[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen einer Bewehrung eines Betonfertigbauteils
in einer Fertigungsumgebung und ein System zur Erstellung einer Bewehrung eines Betonfertigbauteils
in einer Fertigungsumgebung.
[0002] Es ist bekannt, Betonfertigbauteile mittels eines Verfüllens von Beton in eine Verschaltung
herzustellen, wobei zur Verstärkung des Betonfertigbauteils vor dem Verfüllen mit
Beton eine Bewehrung in der Verschalung angeordnet wird. Dazu wird meist eine Verschalung
aus verschiedenen Verschalungskomponenten erstellt und die Bewehrung in der Verschalung
händisch positioniert.
[0003] Es hat sich gezeigt, dass es in der Praxis häufig zu Fehlern bzw. Abweichungen bei
der Herstellung von Betonfertigbauteilen kommen kann, die zu einem Ausschuss führen
können. Es kann der Fall eintreten, dass eine bevorratete Bewehrung und/oder schon
im Vorfeld erstellte Bewehrung für die Herstellung eines Betonfertigbauteils nicht
geeignet ist, da die Bewehrung beispielsweise zu klein ist und/oder nicht mehr die
nötige Festigkeit an Verbindungspunkten der Bewehrung vorliegt. Es kann auch sein,
dass da keine geeignete bevorratete Bewehrung vorliegt, die Bewehrung für das Betonfertigbauteil
überdimensioniert wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren und ein verbessertes System
zu schaffen, bei dem insbesondere eine geeignete Bewehrung für ein Betonfertigbauteil
verwendet werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen ergeben sich aus der Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bewehrung aus einzelnen Komponenten
zu erstellen, wobei die Bewehrung nicht bevorratet als dreidimensionales Objekt oder
flächiges Objekt vorliegt, sondern eine gewünschte Bewehrung mittels einfacher Komponenten
nachgebaut werden kann. Es können beliebig komplizierte Bewehrungen aus einzelnen
Komponenten erstellt werden. Eine bedarfsgerechte und/oder eine ausreichende Festigkeit
aufweisende Bewehrung kann verwendet werden. Einem Nutzer soll eine Hilfestellung
gegeben werden, wie er die Bewehrung auszuführen hat, indem die Bewehrung in ihrer
räumlichen Form in die Fertigungsumgebung projiziert wird, damit
[0007] Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Erstellen einer Bewehrung eines Betonfertigbauteils
in einer Fertigungsumgebung. Bei dem Verfahren wird eine Vorrichtung zum Projizieren
der Bewehrung in die Fertigungsumgebung verwendet. Das Verfahren umfasst die Schritte:
a) Einlesen einer Soll-Bewehrung für das Betonfertig-bauteil, b) Erstellen eines Komponenten-Bewehrungsplans,
der mindestens eine erste einzelne, sich in mindestens eine Richtung erstreckende
Komponente sowie eine zweite mit der ersten Komponente zu verbindende Komponente zum
Aufbau der Soll-Bewehrung, und Verbindungspunkte der ersten Komponente mit der zweiten
Komponente des Komponenten-Bewehrungsplans umfasst, und c) Projizieren des Komponenten-Bewehrungsplans
mit Anzeige der Komponenten und der Verbindungspunkte in die Fertigungsumgebung mittels
der Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung.
[0008] Im Sinne der Beschreibung umfasst der Begriff "Betonfertigbauteil" ein Beton aufweisendes
Fertigbauteil zur Verwendung auf einer Baustelle, welches insbesondere flächig ausgestaltet
ist, so dass im Stand der Technik Betonstahlmatten hierfür verwendet werden, die in
der Regel aus zwei rechtwinklig sich kreuzenden Drahtscharen bestehen. Das Betonfertigbauteil
kann eine aus dem Beton heraus geführte Bewehrung aufweisen, die dazu dienen kann,
das Betonfertigbauteil auf der Baustelle mit einem anderen Element oder einer Komponente
zu verbinden. Beispielsweise kann die aus dem Betonfertigbauteil geführte Bewehrung
in bzw. an eine(r) Bewehrung eines anderen Elements angeordnet werden und dieser Bereich
mit Beton verfüllt werden.
