[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur berührungslosen Identifikation von Fahrzeugen.
Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung
zum Identifizieren von Fahrzeugen, mit (a) einem ersten Magnetometer zum Erfassen
von Erstmagnetometerdaten, (b) einem zweiten Magnetometer zum Erfassen von Zweitmagnetometerdaten,
(c) einem dritten Magnetometer zum Erfassen von Drittmagnetometerdaten, (d) einem
vierten Magnetometer zum Erfassen von Viertmagnetometerdaten, (e) einem fünften Magnetometer
zum Erfassen von Fünftmagnetometerdaten, (d) zumindest einem sechsten Magnetometer
zum Erfassen von Sechstmagnetometerdaten und (e) einer Auswerteschaltung zum automatischen
Erfassen der Magnetometerdaten und Identifizieren eines Fahrzeugs oder Fahrzeugtyps
anhand der Magnetometerdaten,
[0002] Vorrichtungen zur Identifikation von Kraftfahrzeugen basieren üblicherweise auf einer
optischen Erkennung von Nummernschildern oder anderen charakteristischen optischen
Merkmalen. Eine weitere Möglichkeit besteht in dem drahtlosen Auslesen von am Fahrzeug
befestigten Funk-Transpondern. Solche Systeme finden Anwendung z.B. zur Mauterfassung,
bei Parkplätzen, Parkhäusern oder auch in der Logistik und zum Flottenmanagement.
[0003] Optische Systeme haben den Nachteil, dass eine ausreichende natürliche oder künstliche
Beleuchtung vorhanden sein muss. Selbst mit zusätzlichen Beleuchtungseinrichtungen
kann es bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu Fehldetektionen kommen.
[0004] Die Identifikation von Fahrzeugen auf Basis von Funk-Transpondern ist zwar unabhängig
von Licht- oder Wetterverhältnissen, erfordert aber das Anbringen eines entsprechenden
Transponders am Fahrzeug. Während bei der optischen Identifikation beispielsweise
von Kraftfahrzeugen bereits vorhandene Merkmale wie Nummernschilder zur Identifikation
zum Einsatz kommen können, sind entsprechende Transponder zumeist nicht werkseitig
am Fahrzeug verbaut.
[0005] Beide beschriebenen Systeme können durch Diebstahl oder Kopieren von Kennzeichen
oder Transpondern getäuscht werden.
[0006] Die
WO 2013/044389 A1 beschreibt ein Verfahren zur Identifikation von Fahrzeugen mithilfe vektorwertiger
Magnetfeldmessungen mit mindestens einem oder mehrerer, senkrecht zur erwarteten Fahrtrichtung
zueinander beabstandeten Magnetometer. Zur Identifikation wird ein skaleninvariantes
Dipolmodell für die magnetische Signatur eines Fahrzeugs genutzt. Die Genauigkeit
der Identifikation hängt dabei von der Güte der Magnetfeldapproximation ab. Eine Dipolnäherung
ist, insbesondere im Nahfeld, jedoch nur eine grobe Näherung für das komplexe Magnetfeld
eines Fahrzeugs, welches sich aus mehreren magnetisierten Komponenten verschiedener
Geometrien zusammensetzt. Daher ist insbesondere eine bewusste Manipulation durch
das Anbringen von einfachen Permanentmagneten am Fahrzeug möglich, die das gewünschte
Dipolfeld erzeugen. Weiterhin können dadurch die magnetischen Signaturen nur individuell
betrachtet werden, sodass Informationen durch räumlich aufgelöste Magnetfeldmessungen
nicht genutzt werden. Insbesondere ist das Verfahren so ausgelegt, dass es auch mit
nur einem vektorwertigen Magnetometer funktionieren soll. Das System ist weiterhin
nicht invariant gegenüber einer schrägen Überfahrt.
[0007] Die
WO 2019/155324 beschreibt ein System aus mindestens zwei entlang der erwarteten Fahrtrichtung platzierten
Magnetometer, das mithilfe der Kreuzkorrelation die Geschwindigkeit eines überfahrenden
Fahrzeugs bestimmt. Ähnliche Ansätze sind in der
US 6 208 268 und
US 2013 057264 beschrieben. Diese Systeme können jedoch weder Fahrzeugtypen noch individuelle Fahrzeuge
identifizieren oder zuverlässig unterscheiden.
[0008] Einige Systeme sind auch in der Lage, eine Schätzung der Fahrzeugklasse (z.B. LKW,
PKW) zu liefern, z. B. mit dem Zweck, Fehldetektionen durch Störungen oder andere
magnetische Gegenstände auszuschließen oder Geschwindigkeitsmessungen abhängig von
der Art des Fahrzeugs durchzuführen.
[0009] Die
WO 2013/189985 beschreibt ein Verfahren, welches mit einem vektorwertigen Magnetometer die Fahrzeugklasse
und die Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Fahrzeugs bestimmen kann. Dazu wird zumindest
ein Teil des zeitlich aufgelösten Magnetfeldsignals B(t) mit Referenzsignalen in einer
Datenbank verglichen.
[0010] Bei der Identifizierung von Fahrzeugen anhand einer magnetischen Signatur sind insbesondere
das Strecken bzw. Stauchen der Signatur aufgrund unterschiedlicher Überfahrtgeschwindigkeiten
von Fahrzeugen problematisch, sowie die Verzerrung der Signatur durch eine schräge
Überfahrt. Die zusätzlich benötigten Informationen wurden bei bisherigen Systemen
über externe Sensorik, z. B. Radare, Lichtschranken oder Drucksensoren bereitgestellt.
[0011] Daher benötigen bisherige magnetfeldbasierte Systeme zur Identifikation von Fahrzeugen
entweder mathematische Modelle, basierend auf einer Modellierung der durch ein Fahrzeug
erzeugten magnetischen Signatur, oder sie nutzen eine reduzierte Menge an invarianten
charakteristischen Eigenschaften, z. B. Minima und Maxima der Signatur, für einen
Vergleich. Sowohl bei dem modellbasierten Ansatz als auch bei der reduzierten Menge
an charakteristischen Eigenschaften kommt es aufgrund der getroffenen Annahmen oder
dem zu geringen Informationsgehalt zu Doppeldeutigkeiten bzw. Ungenauigkeiten bei
der Identifizierung. Aufgrund dieser Doppeldeutigkeiten und Ungenauigkeiten ist insbesondere
bei Kenntnis der Modellierungsverfahren, welche zumeist im Rahmen von Patenschriften
oder Zulassungsverfahren veröffentlicht werden, potentiell auch eine gezielte Manipulation
möglich.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Nachteile im Stand der Technik zu vermindern.
[0013] Die Erfindung löst das Problem durch ein gattungsgemäßes Verfahren, bei dem zum Erfassen
der Magnetfelddaten (a) zumindest drei Magnetometer entlang einer ersten Geraden angeordnet
sind und einen ersten magnetischen Zeilensensor bilden, und (b) zumindest drei Magnetometer
entlang einer zweiten Geraden angeordnet sind und einen zweiten magnetischen Zeilensensor
bilden, wobei die zweite Gerade entlang der ersten Geraden verläuft, verwendet werden.
Durch das Erfassen der Magnetfelddaten wird ein Magnetfelddatensatz erhalten, der
zumindest ein in zumindest zwei Dimensionen ortsaufgelöstes, vom Fahrzeug hervorgerufenes
Magnetfeld beschreibt. Zudem umfasst das Verfahren den Schritt des Identifizierens
eines Fahrzeugtyps anhand des Magnetfelddatensatzes.
[0014] Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch eine gattungsgemäße
Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung, bei der (h) zumindest drei Magnetometer entlang
einer ersten Geraden angeordnet sind und einen ersten magnetischen Zeilensensor bilden,
(i) zumindest drei Magnetometer entlang einer zweiten Geraden angeordnet sind und
einen zweiten magnetischen Zeilensensor bilden. Die zweite Gerade verläuft vorzugsweise
entlang der ersten Gerade. Die die Magnetfelddaten beschreiben eine zeitliche Änderung
eines statischen Magnetfelds, das von einem über die Magnetometer hinwegfahrenden
Fahrzeug erzeugt wird. Die Auswerteschaltung ist dabei ausgebildet zum automatischen
Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0015] Erfindungsgemäß ist zudem ein Bauwerk mit (a) einer Fahrbahn für Fahrzeuge, wobei
die Fahrbahn eine Fahrbahn-Fahrtrichtung hat, und (b) einer Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung
nach einem der vorstehenden Ansprüche, die angeordnet ist zum Identifizieren eines
Fahrzeugtyps von auf der Fahrbahn fahrenden Fahrzeugen. Die Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung
kann dabei oberhalb der Fahrbahn, unterhalb der Fahrbahn oder in die Fahrbahn eingelassen
angeordnet sein.
[0016] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einem Magnetometer insbesondere
ein Dünnschicht-Magnetometer verstanden. Unter einem Dünnschicht-Magnetometer werden
Sensoren zur Erfassung des Magnetfelds verstanden, deren für das Magnetfeld sensitive
Struktur schichtförmig ist. Insbesondere basiert ein Dünnschicht-Magnetometer auf
dem GMR (giant magnetoresistance)-, AMR (anisotroper magnetoresistiver)- oder TMR
(magnetischer Tunnelwiderstands)-Effekt. Vorteilhaft ist dabei die durch die Verwendung
von Dünnschicht-Magnetometern ermöglichte geringe Bauhöhe, bei gleichzeitig hohen
Abtastraten und geringen Messunsicherheiten.
[0017] Vorzugsweise ist zumindest ein Magnetometer, zumindest eine Mehrzahl der Magnetometer
und besonders bevorzugt sind alle Magnetometer, ausgebildet zum Messen von zumindest
zwei, insbesondere von drei, Komponenten des Magnetfelds. Vorzugsweise beträgt eine
Abtastrate mehr als 50 Hz, insbesondere mehr als 75 Hz, und/oder höchstens 100 Kilohertz.
[0018] Vorzugsweise hat zumindest ein Magnetometer, hat zumindest eine Mehrzahl der Magnetometer,
und haben besonders bevorzugt alle Magnetometer eine Auflösung von 1000 Nanotesla
oder besser, vorzugsweise 100 Nanotesla oder besser.
[0019] Unter dem Merkmal, dass die Magnetometer entlang einer Geraden angeordnet sind, wird
insbesondere verstanden, dass es vorteilhaft, nicht aber notwendig ist, wenn die Magnetometer
im streng mathematischen Sinne auf einer Geraden liegen. Es ist möglich, dass die
tatsächliche Lage der Magnetometer von der Ideallage abweicht, beispielsweise um höchstens
20 cm, insbesondere höchstens 15 cm, vorzugsweise höchstens 10 Zentimeter.
[0020] Unter dem Merkmal, dass mindestens sechs Magnetometer vorhanden sind, wird insbesondere
verstanden, dass es günstig, nicht aber notwendig ist, dass weitere Magnetometer vorhanden
sind. Eine größere Anzahl an Magnetometern erhöht die räumliche Auflösung, steigert
