[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachbahn und ein Verfahren zur Herstellung einer Dachbahn,
insbesondere von Dachunterspannbahnen.
[0002] Dachbahnen werden seit Jahrzehnten im Hausbau verwendet, um Dächer abzudichten.
[0003] Man unterscheidet Dachbahnen aus Bitumen und aus Kunststoff.
[0004] Dachbahnen aus Bitumen sind flüssigkeitsundurchlässig und weisen an der Oberfläche
in der Regel eine dünne Sandschicht auf, welche der Bitumendachbahn eine gewisse Rauigkeit
verleiht. Bitumen-dachbahnen werden vorzugsweise bei Flachdächern eingesetzt, wobei
die einzelnen Bahnen mittels eines Gasbrenners verschweißt werden, sodass eine vollständige
wasserundurchlässige Fläche geschaffen wird.
[0005] Bei geneigten Dächern werden bevorzugt Dachbahnen aus Kunststoff verwendet, welche
in der Regel mit Dachziegeln abgedeckt werden. Hierdurch sind die Dachbahnen nicht
der unmittelbaren Witterung ausgesetzt. Diese Dachbahnen sollen eine gewisse Wasserdampfdiffusionsfähigkeit
besitzen, damit Feuchte aus dem Gebäude und bevorzugt aus dem Dachaufbau bzw. der
Dachisolation durch das Dach hindurch entweichen kann. Andererseits sollten die Dachbahnen
auch eine gewisse Wasserdichtigkeit aufweisen und einen Brandschutz bieten. In der
Regel bestehen solche Kunststoffdachbahnen aus einer porösen Dachbahnlage, welche
mit einer Funktionsschicht beschichtet ist, um die gewünschten Anforderungen an die
Diffusion, den Brandschutz und die Elastizität einzustellen.
[0006] Nachteilig bei dem bekannten Dachbahnenkunststoff ist, dass sie eine glatte Oberfläche
aufweisen. Bei der Errichtung eines Gebäudes kann dies zu gefährlichen Situationen
führen, insbesondere wenn es feucht ist. Ein Dachdecker kann auf solchen Dachbahnen
leicht ausrutschen.
[0007] Die
US 8,530,034 B2 betrifft eine Laminatzusammensetzung und ein Verfahren zum Auftragen des Laminats
und insbesondere eine reflektierende Laminatbeschichtung für Rolldachbahnen aus Bitumen.
In die Laminatbeschichtung wird ein Granulat aus glatten, kleinen Körnchen eingebracht.
Die Körnchen sollen möglichst klein und glatt sein, um das Reflexionsverhalten zu
verbessern.
[0008] Aus der
DE 10 2007 048 177 A1 geht eine Dachabdeckung mit lichtabstrahlender Beschichtung hervor. Diese Dachabdeckung
ist vor allem eine Bitumenbahn. Sie kann jedoch auch eine Polymerbitumenbahn oder
eine Dachbahn aus Kunststoff, wie Polyethylen, FPO/TPO sein. Diese Dachbahn wird hergestellt,
indem eine weiße Split/Granulat-Beschichtung auf die Dachbahn aufgebracht wird, wobei
auf diese Beschichtung ein Sprühkleber aufgetragen wird und dann zusätzlich reflektierende
Glaskugeln aufgebracht und mit einer Walze angepresst werden.
[0009] Bei den aus der
US 8,530,034 B2 und der
DE 10 2007 048 177 A1 bekannten Dachbahnen handelt es sich um Dachbahnen mit einer reflektierenden Oberfläche,
um Sonnenstrahlung zu reflektieren und nicht zu absorbieren. Diese Dachbahnen sind
somit als äußere Dachabdeckung vorgesehen und werden nicht mit Dachziegeln oder dergleichen
abgedeckt. Diese Dachbahnen sind wasserundurchlässig, um einen ausreichenden Schutz
bei Regen zu bieten. Bei diesen Dachbahnen handelt es sich nicht um atmungsaktive
bzw. diffusionsoffene Dachbahnen, wie sie unter Dachziegeln verwendet werden.
[0010] Die
DE 20 2011 002 506 U1 betrifft eine Bahn mit Dampfdruckausgleichsfunktion. Die Bahn weist ein Trägermedium
aus einem beliebigen Kunststoff in Form eines Vlieses oder alternativ in Form eines
Gewebes aus Glasfasern auf. Das Trägermedium soll nicht brennbar ausgebildet sein
und ebenfalls zum Dampfdruckausgleich dienen.
[0011] Aus der
DE 36 01 371 A1 geht eine Unterlagsbahn für Schindeln hervor, wobei die Unterlagsbahn ein Trägermaterial
aufweist, das beidseitig mit einer bituminösen Kaltklebemasse beschichtet ist. Oberseitig
ist die Kaltklebemasse mit körnigen mineralischen Stoffen abgestreut und unterseitig
mit einer Schutzschicht versehen.
[0012] Die
DE 102 34 018 A1 zeigt eine Unterdeck- oder Unterspannbahn, die eine Verbundstruktur aus mindestens
zwei Schichten umfasst. Diese beiden Schichten sind eine Schicht aus einem Bändchengewebe
und eine oberseitig auf dieser angeordnete Coating-Schicht.
[0013] In der
US 2005/0072110 A1 werden Dachschindeln beschrieben, die eine erhöhte Sonnenwärmereflexion, insbesondere
im infraroten Spektralbereich, bieten. Hierbei wird auf eine Bahn aus Fasern eine
Bitumenschicht aufgebracht und auf diese Bitumenschicht wiederum ein Pulver eines
infrarotreflektierenden Materials. Zusätzlich wird dann noch ein Granulat aufgetragen.
[0014] Die
US 2005/0097857 A1 weist einen Baumaterialverbund auf, insbesondere eine nicht-asphaltische Dachunterlage,
die atmungsaktiv, wasser- und rutschfest ist. Die Dachunterlage weist ein Substrat
auf, wobei auf mindestens eine Oberfläche des Substrats eine atmungsaktive thermoplastische
Folie aufgebracht ist.
[0015] In der
US 2012/0017972 A1 wird ein Dachbelag gezeigt, wobei der Dachbelag ein Substrat mit eingebetteten Körnern
umfasst. Weiterhin sind ein oder mehrere photovoltaische Elemente vorgesehen, die
an dem Dachbelag angeordnet sind.
[0016] Die Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, atmungsaktive Dachbahnen aus Kunststoff
so weiterzubilden, dass sie auch während der Bauphase ein sicheres Begehen und Arbeiten
auf den Dachbahnen erlauben.
[0017] Die Aufgabe wird durch eine Dachbahn und ein Verfahren zum Herstellen einer Dachbahn
mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
[0018] Eine erfindungsgemäße Dachbahn aus Kunststoff zum Aufbringen auf ein Bauelement,
wie zum Beispiel auf eine Holzdachkonstruktion im Hausbau. Die Dachbahn umfasst ein
Trägermaterial mit einer Oberseite und eine Beschichtung, welche auf der Oberseite
des Trägermaterials aufgebracht und mit dieser fest verbunden ist, wobei die Dachbahn
atmungsaktiv ist. Die Dachbahn zeichnet sich dadurch aus, dass Substratkörner im Bereich
der Oberfläche der Beschichtung derart eingebracht und mit dieser verbunden sind,
dass die Substratkörner an der Oberfläche fixiert sind bzw. verkleben.
