[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Kontaktierung von Leitern mit einer Kontaktierungsvorrichtung
und einer Anzahl sich in Längsrichtung erstreckender Leiter, wobei die Kontaktierungsvorrichtung
ein Kontaktierungsgehäuse umfasst, in das eine entsprechenden Anzahl von Kontaktbaugruppen
angeordnet ist, wobei jede Kontaktbaugruppe einem Leiter zugeordnet ist, wobei jede
Kontaktbaugruppe ein Kontaktelement umfasst, welches im Betriebszustand in einen elektrischen
Kontakt mit dem Leiter tritt, wobei die Kontaktbaugruppe in einem Schwenkbereich schwenkbar
gelagert ist und wobei die Schwenkachse senkrecht zur Längsrichtung in Querrichtung
ausgebildet ist.
[0002] Derartige System betreffen in der Regel lineare Stromverteileranordnungen, die insbesondere
für Beleuchtungssysteme in Gebäuden eingesetzt werden, um Leitungen zur Versorgung
von Geräten mit Energie und/oder Signalen kostengünstig und optisch ansprechend zu
verlegen. Unter Signalen wird dabei sowohl die Übertragung von allgemeinen Signalen,
wie beispielsweise Steuersignalen, als auch die Übertragung von Daten, wie beispielsweise
Mess- oder Informationsdaten, verstanden. Der Einbauort der Geräte kann flexibel entlang
eines Gehäusekörpers der Stromverteileranordnung gewählt und leicht variiert werden.
Die Geräte können damit auf einfache Weise mit einem Kontaktierungselement elektrisch
leitend mit den Leitern einer linearen Versorgungseinheit an einem variabel festlegbaren
Einbauort kontaktiert werden. Solche Stromverteileranordnungen haben den Vorteil,
dass die Geräte sowohl elektrisch kontaktierend und auch zu gleich mechanisch an dem
Gehäusekörper getragen werden.
[0003] Die Kontaktierungsvorrichtungen im Sinne dieser Anmeldungen umfassen dabei sowohl
Einspeiser, als Baugruppen, die entsprechende Signale und/oder Energie in die zu kontaktierenden
Leiter einspeisen, aber ebenso Abgriffe, die die entsprechenden Signale und/oder Energie
aus den kontaktierenden Leitern abgreifen und externen Endgeräten zuführen.
[0004] Zur Verteilung bzw. Weiterleitung der Energie oder Signale werden in den linearen
Stromverteileranordnungen meist lineare Versorgungseinheiten verwendet, die in einem
Gehäusekörper gelagert werden. Diese Versorgungseinheiten können dabei beispielsweise
als Stromführungsprofile aber auch als Flachbandkabel ausgebildet sein. Die Stromführungsprofile
sind aus einem sich in Längsrichtung erstreckenden Grundkörper ausgebildet, der eine
Anzahl von Kammern aufweist, in denen einzelne Leiter angeordnet sind. Diese Stromführungsprofile
sind in der Regel starr ausgebildet und weisen herstellungsbedingt eine begrenzte
Länge auf. Für längere Stromverteileranordnungen, wie sie beispielsweise in größeren
Werks- oder Lagerhallen eingesetzt werden, sind daher üblicherweise mehrere Stromführungsprofile
nötig, die dann über ein Verbindungselement sowohl mechanisch als auch elektrisch
miteinander verbunden werden. Auch bei der Verwendung von Flachbandkabeln können je
nach Länge des Flachbandkabels Verbindungselemente eingesetzt werden.
[0005] Als Leiter werden üblicherweise starre Rundleiter verwendet, die in die Kammern eingesetzt
oder eingelegt werden. Eine Kontaktierungsvorrichtung mit einer Anzahl von Kontaktelementen,
die als Abgriff fungiert, greift dann in diese Kammern ein und kontaktiert die Kontaktelemente
mit den entsprechenden Leitern, wodurch die Signale oder die Energie von den Leitern
über die Abgriffe an die Endgeräte geleitet werden können. Umgekehrt ist dies auch
für entsprechende Einspeiser gültig. Problematisch bei dieser Art der Ausgestaltung
ist allerdings, dass aufgrund der Länge der linearen Systeme, diese sehr anfällig
für äußere thermische Einflüsse sind. Dies führt zu einer Längenveränderung der Leiter
bzw. zu einer Verschiebung der Leiter innerhalb der Kammern in Längsrichtung.