aber gleichzeitig die Kosten und Komplexität des Aufbaus. Im allgemeinen Fall werden
n Magnetometer verwendet, insbesondere mit n < 300.
[0021] Jedes Magnetometer misst Magnetfelddaten, die ein von einem Fahrzeug bewirktes Magnetfeld
am Ort des Magnetometers zeitabhängig beschreiben. Das Magnetfeld kann durch magnetisierte
Teile des Fahrzeugs hervorgerufen werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Magnetfeld
durch eine Veränderung des Erdmagnetfelds durch nicht magnetisierte, aber ferromagnetische
Bestandteile hervorgerufen werden.
[0022] Da das Erdmagnetfeld in der Regel als homogen angenommen werden kann, beschreiben
die Magnetfelddaten somit zeitabhängig den jeweiligen momentanen Einfluss der Magnetisierung
und/oder der Suszeptibilität des über das jeweilige Magnetfeld hinwegfahrenden Fahrzeugs
auf das Magnetfeld am Ort des Magnetometers.
[0023] Unter den Fahrzeugen werden insbesondere Landfahrzeuge verstanden, beispielsweise
Personenkraftwagen und Lastkraftwagen.
[0024] Die vom Magnetometer erfassten Magnetfelder sind zwar zeitabhängig, haben aber keine
Trägerfrequenz. In anderen Worten sind die Magnetometer keine Empfänger elektrogenetischer
Wellen, die von einem Sender aktiv ausgesandt wurden.
[0025] Vorzugsweise befinden sich mindestens drei der zumindest sechs Magnetometer mit einem
Abstand zwischen 2 cm und 20 cm zueinander näherungsweise längs zur Fahrtrichtung
und die übrigen Magnetometer dazu mit einem Abstand von typisch zwischen 0.01 m und
1 m parallel in bzw. gegen die Fahrtrichtung verschoben. Die räumlich getrennten Magnetometer
bilden damit zwei zueinander verschobene magnetische Zeilensensoren, die zusammen
eine Messeinheit darstellen.
[0026] Vorzugsweise sind die Zeilensensoren dieser Messeinheit in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet, um einen konstanten und bekannten Abstand zueinander zu gewährleisten.
Diese Messeinheit wird in, auf oder über dem Untergrund, insbesondere einer Fahrbahn,
montiert.
[0027] Unter einem Fahrzeugtyp wird insbesondere eine Gruppe von Fahrzeugen gleicher Außengeometrie
und/oder eines gleichen Intervalls zulässiger Gesamtmasse verstanden. Beispielsweise
kann ein Fahrzeugtyp durch all diejenigen Fahrzeuge gebildet sein, die eine Strecke
passieren dürfen. Vorzugsweise werden nicht nur Fahrzeugtypen, sondern einzelne Fahrzeuge
anhand des Magnetfelddatensatzes identifiziert.
[0028] Unter der Auswerteschaltung wird insbesondere eine elektronische Schaltung verstanden,
die automatisch, das heißt ohne menschlichen Eingriff, anhand des Magnetfelddatensatzes
den Fahrzeugtyp und/oder ein Fahrzeug identifiziert. Das Identifizieren des Fahrzeugtyps
und/oder des Fahrzeugs umfasst vorzugsweise das Berechnen einer magnetischen Signatur
aus dem Magnetfelddatensatz. Eine magnetische Signatur ist ein Datensatz, der die
magnetischen Eigenschaften eines Fahrzeugs so kodiert, dass eine eindeutige, insbesondere
eine eineindeutige, Zuordnung des Datensatzes zum Fahrzeug möglich ist.
[0029] Das Identifizieren des Fahrzeugtyps und/oder des Fahrzeugs umfasst vorzugsweise zudem
das Vergleichen der berechneten magnetischen Signatur mit gespeicherten Referenz-Signaturen
und das Bestimmen eines Ähnlichkeitsparameters. Kodiert dieser Ähnlichkeitsparameter
eine hinreichend hohe Ähnlichkeit, wird das Fahrzeug, als dasjenige Fahrzeug identifiziert,
dem die Referenz-Signatur zugeordnet ist.
[0030] Eine eindeutige Zuordnung der Signatur zum Fahrzeug bedeutet, dass jedes Fahrzeug
genau eine magnetische Signatur hat. Eine eineindeutige Zuordnung, bedeutet, dass
jede magnetische Signatur genau einem Fahrzeug zugeordnet ist. Eine eineindeutige
Zuordnung ist eine umkehrbar eindeutige Zuordnung. Es ist möglich, dass eine eindeutige
oder eineindeutige Zuordnung im streng mathematischen Sinne vorliegt. Die eindeutige
oder eineindeutige Zuordnung ist aber im technischen Sinne zu verstehen und liegt
vorzugsweise auch dann vor, wenn eine etwaige Abweichung von der strengen eindeutigen
oder eineindeutigen Zuordnung so selten ist, dass sie vernachlässigt werden kann.
[0031] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass die Auswerteschaltung von dem Gehäuse
umschlossen ist, das auch die Magnetometer umgibt. Die Auswertschaltung kann entweder
kabelgebunden oder drahtlos mit der Messeinheit verbunden werden.
[0032] Die erfassten die Magnetometerdaten Messergebnissen und/oder eine daraus berechnete
magnetische Signatur wird vorzugsweise mit Referenz-Signaturen in einer Datenbank
verglichen, um direkt eine Aktion auszulösen, oder zur weiteren Verarbeitung an ein
weiteres EDV System (z.B. speicherprogrammierbare Steuerung oder Computer) weiterleitet.
[0033] Die magnetische Signatur von Fahrzeugen wird primär durch verschiedene Bauteile des
Fahrzeugs, zumeist durch remanente Magnetisierung, erzeugt. Die meisten üblichen Kraftfahrzeuge,
auch moderne Elektrofahrzeuge, besitzen beispielsweise im Fahrwerk, in der Karosserie,
in Motoren oder Getrieben zahlreiche magnetisierbare und teilweise magnetisierte Werkstoffe.
Diese werden während der Herstellung, insbesondere beim Gießen, Zerspanen oder Umformen,
auf verschiedene Arten magnetisiert, wobei der Magnetisierungsvorgang der einzelnen
Komponenten von einer hinreichenden Anzahl von Faktoren abhängig ist (Temperatur,
magnetisches Hintergrundfeld, magnetische Felder von Maschinen, Art der Bearbeitung
etc.), sodass eine nahezu einmalige magnetische Signatur ergibt.
[0034] Es ist theoretisch möglich, dass zwei Fahrzeuge eine identische Signatur aufweisen.
Da dieser Fall jedoch sehr unwahrscheinlich ist, wird, wie beim menschlichen Fingerabdruck,
von einer einmaligen oder quasi einmaligen Signatur gesprochen.
[0035] Diese quasi einmalige magnetische Signatur des Fahrzeugs wird zur Identifikation
verwendet. Zwar hängt das Messergebnis dieser magnetischen Signatur auch von dem Magnetfeld
am Ort der Messung ab. Bei geeigneter Wahl des Messorts, der ein homogenes Erdmagnetfeld
und keine starken externen Magnetfelder aufweist, ist die Messung der magnetischen
Signatur des Fahrzeugs hingegen in hinreichend guter Näherung unabhängig vom Messort.
[0036] Ein Vorteil der Erfindung ist, dass sich die zur Identifikation genutzte magnetische
Signatur kaum kopieren oder fälschen lässt, weil sie an die Magnetisierung integraler
Bestandteile des Fahrzeugs gebunden ist. Selbst bei genauer Kenntnis einer gewünschten
Signatur lassen sich die entsprechenden Teile des Fahrzeugs unter vertretbarem Aufwand
nicht ummagnetisieren. In anderen Worten ist es zwar möglich, die magnetische Signatur
eines Fahrzeugs zu verändern, es ist aber weitgehend unmöglich, dies so gezielt zu
machen, dass eine vorgegebene magnetische Signatur erhalten wird. Dies ist besonders
bei Zufahrtskontrollen von Vorteil.
[0037] Durch die Verwendung von Dünnschicht-Magnetometern lassen sich Messeinheiten mit
einer typischen Bauhöhe von unter 2 cm realisieren, wobei sich die Länge der Einheit
nach der Breite der zu identifizierenden Fahrzeuge und der geforderten Genauigkeit
richtet und typischerweise zwischen 2,75 m und 3,75 m beträgt. Durch die geringe Bauhöhe
kann die Erfindung, ähnlich zu in der Verkehrstechnik bereits üblichen Induktionsschleifen
oder Drucksensoren entweder in der Fahrbahn verlegt werden oder auch direkt auf dem
Untergrund, insbesondere der Fahrbahn, montiert werden. Auch eine Montage an Traversen
über der Fahrbahn ist möglich.
[0038] Aus den von den Magnetometern aufgenommenen Magnetometerdaten können Magnetfelddaten
berechnet werden, die das Magnetfeld unter dem Fahrzeug ortsaufgelöst (insbesondere
nicht zeitabhängig) beschreiben.
[0039] Die charakteristische magnetische Signatur für eine gegebene Position am Fahrzeug
ergibt sich als Ganzes dabei aus den gemessenen, zeitlich aufgelösten Magnetfelddaten,
die von den mindestens sechs Magnetometern aufgenommen werden. Die magnetische Signatur
können die Magnetfelddaten sein oder aus den Magnetfelddaten extrahierte Daten, die
Charakteristika der Magnetfelddaten beschreiben.
[0040] Beim Passieren der quer zum Fahrweg befindlichen Messeinheit durch ein Fahrzeug wird
die magnetische Signatur des Fahrzeugs gescannt. Anfang und Ende des Fahrzeugs werden
dabei vorzugsweise an dem charakteristischen Verlauf der magnetischen Feldstärke detektiert.
[0041] Durch die bekannten Positionen der Zeilensensoren zueinander kann für beide ein einheitliches
auf die Zeilensensoren bezogenes Koordinatensystem
k1 verwendet werden. Um die magnetische Signatur zu erhalten, werden die Magnetfelddaten
in ein auf das Fahrzeug bezogenes Koordinatensystem
k2 umgerechnet. Dadurch wird die Ausrichtung des Fahrzeugs relativ zu den Zeilensensoren
eliminiert. Eine etwaige Verkippung der Zeilensensoren relativ zur Fahrbahn ist bei
der Montage auf oder in der Fahrbahn bedingt durch die Beschaffenheit der Fahrbahn
stark begrenzt. Bei Montage der Magnetometer oberhalb der Fahrbahn kann es hingegen
zu größeren Abweichungen in der vertikalen Verkippung kommen. In beiden Fällen können
diese konstanten Abweichungen durch ein gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehenes
Kalibrieren eliminiert werden.
[0042] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren daher den Schritt des
automatischen Kompensierens eines Einflusses eines Gierwinkels α zwischen einer Soll-Fahrtrichtung
und einer Ist-Fahrtrichtung eines Fahrzeugs, dessen Einfluss auf das von den Zeilensensoren
erfasste Magnetfeld erfasst wird. Eine Möglichkeit zum Kompensieren des Gierwinkels
α wird weiter unten beschrieben.
[0043] Vorzugsweise besitzt die Fahrbahn eine Leitmarkierung, beispielsweise eine Fahrbahnmarkierung
