[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen stationären Flüssigkeitstank. Die Erfindung
betrifft außerdem ein Wärmepumpensystem mit einem solchen stationären Flüssigkeitstank.
[0002] Bei der Verwendung von Kältemitteln, z.B. in stationären Wärmepumpensystemen, ist
eine Kältemittelfüllmenge durch verschiedene Normen limitiert. Je nach Kältemittel
ist die Einhaltung einer maximalen Füllmenge, der Leistungsauslegung und der baulichen
Anforderungen mit herkömmlichen Komponenten nicht ohne Weiteres einzuhalten. Daher
gibt es bereits heute einen Wechsel von Rundrohrsystemen auf Flachrohrsysteme in der
Stationärtechnik. Jedoch stellt auch hier die Limitierung der Füllmenge teilweise
eine Herausforderung dar.
[0003] In der Stationärtechnik wird z.B. bei der Brauchwassertemperierung in Wohngebäuden
ein Wärmeübertrager bzw. eine Temperiereinrichtung zur Beheizung des Brauchwassertanks
um eben diesen gewickelt. Bei einer solchen Ausführung sind Montage, Integration und
Austausch im Falle eines Defekts einfacher, als wenn der Wärmeübertrager bzw. die
Temperiereinrichtung in dem Wassertank angeordnet ist. Zusätzlich wird ein direkter
Kontakt des (Trink-)wassers mit dem Wärmeübertrager und damit eine Kontamination des
im Wassertank befindlichen Trinkwassers durch Stoffe vom Wärmeübertrager ausgeschlossen.
Auch ist bei einer Leckage von Kältemittel eine Kontamination des Trinkwassers ausgeschlossen,
da dieses in die Umgebung entweicht.
[0004] Heutzutage werden hierbei zum Einsatz kommende Flachrohre mit innenliegenden Kanälen
und dazwischen angeordneten Stegen so ausgelegt, dass Sie die nach gültiger Normung
erforderlichen Berstdrücke P
BERST,MIN gerade so einhalten und dadurch ein materialsparendes Flachrohrdesign ermöglichen.
[0005] Ein Verhältnis einer Kanalbreite b
K zu einer Stegbreite bs ergibt sich nach folgender Gleichung aus der Zugfestigkeit
R
m, dem gewünschten Berstdruck P
BERST,IST und der Fertigungstoleranz der Stege zu

mit
PBERST,MIN = nach Normung erforderlicher Berstdruck und
PBERST,IST = Berstdruck, den das ausgeführte Flachrohr bei Sollmaßen aufgrund der Stegdicke
einhält.
[0006] Bei der Auslegung des Wärmeübertragers bzw. der Temperiereinrichtung ist es teilweise
nicht möglich, einen gewünschten Wärmestrom bei Einhaltung der Anforderungen an die
Füllmenge und damit an ein Innenvolumen des Wärmeübertragers einzuhalten. Bei dem
um einen stationären Flüssigkeitstank gewickelten Wärmeübertrager machen dessen Flachrohre
den größten Teil des Innenvolumens aus.
[0007] Beim Wärmeübergang vom Kältemittel an die zu temperierende Flüssigkeit, bzw. an das
Wasser, stellt eine Wärmeleitung in einer Emaillebeschichtung und in einer Wärmeleitschicht
(Wärmeleitpaste) einen großen Teil des Wärmedurchgangswiderstands dar. Abhängig vom
Wärmeübergangskoeffizienten auf der Wasserseite stellt auch die Wasserseite einen
signifikanten Anteil des Gesamtwärmedurchgangswiderstands dar. Der Wärmeleitwiderstand
von Emaille und Wärmeleitschicht (Thermal Interface Material) lässt sich durch Erhöhung
der Wärmeleitfähigkeit, Reduktion der Schichtdicke und Vergrößerung der Querschnittsfläche
reduzieren. Die Wärmeleitfähigkeit ist als Materialeigenschaft nicht veränderbar bzw.
durch die Materialauswahl bereits so weit erhöht, wie für den Einsatz möglich. Die
Schichtdicke ist bereits üblicherweise so dünn ausgeführt, wie für den Einsatz möglich.
