[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung
und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Vorrichtung, welche in vereinfachter
Form als Kamin, Schlot oder Schacht ausgeführt und allgemein bekannt ist. Diese bekannten
Vorrichtungen werden in der Regel eingesetzt um Abwärme und/oder Abgase, welche in
einem Verbrennungsprozess entstehen, nach oben in die bodennahen Schichten der Atmosphäre
abzuführen. Bekannter Maßen sind warme Gase leichter als kalte Gase wodurch warme
Luft nach oben steigt wo diese wieder abkühlt wobei diese, je höher die warme Luft
aufsteigt, diese in der Höhe umso mehr abgekühlt wird.
[0002] Seit der Industrialisierung verursachen wir Menschen eine ständige Zunahme der atmosphärischen
Konzentrationen von Treibhausgasen. Durch diesen Treibhauseffekt verringert sich die
in den Weltraum abgegebene Wärmestrahlung und das System Erdoberfläche / Atmosphäre
erwärmt sich. Die dynamische Zunahme der Treibhausgase und der damit einhergehende
Treibhauseffekt verhindert zunehmend, dass warme Luft aus Bodennähe aufsteigt und
kühlere Luft nachrückt. Treibhausgase absorbieren und binden Wärme in den untersten
Schichten der Troposphäre womit sich die Erde stärker erwärmt.
[0003] Durch den allgegenwärtigen und bekannten Klimawandel sind erneuerbare Energien wie
Windkraft und Solarenergie sehr wichtig und unabdingbar geworden und ein globales
Ziel muss sein, die Erderwärmung zu verlangsamen oder entsprechende Kühleffekte zu
generieren oder die Wärme und damit verbundene, aufsteigende warme Luft als Energiequelle
zu nutzen.
[0004] Zur Erzeugung von Strom sind für die teilweise Nutzung der unter Wärmeeinwirkung
entstehenden Aufwinde Kraftwerke bekannt, welche in riesigen Anlagen und Schloten
mittels dadurch angetriebener Turbinen entsprechend elektrische Energie erzeugen.
Nachteilig an solchen Kraftwerken ist der sehr große Platzbedarf und die Notwendigkeit
eines sehr hohen, fest installierten Schornsteins der entsprechende bauliche und statische
Anforderungen nach sich zieht. Auch benötigen solche Anlagen große Mengen zusätzlich
in Bodennähe erzeugter warmer Luft, um die erwärmten Luftmassen gegen die Turbinen
aufsteigen und nutzbar machen zu können. Hierbei gilt, je heißer die in Bodennähe
erzeugte warme Luft, um so effizienter funktioniert das damit betriebene Aufwindkraftwerk.
Für die Erzeugung dieser heißen Luft werden daher riesige mit Glas überdachte Flächen
benötigt. Aufwindkraftwerke transportieren im Wesentlichen nur die extra für diesen
Zweck erhitzte Luft nach oben, wo diese wieder abgekühlt wird. Einen Kühleffekt in
Bezug auf die Erderwärmung haben solche Anlagen nicht oder nur unwesentlich.
[0005] Wünschenswert wäre eine Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung, welche
eine Abkühlung der bodennahen Schicht unterstützt und ein Verfahren zum Betreiben
einer solchen Vorrichtung. In ausreichender Anzahl können derartige Anlagen die Erwärmung
an verschiedenen Orten, Plätzen, wie auch ganzen Landteilen oder nur punktuell in
und an Gebäuden reduzieren.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen
umfasst.
[0007] Erfindungsgemäß ist eine Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung mit wenigstens
einem Kamin- artigen Objekt mittels welchem ein Medium durch Konvektion abgeführt
wird, wobei das wenigstens eine Kamin- artige Objekt wenigstens in seiner Länge variabel
und/oder zusammenleg- und/oder ein- und/oder ausfahrbar ausgebildet ist und ein zylindrisches,
Wärme und/oder warme Luft abführendes Element bildet, welches an oder über einem Volumen
angeordnet ist, und mit welchem mittels des Kamin- artigen Objekts Wärme und/oder
warme Luft, nach oben abgeführt wird.
[0008] Die Erfindung ist somit auch als Teil oder Gesamt in einem Netzwerk aus mehreren
solcher Vorrichtungen, als globales Netzwerk von Warmluft-Abführ-Anlagen zum Abführen
von warmer Luft aus bodennahen Zonen in möglichst hohe Bereiche der Troposphäre ausgebildet
um die Zonen und somit die Erde abzukühlen.
[0009] Durch die Absaugung resp. den Abtransport warmer Luft von der Erdoberfläche rückt
dort automatisch kühlere Luft nach. Würden weltweit eine Vielzahl solcher Anlagen
gebaut, würde eine netzartige Abkühlungsanlage in Form einer planetaren Klimaanlage
entstehen, deren Einsatz im Idealfall weltweit abgestimmt und geregelt werden könnte,
um die Temperaturen auf der Erdoberfläche zu regulieren bzw. zu reduzieren. Die Anlagen
resp. die darauf basierende planetare Klimaanlage würden so den Anstieg der Erderwärmung
bremsen, im besten Fall sogar stoppen.
[0010] Hierbei wird ein Boden nahes Volumen mit einem Übergang zu einem Kamin- artigen Objekt
verbunden wodurch durch Konvektion mittels des entstehenden Kamineffektes warme Luft
aus dem Volumen durch das Kamin- artige Objekt nach oben abgeführt wird. Das Volumen
aus welchem abgesaugt wird ist bevorzugt so gestaltet oder ausgebildet, dass die darin
eingeschlossene warme Luft bevorzugt durch das Kamin- artige Objekt entweicht, hierzu
kann das Volumen insbesondere mit transparenten Überdachungen und/oder Einhausungen
ausgerüstet sein wodurch sich die Luft darin zunächst weiter erwärmt und der Kamineffekt
in dem Kamin- artigen Objekt startet. Für den Startvorgang kann zusätzlich, bevorzugt
im Luftstrom zwischen dem Volumen und dem ersten Abschnitt des Kamin- artigen Objekts,
eine Hitzequelle angeordnet sein, welche den Abführ- Luftstrom und/oder das Ausfahren
des Kamin- artigen Objekts initiiert und die warme Luft nach oben abführt.