[0009] Der Begriff "Bewehrung" umfasst im Sinne der Beschreibung ein auch Armierung genanntes
Gebilde, welches üblicherweise aus Baustahl, Bewehrungsstahl, Betonstahl, Glasfasern,
Carbonfasern, Aramid und/oder einer Kombination der genannten Materialien hergestellt
sein kann. Die Bewehrung kann einzelne miteinander verbundene Elemente bzw. Komponenten
aufweisen.
[0010] Der Begriff "Soll-Bewehrung" umfasst im Sinne der Beschreibung eine Bewehrung, die
für das herzustellende Betonfertigbauteil geplant bzw. konstruiert worden ist. Die
"Soll-Bewehrung" entspricht dabei den statischen Anforderungen, die an das herzustellende
Betonfertigbauteil gestellt werden. Die Soll-Bewehrung gibt den Bereich und die Dichte
der Bewehrung an, wie dieser beispielsweise üblicherweise mittels Matten und/oder
dreidimensionaler Gebilde gebildet werden kann.
[0011] Der Begriff "Einlesen der Soll-Bewehrung" umfasst im Sinne der Beschreibung eine
elektronische Umsetzung der geplanten bzw. konstruierten Soll-Bewehrung in mit einem
Rechenwerk verarbeitbare Daten und/oder Signale. Umgekehrt geben die Daten und/oder
Signale die Ausgestaltung der Soll-Bewehrung wieder. Beispielsweise kann eine Soll-Bewehrung
derart eingelesen werden, dass die Raumpunkte im Betonfertigbauteil, an denen eine
Bewehrung vorhanden sein sollen unter Angabe, wie stark oder dick die Bewehrung an
dem jeweiligen Raumpunkt sein soll, gespeichert werden.
[0012] Der Begriff "Fertigungsumgebung" umfasst im Sinne der Beschreibung den Bereich der
Fertigung für das Betonfertigbauteil. Der Bereich kann innerhalb einer Fabrikhalle,
einem Betonfertigbauteil-Werk oder dergleichen vorliegen. Der Begriff Fertigungsumgebung
kann dabei den näheren Bereich, der für die Fertigung des Betonfertigbauteils vorgesehen
ist, umfassen, sodass insbesondere die gesamte Verschalung als auch ein Randbereich,
der sich an die seitliche Verschalung nach außen anschließt, als Fertigungsumgebung
angesehen werden kann.
[0013] Der Begriff "Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung"
umfasst eine Vorrichtung, die optisch eine Bewehrung in die Fertigungsumgebung derart
projizieren kann, dass die einzelnen Komponenten und die Verbindungspunkte zwischen
den Komponenten von einem Nutzer bildlich aufgelöst werden können. Die Vorrichtung
kann eine projektorähnliche Einheit aufweisen, die das Bild der Soll-Bewehrung mit
den Komponenten und den Verbindungspunkten darstellt (Komponenten-Bewehrungsplan).
Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die
Fertigungsumgebung körperlich in einem Gehäuse ein, insbesondere frei programmierbares,
Rechenwerk (Maschine oder elektronische Schaltung), beispielsweise in Form eines (Mikro-)Prozessors,
(Mikro-)Controllers oder ähnlichem, aufweist. Mittels des Rechenwerks kann beispielsweise
der Vorgang des Einlesens der Soll-Bewehrung und der Berechnung in die darzustellende
Bewehrung mit einzelnen Komponenten und Verbindungspunkten durchgeführt werden. Es
ist auch möglich, dass die Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung
Signale oder Daten von einem Rechenwerk erhält, das außerhalb eines Gehäuses der Vorrichtung
zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung vorhanden ist und nicht zu
der Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung an sich gehört.
