[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein beschichtetes Trägerpapier, insbesondere
als Abdeckelement zum Abdecken von Behältnissen. Aufgrund der Problematik der Sortierbarkeit
von Behältnissen und insbesondere Bechern mit Liddings (Abdeckungen) im Recyclingprozess
wird in jüngerer Zeit versucht, auf aluminiumfreie Materialien für die Liddings zu
setzen. Zudem sollten derartige Abdeckungen nachhaltig sein. Daher sind aus dem Stand
der Technik bereits Abdeckungen, welche Papier enthalten, bekannt. Derartige Abdeckungen
mit Papier (als Träger) beinhalten zusätzlich eine Kunststoffschicht, welche beispielsweise
extrudiert wurde. Diese Abdeckungen weisen häufig eine schlechte Planlage auf, welche
sich insbesondere in Vereinzelungsproblemen beim Abpacken an den Verpackungsanlagen
widerspiegelt. Zudem können diese Aufbauten später aufgrund des hohen Kunststoffanteils
zu Problemen im Repulpingprozess führen, was eine schlechte Rezyklierbarkeit solcher
Abdeckmaterialien bedeutet.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Laminat und insbesondere
eine Abdeckung für Behältnisse sowie optional ein Behältnis auf welchem das Abdeckmaterial
aufgebracht ist zur Verfügung zu stellen, welche einerseits recycelbar ist und andererseits
nach Möglichkeit ohne die Verwendung von Aluminium oder extrudierten Kunststoffen
auskommt, aber die Anforderung an die Mindesthaltbarkeit des Füllguts erfüllt.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
1 erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0004] Eine erfindungsgemäße Schichtzusammensetzung und insbesondere ein erfindungsgemäßes
beschichtetes Trägerpapier, insbesondere zur Abdeckung von Behältnissen weist einen
Träger auf, der eine erste Oberfläche und einer der ersten Oberfläche gegenüberliegende
zweite Oberfläche aufweist, (wobei bevorzugt sowohl an der ersten Oberfläche als auch
an der zweiten Oberfläche wenigstens eine weitere Schicht und bevorzugt jeweils wenigstens
zwei weitere Schichten übereinander angeordnet sind) wobei der Träger ein zellulosehaltiges
Material, insbesondere ein Kraftpapier, aufweist und wobei an der ersten Oberfläche
wenigstens eine Überdrucklackschicht aufgebracht ist. Als Überdrucklackschicht im
Sinne dieser Erfindung soll insbesondere ein Lack zum Schutz der Druckfarbe und/oder
der Papieroberfläche und/oder der Oberfläche eines bereits vorbeschichteten Papiers
verstanden werden.
[0005] Erfindungsgemäß sind an wenigstens der zweiten Oberfläche, welche bevorzugt die zum
Füllgut hingewandte Seite des Trägerpapiers bildet, wenigstens eine Barrierelackschicht
und eine Siegellackschicht angeordnet. Die Siegellackschicht ist nicht festverbindend
und/oder fest versiegelnd mit dem Behältnis ausgebildet. Dies bedeutet insbesondere,
dass die Siegellackschicht von dem Behältnis abziehbar ist (also insbesondere eine
Peelbarkeit bezüglich des Behältnisses gegeben ist.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Trägerpapier und/oder das Abdeckmaterial
mit einem Behältnis, wie insbesondere einem Becher, Cup, einem Tray oder dergleichen
versiegelt, insbesondere jedoch lösbar versiegelt. Besonders bevorzugt handelt es
sich bei dem Behältnis um ein Papierbehältnis, insbesondere aus beschichtetem Papier,
wie insbesondere aber nicht ausschließlich um einen Papierbecher.
[0007] Bevorzugt ist die Barrierelackschicht bezogen auf den Träger innerhalb der Siegellackschicht
aufgetragen bzw. die Siegellackschicht ist bezogen auf die Barrierelackschicht weiter
außen angeordnet.
[0008] Bevorzugt ist also zwischen dem Träger und der Siegellackschicht die Barrierelackschicht
angeordnet. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Träger
und der Siegellackschicht und/oder zwischen der Barrierelackschicht und der Siegellackschicht
ein Primer angeordnet.
[0009] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei der Siegellackschicht
um einen Heißsiegellack. Besonders bevorzugt stellt dieser Heißsiegellack bzw. die
Heißsiegellackschicht bezogen auf das beschichtete Trägerpapier eine außen liegende
Schicht dar. Zwischen dem Träger und der Überdrucklackschicht kann optional ein Primer
oder die Druckfarbe vorgesehen bzw. aufgebracht sein.
[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei der Barrierelackschicht
um einen Barrierelack und insbesondere einen Barrierelack der die WVTR (Water Vapor
Transmission Rate) der Abdeckung reduziert. Ein solcher Barrierelack verhindert oder
verringert vorzugsweise den Durchtritt von Wasser oder Luftfeuchtigkeit durch das
beschichtete Trägerpapier. Dennoch ist es möglich, dass Wasser, Luftfeuchtigkeit oder
Wasserdampf eine oder mehrere Schichten des beschichteten Trägerpapiers durchdringen
können, nämlich bis sie den Barrierelack erreichen. In einem an dem Behältnis angeordneten
Zustand ist bevorzugt diese Barrierelackschicht auf einer zum Behältnisinneren gerichteten
Oberfläche angeordnet.
[0011] Besonders bevorzugt besteht der Träger aus Papier, insbesondere aus Kraftpapier,
oder aus Pappe und/oder enthält im wesentlichen Papier. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Träger eine Grammatur auf, die zwischen 40 g/m
2 und 200 g/m
2 , bevorzugt zwischen 50 g/m
2 und 160 g/m
2 und besonders bevorzugt zwischen 60 g/m
2 und 110 g/m
2 liegt.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Überdrucklackschicht eine
Trockengrammatur auf, die im Bereich von 0,1 g/m
2 - 10 g/m
2, bevorzugt 1 g/m
2 - 8 g/m
2, besonders bevorzugt 2 g/m
2 - 5 g/m
2 liegt.