oder seitliche Leitbauwerke, die so angeordnet sind, dass die Fahrzeuge im Wesentlichen
rechtwinkelig zu den Zeilensensoren fahren. Unter dem Merkmal, dass die Fahrzeuge
im Wesentlichen senkrecht nicht zu den Zeilensensoren fahren, wird insbesondere verstanden,
dass es möglich, nicht aber notwendig ist, dass die Fahrzeuge im streng mathematischen
Sinne senkrecht zu den Zeilensensoren fahren. Insbesondere sind Abweichungen von beispielsweise
plus ±5° tolerabel.
[0044] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt eines Erfassens
von Magnetometerdaten von zumindest drei Magnetometern, die entlang einer dritten
Geraden angeordnet sind und einen dritten magnetischen Zeilensensor bilden, wobei
die dritte Gerade entlang der ersten Geraden verläuft. In anderen Worten können drei,
vier, fünf oder mehr Zeilensensoren nebeneinander entlang der Fahrbahn platziert werden.
Zur Erfüllung der erfindungsgemäßen Identifikation von Fahrzeugen reichen bereits
zwei Zeilensensoren aus.
[0045] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die die folgenden Schritte: (i) Erfassen einer
magnetischen Starrteil-Signatur von nicht-rotierenden Komponenten des Fahrzeugs aus
dem Magnetfelddatensatz und (ii) Identifizieren eines Fahrzeugtyps, insbesondere nur
anhand der magnetischen Starrteil-Signatur. Es hat sich herausgestellt, dass das Identifizieren
eines Fahrzeugs anhand der magnetischen Signatur mit besonders hoher Genauigkeit möglich
ist, wenn nur die magnetische Starrteil-Signatur verwendet wird.
[0046] Erfindungsgemäß ist zudem ein Verfahren zum Identifizieren von Fahrzeugen, mit den
Schritten (a) Erfassen von Magnetfelddaten von mindesten sechs Magnetometern, sodass
ein Magnetfelddatensatz erhalten wird, der zumindest ein in zumindest zwei Dimensionen
ortsaufgelöstes, vom Fahrzeug hervorgerufenes Magnetfeld beschreibt, und (b) Identifizieren
eines Fahrzeugtyps und/
oder eines Fahrzeugs anhand des Magnetfelddatensatzes, wobei das Identifizieren des
Fahrzeugtyps und/
oder des Fahrzeugs die folgenden Schritte umfasst: (i) Erfassen einer magnetischen
Starrteil-Signatur von nicht-rotierenden Komponenten des Fahrzeugs aus dem Magnetfelddatensatz
und (ii) Identifizieren eines Fahrzeugtyps, insbesondere nur anhand der magnetischen
Starrteil-Signatur. Es ist dann vorteilhaft, nicht aber notwendig, dass, wie in Anspruch
1 ausgeführt, jeweils zumindest drei Magnetometer entlang jeweils einer Geraden angeordnet
sind.
[0047] Erfindungsgemäß ist zudem eine Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung zum Identifizieren
von Fahrzeugen, mit zumindest 6 Magnetometern zum jeweiligen Erfassen von Magnetfeld
Daten, wobei die Magnetfelddaten eine zeitliche Änderung eines statischen Magnetfelds
beschreiben, und einer Auswerteschaltung, die ausgebildet ist zum automatischen Durchführen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Es ist vorteilhaft, nicht aber notwendig, dass
jeweils 3 Magnetometer entlang einer Geraden angeordnet sind und jeweils einen Zeilensensor
bilden.
[0048] Starrteile sind zumeist die Komponenten des Fahrzeugs, die bei Fahrt des Fahrzeugs
nicht rotieren. Insbesondere sind die Räder keine Starrteile. Der Grund hierfür ist,
dass die magnetische Signatur der Räder vom Drehwinkel des jeweiligen Rads abhängt.
Dieser ist jedoch zufällig. Wenn die magnetische Signatur auch solche Anteile hat,
die von der Magnetisierung der Räder abhängt, kann bereits eine unterschiedliche Drehwinkelstellung
der Räder dazu führen, dass Fahrzeuge falsch oder nicht identifiziert werden.
[0049] Vorzugsweise umfasst das Erfassen der magnetischen Starrteil-Signatur den Schritt
des Ermittelns derjenigen Bereiche in den Magnetfelddaten, in denen das von den zumindest
zwei Zeilensensoren gemessene Magnetfeld innerhalb einer vorgegebenen Fehlertoleranz
ausschließlich durch eine Translation eines festen Magnetfeldwerts mit einer Fahrzeuggeschwindigkeit
beschreibbar ist, sodass Starrteil-Bereiche erhalten werden.
[0050] Überquert das Fahrzeug den ersten Zeilensensor, so wird seine magnetische Signatur
gescannt. Überquert das Fahrzeug den zweiten Zeilensensor, so haben sich die Starrteile
des Fahrzeugs um eine Strecke weiterbewegt, die in guter Näherung dem Abstand der
beiden Zeilensensoren entspricht. Ein Punkt auf einer Lauffläche eines Rades hingegen
hat einen Weg zurückgelegt, der sowohl positiv wie auch negativ von diesem Abstand
abweichen kann. Die von den beiden Zeilensensoren gescannten magnetischen Signaturen
stimmen daher nur in den Starrteil-Bereichen - im Rahmen der Messgenauigkeit - überein.
[0051] Alternativ oder zusätzlich umfasst das Erfassen der magnetischen Starrteil-Signatur
die Schritte (i) Ermitteln von zumindest zwei Bereichen, in denen das von den zumindest
zwei Zeilensensoren gemessene Magnetfeld nicht innerhalb der vorgegebenen Fehlertoleranz
durch eine Translation eines festen Magnetfeldwerts mit einer Fahrzeuggeschwindigkeit
beschreibbar ist, sodass zumindest vier Radbereiche erhalten werden, und (ii) danach
Berechnen der Starrteil-Bereiche durch Maskieren der Radbereiche aus der ortsaufgelösten
Magnetisierung. Es ist in anderen Worten möglich, auch diese Bereiche zu bestimmen,
die keine Starrteil-Bereiche sind und dann diese Bereiche aus dem Gesamtergebnis zu
eliminieren.
[0052] Das Bestimmen der Starrteil-Signatur kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
unter der Randbedingungen erfolgen, dass die Bereiche, die keine Starrteil-Bereiche
sind, eine Symmetrieachse haben.
[0053] Vorzugsweise umfasst das Berechnen der magnetischen Starrteil-Signatur die Schritte
(i) Berechnen eines Differenzbilds aus einem Erstzeilensensorbild, das die ortsaufgelöste
Magnetisierung beschreibt, die vom ersten Zeilensensor gemessen wurde, und einem Zweitzeilensensorbild,
das die ortsaufgelöste Magnetisierung beschreibt, die vom zweiten Zeilensensor gemessen
wurde, (ii) Bestimmen eines Binärbilds aus dem Differenzbild mittels eines Schwellenwertfilters,
(iii) Bestimmen zumindest einer zusammenhängenden Fläche im Binärbild und (iv) Setzen
der zumindest einen zusammenhängenden Fläche entweder als Starrteil-Bereich oder als
Radbereich. Ob die zumindest eine zusammenhängende Fläche als Starrteil-Bereich oder
als Radbereich gesetzt wird, hängt von der Wahl des Schwellenwertfilters ab. Die Bereiche,
insbesondere Bildpunkte, in denen sich das Erstzeilensensorbild und dass Zweitzeilensensorbild
kaum unterscheiden, bilden den Starrteil-Bereich.
[0054] Der Schwellenwertfilter ist ein Filter, der einem Bildpunkt des Differenzbilds entweder
einen ersten oder einen zweiten Wert zuweist, in der Regel 0 oder 1, je nachdem, wie
stark der Bildpunkt von einem mittleren Bildpunkt abweicht. Der mittlere Bildpunkt
kann beispielsweise der Median oder der Durchschnitt oder ein anderer Mittelwert aus
den übrigen Bildpunkten sein. Ein solcher Schwellenwertfilter ist aus der Bildanalyse
gut bekannt. Beispielsweise bewirkt das Anwenden des Schwellenwert Filters eine Flutfüllung.
[0055] Damit das Identifizieren des Fahrzeugs bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten
des Fahrzeugs mit geringer Unsicherheit möglich ist, umfasst das Identifizieren des
Fahrzeugs anhand der Magnetfelddaten vorzugsweise die folgenden Schritte: (i) Skalieren
einer Zeitkomponente der Magnetometerdaten, wobei die Zeitkomponente so gewählt ist,
dass sie einem Überfahren des zumindest eine Magnetometers mit einer vorgegebenen
Soll-Fahrgeschwindigkeit entspricht, und/oder Normieren einer Signalstärke der Magnetometerdaten,
sodass ein skalierter Magnetfelddatensatz erhalten wird, (ii) Auslesen von Referenz-Magnetfelddatensätzen
aus einer Datenbank, die eine Vielzahl an Referenz-Magnetfelddatensätzen unterschiedlicher
Fahrzeuge enthält, (iii) für die Referenz-Magnetfelddatensätze jeweils Bestimmen eines
Ähnlichkeitsparameters, der eine Ähnlichkeit der skalierten Messfelddaten des Magnetfelddatensatzes
mit den Referenz-Magnetfelddaten des Referenz-Magnetfelddatensatzes kodiert, und (iv)
Identifizieren eines Fahrzeugs anhand des Ähnlichkeitsparameters. Die Referenz-Magnetfelddatensätze
können auch als Referenz-Signaturen bezeichnet werden, die Magnetfelddatensätze als
magnetische Signaturen.
[0056] Der Ähnlichkeitsparameter ist eine Zahl, die beschreibt, wie ähnlich die magnetische
Signatur des Fahrzeugs der jeweiligen gespeicherten Signatur ist. Liegt der Ähnlichkeitsparameter
in einem vorgegebenen Intervall, wird das Fahrzeug als dasjenige Fahrzeug identifiziert,
mit dem die Referenz-Magnetfelddaten verknüpft sind.
[0057] Der skalierte Magnetfelddatensatz ist eine magnetische Signatur. Wird - wie gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen - anhand des skalierten Magnetfelddatensatzes
die Starrteil-Signatur berechnet, ist die Starrteil-Signatur die magnetische Signatur.
Die Ähnlichkeit der gespeicherten Referenz-Starrteil-Signaturen mit dieser Signatur,
die mit dem Ähnlichkeitsparameter kodiert ist, wird bestimmt.
[0058] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung
sind besonders vorteilhaft einsetzbar bei der Erfassung, ob ein Fahrzeug die Berechtigung
hat, einen Abschnitt der Fahrbahn zu passieren. Beispielsweise besitzt die Fahrbahn
einen Abschnitt, der von Fahrzeugen oberhalb einer maximal zulässigen Gesamtmasse
nicht befahren werden darf. Es ist dann vorteilhaft, solche Fahrzeuge zu detektieren,
deren Masse oberhalb der maximal zulässigen Gesamtmasse liegt. Alternativ oder zusätzlich
kann die Fahrbahn zu einem Gebäude, beispielsweise einem Parkhaus führen, zu dem nur
berechtigte Fahrzeuge Zufahrt haben sollen. In diesem Fall ist es wünschenswert, dass
anhand der magnetischen Signatur nur berechtigte Fahrzeuge durchgelassen werden.
