[0001] Die Erfindung betrifft einen Schiebeverschluss für ein metallurgisches Gefäss, der
mit einer Schiebereinheit oder einem mechanischen Teil, einer darin einsetzbaren feuerfesten
Verschlussplatte, einem dicht an die Verschlussplatte oder an eine feuerfeste Hülse
anschliessbaren feuerfesten Wechselausguss mit einer oberen Stirnseite sowie mit einer
Auslassöffnung und einem Befestigungsmittel, durch welches der Wechselausguss gegen
einen Anschlag in der Schiebereinheit oder im mechanischen Teil andrückbar ist, dies
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Einrichtung für einen Schiebeverschluss der eingangs genannten Gattung ist in
der Druckschrift
DE 34 23 191 C1 offenbart, bei welcher der feuerfeste Wechselausguss in einer Befestigungshülse gehalten,
die in der Anschlussbasis des Schieberrahmens geführt ist und beim Befestigen des
Wechselausgusses an die Schieberplatte gegen einen stirnseitig in der Anschlussbasis
angeordneten metallischen Anschlag angedrückt wird. Es ist bei dieser Ausführung des
Anschlages von Nachteil, dass der Wechselausguss im oberen Bereich in seitlicher Richtung
mangelhaft fixiert und somit bei möglichen Lateralkräften zu wenig stabil gehalten
ist. Eine sichere Zentrierung des Wechselausgusses gegenüber dem Schieberrahmen ist
demnach nicht gewährleistet. Zudem ist auch nachteilig, dass bei der Einrichtung mit
dem in dieser verwendeten Anschlag die Toleranzen des feuerfesten Wechselausgusses
nur partiell eliminierbar sind.
[0003] Es ist auch bekannt, dass feuerfeste Wechselausgüsse üblicherweise mit Mörtel an
ihrer oberen Stirnseiten direkt an die Verschlussplatte angedrückt werden. Damit sind
diese möglichen auf den Wechselausguss wirkenden Lateralkräfte ebenfalls nicht ausreichend
gesichert, nebst dem, dass auf die Verschlussplatte und Mörtelfuge unbestimmte Scherkräfte
wirken, die nachteilig sein können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und einen
Schiebeverschluss der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der mit einfachen Mitteln
eine sichere axiale und laterale Fixierung desselben ermöglicht und ausserdem die
Feuerfesttoleranzen insbesondere des Wechselausgusses ausgleicht.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Mit dieser erfindungsgemässen Lösung, den Anschlag in der Schiebereinheit oder im
mechanischen Teil und den Wechselausguss mit je einer gegen die Verschlussplatte oder
die Hülse hin konisch verjüngenden Anschlagfläche auszubilden, die im montierten Zustand
mit einem feuerfesten Dichtmaterial vorzugsweise einer Mörtelschicht zwischen dem
Wechselausguss und der Schieberplatte oder Hülse und zwischen dem Wechselausguss und
der Schiebereinheit oder dem mechanischen Teil korrespondierend aneinandergedrückt
sind, wird zum einen sowohl eine axiale als auch eine lateral bzw. radial wirkende
Fixierung des Wechselausgusses in der Schiebereinheit verwirklicht, bei der eine Art
Verkeilung entsteht. Dies verringert die Durchbruchsgefahr zwischen der Verschlussplatte
und dem Wechselausguss und zudem kann ein sogenannter Open-Check des Schiebeverschlusses
durchgeführt werden, bei dem zumindest eine Kontrolle des Zustandes der Schieberplatten
bei geöffnetem Schiebeverschluss mit ausgeschwenkter Schiebereinheit erfolgt, ohne
dass der Wechselausguss demontiert werden muss.
[0007] Mit dieser zusätzlichen Axialfixierung des Wechselausgusses im verbindenden Bereich
mit der Platte resultiert eine bessere Zentrierung desselben. Durch diese korrespondiere
Anordnung des Wechselausgusses mit dem Anschlag wird zudem der Einfluss der Feuerfesttoleranzen
kompensiert, so dass der Schiebeverschluss gegebenenfalls auch ohne ein stirnseitiges
Dichtmaterial, zum Beispiel eine Mörtelfuge, zwischen der Schieberplatte und dem Wechselausguss,
sondern nur durch das Dichtmaterial zwischen den seitlichen Anschlagflächen arbeiten
kann.