Eine Erhöhung der Querschnittsfläche als wirksame Maßnahme zur Erhöhung des übertragenen
Wärmestroms ist mit der derzeitigen Flachrohrauslegung bei Einhaltung des geforderten
Innenvolumens nicht umsetzbar.
[0008] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, einen stationären
Flüssigkeitstank mit einer Temperiereinrichtung derart weiter zu entwickeln, dass
ein erhöhter Wärmeübertrag zwischen einem Flachrohr einer Temperiereinrichtung und
dem stationären Flüssigkeitstank ermöglicht wird.
[0009] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Wärmeübertragung
zwischen einem Flachrohr einer Temperiereinrichtung eines stationären Flüssigkeitstanks
und dem Flüssigkeitstank durch eine Vergrößerung einer Wärmeübertragungsfläche ohne
eine Erhöhung des Kältemittelvolumens zu erreichen. Erfindungsgemäß wird dies durch
zwei alternative Ausführungsformen ermöglicht, nämlich einerseits durch ein Anordnen
einer Wärmeverteilerplatte zwischen dem Flachrohr und dem Flüssigkeitstank und andererseits
durch eine Integration einer solchen Wärmeverteilerplatte in das Flachrohr durch eine
entsprechende andere geometrische Querschnittsform des Flachrohrs. Der erfindungsgemäße
stationäre Flüssigkeitstank besitzt dabei eine Temperiereinrichtung zum Temperieren
der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitstank, die sowohl zum Beheizen als auch zum Kühlen
der im Flüssigkeitstank bevorrateten Flüssigkeit dienen kann. Die Temperiereinrichtung,
welche einen Wärmeübertrager darstellt, weist zumindest ein außen mit dem Flüssigkeitstank
wärmeübertragend verbundenes Flachrohr mit innenliegenden Kanälen mit einer jeweiligen
Kanalbreite b
K und Stegen mit einer jeweiligen Stegbreite b
S auf. Das Flachrohr ist dabei aus einem Material mit einer Zugfestigkeit R
m ausgebildet und besitzt einen Berstdruck P
BERST,IST. P
BERST,MIN ist dabei der nach Normung/Spezifikation geforderte Berstdruck. Der Berstdruck P
BERST,IST des Flachrohrs muss darüber liegen. Gemäß einer ersten alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen stationären Flüssigkeitstanks ist dabei zwischen dem Flachrohr
und dem Flüssigkeitstank die zuvor beschriebene Wärmeverteilplatte angeordnet, die
flächig mit dem Flachrohr und dem Flüssigkeitstank verbunden ist. Die Wärmeverteilplatte
hat dabei im Vergleich zu beispielweise einer Wärmeleitschicht eine hohe Wärmeleitfähigkeit
und ist beispielsweise aus Aluminium ausgebildet. Sie verteilt einen Wärmestrom von
der mit dem Flachrohr in Kontakt stehenden Fläche auf eine größere Fläche, wodurch
der Wärmestrom auf dieser größeren Fläche durch die Wärmeleitschicht, die zwischen
der Wärmeverteilplatte und dem Flüssigkeitstank angeordnet sein kann, eine Emaillebeschichtung
des Flüssigkeitstanks und den Stahl des Flüssigkeitstanks geleitet wird. Die Wärmeleitschicht
besitzt eine Wärmeleitfähigkeit, die wesentlich geringer ist, als die des Flachrohrwerkstoffs
und/oder der Wärmeverteilplatte. Auch für den Wärmeübergang auf einer Innenseite ist
diese vergrößerte Fläche wirksam. Eine Wandung des Flüssigkeitstanks besteht dabei
üblicherweise aus einem Kern aus Stahl sowie einer innenliegenden und außenliegenden
Emaillebeschichtung.