[0013] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Überdrucklackschicht eine
Nassgrammatur auf, die im Bereich von 0,25 g/m
2 - 25 g/m
2, bevorzugt 2,5 g/m
2 - 20 g/m
2 und besonders bevorzugt 5 g/m
2 - 12,5 g/m
2 liegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist diese Nassgrammatur bzw. der Überdrucklack
als wässrige Emulsion oder als Dispersion aufgetragen.
[0014] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Überdrucklackschicht
um eine außen liegende Schicht des beschichteten Trägerpapiers. In einem an dem Behältnis
angeordneten Zustand ist bevorzugt diese Überdrucklackschicht nach außen gerichtet.
[0015] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Überdrucklackschicht wenigstens
ein Material auf, welches aus einer Gruppe von Materialien ausgewählt ist, welche
Styrol-Acrylat und insbesondere eine Styrol-Acrylat-Emulsion, Acrylat und insbesondere
eine Acrylat-Emulsion, olefinische Wachsdispersionen und andere Additive wie insbesondere
Entschäumer oder Vernetzungsmittel enthält. Besonders bevorzugt enthält die Zusammensetzung
der Überdrucklackschicht mehrere und besonders bevorzugt sämtliche dieser Komponenten.
[0016] Bevorzugt liegt eine Glasübergangstemperatur der Überdrucklackschicht bei wenigstens
90°C. Beim Überschreiten der Glasübergangstemperatur Tg geht ein festes Glas oder
Polymer in einen gummiartigen bis zähflüssigen Zustand über.
[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Überdrucklackschicht hitzebeständig bis
wenigstens 300°C. Dies kann beispielsweise mittels flachen Siegelbacken bei 1 Sekunde
Siegelzeit und 2,35 bar Druck geprüft werden. Hierbei kann bevorzugt ein Brugger-Siegelgerät
mit Stahlbacken verwendet werden.
[0018] Durch die Verwendung einer olefinischen Wachsdispersion ist die Überdrucklackschicht
bevorzugt wasserabweisend. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Überdrucklackschicht
um eine getrocknete Lackschicht, wobei insbesondere eine Heißlufttrocknung bei maximal
110°C vorgenommen wird.
[0019] Bevorzugt weist diese Überdrucklackschicht eine vorgegebene Haftung auf Druckfarben
(beispielsweise auf Nitrocellulose basierenden Druckfarben) auf. Bevorzugt werden
für den Druck Druckverfahren aus dem Stand der Technik verwendet, beispielsweise Tiefdruck,
Flexodruck, Offsetdruck oder Digitaldruck.
[0020] Bevorzugt weisen der Druck und/oder die verwendeten Druckverfahren dieses Drucks
eine Hitzepressfestigkeit von wenigstens 200°C auf, wobei bevorzugt zusätzlich ein
Primerauftrag auf zumindest einer der Oberflächen vorgesehen ist. Dieser Primerauftrag
dient insbesondere zur Verbesserung der Haftung auf Papier. Bevorzugt kann es sich
bei dem Primer um eine Polyurethan-Dispersion handeln.
[0021] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Barrierelackschicht eine
Trockengrammatur auf, die die Im Bereich von 1 g/m
2 - 25 g/m
2, bevorzugt 4 g/m
2 - 20 g/m
2 und besonders bevorzugt 5 g/m
2 - 8 g/m
2 liegt, wobei besonders bevorzugt sich diese Barriereschicht aus wenigstens zwei (insbesondere
unmittelbar übereinander angeordneten) Schichten bzw. Unterschichten zusammensetzt.
Besonders bevorzugt weisen diese beiden Unterschichten dabei eine Grammatur auf, welche
zwischen 1 g/m
2 und 3 g/m
2 bevorzugt bei ca. 2 g/m
2 liegt.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Barrierelackschicht ein lonomer
und besteht bevorzugt aus einem lonomer oder lonomeren. Bevorzugt ist dabei dieses
lonomer ein metallisches Salz eines Ethylen-Methacrylsäure Copolymer. Diese Substanz
weist eine gute ÖI- und Wasserbeständigkeit auf und wird bevorzugt aus einer wässrigen
Dispersion aufgetragen. In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform enthält die
Barrierelackschicht weitere Füllstoffe wie beispielsweise Clay.
[0023] Vorteilhaft ist diese Dispersion ohne einen Emulgator ausgeführt (weil ein Emulgator
die Wasserbeständigkeit reduzieren kann). Daneben ist es möglich, dass in die Dispersion
Füllstoffe eingebracht sind, wie beispielsweise Clay, vorteilhaft mit einem hohen
Aspektverhältnis. Bevorzugt handelt es sich hierbei um ein Silikat, vorzugsweise ein
Schichtsilikat und/oder ein Natrium-Aluminium-Silikat oder Mischungen davon. Weiter
bevorzugt ist Montmorillonit oder Kaolin, insbesondere aus der Gruppe der sogenannten
"Hyper platy Kaoline". Bevorzugt beträgt der Füllstoffgehalt in dem Lack bis zu 50
%. Eine derartige lonomer-Beschichtung weist sehr gute Repulping-Eigenschaften auf.
[0024] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Barrierelackschicht einen
Festkörpergehalt im Bereich von 20 % - 45 % auf.
[0025] Bevorzugt weist die Barrierelackschicht eine Zugfestigkeit im Bereich von 14 - 35
MPa auf.
[0026] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt die Bruchdehnung der Barrierelackschicht
im Bereich von 340 % - 450 % und bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist
die Barrierelackschicht einen Erweichungspunkt im Bereich von 55 °C - 65 °C auf. Besonders
bevorzugt weist die Barrierelackschicht die genannten obigen Eigenschaften wenigstens
teilweise und bevorzugt vollständig in Kombination auf. Eine derartige Schicht hat
sich als besonders geeignet für das erfindungsgemäße beschichtete Trägerpapier erwiesen.