Das genannte Rechenwerk kann mit der Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in
die Fertigungsumgebung kabellos oder kabelgebunden verbunden sein. Insoweit ein außerhalb
der Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung vorhandenes
Rechenwerk beschrieben ist, so kann das Rechenwerk die Vorrichtung zum Projizieren
der Bewehrung in die Fertigungsumgebung steuern, so dass die Vorrichtung zum Projizieren
der Bewehrung in die Fertigungsumgebung keine eigene Steuereinheit körperlich in einem
Gehäuse aufweisen muss.
[0014] Die Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung kann eine
"Vorrichtung zum Erfassen der Fertigungsumgebung" aufweisen, die mindestens einen
Sensor aufweisen kann, mit dem die Fertigungsumgebung erfasst werden kann. Alternativ
oder zusätzlich kann die Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung
mit der Vorrichtung zum Erfassen der Fertigungsumgebung kabellos oder kabelgebunden
verbunden sein, um, insbesondere bidirektional, Daten und/oder Signale auszutauschen.
[0015] Bei dem Sensor der Vorrichtung zum Erfassen der Fertigungsumgebung kann es sich im
Sinne der Beschreibung um jedwedes technische Bauteil handeln, mit dem die Fertigungsumgebung
erfasst werden kann. Insbesondere kann es sich bei dem Sensor um ein technisches Bauteil
handeln, mit dem die Lage der Verschalung bzw. eines oder mehrerer Verschalungselemente
im Raum bezogen auf die Vorrichtung zum Erfassen der Fertigungsumgebung bestimmt werden
kann. Mit Kenntnis der Lage/Position/Ausrichtung der Vorrichtung zum Erfassen der
Fertigungsumgebung kann die Lage/Position/Ausrichtung der Verschalung im Raum ermittelt
werden, so dass die Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung
die Bewehrung genau an die Stelle projizieren kann, an der die Bewehrung auch gemäß
Planung angeordnet werden soll.
[0016] Bei dem Sensor der Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung
kann es sich um einen optischen Sensor, einen akustischen Sensor (Schallsensor), einen
mechanischen/taktilen Sensor und/oder einen induktiven Sensor handeln. Es kann auch
mehr als ein Sensor oder mehr als eine Sensorart vorgesehen sein. Sofern mehr als
ein Sensor vorgesehen ist, können die Sensoren unterschiedlicher oder gleicher Art
sein. Bevorzugt kann ein Sensor eine Kombination der vorgenannten Ausgestaltungen
der Sensoren sein, wobei eine Ausgestaltung mit zwei oder mehr Arten von Sensoren
bevorzugt sein kann. Mittels unterschiedlicher Sensoren und/oder einer Kombination
von Sensorarten in einem Sensor können unterschiedliche Ausgestaltungen von Verschalung
und/oder Verschalungselement(en) erfasst werden.
[0017] Bei dem Sensor kann es sich insbesondere um einen optischen Sensor handeln. Es ist
beispielsweise möglich, dass die Vorrichtung zum Erfassen der Fertigungsumgebung die
Verschalung bzw. ein oder mehrere Verschalungselemente optisch erfasst. Es kann sein,
dass der Sensor die Fertigungsumgebung optisch abtastet. Die Abtastung kann nach einem
Muster, beispielsweise zeilen- und/oder spaltenweise, nach dem Prinzip einer Laufzeitvermessung
erfolgen. Es kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, dass eine optische Abtastung
des Bodenverschalungselements bzw. der Verschalungsumgebung durch eine Projektion
eines Musters auf die Verschalungsumgebung erfolgt bzw. diese unterstützt. Es kann
ein vorbestimmtes Muster in die Fertigungsumgebung projiziert werden, wobei die Projektion
des Musters erfasst werden kann. Aus den Abweichungen zwischen dem vorbestimmten Muster
und der Projektion kann die Lage der Verschalung bzw. eines oder mehrerer Verschalungselemente
im Raum ermittelt werden. Beispielsweise kann ein Abstand und ähnliches aus der Abweichung
bezogen auf die Lage bzw. Neigung der Verschalung zur Vorrichtung zum Erfassen der
Fertigungsumgebung ermittelt werden.