[0011] Bei einer hierzu gleichwertigen aber alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
stationären Flüssigkeitstanks ist das Flachrohr mit seinen Kanälen und Stegen derart
ausgebildet, dass es folgende Gleichung erfüllt:

[0012] Bei dieser Lösung wird die Stegbreite bs bei gleicher Kanalgröße erhöht, wodurch
sich in Folge auch ein Flachrohraußenmaß und damit eine Kontaktfläche zwischen dem
Flachrohr und dem stationären Flüssigkeitstank vergrößert. Das erfindungsgemäße und
sich hieraus ergebende Flachrohrdesign weicht insofern von bisherigen Flachrohrdesigns
ab, als dass die Stege zwischen den einzelnen Kanälen derart massiv ausgeführt sind,
dass sie einen wesentlich höheren Berstdruck P
BERST,IST aushalten, als dies beispielsweise nach geltender Norm erforderlich ist. Die Flachrohrwandstärke
ist dabei gegenüber der bisherigen Ausführung nicht verändert. Versuche und Berechnungen
haben dabei ergeben, dass diese Ausführungsform besonders vorteilhaft ist, wenn die
untere Toleranzgrenze der Stegbreite um mindestens 20 % größer ist, als zur Erreichung
des geforderten Berstdrucks P
BERST,MIN nötig.
[0013] Unabhängig von der gewählten Ausführungsform bietet der erfindungsgemäße stationäre
Flüssigkeitstank die Möglichkeit einer im Vergleich zu bisherigen Flüssigkeitstanks
deutlich verbesserten Wärmeübertragung aufgrund der vergrößerten Wärmeübertragungsfläche
am Behälterumfang bei gleichzeitig gleichbleibendem Innenvolumen der Flachrohre. Hierdurch
steht auch eine für die im Flüssigkeitstank gelagerte zur Verfügung stehende vergrößerte
Wärmeübertragungsfläche an einer Behälterinnenwand zur Verfügung. Insgesamt kann hierdurch
eine Erhöhung des Wärmestroms ohne eine Erhöhung des Kältemittelvolumens erreicht
werden. Die zweite alternative Ausführungsform bietet darüber hinaus den großen Vorteil
von relativ kurzen Wärmeleitpfaden und damit einem höheren übertragenen Wärmestrom.
Zusätzlich fällt der Gesamtmaterialeinsatz geringer aus, die Montagekräfte, mit der
der Wärmeübertrager um den Flüssigkeitstank gespannt wird, sind geringer. Zusätzlich
ist die Fertigung einfacher, da keine stoffschlüssige Verbindung zwischen Flachrohr
und Wärmeverteilplatte hergestellt werden muss und eine Positionierung der Wärmeleitplatte
gegenüber den Flachrohren beim Fügen, zum Beispiel durch Löten, entfällt.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der ersten Alternative des erfindungsgemäßen
stationären Flüssigkeitstanks ist die Wärmeverteilplatte mit einer Außenseite des
Flüssigkeitstanks über eine Wärmeleitschicht verbunden. Die Wärmeverteilplatte besitzt
darüber hinaus eine Wärmeleitfähigkeit λ
V sowie eine Dicke dv, während die Wärmeleitschicht eine Wärmeleitfähigkeit λ
W und eine Dicke dw besitzt. Um einen möglichst hohen Wärmeübertrag der Temperiereinrichtung
an den Flüssigkeitstank und dessen Inhalt zu erreichen, sind zumindest zwei Flachrohre
parallel um den stationären Flüssigkeitstank gewickelt, wobei zwischen zwei Flachrohren
ein Abstand s besteht. Hierbei gilt:

bzw.

[0015] Bevorzugt gilt:

bzw.

[0016] Dabei ist Rv der Wärmeleitwiderstand in axialer Richtung in der Wärmeverteilplatte
näherungsweise Rv = s / 2 / (λ
V · dv) und Rw der Wärmeleitwiderstand in der Wärmeleitschicht in radialer Richtung
näherungsweise Rw = dw / (λ
W · s). Werden diese Beziehungen eingehalten, so ergibt sich hieraus der große Vorteil,
dass die Fläche zwischen den Flachrohren effizient an der Wärmeübertragung teilnimmt
und damit zu einer Erhöhung des übertragenen Wärmestroms zwischen Flachrohr und Flüssigkeitsbehälter
führt. Gleichzeitig wird bei Erfüllung der Beziehung die Wärmeverteilplatte nur so
dick ausgeführt, wie es für eine Steigerung des Wärmestroms sinnvoll ist. Dies führt
zu einer verbesserten Ausführung bezüglich Bauraum, Gewicht und Kosten.