[0019] Durch das Vorsehen von Substratkörner an der Oberfläche der Dachbahn wird dieser
eine gewisse Rauigkeit verliehen, sodass beim Begehen einer Dachbahn ein sicherer
Halt gegeben wird, selbst wenn die Dachbahn an einem geneigten Dach angeordnet ist
und feucht sein sollte.
[0020] Es ist seit langem bekannt auf Bitumen-Dachbahnen Körner zu rieseln, welche eine
Oberflächenschicht bilden. Solche Bitumenbahnen sind luftundurchlässig, so dass sie
nicht als atmungsaktive Unterspannbahnen geeignet sind.
[0021] Die Anmelderin hat umfangreiche Versuche mit Dachbahnen aus Kunststoff durchgeführt
und zunächst Dachbahnen mit einer profilierten Oberfläche erzeugt. Mit einer solchen
profilierten Oberfläche konnte eine gewünschte Rauigkeit erzielt werden, welche ein
zuverlässiges Begehen der Dachbahn erlaubt. Eine profilierte Oberfläche bedeutet zwangsweise
dickere und dünnere Abschnitte. In den Versuchen hat sich gezeigt, dass die dickeren
Abschnitte der profilierten Dachbahn steif wurden, insbesondere wenn die Gesamtdicke
der Dachbahn heraufgesetzt wurde bzw. die dünneren Abschnitte nicht ausreichend stabil
waren, insbesondere wenn die Gesamtdicke der Dachbahn herabgesetzt worden ist. Bei
einer Erhöhung der Gesamtdicke der Dachbahn war es auch schwierig, die gewünschten
Anforderungen an die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit, Wasserdichtigkeit und Biegsamkeit
der Dachbahn zu erzielen. Zudem ist eine Profilierung der Dachbahn mit erheblichem
Aufwand verbunden, um Dachbahnen mit gleichbleibender Qualität herstellen zu können.
Es hat sich ebenfalls herausgestellt, dass derartige profilierte Dachbahnen bei Nässe
trotzdem rutschig sind.
[0022] In weiteren Versuchen wurde überraschenderweise festgestellt, dass Substratkörner
mit der Beschichtung der Dachbahn an die Dachbahn gebunden werden können, um der Dachbahn
eine Rauigkeit zu verleihen, ohne dass die weiteren Eigenschaften der Dachbahn, wie
Wasserdampfdiffusionsfähigkeit, Wasserdichtigkeit, Brandschutz und Biegsamkeit der
Dachbahn, beeinträchtigt werden.
[0023] Durch Aufrieseln können die Substratkörner auf die noch nicht ausgehärtete Beschichtung
der Dachbahn aufgetragen werden und so mit der Dachbahn verbunden werden. Nicht ausgehärtet
kann in diesem Zusammenhang bedeuten, dass die Beschichtung noch so feucht und weich
ist, dass die Substratkörner alleine durch ihr Eigengewicht in die Beschichtung einsinken.
Hierbei sollen die Substratkörner nur soweit in die Beschichtung einsinken, dass sie
noch zu einem ausreichenden Teil aus der Beschichtung hervorstehen. Beim Aushärten
der Beschichtung verbinden sich die Substratkörner dann fest mit der Beschichtung
und durch das Überstehen sorgen sie für eine raue Oberfläche der Dachbahn.
[0024] Die Beschichtung kann aus einer ersten unmittelbar auf der Oberseite des Trägermaterials
angeordneten Grundierungsschicht und einer zweiten auf der Grundierungsschicht angeordneten
Oberflächenschicht ausgebildet sein, welche die Substratkörner fixiert. Die Oberflächenschicht
wird auch als Top-Coat bezeichnet.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform wird auf das Trägermaterial eine Grundierungsschicht
aufgebracht, mit welcher die wesentlichen Anforderungen an die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit,
Wasserdichtigkeit und den Brandschutz eingestellt werden und auf eine Grundierungsschicht
wird eine dünne Oberflächenschicht aufgetragen, welche unter anderem zum Fixieren
der Substratkörner dient. Durch einen solchen zweischichtigen Aufbau wird sichergestellt,
dass die Substratkörner nicht in die Grundierungsschicht eindringen und somit am Oberflächenbereich
der Dachbahn angeordnet sind. Substratkörner, welche vollständig in die Schichten
eindringen, haben keine Wirkung bezüglich der Rauigkeit, sondern stören lediglich
die sonstigen physikalischen Eigenschaften der Dachbahn.
[0026] Durch Aufrieseln können die Substratkörner auf die noch nicht ausgehärtete Oberflächenschicht
der Dachbahn aufgetragen werden und so mit der Dachbahn verbunden werden.
[0027] Um eine gute Verbindung zwischen der Grundierungsschicht und der Oberflächenschicht
zu gewährleisten, kann die Grundierungsschicht einen dementsprechenden chemischen
und physikalischen Untergrund bieten.
[0028] Das Trägermaterial kann ein Vlies oder ein Gewebe oder ein Gewirke, vorzugsweise
ein Polyestervlies oder ein Polypropylenvlies, sein. Das Trägermaterial kann auch
eine Folie, vorzugsweise eine Kunststofffolie, beispielsweise aus Polyamid, Polyurethan
oder Polypropylen, sein.
[0029] Das Trägermaterial kann eine Stärke von zumindest 0,1 mm bzw. zumindest 0,5 mm bzw.
zumindest 1 mm bzw. zumindest 2 mm bzw. zumindest 3 mm und/oder eine Stärke von maximal
6 mm bzw. maximal 5 mm bzw. maximal 4 mm bzw. maximal 3 mm aufweisen.
[0030] Durch die Verwendung eines Vlieses, eines Gewebes oder eines Gewirkes als Trägermaterial
ist die Dachbahn biegsam bzw. flexibel und dehnbar bzw. elastisch. So kann die Dachbahn
beispielsweise für den Transport aufgerollt werden, ohne die Dachbahn zu beschädigen.
Aus einer aufgerollten Form heraus, kann die Dachbahn dann einfach auf einem Dach
verlegt werden. Ein Vlies sorgt außerdem dafür, dass die Dachbahn eine hohe Wasserdampfdiffusionsfähigkeit
aufweist.
[0031] Wird im Gegensatz dazu eine Folie, vorzugsweise eine Kunststofffolie, als Trägermaterial
verwendet, erhält man eine Dachbahn mit einer geringen Dehnbarkeit, jedoch einer gegenüber
einem Vlies erhöhten Wasserdichtigkeit.
[0032] Die Beschichtung oder die Grundierungsschicht und/oder die Oberflächenschicht können
ein Acrylat, ein Polyamid oder ein Polyurethan, vorzugsweise hergestellt aus einer
wässrigen Flüssigkeit oder Lösung mit einem Acrylat, einem Polyamid oder einem Polyurethan,
sein.
