Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufprallprotektor gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Textilhalterungsvorrichtung
mit einem erfindungsgemässen Aufprallprotektor.
[0002] Derartige Aufprallprotektoren umfassen insbesondere Schienbeinschoner, welche mitunter
auch als Schienbeinschützer, Beinschienen, Unterschenkelschützer oder Unterschenkelschoner
bezeichnet werden und in den Bereich der Sportschutzausrüstung gehören. Diese dienen
primär dem Schutz des Schienbeins gegen äussere Gewalteinwirkungen, die durch Kräfte,
welche etwa in Zweikämpfen, Zusammenstoss- oder Aufprallsituationen auftreten, hervorgerufen
werden. Typische Sportarten, in denen Aufprallprotektoren regelmässig zum Einsatz
kommen umfassen zum Beispiel Fussball, Futsal, American Football, Feldhockey, Eishockey,
Cricket, Motorsport, Fahrradsport sowie Kampfsport. Die Protektoren sind aber grundsätzlich
auch für alle anderen Körperteile einsetzbar, wie etwa Schultern, Hüften, Oberschenkel,
Brust, Rücken/Wirbelsäule, Genitalbereich, Bauch, Hand, Kopf oder Ellenbogen. Üblicherweise
bestehen solche Aufprallprotektoren aus Kunststoff und/oder Schaumstoff.
[0003] Andererseits finden derartige Aufprallprotektoren auch im medizinischen Bereich Anwendung
und zwar beispielsweise als Hüftprotektoren, Armprotektoren, Beinprotektoren, Schulterprotektoren,
Rückenprotektoren etc., welche etwa in Krankenhäusern oder in Alten- und Pflegeheimen
zum Schutz von Patienten bei allfälligen Stürzen als Prophylaxe eingesetzt werden.
Ein weiterer Anwendungsbereich für Aufprallprotektoren ist die Physiotherapie.
Stand der Technik
[0004] Aus der
DE 30 11 566 A1 sind beispielsweise Unterschenkelschützer, insbesondere Schienbeinschützer für Sportler
bekannt. Diese bestehen aus einer die zu schützenden Bereiche des Beines abdeckenden
Schale aus Kunststoffmaterial wobei diese Schale aus zwei verschiedenen Kunststoffmaterialien
unterschiedlicher Härte besteht, wobei das eine Material für die eigentlichen Schlagschutzzonen
dient und diese Schlagschutzzonen mit dem zweiten Material umspritzt sind. Dabei bestehen
die eigentlichen Schlagschutzzonen aus dem härteren Kunststoffmaterial, etwa aus Polypropylen,
und die umgebenden Partien aus dem Kunststoffmaterial geringerer Härte, etwa aus einem
Polyurethanschaum.
[0005] Derartige Unterschenkelschützer haben sich in der Praxis zwar als zweckmässig erwiesen,
allerdings ist sind aus wenig umweltfreundlichen Materialien gefertigt, so dass gerade
im Hinblick auf die immer wichtiger werdende Frage der Nachhaltigkeit Verbesserungspotential
besteht. Darüber hinaus können die für die bekannten Schienbeinschützer verwendeten
Kunststoffmaterialien Allergien bei den Benutzern auslösen, so dass auch in dieser
Hinsicht Bedarf an innovativen Produkten besteht. Zudem werden die aus Plastik hergestellten
Aufprallprotektoren von vielen Sportlern als einschränkend bzw. als unangenehm beim
Tragen empfunden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Aufprallprotektor
vorzuschlagen, welcher eine mindestens vergleichbare Schutzwirkung aufweist wie beispielsweise
die bekannten Aufprallprotektor, dabei aber zudem aus rezyklierbaren und gesundheitlich
unbedenklichen Material herstellbar ist und einen erhöhten Tragekomfort aufweist.
Darstellung der Erfindung
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch einen Aufprallprotektor gelöst, wie er im
unabhängigen Anspruch 1 definiert ist. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Das Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Ein Aufprallprotektor, welcher insbesondere
zum Schutz vor äusserer Krafteinwirkung dient. Der Aufprallprotektor weist einen Grundkörper
mit einer Innenseite und mit einer Aussenseite auf. Dabei ist der Grundkörper vorzugsweise
konvex nach aussen hin gewölbt. Der Grundkörper ist aus einem Korkmaterial, insbesondere
aus einem Presskorkmaterial, gebildet.
[0009] Der Begriff "Innenseite" bezeichnet vorliegend die dem jeweils zu schützenden Körperteil,
wie etwa dem Schienbein, des Benutzers zugewandte Seite des Grundkörpers.
[0010] Der Begriff "Aussenseite" bezeichnet vorliegend die dem zu schützenden Körperteil,
wie etwa dem Schienbein, des Benutzers abgewandte Seite des Grundkörpers.
[0011] Der Begriff "Korkmaterial" bezeichnet vorliegend jedwedes Material welches aus Korkrinde,
Korkresten, Korkspänen, Korkstücken sowie aus Korkabfällen besteht. Der Aufprallprotektor
kann grundsätzlich auch einstückig aus Korkrinde hergestellt bzw. ausgestanzt sein
oder aber er kann aus mehreren Teilen/Teilchen bestehen, welche ggf. miteinander verklebt
und/oder verpresst sind.
[0012] Der Begriff "Presskorkmaterial" bezeichnet vorliegend insbesondere aus einem Granulat
hergestelltes Korkmaterial, welches mit einem Bindemittel versetzt und verpresst wird.
Es sind auch Ausführungsformen denkbar, in welchen das Korkgranulat mit einem elastomeren
Material versetzt wird, wie beispielsweise Kautschuk.