[0008] Zweckmässigerweise sind die konisch verjüngenden Anschlagflächen des Anschlags und
des Wechselausgusses in Bezug auf die Achsrichtung der Auslassöffnung mit je einem
Winkel, vorzugsweise zwischen 5° und 45°, bemessen. Optimalerweise betragen diese
Winkel jeweils zwischen 10° und 20°. Die Winkel beim Wechselausguss und beim mechanischen
Anschlag können jeweils identisch ausgebildet sein. Um die Funktion zu gewährleisten,
können die Winkel der konisch verjüngten Anschlagsflächen zwischen 5° und 45° liegen,
wobei bei einem kleinen Winkel eine bessere laterale Fixierung erreicht wird, während
mit zunehmenden Winkel die axiale Fixierung des Wechselausgusses verbessert wird.
[0009] Die Erfindung sieht vorzugsweise vor, dass im montierten Zustand die Fugendicke des
feuerfesten Dichtmaterials zwischen den konisch verjüngten Anschlagflächen und/oder
der Schieberplatte und dem Wechselausguss auf seiner oberen Stirnseite vorzugsweise
weniger als 0,5 mm beträgt. Dadurch ist es möglich, die stirnseitige Mörtelfuge mit
derjenigen zwischen den Anschlagflächen zu verbinden.
[0010] Vorzugsweise gehen die konisch verjüngende Anschlagfläche des Anschlags von einem
oben befindlichen Ende der Schiebereinheit und die konisch verjüngende Anschlagfläche
des Wechselausgusses von seiner oben befindlichen Stirnseite aus, so dass eine vorteilhafte
Dichtverbindung zwischen dieser oberen Stirnseite und den Anschlagflächen besteht.
[0011] Vorteilhafterweise sind die konisch verjüngenden Anschlagflächen derart ausgestaltet,
dass sich im montierten Zustand zwischen ihnen durch das feuerfeste Dichtmaterial
eine Fuge ausbildet, deren Fugendicke vorzugsweise weniger als 0,5 mm beträgt. Damit
kann mit wenig Dichtmaterial, wie Mörtel, eine optimale Dichtung in dieser Verbindungszone
gebildet werden. Daher ist auch im Kontext dazu vorgesehen, dass die Schieberplatte
oder die Hülse und der Wechselausguss derart ausgestaltet sind, dass sich im montierten
Zustand zwischen der Schieberplatte oder der Hülse und der Stirnseite des Wechselausgusses
durch das feuerfeste Dichtmaterial eine Fuge ausbildet, deren Fugendicke ebenfalls
vorzugsweise weniger als 0,5 mm beträgt.
[0012] Aufgrund der Toleranzen kann es vorkommen, dass zwischen der Stirnseite des Wechselausgusses
und der Verschlussplatte oder der Hülse im montierten Zustand keine Schicht des Dichtmaterials
vorhanden ist, weil der Mörtel beim Andrücken des Wechselausgusses an die Platte oder
an die Hülse in Abhängigkeit der Toleranzen nach aussen und in die Auslassöffnung
weggedrückt werden kann.
[0013] Mit der Wahl einer möglichst geringen Fuge, idealerweise eine Fuge ohne Dichtmaterial
darin, wird die Durchbruchgefahr zwischen Wechselausguss und Schieberplatte oder der
Anschlagfläche im mechanischen Teil im kritischen Umlenkbereich der Strömung erheblich
reduziert. Sollte trotzdem eine Erosion des Dichtmateriales auftreten, wird wegen
der sehr geringen Spaltdicke zwischen Wechselausguss und Schieberplatte und der daraus
resultierenden geringen Menge der durchfliessenden Metallschmelze eine schnelles Einfrieren
derselben und somit eine erneute Dichtwirkung bewirkt, wodurch ein weiterer Ausfluss
von metallischer Schmelze durch diesen Spalt verhindert wird.