[0033] Die Beschichtung kann eine Dicke von zumindest 10 µm bzw. zumindest 20 µm bzw. zumindest
30 µm bzw. zumindest 50 µm aufweisen. Je dünner die Beschichtung ist, desto besser
kann Dampf hindurch diffundieren. Sie kann eine Dicke von maximal 250 µm bzw. maximal
200 µm bzw. maximal 150 µm bzw. maximal 100 µm aufweisen. Die Dicke der Schicht hängt
auch vom verwendeten Material ab, daher können auch Schichten mit einer Dicke von
maximal 500 µm bzw. maximal 450 µm bzw. maximal 400 µm bzw. maximal 350 µm bzw. maximal
300 µm sinnvoll sein. Je dicker die Schicht ist, desto stabiler ist sie.
[0034] Die Grundierungsschicht kann eine Dicke von zumindest 10 µm bzw. zumindest 20 µm
bzw. zumindest 30 µm bzw. zumindest 50 µm und/oder eine Dicke von maximal 250 µm bzw.
maximal 200 µm bzw. maximal 150 µm bzw. maximal 100 µm aufweisen. Die Dicke der Grundierungsschicht
hängt auch vom verwendeten Material ab, daher können Schichten mit einer Dicke von
bis zu 5 mm, insbesondere bis zu 2 mm bzw. maximal 500 µm bzw. maximal 400 µm bzw.
maximal 300 µm sinnvoll sein.
[0035] Die Oberflächenschicht kann eine Stärke von zumindest 3 µm bzw. zumindest 5 µm bzw.
zumindest 7 µm und/oder eine Stärke von maximal 35 µm bzw. maximal 30 µm bzw. maximal
25 µm aufweisen. Die Stärke der Oberflächenschicht hängt ebenfalls auch vom verwendeten
Material ab, daher können Schichten mit einer Stärke von maximal 300 µm bzw. maximal
250 µm bzw. maximal 200 µm bzw. maximal 150 µm bzw. maximal 100 µm sinnvoll sein.
[0036] Durch die Beschichtung oder die Grundierungsschicht und/oder die Oberflächenschicht
aus einem Acrylat oder einem Polyurethan erhält die Dachbahn wichtige Eigenschaften.
Die Zusammensetzung und Dicke der Beschichtung oder der Grundierungsschicht und der
Oberflächenschicht wird so gewählt, dass sie im Zusammenspiel mit dem Trägermaterial
einerseits eine ausreichend hohe Wasserdampfdiffusionsfähigkeit, sodass Feuchtigkeit
aus dem Gebäude durch das Dach entweichen kann, und andererseits eine ausreichend
hohe Wasserdichtigkeit besitzt, sodass Wasser von außen nicht eindringen kann. Die
Grundierungsschicht ist hierbei vorzugsweise diffusionsoffener als die Oberflächenschicht
ausgebildet.
[0037] Die Beschichtung oder insbesondere die Oberflächenschicht weist vorzugsweise eine
Schlagregenbeständigkeit auf. Weiterhin bietet die Beschichtung oder die Grundierungsschicht
einen mechanischen Schutz und einen Brandschutz. Sie dürfen jedoch nicht so dick sein,
dass die Flexibilität der Dachbahn verloren geht. Zudem kann die Beschichtung oder
die Oberflächenschicht mit UV-Licht absorbierenden Substanzen versehen sein, um für
eine Beständigkeit der Dachbahn gegenüber UV-Strahlung zu sorgen. Die Dachbahn altert
hierdurch nicht so schnell, da sie von der UV-Strahlung nicht ausgetrocknet und spröde
wird. Eine spröde Dachbahn kann beispielsweise die Anforderungen an die Wasserdichtigkeit
nicht mehr erfüllen. Eine Erhöhung der UV-Beständigkeit kann durch marktübliche Zuschlagstoffe,
welche UV-Licht absorbieren und/oder reflektieren, sowie durch die Verwendung von
hydrolysebeständigen Polymeren, wie Ethergruppen oder Polymere mit aliphatischem Aufbau,
erreicht werden.
[0038] Die Dachbahn kann eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ von zumindest 500 bzw.
zumindest 1000 bzw. zumindest 2.000 bzw. zumindest 4.000 bzw. zumindest 6.000 und/oder
eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ von maximal 80.000 bzw. 50.000 bzw. maximal
30.000 bzw. maximal 10.000 aufweisen.
[0039] Mit der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ (auch Dampfsperrwert) wird ausgedrückt,
wie stark die Dachbahn die Diffusion von Wasserdampf behindert. Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl
ist ein dimensionsloser Materialkennwert, der angibt, um welchen Faktor die Dachbahn
dichter gegenüber Wasserdampf ist als eine gleich dicke, ruhende Luftschicht. Je größer
µ ist, desto dampfdichter ist die Dachbahn.
[0040] Die Dachbahn kann einen SD-Wert von nicht mehr als 0,1 m bzw. nicht mehr als 0,3
m bzw. nicht mehr als 0,5 m oder einen SD-Wert von nicht mehr als 1 m bzw. nicht mehr
als 2 m bzw. nicht mehr als 5 m oder einen SD-Wert von nicht mehr als 10 m bzw. nicht
mehr als 15 m bzw. nicht mehr als 20 m aufweisen.
[0041] Den SD-Wert erhält man durch eine Multiplikation der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl
µ mit der Dicke der Dachbahn. Der SD-Wert ist ein bauphysikalisches Maß für den Wasserdampfdiffusionswiderstand
der Dachbahn. Ein SD-Wert kleiner gleich 0,5 m bedeutet, dass die Dachbahn diffusionsoffen
ist. Ein SD-Wert zwischen 0,5 m und 1500 m bedeutet, dass die Dachbahn diffusionshemmend
ist. Ein SD-Wert größer gleich 1500 m bedeutet, dass die Dachbahn diffusionsdicht
ist. In diesem Fall wird dann von einer Dampfsperre gesprochen.
[0042] Die Dachbahn kann zumindest eine Wasserdichtigkeit aufweisen, welche einer Wassersäule
von zumindest 4.000 mm bzw. zumindest 6.000 mm bzw. zumindest 8.000 mm bzw. zumindest
10.000 mm entspricht.
[0043] Mit der Wasserdichtigkeit wird die Eigenschaft der Dachbahn, das Ein- oder Durchdringen
von Wasser zu verhindern, beschrieben. Sie wird durch eine Wassersäule definiert,
die auf der Dachbahn lasten kann, ohne dass Wasser hindurchtritt. Entscheidend ist
hierbei die Zeit, die die Wassersäule auf der Dachbahn lastet. Bei steigender Wassersäule
und damit steigendem Druck wird die Zeit gemessen, bis ein dritter Tropfen auf der
Innenseite zu sehen ist. Der Druck, der zu diesem Zeitpunkt wirkt, wird dann in Millimeter
Wassersäule angegeben. Beispielsweise spricht man bei Schutzkleidung gegen Regen gemäß
Norm DIN EN 343:2010-05 ab einer Wassersäule von 800 mm von "wasserdicht (Klasse 2)"
und ab einer Wassersäule von 1300 mm von "wasserdicht (Klasse 3)". Funktionskleidung
gilt ab einer Wassersäule von 4000 mm als wasserdicht.
[0044] Es gibt auch andere Möglichkeiten, wie die Dichtheit gemessen werden kann. So kann
die Dichtheit auch durch die Wassersäule bestimmt werden, die für eine vorbestimmte
Zeitdauer angelegt wird. Eine Dachbahn gilt z.B. im Allgemeinen als wasserdicht, wenn
sie einer Wassersäule von zumindest 150 mm, insbesondere zumindest 300 mm und vorzugsweise
500 mm für zwei Stunden widerstehen kann, ohne dass ein Tropfen hindurchtritt bzw.
