aus dem Werkzeuglager 12 entnehmen.
[0069] Gemäß einer anderen, nicht in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist keine Schlüsselschnittstelle
16 vorgesehen und die temporäre Öffnungsberechtigung 22 wird auch nicht auf der Schlüsselvorrichtung
20 gespeichert. Stattdessen wird die temporäre Öffnungsberechtigung 22 erstellt und
von dem zentralen Datenverwaltungssystem 4 an das elektronische Schloss 10 übermittelt.
Wird nun das Identifizierungskennzeichen von der Schlüsselvorrichtung 20 an das elektronische
Schloss 10 übermittelt, so liegt dort die temporäre Öffnungsberechtigung 22 bereits
vor und das elektronische Schloss 10 öffnet sich. Alternativ wird die temporäre Öffnungsberechtigung
22 erst nach Empfang des Identifizierungskennzeichens an das elektronische Schloss
10 übermittelt. Als Schlüsselvorrichtung 20 wird in dieser Ausführungsform beispielsweise
ein Smartphone eingesetzt, dass das Identifizierungskennzeichen z.B. über Bluetooth
an das elektronische Schloss 10 übermittelt. Das Smartphone kann zugleich als Schlüsselvorrichtung
20 und als Nutzerschnittstelle 30 vorgesehen sein.
[0070] Der Zeitraum, für den die temporäre Öffnungsberechtigung 22 gültig ist, wird so festgelegt,
dass der Nutzer 53 genügend Zeit hat, um das Werkzeug 52 zu entnehmen, beispielsweise
30 Minuten. Nach Ablauf dieses Zeitraums verliert die Öffnungsberechtigung ihre Gültigkeit,
so dass das elektronische Schloss 10 nicht mehr geöffnet werden kann. In Fig. 2 ist
dies durch eine analoge Uhr schematisch dargestellt. Durch die Begrenzung des Zeitraums
der Öffnungsberechtigung lässt sich der Werkzeugbestand besser überwachen und unberechtigte
Zugriffe auf die Werkzeuge 52 werden verhindert. Die Werkzeuglager 12 können immer
nur dann geöffnet werden, wenn die darin lagernden Werkzeuge 52 tatsächlich benötigt
werden.
[0071] Sofern mehrere Werkzeugexemplare des benötigten Werkzeugs 52 verfügbar sind, wird
eine temporäre Öffnungsberechtigung 22 für dasjenige elektronische Schloss 10 generiert
und auf der Schlüsselvorrichtung 20 gespeichert, in dem dasjenige Werkzeugexemplar
gelagert ist, das sich am nächsten am Standort 56 des Nutzers 53 befindet.
[0072] Die Werkzeuglager 12 sind gemäß einer Ausführungsform mit einer Sensorik ausgestattet,
mit der der Entnahmeprozess überwacht werden kann. Beispielsweise wird eine Mitteilung
an das zentrale Datenverwaltungssystem 4 generiert, wenn ein Sensor in einem der Schränke
62 registriert, dass das Werkzeugexemplar entnommen oder zurückgelegt worden ist.
Auf diese Weise kann das zentrale Datenverwaltungssystem 4 den genauen Standort der
Werkzeuge 52 protokollieren.
[0073] Indem das zentrale Datenverwaltungssystem 4 den Standort aller Werkzeuge 52 protokolliert
sowie den Status der Werkzeuge 52 als von einem Nutzer 53 entnommen oder sich in einem
Werkzeuglager 12 befindlich erfasst, kann eine genaue Übersicht über den Bestand,
Status und Aufenthaltsort aller Werkzeuge 52 in den Betriebsräumlichkeiten 1 erstellt
werden.