[0006] Eine derartige Verschiebung der Leiter führt zu einer Reibbelastung der Kontaktflächen
zwischen den Kontaktelementen und den Leitern und damit zum Abrieb Verschleiß der
Kontaktflächen. Dies kann langfristig die elektrische Kontaktierung beeinträchtigen
oder gar ganz unterbrechen.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin eine Kontaktierungsvorrichtung
anzugeben, die einen besonders geringen Verschleiß im Bereich der Kontaktzonen mit
den Leitern bei thermischen Längenänderungen der Leiter aufweist und daher besonders
langlebig ist und eine besonders gute Kontaktierung aufweist.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gelöst.
[0009] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass ein besonders geringer Verschleiß
insbesondere dann möglich ist, wenn die Relativbewegung zwischen den beiden Kontaktflächen
gering gehalten wird. Dies kann insbesondere dann erreicht werden, wenn das Kontaktelement
bzw. die Kontaktbaugruppe die Längenänderung der Leiter aufgrund von äußeren thermischen
Schwankungen mitgeht und nicht starr in einer Position verbleibt. Da eine komplette,
insbesondere lineare Verschiebung der Kontaktierungsvorrichtung zur Kompensation der
Längenänderung der Leiter aufgrund der Fixierung in Aufnahmeeinheiten, wie beispielsweise
Tragprofilen, oder auch aufgrund der weiteren Anschlüsse an die Kontaktierungsvorrichtung
nicht möglich ist bzw. das Problem nur verschiebt, geht die Erfindung den Weg, dass
die einzelnen Kontaktbaugruppen einzeln und unabhängig voneinander die Längenänderung
ausgleichen. Zur Vermeidung möglicher Zugkräfte auf die an die Kontaktbaugruppen angeschlossenen
externen Leiter bei einer linearen Verschiebung der Kontaktbaugruppen wird auf diese
Verschiebung verzichtet und die Kontaktelemente durch eine Schwenkung bzw. Drehung
um eine Schwenkachse nachgeführt.
[0010] Zur Kontaktierung einer linearen Stromversorgung mit einem linearen Stromführungsprofil
und einer Mehrzahl an parallel zueinander angeordneter Leiter, weist die Kontaktierungsvorrichtung
bevorzugt eine Mehrzahl an Kontaktbaugruppen auf, die in Querrichtung hintereinander,
also entsprechend der Anordnung der zugeordneten Leiter, angeordnet sind. Auch wenn
prinzipiell eine Kopplung mehrerer Kontaktbaugruppen zu einer Baugruppeneinheit möglich
sind und im Einzelfall auch bevorzugt umgesetzt werden könnte, ist in vorteilhafter
Ausführung jede dieser Kontaktbaugruppen einzeln und unabhängig voneinander um die
Schwenkachse schwenkbar gelagert, sodass auch unterschiedliche Ausdehnungen und Verschiebungen
einzelner Leiter nachgeführt werden können.
[0011] Bei der elektrischen Kontaktierung des Kontaktelementes mit den Leitern ist eine
ausreichende Kontaktkraft für eine zuverlässige und dauerhafte Kontaktierung wichtig.
Diese Kontaktkraft wird in besonders vorteilhafter Ausgestaltung durch ein Federelement,
insbesondere eine Blattfeder, bereitgestellt. Dieses Federelement kann dabei in dem
Kontaktierungsgehäuse der Kontaktierungsvorrichtung angeordnet sein, sodass sie die
gesamte Kontaktierungsbaugruppe in Richtung der Leiter verschiebt. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn die Blattfeder ortsfest im Kontaktierungsgehäuse angeordnet ist
und die Schwenkbewegung der Kontaktbaugruppe nicht mitgeht, trotzdem aber so ausgestaltet
ist, dass die Kontaktkraft über den gesamten Schwenkbereich ausreichend hoch ist.
Dazu umfasst die Blattfeder vorteilhaft über einen kreissegmentförmigen Wirkbereich,
in dem die Kontaktbaugruppe bei der Schwenkbewegung abrollt und stets mit einer ausreichend
hohen Federkraft beaufschlagt wird. In alternativer Ausgestaltung kann das Federelement
aber auch so im Kontaktierungsgehäuse angeordnet sein, dass sie die Schwenkbewegung
mitgeht.