Leckage feststellbar ist.
[0045] Die Dachbahn kann ein Elastizitätsmodul von zumindest 0,2 GPa bzw. zumindest 0,4
GPa bzw. zumindest 0,6 GPa und/oder ein Elastizitätsmodul von maximal 6 GPa bzw. maximal
4 GPa bzw. maximal 2 GPa aufweisen.
[0046] Mit dem Elastizitätsmodul wird der Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei
einer Verformung der Dachbahn bezeichnet. Je kleiner der Wert ist, desto dehnbarer
ist die Dachbahn.
[0047] Die Dachbahn kann eine UV-Beständigkeit und/oder eine Nageldichtigkeit aufweisen.
Nageldicht bedeutet, dass das Trägermaterial und die Beschichtung oder die Grundierungsschicht
und die Oberflächenschicht der Dachbahn so ausgebildet sind, dass ein zur Fixierung
der Dachbahn in diese geschlagener Nagel so ummantelt wird, dass die Eigenschaften
der Dachbahn hinsichtlich Wasserdampfdiffusionsfähigkeit und Wasserdichtigkeit vollständig
erhalten bleiben.
[0048] Die Substratkörner können aus Glas, aus einem mineralischen Material oder aus einem
Polymer ausgebildet sein.
[0049] Weiterhin können die Substratkörner aus einem anderen rutschhemmenden Material ausgebildet
sein. Die Substratkörner können aus silikonhaltigen Materialien oder kautschukhaltigen
Materialien bestehen.
[0050] Die Substratkörner können eine Größe von zumindest 0,01 mm bzw. zumindest 0,1 mm
bzw. zumindest 0,5 mm bzw. zumindest 1,5 mm bzw. zumindest 2 mm und/oder eine Größe
von maximal 5 mm bzw. maximal 4 mm bzw. maximal 3 mm bzw. maximal 2 mm aufweisen.
[0051] Mittels einer für das jeweilige Material typischen Sieblinie wird die Größenverteilung
der Substratkörner beschrieben, wobei sich die Korndurchmesser im Bereich zwischen
0,1 mm und 5 mm erstrecken. Die Korngröße wird so gewählt, dass die Körner sich fest
mit der Beschichtung oder der Oberflächenschicht verbinden, jedoch weit genug aus
der Beschichtung bzw. der Oberflächenschicht herausragen, um eine raue Oberfläche
der Dachbahn zu bilden.
[0052] Die Substratkörner weisen vorzugsweise eine kantige Form auf. Mit kantiger Form ist
gemeint, dass die Substratkörner nicht rund sind, sondern eine möglichst raue Oberfläche
mit zumindest einer und vorzugsweise mehreren Kanten aufweisen, sodass die Dachbahn
selbst möglich rau ist.
[0053] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer vorstehend erläuterten Dachbahn
umfasst das Bereitstellen eines Trägermaterials, das Aufbringen einer Beschichtung
auf eine Oberseite des Trägermaterials, wobei die Beschichtung fest mit der Oberseite
des Trägermaterials verbunden ist, das Aufbringen eines Substrats auf die Beschichtung
und das Aushärten der Beschichtung in einem Ofen. Das Verfahren zeichnet sich dadurch
aus, dass Substratkörner auf die noch nicht ausgehärtete Beschichtung aufgerieselt
werden, um diese mittels der Beschichtung auf der Dachbahn zu fixieren.
[0054] Die Beschichtung kann auf die Oberseite des Trägermaterials extrudiert werden. Bekannte
Extrusionsverfahren sind das Chill-Roll-Verfahren und das Cast-Verfahren.
[0055] Die Beschichtung kann als viskose Masse in einem Bereich auf die Oberseite des Trägermaterials
auftragen und danach auf die Oberseite des Trägermaterials aufgerakelt werden. Das
Aufrakeln geschieht mittels einer Rakel, wobei das Material der Beschichtung auf einer
Seite des Trägermaterials aufgebracht wird und dann gleichmäßig entlang des Trägermaterials
glatt gestrichen wird. Das Auftragen kann aber auch mittels eines Walzenauftragswerks
oder einer Hotmelt-Düse erfolgen.
[0056] Die Beschichtung kann unter einem vorbestimmten Temperaturprofil ausgehärtet werden,
wobei eine Temperatur von zumindest 50°C bzw. zumindest 75°C bzw. zumindest 100°C
und/oder eine Temperatur von maximal 160°C bzw. maximal 150°C bzw. maximal 140°C eingestellt
wird.
[0057] Entscheidend hierbei ist, dass die Substratkörner auf die noch nicht ausgehärtete
Beschichtung aufgerieselt werden. Die Größe der Körner wird so gewählt, dass sie teilweise
in die Beschichtung eindringen, jedoch zu einem ausreichenden Teil aus der Beschichtung
hervorstehen. Beim Aushärten der Beschichtung verbinden sich die Substratkörner fest
mit der Beschichtung und durch das Überstehen sorgen sie für eine raue Oberfläche
der Dachbahn.
[0058] Die Beschichtung kann aus zwei Schichten ausgebildet werden, wobei eine Grundierungsschicht
unmittelbar auf die Oberseite des Trägermaterials aufgebracht wird und eine Oberflächenschicht
auf die Grundierungsschicht aufgebracht wird.
[0059] Vorzugsweise wird die Oberflächenschicht erst auf die Grundierungsschicht aufgebracht,
sobald diese ausgehärtet ist. Die Grundierungsschicht weist vorzugsweise demensprechende
chemische und physikalische Eigenschaften auf, sodass die Oberflächenschicht gut haftet.
[0060] Die Substratkörner können auf die noch nicht ausgehärtete Oberflächenschicht aufgerieselt
werden, um diese mittels der Oberflächenschicht auf der Dachbahn zu fixieren.
[0061] Die Substratkörner werden auf die noch nicht ausgehärtete Oberflächenschicht aufgerieselt.
Die Größe der Körner wird so gewählt, dass sie teilweise in die Oberflächenschicht
eindringen, jedoch zu einem ausreichenden Teil aus der Oberflächenschicht hervorstehen.
Beim Aushärten der Oberflächenschicht verbinden sich die Substratkörner fest mit der
Oberflächenschicht und durch das Überstehen sorgen sie für eine raue Oberfläche der
Dachbahn.
[0062] Die Grundierungsschicht kann auf die Oberseite des Trägermaterials extrudiert werden.
Die Grundierungsschicht kann auch als viskose Masse in einem Bereich auf die Oberseite
des Trägermaterials aufgetragen und danach auf die Oberseite des Trägermaterials aufgerakelt
werden.
[0063] Die Oberflächenschicht kann auf die Grundierungsschicht extrudiert werden. Die Oberflächenschicht
kann auch als viskose Masse in einem Bereich auf die Grundierungsschicht aufgetragen
und danach auf die Grundierungsschicht aufgerakelt werden. Das Auftragen der Oberflächenschicht
kann auch mittels eines Walzenauftragswerks oder einer Hotmelt-Düse erfolgen.