[0074] Das Werkzeugausgabesystem 2 lässt sich zudem leicht in bestehende Identifikations-
und Zugriffsrechtssysteme integrieren, beispielsweise ein auf OSS Standard Offline
basierendes Schließsystem. Bei einem solchen System werden Schlüsselkarten verwendet,
um Nutzern 53 Zugang zu bestimmten Bereichen in den Betriebsräumlichkeiten 1 zu gewähren
und die Nutzer 53 auszuweisen. Hierfür sind vielfach unbegrenzt gültige Öffnungsberechtigungen
oder periodische Öffnungsberechtigungen auf den Schlüsselvorrichtungen 20 bzw. Schlüsselkarten
gespeichert, um elektronische Schlösser 10 oder Türen 14 zu öffnen, wie in Fig. 2
schematisch dargestellt. Die gleichen Schlüsselkarten, die bei einem solchen System
bereits zur Anwendung kommen, werden bei dem Werkzeugausgabesystem 2 nun genutzt,
um die temporären Öffnungsberechtigungen 22 zu speichern. Die Schlüsselkarten haben
damit eine doppelte Funktionalität, was die Kosten der Integrierung des Werkzeugausgabesystems
2 deutlich senkt, wenn bereits ein auf Schlüsselkarten basierendes Schließsystem in
den Betriebsräumlichkeiten 1 vorhanden ist.
[0075] Die Schlüsselvorrichtung 20 kann auch zur Identifikation des Nutzers bei der Nutzerschnittstelle
30 dienen. Beispielsweise umfasst die Nutzerschnittstelle 30 ein Lesegerät, um das
Identifizierungskennzeichen auf der Schlüsselvorrichtung 20 auszulesen. Auf diese
Weise wird sichergestellt, dass nur autorisierte Nutzer Zugriff auf die Werkzeuglager
12 bekommen.
[0076] Es kann auch vorgesehen sein, dass temporäre Öffnungsberechtigungen 22 für einen
kompletten Arbeitsablauf auf der Schlüsselvorrichtung 20 gespeichert werden. Mit diesen
temporären Öffnungsberechtigungen 22 kann der Nutzer 53 innerhalb des Zeitraums alle
elektronischen Schlösser 10 öffnen, die die Werkzeuglager 12 verschließen, in den
sich sämtliche Werkzeuge 52 befinden, die er für den Arbeitsablauf benötigt. Beispielsweise
gibt ein autorisierter Nutzer dem Nutzer 53 für den Arbeitsablauf zeitlich begrenzte
Zugriffsrechte für sämtliche Werkzeuge, die der Nutzer 53 benötigt. Alternativ werden
die Zugriffsrechte automatisch an den Nutzer 53 vergeben, wenn er nachweist, dass
er den Arbeitsablauf bearbeitet.
[0077] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Bezuaszeichenliste
[0078]
- 1
- Betriebsräumlichkeiten
- 2
- Werkzeugausgabesystem
- 4
- zentrales Datenverwaltungssystem
- 6
- Werkzeugdatenbank
- 8
- Nutzerdatenbank
- 10
- elektronisches Schloss
- 12
- Werkzeuglager
- 14
- Tür
- 16
- Schlüsselschnittstelle
- 20
- Schlüsselvorrichtung
- 22
- temporäre Öffnungsberechtigung
- 30
- Nutzerschnittstelle
- 32
- Webanwendung
- 34
- Computer
- 50
- Nutzeranfrage
- 52
- Werkzeug
- 53
- Nutzer
- 54
- Nutzeridentität
- 56
- Standort
- 60
- Raum
- 62
- Schrank
- 64
- Werkstattwagen
1. Werkzeugausgabesystem (2) umfassend ein zentrales Datenverwaltungssystem (4), eine
Werkzeugdatenbank (6), eine Nutzerdatenbank (8), wenigstens ein elektronisches Schloss
(10), wenigstens eine Schlüsselvorrichtung (20) und eine Nutzerschnittstelle (30),
wobei auf der Werkzeugdatenbank (6) Aufenthaltsdaten von mehreren Werkzeugen (52)
gespeichert sind, die angeben, in welchem Werkzeuglager (12) sich die Werkzeuge (52)
jeweils aktuell befinden,