[0013] Die konvexe Wölbung des Grundkörpers kann je nach Einsatzbereich unterschiedlich
stark ausfallen. Es sind allerdings auch ungewölbte Formen für den Grundkörper denkbar,
welche im Wesentlichen plattenartig ausgebildet sind.
[0014] Vorzugsweise ist der Grundkörper aus einem vollverpressten Korkmaterial gebildet.
Unter dem Begriff "vollverpresst" wird vorliegend verstanden, dass der Grundkörper
nur aus einer einzigen Lage bzw. Schicht aus Presskorkmaterial besteht.
[0015] In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der Grundkörper aus mehreren
Lagen eines verpressten Korkmaterials (d.h. insbesondere eines Presskorkmaterials)
gebildet, wobei die mehreren Lagen aus verpresstem Korkmaterial vorzugsweise miteinander
verklebt sind. Im Falle von beispielsweise drei Lagen (bzw. Schichten) wäre zwischen
der inneren und der mittleren Lage/Schicht sowie zwischen der mittleren und der äusseren
Lage/Schicht jeweils eine Klebeschicht vorgesehen, welche vorzugsweise aus einem lösungsmittelfreien
Kontaktkleber (z.B. D310) gebildet wird. Es können insbesondere zwei, drei, vier,
fünf, sechs, sieben, acht, neun oder zehn oder mehr Lagen/Schichten vorgesehen sein.
[0016] Beide vorgenannten Ausführungsformen gewährleisten ein besonderes ausgeprägtes Absorbieren,
Dämmen und Teilen bzw. Ableiten der von aussen einwirkenden Kräfte. Zudem kann eine
stark ausgeprägte Bruchhemmung und Bruchresistenz erzielt werden. Weiterhin kann generell
die Elastizität der Aufprallprotektoren erhöht werden sowie auch deren Stabilität,
insbesondere mit Blick auf eine optimale Druckfestigkeit, Zugfestigkeit und Rissfestigkeit.
[0017] Vorzugsweise weist der Grundkörper an seiner Innenseite eine aus mehreren von der
Innenseite des Grundkörpers abstehenden ersten Strukturelementen gebildete Anliegestruktur
auf, welche vorzugsweise konfiguriert ist ein Verrutschen des Aufprallprotektors relativ
zum jeweils zu schützenden Körperteil zu unterbinden. Eine gewisse Beweglichkeit,
etwa bei stark ausgeprägten bzw. extremen Bewegungen soll aber stets gewährleistet
bleiben. Zudem vermag die Anliegestruktur die Dehnbarkeit zu erhöhen, Rissbildung
zu vermeiden und Kräfte gezielt abzulenken.
[0018] Vorzugsweise sind die ersten Strukturelemente als runde, ovale, dreieckige, quadratische,
rechteckige, fünfeckige, sechseckige und/oder mehreckige Strukturelemente ausgebildet.
Diese Geometrien haben sich als besonders effizient erwiesen; sie können je nach Körperpartie
und/oder Sportart auch kombiniert werden, um etwa spezielle Haft- bzw. Gleiteigenschaften
zu erzielen. Vorzugsweise weisen die ersten Strukturelemente eine im Wesentlichen
flache Oberseite auf, d.h. welche zum Beispiel am Schienbein zum Anliegen kommt.
[0019] Vorzugsweise stehen die ersten Strukturelemente von 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise von
2 mm bis 4 mm, weiter vorzugsweise von 2.5 mm bis 3.5 mm von der Innenseite des Grundkörpers
ab. Diese Abstände haben sich als besonders praktisch erwiesen, da eine gewisse Luftzirkulation
gewährleistet wird und ggf. Schweiss leichter abfliessen kann. Zudem kann hierdurch
ein optimaler Kräftefluss erzielt werden, d.h. die Kräfte können optimal abgeleitet
bzw. geteilt werden.
[0020] Vorzugsweise betragen die Zwischenelementabstände zwischen den einzelnen ersten Strukturelementen
von 2 mm bis 20 mm, vorzugsweise von 3 mm bis 18 mm, weiter vorzugsweise von 4 mm
bis 15 mm und noch weiter vorzugsweise von 5 mm bis 10 mm. Unter "Zwischenelementabstand"
wird vorliegend der kleinste Abstand zwischen zwei benachbarten Strukturelementen
(bzw. deren Aussenumfang) verstanden Hierdurch können die vorgenannten Vorteile bzgl.
der Höhenabstände noch verstärkt werden. Die ersten Strukturelemente nehmen vorzugsweise
30 % bis 90 %, vorzugsweise 40 % bis 80 %, weiter vorzugsweise 50 % bis 70 % der Oberfläche
der Innenseite des Grundkörpers ein.
[0021] Vorzugsweise weist der Grundkörper an seiner Aussenseite eine aus einem oder aber
aus mehreren von der Aussenseite des Grundkörpers abstehenden zweiten Strukturelement(en)
gebildete Schutzstruktur auf, welche vorzugsweise konfiguriert ist die Festigkeit
des Aufprallprotektors zu erhöhen. Zum einen kann auf diese Weise der Aufprallschutz
erhöht werden, andererseits kann so zudem die Stabilität des Aufprallprotektors insgesamt
erhöht werden, z.B. gegen ein ungewolltes Brechen. Darüber hinaus kann die Schutzstruktur
auch die Dehnbarkeit erhöhen, Rissbildung vermeiden und Kräfte gezielt ablenken. Die
mehreren zweiten Strukturelemente weisen regelmässig dieselben oder ähnliche Geometrien
auf wie die ersten Strukturelemente.
[0022] Vorzugsweise ist ein (einziges) zweites Strukturelement vorgesehen, welches mittig
auf der Aussenseite des Grundkörpers angeordnet ist und welches vorzugsweise im Wesentlichen
parallel zu den Längsseiten und/oder den Querseiten des Aufprallprotektors verläuft.