[0018] Im Sinne der Beschreibung wird unter einem "Komponenten-Bewehrungsplan" Information
verstanden, die einer Bewehrung entspricht, die gemäß Soll-Bewehrung aufgebaut ist
und die Komponenten und die Komponenten verbindenden Verbindungspunkten enthält, um
die Soll-Bewehrung "nachzubauen".
[0019] Im Sinne der Beschreibung wird unter dem Begriff "Erstellen" eines Komponenten-Bewehrungsplans
die Transformation einer Soll-Bewehrung in einen "Komponenten-Bewehrungsplan" verstanden.
Das "Erstellen" kann mittels eines Rechenwerks erfolgen, dem zu verwendende Komponenten,
beispielsweise aus einer dem Rechenwerk zugänglichen Datenbank, bekannt sind.
[0020] Komponenten des Komponenten-Bewehrungsplans können gleichartige oder verschiedene
Komponenten sein, die insbesondere aus (Beton-)Stahl bestehen. Insbesondere werden
Komponenten verwendet, die keine werksmäßig vorgefertigte flächige Bewehrung ist,
sondern Komponenten, die sich vorzugsweise im Wesentlichen in nur einer Richtung erstrecken.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform können stabförmige Komponenten verwendet werden.
Die ausschließliche Verwendung von stabförmigen Komponenten ist ganz besonders bevorzugt,
da hierdurch eine einfache Ausgestaltung erreicht werden kann, die zudem auch eine
erhöhte Form der Flexibilität ermöglicht. Werden ausschließlich stabförmige Komponenten
verwendet, so bedarf es lediglich der Bevorratung dieser Komponente, mittels derer
ohne großen Ausschuss im Wesentlichen jede Art der Soll-Bewehrung in eine Komponenten-Bewehrung
"transformiert" werden kann.
[0022] Der Begriff "stabförmige Komponente" umfasst im Sinne der Beschreibung sowohl einen
geraden Stab als auch (Beton-)Stahl in Ringen, bei dem der (Beton-)Stahl für die Bewehrung
auf Ringen aufgespult ist. Der Durchmesser einer stabförmigen Komponente kann für
die geraden Stäbe zwischen 5mm bis 50mm betragen und für den Stahl in Ringen zwischen
5mm bis 20mm. Die Länge der geraden Stäbe kann in der Regel zwischen 3m bis 40m, insbesondere
zwischen 12m bis 25m, ganz besonders bevorzugt zwischen 12m bis 20m, weiter bevorzugt
zwischen 12m bis 15m betragen.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform wird als Verbindung an den Verbindungspunkten
eine Bindemaschine mit Draht verwendet. Hierdurch ist eine einfache Ausgestaltung
möglich, die zudem eine hohe Flexibilität liefert. Die Verbindung ist eine robuste
und sichere Art der Verbindung.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Fertigungsumgebung die Verschalung,
so dass die Bewehrung in der Verschalung selbst erstellt werden kann. Hierdurch wird
eine direkte Verwendung der Bewehrung in der Verschalung ermöglich ohne einen Zwischenschritt
einer aufwändigen Bevorratung der Bewehrung.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt eine Zuführung der Komponenten bei Bedarf.