[0011] Je höher der Kamin und je größer dessen Durchmesser, desto größer die Dynamik des
Kamineffekts und der damit einhergehenden Luftabsaugung am unteren Ende des Kamins.
Im Wesentlichen würde also keine Energie verbraucht, um die warme Luft aus Bodennähe
abzusaugen. Das Problem entsprechend hohe Kamine oder Türme zu bauen, welche enorme
statische und bauliche Anforderungen mit sich bringen wird durch die Ausführung des
Längen- variablen, schlauchartigen Kamin- artigen Objekts mit nur einfacheren Rohrführungen
und/oder Stütz- oder Haltegerüsten realisiert.
[0012] Das Kamin- artige Objekt ist in seiner Länge variabel und bevorzugt aus einem leichten
und wenigstens teilflexiblen Material schlauchförmig ausgebildet, womit dieses, ähnlich
wie eine Ziehharmonika ausfahrbar und/oder verlängerbar und/oder einfahrbahr ist.
Dieses Kamin- artige Objekt der Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung
ist mit Führungs- und/oder Stabilitätselementen, wie beispielsweise Führungsringen
um den Durchmesser des Kamin- artigen Objektes in entsprechenden Längenabschnitten
ausgerüstet welche mit Stütz- und/oder Führungselementen der Wärme und/oder warmen
Luft abführende Vorrichtung korrespondieren. Diese Stütz- und/oder Führungselemente
können als Rohrelement im Inneren des Kamin- artigen Objektes und/oder als Führungsgerüst
und/oder Führungsstangen um das Kamin- artige Objekt ausgeführt sein. Bevorzugt ist
die gesamte Vorrichtung anschließend an das Volumen, aus welchem die warme Luft abgeführt
wird mit einem festen, nach oben führendem Rohrelement, welches auch schon als erster
Teil eines Kamins verwendet ist und an welchen sich das Längen- variable Kamin- artige
Objekt anschließt, welches in dieser Ausführung, zusammengelegt um das Rohr angeordnet
ist und welches sich beispielsweise mit entsprechenden Führungsseilen nach oben ziehen
lässt. Alternativ oder ergänzend wird das Ausfahren des Kamin- artigen Objektes durch
den Kamineffekt der aufsteigenden warmen Luft durch das Rohrelement und das Kaminartige
Objekt und einem, an dem oberen Ende des Kamin- artigen Objekts angeordnetem Verschluss-
oder Reduziermittels, mittels welchem sich der Durchfluss warmer Luft steuern lässt,
realisiert. Durch entsprechendes Verschließen oder einer Durchmesserreduzierung der
oberen Austrittsöffnung des Kamin- artigen Objektes entsteht ein entsprechender Druck
im oberen Bereich des Kamin- artigen Objektes und zieht dieses von dem Rohrelement
oder aus einer anderen Führung heraus nach oben, womit der Durchfluss und das Abführen
warmer Luft aus dem Volumen steuerbar ist. Das Verschließen oder Reduzieren des Durchmessers
des oberen Endes des Kamins erfolgt dabei mit einem steuerbaren Schieber oder einem
Kugelverschluss oder einer Schlaufe, mittels welcher sich ein Schlauchstück am oberen
Ende des Kamin- artigen Objektes zusammenziehen oder gesteuert verschließen lässt.
[0013] Durch die Verwendung und Anpassung der Längen des Rohrelements als erster Abschnitt
der Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung und dem Längen variablem, Kamin-
artigen Objektes als zweiter Abschnitt, lassen sich sehr große Höhen realisieren und
die Wirkung der Anlage an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen. Insbesondere lassen
sich durch die Verwendung nur eines einfachen und im Vergleich zu einem massiven Schlot
als Bauwerk verwendeten Gerüstes, in welchem das schlauchförmige Kamin- artige Objekt
wenigstens teilweise geführt ist, die Anforderung an die statischen Bedürfnisse wesentlich
einfacher realisieren. Derartige einfache Gerüste sind beispielsweise gegen Wind und
Regen fast unempfindlich und der sensiblere Bereich nämlich der Schlauch bzw. das
Kamin- artige Objekt können bei starken Winden zur Sicherheit eingefahren und/oder
aufgefädelt werden.
[0014] Eine Ausführungsvariante einer Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung
ist eine Stahlkonstruktion, die beispielsweise parallel an der windgeschützten Seite
eines hohen Gebäudes errichtet wird. Die Stahlkonstruktion würde im Boden mit Fundamenten
und zusätzlich am Gebäude verankert. So könnte das Gerüst bis zur Höhe des Gebäudes
zusätzlich stabilisiert werden. Vorteilhafter Weise ist die Stahlkonstruktion ein
gutes Stück höher als das Gebäude selbst. Die maximal mögliche Höhe der Stahlkonstruktion
ist auf Basis der Statik des Gerüsts selbst und des stabilisierenden Gebäudes daneben,
zu berechnen. In dem Gerüst befindet sich ein schlauchartiger, flexibler Warmluft-Absaug-Turm
aus bevorzugt hochfesten Textilien und/oder Kunstfasern und/oder Folienmaterial und/oder
metallischen Materialien. Dieses Kamin- artige Objekt, ausgebildet als Absaugturm,
lässt sich innerhalb des Stahlgerüsts und bei windstillem Wetter erheblich über das
Ende des Stahlgerüsts hinaus ausfahren. Nimmt der Wind zu oder kommt es zu Unwettern,
kann das Kamin- artige Objekt teilweise oder auch ganz eingefahren werden. Der große
Vorteil: Bei Sturm oder starken Unwettern würde eine fest installierte Anlage mit
Schlot, bzw. deren Verankerung enorme statische Kräfte aufnehmen müssen. Der Warmluft-Absaug-Turm
würde dabei wirken wie ein Segel. Durch die Möglichkeit den Turm flexibel Ein- und
Ausfahren zu können, reduzieren sich die statischen Anforderungen an die Stahlkonstruktion
und das Gebäude in hohem Maße. Am unteren Ende befindet sich ein vertikal in die Stahlkonstruktion
eingefügtes Rohr, auf dem der Warmluft abführende Turm aufgefädelt werden kann. Oben
auf dem Rohr befinden sich ausklappbare Elemente, die zu einem Kegel nach innen zusammengeklappt
werden können, um den Warmluft abführenden Turm einzufahren und auf das Rohr aufzufädeln.