Hierdurch können ein besonders wirksamer Aufprallschutz sowie eine besonders hohe
Stabilität erreicht werden.
[0023] Vorzugsweise steht das eine zweite Strukturelement oder aber stehen die mehreren
zweiten Strukturelemente von 1 mm bis 8 mm, vorzugsweise von 2 mm bis 6 mm, weiter
vorzugsweise von 3 mm bis 5 mm von der Aussenseite des Grundkörpers ab. Auf diese
Weise können die Schutzwirkung und der Kräftefluss weiter verbessert werden. Die Zwischenelementabstände
bei den zweiten Strukturelementen entsprechenden den Zwischenelementabständen bei
den ersten Strukturelementen.
[0024] Vorzugsweise liegt die Dichte des Korkmaterials, insbesondere des Presskorkmaterials,
zwischen etwa 150 kg/m
2 und etwa 800 kg/m
2, vorzugsweise zwischen etwa 170 kg/m
2 und etwa 500 kg/m
2, weiter vorzugsweise zwischen etwa 190 kg/m
2 und etwa 400 kg/m
2 und noch weiter vorzugsweise zwischen etwa 200 kg/m
2 und etwa 300 kg/m
2. In diesen Bereichen kann durch die entsprechende Deformierbarkeit des Korks eine
besonders guter Aufprallschutz bzw. eine besonders gute Kraftaufnahme erzielt werden.
Kork als mit Luftzellen versehenes Material kann bis auf die Hälfte (oder gar 70 %)
seiner Dicke zusammengedrückt werden, so dass die von aussen wirkenden Kräfte je nach
Korkdichte (und -dicke) unterschiedlich abgelenkt werden. Zudem federt der Kork anschliessend
wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Kork weist zudem besonders gute Dämmeigenschaften
auf.
[0025] Vorzugsweise beträgt die Korngrösse des Korkmaterials, insbesondere des Presskorkmaterials,
von 0.025 mm bis 10 mm, vorzugsweise von 0.3 mm bis 5 mm und weiter vorzugsweise von
0.4 mm bis 1 mm. Mit den entsprechenden Korngrössen können die vorgenannten Effekte
noch gesteigert werden. Je nach Region des Aufprallprotektors können sich allerdings
die Dichte und die Korngrösse verändern bzw. im Hinblick auf spezielle Anforderungen
angepasst werden.
[0026] Vorzugsweise beträgt die Dicke des Grundkörpers von 1 mm bis 200 mm, bevorzugt von
1 mm bis 80 mm, weiter vorzugsweise von 1 mm bis 12 mm, weiter vorzugsweise von 2
mm bis 10 mm, weiter vorzugsweise von 3 mm bis 8.5 mm und noch weiter vorzugsweise
von 4 mm bis 6 mm. Hierdurch ergibt sich eine optimale Schutzwirkung sowie gleichzeitig
ein optimaler Tragekomfort. Insbesondere im Fall von Aufprallprotektoren für den Rücken-
und Hüftbereich können die Grundkörper aus einer Vielzahl von miteinander verklebten
Lagen/Schichten gebildet sein, so dass sich im Extremfall Dicken für den Grundkörper
von bis zu 20 cm ergeben können. Im Falle von Schienbeinschonern sind bevorzugt drei
Lagen/Schichten miteinander verklebt, was regelmässig zu einer maximalen Dicke von
ungefähr 12 mm führt. Dieselben Dicken können aber auch beim Vollverpressen erzielt
werden.
[0027] Vorzugsweise dienen als Bindemittel für das Korkmaterial, insbesondere das Presskorkmaterial,
Polyurethan-Kunstharze, Phenolharze (Formaldehydharz), Melaminharze oder pflanzliche
Harze dienen. Hierdurch kann ein besonders fester Verbund gewährleistet werden.
[0028] Vorzugsweise weisen die Innenseite und/oder die Aussenseite des Grundkörpers eine
Oberflächenbearbeitung in Form einer Mehrfach-Vorversiegelung, einer Bedruckung, einer
Beizung, einer Imprägnierung, einer Lackierung, einer Lasierung, einer Ölung, eines
Wachsens und/oder einer Gravur auf.
[0029] Die erfindungsgemässen Aufprallprotektoren können dabei mittels Gravur personalisiert
oder mittels Bedrucken farbig oder schwarz-weiss gestaltet werden. Auch eine farbige
Granulatwahl ist möglich.
[0030] Kork als Rohmaterial aus einer natürlich nachwachsenden Baumrinde ist für die Herstellung
der erfindungsgemässen Aufprallprotektoren neben den vorteilhaften Schutzaspekten
auch besonders umweltfreundlich, da auf Plastik und Synthetik verzichtet werden kann.
Auf diese Weise kann ein zeitgemässer Konsum befördert werden inklusive einer Wertevermittlung
auf allen Ebenen, d.h. vom Sportler bis zu den Vereinen und Organisationen bzw. Verbänden.
[0031] Schliesslich sei noch angemerkt, dass etwa bei herkömmlichen Schienbeinschonern aus
Plastik oftmals in der Kniekehle oder auch direkt am Schienbein Allergien sowie Rötungen
und Juckreize auftreten. Dagegen verursacht Kork als natürlich nachwachsender Rohstoff
keinerlei Hautprobleme und ist überdies geruchsneutral. Dank des in seinen Zellwänden
enthaltenen Suberins sowie der Ceroide, ist Kork praktisch undurchlässig für Flüssigkeiten,
Milben, Bakterien Schädlinge, Fäulnis, Chemikalien und Gase. Kork ist somit in der
taktilen und haptischen Wahrnehmung juckfrei, milben- und allergenfrei. Ausserdem
ist Kork beim Tragen kaum spürbar und unterstützt durch seine Leichtigkeit eine bislang
ungekannte Körperfreiheit während des Sports.