Hierdurch kann die Erstellung der Bewehrung automatisiert werden. Beispielsweise kann
in Kenntnis des Komponenten-Bewehrungsplans eine automatische Zuführung von Komponenten
derart erfolgen, dass eine stabförmige Komponente erzeugt wird, indem von einem Beton-Stahl
eine gewünschte Länge vor Ort abgeschnitten wird. Beispielsweise kann eine Automatisierung
derart erfolgen, dass eine Vorrichtung zum Zuführen der Komponenten eine Ablängeinrichtung
aufweist, die von einem Rechenwerk ansteuerbar ist welches den Soll-Bewehrungsplan
in elektronischer Form kennt und/oder die einzelnen Komponenten des Soll-Bewehrungsplans
mitgeteilt bekommen hat, um die Vorrichtung zum Zuführen der Komponenten bzw. die
Ablängeinrichtung anzusteuern, um automatisch die Komponenten zu erzeugen.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform erkennt und protokolliert eine Vorrichtung die
Komponenten und die an den Verbindungspunkten vorgenommenen Verbindungen. Hierdurch
kann die Qualität und Güte des gefertigten Betonfertigbauteils protokolliert werden,
und zwar für jedes einzelne Betonfertigbauteil. Für die Erkennung der Komponenten
und die an den Verbindungspunkten vorgenommenen Verbindungen kann als Vorrichtung
die Vorrichtung zum Erfassen der Fertigungsumgebung, wie diese oben beschrieben ist,
verwendet werden, wobei die Vorrichtung zum Erfassen der Fertigungsumgebung Teil der
Vorrichtung zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung sein kann, oder
unabhängig von dieser vorliegen kann.
[0027] Die Erfindung schafft auch ein System zur Erstellung einer Bewehrung eines Betonfertigbauteils
in einer Fertigungsumgebung mit einer Verschalung. Das System umfasst eine Vorrichtung
zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung. Die Vorrichtung zum Projizieren
der Bewehrung in die Fertigungsumgebung und/oder ein mit der Vorrichtung zum Projizieren
der Bewehrung in die Fertigungsumgebung funktionell verbundenes Rechenwerk ist ausgestaltet,
eine Soll-Bewehrung für das Betonfertigbauteil einzulesen, einen Komponenten-Bewehrungsplan
zu erstellen, der mindestens eine erste einzelne, sich in mindestens eine Richtung
erstreckende Komponente sowie eine zweite mit der ersten Komponente zu verbindende
Komponente zum Aufbau der Soll-Bewehrung und Verbindungspunkte der ersten Komponente
mit der zweiten Komponente des Komponenten-Bewehrungsplans umfasst, und den Komponenten-Bewehrungsplans
mit Anzeige der Komponenten und der Verbindungspunkte in die Fertigungsumgebung zu
projizieren.
[0028] Sofern in der Beschreibung ein Verfahren und ein System beschrieben werden, so ergänzen
die Ausführungen der einzelnen Aspekte einander. Insbesondere gelten die Ausführungen
zum Verfahren für den Aspekt des Systems, so dass die dort Beschriebenen Schritte
von einer oder mehreren Vorrichtungen des Systems umgesetzt werden können bzw. die
eine oder die mehreren Vorrichtungen des Systems für die Ausführung einzelner oder
mehrerer Schritte ausgestaltet ist/sind.
[0029] Die vorstehenden Ausführungen stellen ebenso wie die nachfolgende Beschreibung beispielhafter
Ausführungsformen keinen Verzicht auf bestimmte Ausführungsformen oder Merkmale da.
[0030] In den Zeichnungen zeigt
- Fig. 1
- schematisch in einer isometrischen Darstellung ein System zur Erstellung einer Bewehrung
eines Betonfertigbauteils in einer Fertigungsumgebung; und
- Fig. 2
- eine Vergrößerung der Fig. 1 hinsichtlich der Projektion eines Komponenten-Bewehrungsplans.
[0031] Fig. 1 zeigt eine Fertigungsumgebung 1 für ein herzustellendes Betonfertigbauteil,
in der eine zum Zwecke der besseren Illustration nur teilweise dargestellte Verschalung
2 angeordnet ist.
[0032] Für das herzustellende Betonfertigbauteil ist eine Soll-Bewehrung vorgesehen, die
nach statischen Gesichtspunkten erstellt wurde. Die Soll-Bewehrung ist in ein Rechenwerk
einer Vorrichtung 3 zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung 1 eingelesen.