wobei auf der Nutzerdatenbank (8) Zugriffsrechtsdaten gespeichert sind, die für wenigstens
einen Nutzer (53) angeben, für welche der Werkzeuge (52) und/oder Werkzeuglager (12)
der Nutzer (53) eine Zugriffserlaubnis hat,
wobei das wenigstens eine elektronische Schloss (10) dazu eingerichtet ist, jeweils
eines der Werkzeuglager (12) zu verschließen,
wobei die Nutzerschnittstelle (30) dazu eingerichtet ist, eine Nutzeranfrage (50)
nach einem benötigten Werkzeug (52) von dem Nutzer (53) zu empfangen und an das zentrale
Datenverwaltungssystem (4) zu übermitteln, wobei die Nutzeranfrage (50) Informationen
über das benötigte Werkzeug (53) und eine Nutzeridentität (54) umfasst,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem (4) dazu eingerichtet ist, auf die Werkzeugdatenbank
(6) zuzugreifen, um zu ermitteln, in welchem Werkzeuglager (12) sich ein Werkzeugexemplar
befindet, das dem benötigten Werkzeug (52) entspricht, und auf die Nutzerdatenbank
(8) zuzugreifen, um zu ermitteln, ob der Nutzer (53), dem die Nutzeranfrage (50) zugeordnet
ist, für das benötigte Werkzeug (53) und/oder das Werkzeuglager (12), in dem sich
das Werkzeugexemplar befindet, eine Zugriffserlaubnis hat,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem (4) ferner dazu eingerichtet ist, sofern
der Nutzer (53) für das benötigte Werkzeug (52) und/oder das Werkzeuglager (12), in
dem sich das Werkzeugexemplar befindet, eine Zugriffserlaubnis hat, eine temporäre
Öffnungsberechtigung (22) zu erstellen, wobei die temporäre Öffnungsberechtigung (22)
spezifiziert, dass der Nutzer (53) für einen festgelegten oder festlegbaren Zeitraum
dasjenige elektronische Schloss (10) öffnen kann, mit dem das Werkzeuglager (12) verschlossen
ist, in dem sich das Werkzeugexemplar befindet,
wobei die Schlüsselvorrichtung (20) ein den Nutzer (53) kennzeichnendes Identifizierungskennzeichen
umfasst, mittels dessen die Nutzeridentität (54) verifizierbar ist, wobei das Identifizierungskennzeichen
mittels der Schlüsselvorrichtung (20) an das wenigstens eine elektronische Schloss
(10) übermittelbar ist,
wobei das wenigstens eine elektronische Schloss (10) dazu eingerichtet ist, sich zu
öffnen, wenn eine gültige temporäre Öffnungsberechtigung (22) in dem wenigstens einen
elektronischen Schloss (10) vorliegt und das Identifizierungskennzeichen an das wenigstens
eine elektronische Schloss (10) übermittelt wird, wobei eine temporäre Öffnungsberechtigung
(22) für ein elektronisches Schloss (10) gültig ist, wenn sie dieses elektronische
Schloss (10) spezifiziert und das Identifizierungskennzeichen des Nutzers (25), der
durch die temporäre Öffnungsberechtigung (22) spezifiziert ist, während des festgelegten
oder festlegbaren Zeitraum an dieses elektronische Schloss (10) übermittelt wird.
2. Werkzeugausgabesystem (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der festgelegte oder festlegbare Zeitraum, für den der Nutzer (53) mit der temporären
Öffnungsberechtigung (22) das elektronische Schloss (10) öffnen kann, ein einmaliger,
sich nicht wiederholender Zeitraum ist, der insbesondere zum Zeitpunkt des Erstellens
der temporären Öffnungsberechtigung (22) beginnt und nach Ablauf eines festgelegten
oder festlegbaren Zeitintervalls nach diesem Zeitpunkt endet.