Der Kegel reduziert gleichzeitig den Luftstrom, was wiederum das Einfahren erleichtert.
Wird der Warmluft abführende Turm ausgefahren, werden die Elemente des Kegels aufgeklappt,
so dass sich das Rohr verlängert, ohne oder nur mit geringer Reduzierung des Durchmessers.
[0015] Innerhalb der Stahlkonstruktion wird der Warmluft abführende Turm mittels Drahtseilen,
die am oberen und/oder unteren Ende der Stahlkonstruktion in Seilwinden enden oder
durch Rollen umgelenkt werden aus- und eingefahren. Der Wärme und/oder warme Luft
abführende Turm wird beim Aus- und Einfahren beispielsweise durch Führungselemente
wie diese beispielsweise in Aufzügen verwendet werden, rundum mit Schienen an der
Stahlkonstruktion gehalten respektive geführt.
[0016] Alternativ dazu können auch jede Art von Gleit- und/oder Rollen und/oder Seilführungen
zum Einsatz kommen, um den Wärme und/oder warme Luft abführenden Turm beim Aus- und/oder
Einfahren innerhalb des Stahlgerüsts zu führen und/oder zu halten und zu stabilisieren.
[0017] Soll der Wärme und/oder warme Luft abführende Turm über das obere Ende des Gerüsts
hinaus ausgefahren werden kann dies beispielsweise wie folgt realisiert werden: Ist
der Wärme und/oder warme Luft abführende Turm bis zum oberen Ende des Gerüsts ausgefahren
kann dieser entweder am oberen Ende einen Abschluss-Ring aufweisen, der den Durchmesser
des Wärme und/oder warme Luft abführenden Turms ein Stück reduziert. Warme Luft drückt
beim Aufsteigen gegen diesen Ring, wodurch ein Auftrieb erzeugt wird, ähnlich dem
eines Heißluftballons. Ist der Druck der aufsteigenden warmen Luft, die gegen den
Ring am Ende des Wärme und/oder warme Luft abführenden Turms strömt nicht groß genug,
um den Turm über das Ende des Stahlgerüsts hinaus aufsteigen zu lassen, kann die Öffnung
am Ende des Wärme und/oder warme Luft abführenden Turms beispielsweise über Seilzüge
und/oder elektrische und/oder pneumatische Stellantriebe soweit reduziert werden,
bis die Auftriebskraft so groß ist, dass der Wärme und/oder warme Luft abführende
Turm aus dem Ende des Stahlgerüsts weiter aufsteigt. Hierbei gilt: Je höher der Wärme
und/oder warme Luft abführende Turm final ausgefahren ist, desto stärker ist der erzeugte
Kamineffekt und desto stärker ist der, im Wärme und/oder warme Luft abführenden Turm,
erzeugte Luftstrom. Steigt also der Wärme und/oder warme Luft abführende Turm über
das Ende des Stahlgerüsts bis zu einer Höhe X kann dann angefangen werden die Öffnung
des Wärme und/oder warme Luft abführenden Turms am oberen Ende wieder zu vergrößern,
da der Luftdruck, der gegen den verbleibenden reduzierten End-Durchmesser strömt,
groß genug ist, um den Wärme und/oder warme Luft abführenden Turm in der gewünschten
Ausfahr-Höhe zu halten. Mit der Öffnung des oberen Endes des Wärme und/oder warme
Luft abführenden Turms strömt warme Luft aus und kühlt ab. Beim Ausfahren des Wärme
und/oder warme Luft abführenden Turms aus dem Stahlgerüst wird dieser z.B. durch die
Seile, wie Stahlseile oder ausfahrbare Schienenelemente, die aus dem oberen Ende des
Stahlgerüst aus- und eingefahren werden können, gehalten. Zusätzliche Seile, wie Stahlseile,
montiert auf der Oberseite des parallel befindlichen Gebäudes geben dem ausfahrenden
Turm weiteren Halt.
[0018] Alternativ dazu kann ein Wärme und/oder warme Luft abführender Turm auch von der
Basisstation des Stahlgerüsts aus ähnlich wie ein Heißluftballon ausgefahren werden.
Hierzu kann sich unter dem vertikalen Rohr, auf dem der Wärme und/oder warme Luft
abführende Turm aufgefädelt ist, eine Befeuerung befinden, welche die heiße Luft erzeugt,
die der Wärme und/oder warme Luft abführende Turm für das Ausfahren bis zu einer Höhe
X benötigt. Ist die benötigte Höhe erreicht kann die Befeuerung beendet werden, da
sich der Wärme und/oder warme Luft abführende Turm dann selbst, wie oben beschrieben,
in der gewünschten Höhe hält. Für diese Art des Aus- und Einfahrens kann sich am oberen
Ende des Wärme und/oder warme Luft abführenden Turms auch eine Kugel befinden, die
auf der Innenseite des Wärme und/oder warme Luft abführenden Turms mit Seilen, wie
Stahlseilen auf das Ende des Wärme abführenden Turms dichtend gepresst wird. Steigt
dann heiße Luft auf, drückt diese gegen die Kugel, die das obere Ende verschließt.
Durch Nachlassen der Drahtseile, die die Kugel auf dem Ende halten beginnt dieser
aufzusteigen. Parallel dazu füllt sich immer mehr heiße Luft in den Wärme und/oder
warme Luft abführenden Turm, was dessen Auftriebskräfte immer weiter erhöht und den
Wärme und/oder warme Luft abführenden Turm schließlich bis zur gewünschten Höhe steigen
lässt. Dort angekommen kann der Kugel-Verschluss am Ende, mittels Seilzügen, so weit
geöffnet werden, dass der aus dem Wärme und/oder warme Luft abführenden Turm ausströmende
Luftstrom so stark gegen die über dem Ende des Wärme und/oder warme Luft abführenden
Turms gehaltene Kugel drückt, dass der Turm dadurch in der gewünschten Höhe gehalten
wird. Heißluftballons können bis zu 10.000 Meter aufsteigen. Freizeitausflüge in Heißluftballons
steigen in der Regel bis auf 3.000 Meter Höhe auf. Insofern ist es auch möglich, einen
Wärme und/oder warme Luft abführenden Turm 3.000 Meter und darüber hinaus auszufahren.