[0017] Zweckmäßig weist ein erfindungsgemäßer Flüssigkeitstank entsprechend der ersten alternativen
Ausführungsform eine Wärmeverteilplatte auf, die mit dem Flachrohr verlötet ist. Eine
Verlötung zwischen der Wärmeverteilplatte und dem Flachrohr bietet eine optimierte
wärmeübertragende Verbindung bei gleichzeitig äußerst kurzem Wärmeleitpfad. Lot besitzt
darüber hinaus im Vergleich zu einer Wärmeleitpaste (Wärmeleitschicht) eine deutlich
verbesserte Wärmeleitfähigkeit, wodurch ein nahezu ungehinderter Wärmeübergang zwischen
dem Flachrohr und der Wärmeverteilplatte ermöglicht wird.
[0018] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen stationären
Flüssigkeitstanks, weist das Flachrohr an einer dem stationären Flüssigkeitstank abgewandten
Außenseite eine Isolierung auf. Über eine derartige Isolierung kann eine Wärmeabgabe
oder -aufnahme aus der Umgebung zumindest reduziert werden, wodurch die Effizienz
der Temperiereinrichtung deutlich gesteigert werden kann. Eine derartige Isolierung
kann beispielsweise mittels einer entsprechenden Kunststoffbeschichtung oder einem
Art Gehäuse, insbesondere aus Kunststoff oder Mineralwolle, erfolgen.
[0019] Zweckmäßig weist die Temperiereinrichtung einen Kältemittelkreislauf auf, wobei das/die
Flachrohre einen Teil des Kältemittelkreislaufs bildet/bilden. Über das Kältemittel,
was rein theoretisch auch ein Kühlmittel sein kann, kann eine Temperierung, insbesondere
eine Erwärmung des Inhalts des stationären Flüssigkeitstanks erfolgen.
[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen stationären
Flüssigkeitstanks, ist das Flachrohr als Strangpressprofil oder als Schweißrohr ausgebildet.
Besonders die Ausbildung als Strangpressprofil, beispielsweise aus Aluminium, bietet
die große Möglichkeit, das Flachrohr nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch
kostengünstig herzustellen. Derartige Strangpressprofile können darüber hinaus durch
entsprechende Matrizen nahezu beliebige Querschnittsformen erzeugen.
[0021] Zweckmäßig weist der Flüssigkeitstank einen Stahlkern sowie eine innenliegende und
eine außenliegende Emaillebeschichtung auf. Über die Emaillebeschichtung kann insbesondere
eine hygienische Lagerung von Flüssigkeit in dem Flüssigkeitstank, beispielsweise
Trinkwasser, gewährleistet werden.
[0022] Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, das beschriebene
Flachrohr als Teil eines Wärmepumpenkreislaufs zu betreiben, über das der Flüssigkeitsbehälter
beheizt wird. Die Verwendung eines solchen Flüssigkeitsspeichers bietet den Vorteil,
dass temperierte Flüssigkeit, zum Beispiel Heißwasser für Bedarfsspitzen bevorratet
werden kann und das Wärmepumpensystem nur so dimensioniert werden muss, dass es über
einen längeren Zeitraum das Vorratsvolumen auf die gewünschte Temperatur erwärmt.
Bei der beschriebenen Ausführung ist eine Kontamination des Flüssigkeitstanks mit
Kältemittel oder Kühlmittel ausgeschlossen, da eine Leckage durch die Doppelwandigkeit
in Form der Flachrohrwand und der Behälterwand in die Umgebung entweichen würde.