[0064] Sowohl die Oberflächenschicht als auch die Grundierungsschicht kann im Kalanderverfahren
aufgetragen werden. Dies gilt auch für ein Dachbahn mit lediglich einer einzelnen
Beschichtung auf dem Trägermaterial.
[0065] Es kann vorgesehen sein, dass die Substratkörner zusammen mit einer leichtviskosen
Masse auf die Oberseite des Trägermaterials aufgetragen werden und so die Beschichtung
bilden. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Substratkörner zusammen mit einer leichtviskosen
Masse auf die Grundierungsschicht aufgetragen werden und so die Oberflächenschicht
bilden oder zusätzlich auf die Oberflächenschicht aufgetragen werden. Dies kann vorteilhaft
sein, da so einfach eine gleichmäßige Verteilung der Substratkörner gewährleistet
werden kann. Die leichtviskose Masse muss dabei jedoch so dünn aufgetragen werde,
dass die Substratkörner daraus hervorstehen.
[0066] Hierbei kann vorgesehen sein, dass die leichtviskose Masse zusammen mit den Substratkörnern
mittels einer Gravurwalze oder einer Rasterwalze aufgetragen wird. Mit dieser Methode
können Muster erzeugt werden, wobei einzelne Bereiche Substratkörner aufweisen und
andere Bereich frei von Substratkörnern sind. So weist die Dachbahn gleichzeitig Flächen
mit hoher Rutschfestigkeit und Flächen mit einer maximalen Diffusionsfähigkeit auf.
Dies kann vorteilhaft sein, da sich auf diese Weise leicht sowohl die Anforderung
an eine ausreichend hohe Rutschfestigkeit, als auch die Anforderung an eine ausreichend
hohe Diffusionsfähigkeit der Dachbahn erreichen lässt.
[0067] Eine weitere Möglichkeit ist, dass anstelle der Substratkörner eine Materialschicht
aus einem rutschhemmenden Material auf die Beschichtung oder auf die Oberflächenschicht
aufgebracht ist. Die Materialschicht kann aus einem silikonhaltigen Material oder
kautschukhaltigen Material bestehen. Da diese Materialien für gewöhnlich eine schlechte
Wasserdampfdiffusionsfähigkeit aufweisen, kann es zweckmäßig sein die Materialschicht
mittels einer Gravurwalze oder Rasterwalze aufzutragen, sodass die Materialschicht
nur vorbestimmte Bereiche der Beschichtung oder der Oberflächenschicht bedeckt. So
behält die Dachbahn eine ausreichend hohe Diffusionsfähigkeit bei.
[0068] Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
Beschreibung und dem beispielhaften Ausführungsbeispiel ersichtlich, das in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt ist. Diese zeigen in:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Dachbahn gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel, in
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Dachbahn gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
in
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Dachbahn gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, in
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Dachbahn gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, und in
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Dachbahn aufgebracht auf ein Hausdach.
[0069] Im Folgenden wird eine erfindungsgemäße Dachbahn 1 beispielhaft anhand eines ersten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben (Fig. 1).
[0070] Die Dachbahn 1 umfasst ein Trägermaterial 2 mit einer Oberseite 3. Auf der Oberseite
3 des Trägermaterials ist eine Grundierungsschicht 4 aufgebracht. Die Grundierungsschicht
4 ist fest mit dem Trägermaterial 2 verbunden. Auf der Grundierungsschicht 4 ist eine
Oberflächenschicht 5 angeordnet. Die Oberflächenschicht 5 ist fest mit der Grundierungsschicht
4 verbunden.
[0071] Das Trägermaterial 2 ist ein Vlies, vorzugsweise ein Polyestervlies (PES) oder ein
Polypropylenvlies (PP). Das Trägermaterial 2 kann aber auch ein Gewebe oder ein Gewirke
sein. Es kann auch eine Folie, vorzugsweise eine Kunststofffolie, beispielsweise aus
Polyamid, Polyurethan oder Polypropylen, sein. Das Trägermaterial 2 weist eine Stärke
von zumindest 0,1 mm bzw. zumindest 0,5 mm bzw. zumindest 1 mm bzw. zumindest 2 mm
bzw. zumindest 3 mm und/oder eine Stärke von maximal 6 mm bzw. maximal 5 mm bzw. maximal
4 mm bzw. maximal 3 mm auf.
[0072] Die Grundierungsschicht 4 ist eine Schicht aus einem Acrylat, einem Polyamid oder
einem Polyurethan. Sie ist vorzugsweise aus einer wässrigen Flüssigkeit oder Lösung
mit einem Acrylat oder einem Polyurethan hergestellt. Die Grundierungsschicht 4 weist
eine Dicke von zumindest 10 µm bzw. zumindest 20 µm bzw. zumindest 30 µm bzw. zumindest
50 µm und/oder eine Dicke von maximal 250 µm bzw. maximal 200 µm bzw. maximal 150
µm bzw. maximal 100 µm auf. Die Dicke der Grundierungsschicht hängt auch vom verwendeten
Material ab, daher können Schichten mit einer Dicke von bis zu 5 mm, insbesondere
bis zu 2 mm bzw. maximal 500 µm bzw. maximal 400 µm bzw. maximal 300 µm sinnvoll sein.
[0073] Die Oberflächenschicht 5 ist auch eine Schicht aus einem Acrylat, einem Polyamid
oder einem Polyurethan. Sie ist ebenfalls vorzugsweise aus einer wässrigen Flüssigkeit
oder Lösung mit einem Acrylat oder einem Polyurethan hergestellt. Die Oberflächenschicht
5 weist eine Stärke von zumindest 3 µm bzw. zumindest 5 µm bzw. zumindest 7 µm und/oder
eine Stärke von maximal 35 µm bzw. maximal 30 µm bzw. maximal 25 µm auf. Die Dicke
der Oberflächenschicht hängt ebenfalls auch vom verwendeten Material ab, daher können
Schichten mit einer Dicke von maximal 300 µm bzw. maximal 250 µm bzw. maximal 200
µm bzw. maximal 150 µm bzw. maximal 100 µm sinnvoll sein.
[0074] Bei der Herstellung der Dachbahn 1 werden das Trägermaterial 2, die Grundierungsschicht
4 und die Oberflächenschicht 5 so aufeinander abgestimmt, dass die Dachbahn 1 die
gewünschten Eigenschaften bezüglich der Wasserdampfdiffusionsfähigkeit, Wasserdichtigkeit
und Biegsamkeit erzielt.
[0075] Die gewünschten Eigenschaften sind, wie es oben bereits erläutert ist, eine gewisse
Atmungsaktivität bzw. ein Diffusionsvermögen, mit einem SD-Wert von nicht mehr als
20 m, insbesondere nicht mehr als 15 m bzw. 10 m. Die Dachbahnen können auch mit einer
starken Diffusionsoffenheit mit einem SD-Wert von nicht mehr als 5 m bzw. nicht mehr
als 2 m oder nicht mehr als 1 m. Die Dachbahnen können sogar eine Diffusionsoffenheit
von 0,5 m oder kleiner aufweisen.
[0076] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird als atmungsaktive Dachbahn eine Dachbahn
mit einem SD-Wert von 50 m oder kleiner bezeichnet. Eine diffusionsoffene Dachbahn
ist eine Dachbahn mit einem SD-Wert von 0,5 m oder kleiner.