[0014] Vorzugsweise ist der Wechselausguss unterhalb der Anschlagfläche mit einer aussenseitigen
Stützschulter versehen, die an einer korrespondierenden Spannfläche des Befestigungsmittels
aufliegt. Damit wird der Wechselausguss mit der Anschlagfläche optimal verspannt.
[0015] Vorteilhaft wird mittels einer auf den Wechselausguss aufsetzbaren Montagevorrichtung
das Dichtmaterial mit einer definierten Form auf die obere Stirnseite und die seitliche
Anschlagfläche des Wechselausgusses aufgetragen, während sich der Wechselausguss im
unmontierten gelösten Zustand befindet. Anschliessend wird der Wechselausguss mit
dem Dichtmaterial in die Schiebereinheit des Schiebeverschlusses eingeschoben und
durch dieses Befestigungsmittel an die Anschlagfläche der Schiebereinheit angedrückt
und verspannt. Damit wird eine definierte Verbindung zwischen dem Wechselausguss,
dem Dichtmaterial, der Anschlagfläche und der Schieberplatte erzielt, so dass eine
sehr sichere Dichtung entsteht, mittels der die Durchbruchsgefahr auf einfache Weise
reduziert werden kann.
[0016] Der erfindungsgemässe feuerfeste Wechselausguss ist mit einer von seiner oberen Stirnseite
anschliessenden konisch erweiternden Anschlagfläche ausgebildet, welche für seine
verkeilende Fixierung im Schiebeverschluss dient.
[0017] Vorzugsweise ist die aussenseitige Stützschulter unterhalb der konisch erweiternden
Anschlagfläche, vorzugsweise kegelförmig, nach innen ersteckend ausgebildet, so dass
eine resultierende Spannkraft in axialer Richtung der Auslassöffnung gegen die Verschlussplatte
hin entsteht und damit diese sichere Befestigung des Wechselausgusses im Schiebeverschluss
gewährleistet ist.
[0018] Es ist vorteilhaft, wenn der Wechselausguss eine feuerfeste Hülse und an ihrem Aussenmantel
eine sich annähernd von seiner unteren Stirnseite zumindest bis oberhalb der Stützschulter
erstreckenden Umhüllung, vorzugsweise einen Blechmantel, aufweist, wobei sich die
Umhüllung vorzugsweise bis zur oberen Stirnseite des Wechselausgusses erstreckt.
[0019] Mit dieser Umhüllung ist diese feuerfeste Hülse beim Verspannen des Wechselausgusses
gegen punktuelle Druckkräfte geschützt und sie kann in diese Umhüllung eingegossen
werden. Zudem wird mit der Umhüllung eine optimale Dichtwirkung gegen schädliches
Luftansaugen durch das poröse Feuerfestmaterial erzielt, insbesondere wenn bei gedrosseltem
Schiebeverschluss in der Auslassöffnung Unterdruck herrscht.
[0020] Der Wechselausguss könnte in seiner Form unterschiedlich ausgestaltet sein.. Es kann
beispielsweise an der oberen und/oder unteren Stirnseite jeweils eine flache, gewölbte,
kugel- oder andersförmige Stirnfläche vorgesehen sein. Am Aussenumfang der Stirnseite
würde dann die Anschlagfläche anschliessen. Es kann an der Stirnseite auch eine andere
Formgebung, z.B. ein Feder-Nut-System, angeordnet sein.
[0021] Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen teilweise dargestellten Schiebeverschluss an einem
metallurgischen Gefäss;
- Fig. 2
- einen vergrösserten Teilschnitt des Schiebeverschlusses nach Fig. 1 mit einer Variante
eines Befestigungsmittels; und
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine Lehre zum Anbringen von einem Dichtmittel im oberen
Bereich eines feuerfesten Wechselausgusses.
[0022] Fig. 1 und Fig. 2 zeigen ausschnittweise einen an einem metallurgischen Gefäss 30
befestigten Schiebeverschluss 1 zum Öffnen bzw. Schliessen einer Auslassöffnung 24
aus dem Gefäss 30, von welchem nur der äussere Metallmantel 31 und ein feuerfester
Lochstein 32 angedeutet sind. Bei diesem metallurgischen Gefäss 30 handelt es sich
üblicherweise um eine Stahlgiesspfanne bei einer Stranggiessanlage für ein kontinuierliches
Zuführen von Stahlschmelze in eine Kokille oder dergleichen. Im Prinzip könnte es
sich aber auch um einen anderes Gefäss als um eine Stahlgiesspfanne handeln, wie zum
Beispiel um ein Verteilergefäss, einen Konverter, einen Elektroofen oder auch um ein
metallurgisches Gefäss im Nichteisenmetallbereich.