Bevorzugt sind dabei diese oben genannten Eigenschaften, d. h. die zur Reißfestigkeit
und die Bruchdehnung und auch der Erweichungspunkt (Vicat) gemäß JISK 6760 bestimmt.
[0027] Die Barrierelackschicht weist somit eine Zugfestigkeit im Bereich von 14 - 35 MPa
und/oder eine Bruchdehnung im Bereich von 340 % - 450 % und/oder einen Erweichungspunkt
im Bereich von 55°C - 65°C auf.
[0028] Dabei kann diese Schicht in unterschiedlicher Weise appliziert werden. So ist ein
Glatt-Walzen dieser Schicht möglich, die Verwendung eines Air-Knife-Verfahrens, ein
Rasterzylinderaufdruck insbesondere über einen Tiefdruck oder auch eines Curtain-Coating-Verfahrens.
Daneben kann die Schicht auch aufgesprüht werden, mittels eines Leimpressverfahrens
aufgebracht werden, beispielsweise mittels eines Rakels, Glatt-/ Glätt-Rakels. Daneben
kann auch ein Blade-coater (Verwendung eines stiff- und bend-blades) infrage kommen,
sowie auch ein Filmpressverfahren.
[0029] Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren besteht der Träger aus einem Kraftpapier
und enthält bevorzugt Langfasern, oder aus einem mit Acrylat vorbeschichteten Papier.
Diese Papiere haben sich als besonders geeignet für das hier beschriebene beschichtete
Trägerpapier erwiesen und auch für die Erreichung der Recyclingfähigkeit. Bevorzugt
handelt es sich um ein ungestrichenes, gestrichenes, soft- und/oder superkalandriertes
Kraftpapier, welches besonders bevorzugt geleimt ist.
[0030] Bevorzugt liegt ein Verhältnis zwischen der Zugfestigkeit in der Maschinenrichtung
zur Querrichtung zwischen 1,3 und 2,8, besonders bevorzugt zwischen 1,4 und 2,2. Um
dieses Verhältnis zu erreichen ist es vorteilhaft die Papiermaschine mit einer Brustwalzenschüttelung
auszustatten.
[0031] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Träger einen Füllstoffgehalt
auf, der zwischen 0,1 % und 25%, bevorzugt zwischen 2 % und 20 % und besonders bevorzugt
zwischen 8 % und 16 %,
[0032] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Träger eine Grammatur auf,
die zwischen 40 g/m
2 und 200 g/m
2, bevorzugt zwischen 50 g/m
2 und 160 g/m
2 und besonders bevorzugt zwischen 60 g/m
2 und 110 g/m
2 liegt.
[0033] Bevorzugt liegt eine Energieaufnahme beim Zugversuch (gemessen bei einer Abziehgeschwindigkeit
von 50 mm/ min, insbesondere gemessen gemäß ISO 1924-3) in der Maschinenrichtung zwischen
120 J/m
2 und 180 J/m
2, bevorzugt zwischen 140 J/m
2 und 160 J/m
2. Besonders bevorzugt liegt eine Energieaufnahme beim Zugversuch in Querrichtung (TD)
zwischen 70 J/m
2 und 110 J/m
2, bevorzugt zwischen 80 J/m
2 und 100 J/m
2.
[0034] Besonders bevorzugt weist der Träger in Maschinenrichtung (MD) eine Einreißfestigkeit
von zumindest 250 mN, bevorzugt zumindest 275 mN, insbesondere bevorzugt mindestens
320 mN auf und/oder eine Einreißfestigkeit in Querrichtung (TD) von mindestens 200
mN, bevorzugt mindestens 220 mN, insbesondere bevorzugt mindestens 250 mN auf. Dabei
erfolgt bevorzugt die Messung der Einreißfähigkeit nach ISO 1974, insbesondere bei
62 g/m
2 Papiergewicht.
[0035] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Träger ein relativ hohes spezifisches
Volumen auf, welches bevorzugt zwischen 0,5 m
3/kg und 2,0 m
3/kg, bevorzugt zwischen 0,7 m
3/kg und 1,5 m
3/kg und besonders bevorzugt zwischen 1,0 m
3/kg und 1,2 m
3/kg liegt. Auch dieses vergleichsweise hohe spezifische Volumen hat sich als vorteilhaft
für die erfindungsgemäße Struktur des beschichteten Trägerpapiers erwiesen.
[0036] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Träger, welcher (unabhängig oder
ergänzend von den übrigen Merkmalen) bevorzugt ein Kraftpapier oder ein mit Acrylat
beschichtetes Papier umfasst, einen Cobb-Wert auf, der zwischen 2 und 35, besonders
bevorzugt zwischen 5 und 30 und besonders bevorzugt zwischen 6 und 15 und besonders
bevorzugt zwischen 8 und 12 liegt. Besonders bevorzugt ist dabei dieser Cobb-Wert
auf beiden Oberflächen bzw. auf beiden Seiten des Trägers gegeben. Der Cobb-Wert gibt
Auskunft über das Wasseraufnahmevermögen von Papier und Vollpappe oder Wellpappe.
Diesem Wert kommt hohe Bedeutung bei der Berechnung der zu erwartenden Stabilität
zu.
[0037] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Träger eine hohe Rupffestikeit
auf, was insbesondere auf eine Stärkebehandlung zurückzuführen ist. Eine hohe Rupfestigkeit
des Trägers verhindert das Ausreißen von Papierfasern beim Druckvorgang.
[0038] Besonders bevorzugt liegt eine Feuchtigkeit des Trägers zwischen 2 % und 10 %, bevorzugt
zwischen 3 % und 8 %, bevorzugt zwischen 4 % und 6 % und besonders bevorzugt zwischen
4,5 % und 5,5 %.
[0039] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Träger eine Längendifferenz
am Bruchpunkt auf, die sowohl in der Maschinenrichtung als auch in der Querrichtung
größer ist als 2 %.