[0023] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0024] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0025] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0026] Dabei zeigen, jeweils schematisch:
- Fig. 1
- eine Außenansicht auf und eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen stationären
Flüssigkeitstank mit einer Temperiereinrichtung mit mehreren Flachrohren entsprechend
einer ersten alternative Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Außenansicht auf und eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen stationären
Flüssigkeitstank mit einer Temperiereinrichtung mit mehreren Flachrohren entsprechend
einer zweiten alternative Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 3
- eine Querschnittsdarstellung durch eine mögliche Ausführungsform eines Flachrohrs,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch eine Wand des stationären Flüssigkeitstanks mit Flachrohren
und Wärmeverteilplatte sowie Wärmeleitschicht, entsprechend einer ersten alternativen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssigkeitstanks.
[0027] Entsprechend den Fig. 1 sowie 2 und 4 weist ein erfindungsgemäßer stationärer Flüssigkeitstank
1 eine Temperiereinrichtung 2 zum Temperieren einer Flüssigkeit 3, beispielsweise
Wasser 4, in dem Flüssigkeitstank 1 auf. Die Temperiereinrichtung 2 besitzt dabei
zumindest ein, vorzugsweise mehrere außen mit dem Flüssigkeitstank 1 wärmeübertragend
verbundene Flachrohre 5 mit Kanälen 6 auf, die jeweils eine Kanalbreite b
K (vgl. Fig. 3) aufweisen. Die Kanäle 6 sind dabei durch dazwischen angeordnete Stege
7 mit einer jeweiligen Stegbreite bs getrennt. Das Flachrohr 5 bzw. die Flachrohre
5 bestehen dabei aus einem Material, beispielsweise Aluminium, mit einer Zugfestigkeit
R
m und einem Berstdruck P
BERST,IST. Der Berstdruck ergibt sich aus der Zugfestigkeit des Materials und der gewählten
Geometrie des Flachrohrs. P
BERST,IST ist der Berstdruck, den das Flachrohr 5 erreicht.
[0028] Die Flachrohre 5 münden dabei jeweils längsendseitig in Sammler 8, die über eine
Spannvorrichtung 9 gegen den stationären Flüssigkeitstank 1 verspannt sind.
[0029] Um nun eine bessere Temperierung, insbesondere ein besseres Erwärmen bzw. ein besseres
Kühlen von in dem Flüssigkeitstank 1 gespeicherter Flüssigkeit 3 zu ermöglichen, ohne
dabei ein Innenvolumen der Flachrohre 5 zu vergrößern, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
eine wärmeübertragende Fläche zwischen der Temperiereinrichtung 2 und dem Flüssigkeitstank
1 zu vergrößern.
[0030] Entsprechend einer ersten alternativen Ausführungsform der Erfindung ist dabei zwischen
den Flachrohren 5 und dem Flüssigkeitstank 1 eine Wärmeverteilplatte 10 angeordnet,
die flächig mit den Flachrohren 5 einerseits und dem Flüssigkeitstank 1 andererseits
verbunden ist (vgl. Fig. 1 und 4).
[0031] Über eine derartige Wärmeverteilplatte 10, die insbesondere mit den Flachrohren 5
verlötet ist und dadurch einen hohen Wärmeübertrag von diesen gewährleistet, kann
ein im Verhältnis zu einer Wärmeleitschicht 11 deutlich vergrößerte Wärmeleitfähigkeit
geschaffen werden. Zudem verteilt die Wärmeleitplatte 10 den von einer Kontaktfläche
mit den Flachrohren 5 eingetragenen Wärmestrom auf eine deutlich größere Fläche, wodurch
der Wärmestrom auf dieser größeren Fläche durch die Wärmeleitschicht 11 und eine Wandung
des Flüssigkeitstanks 1 geleitet wird. Eine derartige Wandung des Flüssigkeitstanks
1 kann beispielsweise aus einem Stahlkern 12 sowie einer innen- und/oder außenliegenden
Emaillebeschichtung 13 bestehen (vgl. Fig. 4). Durch die größere wärmeübertragende
Fläche der Wärmeverteilplatte 10 kann auch ein verbesserter und erhöhter Wärmeübergang
auf die Innenseite der Wandung erreicht werden.