[0023] Der Schiebeverschluss 1 ist mit einer oberen fixen Bodenplatte 2 in einem Gehäuse
36 und einer Schieberplatte 3 in einer Schiebereinheit 7 versehen, wobei letztere
längsverstellbar im Gehäuse 36 geführt und dieses Öffnen bzw. Schliessen der Auslassöffnung
24 auf bekannte Weise ermöglichen. Oberhalb der als feuerfeste Verschlussplatten ausgebildeten
Bodenplatte 2 ist eine in das Gefäss 30 ragende feuerfeste Einlaufhülse 33 und unterhalb
der Schieberplatte 3 ist ein ebenfalls aus feuerfestem Material hergestellter Wechselausguss
4 angeschlossen. Die Einlaufhülse 33 ist im Lochstein 32 eingemörtelt und unterseitig
von Zentriermitteln 38 im Gehäuse 36 positioniert.
[0024] Der Wechselausguss 4 seinerseits ist von einem Befestigungsmittel 8 in einem Aufnahmeteil
6 der Schiebereinheit 7 einspannbar. Zweckmässigerweise ist ein beim Aufnahmeteil
6 einschraubbarer hülsenförmiger Bajonettring 5 als lösbarer Verschluss vorgesehen,
bei dem es sich um so einen Bajonett-, einen Gewindeverschluss oder um einen anderes
Befestigungsmittel handeln kann. Von diesem Befestigungsmittel 8 sind die gegenseitigen
gewindeförmigen Verspannauflagen 5', 6' im gespannten Zustand ersichtlich. Am untern
Ende beim Wechselausguss ist eine anschliessende Hülse 35, zum Beispiel ein Schattenrohr
angedeutet.
[0025] Erfindungsgemäss sind der Anschlag 9 in der Schiebereinheit 7 und der Wechselausguss
4 mit je einer gegen die Schieberplatte 3 hin konisch verjüngenden Anschlagfläche
16, 17 ausgebildet, die im dargestellten montierten Zustand mit einem feuerfesten
Dichtmaterial, vorzugsweise einer Mörtelschicht, dazwischen korrespondierend und sich
dabei überdeckend aneinandergedrückt sind.
[0026] Die Anschlagflächen 16, 17 des Anschlags 9 und des Wechselausgusses 4 sind in Bezug
auf die Achsrichtung der Auslassöffnung 24 vorzugsweise mit einem Winkel zwischen
5° und 45°, und besonders vorteilhaft zwischen 10° und 20°, bemessen. Die beiden Winkel
können identisch oder auch unterschiedlich sein. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
betragen beide Winkel je 15°. Diese Winkel sind nach den Abmessungsverhältnissen des
Wechselausgusses variierbar. Kleinere Winkel sind für kompaktere Wechselausgüsse vorteilhafter.
[0027] Diese konisch verjüngten Anschlagflächen 16, 17 weisen jeweils die Form eines Kegelstumpfes
auf und gehen vorteilhaft vom oberen Ende des Aufnahmeteils 6 bzw. von der oberen
Stirnseite 15 des Wechselausgusses 4 aus und erstrecken sich über eine Höhe von vorzugsweise
10 bis 50 Millimetern. Im Prinzip könnten diese Anschlagflächen 16, 17 etwas nach
unten versetzt angeordnet sein und oben wäre je eine Ringfläche oder ähnliches vorgesehen.
[0028] Der Wechselausguss 4 ist vorteilhafterweise unterhalb seiner Anschlagfläche 17 mit
einer aussenseitigen Stützschulter 11 versehen, die an der korrespondierenden Spannfläche
des Bajonettrings 5 des Befestigungsmittels aufliegt. Diese Stützschulter 11 ist vorzugsweise
kegelstumpf- oder andersförmig nach innen ersteckend ausgebildet und bewirkt eine
resultierende Spannkraft in axialer Richtung der Auslassöffnung 24 gegen die Verschlussplatte
3 hin.