[0032] Die erfindungsgemässen Aufprallprotektoren können direkt auf der Haut getragen werden
oder aber sie können in ein Textilfutter bzw. in eine Textilhalterungsvorrichtung,
wie etwa ein Hemd, eine Hose, einen Strumpf etc. eingesteckt werden. Diesbezüglich
weist die Textilhalterungsvorrichtung vorzugsweise geeignete Taschen auf, in welche
die Aufprallprotektoren eingesteckt werden können. Die Aufprallprotektoren können
aber auch in die Textilhalterungsvorrichtung eingenäht, eingebettet oder eingeschweisst
sein.
[0033] Die vorliegende Erfindung umfasst in einem weiteren Aspekt eine Textilhalterungsvorrichtung
mit einem erfindungsgemässen Aufprallprotektor. Die Textilhalterungsvorrichtungen
können aus natürlichen oder künstlichen Stoffen bzw. Fasern hergestellt sein. Zudem
weisen sie bevorzugt Taschen auf, in die die Aufprallprotektoren eingebracht werden
können. Die Taschen können offen sein oder zugenäht sein. Sie können auch etwa mittels
eines Reiss- oder Klettverschlusses verschliessbar sein. Zudem können die Aufprallprotektoren
in die Textilhalterungsvorrichtung eingeschweisst sein. Die Aufprallprotektoren können
aber auch aussen auf die Textilhalterungsvorrichtung aufgebracht sein, d.h. zum Beispiel
aufgenäht oder aufgeklebt sein.
[0034] Die erfindungsgemässen Aufprallprotektoren können als Schienbeinschoner in den üblichen
Grössen und Dicken hergestellt und können auch unterschiedliche Härtegrade aufweisen
(d.h. von soft bis hard). Übliche Grössendimensionen umfassen XS (11cm bis 12 cm),
S (12 cm bis 13.5 cm), M (13.5 cm bis 15 cm), L (15 cm bis 16.5 cm), XL (16.5 cm bis
18 cm) und XXL (18 cm bis 19.5 cm). Die gängigsten Dicken umfassen 3 mm bis 8 mm.
Je nach Grösse und Musterstruktur im an der Innen- bzw. Aussenseite können sie unterschiedlich
hergestellt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0035] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung mit Hilfe der schematischen Zeichnung.
Insbesondere wird im Folgenden ein erfindungsgemässer Aufprallprotektor unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen detaillierter beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors mit einem
vollverpressten Grundkörper, sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie
A - A;
- Fig. 2:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors mit einem
vollverpressten Grundkörper und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
an der Innenseite, sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie A - A;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors mit einem
vollverpressten Grundkörper und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
an der Innenseite und einer Schutzstruktur mit mehreren Strukturelementen an der Aussenseite,
sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie A - A;
- Fig. 4:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors mit einem
vollverpressten Grundkörper und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
an der Innenseite und einer Schutzstruktur mit einem Strukturelement an der Aussenseite,
sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie A - A;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors mit einem
dreilagigen Grundkörper, sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie A -
A;
- Fig. 6:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors mit einem
dreilagigen Grundkörper und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen an
der Innenseite, sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie A - A;
- Fig. 7:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors mit einem
dreilagigen Grundkörper und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen an
der Innenseite und einer Schutzstruktur mit mehreren Strukturelementen an der Aussenseite,
sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie A - A;
- Fig. 8:
- einen erfindungsgemässer perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Aufprallprotektors
mit einem dreilagigen Grundkörper und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
an der Innenseite und einer Schutzstruktur mit einem Strukturelement an der Aussenseite,
sowie eine Schnittansicht desselben entlang der Linie A - A;
- Fig. 9
- ein Ausführungsbeispiel für eine Textilhalterungsvorrichtung, in welche ein erfindungsgemässer
Aufprallprotektor als Hüftschutz eingebracht wird; und
- Fig. 10
- ein Ausführungsbeispiel für eine Textilhalterungsvorrichtung, auf welche erfindungsgemässe
Aufprallprotektoren als Hüft-, Genital- und Leistenschutz aufgebracht sind.
Weg(e) zur Ausführung der Erfindung
[0036] Bestimmte Ausdrücke können in der folgenden Beschreibung aus praktischen Gründen
verwendet werden und sind nicht einschränkend zu verstehen. Die Wörter "rechts", "links",
"unten" und "oben" bezeichnen Richtungen in der Zeichnung, auf die Bezug genommen
wird. Die Ausdrücke "nach innen", "nach aussen" "unterhalb", "oberhalb", "links",
"rechts" oder ähnliche werden zur Beschreibung der Anordnung bezeichneter Teile zueinander,
der Bewegung bezeichneter Teile zueinander und der Richtungen hin zum oder weg vom
geometrischen Mittelpunkt der Erfindung sowie benannter Teile derselben wie in den
Figuren dargestellt verwendet. Diese räumlichen Relativangaben umfassen auch andere
Positionen und Ausrichtungen als die in den Figuren dargestellten. Zum Beispiel wenn
ein in den Figuren dargestelltes Teil umgedreht wird, sind Elemente oder Merkmale,
die als "unterhalb" beschrieben sind, dann "oberhalb". Die Terminologie umfasst die
oben ausdrücklich erwähnten Wörter, Ableitungen von denselben und Wörter ähnlicher
Bedeutung.