[0059] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren daher die Schritte
(i) Erfassen eines Berechtigungsparameters, der mit dem Referenz-Magnetfelddatensatz
verknüpft ist, der das Fahrzeug identifiziert und (ii) Abgeben eines Signals an eine
Zufahrtsfreigabevorrichtung, sodass diese einen Fahrweg für das Fahrzeug (a) freigibt,
wenn der Berechtigungsparameter die Berechtigung dazu kodiert, und (b) nicht freigibt,
wenn der Berechtigungsparameter die Berechtigung dazu nicht kodiert. Das Signal ist
beispielsweise ein Steuersignal, das eine Zufahrtfreigabevorrichtung ansteuert. Die
Zufahrtfreigabevorrichtung ist eine Vorrichtung zum Behindern oder Verhindern der
Weiterfahrt, beispielsweise eine Schranke oder ein Tor.
[0060] Vorzugsweise beschreiben die Magnetfelddaten das Magnetfeld in zumindest zwei Dimensionen,
insbesondere in drei Dimensionen. Unter dem Merkmal, dass die Magnetfelddaten das
Magnetfeld in zumindest zwei Dimensionen beschreiben, wird insbesondere verstanden,
dass zumindest zwei unabhängige Raumkomponenten des Magnetfelds, das ein Vektorfeld
ist, gemessen werden. Die Raumkomponenten werden jeweils zeitabhängig gemessen. Die
dritte Raumkomponente ist die Normalkomponente, also die Komponente, die senkrecht
auf einer Ausgleichsebene durch die Fahrbahn im Bereich der Zeilensensoren steht.
Vorzugsweise ist die dritte Raumkomponente zudem die Vertikalkomponente.
[0061] Zum Messen der Vertikalkomponente besitzt die Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung
vorzugsweise einen dritten Zeilensensor, der auf einer anderen Höhe angeordnet ist
als zumindest einer der anderen Zeilensensoren.
[0062] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Schritte (i) Auslesen einer maximal zulässigen
Gesamtmasse des anhand seiner magnetischen Signatur identifizierten Fahrzeugs aus
einer Datenbank anhand des Ähnlichkeitsparameters oder des Fahrzeugtyps, und (ii)
Senden eines Signal an die Zufahrtsfreigabevorrichtung, das von der Gesamtmasse abhängt
und/oder Senden eines Signals, das die Gesamtmasse kodiert, an eine Überwachungsvorrichtung.
Ergibt beispielsweise das Auslesen der maximal zulässigen Gesamtmasse des identifizierten
Fahrzeugs, dass diese oberhalb einer vorgegebenen Maximal-Gesamtmasse liegt, so wird
ein Signal an die Zufahrtfreigabevorrichtung gesendet, das bewirkt, dass die Weiterfahrt
des Fahrzeugs blockiert wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann beispielsweise
eine Brücke davor geschützt werden, von zu schweren Fahrzeugen befahren zu werden.
Das Signal kann auch ein optisches, akustisches und/oder elektronisches Warnsignal
sein. Beispielsweise signalisiert das Signal dem Fahrer des Fahrzeugs, dass eine Weiterfahrt
verboten ist oder dass eine Weiterfahrt eingeschränkt möglich ist. Beispielsweise
kann das Signal einen Mindestabstand und/oder eine Höchstgeschwindigkeit.
[0063] Je stärker ein Fahrzeug beladen ist, desto tiefer liegt es. In anderen Worten ist
der Abstand der Starrteile von der Fahrbahn umso kleiner, je größer die Masse des
Fahrzeugs ist. Je kleiner der Abstand der Starrteile von der Fahrbahn ist, desto größer
ist das von den Zeilensensoren gemessene Magnetfeld. Vorzugsweise umfasst das Verfahren
daher die Schritte (a) Bestimmen eines Signalintensitätsparameters, der eine Stärke
des Magnetfelds kodiert, aus den Magnetfelddaten und (b) Bestimmen der Gesamtmasse
aus dem Signalintensitätsparameter und dem skalierten Magnetfelddatensatz.
[0064] Eine Abtastfrequenz zumindest eines, insbesondere einer Mehrzahl, vorzugsweise aller,
Magnetometer beträgt vorzugsweise zumindest 50 Hertz.
[0065] Für die Mehrzahl der Magnetometer, insbesondere aller Magnetometer, eines Zeilensensors
gilt vorzugsweise, dass ein Abstand benachbarter Magnetometer höchstens 30 Zentimeter,
insbesondere höchstens 20 cm, vorzugsweise höchstens 10 cm, beträgt.
[0066] Eine erfindungsgemäße Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung besitzt vorzugsweise eine
Uhr zum Bestimmen der Zeit. Es kann sich dabei um die absolute Zeit oder eine Maschinenzeit,
beispielsweise gemessen als Zeitinkrement ab einem vorgegebenen Zeitpunkt, handeln.
[0067] Um eine möglichst hohe Identifikationswahrscheinlichkeit zu erhalten, ist es vorteilhaft,
die Magnetfelddaten auf eine vorgegebene Soll-Fahrgeschwindigkeit zu normieren. Die
so erhaltenen eskalierten Magnetfelddaten sind dann unabhängig von der Schnelligkeit,
mit der das Fahrzeug über die Zeilensensoren gefahren ist. Vorzugsweise ist die Auswerte-Schaltung
daher ausgebildet zum Durchführen eines Verfahrens mit den Schritten (i) Bestimmen
einer Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit aus den Magnetfelddaten von zwei der entlang der
Geraden angeordneten Magnetometern, und (ii) Skalieren der Zeitkomponente der Magnetfelddaten
des Magnetfelddatensatzes, wobei die Zeitkomponente so gewählt ist, dass sie einem
Überfahren des zumindest einen Magnetometers mit der vorgegebenen Soll-Fahrgeschwindigkeit
entspricht, anhand der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit.
[0068] Günstig ist es, wenn zumindest die drei entlang einer Geraden angeordneten Magnetometer
auf gleicher Höhe angeordnet sind. Unter dem Merkmal, dass die Magnetometer auf gleicher
Höhe angeordnet sind, wird insbesondere verstanden, dass es möglich, nicht aber notwendig
ist, dass die Magnetometer streng mathematisch auf der gleichen Höhe angeordnet sind.
Insbesondere sind Abweichungen von höchstens 30 cm, bzw. höchstens 20 cm, besonders
bevorzugt höchstens 10 cm von der idealen Anordnung auf der gleichen Höhe möglich.
Die Höhe wird als Abstand zur Ausgleichsebene durch die Fahrbahn im Bereich des entsprechenden
Zeilensensors bestimmt.
[0069] Vorzugsweise sind zumindest drei Magnetometer auf einer zweiten Höhe angeordnet sind,
die sich von der ersten Höhe um eine Höhendifferenz unterscheidet. Die Höhendifferenz
beträgt vorzugsweise höchstens 50 cm, insbesondere höchstens 30 cm. Vorzugsweise ist
die Höhendifferenz größer als 4 cm, insbesondere größer als 10 cm.
[0070] Ein erfindungsgemäßes Bauwerk weist vorzugsweise eine Zufahrtsfreigabevorrichtung
zum Behindern oder Freigeben der Fahrbahn auf. Die Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung
ist vorzugsweise ausgebildet zum automatischen Ansteuern der Zufahrtsfreigabevorrichtung
in Abhängigkeit von einer Durchfahrberechtigung, die von der Identifikation des Fahrzeugs
abhängt.
[0071] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- ein einzelnes Zeilensensor-Modul auf einer gemeinsamen Platine 11 mit acht Magnetometern,
- Figur 2a
- die nicht maßstabsgetreue Anordnung von zwei Zeilensensoren in einer Fahrbahn,
- Figur 2b
- die Anordnung (nicht maßstabsgetreu) von zwei Zeilensensoren auf einer Fahrbahn,
- Figur 3a
- ein Erstzeilensensorbild, das das von einem Fahrzeug hervorgerufene Magnetfeld zeigt,
das vom ersten Zeilensensor gemessen wurde, wobei der Gierwinkel null ist, und
- Figur 3b
- das Erstzeilensensorbild bei einem von null verschiedenen Gierwinkel.
[0072] Figur 1 zeigt eine Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung 1 mit einem Zeilensensor 10,
der im vorliegenden Fall acht, beispielsweise auf einer gemeinsamen Platine 11 angeordneten
Magnetometer 12.j (j = 1, ..., 8), hier in Form vektorieller Dünnschicht-Magnetometer.
Es können mehr oder weniger Magnetometer 12 vorhanden sein. Die Magnetometer 12.j
sind entlang einer ersten Geraden G1 angeordnet. Ein Abstand d
12 zwischen zwei benachbarten Magnetometern beträgt d = 5 cm.
[0073] Die Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung 1 besitzt eine Auswertschaltung 13 in Form
eines Mikrocontrollers und zugehöriger Logikbausteine, die im vorliegenden Fall ebenfalls
auf der Platine angeordnet ist, was aber optional ist.
[0074] Zur Kaskadierung der Sensoren, der Kommunikation mit mindestens einem zweiten Zeilensensor,
der Ausgabe der Daten und zur Stromversorgung besitzt der Zeilensensor 10 zumindest
eine Steckverbindung 14.
[0075] Figur 2a zeigt die nicht maßstabsgetreue Anordnung von mindestens zwei Zeilensensoren
20.i (i = 1, 2) auf einer Fahrbahn 21 in Draufsicht. Ein Fahrzeug 22, im vorliegenden
Fall ein Personenkraftwagen, fährt dabei mit einer Geschwindigkeit
v über die Zeilensensoren 20.1 und 20.2.
[0076] Figur 2a zeigt ein Koordinatensystem
k1 der Zeilensensoren 20.i, ein auf das Fahrzeug 22 bezogenes Koordinatensystem
k2 und einen Gierwinkel
a. Dieser Gierwinkel
α existiert zwischen dem Geschwindigkeitsvektor
v und der Geraden G1 und damit zwischen den Koordinatensystemen
k1 und
k2.
[0077] Figur 2b zeigt die nicht maßstabsgetreue Anordnung von zwei Zeilensensoren 20.i mit
einem Abstand d zueinander auf der Fahrbahn 21 in Seitenansicht. Das Fahrzeug 22 überfährt
dabei die Zeilensensoren (20.1,20.2) in einer Höhe
h.
[0078] Jedes Magnetometer 12.j liefert Messdaten, die Magnetometerdaten genannt werden und
zeitaufgelöst bis zu drei Komponenten (x-, y-, z-Komponente) eines Magnetfelds
B(
x,y,z) beschreiben.
[0079] Die Gesamtheit der Magnetometerdaten bilden einen Magnetfelddatensatz. Aus diesem
ist das Magnetfeld
B(
x,y,z) unter dem Fahrzeug 22 berechenbar.
[0080] Der Aufnahmevorgang wird zu einem Zeitpunkt
t0 ausgelöst. Beispielsweise beginnt der Aufnahmevorgang beim Überschreiten eines Schwellwertes
für das gemessene Magnetfeld eines Magnetometers oder aufgrund eines externen Startsignals,
beispielsweise aufgrund des Auslösens eines anderen Senders wie einer Lichtschranke,
der Teil der Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung sein kann. Die Magnetometerdaten
der Zeilensensoren 20.i können als Messdatenmatrix, beispielsweise der Form