[0077] Weiterhin umfasst die Dachbahn 1 Substratkörner 6. Die Substratkörner 6 werden auf
die Oberflächenschicht 5 aufgerieselt, während diese noch nicht ausgehärtet ist. Die
Stärke der Oberflächenschicht 5 ist so gewählt, dass die Substratkörner 6 einerseits
weit genug in die Oberflächenschicht 5 eindringen können, um nach dem Aushärten der
Oberflächenschicht 5 fest mit dieser verbunden zu sein, und andererseits nur so weit
eindringen, dass sie zu einem Teil aus der Oberflächenschicht 5 hervorstehen.
[0078] Die Substratkörner 6 sind aus Glas, aus einem mineralischen Material oder aus einem
Polymer ausgebildet. Sie weisen eine Größe von zumindest 0,01 mm bzw. zumindest 0,1
mm bzw. zumindest 0,5 mm bzw. zumindest 1,5 mm bzw. zumindest 2 mm und/oder eine Größe
von maximal 5 mm bzw. maximal 4 mm bzw. maximal 3 mm bzw. maximal 2 mm auf. Substratkörner
aus mineralischen Material, wie z.B. Quarzsand, kann bereits mit sehr kleiner Körnung
(z.B. 10 µm) eine gute Rutschfestigkeit ergeben, wohingegen Substratkörner aus Polymermaterial
in der Regel eine höhere Korngröße von bspw. zumindest 50 µm aufweisen sollten. Mineralische
Substratkörner haben in der Regel keinerlei Einfluss auf die Dampfdurchlässigkeit,
wohingegen feine Kunststoff- und Glaskörner die Wasserdampfdurchlässigkeit beeinträchtigen
können, wenn sie mit hoher Flächendeckung aufgetragen sind.
[0079] Die Substratkörner 6 weisen eine kantige Form auf. Sie sind vorzugsweise nicht rund,
sondern besitzen eine möglichst raue Oberfläche, sodass die Dachbahn selbst möglich
rau ist.
[0080] Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass die Substratkörner 6 die oben
erläuterten Eigenschaften der Dachbahn 1 kaum beeinflussen, insbesondere nicht die
Wasserdampfdiffusionsfähigkeit und die Wasserdichtigkeit. Der Grund hierfür liegt
wahrscheinlich darin, dass die Substratkörner 6 nur im Oberflächenbereich der Dachbahn
1 angeordnet sind und nicht tief in die Dachbahn 1 eindringen. Hierdurch wird die
innere Struktur der Dachbahn kaum verändert und es können die gewünschten physikalischen
Eigenschaften gezielt eingestellt werden. Die Oberflächenschicht 5, welche auch als
Top-Coat bezeichnet wird, fungiert hier gleichermaßen als Funktionsschicht und Fixierschicht
zum Fixieren der Substratkörner. Die Oberflächenschicht 5 hat einerseits Einfluss
auf die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit und die Wasserdichtigkeit der Dachbahn 1. Sie
kann jedoch auch noch weitere Funktionen aufweisen, wie zum Beispiel eine UV-Beständigkeit
durch entsprechende Zuschlagstoffe in der Oberflächenschicht 5.
[0081] Nachfolgend wird ein Verfahren zur Herstellung einer Dachbahn 1 gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel erläutert (Fig. 3).
[0082] Das Trägermaterial 2 wird bereitgestellt. Auf die Oberseite 3 des Trägermaterials
2 wird die Grundierungsschicht 4 aufgebracht. Die Grundierungsschicht 4 wird hierbei
in einem Bereich auf die Oberseite 3 als viskose Masse aufgetragen und danach auf
die gesamte Oberseite 3 des Trägermaterials 2 mit einer Rakel 7 aufgerakelt.
[0083] Die Grundierungsschicht 4 wird beispielsweise in einem Ofen (nicht dargestellt) ausgehärtet,
sodass sich die Grundierungsschicht 4 fest mit dem Trägermaterial 2 verbindet. Die
Grundierungsschicht 4 wird unter einem vorbestimmten Temperaturprofil ausgehärtet,
wobei der Temperaturbereich in der Regel zwischen 50°C und 160°C liegt.
[0084] Auf die Grundierungsschicht 4 wird die Oberflächenschicht 5 aufgebracht. Die Grundierungsschicht
4 wird hierbei in einem Bereich auf die Grundierungsschicht 4 wiederum als viskose
Masse aufgebracht und danach auf die gesamte Grundierungsschicht 4 aufgerakelt.
[0085] Die Grundierungsschicht 4 kann vollständig ausgehärtet sein, bevor die Oberflächenschicht
5 aufgebracht wird, d.h., dass sie durch anwenden des Temperaturprofils geleitet worden
ist. Es ist jedoch auch möglich, die Grundierungsschicht 4 nur etwas anzuhärten, indem
sie eine vorbestimmte Zeitdauer auf dem Trägermaterial verbleibt und/oder mit einer
Heizeinrichtung mit geringer Heizleistung als die Heizeinrichtung zum vollständigen
Aushärten der Dachbahn vorerwärmt wird, sodass die Grundierungsschicht 4 eine gewisse
Festigkeit besitzt, die ein weites Auftragen der Oberflächenschicht 5 erlaubt.
[0086] Während die Oberflächenschicht 5 noch nicht ausgehärtet ist, werden die Substratkörner
6 auf die Oberflächenschicht 5 aufgerieselt. Das Aufrieseln geschieht mittels einer
Rieselvorrichtung 8. Hierbei erstreckt sich die Rieselvorrichtung 8 über die Breite
der Dachbahn 1, wobei die Rieselvorrichtung 8 die Substratkörner 6 über die gesamte
Breite der Dachbahn 1 auf die Oberflächenschicht 5 rieselt, während die Dachbahn 1
in Förderrichtung 12 bewegt wird. So wird die Oberflächenschicht 5 vollständig und
gleichmäßig mit Substratkörnern 6 bedeckt. Da die Oberflächenschicht 5 noch weich
ist und eine dementsprechend geringe Stärke aufweist, versinken die Substratkörner
6 zum Teil in der Oberflächenschicht 5. So können sie sich beim Aushärten der Oberflächenschicht
5 fest mit dieser verbinden.
[0087] Die Dachbahn 1 wird dann in einem Ofen (nicht dargestellt) ausgehärtet, sodass sich
die Oberflächenschicht 5 fest mit der Grundierungsschicht 4 verbindet. Gleichzeitig
verbinden sich so die Substratkörner 6 ebenfalls fest mit der Oberflächenschicht 5.
Der Teil der Substratkörner 6, der aus der Oberflächenschicht 5 hervorsteht, sorgt
für eine Rauheit und Rutschfestigkeit der Dachbahn 1.
[0088] Ein zweites Ausführungsbeispiel wird im Folgenden erläutert (Fig. 2). Gleiche Teile
besitzen gleiche Bezugszeichen, wie im vorherigen Ausführungsbeispiel. Außerdem gelten
die obigen Erläuterungen gleichermaßen für die Teile des zweiten Ausführungsbeispiels,
sofern im Folgenden nichts anderes ausgeführt wird.