[0037] Um Wiederholungen in den Figuren und der zugehörigen Beschreibung der verschiedenen
Aspekte und Ausführungsbeispiele zu vermeiden, sollen bestimmte Merkmale als gemeinsam
für verschieden Aspekte und Ausführungsbeispiele verstanden werden. Das Weglassen
eines Aspekts in der Beschreibung oder einer Figur lässt nicht darauf schliessen,
dass dieser Aspekt in dem zugehörigen Ausführungsbeispiel fehlt. Vielmehr kann ein
solches Weglassen der Klarheit und dem Verhindern von Wiederholungen dienen. In diesem
Zusammenhang gilt für die gesamte weitere Beschreibung folgende Festlegung: Sind in
einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten, aber im
unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung
in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Sind ausserdem im unmittelbar
zu einer Figur gehörigen Beschreibungstext Bezugszeichen erwähnt, die in der zugehörigen
Figur nicht enthalten sind, so wird auf die vorangehenden und nachstehenden Figuren
verwiesen. Ähnliche Bezugszeichen in zwei oder mehreren Figuren stehen für ähnliche
oder gleiche Elemente.
[0038] Fig. 1 veranschaulicht eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines
Aufprallprotektors 1 mit einem vollverpressten Grundkörper 2, sowie eine Schnittansicht
desselben entlang der Linie A - A. Der Grundkörper 2 des Schienenbeinschoners 1 weist
eine Oberseite 3a und eine Unterseite 3b (auch Querseiten genannt) sowie eine rechte
Seite 4a und eine linke Seite 4b (auch Längsseiten genannt) auf, wobei die Längsseiten
4a, 4b leicht keilförmig von der Oberseite 3a zu der Unterseite 3b verlaufen. Der
Grundkörper 2 ist von der Innenseite 5 zur Aussenseite 6 hin konvex gewölbt, wobei
die Wölbung im Bereich der Oberseite 3a tendenziell etwas ausgeprägter ist als im
Bereich der Unterseite 3b. Der Grundkörper 2 weist eine Dicke D auf, welche sich insbesondere
auf den mittleren Teil des Grundkörpers 2 bezieht und welche grundsätzlich konstant
ist; allerdings sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen die Dicke D in Richtung
der Längsseiten 4a, 4b und etwas abnimmt. Die Innenseite 5 ist im Wesentlichen glatt
ausgebildet; sie kann jedoch eine gewisse Textur bzw. Rauigkeit aufweisen, um die
Rutschfestigkeit zu erhöhen.
[0039] In
Fig. 2 wird eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Aufprallprotektors
1 mit einem vollverpressten Grundkörper 2 illustriert. Hier weist der Grundkörper
2 eine Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen 7 an der Innenseite 5 auf, welche
ebenfalls die Rutschfestigkeit erhöhen sollen und zudem eine gewisse Luftzirkulation
und einen Ableiten von Flüssigkeit wie etwa Schweiss gewährleisten sollen. Zudem können
hierdurch die Kräfte optimal abgeleitet bzw. geteilt werden. Die Dicke D bezieht sich
auf die Dicke des Grundkörpers 2 ohne die Höhe der Strukturelemente 7. Die inneren
Strukturelemente 7 sind in diesem Ausführungsbeispiel sechseckig ausgestaltet und
verjüngen sich in Richtung weg von der Innenseite 5 pyramidenstumpfförmig. Der Zwischenelementabstand
Z bezeichnet den kleinsten Abstand zwischen zwei benachbarten Strukturelementen 7
(d.h. von Aussenumfang zu Aussenumfang). Der Zwischenelementabstand Z kann im mittleren
Bereich der Innenseite 5 des Grundkörpers 2 kleiner sein als im Bereich der Längsseiten
4a, 4b.
[0040] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Aufprallprotektors
1 mit einem vollverpressten Grundkörper 2 und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
7 an der Innenseite 5 sowie einer Schutzstruktur mit mehreren Strukturelementen 8
an der Aussenseite 6, welche den wesentlichen Unterschied gegenüber dem Ausführungsbeispiel
gemäss
Fig. 2 ausmacht. Die äusseren Strukturelemente 8 sind in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls
sechseckig ausgestaltet und verjüngen sich in Richtung weg von der Aussenseite 6 pyramidenstumpfförmig.
Der Zwischenelementabstand Z bezeichnet den kleinsten Abstand zwischen zwei benachbarten
Strukturelementen 8 (d.h. von Aussenumfang zu Aussenumfang). Der Zwischenelementabstand
Z kann im mittleren Bereich der Aussenseite 6 des Grundkörpers 2 kleiner sein als
im Bereich der Längsseiten 4a, 4b. Aufgrund des sich nach unten hin keilförmig verjüngenden
Grundkörpers 2 sind im Bereich der Oberseite 3a mehr Strukturelemente 8 angeordnet
als im mittleren Bereich und im mittleren Bereich mehr Strukturelemente 8 als im Bereich
der Unterseite 3b.
[0041] Anhand von
Fig. 4 wird eine perspektivische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines Aufprallprotektors
1 mit einem vollverpressten Grundkörper 2 und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
7 an der Innenseite 5 sowie einer Schutzstruktur mit nur einem Strukturelement 8 an
der Aussenseite 6, gezeigt. Das eine Strukturelement 8 steht weiter von der Aussenseite
6 des Grundkörpers 2 ab, als es bei den mehreren Strukturelementen 8 gemäss dem vorangegangen
Ausführungsbeispiel der Fall ist (d.h. es kann auch eine Dicke aufweisen, welche der
Dicke D des Grundkörpers 2 entspricht) und es ist im Wesentlichen mittig auf der Aussenseite
6 des Grundkörpers 2 angeordnet. Hierdurch kann ein noch effizienterer Aufprallschutz
für den jeweils zu schützenden Körperteil, wie etwa das Schienbein, gewährleistet
werden, d.h. insbesondere für im Wesentlichen rechtwinklig wirkende Kräfte. Das eine
Strukturelement 8 läuft von oben nach unten etwa keilförmig zusammen, d.h. vorzugsweise
im Wesentlichen parallel zu den Längsseiten 4a, 4b. Seine Dicke kann von oben nach
unten etwas abnehmen.