[0012] Für eine leichte Nachführung der Kontaktbaugruppen sind diese im Kontaktierungsgehäuse
bevorzugt schwimmend und frei gelagert. Dazu umfasst das Kontaktierungsgehäuse über
eine Schwenkvorrichtung, die in vorteilhafter Ausführung einen in Querrichtung verlaufenden
Aufnahmesteg umfasst. Korrespondierend zu diesem Aufnahmesteg umfasst die Kontaktbaugruppe
über eine entsprechende, im Wesentlichen U-förmige Lagerausnehmung im unteren Bereich,
mit der die Kontaktbaugruppe auf den Aufnahmesteg gesetzt wird. Dabei umgreift die
Lagerausnehmung den Aufnahmesteg zumindest teilweise und ist auf diesem schwenkbar
angeordnet, wobei der Aufnahmesteg die Schwenkachse definiert.
[0013] Die Kontaktbaugruppen sind in bevorzugter Ausgestaltung im Wesentlich T-förmig ausgebildet,
wobei der Mittelsteg das Kontaktelement umfasst und die Arme Anschlussmöglichkeiten
für externe Leiter aufweisen, um Endgeräte an die Kontaktierungsvorrichtung anschließen
zu können. Im Kreuzungspunkt des Mittelsteges und der Arme ist in vorteilhafter Weise
die Lagerausnehmung angeordnet. Für den Anschluss der externen Leiter sind auf beiden
Seiten der Arme Einführöffnungen vorgesehen, die zusammen eine Einführöffnung bilden.
Damit Zugkräfte auf die externen Leiter nicht zu einer Verschwenkung der Kontaktierungsvorrichtung
führen und somit zu einem zusätzlichen Verschleiß im Kontaktbereich zwischen dem Kontaktelement
und dem zu kontaktierenden Leiter, schneidet in vorteilhafter Ausgestaltung die Schwenkachse
die Einführachse. Dadurch werden zusätzliche Drehmomente aufgrund der Zugkräfte und
damit eine Drehbewegung der Kontaktierungsvorrichtung vermieden.
[0014] Für die Kontaktierung der Leiter taucht das Kontaktelement durch eine Öffnung in
dem Kontaktierungsgehäuse durch. Diese Öffnung ist in Längsrichtung breiter ausgebildet,
als das Kontaktelement, was ein Verschwenken im Rahmen der Öffnung ermöglicht. Der
Schwenkbereich wird daher über die Breite der Öffnung in Längsrichtung definiert und
kann so angepasst werden, dass einerseits über den gesamten Schwenkbereich ein ausreichender
Kontaktdruck bereitgestellt werden kann und andererseits gängige bzw. erwartbare Längenausdehnungen
der Leiter kompensiert werden können.
[0015] Der elektrische Kontakt über den gesamten Schwenkbereich kann in bevorzugter Weise
insbesondere deshalb bereitgestellt werden, da die Kontaktfläche in Längsrichtung
verbreitert ausgeführt ist. Das Kontaktelement somit als Kontaktschwert ausgebildet
ist.
[0016] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die Nachführung jeder einzelnen Kontaktbaugruppe auf Längenänderungen der Leiter bzw.
Verschiebungen der Leiter aufgrund von externen thermischen Einflüssen reagiert werden
kann, sodass eine besonders geringe Relativbewegung zwischen dem Leiter und dem Kontaktelement
entsteht. Dies führt zu einem besonders geringen Verschleiß und ermöglicht eine besonders
langlebige und sichere elektrische Kontaktierung der Leiter.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Kontaktierungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Kontaktierungsvorrichtung im verbauten Zustand im Querschnitt,
- Fig. 3
- eine Kontaktbaugruppe,
- Fig. 4
- eine Kontaktierungsvorrichtung im verbauten Zustand im Längsschnitt,
- Fig. 5
- eine Kontaktierungsvorrichtung im verbauten Zustand mit verschwenkter Kontaktbaugruppe.
[0018] Gleiche Merkmale sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0019] Eine Ausführungsbeispiel einer Kontaktierungsvorrichtung 1 ist in Figur 1 dargestellt.