mit
j ∈ {
x, y, z} und

dargestellt werden. Darin ist
tend der Endzeitpunkt der Vermessung.
[0081] Die Messung ist beispielsweise abgeschlossen, wenn das gemessene Magnetfeld für alle
Magnetometer für eine vorgegebene Zeit unter einen vorgegebenen Schwellenwert fällt,
oder nach Ablauf einer bestimmten Zeit.
[0082] Eine maximale Messdauer kann für einen gegebenen Anwendungsfall anhand der maximal
erwarteten Fahrzeuglänge
lmax und einer minimalen Geschwindigkeit
vmin abgeschätzt werden zu
tend = t0 +
lmax /
vmin. Für den Anwendungsfall einer Zufallskontrolle wäre dies beispielsweise Schrittgeschwindigkeit
mit
vmin = 4 km/h. Die Matrix des Magnetfeldbetrags ist entsprechend:

[0083] Da die mindestens zwei Zeilensensoren zueinander beabstandet sind, ergibt sich eine
zeitliche Verschiebung

zwischen den bis zu dreikomponentigen (x-, y-, z-Komponente) Magnetfeldmesswerten
der beiden Zeilensensoren
m(1,j) und
m(2,j). Der zusätzliche Summand
Ψ berücksichtigt dabei technisch bedingte Verschiebungen, insbesondere durch einen
Versatz im Abtastzeitpunkt der Zeilensensoren und muss zum Messzeitpunkt bekannt sein.
[0084] Diese Magnetometer 12 können zu einem Zeitpunkt t entweder Magnetometerdaten in nur
einer, zwei oder drei räumlichen Dimensionen erfassen. Zur Vereinfachung wird hier
der allgemeine Fall für dreikomponentige Messungen beschrieben. Δ
t ist dabei proportional zum Abstand der Sensoren d und der Geschwindigkeit
v des Fahrzeugs 22.
[0085] Zusätzlich zu einer zeitlichen Verschiebung kann es beispielsweise bei einer hinreichend
schrägen Überfahrt der Zeilensensoren durch das Fahrzeug 22 zu einer räumlichen Verschiebung
Δn der Signatur kommen. Die zeitliche und räumliche Verschiebung kann bei gegebener
Zeitbasis beispielsweise direkt durch einen Vergleich der zeitlich aufgelösten Messreihen
m(1) und
m(2) beispielsweise mit Hilfe eines Verfahrens basierend auf der Berechnung der 2D Korrelation
nach Pearson bestimmt werden. Dabei ist irrelevant, in welcher Richtung das Fahrzeug
22 die Zeilensensoren 20. i überquert. Bei beispielhafter Verwendung eines Korrelationsverfahrens
nach Pearson resultiert dies in einem Vorzeichenwechsel der zeitlichen Verschiebung
Δ
t.
[0086] Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 22 kann zeitabhängig sein. Um dies zu berücksichtigen,
ist es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, zur Korrelationsanalyse
die Messreihen
m(1) und
m(2) in Subintervalle aufzuteilen und beispielsweise mittels eines Schiebefenster (sliding
window)- basierten Ansatz eine zeitaufgelöste Verschiebung Δ
t(
t) zu erhalten.
[0087] Die räumliche Verschiebung Δ
n wird als zeitlich konstant angenommen, da davon ausgegangen wird, dass das Fahrzeug
die Zeilensensoren 20.j zwar schräg, aber linear überquert. Dadurch wird ein vektorielles
Geschwindigkeitsprofil
v(
t) bestimmt. Da der überfahrene Weg
x und der Summand
Ψ bekannt sind bzw.im Rahmen einer Kalibrierung bestimmt werden können, lässt sich
direkt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
v(
t) =
x/(Δ
t(
t) -
Ψ) bestimmen. Der Weg ergibt sich dabei gemäß
x =