[0042] Fig. 5 veranschaulicht eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines
Aufprallprotektors 1 mit einem dreilagigen Grundkörper 2, sowie eine Schnittansicht
desselben entlang der Linie A - A. Der Grundkörper 2 des Schienenbeinschoners 1 weist
eine Oberseite 3a und eine Unterseite 3b (auch Querseiten genannt) sowie eine rechte
Seite 4a und eine linke Seite 4b (auch Längsseiten genannt) auf, wobei die Längsseiten
4a, 4b leicht keilförmig von der Oberseite 3a zu der Unterseite 3b verlaufen. Insbesondere
ist der Grundkörper 2 aus drei Lagen bzw. Schichten gebildet, und zwar einer die Innenseite
5 umfassenden inneren Schicht 2a, einer mittleren Schicht 2b sowie einer die Aussenseite
6 umfassenden äusseren Schicht 2c. Die innere Schicht 2a und die äussere Schicht 2c
sind regelmässig dicker ausgebildet als die mittlere Schicht 2b. Die innere Schicht
wird tendenziell in Richtung der Längsseiten 4a, 4b dicker, wohingegen die äussere
Schicht 2c tendenziell in Richtung der Längsseiten 4a, 4b dünner wird. Der Grundkörper
2 ist wiederum von der Innenseite 5 zur Aussenseite 6 hin konvex gewölbt, wobei die
Wölbung im Bereich der Oberseite 3a tendenziell etwas grösser ist als im Bereich der
Unterseite 3b. Der Grundkörper weist eine (Gesamt-) Dicke D auf, welche sich insbesondere
auf den mittleren Teil des Grundkörpers bezieht und welche grundsätzlich konstant
ist; allerdings sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen die Dicke D in Richtung
der Längsseiten etwas abnimmt. Die (Gesamt-) Dicke D entspricht im Wesentlichen der
Dicke D gemäss der Ausführungsform mit dem vollverpressten Grundkörper (vgl.
Fig. 1 bis 4). Die Innenseite 5 ist auch hier im Wesentlichen glatt ausgebildet; sie kann jedoch
eine gewisse Textur bzw. Rauigkeit aufweisen, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen.
[0043] In
Fig. 6 wird eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Aufprallprotektors
1 mit einem dreilagigen Grundkörper 2 gezeigt. Hier weist der Grundkörper 2 nun auch
eine Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen 7 an der durch die innere Schicht
2a gebildeten Innenseite 5 auf, welche ebenfalls die Rutschfestigkeit erhöhen soll
und zudem eine gewisse Luftzirkulation und einen Ableiten von Flüssigkeit, wie etwa
Schweiss, gewährleisten soll. Die Dicke D bezieht sich auf die (Gesamt-) Dicke des
Grundkörpers 2 (d.h. der drei Schichten 2a, 2b, 2c) ohne die Höhe der Strukturelemente
7. Die inneren Strukturelemente 7 sind in diesem Ausführungsbeispiel sechseckig ausgestaltet
und verjüngen sich in Richtung weg von der Innenseite 5 pyramidenstumpfförmig. Der
Zwischenelementabstand Z bezeichnet den kleinsten Abstand zwischen zwei benachbarten
Strukturelementen 7 (d.h. von Aussenumfang zu Aussenumfang). Der Zwischenelementabstand
Z kann im mittleren Bereich der Innenseite 5 des Grundkörpers 2 kleiner sein als im
Bereich der Längsseiten 4a, 4b.
[0044] Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Aufprallprotektors
1 mit einem dreilagigen Grundkörper 2 und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
7 an der durch die innere Schicht 2a gebildeten Innenseite 5 sowie einer Schutzstruktur
mit mehreren Strukturelementen 8 an der durch die äussere Schicht 2c gebildeten Aussenseite
6, welche auch hier den wesentlichen Unterschied gegenüber dem Ausführungsbeispiel
gemäss
Fig. 6 ausmacht. Die äusseren Strukturelemente 8 sind in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls
sechseckig ausgestaltet und verjüngen sich in Richtung weg von der Aussenseite 6 pyramidenstumpfförmig.
Der Zwischenelementabstand Z bezeichnet den kleinsten Abstand zwischen zwei benachbarten
Strukturelementen 8 (d.h. von Aussenumfang zu Aussenumfang). Der Zwischenelementabstand
Z kann im mittleren Bereich der Aussenseite 6 des Grundkörpers 2 kleiner sein als
im Bereich der Längsseiten 4a, 4b. Aufgrund des sich nach unten hin verjüngenden Grundkörpers
2 sind im Bereich der Oberseite 3a mehr Strukturelemente 8 angeordnet als im mittleren
Bereich und im mittleren Bereich mehr Strukturelemente 8 als im Bereich der Unterseite
3b.
[0045] Gemäss
Fig. 8 wird eine perspektivische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines Aufprallprotektors
1 mit einem dreilagigen Grundkörper 2 und einer Anliegestruktur mit mehreren Strukturelementen
7 an der durch die innere Schicht 2a gebildeten Innenseite 5 und einer Schutzstruktur
mit nur einem Strukturelement 8 an der durch die äussere Schicht 2c gebildeten Aussenseite
6, gezeigt. Das eine Strukturelement 8 steht weiter von der Aussenseite 6 des Grundkörpers
2 ab, als es bei den mehreren Strukturelementen 8 gemäss der vorangegangen Ausführungsform
der Fall ist (d.h. es kann auch eine Dicke aufweisen, welche der Dicke D des Grundkörpers
2 entspricht) und es ist im Wesentlichen mittig auf der Aussenseite 6 des Grundkörpers
2 angeordnet. Hierdurch kann ein noch effizienterer Aufprallschutz für den jeweils
zu schützenden Körperteil, wie etwa das Schienbein, gewährleistet werden, d.h. insbesondere
für im Wesentlichen rechtwinklig wirkende Kräfte. Das eine Strukturelement 8 läuft
von oben nach unten etwa keilförmig zusammen, d.h. vorzugsweise im Wesentlichen parallel
zu den Längsseiten 4a, 4b. Seine Dicke kann von oben nach unten etwas abnehmen.