[0032] Die Wärmeverteilplatte 10 ist dabei vorzugsweise mit einer Außenseite des Flüssigkeitstanks
1 über die zuvor beschriebene Wärmeleitschicht 11 verbunden, und weist eine Wärmeleitfähigkeit
λ
V sowie eine Dicke d
v auf (vgl. Fig. 4). Die Wärmeleitschicht 11 wiederum besitzt eine Wärmeleitfähigkeit
λ
W sowie eine Dicke dw.
[0033] Betrachtet man die Temperiereinrichtung 1 entsprechend den Fig. 1 sowie 4 bis 5,
so kann man erkennen, dass mehrere Flachrohre 5 parallel zueinander angeordnet sind
und sich um den stationären Flüssigkeitstank 1 winden. Die zumindest zwei Flachrohre
5 der Temperiereinrichtung 2 besitzen dabei einen Abstand s zwischen einander (vgl.
Fig. 1 und 2) und sind vorzugsweise derart angeordnet, dass gilt: (0,25 · λ
V · d
V / s) < (λ
W · s / d
W) < (4 · λ
V · d
V / s), besonders bevorzugt: (0,5 · λ
V · d
V / s) < (λ
W · s / dw) < (2 · λ
V · d
V / s).
[0034] Bei der zweiten alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen stationären Flüssigkeitstanks
1 sind die Flachrohre 5 mit den Kanälen 6 und den Stegen 7 derart ausgebildet, dass
diese folgende Gleichung erfüllen:

[0035] Die Stegbreite bs im jeweiligen Flachrohr 5 wird dabei bei gleicher Kanalgröße erhöht,
wodurch sich ein Außenmaß des jeweiligen Flachrohres 5 und damit auch eine zur Wärmeübertragung
zur Verfügung stehende Kontaktfläche zwischen dem Flachrohr 5 und dem Flüssigkeitstank
1 vergrößert. Das sich hieraus ergebende Flachrohrdesign weicht insofern von bisherigen
Designs ab, als dass die Stege 7 zwischen den einzelnen Kanälen 6 so massiv ausgeführt
sind, dass sie einen wesentlich höheren Berstdruck P
BERST,IST aushalten, als den nach geltender Normung erforderlichen Berstdruck P
BERST,MIN. Interessant wird diese Ausführung, sofern durch eine entsprechende Auslegung der
Stegbreite bs und der Kanalbreite b
K der für die Anwendung geforderte Berstdruck P
BERST,MIN um 20% überschritten werden kann.
[0036] Generell macht eine solche erfindungsgemäße Ausführungsform selbstverständlich nur
dann Sinn, wenn in der betrachteten Anwendung die zulässige Kältemittelmenge begrenzt
ist oder die Kosten pro Volumen für flüssiges Kältemittel höher sind als für den Wärmeübertragerwerkstoff.
[0037] Die Kanäle 6 selbst können einen quadratischen Querschnitt aufweisen, wie dies gemäß
der Fig. 1 bis 4 dargestellt ist, wobei sie rein theoretisch auch einen rechteckigen,
nicht quadratischen oder einen runden Querschnitt besitzen können. Um eine möglichst
effiziente Temperierung der Flüssigkeit 3 im Flüssigkeitstank 1 erreichen zu können,
kann an den Flachrohren 5 an einer dem stationären Flüssigkeitstank 1 abgewandten
Außenseite zusätzlich noch eine Isolierung 14, beispielsweise eine Styroporschale,
vorgesehen werden (vgl. Fig. 1). Die Temperiereinrichtung 2 kann darüber hinaus einen
Kältemittelkreislauf aufweisen, wobei die Flachrohre 5 einen Teil dieses Kältemittelkreislaufes
darstellen. Alternativ ist selbstverständlich auch denkbar, dass die Temperiereinrichtung
2 einen Kühlmittelkreislauf aufweist, wobei die Flachrohre 5 in diesem Fall einen
Teil des Kühlmittelkreislaufs bilden.
[0038] Um die Flachrohre 5 kostengünstig und dennoch qualitativ hochwertig herstellen zu
können, können diese als Strangpressprofil, insbesondere als Aluminiumstrangpressprofile,
ausgebildet sein, oder alternativ als Schweißrohre. Besonders die Ausbildung als Aluminiumstrangpressprofile
ermöglicht eine nahezu beliebige Ausführung der Kanäle 6 und der dazwischen angeordneten
Stege 7.