Mit der Erreichung solcher Höhen ist die laufende Absaugung und Abkühlung großer Luftmengen
realisierbar. Hilfreich, um den Auftrieb zu verstärken kann auch sein, die Kugel am
oberen Ende des Turms oder das schlauchartige Objekt zum Ausfahren mit einem Gas wie
Helium zu befüllen.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann die oben beschriebene Kugel auch
durch eine Art Heißluftballon ersetzt werden. Dieser wird zunächst über das obere
Ende des schlauchartigen Objekts gezogen und beispielsweise durch Seilzüge dichtend
verschlossen, damit der schlauchartige Turm in die gewünschte Höhe aufsteigen kann.
Ist die Höhe erreicht steigt dieser - reguliert über Seilzüge - über dem Ende des
Schlauchs auf und befüllt sich mit warmer Luft, dass dieser und der schlauchartige
Turm in der gewünschten Höhe gehalten wird. Die warme Luft, die aus dem Turm austritt
fließt dann zum Teil in den Heißluftballon und hält diesen in der gewünschten Höhe.
Darüber hinaus tritt seitlich warme Luft aus, um abgekühlt zu werden. Der Vorteil
des beschriebenen Heißluftballons über dem oberen Ende des schlauchartigen Turms ist,
dass dieser in seiner Größe und seinem Volumen variabel gestaltet werden kann in der
Art, dass durch große Mengen in dem Heißluftballon eingefangener warmer Luft der schlauchartige
Turm noch höher ausgefahren werden kann als dies beispielsweise mit der beschriebenen
Kugel als Verschluss am oberen Ende des Turms möglich wäre.
[0020] Eine eventuell nötige Befeuerung in dem Volumen, also der Basisstation kann auch
durch eine größere Dachfläche z.B. aus Glas oder einem sonstigen durchsichtigen Material
ersetzt werden, mittels dessen Luft durch die Sonneneinstrahlung zusätzlich aufgeheizt
wird.
[0021] In einer besonders vorteilhaften Variante besteht auch das flexible schlauchartige
Objekt des Wärme und/oder warme Luft abführenden Turms aus einem isolierenden Material,
wodurch sich die Luft im Inneren des Turms zusätzlich aufheizt.
[0022] Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtungen können nicht nur parallel zu Gebäuden,
sondern auch freistehend gebaut, oder entlang von Bergkonturen in die Höhe geführt
werden. Der Bau einer Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung kann beispielsweise
auch über einer stark befahrenen Straße realisiert werden. Die Wärme und/oder warme
Luft abführende Vorrichtung kann hier beispielsweise mit Seilen, wie auch Stahlseilen
an den rundherum befindlichen Gebäuden verankert werden. Ein solche Wärme und/oder
warme Luft abführende Vorrichtung über einer stark befahrenen Straße hätte den weiteren
Vorteil, dass nicht nur warme Luft, sondern auch Smog, Abgase und Feinstaub abgesaugt
würden.
[0023] Weitere Einsatzbereiche für Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtungen könnten
Hausdächer oder Dächer von Industriehallen sein. Aber auch Windräder könnten künftig
so konstruiert werden, dass diese neben ihrer Funktion als Windrad zusätzlich als
Teil einer Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung dienen und Wärme und/oder
warme Luft von der Erdoberfläche abtransportieren. Das Gleiche gilt für Fernsehtürme
und ähnliche Gebäude.
[0024] Sehr vorteilhaft wäre es, wenn vorhandene Windkraftanlagen umgebaut bzw. ergänzt
und als Basis für Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtungen verwendet würden.
So gäbe es bereits eine relativ große Anzahl von Standorten, die als Wärme und/oder
warme Luft abführenden Vorrichtungen aus- resp. umgebaut werden können.
[0025] Weiter macht es Sinn, die Luft am unteren Ende der Wärme und/oder warme Luft abführenden
Vorrichtung nicht direkt am Erdboden einzusaugen, da bei starkem Luftstrom Gefahrensituationen
für dort befindliche Menschen und Tiere entstehen könnten. Außerdem könnte die Stahlkonstruktion
im unteren Bereich eine Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung, zumindest
bis zur Höhe der umliegenden Gebäude, auch durch eine Wärme und/oder warme Luft abführende
Vorrichtung aus Stahlbeton oder ähnlichem ersetzt werden. Am oberen Ende dieser Konstruktion
könnte sich dann ein Stahlgerüst mit einem Warmluft-Absaug-Turm, wie beschrieben,
befinden, der diese Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung noch einmal deutlich
erhöht und wetterabhängig aus- und eingefahren werden kann.
[0026] In dieser Art könnten auch Windräder und andere ähnliche Gebäude ausgebaut und zum
Abtransport und Abkühlung warmer Luft aus Bodennähe genutzt werden. Alternativ lassen
sich Warmluft abführende Vorrichtungen aus Stahlbeton oder ähnlichen Baustoffen auch
bei Gebäude-Neubauten in das Gebäude integrieren. Mit der aufsteigenden warmen Luft
könnte hier auch beispielsweise Warmwasser, mittels Wärmetauschern, produziert werden.
Auch die Raum-Klimaanlagen im Gebäude könnten unterstützt werden, indem der Luftstrom
in der Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung warme Luft aus den Räumen
zieht.
[0027] Auch als mobile Lösung ist eine Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung
in Form eines Warmluft Absaug- Turms durchaus realisierbar. Auf einem Lkw kann sich
beispielsweise eine Basisstation befinden, auf der sich der aufgefädelte Wärme Absaug-
Turm auf einem im 90° Winkel aufrichtbaren Rohr befindet. Mittels dem oben beschriebenen
Ausfahrprinzip durch Befeuerung oder Nutzung der Sonnenenergie könnte eine mobile
Vorrichtung geschaffen werden und ein Wärme Absaug- Turm ausgefahren und mittels Seilen,
deren Seilwinden mit Gewichten am Boden gehalten werden, während des Einsatzes gehalten
und abschließend wieder eingefahren werden. Solche mobilen, Wärme und/oder warme Luft
abführenden Vorrichtungen können in Gebieten mit außerordentlichen Hitzeperioden zum
Einsatz kommen.