[0046] In Fig. 9 wird eine beispielhafte Textilhalterungsvorrichtung 10 in Form einer Unterhose
bzw. einer Stützunterhose 11 gezeigt, in welche ein erfindungsgemässer Aufprallprotektor
1 als Hüftschutz eingesteckt wird. Die Stützunterhose 11 weist an jeder Seite eine
Tasche 12 auf, in die die Hüftprotektoren 1 eingebracht werden können. Die Taschen
12 sind vorzugsweise offen, sie können aber auch zugenäht sein. Sie können im Übrigen
auch etwa mittels eines Reiss- oder Klettverschlusses verschliessbar sein.
[0047] In
Fig. 10 wird schliesslich eine weitere beispielhafte Textilhalterungsvorrichtung 10 in Form
einer Unterhose bzw. einer Stützunterhose 11 gezeigt. Hier sind mehrere erfindungsgemässe
Aufprallprotektoren 1 aussen auf die Stützunterhose 11 aufgebracht (d.h. etwa aufgenäht
oder aufgeklebt). Dabei handelt es sich um zwei Leistenprotektoren, zwei Hüftprotektoren
sowie um einen Genitalprotektor. Die Aufprallprotektoren 1 weisen in dieser Ausführungsform
lediglich Strukturelemente 8 zur Aufnahme und Ableitung des Kraftflusses an der Aussenseite
sowie eine im Wesentlichen glatte Innenseite auf.
[0048] Die erfindungsgemässen Aufprallprotektoren 1 können aber natürlich auch für alle
anderen Körperteile eingesetzt werden, wie etwa Schultern, Oberschenkel, Brust, Rücken/Wirbelsäule,
Bauch, Hand, Kopf oder Ellenbogen. Auch ein Einsatz als Damen-BH ist aufgrund des
hohen Tragekomforts des Korks denkbar (wobei das Korkmaterial innen liegt und das
Textilmaterial aussen) und zwar sowohl als Sport-BH als auch als normaler Alltags-BH.
[0049] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt
und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung
illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend.
Um die Erfindung nicht zu verklären, können in gewissen Fällen wohlbekannte Strukturen
und Techniken nicht im Detail gezeigt und beschrieben sein. Es versteht sich, dass
Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den Umfang der folgenden
Ansprüche zu verlassen. Insbesondere deckt die vorliegende Erfindung weitere Ausführungsbeispiele
mit irgendwelchen Kombinationen von Merkmalen ab, die von den explizit beschriebenen
Merkmalskombinationen abweichen können.
[0050] Die vorliegende Offenbarung umfasst auch Ausführungsformen mit jeglicher Kombination
von Merkmalen, die vorstehend oder nachfolgend zu verschiedenen Ausführungsformen
genannt oder gezeigt sind. Sie umfasst ebenfalls einzelne Merkmale in den Figuren,
auch wenn sie dort im Zusammenhang mit anderen Merkmalen gezeigt sind und/oder vorstehend
oder nachfolgend nicht genannt sind. Auch können die in den Figuren und der Beschreibung
beschriebenen Alternativen von Ausführungsformen und einzelne Alternativen deren Merkmale
vom Erfindungsgegenstand beziehungsweise von den offenbarten Gegenständen ausgeschlossen
sein. Die Offenbarung umfasst Ausführungsformen, die ausschliesslich die in den Ansprüchen
beziehungsweise in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale umfasst sowie
auch solche, die zusätzliche andere Merkmale umfassen.
[0051] Im Weiteren schliesst der Ausdruck "umfassen" und Ableitungen davon andere Elemente
oder Schritte nicht aus. Ebenfalls schliesst der unbestimmte Artikel "ein" bzw. "eine"
und Ableitungen davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen
aufgeführter Merkmale können durch eine Einheit beziehungsweise einen Schritt erfüllt
sein. Die blosse Tatsache, dass bestimmte Masse in zueinander verschiedenen abhängigen
Ansprüchen aufgeführt sind, bedeutet nicht, dass eine Kombination dieser Masse nicht
vorteilhaft verwendet werden kann. Die Begriffe "im Wesentlichen", "etwa", "ungefähr"
und dergleichen in Verbindung mit einer Eigenschaft beziehungsweise einem Wert definieren
insbesondere auch genau die Eigenschaft beziehungsweise genau den Wert. Die Begriffe
"etwa" und "ungefähr" im Zusammenhang mit einem gegebenen Zahlenwert oder -bereich
kann sich auf einen Wert beziehungsweise Bereich beziehen, der innerhalb 20%, innerhalb
10%, innerhalb 5% oder innerhalb 2% des gegebenen Werts beziehungsweise Bereichs liegt.
Alle Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als den Umfang der Ansprüche einschränkend
zu verstehen.