, wobei d der Abstand zwischen zwei Zeilensensoren ist und Δ
l der Abstand von zwei benachbarten Magnetometern in einem Zeilensensor ist. Aus der
vektoriellen Geschwindigkeit lässt sich der Gierwinkel
α bestimmen.
[0088] Da die Magnetfeldmessung
m(1,j) sowohl zeitlich auch als räumlich aufgelöst ist, lassen sich mithilfe typischer Bildbearbeitungsverfahren
charakteristische Bauteile, beispielsweise Räder, eines Fahrzeugs identifizieren (siehe
Figur 3a). Dadurch kann die Rate an Fehldetektionen durch Störungen (Tiere, Schubkarre,
Fahrrad, etc.) signifikant verringert werden.
[0089] Das Fahrzeug 22 hat Räder 23.k. Das von den Rädern 23.k am jeweiligen Magnetometer
hervorgerufene Magnetfeld variiert je nach Drehwinkel des jeweiligen Rads. Daher ist
die magnetische Signatur der Räder in der Regel unterschiedlich zwischen räumlich
beabstandeten Zeilensensoren. Die magnetische Signatur der starren Komponenten des
Fahrzeugs ist hingegen identisch zwischen den Zeilensensoren. In anderen Worten werden
solche Komponenten des Fahrzeugs als starre Komponenten betrachtet, für die gilt,
dass deren magnetische Signatur identisch zwischen den Zeilensensoren ist. Bewegliche
Komponenten lassen sich daher in der Differenz der magnetischen Messdaten beabstandeter
Zeilensensoren eindeutig identifizieren.
[0090] Bei Berechnung der Differenz muss sowohl die zeitliche Verschiebung Δ
t(
t) als auch die räumliche Verschiebung Δ
n berücksichtigt werden, welche in einem vorherigen Schritt z. B. mit einer 2D-Kreuzkorrelation
bestimmt werden können.
[0091] Sind Δ
t(
t) und Δ
n bekannt, ergibt sich die Differenz zu einem anderen Zeilensensor 20.g, die als Differenzbild
D bezeichnet wird, zu

wobei
dm(i-g) die Matrix des Magnetfeldbetrag von
dm(i-g,j) ist.
[0092] Abhängig von der Bewegungsrichtung des Fahrzeugs können sich die Vorzeichen von Δ
t(
t) und Δ
n ändern. Bei einer Änderung des Vorzeichens von Δ
t(
t) bzw. Δ
n müssen in der obigen Formel die entsprechenden Argumente der Zeilensensoren 20.i
und 20.g getauscht werden.
[0093] Zur anschließenden Detektion der Räder 23.k wird zuerst das Differenzbild über eine
Schwellwertdetektion in eine binäre Matrix B gemäß

überführt, wobei
τ ein gegebener Schwellwert ist. Die Wahl des Schwellwerts
τ ist abhängig von den gemessenen Magnetfelddaten und wird für jede Messung individuell
bestimmt. Beispielsweise kann dies über folgende Vorschrift erfolgen

welche typischerweise für Schwellwertdetektion von Differenzbildern benutzt wird.
MED entspricht dem Median aller Messwerte

und MAD entspricht dem Median der absoluten Abweichung der Messwerte von MED

[0094] In der binären Matrix B werden alle zusammenhängenden Flächen beispielsweise mit
einer, aus der Computergraphik bekannten, Flutfüllung identifiziert. An diese Flächen
werden Ellipsen der Form

mit dem Mittelpunkt der Ellipse (
ct,
cn) und den Halbachsen a und b, gefittet. Das Fitten kann z. B. mit dem Levenberg-Marquardt-Algorithmus
durchgeführt werden. Um die Signaturen der Räder von anderen Störeinflüssen zu unterscheiden,
werden Bedingungen an die Form und Position der Ellipsen gestellt. Zum einen wird
überprüft, ob die Halbachsen der Ellipsen sich in Bereichen typisch für Räder befinden.
Weiterhin können anhand der Anzahl der identifizierten Räder Rückschlüsse auf den
Fahrzeugtyp gezogen werden (Pkw, Lkw, Motorrad, dreirädrige Kraftfahrzeuge). Dabei
müssen bei Pkw und Lkw die Mittelpunkte der Räder ungefähr auf einem Trapez liegen
und bei dreirädrigen Kraftfahrzeugen zumeist auf einem Dreieck, bei dem alle Innenwinkel
< 90° sind.
[0095] Anhand der Fahrzeugquerachsen bzw. der Fahrzeuglängsachsen, die durch die Mittelpunkte
der identifizierten Räder verlaufen, lässt sich der Gierwinkel
α mit hoher Genauigkeit bestimmen. Ist
eq die Richtung einer identifizierten Fahrzeugquerachse und
es die Richtung der Längsachse des Zeilensensors, so ergibt sich der Gierwinkel
α durch
α = cos
-1(
eq ·
es), wobei
eq ·
es das Skalarprodukt ist. Für die Fahrzeuglängsachse und die Sensorquerachse funktioniert
das Verfahren analog. Durch unabhängige Berechnung des Gierwinkels
α für alle identifizierten Achsen und anschließender Mittelwertbildung lässt sich der
Fehler aufgrund von Messunsicherheiten deutlich verringern.
[0096] Da die Radbereiche für eine Identifizierung nicht genutzt werden können, werden sie
in den Messdaten maskiert. Das Maskieren kann beispielsweise realisiert werden indem
die Werte der Matrizen für die betroffenen Bereiche auf einen konstanten Wert c gesetzt
werden:

[0097] Um eine vergleichbare magnetische Signatur unabhängig von der Geschwindigkeit des
Fahrzeugs aus diesen Messreihen zu erhalten, wird die zeitliche Streckung bzw. Stauchung
durch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs berücksichtigt.
[0098] Bereiche des Magnetfelds, welche durch bewegliche Komponenten erzeugt werden, werden
vorzugsweise maskiert. Dadurch kann eine vergleichbare magnetische Signatur des Fahrzeugs
bestimmt werden. Da die räumliche Auflösung längs des Autos von der Geschwindigkeit
abhängig und damit zwischen Messungen variabel ist, kann die Messdatenmatrix auf eine
vordefinierte Auflösung überführt werden.
[0099] Dazu wird abhängig von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs
v(
t) eine magnetische Fingerabdruck-Matrix

für die bis zu drei Komponenten
j ∈ {
x, y, z} des Magnetfelds aus den zeitabhängigen Magnetfeldmesswerten
m(i,j)' des i-ten Zeilensensors mithilfe von Interpolationsalgorithmen bestimmt, wobei
n = 1 ... N die Anzahl der Magnetometer ist und w = 1 ...
W die vorgegebene Anzahl der räumlichen Messpunkte in Fahrtrichtung des Fahrzeugs.
Die Fingerabdruck-Matrix wird als Binärbild bezeichnet. Das Binärbild erlaubt die
Erkennung der Starrteilkomponenten.
[0100] W ergibt sich dabei aus der typischen räumlichen Auflösung Δ
x = v/
ƒ bei einer für den Anwendungsfall typischen Geschwindigkeit des Fahrzeugs
v und einer typischen Abtastrate der Magnetometer
ƒ zu
W =
lmax/Δ
x , wobei
lmax eine obere Grenze für die Länge der zu erfassenden Fahrzeuge ist. In einer möglichen
Ausführung kann die Fingerabdruck-Matrix
F(i,j) nach geeigneter Vorprozessierung, beispielsweise durch Mittlerwertbildung über alle
Zeilensensoren i zu einer gemeinsamen magnetischen Fingerabdruck-Matrix
F(j) zusammengefügt werden.
[0101] Bei der Verwendung von vektoriellen Magnetometern kann bevorzugt der Mittelwert der
Absolutbeträge der jeweils zusammengehörigen Elemente der magnetischen Fingerabdruck-Matrix
F bestimmt werden. Die Mittlerwertbildung vermindert dabei zusätzlich die Messungenauigkeit.
Analog wird auch die binäre Matrix B durch Interpolation in eine Matrix

überführt.
[0102] Für einen anschließenden Vergleich mit Referenz-Signaturen in einer Datenbank ist
es vorteilhaft, wenn die magnetische Signatur
F an einer entsprechenden Referenz
Fref z.B. durch eine 2D-Kreuzkorrelation ausgerichtet wird. In den Referenz-Signaturen
Fref sind die Signaturen beweglicher Komponenten insbesondere bereits maskiert. Dies erleichtert
den Vergleich der erfassten magnetischen Fingerabdrücke, auch wenn verschiedene Varianten
der Zeilensensoren zum Einsatz kommen.
[0103] Analog wird auch die Matrix
B̃ an
Fref ausgerichtet. Alle Flächen, die in der binären Matrix
B̃ mit 1 markiert wurden, werden für die Identifizierung des Fahrzeugs sowohl in dem
gemessenen magnetischen Fingerabdruck F als auch in den Referenzen
Fref ausgelassen.
[0104] Da sich diese Segmente des magnetischen Fingerabdrucks bei der Überfahrt von mindestens
zwei beabstandeten Zeilensensoren verändert haben, können sie für eine Identifizierung
nicht genutzt werden. Dies ist insbesondere der Fall für bewegliche Komponenten des
Fahrzeugs, aber auch für Störeinflüsse. Letztere können beispielsweise magnetische
Objekte sein, welche sich während der Überfahrt der Zeilensensoren relativ zum Fahrzeug
bewegen und damit den magnetischen Fingerabdruck verfälschen. Bei der Maskierung wird
analog zu dem Fall der Radmaskierung vorgegangen.
[0105] Durch diesen Ansatz ist das System robust gegenüber Störeinflüssen oder Täuschungsversuchen
und liefert die nötige Genauigkeit, um z. B. Zufahrtskontrollen zu realisieren. Die
Matrix
F̃' wird dann mit Referenzen

in einer Datenbank, vorzugsweise durch eine Korrelationsanalyse verglichen. Ein Vergleich
gilt dann als positiv, wenn beispielsweise der Pearson Korrelationskoeffizient einen
Schwellwert von
rT = 0.9 überschreitet. Ist dies der Fall für mehrere Referenzen