[0040] Bevorzugt weist der Träger eine (optische) Dichte auf, die größer ist als 0,4. Besonders
bevorzugt ist die optische Dichte vergleichbar mit einer weiß pigmentierten PET -
Folie mit einer Dicke von 50 µm. Besonders bevorzugt weist der Träger ergänzend oder
alternativ dazu einen E-Modul auf, welcher zwischen 1.500 MPa und 8.000 MPa liegt.
Bei weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Träger ergänzend oder alternativ
dazu eine Energieaufnahme beim Zugversuch auf, die zumindest 70 J/m
2 gemessen nach ISO 1924-3 beträgt.
[0041] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine Nassfestigkeit des Trägers
geringer als 20, bevorzugt geringer als 15 und besonders bevorzugt geringer als 10.
[0042] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das beschichtete Trägerpapier
wenigstens eine weitere Lackschicht auf, die insbesondere zwischen dem Träger und
dem Druck angeordnet ist. Bei dieser weiteren Lackschicht kann es sich insbesondere
um einen Lack handeln, der die Sauerstoffdurchlässigkeit der Abdeckung verringert
("oxygen transfer rate" OTR-Lack), der ergänzend oder alternativ dazu besonders bevorzugt
eine Trockengrammatur aufweist, die zwischen 0,1 g/m
2 und 10 g/m
2, bevorzugt zwischen 0,5 g/m
2 und 5 g/m
2 und besonders bevorzugt zwischen 1 g/m
2 und 4 g/m
2 liegt. Häufig wird der OTR-Lack auch als Sauerstoffbarrierelack bezeichnet. Besonders
bevorzugt handelt es sich um einen PVOH Lack (Polyvinylalkohol), einen EVOH Lack (Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer)
oder einen Polyurethanlack. Daneben kann diese Lackschicht zusätzliche Füllstoffe
aufweisen, wie beispielsweise Clay und/oder Vernetzungsmittel (wie z.B. Isocyanatbasierte
Crosslinker).
[0043] Diese Lackschicht kann allgemein an unterschiedlichen Positionen aufgebracht werden,
bevorzugt jedoch nicht auf der Siegellackschicht oder der Überdrucklackschicht.
[0044] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das beschichtete Trägerpapier
wenigstens eine, bevorzugt zwei, weiter bevorzugt drei, eventuell auch vier oder mehr
Schicht(en) auf, welche aus einer Gruppe von Schichten ausgewählt ist, welche eine
Metallisierungsschicht, insbesondere mit einem Premetallisationprimer, also ein Primer
der unterhalb der Metallisierung aufgetragen ist, zumindest einen Primer/ Postmetallisierungsprimer,
also ein Primer der oberhalb der Metallisierung aufgetragen ist, und eine weitere
Sauerstoffbarrierelackschicht enthält. Es sind demnach auch Aufbauten ohne eine Sauerstoffbarrierelackschicht
möglich. Besonders bevorzugt ist diese weitere Schicht an der Seite der zweiten Oberfläche
des Trägers angeordnet, beispielsweise der Unterseite.
[0045] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Metallisierungsschicht wenigstens
an der ersten Oberfläche des Trägers oder an der zweiten Oberfläche des Trägers angeordnet.
Besonders bevorzugt ist sowohl eine Metallisierungsschicht an der Seite der ersten
Oberfläche (Oberseite) des Trägers als auch an der Seite der zweiten Oberfläche (Unterseite)
des Trägers angeordnet. Bevorzugt ist die wenigstens eine Metallisierungsschicht und
sind bevorzugt die gegebenenfalls beiden Metallisierungsschichten unmittelbar an dem
Träger angeordnet.
[0046] Daneben wäre es auch möglich, dass mehrere Metallisierungsschichten und Primer aufgetragen
sind. Dabei können diese Metallisierungsschichten und Primer auf wenigstens einer
Seite des Trägers und bevorzugt auf beiden Seiten des Trägers auch stapelweise aufgetragen
sein. Anstelle oder zusätzlich zu dem Primer kann auch ein Sauerstoffbarrierelack
verwendet werden.
[0047] Bei weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Lackschicht und insbesondere
eine OTR Lackschicht bevorzugt sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite
des Trägers angeordnet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Sauerstoffbarrierelackschicht
unmittelbar an der Metallisierungsschicht angeordnet.
[0048] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das beschichtete Trägerpapier
wenigstens eine und bevorzugt mehrere Primerschichten auf, bevorzugt wenigstens zwei
Primerschichten und bevorzugt wenigstens drei Primerschichten. So kann beispielsweise
diese Primerschicht oder diese Primerschichten an der zweiten Seite bzw. Oberfläche
des Trägers angeordnet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen zwei
Primerschichten der oben erwähnte Lack bzw. die Lackschicht Bzw. Sauerstoffbarrierelackschicht
angeordnet. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die oben erwähnte
Barrierelackschicht zwischen zwei Primerschichten angeordnet.
[0049] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das beschichtete Trägerpapier
wenigstens vier Schichten, bevorzugt wenigstens fünf Schichten und bevorzugt wenigstens
sechs Schichten auf. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das beschichtete
Trägerpapier höchstens 14 Schichten, bevorzugt höchstens 13 Schichten und besonders
bevorzugt höchstens 12 Schichten auf.
[0050] Besonders bevorzugt weisen die Barrierelacke eine hohe Wasser- und/oder Fettbeständigkeit
auf und erfüllen besonders bevorzugt die lebensmittelrechtlichen Vorgaben für fetthaltige
Füllguter. Weiterhin können diese Barrierelacke auch die Durchlässigkeit der Fette,
Öle und Aromastoffe reduzieren.
[0051] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Siegellackschicht bzw.
der Heißsiegellack eine Trockengrammatur auf, die zwischen 1 g/m
2 und 15 g/m
2, bevorzugt zwischen 2 g/m
2 und 10 g/m
2, besonders bevorzugt zwischen 2,5 g/m
2und 4,5 g/m
2 liegt.