Die Kontaktierungsvorrichtung 1 umfasst ein Kontaktierungsgehäuse 2, in das eine Anzahl
von Kontaktbaugruppen 4 angeordnet sind. Die Kontaktbaugruppen 4 sind dabei in Querrichtung
Q hintereinander angeordnet und einzeln im Kontaktierungsgehäuse 2 gelagert. Prinzipiell
ist es möglich, dass eine Unteranzahl von Kontaktbaugruppen 4 miteinander verbunden
sind, im Sinne der Erfindung ist es aber vorteilhaft, wenn alle oder zumindest die
Mehrzahl von Kontaktbaugruppen 4 einzeln und unabhängig voneinander in der Kontaktierungsvorrichtung
1 gelagert sind. Die Kontaktierungsvorrichtung 1 umfasst neben dem Gehäuse 2 auch
eine Haltevorrichtung 6, die im hier dargestellten Ausführungsbeispiel seitlich, in
Querrichtung also vor und hinter den Kontaktbaugruppen 4 angeordnet ist und eine Fixierung
der Kontaktierungsvorrichtung 1 in einer entsprechenden Aufnahme, beispielsweise in
einem Tragprofil, ermöglicht.
[0020] Eine beispielhafte Aufnahme einer Kontaktierungsvorrichtung 1 in einem Tragprofil
8 ist in Figur 2 im Querschnitt dargestellt. Das Tragprofil 8 umfasst dabei eine lineare
Stromführung, die aus einem kammartigen Stromführungsprofil 10 besteht, wobei in jeder
Kammer ein Leiter 12 eingelegt ist. Die Kontaktbaugruppen 4 in der Kontaktierungsvorrichtung
1 sind dabei derart beabstandet nebeneinander angeordnet, dass jeder Kontaktbaugruppe
4 ein Leiter 12 zugeordnet ist und somit jede Kontaktbaugruppe 4 einen Leiter 12 kontaktieren
kann. Wie bereits im Ausführungsbeispiel nach der Figur 1 beschrieben, umfasst die
Kontaktierungsvorrichtung 1 eine Haltevorrichtung 6, die an zwei seitlichen und gegenüberliegenden
Wandungen angeordnet ist. Diese Haltevorrichtung umfasst im Wesentlichen eine Anzahl
von Halteklammern 14, die in entsprechende Hinterschnitte 16 des Tragprofils eingreifen
und die Kontaktierungsvorrichtung 1 dort fixieren.
[0021] Eine Kontaktbaugruppe 4 der Kontaktierungsvorrichtung 1 ist im Ausführungsbeispiel
nach der Figur 3 näher dargestellt. Die Kontaktbaugruppe 4 ist im Wesentlichen T-förmig
ausgebildet, wobei der Mittelsteg 18 der Kontaktbaugruppe 4 das Kontaktelement 20
umfasst und die Arme 22 der Kontaktbaugruppe 4 zur Leiteraufnahme für externe Anschlussleiter
ausgelegt sind. Dabei ist die Kontaktbaugruppe 4 derart orientiert bzw. in die Kontaktierungsvorrichtung
1 eingesetzt, dass die Arme 22 in Längsrichtung L ausgebildet sind und damit parallel
zu den zu kontaktierenden Leitern 12 und der Mittelsteg 18 senkrecht zur Längs- L
und Querrichtung Q in Kontaktierungsrichtung K orientiert ist.
[0022] Das Kontaktelement 20 ist im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 als Kontaktschwert
ausgebildet mit einer in Längsrichtung flachen und breiten Kontaktfläche zur Kontaktierung
der Leiter 12, beispielsweise der Leiter 12 der linearen Stromführung aus dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2. Die Kontaktfläche ist aus einem leitenden Material 24, dass sich entlang
des Mittelsteges bis zu den Armen 22 der Kontaktbaugruppe 4 erstreckt. Der Mittelsteg
18 selbst ist mittels eines isolierenden Materials 26 verbreitert ausgeführt, wodurch
Luft- und Kriechstrecken eingehalten werden können.
[0023] Die Arme 22 der Kontaktbaugruppe 4 umfassen im Wesentlichen jeweils eine Aufnahme
zum Anschluss von externen Leitern, die über die Kontaktbaugruppe 4 mit den Leitern
12 der linearen Stromführung verbunden werden sollen. Dazu umfassen die Arme 22 an
ihren Stirnseiten jeweils eine Einführöffnung 28, durch die die externen Leiter eingeführt
werden können. Diese externen Leiter werden im Innenbereich über eine Schenkelfeder
30 an das leitende Material 24 des Kontaktelements 4 gedrückt und somit dort fixiert.
Die Einführöffnungen 28 für die externen Leiter sind auf beiden Seiten der Arme 22
angeordnet und befinden sich in einer Linie. Sie bilden dadurch eine Einführachse
für die externen Leiter.