, so wird die Referenz mit dem größten Pearson Korrelationskoeffizienten ausgewählt.
[0106] Die Amplitude des erfassten magnetischen Fingerabdrucks skaliert dabei in einer Dipolnäherung
mit

, wobei
h der vertikale Abstand zwischen den Zeilensensoren und dem Fahrzeug ist. Anhand der
detektierten Achsen bzw. Räder kann mit Hilfe einer Datenbank auf den Fahrzeugtyp
geschlossen werden. Abhängig davon lässt sich aus einer Datenbank auch die zulässige
Gesamtmasse bestimmen und damit am Messort das zulässige Gesamtgewicht. Aus der Höhe
kann dann auf das tatsächliche Gesamtgewicht des Fahrzeugs geschlossen werden, da
die Federkonstante des Fahrzeugs bekannt ist und vorzugsweise in der Datenbank ebenfalls
gespeichert ist. Dazu kann, selbst wenn für das spezifische Fahrzeug keine bekannte
Signatur aus einer Datenbank oder Ähnlichem vorhanden ist, zum Vergleich eine mittlere
Feldstärke für den jeweiligen Fahrzeugtyp verwendet werden. Ist für das Fahrzeug bereits
ein Fingerabdruck bekannt, kann durch einen Vergleich der Amplituden eine deutlich
genauere Bestimmung des Gesamtgewichts erfolgen. Insbesondere ist es dadurch möglich
eine Überladung von typischen Fahrzeugtypen zu detektieren um insbesondere eine Verkehrsüberwachung
zu realisieren.
[0107] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass auch eine Identifikation möglich ist, wenn
die Messeinheit bzw. ein Zeilensensor nicht vollständig vom Fahrzeug passiert wurde.
Dies kann z.B. bei Stellplätzen, Rampen oder Zufahrten aufgrund der Beschaffenheit
der Fahrzeuge oder der baulichen Gegebenheiten der Fall sein. Die Teilsignatur kann
dann trotzdem, unter Berücksichtigung der nicht vollständigen Erfassung, mit einem
bereits bekannten vollständig erfassten Fingerabdruck abgeglichen werden. Zur Verbesserung
der Detektionsgenauigkeit ist auch eine Kombination mit anderen Sensorsystemen, z.
B. optischen Systemen möglich.
[0108] Die Erfindung kann besonders vorteilhaft zur Identifikation von Fahrzeugen bei Einlasskontrollen
eingesetzt werden. Dazu werden beispielhaft folgende Verfahrensschritte durchgeführt:
- 1. Start der Aufnahme einer magnetischen Signatur durch einen Auslöser, z. B. das
Überschreiten eines Schwellwerts im Magnetfeld.
- 2. Vermessen einer magnetischen Signatur m(1,j) und m(2,j) durch mindestens zwei in der erwarteten Fahrtrichtung zueinander beabstandete Zeilensensoren.
Die Vermessung ist abgeschlossen, wenn das gemessene Magnetfeld wieder auf einen zuvor
bestimmten und ungestörten Grundzustand zurückfällt, oder nach Ablauf einer bestimmten
Zeit.
- 3. Bestimmen der räumlichen und zeitlichen Verschiebung der magnetischen Signaturen
zwischen den Zeilensensoren z. B. mithilfe einer 2D-Kreuzkorrelation und anschließende
Berechnung eines vektoriellen Geschwindigkeitsprofils v(t). Zusätzlich kann eine Konsistenzprüfung stattfinden, indem die Signaturen m(1,j)und m(2,j) auf ihre Ähnlichkeit, ausgedrückt z. B. durch den normalisierten Pearson Korrelationskoeffizienten,
überprüft werden. Liegt der Koeffizient unterhalb eines Schwellwertes (< 0.7), wird
eine Fehlermeldung ausgegeben.
- 4. Identifikation veränderlicher Bereiche im Differenzsignal dm(1-2) durch eine Schwellwertdetektion und Berechnung einer binären Matrix B.
- 5. Identifikation der Fahrzeugräder in der binären Matrix B.
- 6. Bestimmung des Gierwinkels α anhand der Fahrzeugquerachsen bzw. der Fahrzeuglängsachsen, die durch die Mittelpunkte
der identifizierten Räder verlaufen (siehe Figuren 2 und 5).
- 7. Korrektur der Magnetfeldmessungen und der binären Differenzmatrix B um den Gierwinkel
a, beispielsweise durch Anwendung einer geeigneten Drehmatrix.
- 8. Umrechnung der Magnetfeldmessungen Signatur m(1,j) und m(2,j) in magnetische Fingerabdrücke F(1,j) und F(2,j) mithilfe des Geschwindigkeitsprofils v(t) unund Interpolationsalgorithmen. Anschließende Mittelwertbildung F = (F(1) + F(2))/2. Überführung der binären Matrix B in B̃ durch Interpolation.
- 9. Übermittlung des finalen magnetischen Fingerabdrucks F und der binären Matrix B̃ an einen Identifikationsserver. Falls keine Kommunikationsverbindung besteht, wird
der Fingerabdruck, inklusiver noch benötigter Vorprozessierung, mit einer internen
Datenbank abgeglichen.
- 10. Maskieren ungeeigneter Segmente, markiert in der binären Differenzmatrix B̃.
- 11. Vergleich der Matrizen F' und

. Der Abgleich kann z. B. durch eine 2D Korrelation erfolgen. Ein Fingerabdruck gilt
dann als positiv zugeordnet, wenn der normalisierte Pearson Korrelationskoeffizient
über einen vordefinierten Schwellwert liegt.
- 12. Übermittlung der Ergebnisse an entsprechende Aktoren, z. B. Schranken oder Ampeln.
Bezugszeichenliste
1 |
Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung |
Δl |
Abstand zwischen zwei Magnetometern in einem Zeilensensor |
10 |
Zeilensensor-Modul |
11 |
Platine |
x |
Zurückgelegter Weg bei der Überfahrt zweier Zeilensen-soren |
12 |
Magnetometer |
13 |
Auswertschaltung |
14 |
Steckverbindung |
v |
Geschwindigkeit des Fahrzeugs |
20 |
Zeilensensoren |
d |
Abstand zwischen den Zeilensensoren |
21 |
Fahrbahn |
22 |
Fahrzeug |
ψ |
technisch bedingte zeitliche Verschiebungen zwischen den Zeilensensoren |
i |
Laufindex der Zeilendetekto- |
|
ren |
t |
Zeit |
j |
Laufindex der Magnetometer |
t0 |
Startzeitpunkt der Aufnahme einer Magnetfeldmessung |
k |
Laufindex der Räder |
tend |
Endzeitpunkt der Aufnahme einer Magnetfeldmessung |
D |
Differenzbild |
|
|
m(ij)[t0 ... tend, 1 ... N] |
zeitlich aufgelöste Magnetfeldmesswerte der j-ten Komponente des i-ten Zeilensensors |
k1 |
Zeilensensor bezogenes |
|
Koordinatensystem |
m(i)[t0 ... tend, 1 ... N] |
zeitlich aufgelöste Magnitude der Magnetfeldmesswerte des i-ten Zeilen-sensors |
k2 |
Fahrzeug bezogenes Koordinatensystem |
α |
Gierwinkel zwischen Fahrzeug und Zeilensensor |
dm(i-g,j) |
Matrix der Magnetfelddiffe-renz zwischen dem i-ten und g-ten Zeilensensor der j-ten
Komponente |
Δt |
zeitliche Verschiebung zwischen erfassten magnetischen Signaturen |
Δn |
räumliche Verschiebung zwischen erfassten magnetischen Signaturen |
dm(i-g) |
Matrix der Magnetfeldmagnitude von dm(i-g,j) |
B |
binäre Differenzmatrix |
q, p |
Matrixindizes |
|
druck-Matrix der j-ten Komponente |
i |
Schwellwert zur Bestimmung der Differenzmatrix B |
F |
Mittelwert über alle Zeilensensoren der betrags-wertigen magnetischen Fingerabdruck-Matrix |
a |
große Halbachse einer Ellipse |
b |
große Halbachse einer Ellipse |
Fref |
Referenz Fingerabdruck-Matrix aus einer Datenbank |
cn, ct |
Koordinaten des Mittelpunkts einer Ellipse |
B̃ |
Binäre Differenzmatrix interpoliert auf eine gemeinsame Auflösung |
eq |
Einheitsvektor in Richtung einer Fahrzeugquerachse |
es |
Einheitsvektor in Richtung der Längsachse eines Zeilensensors