[0052] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Siegellackschicht einen
Festkörpergehalt auf, der zwischen 10 % und 60 %, bevorzugt zwischen 15 % und 55 %
und besonders bevorzugt zwischen 20 % und 45 % liegt. Besonders bevorzugt ist dieser
Festkörpergehalt aus einer Lösemittel enthaltenden Mischung aufgebracht.
[0053] Besonders bevorzugt weist die Siegellackschicht eine sehr gute Abziehbarkeit bzw.
Peelbarkeit gegenüber einem Behältnis auf, das ein Material umfasst, das ausgewählt
ist aus einer Gruppe, die APET (amorphes Polyethylenterephthalat), PETG (mit Glykol
modifiziertes Polyethylenterephthalat), PS (Polystyrol), PP (Polypropylen) und PLA
(Polylactid Acid) umfasst. Daneben und besonders bevorzugt ist auch eine gute Peelbarkeit
gegenüber beschichtetem Papier, HDPE (High Density Polyethylen), Papier/PE, Papier/PP
und gegenüber lonomer beschichteten/ lackierten Papieren gegeben.
[0054] Besonders bevorzugt weist der Siegellack eine hohe Wasser- und/oder Fettbeständigkeit
auf und erfüllt besonders bevorzugt die lebensmittelrechtlichen Vorgaben für fetthaltige
Füllguter. Besonders bevorzugt ist die Platine bzw. das beschichtete Trägerpapier
ohne ein Einreißen des Deckels peelbar. Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform
sind weitere Beschichtungen vorgesehen, beispielsweise aus SiOx oder AlOx. Dabei ist
es möglich, dass anstatt der Metallisierung für eine weitere Erhöhung der Barriere
diese Beschichtungen (AIOx oder SiOx) vorgesehen sind.
[0055] Bei einer besonderen bevorzugten Ausführungsform liegt der COF (Coefficient of Friction)
auf zumindest einer der beiden außen liegenden Seiten bzw. Oberflächen und bevorzugt
auf beiden Oberflächen höher als 0,1 und bevorzugt höher als 0,15. Bevorzugt liegt
der COF auf zumindest einer der beiden außen liegenden Seiten unter 2, bevorzugt unter
1,5, bevorzugt unter 1,2 und besonders bevorzugt unter 1,0.
[0056] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Zugfestigkeit Fmax in Maschinenrichtung
zwischen 90 N und 95 N und bevorzugt zwischen 93 N und 94 N. Besonders bevorzugt liegt
die Zugfestigkeit quer zur Maschinenrichtung zwischen 55 N und 60 N und besonders
bevorzugt zwischen 57 N und 59 N. Dabei sind diese Werte in Anlehnung an die DIN EN
ISO 1942-2 (gemessen mit 15 mm Streifen/Proben) bestimmt.
[0057] Besonders bevorzugt liegt die Längendifferenz am Bruchpunkt in Maschinenrichtung
zwischen 2 % und 16 % und in der Querrichtung zwischen 4 % und 15 %. Dabei sind diese
Werte in Anlehnung an die DIN EN ISO 1942-2 gemessen.
[0058] Besonders bevorzugt liegt der Elastizitätsmodul in Maschinenrichtung zwischen 1500
und 8000 MPa, bevorzugt zwischen 5500 und 6600 MPa und besonders bevorzugt zwischen
6000 und 6300 MPa. Besonders bevorzugt liegt das Elastizitätsmodul in der transversalen
Richtung bzw. Querrichtung zwischen 1500 MPa und 4000 MPa, bevorzugt zwischen 3300
MPa und 3700 MPa. Auch diese Werte werden bevorzugt in Anlehnung an die DIN EN ISO
1942-2 bestimmt.
[0059] Bevorzugt weist das beschichtete Trägerpapier eine Durchstoßfestigkeit von zwischen
55 N und 65 N bevorzugt zwischen 57 N und 63 N und besonders bevorzugt zwischen 58
N und 61 N (mit 10,5 mm Dorndurchmesser gemessen, bei einer Durchstoßgeschwindigkeit
von 20 mm/min, in Anlehnung an DIN EN ISO 14477) auf. Bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform weist das beschichtete Trägerpapier eine optische Dichte von 0,5 auf.
Auf diese Weise wird ein vergleichbarer Licht-Schutz erreicht wie bei einem 50 µm
dicken weiß pigmentierten PET Folie.
[0060] Die WVTR (water vapor transmission rate) ist bevorzugt kleiner als 50 g/(m
2 x Tag), besonders bevorzugt kleiner als 20 g/(m
2 x Tag) und besonders bevorzugt kleiner als 8 g/(m
2 x Tag). Dabei wurde bei 23°C und 50 % Luftfeuchtigkeit (gemessen nach DIN EN ISO
15106-3) gemessen.
[0061] Falls ein Barrierelack für Sauerstoff eingesetzt wird, ist die OTR bevorzugt gleich
oder kleiner als 300 ccm/(m
2 d bar) (gemessen bei 23°C und 50 % Luftfeuchtigkeit, gemessen nach DIN EN ISO 15105-2).
[0062] Bevorzugt sind die Barriereeigenschaften derart gewählt, dass die Fermentation des
Füllguts nicht beeinträchtigt wird, aber gleichzeitig eine gute Sperrwirkung für Aromastoffe
erreicht wird. Die Barrierewerte können so gewählt werden, dass sich je nach Füllgut
gute Fermentationseigenschaften ergeben und dass keine Austrocknung bei wasserhaltigen
Füllgüter eintritt.