[0028] Größter Vorteil dieser Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtungen im Gegensatz
zu normalen Klimaanlagen ist der geringe Energieverbrauch. Lediglich das Aus- und
Einfahren der Warmluft Absaug- Türme benötigt geringfügige Energie. Für den laufenden
Betrieb der Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtungen respektive ausgefahrenen
Warmluft Absaug- Türmen, also für das Abtransportieren warmer Luft von der Erdoberfläche
in höhere Schichten der Troposphäre benötigen die Wärme und/oder warme Luft abführenden
Vorrichtungen keinerlei Energie.
[0029] Das, den ersten Abschnitt bildende Rohrelement kann beispielsweise in einem hohen
Gebäude integriert ausgeführt sein, wie in einem Schacht, einer Aufzugsführung oder
einem anderen Versorgungszugang und über das Dach hinausragen. Eine vorteilhafte Variante
ist, bereits vorhandene Aufzugschächte in hohen Gebäuden zumindest in Zeiten geringer
Auslastung als Basis einer wärmeabführenden Vorrichtung zu nutzen, ggfs. umzubauen
und auf dem Dach eine Vorrichtung zum Abtransport von Wärme und/oder warmer Luft zu
ergänzen. Dort führt das Kamin- artige, Längen variable Objekt die Führung fort und
leitet die abgeführte warme Luft nach oben weg. Für die Führung des Kamin- artigen
Objektes über das Dach hinaus sind dabei nur leichtere Führungs- und/oder Stabilisationsvorrichtungen
auf dem Dach nötig, welche insbesondere bei geringer Windbelastung gut zu realisieren
sind. Bei höheren Windlasten kann das Längen variable, Kaminartige Objekt wieder eingefahren
oder aufgefädelt werden. Dies geschieht mit entsprechend an oder über dem Rohrelement
angeordneter Einfädel- oder Auffädel-Vorrichtungen während des Ausfahrens oder des
Einfahrens des Kamin- artigen Objektes. Das als Schlauch ausgebildete Kamin- artige
Objekt kann einstückig oder als mehrere zusammenzufügende Längsteile ausgeführt sein,
diese Längsteile können bei Bedarf über eine Zufuhrvorrichtung eingefügt oder herausgenommen
werden. Das Schlauchteil selber ist bevorzugt mit, den Umfang umspannenden, Ringen
ausgeführt womit sich das Schlauchteil beim Ausfahren nach oben durch entstehenden
Druck im Schlauchteil mittels Seilen oder anderer Führungen stabilisieren lässt und
beim Einfahren mittels einer Einfädelvorrichtung sicher auf das Rohrelement aufschieben
lässt. Die stabilisierenden Ringe in den Schlauchteilen können weiter als Ausdehnungshilfen
Schnecken- artige Federelemente ausgebildet sein, welche die entsprechenden Längenteile
beim Ausfahren oder Ausdehnen unterstützen.
[0030] Eine weitere, besonders vorteilhafte Variante eines Kamin- artigen Objekts ist, wenn
mindestens ein Abschnitt aus einer Stahlkonstruktion besteht, innerhalb der der schlauchartige
Turm mittels Seilwinden, Seilzügen oder Ähnlichem ausgefahren und/oder eingefahren
werden kann. Oben auf dem Gerüst befindet sich ein zweites vertikales Rohr, auf dem
wiederum ein flexibles Schlauchobjekt aufgefädelt ist. Durch das mechanische Ausfahren
des flexiblen Schlauchobjekts im Stahlgerüst entsteht automatisch ein dynamischer
Kamineffekt innerhalb des ausgefahrenen ersten Abschnitts des Turms. Ist dieser Turm
vollständig ausgefahren schließt der schlauchartige erste Turmabschnitt dichtend an
das oben auf dem Stahlgerüst befindliche Rohr an, so dass sich das zweite flexible
Schlauchobjekt, das sich oben aufgefädelt auf dem Rohr auf dem Stahlgerüst befindet,
wie oben beschrieben ohne oder nur mit einer geringen weiteren Hitzequelle - allein
durch die mittels Kamineffekt im unteren Schlauchobjekt aufsteigende warme Luft -
in große Höhen ausfahren lässt. Ein weiterer Vorteil dieser Variante ist, dass sich
so das flexible Schlauchobjekt innerhalb des Stahlgerüsts mit oben im Stahlgerüst
befindlichen Umlenkrollen oder Seilwinden mittels Seilzügen hochziehen und/oder einziehen
lässt, was nur eingeschränkt möglich ist, wenn das flexible Schlauchobjekt bzw. der
Turm über das Ende des Stahlgerüst in einem Stück ausgefahren werden soll. Für das
Ausfahren des zweiten flexiblen Schlauchobjekts können außen am Stahlgerüst beispielswiese
weitere Seilzüge und/oder aus- und/oder einfahrbare und/oder einfügbare und/oder herausnehmbare
Elemente zum Halten und Stabilisieren resp. Ein- und/oder Ausfahren des Turms vorgesehen
sein. Die Seilzüge, die die Kugel am Ende des zweiten flexiblen Schlauchobjekts bzw.
Turms auf dem abschließenden Ring halten können nach wie vor auch durch den Innenraum
des ersten Turmabschnitts bis zur Kugel des zweiten Schlauchs geführt werden. Insgesamt
ist diese Variante auch in Bezug auf Wartung und Reparaturen einfacher handzuhaben.
Vorteilhafter Weise ist dafür das Rohr oben auf dem Gerüst abnehmbar konstruiert bzw.
ausgeführt, so dass das Rohr inklusive des aufgefädelten Schlauchs abgenommen, gewartet
und/oder repariert und dann wieder oben auf dem Stahlgerüst befestigt werden kann.
Unten im Gerüst kann ebenfalls eine Wartung oder Reparatur in der Art vorgesehen werden,
dass das Rohr mit dem aufgefädelten Schlauch z.B. seitlich ausgeklappt oder herausgenommen
werden kann.