|
F' |
maskierte FingerabdruckMatrix |
|
maskierte Referenz Fingerabdruck-Matrix |
N |
Gesamtanzahl der Magnetometer eines Zeilensensors |
c |
Konstante |
n |
Index eines Magnetometers |
rT |
Schwellwert des PearsonKorrelationskoeffizienten |
w |
Gesamtanzahl der räumlichen Messpunkte |
Δx |
Räumliche Auflösung |
w |
Index der räumlichen Messpunkte |
ƒ |
Abtastrate der Magnetometer |
F(i,j) |
Fingerabdruck-Matrix der jten Komponente des i-ten Zeilensensors |
lmax |
obere Grenze für die Länge der zu erfassenden Fahrzeuge |
F(j) |
Mittelwert über alle Zeilensensoren der Fingerab- |
l |
Länge des Fahrzeugs |
h |
vertikaler Abstand zwischen Zeilensensor und Fahrzeug |
1. Verfahren zum Identifizieren von Fahrzeugen, mit den Schritten
(i) Erfassen von Magnetometerdaten von
(a) einem ersten Magnetometer,
(b) einem zweiten Magnetometer,
(c) einem dritten Magnetometer,
(d) einem vierten Magnetometer,
(e) einem fünften Magnetometer und
(f) zumindest einem sechsten Magnetometer,
(g) wobei zumindest drei Magnetometer entlang einer ersten Geraden angeordnet sind
und einen ersten magnetischen Zeilensensor bilden,
(h) wobei zumindest drei Magnetometer entlang einer zweiten Geraden angeordnet sind
und einen zweiten magnetischen Zeilensensor bilden, wobei die zweite Gerade entlang
der ersten Geraden verläuft,
sodass ein Magnetfelddatensatz erhalten wird, der zumindest ein in zumindest zwei
Dimensionen ortsaufgelöstes, vom Fahrzeug hervorgerufenes Magnetfeld beschreibt, und
(ii) Identifizieren eines Fahrzeugtyps und/oder eines Fahrzeugs anhand des Magnetfelddatensatzes.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Identifizieren des Fahrzeugtyps anhand des Magnetfelddatensatzes die folgenden
Schritte aufweist:
(i) Erfassen einer magnetischen Starrteil-Signatur von nicht-rotierenden Komponenten
des Fahrzeugs aus dem Magnetfelddatensatz und
(ii) Identifizieren eines Fahrzeugtyps anhand der magnetischen Starrteil-Signatur.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen einer magnetischen Starrteil-Signatur die folgenden Schritte aufweist:
(i) Ermitteln derjenigen Bereiche, in denen das von den zumindest zwei Zeilensensoren
gemessene Magnetfeld innerhalb einer vorgegebenen Fehlertoleranz ausschließlich durch
eine Translation eines festen Magnetfeldwerts mit einer Fahrzeuggeschwindigkeit beschreibbar
ist, sodass Starrteil-Bereiche erhalten werden und/oder
(ii) Ermitteln von zumindest zwei Bereichen, in denen das von den zumindest zwei Zeilensensoren
gemessene Magnetfeld nicht innerhalb der vorgegebenen Fehlertoleranz durch eine Translation
eines festen Magnetfeldwerts mit einer Fahrzeuggeschwindigkeit beschreibbar ist, sodass
zumindest vier Radbereiche erhalten werden, und danach Berechnen der Starrteil-Bereiche
durch Maskieren der Radbereiche aus der ortsaufgelösten Magnetisierung.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den Schritt:
automatisches Kompensieren eines Einflusses eines Gierwinkels zwischen der Soll-Fahrtrichtung
und einer Ist-Fahrtrichtung eines Fahrzeugs, das über die Zeilensensoren fährt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(i) Berechnen eines Differenzbilds (D) aus
• einem Erstzeilensensorbild, das die ortsaufgelöste Magnetisierung beschreibt, die
vom ersten Zeilensensor gemessen wurde, und
• einem Zweitzeilensensorbild, das die ortsaufgelöste Magnetisierung beschreibt, die
vom zweiten Zeilensensor gemessen wurde,
(ii) Bestimmen eines Binärbilds aus dem Differenzbild mittels eines Schwellenwertfilters,
(iii) Bestimmen zumindest einer zusammenhängenden Fläche im Binärbild und
(iv) Setzen der zumindest einen zusammenhängenden Fläche entweder als Starrteil-Bereich
oder als Radbereiche.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Identifizieren des Fahrzeugs anhand des Magnetfelddatensatzes die folgenden Schritte
aufweist:
(i) Skalieren einer Zeitkomponente der Magnetometerdaten des Magnetfelddatensatzes,
wobei die Zeitkomponente so gewählt ist, dass sie einem Überfahren des zumindest einen
Magnetometers mit einer vorgegebenen Soll-Fahrgeschwindigkeit entspricht, und/oder
Normieren einer Signalstärke der Magnetometerdaten,
sodass ein skalierter Magnetfelddatensatz erhalten wird,
(ii) Auslesen von Referenz-Magnetfelddatensätzen aus einer Datenbank, die eine Vielzahl
an Referenz-Magnetfelddatensätzen unterschiedlicher Fahrzeuge enthält,
(iii) für die Referenz-Magnetfelddatensätze jeweils Bestimmen eines Ähnlichkeitsparameters,
der eine Ähnlichkeit der skalierten Messfelddaten des Magnetfelddatensatzes mit den
Referenz-Magnetfelddaten des Referenz-Magnetfelddatensatzes kodiert, und
(iv) Identifizieren eines Fahrzeugs anhand des Ähnlichkeitsparameters.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(i) Erfassen eines Berechtigungsparameters, der mit dem Referenz-Magnetfelddatensatz
verknüpft ist, der das Fahrzeug identifiziert und
(ii) Abgeben eines Signals an eine Zufahrtsfreigabevorrichtung, sodass diese einen
Fahrweg für das Fahrzeug
- freigibt, wenn der Berechtigungsparameter die Berechtigung dazu kodiert, und
- nicht freigibt, wenn der Berechtigungsparameter die Berechtigung dazu nicht kodiert.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetfelddaten das Magnetfeld in zumindest zwei Dimensionen, insbesondere in
drei Dimensionen, beschreiben.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(a) Auslesen einer Gesamtmasse des Fahrzeugs aus einer Datenbank anhand des Ähnlichkeitsparameters
oder des Fahrzeugtyps, und
(b) Senden eines Signals an die Zufahrtsfreigabevorrichtung, das von der Gesamtmasse
abhängt und/oder
Senden eines Signals, das die Gesamtmasse kodiert, an eine Überwachungsvorrichtung.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(a) Bestimmen eines Signalintensitätsparameters, der eine Stärke des Magnetfelds kodiert,
aus den Magnetfelddaten und
(b) Bestimmen der Gesamtmasse aus dem Signalintensitätsparameter und dem skalierten
Magnetfelddatensatz.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) eine Abtastfrequenz zumindest eines [insbesondere einer Mehrzahl, vorzugsweise
aller] Magnetometers zumindest 50 Hertz beträgt und/oder
(b) für zumindest drei entlang der Geraden angeordnete Magnetometer gilt, dass der
Abstand benachbarter Magnetometer höchstens 30 Zentimeter beträgt.
12. Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung zum Identifizieren von Fahrzeugen, mit
(a) einem ersten Magnetometer zum Erfassen von Erstmagnetometerdaten,
(b) einem zweiten Magnetometer zum Erfassen von Zweitmagnetometerdaten,
(c) einem dritten Magnetometer zum Erfassen von Drittmagnetometerdaten,
(d) einem vierten Magnetometer zum Erfassen von Viertmagnetometerdaten,
(e) einem fünften Magnetometer zum Erfassen von Fünftmagnetometerdaten,
(f) zumindest einem sechsten Magnetometer zum Erfassen von Sechstmagnetometerdaten
und
(g) einer Auswerteschaltung zum automatischen
Erfassen der Magnetometerdaten und
Identifizieren eines Fahrzeugs oder Fahrzeugtyps anhand der Magnetometerdaten,
dadurch gekennzeichnet, dass
(h) zumindest drei Magnetometer entlang einer ersten Geraden angeordnet sind und einen
ersten magnetischen Zeilensensor bilden,
(i) zumindest drei Magnetometer entlang einer zweiten Geraden angeordnet sind und
einen zweiten magnetischen Zeilensensor bilden, wobei die zweite Gerade entlang der
ersten Geraden verläuft, und
(j) die Magnetfelddaten eine zeitliche Änderung eines statischen Magnetfelds beschreiben,
und
(k) die Auswerteschaltung ausgebildet ist zum automatischen Durchführen eines Verfahrens
gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.
13. Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Auswerteeinheit ausgebildet ist zum automatischen Durchführen eines Verfahrens
mit den Schritten:
(i) Bestimmen einer Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit aus den Magnetfelddaten von zwei der
entlang der Geraden angeordneten Magnetometern und
(ii) Skalieren der Zeitkomponente der Magnetfelddaten des Magnetfelddatensatzes, wobei
die Zeitkomponente so gewählt ist, dass sie einem Überfahren des zumindest einen Magnetometers
mit der vorgegebenen Soll-Fahrgeschwindigkeit entspricht, anhand der Ist-Fahrzeuggeschwindigkeit.
14. Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) zumindest die drei entlang einer Geraden angeordneten Magnetometer auf gleicher
Höhe angeordnet sind und
(b) zumindest drei Magnetometer auf einer zweiten Höhe angeordnet sind, die sich von
der ersten Höhe um eine Höhendifferenz unterscheidet.
15. Bauwerk mit
(a) einer Fahrbahn für Fahrzeuge, wobei die Fahrbahn eine Fahrbahn-Fahrtrichtung hat,
und
(b) einer Fahrzeug-Identifikationsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
die angeordnet ist zum Identifizieren eines Fahrzeugtyps von auf der Fahrbahn fahrenden
Fahrzeugen.