[0063] Vorzugsweise beträgt die an einem PP-Becher gemessene Siegelnahtfestigkeit (SNF)
bei einer Bewegungsgeschwindigkeit von 80 mm/min bei einer
Siegeltemperatur im Bereich von 160°C bis 300°C und 1s Siegelzeit und 2,35 bar Siegeldruck,
gesiegelt mit flacher Siegelbacke im Mittel zwischen 1 N - 8 N, vorzugsweise ≥ 2 N
und ≤ 7 N ohne Papierfaserausriss beim abpeelen des Deckmaterials vom PP-Becher. Vorzugsweise
stellt sich hier ein Bruchbild ein, welches einen kohäsiven Bruch in der Heißsiegellackschicht
anzeigt. Dieses Bruchbild kann mit einem IR-ATR Messgerät nachgewiesen werden.
[0064] Vorzugsweise beträgt die an einem PE-Becher gemessene SNF bei eine Bewegungsgeschwindigkeit
von 80 mm/min bei einer Siegeltemperatur im Bereich von 160°C bis 300°C und 1s Siegelzeit
und 2,35 bar Siegeldruck, gesiegelt mit flacher Siegelbacke im Mittel zwischen 1 N
- 8 N, vorzugsweise ≥ 2 N und ≤ 7 N ohne Papierfaserausriss beim abpeelen des Deckmaterials
vom PE-Becher. Vorzugsweise stellt sich hier ein Bruchbild ein, welches einen kohäsiven
Bruch in der Heißsiegellackschicht anzeigt. Dieses Bruchbild kann mit einem IR-ATR
Messgerät nachgewiesen werden.
[0065] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Behältnis (beispielsweise Becher,
Tray, Tiegel, Muldenpackung, Blister, Schale, Milchdöschen, Flasche, Dose, Kapsel),
insbesondere zur Aufnahme von Lebensmitteln, Tiernahrungsartikeln, Hygieneartikeln,
oder Pharmazieprodukten gerichtet, welches eine Abdeckung aus einem beschichtete Trägerpapier
der oben beschriebenen Art aufweist. Besonders bevorzugt besteht das Behältnis aus
einem Material, welches aus einer Gruppe von Materialien ausgewählt ist, welche APET,
PETG, PS, PP, PLA, beschichtetes Papier, HD PE, Papier/PE, Papier/PP, ionomer-beschichtete/
lackierte Papiere/ Karton und dergleichen enthält. Besonders bevorzugt weist das Behältnis
ein Füllvolumen auf, welches zwischen 10 mL und 5.000 mL liegt, bevorzugt 10 mL -
500 mL und besonders bevorzugt 12 mL - 200 mL.
[0066] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung eines beschichteten
Trägerpapiers der oben beschriebenen Art gerichtet, wobei wenigstens einer der nachfolgenden
Verfahrensschritte vorgenommen wird:
- a) Aufbringen der Barriereschicht mittels eines Verfahrens, welches aus einer Gruppe
von Verfahren ausgewählt ist, welche Glattwalzenverfahren, Air-Knife-Verfahren, Rasterzylinderauftrag,
insbesondere über Tiefdruck, Curtain-Coating, Aufsprühverfahren, Leimpressverfahren,
Rakel-Verfahren, Glattrakel/ Glättrakel -Verfahren, Hydroverfahren, Blade-Coater-Verfahren
und Filmpressverfahren enthält.
- b) Anbringen der Siegellackschicht mittels eines Verfahrens, welches aus einer Gruppe
von Verfahren ausgewählt ist, welche Glattwalzenverfahren, Air-Knife-Verfahren, Rasterzylinderauftrag,
insbesondere über Tiefdruck, Curtain-Coating, Aufsprühverfahren, Leimpressverfahren,
Rakel-Verfahren, Glattrakel-Verfahren, Hydroverfahren, Blade-Coater-Verfahren und
Filmpressverfahren enthält.
[0067] Bevorzugt wird eine Kombination aus den folgenden Verfahren gewählt. Glattwalzenverfahren
und Tiefdruck- / Flexodruck- / Offsetdruckverfahren mit Lackierwerken werden bevorzugt
verwendet.
[0068] Das erfindungsgemäße beschichtete Trägerpapier erlaubt auch nach einer Auslagerung
eines entsprechenden Produkts für beispielsweise 3 Monate (bei beispielsweise 6°C)
eine hohe Funktionalität. Diese bedeutet, dass keine Undichtigkeiten zwischen der
Abdeckung und dem Behältnis entstehen und auch die Peelbarkeit bleibt im Wesentlichen
gleich. Daneben erfolgt auch keine negative Beeinträchtigung durch eine Austrocknung
oder eine schlechte Fermentation.
[0069] Weiterhin wird eine gute Planlage gegenüber dem Stand der Technik erzielt, bei dem
eine Verarbeitung nur mit zusätzlichen Hilfsmitteln möglich ist, wie etwa Brechern
an Stanzanlagen für gestanzte Platinen. Die Überprüfung der Planlage erfolgt durch
einem dem Fachmann bekannten Kreuzschnitttest wobei die zu überprüfende max. Wölbhöhe
nicht mehr als 3mm bei einer Schnittlänge von jeweils 212 mm pro Schnitt betragen
soll und wobei der Kreuzschnitt spiegelsymmetrisch durchgeführt wird.
[0070] Für eine bevorzugte Ausführungsform konnte verifiziert werden, dass auch nach 24
Stunden kein Durchweichen von Buttermilch auftritt. Daneben ist das Produkt bzw. das
beschichtete Trägerpapier recyclingfähig und repulpingfähig im Sinne der EN 13430.
[0071] Weiterhin ist vorzugsweise auch keine coextrudierte oder mit Klebstoff aufkaschierte
Kunststoffschicht enthalten. Das beschichtete Trägerpapier weist eine gute Steifigkeit
auf und erlaubt ein breites Siegelfenster zwischen 160°C und 300°C.
[0072] Daneben ist eine gute Peelbarkeit ohne Papierfaserriss und ohne Papierriss möglich.
Weiterhin ist auch eine gute Stanzbarkeit und eine hohe Platzdruckfestigkeit von >
140 -mbar bevorzugt > 450 -mbar (gemessen mit Dinkelbergverpackungs-Tester, bei einer
Messzeit von 30 s) gegeben. Daneben ist auch eine gute Bedruckbarkeit insbesondere
im Tiefdruck gegeben.