3. Werkzeugausgabesystem (2) nach Anspruch 1 oder 2 umfassend eine Schlüsselschnittstelle
(16), wobei das zentrale Datenverwaltungssystem (4) dazu eingerichtet ist, sofern
der Nutzer (53) für das benötigte Werkzeug (52) und/oder das Werkzeuglager (12), in
dem sich das Werkzeugexemplar befindet, eine Zugriffserlaubnis hat, die Schlüsselschnittstelle
(16) anzusteuern, um die temporäre Öffnungsberechtigung (22) auf der Schlüsselvorrichtung
(20) des Nutzers (53) zu speichern, wobei die Schlüsselvorrichtung (20) dazu eingerichtet
ist, die temporäre Öffnungsberechtigung (22) zu speichern, wobei die temporäre Öffnungsberechtigung
(22) mittels der Schlüsselvorrichtung (20) an das wenigstens eine elektronische Schloss
(10) übermittelbar ist.
4. Werkzeugausgabesystem (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlüsselvorrichtung (20) dazu eingerichtet ist, die temporäre Öffnungsberechtigung
(22) elektrisch und/oder elektronisch und/oder magnetisch zu speichern.
5. Werkzeugausgabesystem (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zentrale Datenverwaltungssystem (4) dazu eingerichtet ist, die temporäre Öffnungsberechtigung
(22) an das elektronische Schloss (10) zu übermitteln.
6. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlüsselvorrichtung (20) eine Schlüsselkarte und/oder ein Transponder und/oder
ein Smartphone ist oder umfasst.
7. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzeranfrage (50) Informationen über den aktuellen Standort (56) des Nutzers
(53) umfasst, wobei das zentrale Datenverwaltungssystem (4) dazu eingerichtet ist,
mittels der Werkzeugdatenbank (6) dasjenige Werkzeug (52) als Werkzeugexemplar zu
ermitteln, dessen Aufenthaltsort dem aktuellen Standort (56) des Nutzers (53) örtlich
am nächsten ist.
8. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 das dazu eingerichtet ist,
eine Entnahme des Werkzeugexemplars aus dem Werkzeuglager (12) festzustellen, insbesondere
mittels wenigstens eines Aufenthaltssensors zum Ermitteln des Vorhandenseins oder
Fehlens eines Werkzeugs (52), wobei die Entnahme des Werkzeugexemplars zusammen mit
einer Kennung des Nutzers (53) und einem Zeitpunkt der Entnahme protokolliert wird.
9. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die temporäre Öffnungsberechtigung (22) erstellt wird, indem eine periodisch wiederkehrende
Öffnungsberechtigung für den Nutzer (53) mit einer begrenzten Gültigkeitsdauer der
Schlüsselvorrichtung (20) kombiniert wird.
10. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zentrale Datenverwaltungssystem (4) dazu eingerichtet ist, dem Nutzer (53) arbeitsablaufabhängig
eine temporäre Öffnungsberechtigung (22) für das benötigte Werkzeug (52) zuzuweisen,
insbesondere indem für einen Arbeitsablauf benötigte Werkzeuge (52) festgelegt oder
festlegbar sind, wobei insbesondere der Arbeitsablauf dem Nutzer (53) zugeordnet oder
zuordbar ist, wobei insbesondere temporäre Öffnungsberechtigungen (22) für die für
den Arbeitsablauf benötigten Werkzeuge (52) erstellt werden.
11. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zentrale Datenverwaltungssystem (4) dazu eingerichtet ist, die temporäre Öffnungsberechtigung
(22) zu erstellen, wenn der Nutzer mittels der Nutzerschnittstelle (30) eine Rückgabeanfrage
an das zentrale Datenverwaltungssystem (4) übermittelt, wobei die Rückgabeanfrage
angibt, dass der Nutzer (53) das Werkzeugexemplar zurückgeben möchte.
12. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein autorisierter Nutzer festgelegt ist, der eine Berechtigung zur Konfiguration
der Zugriffsrechtsdaten, insbesondere mittels der Nutzerschnittstelle (30), hat.
13. Werkzeugausgabesystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine elektronische Schloss (10) dazu ausgestaltet ist, eine Tür (14)
und/oder ein Tor und/oder ein Gitter und/oder ein Gatter und/oder eine Schublade und/oder
einen Schrank (62) und/oder einen Koffer und/oder einen Werkstattwagen (64) zu verschließen.