[0089] Im zweiten Ausführungsbeispiel weist die erfindungsgemäße Dachbahn 1 anstelle der
Grundierungsschicht 4 und der Oberflächenschicht 5 lediglich eine einzige Beschichtung
9 auf.
[0090] In diesem Ausführungsbeispiel ist das Trägermaterial 2 eine Folie 10, vorzugsweise
eine Kunststofffolie, beispielsweise aus Polyamid, Polyurethan oder Polypropylen.
[0091] Eine solche Folie 10 weist gegenüber einem Vlies, Gewebe oder Gewirke eine glatte
Oberfläche auf. Hierdurch kann das Vorsehen einer Grundierungsschicht entfallen, da
die glatte Oberfläche der Folie die notwendigen physikalischen und chemischen Oberflächeneigenschaften
zum Aufbringen der Oberflächenschicht 5 aufweist.
[0092] Eine solche Folie 10, welche beispielsweise im Extrusionsverfahren hergestellt werden
kann, und die notwendige mechanische Festigkeit aufweist, ist grundsätzlich teurer
als ein Vlies, das mit den gewünschten mechanischen Eigenschaften als Massenware am
Markt verfügbar ist.
[0093] Die Folie 10 weist eine Stärke von zumindest 0,01 mm bzw. zumindest 0,05 mm bzw.
zumindest 0,1 mm bzw. zumindest 1 mm bzw. zumindest 2 mm bzw. zumindest 3 mm und/oder
eine Stärke von maximal 5 mm bzw. maximal 4 mm bzw. maximal 3 mm auf.
[0094] Eine Folie ist im Vergleich zu einem Vlies gleicher Dicke diffusionsdichter, weist
jedoch auch eine höhere Wasserdichtigkeit auf. So kann auf die Folie 10 lediglich
eine dünne Beschichtung 9 aufgebracht werden und die Dachbahn 1 weist trotzdem die
gewünschten Anforderungen an die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit, Wasserdichtigkeit
und Biegsamkeit auf.
[0095] Die Beschichtung 9 ist wie die Oberflächenschicht 5 des ersten Ausführungsbeispiels
eine Schicht aus einem Acrylat, einem Polyamid oder einem Polyurethan und kann genauso
wie die Oberflächenschicht 5 ausgebildet sein.
[0096] Weiterhin umfasst die Dachbahn 1 Substratkörner 6. Die Substratkörner 6 werden auf
die Beschichtung 9 aufgerieselt, während diese noch nicht ausgehärtet ist. Da die
Dicke der Beschichtung 9 so gering gewählt ist, dringen die Substratkörner 6 nur so
weit ein, dass sie zu einem Teil aus der Beschichtung 9 hervorstehen, jedoch weit
genug, um nach dem Aushärten der Beschichtung 9 fest mit dieser verbunden zu sein.
[0097] Eine solche Dachbahn 1, welche lediglich aus der Folie 10, die das Trägermaterial
2 bildet, und der Beschichtung 9 besteht, kann mit einer geringen Gesamtdicke als
die Dachbahn des ersten Ausführungsbeispiels ausgebildet sein. Trotzdem können die
gewünschten physikalischen Eigenschaften an die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit und
Wasserdichtigkeit bzw. Biegsamkeit genauso eingestellt werden. Die geringe Dicke der
Dachbahn kann in manchen Anwendungen von Vorteil sein.
[0098] Nachfolgend wird ein Verfahren zur Herstellung einer Dachbahn 1 gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel erläutert (Fig. 4).
[0099] Das Trägermaterial 2 in Form einer Folie 10 wird extrudiert. Auf die Oberseite 3
des Trägermaterials 2 wird die Beschichtung 9 aufgebracht. Die Beschichtung 9 wird
hierbei in einem Bereich auf die Oberseite 3 extrudiert oder aufgerakelt.
[0100] Während die Beschichtung 9 noch nicht ausgehärtet ist, werden die Substratkörner
6 wie beim ersten Ausführungsbeispiel auf die Beschichtung 9 aufgerieselt.
[0101] Die Dachbahn 1 wird dann wiederum in einem Ofen (nicht dargestellt) ausgehärtet,
sodass sich die Beschichtung 9 fest mit dem Trägermaterial 2 verbindet. Gleichzeitig
verbinden sich so die Substratkörner 6 ebenfalls fest mit der Beschichtung 9.
[0102] Die Erfindung ist oben anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert worden.
Es sind weitere Abwandlungen der Erfindung möglich, insbesondere können unterschiedliche
Materialien verwendet werden, sofern sie die gewünschten physikalischen Eigenschaften,
vor allem an die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit, Wasserdichtigkeit und Biegsamkeit
der Dachbahn 1 bewerkstelligen.
[0103] Die Dachbahnen 1 können je nach Bedarf weiter modifiziert werden. Zum Beispiel kann
es zweckmäßig sein, UV-absorbierende Zuschlagstoffe in die Oberflächenschicht 5 bzw.
in die Beschichtung 9 einzubringen, um der gesamten Dachbahn 1 eine UV-Beständigkeit
zu verleihen.
[0104] Weiterhin kann die Elastizität der Dachbahn 1 so eingestellt sein, dass sie beim
Durchdringen der Dachbahn 1 mit einem Nagel sich so fest an den Schaft des Nagels
anschmiegt, dass sie eine in der Regel ausreichende Wasserdichtigkeit ohne weitere
Hilfsmittel beibehält. Dies wird als Nageldichtigkeit bezeichnet. Das Elastizitätsmodul
der Dachbahn 1 beträgt daher vorzugsweise nicht mehr als 10 GPa. Insbesondere beträgt
das Elastizitätsmodul nicht mehr als 3 GPa bzw. nicht mehr als 1 GPa.
[0105] Bei obigen Ausführungsbeispielen werden die Substratkörner auf die noch nicht ausgehärtete
Schicht aufgerieselt. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, diese Substratkörner
in einem Druckverfahren (z.B. Siebdruck) zusammen mit einem Haftsubstrat aufzutragen.
Damit ist es z.B. möglich die Dachbahn mit der Anti-Rutschschicht in bestimmten Mustern
zu bedrucken (z.B. regelmäßig verteilte Punkte).
[0106] Weiterhin ist es möglich die Substratkörner mit einem Walzenauftragsverfahren aufzutragen.
Hierbei werden in der Regel mit Vertiefungen gravierte Walzen verwendet, wobei in
den Vertiefungen die Substratkörner für den Übertrag aufgenommen werden.
Bezugszeichenliste
[0107]
- 1
- Dachbahn
- 2
- Trägermaterial
- 3
- Oberseite
- 4
- Grundierungsschicht
- 5
- Oberflächenschicht
- 6
- Substratkörner
- 7
- Rakel
- 8
- Rieselvorrichtung
- 9
- Beschichtung
- 10
- Folie
- 11
- Düse
- 12
- Förderrichtung
1. Dachbahn (1) aus Kunststoff zum Aufbringen auf ein Bauelement, wie zum Beispiel auf
eine Holzdachkonstruktion im Hausbau, umfassend
ein Trägermaterial (2) mit einer Oberseite (3) und
eine Beschichtung (9), welche auf die Oberseite (3) des Trägermaterials (2) aufgebracht
und mit dieser fest verbunden ist,
wobei die Dachbahn (1) atmungsaktiv ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass Substratkörner (6) im Bereich der Oberfläche der Beschichtung (9) derart eingebracht
und mit dieser verbunden sind, dass die Substratkörner (6) an der Oberfläche fixiert
sind.