[0073] Schließlich wird eine hohe Hitzepressfestigkeit bis zu 300°C bei einer 1 s Siegelzeit
erreicht sowie eine gute Vereinzelung der Platinen ermöglicht (wobei die Platinen
auch nach dem Stanzvorgang nicht aneinander haften bleiben).
[0074] Die Ausführungsformen erfüllen bevorzugt die Vorgaben der lebensmittelrechtlichen
Richtlinien für Lebensmittelverpackungen aus Papier. Die Ausführungen umfassen beispielsweise.
Joghurtverpackung, Trockentiernahrung, Feuchttücherverpackung, Muldenpackung, Blisterverpackung,
Suppenterrine, Schalen für Gemüse, Obst, Salat, Wurst-, Käse- oder Fischverpackung,
Eisbecher, Portionsverpackungen im Gastrobereich (Honig, Butter, Marmelade, Nutella,
etc.), Süßwarenverpackung (Kekse, Pralinen), Snackverpackung.
[0075] Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus der beigefügten Figur.
[0076] Darin zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen beschichteten Trägerpapiers.
[0077] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
beschichtete Trägerpapiers. Dieses weist einen Träger 2 mit einer ersten Oberfläche
2a und einer zweiten Oberfläche 2b auf, wobei das Verhältnis der dargestellten Dicken
der einzelnen Schichten nicht den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen muss.
[0078] Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet einen Druck und das Bezugszeichen 6 einen Überdrucklack,
der bevorzugt auch die äußerste Schicht des beschichteten Trägerpapiers 1 darstellt.
Das Bezugszeichen 22 kennzeichnet eine OTR Lackschicht, die ebenfalls an die erste
Oberfläche 2a des Trägers 2 anschließt.
[0079] Das Bezugszeichen 3 kennzeichnet eine Metallisierungsschicht, welche hier an dem
Träger 2 und genauer an der ersten Oberfläche 2a des Trägers 2 anliegt. Zwischen Metallisierung
und Papier kann ein (nicht gezeigter) Primer angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend
dazu könnte eine Beschichtung des Papiers vorhanden sein. Es ist jedoch auch möglich
und in einigen Ausführungsformen bevorzugt, dass die Metallisierung direkt auf die
Papieroberfläche aufgetragen ist. Die Schichtdicke der Metallisierung liegt unabhängig
von eventuell vorhandenem Primer oder Beschichtung bevorzugt zwischen 30 - 100 nm.
[0080] Das Bezugszeichen 24 kennzeichnet eine weitere Metallisierungsschicht, welche hier
an der zweiten Oberfläche 2b des Trägers anliegt. Die beiden Metallisierungsschichten
3 und 24 sind optional.
[0081] Das Bezugszeichen 26 kennzeichnet einen optionalen ersten Primer, der sich hier an
die Metallisierungsschicht 24 anschließt und das Bezugszeichen 28 kennzeichnet eine
weitere OTR - Lackschicht. Das Bezugszeichen 32 kennzeichnet einen weiteren (optional
vorhandenen Primer bzw. eine Primerschicht.
[0082] Das Bezugszeichen 12 kennzeichnet einen Barrierelack, der zur Abdichtung des beschichteten
Trägerpapiers bzw. des (nicht gezeigten) Behältnisses, an dem dieses beschichtete
Trägerpapier angeordnet ist, dient.
[0083] Das Bezugszeichen 16 kennzeichnet einen weiteren (optional vorhandenen) Primer bzw.
eine entsprechende Primerschicht. Das Bezugszeichen 14 kennzeichnet einen Heißsiegellack.
Dieser dient bevorzugt zur Befestigung des beschichteten Trägerpapiers an einem nicht
gezeigten Behältnis.
[0084] Die Anmelderin behält sich vor sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten
Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass
in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen
vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in
einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser
Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile
durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter
Merkmale ergeben können.
1. Beschichtetes Trägerpapier (1), bevorzugt zur Abdeckung von Behältnissen, mit einem
Träger (2) der eine erste Oberfläche (2a) und einer der ersten Oberfläche (2a) gegenüberliegende
zweite Oberfläche (2b) aufweist, wobei der Träger ein zellulosehaltiges Material aufweist
und wobei an der ersten Oberfläche eine Überdrucklackschicht (6) aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der zweiten Oberfläche (2b) wenigstens eine Barrierelackschicht (12) und eine Siegellackschicht
angeordnet sind, wobei bevorzugt die Siegellackschicht nicht fest versiegelnd mit
dem Behältnis ausgebildet ist.
2. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überdrucklackschicht eine Trocken - Grammatur aufweist, die im Bereich von 0,1
g/m2 - 10 g/m2, bevorzugt 1 g/m2 - 8 g/m2, besonders bevorzugt 2 g/m2 - 5 g/m2 liegt.
3. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überdrucklackschicht (6) wenigstens ein Material und/oder eine Substanz aufweist,
welches aus einer Gruppe von Materialien und/oder Substanzen ausgewählt ist, welche
Styrolacrylat und insbesondere eine Styrolacrylatemulsion, Acrylat und insbesondere
eine Acrylatemulsion, olefinische Wachsdispersionen und weitere Additive wie insbesondere
Entschäumer oder Vernetzungsmittel enthält.
4. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das beschichtete Trägerpapier an der ersten Oberfläche (2a) und / oder zweiten Oberfläche
(2b) mit einem Druck versehen ist, wobei bevorzugt der Druck (4) und/oder die Druckfarben
dieses Drucks (4) eine Hitzepressfestigkeit von wenigstens 200°C aufweist, wobei bevorzugt
zusätzlich ein Primerauftrag auf zumindest einer der Oberflächen (2a, 2b) vorgesehen
ist.
5. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barrierelackschicht (12) eine Trockengrammatur aufweist, die Im Bereich von 1
g/m2 - 25 g/m2, bevorzugt 4 g/m2 - 20 g/m2 und besonders bevorzugt 5 g/m2 - 8 g/m2 liegt, wobei bevorzugt die Barrierelackschicht (12) wenigstens zwei Schichten aufweist.
6. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barrierelackschicht (12) bevorzugt ein lonomer und optional weitere Füllstoffe
(z.B. Clay) enthält.
7. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Barrierelackschicht (12) eine Zugfestigkeit im Bereich von 14 - 35 MPa und/oder
eine Bruchdehnung im Bereich von 340 % - 450 % und/oder einen Erweichungspunkt im
Bereich von 55°C - 65°C aufweist.
8. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (2), welcher bevorzugt ein Kraftpapier oder ein mit Acrylat beschichtetes
Papier umfasst, einen Cobb-Wert zwischen 2 und 35, weiter bevorzugt zwischen 5 und
30, besonders bevorzugt zwischen 6 und 15 und insbesondere bevorzugt zwischen 8 und
12 aufweist und/oder der Träger (2) in Maschinenrichtung (MD) eine Einreißfestigkeit
von zumindest 250 mN, bevorzugt zumindest 275 mN, insbesondere bevorzugt mindestens
320 mN und/oder eine Einreißfestigkeit in Querrichtung (TD) von mindestens 200 mN,
bevorzugt mindestens 220 mN, insbesondere bevorzugt mindestens 250 mN aufweist.
9. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (2) einen Füllstoffgehalt aufweist, der zwischen 0,1 % und 25%, bevorzugt
zwischen 2 % und 20 % und besonders bevorzugt zwischen 8 % und 16 % liegt und/oder
der Träger eine Grammatur aufweist, die zwischen 40 g/m2 und 200 g/m2, bevorzugt zwischen 50 g/m2 und 160 g/m2 und besonders bevorzugt zwischen 60 g/m2 und 110 g/m2 liegt.
10. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (2) eine Energieaufnahme beim Zugversuch in Maschinenrichtung (MD) von
120 J/m2 - 180 J/m2, bevorzugt von 140 J/m2 - 160 J/m2 aufweist und/oder eine Energieaufnahme beim Zugversuch in Querrichtung (TD) von 70
J/m2 - 110 J/m2, bevorzugt 80 J/m2 - 100 J/m2 aufweist und/oder der Träger (2) eine Reißfestigkeit (gemessen mit Zugversuch) in
Maschinenrichtung (MD) von wenigstens 260 mN und/oder eine Reißfestigkeit in Querrichtung
(TD) von wenigstens 220 mN aufweist.
11. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Laminat eine weitere Lackschicht (22) aufweist, die insbesondere zwischen dem
Träger (2) und dem Druck (4) angeordnet ist, wobei es sich insbesondere um einen Sauerstoffbarrierelack
handelt, bevorzugt um einen Polyvinylalkohol- (PVOH-) Lack, einen Ethylenvinylalkoholcopolymerlack
und Copolymerisate aus beiden sowie deren Derivate, oder einen Polyurethanlack, die
bevorzugt eine Trockengrammatur im Bereich von 0,1 - 10 g/m2, bevorzugt von 0,5 - 5 g/m2 und besonders bevorzugt von 1 - 4 g/m2 aufweisen.
12. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Laminat wenigstens eine, bevorzugt zwei, weiter bevorzugt mindestens drei oder
vier weitere Schicht/en enthält, welche aus einer Gruppe von Schichten ausgewählt
ist, welche wenigstens eine Metallisierungsschicht, insbesondere mit einem Premetallisationsprimer,
wenigstens einen Primer/Postmetallisationsprimer und wenigstens eine Sauerstoffbarrierelackschicht,
welche bevorzugt als Postmetallisationsprimer ausgebildet ist, enthält.
13. Beschichtetes Trägerpapier (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Siegellackschicht (14) eine Trockengrammatur aufweist, die zwischen 1 g/m2 und 15 g/m2, bevorzugt zwischen 2,0 g/m2 und 10,0 g/m2, besonders bevorzugt zwischen 2,5 g/m2 und 4,5 g/m2 liegt.
14. Behältnis, insbesondere zur Aufnahme von Lebensmitteln, bevorzugt Molkereiprodukte
Tiernahrung, Hygieneartikeln oder Pharmazieprodukten mit einer Abdeckung aus einem
beschichteten Trägerpapier nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
das Behältnis bevorzugt aus einem beschichteten Trägerpapier (1) besteht.
15. Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Trägerpapiers nach wenigstens einem
der vorangegangenen Ansprüche 1 - 13
gekennzeichnet durch wenigstens einen der nachfolgenden Verfahrensschritte:
a) Aufbringen der Barrierelackschicht mittels eines Verfahrens, welches aus einer
Gruppe von Verfahren ausgewählt ist, welche Glattwalzenverfahren, Air knife Verfahren,
Rasterzylinderauftrag, insbesondere über Tiefdruck, Curtain Coating, Aufsprühverfahren,
Leimpressverfahren, Rakelverfahren, Glattrakelverfahren, Hydroverfahren, Blade Coater
Verfahren und Filmpressverfahren enthält;
b) Anbringen der Siegellackschicht mittels eines Verfahrens, welches aus einer Gruppe
von Verfahren ausgewählt ist welche Glattwalzenverfahren, Air knife Verfahren, Rasterzylinderauftrag,
insbesondere über Tiefdruck, Curtain Coating, Aufsprühverfahren, Leimpressverfahren,
Rakelverfahren, Glattrakelverfahren, Hydroverfahren, Blade Coater Verfahren und Filmpressverfahren
enthält;
wobei bevorzugt die Überdrucklackschicht eine Nassgrammatur aufweist, die im Bereich
von 0,25 g/m
2 - 25 g/m
2,bevorzugt 2,5 g/m
2 - 20 g/m
2 und besonders bevorzugt 5 g/m
2 - 12,5 g/m
2 liegt.