[0029] Vorteilhaft weist der Wechselausguss 4 eine ein- oder mehrteilige feuerfeste Hülse
4' und eine sich annähernd von seiner unteren Stirnseite 12 bis zur Aussenkante 13
oberhalb der Stützschulter 11 erstreckenden Umhüllung, vorzugsweise einen Blechmantel
14, auf, die gegebenenfalls auch den Bereich bis zur oberen Stirnseite 15 des Wechselausgusses
4 umfassen kann. Somit kann bei seiner Herstellung das Feuerfestmaterial, zum Beispiel
Beton, direkt in den Blechmantel 14 eingegossen werden.
[0030] Wie oben erwähnt bietet der erfindungsgemässe Anschlag 9 in der Schiebereinheit 7
den erheblichen Vorteil einer besseren lateralen und axialen Fixierung des Wechselausgusses
4 im montierten Zustand. Somit ist durch diese starre verkeilende Verbindung eine
sichere Zentrierung desselben gegeben, auch wenn Lateralkräfte quer zur Achsrichtung
auftreten. Zudem wird ein sogenannter Open-Check, d.h. eine Kontrolle der Schieberplatten
2, 3 bei ausgeschwenkter Schiebereinheit 7 und damit dem geöffneten Verschluss, bei
dem der Wechselausguss 4 im montierten Zustand verbleibt, ermöglicht, ohne dass die
Gefahr besteht, dass die Mörtelschicht 19 zwischen dem Wechselausguss 4 und der Verschlussplatte
3 bzw. dem Anschlag 9 durch Brechen oder Reissen undicht würde.
[0031] Gemäss Fig. 3 wird das Dichtmaterial mittels einer auf den Wechselausguss 4 aufsetzbaren
Montagevorrichtung 20 mit einer definierten Form auf die obere Stirnseite 15 und die
seitliche Anschlagfläche 17 des Wechselausgusses 4 aufgetragen. Der Wechselausguss
befindet sich dabei im unmontierten gelösten Zustand ausserhalb des Schiebeverschlusses
1.
[0032] Die oben in den losen Wechselausguss 4 einsteckbare Montagevorrichtung 20 weist vorzugsweise
einen die Anschlagfläche 17 umgebenden Haltering 21 mit einer annähernd zylindrischen
Bohrung 21' auf, die annähernd mit einem Durchmesser wie der Wechselausguss 4 unterhalb
der sich verjüngenden Anschlagfläche 17 dimensioniert ist. Es ist ein mit dem Haltering
21 über radiale Stege 22 verbundenes Zentrierelement 23 vorgesehen, welches annähernd
spielfrei vor dem Auftragen des Mörtels in der Auslassöffnung 24 des Wechselausgusses
4 positionierbar ist. Das Zentrierelement könnte auch so ausgebildet sein, dass es
zum Beispiel aussen beim Wechselausguss positionierbar wäre. Damit ist eine im Querschnitt
V-förmige Öffnung 19' zwischen der Anschlagfläche 17 und dem Haltering 21 gebildet,
in der das Dichtmaterial rundherum eingedrückt wird. Vor dem Montieren wird die Montagevorrichtung
20 aus dem Wechselausguss 4 herausgezogen und das Dichtmaterial haftet aussen bei
der Anschlagfläche 17 und bildet eine zylindrische Aussenseite.
[0033] Selbstverständlich könnte diese Montagevorrichtung 20 anders ausgestaltet sein. So
könnten beispielsweise anstelle von Stegen 22 zum Beispiel nur ein Verbindungselement
vorgesehen sein. Es sollte vorzugsweise darauf geachtet werden, dass die Öffnung 19'
und die obere Stirnseite 15 für das Mörteln gut zugänglich sind
[0034] Beim Anschliessen des Wechselausgusses 4 an die Schieberplatte 3 wird dann der noch
verformbare Mörtel des Anschlags 9 in den Zwischenraum zwischen dem Wechselausguss
4 und dem Aufnahmeteil 6 eingedrückt und dort zu einer weitgehend gleichmässig starken
Mörtelfuge zwischen der Anschlagfläche 16, 17 des Anschlags 9 und des Wechselausgusses
4 umgeformt, der vorzugsweise von einer Dicke von 3 bis 5 mm auf eine solche von weniger
als 0,5 mm reduziert wird.