14. Verfahren zur Verwaltung und Ausgabe von Werkzeugen (52), insbesondere mittels eines
Werkzeugausgabesystems (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei eine Nutzeranfrage (50) nach einem benötigten Werkzeug (52) von einem Nutzer
(53) an eine Nutzerschnittstelle (30) übermittelt wird, wobei die Nutzeranfrage (50)
Informationen über das benötigte Werkzeug und eine Nutzeridentität (54) umfasst,
wobei die Nutzeranfrage (50) von der Nutzerschnittstelle (30) an ein zentrales Datenverwaltungssystem
(4) übermittelt wird,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem (4) auf eine Nutzerdatenbank (8) und eine
Werkzeugdatenbank (6) zugreift,
wobei auf der Werkzeugdatenbank (6) Aufenthaltsdaten von mehreren Werkzeugen (52)
gespeichert sind, die angeben, in welchem Werkzeuglager (12) sich die Werkzeuge (52)
jeweils aktuell befinden, und auf der Nutzerdatenbank (8) Zugriffsrechtsdaten gespeichert
sind, die für wenigstens einen Nutzer (53) angeben, für welche der Werkzeuge (52)
und/oder Werkzeuglager (12) der wenigstens eine Nutzer (53) eine Zugriffserlaubnis
hat,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem (4) ermittelt, in welchem Werkzeuglager
(12) sich ein Werkzeugexemplar befindet, das dem benötigten Werkzeug (52) entspricht,
und ob der Nutzer (53), dem die Nutzeranfrage (50) zugeordnet ist, für das benötigte
Werkzeug (52) und/oder das Werkzeuglager (12), in dem sich das Werkzeugexemplar befindet,
eine Zugriffserlaubnis hat,
wobei das zentrale Datenverwaltungssystem (4), sofern der Nutzer (53) für das benötigte
Werkzeug (53) und/oder das Werkzeuglager (12), in dem sich das Werkzeugexemplar befindet,
eine Zugriffserlaubnis hat, eine temporäre Öffnungsberechtigung (22) erstellt, wobei
die temporäre Öffnungsberechtigung (22) spezifiziert, dass der Nutzer (53) für einen
festgelegten oder festlegbaren Zeitraum ein elektronisches Schloss (10) öffnen kann,
mit dem das Werkzeuglager (12) verschlossen ist, in dem sich das Werkzeugexemplar
befindet,
wobei die Schlüsselvorrichtung (20) ein diesen Nutzer (53) kennzeichnendes Identifizierungskennzeichen
umfasst, mittels dessen die Nutzeridentität (54) verifizierbar ist,
wobei das Identifizierungskennzeichen mittels der Schlüsselvorrichtung (20) an das
elektronische Schloss (10) übermittelt wird,
wobei sich das elektronische Schloss (10) öffnet, wenn eine gültige temporäre Öffnungsberechtigung
(22) in dem elektronischen Schloss (10) vorliegt und das Identifizierungskennzeichen
an das elektronische Schloss (10) übermittelt wird, wobei eine temporäre Öffnungsberechtigung
(22) für das elektronische Schloss (10) gültig ist, wenn sie das elektronische Schloss
(10) spezifiziert und das Identifizierungskennzeichen des Nutzers (25), der durch
die temporäre Öffnungsberechtigung (22) spezifiziert ist, während des festgelegten
oder festlegbaren Zeitraum an das elektronische Schloss (10) übermittelt wird.
15. Verwendung eines elektronischen Schlosses (10), insbesondere mittels des Werkzeugausgabesystems
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder dem Verfahren nach Anspruch 14, zum Empfangen
einer temporären Öffnungsberechtigung (22) und Öffnen eines Werkzeuglagers (12) bei
Übermittlung eines Identifizierungskennzeichens an das elektronische Schloss (10),
wobei die temporäre Öffnungsberechtigung (22) spezifiziert, dass ein Nutzer (53) für
einen festgelegten oder festlegbaren Zeitraum das elektronisches Schloss (10) öffnen
kann.