[0031] Vor allem für das Einfädeln des flexiblen Schlauchobjekts auf das Rohr, das sich
am oberen Ende des Stahlgerüsts befindet, aber auch für das Auffädeln auf das Rohr
unten im Stahlgerüst ist es vorteilhaft, immer den untersten bei der Auffädelhilfe
ankommenden Ring des Schlauchobjekts mittels rund um das Rohr und die Auffädelhilfe
montierter Greifer und/oder Zahnräder oder ähnliche mechanische, elektrisch und/oder
pneumatisch angetriebene Elemente zu greifen, mittig über der Auffädelhilfe zu fixieren
und dann gleichmäßig über die Auffädelhilfe auf das darunter befindliche Rohr zu ziehen
resp. aufzufädeln. Ist der eine Ring mit dem Schlauchabschnitt aufgefädelt greifen
Elemente, wie oben beschrieben bereits den nächsten Ring, der durch den Prozess zuvor
nach unten gezogen wurde um diesen in der gleichen Weise auf das Rohr aufzufädeln
solange, bis das komplette flexible Schlauchobjekt eingefahren ist. Wenn diese Elemente
für das Ausfahren nicht benötigt werden können diese in eine Position gebracht werden,
die das Ausfahren des schlauchartigen Objekts nicht behindert.
[0032] Eine weitere Möglichkeit zum Aus- und Einfahren des Turms ist mittig im Turm einen
pneumatisch oder elektrisch ausfahrbaren Kolben zu installieren, an dem der Schlauch
in Abschnitten oder/und am Ende des Turms mittels Seilen oder anderen Fixierungen
gehalten wird. Mit einer solchen Konstruktion könnte der Turm ganz oder teilweise
aus- und/oder gefahren werden, ohne die oben beschriebenen Auftriebskräfte zu benötigen.
Gleichzeitig würde ein solcher ausfahrbarer Kolben den Turm von innen her stabilisieren.
Ab einer maximal möglichen Endausfahrhöhe des Kolbens könnte dann der Turm durch die
oben beschriebenen Möglichkeiten weiter aus- und/oder eingefahren werden.
[0033] Soll ein flexibles Schlauchobjekt oben in das Stahlgerüst eingefahren werden ohne
dass sich oben ein Rohr zum Auffädeln befindet, befindet sich am Ende des Stahlgerüsts
eine Art Trichter, dessen umlaufender Rand nach unten gebogen ist in der Art, dass
selbst bei starken Winden der dann seitlich gebogene Schlauch in das Stahlgerüst eingezogen
werden kann, ohne dass dieser am oberen Ende des Gerüsts hängen bleibt
[0034] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben,
dabei zeigen:
Fig. 1 Eine Ansicht einer Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung mit ausgefahrenem
Kamin- artigen Objekt.
Fig. 2 Eine Detailansicht des Öffnungsbereichs des Endes des nach oben ragenden Kamin-
artigen Objekts mit variablem Verschluss.
Fig. 3 Eine Detailansicht des unteren Endes des Kamin- artigen Objektes auf einem
Rohrelement und/oder Trageeinrichtung.
Fig. 4 Eine Ansicht einer Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung mit ausgefahrenem
Kamin- artigen Objekt.
Fig. 5 Eine Detailansicht des unteren Endes des Kamin- artigen Objekts auf einem Trageobjekt.
Fig. 6 Eine Ansicht einer Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung mit ausgefahrenem,
an einem Stabilisierungsgerüst angeordneten Kamin- artigen Objekt.
Fig. 7 Eine Detailansicht eines schlauchförmigen Kamin- artigen Objekts mit Verschlusseinrichtung.
Fig. 8 Eine Ansicht auf einen Bereich einer Tragekonstruktion mit Führungs- und Steuerelementen
für das ausfahrbare Kamin- artige Objekt.
Fig. 9 Eine Prinzip Skizze einer Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung.
Fig. 10 Eine Prinzip Skizze einer Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung
integriert und/oder aufgebaut auf Gebäude oder Gebäudeteilen.
[0035] In Fig. 1, wie auch in Fig. 4 ist eine Ausführung einer Wärme und/oder warme Luft
abführende Vorrichtung 1 gezeigt die Turm- förmig, beispielsweise auf einem Unterbau-Gerüst
13 oder einem oder mehrerer Stützelemente und über einem Volumen 3, 3' angeordnet
ist, zu sehen. Das eine, oder mehrere Volumen sind dabei bevorzugt so ausgebildet
oder geformt, dass Wärme und/oder warme Luft, die in den Volumen nach oben steigt,
in das schlauchförmige, Kamin- artige Objekt 2 oder in ein, in das Kamin- artige Objekt
ragende, Rohrelement 5 geführt wird. Diese Wärme und/oder warme Luft steigt in dem
Kamin- artigen, schlauchförmigen Objekt 2 nach oben. Das schlauchförmige, Kamin- artige
Objekt 2 ist dabei als zusammenlegbarer oder ausfahrbarer, wie eine Ziehharmonika,
Schlauchkörper ausgebildet und bevorzugt aus einem leichten Material ausgeführt. Am
oberen Austritts- Ende des schlauchförmigen Kamin- artigen Objekts 2 ist die Öffnung
an ihrem Ring 9 um die Öffnung mit einem variablen, steuerbaren Verschlusselement
7 ausgebildet um die obere Öffnung des schlauchförmigen Kamins öffnen und schließen
zu können. In Figur 2 und Figur 7 ist ein solcher Verschluss als Kugel 7 gezeigt,
welche auf einem reduziertem Durchmesser 8 der oberen Öffnung des schlauförmigen Kamins
2 aufsitzt und mittels Steuerelementen 15, hier als Steuerseile ausgeführt, die Öffnung
mehr oder weniger verschließt. Alternativ kann ein solcher Verschluss auch als elektrisch
und/oder pneumatisch steuerbarer Verschluss ausgeführt werden. Damit lässt sich der
Luftstrom in dem schlauchförmigen Kamin- artigen Objekt steuern und das Kamin- artige
Objekt selbst nach oben ausfahren, womit auch die Wärme und/oder warme Luft, welche
aus dem Volumen 3, 3' nach oben strömt, begünstigt durch Konvektion in dem Schlauch-
Kamin nach oben abtransportiert wird und kalte Luft aus größerer Höhe nachströmen
kann.
[0036] In einer bevorzugten Ausbildung ist das schlauchförmige, Kamin- artige Objekt, also
der Wärme und/oder warme Luft abführende Schlauch entlang seiner Längenausrichtung
auf seiner Innenseite und auch seiner Außenseite mit Führungselementen, wie Führungsseilen
10 ausgerüstet, welche separat und/oder zusammen angesteuert werden können, ausgerüstet.