Die Soll-Bewehrung wird von einem Rechenwerk der Vorrichtung 3 zum Projizieren der
Bewehrung in die Fertigungsumgebung 1 umgewandelt, indem ein Kom-ponenten-Bewehrungsplan
4, der mindestens eine erste einzelne, sich in mindestens eine Richtung erstreckende
Komponente 5 sowie eine zweite mit der ersten Komponente zu verbindende Komponente
5 zum Aufbau der Soll-Bewehrung, und Verbindungspunkte 6 der ersten Komponente 5 mit
der zweiten Komponente 5 des Komponenten-Bewehrungsplans 4 umfasst, erstellt wird.
[0033] In der Fig. 1 ist ebenso wie in der Fig. 2 in Vergrößerung dargestellt, dass der
Komponenten-Bewehrungsplan mittels der Vorrichtung 3 zum Projizieren der Bewehrung
in die Fertigungsumgebung 1 projiziert wird. Die Projektion ist derart, dass die einzelnen
Komponenten 5 und die Verbindungspunkte 6 in die Fertigungsumgebung 1 dargestellt
werden, um die virtuelle (projizierte) Bewehrung real nachzubilden.
1. Verfahren zum Erstellen einer Bewehrung eines Betonfertigbauteils in einer Fertigungsumgebung
(1), bei dem eine Vorrichtung (3) zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung
(1) verwendet wird, wobei das Verfahren umfasst:
Einlesen einer Soll-Bewehrung für das Betonfertigbauteil,
Erstellen eines Komponenten-Bewehrungsplans /4), der mindestens eine erste einzelne,
sich in mindestens eine Richtung erstreckende Komponente (5) sowie eine zweite mit
der ersten Komponente (5) zu verbindende Komponente (5) zum Aufbau der Soll-Bewehrung,
und Verbindungspunkte (6) der ersten Komponente (5) mit der zweiten Komponente (5)
des Komponenten-Bewehrungsplans (4) umfasst, und
Projizieren des Komponenten-Bewehrungsplans (4) mit Anzeige der Komponenten (5) und
der Verbindungspunkte (6) in die Fertigungsumgebung (1) mittels der Vorrichtung (3)
zum Projizieren der Bewehrung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei stabförmige Komponenten (5) verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei als Verbindung an den Verbindungspunkten (6)
eine Bindemaschine mit Draht verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Fertigungsumgebung (1) eine
Verschalung (2) ist, so dass die Bewehrung in der Verschalung (2) erstellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei eine Zuführung der Komponenten (5)
bei Bedarf erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine Vorrichtung die Komponenten
(5) und die an den Verbindungspunkten (6) vorgenommenen Verbindungen erkennt und protokolliert.
7. System zur Erstellung einer Bewehrung eines Betonfertigbauteils in einer Fertigungsumgebung
(1), umfassend
eine Vorrichtung (3) zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung (1),
wobei
die Vorrichtung (3) zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung (1) und/oder
ein mit der Vorrichtung (3) zum Projizieren der Bewehrung in die Fertigungsumgebung
(1) funktionell verbundenes Rechenwerk ausgestaltet ist, eine Soll-Bewehrung für das
Betonfertigbauteil einzulesen, einen Komponenten-Bewehrungsplan (4) zu erstellen,
der mindestens eine erste einzelne, sich in mindestens eine Richtung erstreckende
Komponente (5) sowie eine zweite mit der ersten Komponente zu verbindende Komponente
(5) zum Aufbau der Soll-Bewehrung und Verbindungspunkte (6) der ersten Komponente
(5) mit der zweiten Komponente (5) des Komponenten-Bewehrungsplans (4) umfasst, und
den Komponenten-Bewehrungsplans (4) mit Anzeige der Komponenten (5) und der Verbindungspunkte
(6) in die Fertigungsumgebung (1) zu projizieren.