[0024] Die Kontaktierungsvorrichtung 1 mit einer Kontaktbaugruppe 4 ist im Längsschnitt
im Kontakt mit einem Leiter 12 einer linearen Stromführung im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 gezeigt. Die Kontaktbaugruppe 4 ist dabei in das Kontaktierungsgehäuse
2 der Kontaktierungsvorrichtung 1 eingesetzt, wobei der Mittelsteg 18 der Kontaktbaugruppe
4 an der Oberseite des Kontaktierungsgehäuses 2 durch eine Öffnung 32 hindurchragt,
damit das Kontaktelement 20 den außerhalb der Kontaktierungsvorrichtung 1 verlaufenden
Leiter 12 kontaktieren kann. Die Kontaktbaugruppe 4 ist in der Kontaktierungsvorrichtung
1 frei und schwimmend gelagert. Dies wird dadurch erreicht, dass die Kontaktierungsvorrichtung
1 einen in Querrichtung Q verlaufenden Aufnahmesteg 34 umfasst und die Kontaktbaugruppe
4 etwa im Bereich des Schnittpunktes des Mittelstegs 18 und der Arme 22 eine Lagerausnehmung
36 aufweist, die beim Einsetzen der Kontaktbaugruppe 4 in die Kontaktierungsvorrichtung
1 den Aufnahmesteg 34 umgreift.
[0025] Für einen ausreichenden Kontaktdruck umfasst die Kontaktierungsvorrichtung 1 über
eine Blattfeder 38, die im Bodenbereich des Kontaktierungsgehäuses 2 und unterhalb
der Kontaktbaugruppe 4 angeordnet ist und eine Federkraft in Richtung der Leiter 12
der linearen Stromführung auf die Kontaktbaugruppe 4 ausübt. Dazu umfasst die Blattfeder
38 zwei Arme 40, die in entgegengesetzter Richtung in Längsrichtung L ausgebildet
sind und an ihren Armenden sich am Boden und den Seitenwänden des Kontaktierungsgehäuses
1 abstützen. Die Blattfeder 38 wirkt in ihrer Mitte auf eine Ausformung 42 der Lagerausnehmung
36 und drückt die Kontaktbaugruppe 4 mittig und in Richtung der Kontaktierungsrichtung
K.
[0026] Im Betrieb einer linearen Stromversorgungseinrichtung kann es durch thermische äußere
Einflüsse zu Verformungen des kammartigen Stromführungsprofils oder auch der Leiter
kommen. Dies kann zu Reibverschleiß im Kontaktbereich des Kontaktelements 20 führen,
was die sichere elektrische Kontaktierung mit dem Leiter 12 beeinträchtigen kann.
Um dies zu verhindern, ist die Kontaktbaugruppe 4 derart auf dem Aufnahmesteg 34 gelagert,
dass sie schwenkbar um die Achse des Aufnahmestegs 34 ist. Dadurch kann das Kontaktelement
20 bzw. das Kontaktschwertes bei einer Ausdehnung und Verschiebung des Leiters in
Längsrichtung L über einen Teilbereich mitgeführt werden, wodurch sich der Reibverschleiß
minimiert. Eine derartige Mitführung und Schwenkung der kompletten Kontaktbaugruppe
4 ist im Ausführungsbeispiel nach der Figur 5 dargestellt. Der Aufnahmesteg 34 ist
dazu im Querschnitt im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet und die Lagerausnehmung
36 an diese Kreisform angepasst, sodass die Kontaktbaugruppe 4 auf dem Aufnahmesteg
34 schwimmend und frei gelagert ist. Der mögliche Schwenkbereich ist dabei über die
Breite der Öffnung 32 an der Oberseite des Kontaktierungsgehäuses 2 definiert bzw.
durch diese Öffnung 32 begrenzt. Die Kontaktierungsvorrichtung ist dabei gezielt so
ausgebildet, dass sie eine Längenveränderung oder Verschiebung des Leiters um etwa
2mm in beide Richtungen ausgleichen kann. Dies entspricht etwa einem Schwenkbereich
von 6° in beide Richtungen, also einem Gesamtschwenkbereich von etwa 12°. Innerhalb
dieses Schwenkbereiches ist das Kontaktelement 20 stets mit dem Leiter 12 elektrisch
verbunden.
[0027] Damit diese Schwenkbewegung auch von der Blattfeder 38 aufgefangen wird bzw. auch
diese in jeder Lage der Kontaktbaugruppe 4 eine ausreichende Kontaktkraft bereitstellen
kann, umfasst die Blattfeder 38 in ihrer Mitte eine kreissegmentförmige Ausbuchtung
44, in der die Ausformung 42 der Lagerausnehmung 36 beim Schwenken abrollen kann.