[0039] Der stationäre Flüssigkeitstank 1 kann dabei beispielsweise Bestandteil eines Wärmepumpensystems
15 sein. Insgesamt lässt sich mit der erfindungsgemäßen Temperiereinrichtung 2 und
dem erfindungsgemäßen stationären Flüssigkeitstank 1 eine deutlich verbesserte Temperierung
der Flüssigkeit 3 bei gleichbleibendem (Innen-)Volumen der Flachrohre 5 erreichen.
1. Stationärer Flüssigkeitstank (1) mit einer Temperiereinrichtung (2) zum Temperieren
einer Flüssigkeit (3) in dem Flüssigkeitstank (1), die zumindest ein außen mit dem
Flüssigkeitstank (1) wärmeübertragend verbundenes Flachrohr (5) mit Kanälen (6) mit
einer jeweiligen Kanalbreite b
K und Stegen (7) mit einer jeweiligen Stegbreite bs aufweist, wobei das Flachrohr (5)
aus einem Material mit einer Zugfestigkeit R
m ausgebildet ist und einen Berstdruck P
BERST,IST aufweist,
- wobei zwischen dem Flachrohr (5) und dem Flüssigkeitstank (1) eine Wärmeverteilplatte
(10) angeordnet ist, die flächig mit dem Flachrohr (5) und dem Flüssigkeitstank (1)
verbunden ist, oder
- wobei das Flachrohr (5) mit den Kanälen (6) und Stegen (7) derart ausgebildet ist,
dass es folgende Gleichung erfüllt,

mit Toleranz = Fertigungstoleranzen.
2. Stationärer Flüssigkeitstank nach Anspruch 1, erste Alternative,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Wärmeverteilplatte (10) mit einer Außenseite des Flüssigkeitstanks (1) über eine
Wärmeleitschicht (11) verbunden ist,
- dass die Wärmeverteilplatte (10) eine Wärmeleitfähigkeit λV und eine Dicke dv aufweist,
- dass die Wärmeleitschicht (11) eine Wärmeleitfähigkeit λW und eine Dicke dw aufweist,
- dass zumindest zwei Flachrohre (5) parallel um den stationären Flüssigkeitstank (1) gewickelt
sind, wobei zwischen zwei Flachrohren (5) ein Abstand s besteht,
- dass für das Verhältnis von Wärmeleitfähigkeit der Wärmeverteilplatte (10) in axialer
Richtung und Wärmeverteilplatte (10) in radialer Richtung gilt:

- dass bevorzugt gilt: (0,5 λV . dV / s) < (λW · s / dW) < (2 λV · dV / s).
3. Stationärer Flüssigkeitstank nach Anspruch 1, erste Alternative, oder nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeverteilplatte (10) mit dem Flachrohr (5) verlötet ist.
4. Stationärer Flüssigkeitstank nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kanäle (6) einen quadratischen, einen rechteckigen oder einen runden Querschnitt
aufweisen.
5. Stationärer Flüssigkeitstank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Flachrohr (5) an einer dem stationären Flüssigkeitstank (1) abgewandten Außenseite
eine Isolierung (14) aufweist.
6. Stationärer Flüssigkeitstank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (2) einen Kältemittelkreislauf aufweist, wobei das Flachrohr
(5) einen Teil des Kältemittelkreislaufs bildet.
7. Stationärer Flüssigkeitstank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Flachrohr (5) als ein Strangpressprofil oder als ein Schweißrohr ausgebildet
ist.
8. Stationärer Flüssigkeitstank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Flüssigkeitstank (1) eine Wandung mit einem Stahlkern (12) und einer innen- und/oder
außenliegender Emaillebeschichtung (13) aufweist.
9. Stationärer Flüssigkeitstank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der stationäre Flüssigkeitstank (1) als Wassertank, insbesondere als Brauchwassertank,
ausgebildet ist.
10. Wärmepumpensystem (15) mit einem stationären Flüssigkeitstank (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.