2. Dachbahn (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (2) ein Vlies, ein Gewebe oder ein Gewirke, vorzugsweise ein Polyestervlies
oder ein Polypropylenvlies,
und/oder
dass das Trägermaterial (2) eine Folie, vorzugsweise eine Kunststofffolie, beispielsweise
aus Polyamid, Polyurethan oder Polypropylen, ist.
3. Dachbahn (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (2) eine Stärke von zumindest 0,1 mm bzw. zumindest 0,5 mm bzw.
zumindest 1 mm bzw. zumindest 2 mm bzw. zumindest 3 mm und/oder eine Stärke von maximal
5 mm bzw. maximal 4 mm bzw. maximal 3 mm aufweist.
4. Dachbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung (9) ein Acrylat, ein Polyamid oder ein Polyurethan, vorzugsweise
hergestellt aus einer wässrigen Flüssigkeit oder Lösung mit einem Acrylat, einem Polyamid
oder einem Polyurethan, ist.
5. Dachbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung (9) eine Dicke von zumindest 10 µm bzw. zumindest 20 µm bzw. zumindest
30 µm bzw. zumindest 50 µm und/oder eine Dicke von maximal 250 µm bzw. maximal 200
µm bzw. maximal 150 µm bzw. maximal 100 µm aufweist.
6. Dachbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substratkörner (6) aus Glas, aus einem mineralischen Material oder aus einem
Polymer ausgebildet sind, und/oder
dass die Substratkörner (6) eine Größe von zumindest 0,01 mm bzw. zumindest 0,05 mm bzw.
zumindest 0,1 mm bzw. zumindest 1 mm und/oder eine Größe von maximal 5 mm bzw. maximal
4 mm bzw. maximal 3 mm bzw. maximal 2 mm aufweisen, und/oder dass die Substratkörner
(6) eine kantige Form aufweisen.
7. Dachbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dachbahn (1) einen SD-Wert von nicht mehr als 0,1 m bzw. nicht mehr als 0,3 m
bzw. nicht mehr als 0,5 m oder einen SD-Wert von nicht mehr als 1 m bzw. nicht mehr
als 2 m bzw. nicht mehr als 5 m oder einen SD-Wert von nicht mehr als 10 m bzw. nicht
mehr als 15 m bzw. nicht mehr als 20 m aufweist, und/oder
dass die Dachbahn (1) zumindest eine Wasserdichtigkeit nach Norm DIN EN 343:2010-05 aufweist,
welche einer Wassersäule von zumindest 4.000 mm bzw. zumindest 6.000 mm bzw. zumindest
8.000 mm bzw. zumindest 10.000 mm entspricht, oder
eine Wasserdichtigkeit von zumindest 150 mm für zwei Stunden erfüllen, und/oder dass
die Dachbahn (1) ein Elastizitätsmodul von zumindest 0,2 GPa bzw. zumindest 0,4 GPa
bzw. zumindest 0,6 GPa und/oder ein Elastizitätsmodul von maximal 6 GPa bzw. maximal
4 GPa bzw. maximal 2 GPa aufweist.
8. Dachbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dachbahn (1) eine UV-Beständigkeit aufweist
und/oder
dass die Dachbahn (1) eine Nageldichtigkeit aufweist.
9. Dachbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung (9) aus einer ersten unmittelbar auf der Oberseite (3) des Trägermaterials
(2) angeordneten Grundierungsschicht (4) und einer zweiten auf der Grundierungsschicht
(4) angeordneten Oberflächenschicht (5) ausgebildet ist, welche die Substratkörner
(6) fixiert, wobei vorzugsweise
die Grundierungsschicht (4) und/oder die Oberflächenschicht (5) ein Acrylat oder ein
Polyurethan, vorzugsweise hergestellt aus einer wässrigen Flüssigkeit oder Lösung
mit einem Acrylat oder einem Polyurethan, ist.
10. Dachbahn (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundierungsschicht (4) eine Dicke von zumindest 10 µm bzw. zumindest 20 µm bzw.
zumindest 30 µm bzw. zumindest 50 µm und/oder eine Dicke von maximal 5 mm bzw. maximal
2 mm bzw. maximal 250 µm bzw. maximal 200 µm bzw. maximal 150 µm bzw. maximal 100
µm aufweist
und/oder
dass die Oberflächenschicht (5) eine Stärke von zumindest 3 µm bzw. zumindest 5 µm bzw.
zumindest 7 µm und/oder eine Stärke von maximal 35 µm bzw. maximal 30 µm bzw. maximal
25 µm aufweist.
11. Verfahren zur Herstellung einer Dachbahn, insbesondere zur Herstellung einer Dachbahn
(1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend die folgenden Schritte,
Bereitstellen eines Trägermaterials (2),
Aufbringen einer Beschichtung (9) auf eine Oberseite (3) des Trägermaterials (2),
wobei die Beschichtung (9) fest mit der Oberseite (3) des Trägermaterials (2) verbunden
ist,
Aufbringen eines Substrats auf die Beschichtung (9) und
Aushärten der Beschichtung (9) in einem Ofen,
dadurch gekennzeichnet,
dass Substratkörner (6) auf die noch nicht ausgehärtete Beschichtung (9) aufgerieselt
werden, um diese mittels der Beschichtung (9) auf der Dachbahn (1) zu fixieren.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung (9) auf die Oberseite (3) des Trägermaterials (2) extrudiert wird
oder die Beschichtung (9) als viskose Masse in einem Bereich auf die Oberseite (3)
des Trägermaterials (2) aufgetragen und danach auf die Oberseite (3) des Trägermaterials
(2) aufgerakelt wird, und/oder
dass die Beschichtung (9) unter einem vorbestimmten Temperaturprofil ausgehärtet wird,
wobei eine Temperatur von zumindest 50°C bzw. zumindest 75°C bzw. zumindest 100°C
und/oder eine Temperatur von maximal 160°C bzw. maximal 150°C bzw. maximal 140°C eingestellt
wird,
und/oder
dass die Beschichtung (9) aus zwei Beschichtungen (4, 5) ausgebildet wird, wobei eine
Grundierungsschicht (4) unmittelbar auf die Oberseite (3) des Trägermaterials (2)
aufgebracht wird und eine Oberflächenschicht (5) auf die Grundierungsschicht (4) aufgebracht
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substratkörner (6) auf die noch nicht ausgehärtete Oberflächenschicht (5) aufgerieselt
werden, um diese mittels der Oberflächenschicht (5) auf der Dachbahn (1) zu fixieren.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundierungsschicht (4) auf die Oberseite (3) des Trägermaterials (2) extrudiert
oder die Grundierungsschicht (4) als viskose Masse in einem Bereich auf die Oberseite
(3) des Trägermaterials (2) aufgetragen und danach auf die Oberseite (3) des Trägermaterials
(2) aufgerakelt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächenschicht (5) auf die Grundierungsschicht (4) extrudiert wird oder die
Oberflächenschicht (5) als viskose Masse in einem Bereich auf die Grundierungsschicht
(4) aufgetragen und danach auf die Grundierungsschicht (4) aufgerakelt wird.