Liste der Bezugszeichen:
[0052]
- 1
- Aufprallprotektor
- 2
- Grundkörper
- 2a
- innere Schicht
- 2b
- mittlere Schicht
- 2c
- äussere Schicht
- 3a
- Oberseite (Querseite)
- 3b
- Unterseite (Querseite)
- 4a
- rechte Seite (Längsseite)
- 4b
- linke Seite (Längsseite)
- 5
- Innenseite
- 6
- Aussenseite
- 7
- erste Strukturelemente (innere)
- 8
- zweite(s) Strukturelement(e) (äussere)
- 10
- Textilhalterungsvorrichtung
- 11
- Unterhose bzw. Stützunterhose
- 12
- Tasche
- D
- Dicke
- Z
- Zwischenelementabstand
1. Aufprallprotektor (1), insbesondere zum Schutz vor äusserer Krafteinwirkung, aufweisend
einen Grundkörper (2) mit einer Innenseite (5) und mit einer Aussenseite (6), wobei
der Grundkörper (2) vorzugsweise konvex nach aussen hin gewölbt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) aus einem Korkmaterial, insbesondere aus einem Presskorkmaterial,
gebildet ist.
2. Aufprallprotektor (1) nach Anspruch 1, wobei der Grundkörper (2) aus einem vollverpressten
Korkmaterial gebildet ist.
3. Aufprallprotektor (1) nach Anspruch 1, wobei der Grundkörper (2) aus mehreren Lagen
(2a, 2b, 2c) eines verpressten Korkmaterials gebildet ist, wobei die mehreren Lagen
(2a, 2b, 2c) aus verpresstem Korkmaterial vorzugsweise miteinander verklebt sind.
4. Aufprallprotektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper
(2) an seiner Innenseite (5) eine aus mehreren von der Innenseite (5) des Grundkörpers
(2) abstehenden ersten Strukturelementen (7) gebildete Anliegestruktur aufweist, welche
vorzugsweise konfiguriert ist ein Verrutschen des Aufprallprotektors (1) relativ zum
jeweils zu schützenden Körperteil zu unterbinden.
5. Aufprallprotektor (1) nach Anspruch 4, wobei die ersten Strukturelemente (7) als runde,
ovale, dreieckige, quadratische, rechteckige, fünfeckige, sechseckige und/oder mehreckige
Strukturelemente (7) ausgebildet sind.
6. Aufprallprotektor (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die ersten Strukturelemente
(7) von 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise von 2 mm bis 4 mm, weiter vorzugsweise von 2.5
mm bis 3.5 mm von der Innenseite (5) des Grundkörpers (2) abstehen.
7. Aufprallprotektor (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Zwischenelementabstände
(Z) zwischen den einzelnen ersten Strukturelementen (7) von 2 mm bis 20 mm, vorzugsweise
von 3 mm bis 18 mm, weiter vorzugsweise von 4 mm bis 15 mm und noch weiter vorzugsweise
von 5 mm bis 10 mm betragen.
8. Aufprallprotektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper
(2) an seiner Aussenseite (6) eine aus einem oder aber aus mehreren von der Aussenseite
(6) des Grundkörpers (2) abstehenden zweiten Strukturelement(en) (8) gebildete Schutzstruktur
aufweist, welche vorzugsweise konfiguriert ist die Festigkeit des Aufprallprotektors
(1) zu erhöhen.
9. Aufprallprotektor (1) nach Anspruch 8, wobei ein zweites Strukturelement (8) vorgesehen
ist, welches mittig auf der Aussenseite (6) des Grundkörpers (2) angeordnet ist und
welches vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu den Längsseiten (4a, 4b) und/oder
den Querseiten (3a, 3b) des Aufprallprotektors (1) verläuft.
10. Aufprallprotektor (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei das eine zweite Strukturelement
(8) oder aber die mehreren zweiten Strukturelemente (8) von 1 mm bis 8 mm, vorzugsweise
von 2 mm bis 6 mm, weiter vorzugsweise von 3 mm bis 5 mm von der Aussenseite (6) des
Grundkörpers (2) absteht/abstehen.
11. Aufprallprotektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dichte des
Korkmaterials, insbesondere des Presskorkmaterials, zwischen etwa 150 kg/m2 und etwa 800 kg/m2, vorzugsweise zwischen etwa 170 kg/m2 und etwa 500 kg/m2, weiter vorzugsweise zwischen etwa 190 kg/m2 und etwa 400 kg/m2 und noch weiter vorzugsweise zwischen etwa 200 kg/m2 und etwa 300 kg/m2 liegt.
12. Aufprallprotektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Korngrösse
des Korkmaterials, insbesondere des Presskorkmaterials, von 0.025 mm bis 10 mm, vorzugsweise
von 0.3 mm bis 5 mm und weiter vorzugsweise von 0.4 mm bis 1 mm beträgt.
13. Aufprallprotektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dicke (D)
des Grundkörpers (2) von 1 mm bis 200 mm, vorzugsweise von 1 mm bis 80 mm, weiter
vorzugsweise von 1 mm bis 12 mm, weiter vorzugsweise von 2 mm bis 10 mm, weiter vorzugsweise
von 3 mm bis 8.5 mm und noch weiter vorzugsweise von 4 mm bis 6 mm beträgt.
14. Aufprallprotektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Bindemittel
für das Korkmaterial, insbesondere das Presskorkmaterial, Polyurethan-Kunstharze,
Phenolharze, Melaminharze oder pflanzliche Harze dienen.
15. Aufprallprotektor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Innenseite
(5) und/oder die Aussenseite (6) des Grundkörpers (2) eine Oberflächenbearbeitung
in Form einer Mehrfach-Vorversiegelung, einer Bedruckung, einer Beizung, einer Imprägnierung,
einer Lackierung, einer Lasierung, einer Ölung, eines Wachsens und/oder einer Gravur
aufweisen.
16. Textilhalterungsvorrichtung (10) mit zumindest einem Aufprallprotektor (1) gemäss
einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die Textilhalterungsvorrichtung (10) vorzugsweise
zumindest eine Tasche (11) zur Aufnahme des zumindest einen Aufprallprotektors (1)
aufweist oder wobei der zumindest eine Aufprallprotektor aussen auf die Textilhaltvorrichtung
aufgebracht ist.