Hiermit ist es möglich dem abführenden Schlauch durch entsprechendes Spannen mit den
Führungsmitteln eine Eigenstabilität über ein Rohrelement oder ein Unterstützungsgerüst
hinaus zu ermöglichen. Die Führungselemente, wie beispielsweise Seile auf der Außenseite
des Schlauches halten dabei die obere Öffnung bzw. den Ring der oberen Öffnung des
Abluftkamins bzw. Schlauches in der Ausfahrposition stabil. Mit den im Inneren des
Schlauches verlaufenden Führungsmitteln, wie Seilen, kann dann die Kugel 7, die zuvor
mittels dieser Seile auf den oberen Rand 9 der Öffnung gedrückt gehalten wurde, gesteuert
freigegeben werden, wodurch sich die Verschlusskugel 7 durch den Luftstrom vom Ring
abhebt, damit warme Luft entweichen kann.
[0037] In den gezeigten Ausführungsvarianten wird der schlauchförmige Kamin 2 in einem ersten
Bereich, bis zu einem Endpunkt 16, von einem Halte- Gerüst oder einer Stabilisierungsvorrichtung
6 unterstütz, geführt oder gehalten. Das schlauchförmige, Kamin- artige Objekt 2 verfügt
hierzu beispielsweise über Führungs- und/oder Stabilisierungsmittel 4, welche, wie
in Fig 7 und Fig. 8, gut zu erkennen, um den Durchmesser des schlauchförmigen Kamines
verlaufen und mittels welcher sich der schlauchförmige Kamin unterstützend durch ein-
und/oder auskoppelbare Spann- oder Steuerelementen 10, wie Seile oder Drähte nach
oben oder nach unten unterstützend ziehen lassen. Dies ist besonders hilfreich bei
der Inbetriebnahme, um eine erforderliche Anfangshöhe des Kamins für einen ausreichenden
Auftrieb zu erzeugen und dient natürlich auch als Einfahrhilfe beim Herunterfahren
der Anlage für den Fall von starken Winden oder schlechtem Wetter für den Betrieb
eines zu hohen Abluftkamins über dem Ende des Trage- oder Unterstützungsgerüstes.
[0038] In einer, wie in den Figuren gezeigten Ausführungsformen, ist in dem ersten, unteren
Bereich des schlauchförmigen, Kamin- artigen Objekts ein Rohrelement 5 über dem Volumen
3 angeordnet über welches der schlauchförmige Kamin führbar und auffädelbar oder abfädelbahr
ist. Dieses Rohrelement verfügt bevorzugt über Führungen 14 welche ein entsprechend
einfaches ausfahren, also abfädeln des Schlauchelements 2 von dem Rohrelement, sowie
einfahren, also auffädeln des Schlauchelements auf das Rohrelement 5 unterstützen.
In einer vereinfachten Darstellung gemäß Fig. 10 ist eine Wärme und/oder warme Luft
abführende Vorrichtung gezeigt welche auf oder als Teil eines Gebäudes 17 ausgeführt
ist. Hier gezeigt ist beispielsweise eine Mal oder ein Geschäftsgebäude 22 über welchem
weitere Gebäudeteile 17 angeordnet sind auf welchen die Wärme und/oder warme Luft
abführende Vorrichtung errichtet ist. Die Wärme oder die warme Luft in dem Geschäftsgebäude
strömt, bedingt durch dem Kamineffekt in einem ersten, in dem Gebäude eingebauten
oder angebauten, Rohrbereich 5 nach oben und wird über dem Gebäude in einem schlauchförmigen,
Kamin- artigen Objekt 2, wie bereits beschrieben, weitergeführt und abgeführt. Das
Halte- und/oder Unterstützungsgerüst 6 ist auf einem oder mehreren Gebäuden 17, 11
aufgebaut und ragt über das Gebäude 17 hinaus. Der schlauchförmige Kamin 2 oder zunächst
ein stabileres Rohrelement ragt wiederum aus dem Unterstützungsgerüst 6 heraus und
steigt mit dem, durch Konvektion entstehenden Luftstrom nach oben. Die Fig. 9 zeigt
schematisch eine, auch mobil einsetzbare, Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung
1" in welcher das schlauchförmige, Kamin- artige Objekt 2 über ein, als Turm aufgestelltes
Rohrelement 5 aufgefädelt ist und in der gezeigten Position in einer leicht ausgefahrenen
Position gezeigt ist. Das Rohrelement ist dabei in Halteelementen 21 am Boden verankert
und das darüber gestülpte schlauchförmige, Kamin- artige Objekt 2 wird mittels der
inneren Führungsmitteln 10 und der äußeren Stabilisierungsmitteln 10', welche auch
entsprechend mit längen variablen Vorrichtungen, wie Seilwinden oder dergleichen und
mit Gewichten 20, haltend unterstützt werden und das geregelte ein- und/oder ausfahren
der Wärme und/oder warme Luft abführenden Vorrichtung steuern.
[0039] In der Fig. 7 ist ein schlauchförmiges, Kamin- artiges Objekt 2 zu sehen, welches
an seiner oberen Öffnung mit einem Ringelement 9 mit verringertem Durchmesser ausgebildet
ist auf welches ein, als Kugelteil 7 ausgeführter, den Luftstrom bremsender Verschluss
aufgesetzt ist, welcher mit Steuerelementen beispielsweise neigbar oder vom Rand abhebbar
ist und somit die Öffnung am Ende des Kaminartigen Objekts mehr oder weniger öffnet.
Bedingt durch den Kamineffekt und den anstehenden Druckverhältnissen bleibt das Kamin-
artige Objekt auch nach Ausfahren aus dem Rohrelement 5 und/oder ausfahren über ein
Trage- oder Unterstützungsgerüst 6 selbstständig stabil und es kann Wärme und/oder
warme Luft vom unteren Punkt der Vorrichtung bis in sehr große Höhen effizient abgeführt
werden wodurch sich im Betrieb die Luft in den unteren Volumen 3, durch, aus der Atmosphäre
nachströmenden, kälteren Luft entsprechend abkühlt.
[0040] Nachdem bevorzugte Ausführungen der Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben wurden, ist festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf diese genauen Ausführungen
beschränkt ist und dass verschiedene Änderungen und Modifizierungen daran von einem
Fachmann ausgeführt werden können, ohne dass vom Umfang der Erfindung, wie er in den
beiliegenden Ansprüchen definiert ist abgewichen wird.
1. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung mit wenigstens einem Kamin- artigen
Objekt, mittels welchem ein Medium durch Konvektion abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens ein Kamin- artiges Objekt (2) wenigstens in seiner Länge variabel
oder zusammenleg- und/oder ein- und/oder ausfahrbar ausgebildet ist und ein zylindrisches,
Wärme und/oder warme Luft abführendes Element bildet, welches an oder über einem Volumen
(3) angeordnet ist, und mit welchem mittels des Kamin- artigen Objekts (2) Wärme und/oder
warme Luft, nach oben abgeführt wird.
2. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Volumen (3) aus welchem mittels dem Kamin- artigen Objekt (2) Wärme und/oder
warme Luft nach oben abgeführt wird, annähernd Trichter- oder Glocken- artig über
einer Fläche und/oder über einem Raum ausgebildet ist.
3. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kamin- artige Objekt als leichtes, flexibles Schlauchobjekt (2) ausgebildet ist.
4. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kamin- artige Objekt als leichtes, flexibles Schlauchobjekt (2) ausgebildet ist
und mit Führungs- und/oder Stabilitätselementen (4) an einem Rohrelement (5) und/oder
einem Halte- oder Stabilisierungsgerüst (6) entlang ausfahrbar und/oder einfahrbar
und/oder auffädelbar ausgebildet ist.
5. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kamin- artige Objekt als Kombination aus einem Rohrelement (5) mit dem Schlauchobjekt
(2) ausgebildet ist und das Schlauchobjekt auf dem Rohrelement aufgefädelt und/oder
auffädelbar ausgeführt ist womit dieses in sehr große Höhen aufsteigen kann und/oder
aufziehbar ist.
6. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass während des Abfädelns und/oder des Verlängerns des Kamin- artigen Objekts (2) zusätzliche,
Längenteile während des Ausfahrens eingebracht werden und diese beim Einholen des
flexiblen Schlauchelements (2) wieder herausnehmbar und/oder einfahrbar sind.
7. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung als baulicher Inhalt in bestehende oder zu erstellende Bauwerke 17
integriert oder integrierbar ist oder dass die Wärme und/oder warme Luft abführende
Vorrichtung im Windschatten bestehender Gebäude oder auf Dächern anbaubar oder angebaut
ausgebildet ist.
8. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung als mobile oder teilmobile Anlage (1") ausgeführt ist.
9. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3 dadurch gekennzeichnet,
dass das Kamin- artige Objekt auf seiner, der unteren Fläche abgewandten, oberen Öffnung
mit einer steuerbaren Verschlusseinrichtung (7) ausgeführt ist.
10. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3 dadurch gekennzeichnet,
dass an der bodennahen, unteren Position des Kamin- artige Objekt (2) eine zusätzliche
Hitzequelle (18) für den Startvorgang des Abführens von Wärme nach oben und der Unterstützung
des Ausfahrens des Kamin- artigen Objekt (2) nach oben angeordnet ist.
11. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kamin- artige Objekt auf seiner, der unteren Fläche abgewandten, oberen Öffnung
einen reduzierten Durchmesser (8) aufweist und/oder mit einem Ringelement (9) an der
oberen Öffnung ausgerüstet ist.
12. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung als Turm (2, 5) über einem Volumen (3) ausgebildet ist und der ausgefahrene
Turm und/oder das Kamin- artige Objekt mittels Halte- oder Fixiervorrichtungen (4,
10) und Führungen (19) in Position gehalten wird.
13. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass das annähernd Glocken- oder Trichter- förmige Volumen (3) mittels einer transparenten
Überdachung (11) einer Fläche eines Areals wie Büros und/oder Wohngebäudes und/oder
Einkaufszentrums (22) gebildet ist.
14. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 und 5
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kamin- artige Objekt aus einem Rohrelement (5) mit dem Schlauchobjekt (2) ausgebildet
ist wobei ein erster Teil des Rohrelements ein Aufzugschacht in einem Gebäude ist
an welchem im Fortgang ein weiteres Rohrelement und/oder ein Stabilisieringsgerüst
(6) folgt auf welches das Schlauchobjekt auf diesem Teil des Rohrelements aufgefädelt
oder auffädelbar oder in dem Stabilisierungsgerüst (6) geführt ausgeführt ist, womit
dieses in sehr große Höhen aufsteigen kann und/oder aufziehbar ist.
15. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 und 5
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kamin- artige Objekt aus einem Rohrelement (5) mit dem Schlauchobjekt (2) ausgebildet
ist wobei als erster Teil des Rohrelements ein Hohlkörper (5") eines Bauwerkes (17)
oder einer Baukonstruktion verwendet ist, an welchem im Fortgang ein weiteres Rohrelement
und/oder ein Führungsgerüst folgt auf welches das Schlauchobjekt auf diesem Teil des
Rohrelements aufgefädelt oder auffädelbar oder in dem Gerüst geführt ausgeführt ist,
womit dieses in sehr große Höhen aufsteigen kann und/oder aufziehbar ist.
16. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlauchobjekt aus einem textilen Material und/oder einem Kunststoff besteht.
17. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlauchobjekt aus einer Folie oder einem Folienmaterial besteht.
18. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlauchobjekt aus einem metallischen Material besteht.
19. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlauchobjekt wenigstens in Teilbereichen mit Elementen (12) ausgeführt ist,
welche ein Ausdehnen, respektive Ausfahren des Schlauchelements unterstützen und das
Schlauchelement gegen diese leichte Federkraft einziehbar ist.
20. Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aus mehreren, nach oben orientierten, hintereinander angeordneten,
in ihrer Länge variabel und/oder zusammenleg- und/oder ein- oder ausfahrbaren Kamin-
artigen Objekten ausgebildet ist.
21. Verfahren und Vorrichtung zum Abführen von Wärme und/oder warmer Luft,
dadurch gekennzeichnet,
dass Wärme und/oder warme Luft abführende Vorrichtungen, gemäß der vorgenannten Ansprüche
in einem Netzwerk aus einer Vielzahl solcher Vorrichtungen, als globales Netzwerk
von Warmluft-Abführ-Anlagen zum Abführen von warmer Luft aus bodennahen Zonen in möglichst
hohe Bereiche der Troposphäre ausgebildet sind, verschiedene Zonen und somit die Erde
abzukühlen.