[0035] Im Prinzip könnte der Wechselausguss 4 statt in der verstellbaren Schiebereinheit
7 in einem mechanischen Teil einspannbar sein, der nicht verschiebbar ist und zum
Beispiel als eine Deckeleinheit bei einem Dreiplatten-Schiebeverschluss mit einer
aufgenommenen unteren fixen Verschlussplatte ausgebildet sein könnte. Ebenso könnte
er gegen eine feuerfeste Hülse oder ähnlichem andrückbar sein, die zum Beispiel unterhalb
der Verschlussplatte mit dieser als Einheit oder unabhängig von dieser angeordnet
wäre. Ferner könnte der Wechselausguss zweiteilig mit einer unteren und einer oberen
Hülse ausgestattet sein.
[0036] Anstelle von dieser Mörtelschicht 19 als Dichtmaterial könnte auch eine vorgefertigte
ringförmige Dichtfolie vor dem Montieren auf den Wechselausguss 4 aufgelegt werden,
die dann ebenfalls im montierten Zustand beim Abgiessen der Schmelze und der entstehenden
Aufwärmung austrocknen und mit der feuerfesten Hülse und der Verschlussplatte verkleben
würde.
[0037] Der Wechselausguss könnte in seiner Form unterschiedlich ausgestaltet sein. Anstelle
der an der oberen und/oder der unteren Stirnseite 15 angeordneten oberen und/oder
der unteren ebenen Stirnfläche, wie in den Figuren dargestellt, könnte jeweils eine
gewölbte, eine kugel- oder eine andersförmige Formgebung vorgesehen sein. Am Aussenumfang
bei der oberen Stirnseite des Wechselausgusses würde dann die sich erweiternde Anschlagfläche
anschliessen. Zudem könnte an der Stirnseite 15 auch eine andere Formgebung z.B. eine
an sich bekannte Feder/Nutverbindung mit entsprechenden ringförmigen Absätzen und
Nuten zwischen dem Wechselausguss und der Verschlussplatte bzw. unten zwischen ihm
und der anschliessenden Hülse vorgesehen sein.
1. Schiebeverschluss für ein metallurgisches Gefäss, der mit einer Schiebereinheit (7)
oder einem mechanischen Teil, einer darin einsetzbaren feuerfesten Verschlussplatte
(3), einem dicht an die Verschlussplatte (3) oder an eine feuerfeste Hülse anschliessbaren
feuerfesten Wechselausguss (4) mit einer oberen Stirnseite (15) sowie einer Auslassöffnung
(24) und einem Befestigungsmittel (8), durch welches der Wechselausguss (4) gegen
einen Anschlag (9) in der Schiebereinheit (7) oder im mechanischen Teil andrückbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschlag (9) in der Schiebereinheit (7) oder im mechanischen Teil und der Wechselausguss
(4) mit je einer gegen die Schieberplatte (3) oder die Hülse hin konisch verjüngenden
Anschlagfläche (16, 17) derart ausgebildet sind, dass sie im montierten Zustand mit
einem feuerfesten Dichtmaterial, vorzugsweise einer Mörtelschicht, zwischen dem Wechselausguss
(4) und der Schieberplatte (7) oder Hülse korrespondierend aneinandergedrückt sind.
2. Schiebeverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die konisch verjüngenden Anschlagflächen (16, 17) des Anschlags (9) und des Wechselausgusses
(4) in Bezug auf die Achsrichtung der Auslassöffnung (24) mit je einem Winkel, vorzugsweise
zwischen 5° und 45°, bemessen sind.
3. Schiebeverschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
diese Winkel jeweils zwischen 10° und 20° betragen und vorzugsweise gleich oder annähernd
gleich sind.
4. Schiebeverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die konisch verjüngende Anschlagfläche (16) des Anschlags (9) von einem oben befindlichen
Ende der Schiebereinheit (7) und die konisch verjüngende Anschlagfläche (17) des Wechselausgusses
(4) von seiner oben befindlichen Stirnseite (15) ausgehen, welche an der Verschlussplatte
(3) oder an der feuerfesten Hülse anschliessen.
5. Schiebeverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die konisch verjüngenden Anschlagflächen (16, 17) derart ausgestaltet sind, dass im
montierten Zustand zwischen ihnen durch das feuerfeste Dichtmaterial eine Fuge gebildet
ist, deren Fugendicke vorzugsweise weniger als 1 mm, besonders bevorzugt weniger als
0,5 mm, beträgt.
6. Schiebeverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schieberplatte (3) oder die Hülse und der Wechselausguss (4) derart ausgestaltet
sind, dass im montierten Zustand zwischen der Schieberplatte (3) oder der Hülse und
der Stirnseite (15) des Wechselausgusses (4) durch das feuerfeste Dichtmaterial eine
Fuge gebildet ist, deren Fugendicke vorzugsweise weniger als 0,5 mm beträgt.
7. Schiebeverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Stirnseite (15) des Wechselausgusses (4) und der Verschlussplatte (3)
oder der feuerfesten Hülse im montierten Zustand keine Schicht des Dichtmaterials
vorhanden ist.
8. Schiebeverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wechselausguss (4) unterhalb der Anschlagfläche (17) mit einer aussenseitigen
Stützschulter (11) versehen ist, die an einer korrespondierenden Spannfläche des Befestigungsmittels
(8) aufliegt.
9. Schiebeverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
mittels einer auf den Wechselausguss (4) aufsetzbaren Montagevorrichtung (20) mit
einer definierten Form das Dichtmaterial auf die obere Stirnseite (15) und die seitliche
Anschlagfläche (17) des Wechselausgusses (4) auftragbar ist, während sich der Wechselausguss
(4) im unmontierten gelösten Zustand befindet.
10. Schiebeverschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die auf den unmontierten Wechselausguss (4) aufsetzbare Montagevorrichtung (20) einen
die Anschlagfläche (17) umgebenden Haltering (21) mit einer zylindrischen oder annähernd
zylindrischen Bohrung (21') und zentrisch ein mit dem Haltering über radiale Stege
(22) oder dergleichen verbundenes Zentrierelement (23) aufweist, welches annähernd
spielfrei in der Auslassöffnung (24) des Wechselausgusses (4) positionierbar ist.
11. Feuerfester Wechselausguss für einen Schiebeverschluss nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 10, welcher mit einer oberen Stirnseite (15) und einer aussenseitigen
Stützschulter (11) für die Befestigung in der Schiebereinheit (7) oder im mechanischen
Teil im Schiebeverschluss (1) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselausguss (4) mit einer von seiner oberen Stirnseite (15) anschliessenden
konisch erweiternden Anschlagfläche (17) ausgebildet ist, welche für seine Fixierung
im Schiebeverschluss dient.
12. Wechselausguss nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
sich die aussenseitige Stützschulter (11) unterhalb der konisch erweiternden Anschlagfläche
(17) vorzugsweise kegel- oder andersförmig nach innen ersteckend ausgebildet ist,
so dass eine resultierende Spannkraft in axialer Richtung der Auslassöffnung (24)
gegen die Verschlussplatte (3) hin entsteht.
13. Wechselausguss nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wechselausguss (4) eine feuerfeste Hülse (4') und an ihrem Aussenmantel eine sich
annähernd von seiner unteren Stirnseite (12) zumindest bis oberhalb der Stützschulter
(11) erstreckenden Umhüllung, vorzugsweise einen Blechmantel (14), aufweist, wobei
sich die Umhüllung vorzugsweise bis zur oberen Stirnseite (15) des Wechselausgusses
erstreckt.
14. Wechselausguss nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wechselausguss an der oberen Stirnseite (15) eine obere ebene oder gewölbte, kugel-
oder andersförmige Stirnfläche aufweist.
15. Wechselausguss nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wechselausguss an der unteren Stirnseite (12) eine untere ebene, gewölbte, kugel-
oder andersförmige Stirnfläche aufweist.