Somit wird in jeder Schwenklage ein ausreichender Kontakt zwischen der Blattfeder
38 und der Kontaktbaugruppe 4 ermöglicht.
[0028] Um ein unerwünschtes Verschwenken der Kontaktbaugruppe 4 durch Zugkräfte auf einen
angeschlossenen externen Leiter zu verhindern, schneidet die Schwenkachse, also der
Aufnahmesteg 34 die Einführachse der externen Leiter, sodass hier ein zusätzliches
Drehmoment durch Zugkräfte bestmöglich vermieden wird.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Kontaktierungsvorrichtung
- 2
- Kontaktierungsgehäuse
- 4
- Kontaktbaugruppe
- 6
- Haltevorrichtung
- 8
- Tragprofil
- 10
- Stromführungsprofil
- 12
- Leiter
- 14
- Halteklammern
- 16
- Hinterschnitt
- 18
- Mittelsteg
- 20
- Kontaktelement
- 22
- Arme (Kontaktbaugruppe)
- 24
- leitendes Material
- 26
- isolierendes Material
- 28
- Einführöffnung
- 30
- Schenkelfeder
- 32
- Öffnung
- 34
- Aufnahmesteg
- 36
- Lagerausnehmung
- 38
- Blattfeder
- 40
- Arme (Blattfeder)
- 42
- Ausformung
- 44
- Ausbuchtung
- Q
- Querrichtung
- L
- Längsrichtung
- K
- Kontaktierungsrichtung
1. System zur Kontaktierung von Leitern (12) mit einer Kontaktierungsvorrichtung (1)
und einer Anzahl sich in Längsrichtung (L) erstreckender Leiter (12), wobei die Kontaktierungsvorrichtung
(1) ein Kontaktierungsgehäuse (2) umfasst, in das eine entsprechenden Anzahl von Kontaktbaugruppen
(4) angeordnet ist, wobei jede Kontaktbaugruppe (4) einem Leiter (12) zugeordnet ist,
wobei jede Kontaktbaugruppe (4) ein Kontaktelement (20) umfasst, welches im Betriebszustand
in einen elektrischen Kontakt mit dem Leiter (12) tritt, wobei die Kontaktbaugruppe
(4) in einem Schwenkbereich schwenkbar gelagert ist und wobei die Schwenkachse senkrecht
zur Längsrichtung (L) in Querrichtung (Q) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Kontakt zwischen dem Kontaktelement (20) und dem Leiter (12) über
den im Wesentlichen vollständigen Schwenkbereich besteht.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Kontaktbaugruppen (4) in Querrichtung (Q) nebeneinander angeordnet
sind.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kontaktbaugruppe (4) einzeln und unabhängig voneinander schwenkbar um die Schwenkachse
gelagert ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kontaktierungsgehäuse (2) für jede Kontaktbaugruppe (4) ein Federelement (38)
vorgesehen ist, um einen ausreichenden Kontaktdruck für den elektrischen Kontakt zwischen
dem Kontaktelement (4) und dem Leiter (12) bereitstellen zu können.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktierungsgehäuse (2) eine Schwenkvorrichtung umfasst.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkvorrichtung einen in Querrichtung (Q) verlaufenden Aufnahmesteg (34) aufweist
und die Anzahl von Kontaktbaugruppen (4) jeweils eine Lagerausnehmung (36) aufweisen,
die den Aufnahmesteg (34) zumindest teilweise umgreifen.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktierungsgehäuse (2) eine Anzahl von Öffnungen (32) aufweist, durch die
jeweils das Kontaktelement (20) einer Kontaktbaugruppe (4) durchgreift, wobei die
Öffnung (32) derart dimensioniert ist, dass sie den möglichen Schwenkbereich definiert.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse in Längsrichtung (L) mittig in Bezug auf die Kontaktbaugruppe (4)
angeordnet ist.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (20) als Kontaktschwert ausgebildet ist.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktbaugruppe (4) T-förmig ausgebildet ist, wobei der Mittelsteg (18) das
Kontaktelement (20) umfasst und die Arme (22) jeweils Einführöffnungen (28) für externe
Leiter bereitstellen, wobei die beiden Einführöffnungen (28) eine Einführachse definieren,
wobei die Schwenkachse die Einführachse schneidet.