[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Schmalgangstapler, mit einem
Hubgerüst und einem am Hubgerüst anhebbaren und absenkbar angeordneten Lastaufnahmemittel,
wobei das Lastaufnahmemittel als Schwenkschubgabel ausgebildet ist, die einen in Fahrzeugquerrichtung
am Hubgerüst bewegbaren Schubschlitten aufweist.
[0002] Derartige Flurförderzeuge, beispielsweise als Kommissionierstapler ausgebildete Schmalgangstapler,
werden in Regalanlagen, beispielsweise Hochregalanlagen, für das Ein- und Auslagern
von Paletten und Lasten in Regalfächern des Regals eingesetzt. Das Flurförderzeug
bewegt sich im Betrieb längs einer Regalzeile in einem entsprechenden Regalgang einer
Regalanlage. Mit dem Lastaufnahmemittel werden hierbei die seitlich des Flurförderzeugs
befindlichen Regalfächer des Regals bedient, um in einem Lagerspiel eine Palette bzw.
eine Last auszulagern bzw. einzulagern. Das Lastaufnahmemittel ist hierzu als Schwenkschubgabel
ausgebildet. Die Schwenkschubgabel umfasst einen Schubschlitten, der in Fahrzeugquerrichtung
am Hubgerüst bewegbar angeordnet ist. An dem Schubschlitten ist weiterhin eine von
zwei Gabelzinken gebildete Lastgabel um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar
angeordnet, um Paletten bzw. Lasten auf beiden Seiten des Regalgangs ein- bzw. auslagern
zu können.
[0003] Bei bekannten als Schmalgangstapler ausgebildeten Flurförderzeugen ist der Schubschlitten
als eine Schweißbaugruppe und somit als Schweißkonstruktion ausgeführt. Der Schubschlitten
ist von mehreren plattenartigen Bauteilen gebildet und somit als mehrteiliges Bauteil
ausgebildet, das aus mehreren Bauteilen zusammengesetzt ist, die durch entsprechende
Schweißnähte miteinander zu dem Schubschlitten verschweißt werden.
[0004] Im Betrieb des Flurförderzeugs werden in den Schubschlitten große Kräfte aufgrund
der aufgenommenen Last eingeleitet. Diese Kräfte führen zu entsprechenden Spannungen
in der Schweißbaugruppe.
[0005] Nachteilig an einem derartigen als Schweißbaugruppe ausgebildeten Schubschlitten
ist, dass die Schweißnähte, mit denen die einzelnen Bauteile zu dem Schubschlitten
verschweißt werden, meist der kleinste Profilquerschnitt sind, womit die Spannungswerte
in den Schweißnähten entsprechend der Querschnittsfläche sehr hoch sind.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem der Schubschlitten hinsichtlich
der genannten Nachteile verbessert ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schubschlitten als einstückiges
Gussbauteil ausgebildet ist.
[0008] Der erfindungsgemäße Gedanke besteht somit darin, den Schubschlitten als Gussbauteil
auszubilden und durch ein Gießverfahren herzustellen. Bei einem Gussbauteil sind die
Wandstärken in einfacher Weise variabel definierbar. Bei einem als Gussbauteil ausgebildeten
Schubschlitten können somit in einfacher Weise an die auftretenden Belastungen angepasste
Wandstärken des Schubschlittens hergestellt werden, um ein reduziertes Spannungsniveau
im Schubschlitten zu erzielen. Zusätzlich kann über die Gusswerkstoff-Auswahl die
Sicherheitszahl in einfacher Weise erhöht werden, indem ein Gusswerkstoff für den
Schubschlitten ausgewählt wird, der eine höhere zulässige Spannung aufweist.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst der als Gussbauteil
ausgebildete Schubschlitten ein L-förmiges Hohlprofil, wobei das Hohlprofil einen
senkrechten Hohlprofilabschnitt und einen waagerechten Hohlprofilanschnitt aufweist,
wobei ein abgerundeter Übergang zwischen dem senkrechten Hohlprofilabschnitt und dem
waagerechten Hohlprofilabschnitt ausgebildet ist. Bei einem Gussbauteil kann in einfacher
Weise ein abgerundeter Übergang zwischen dem senkrechten Hohlprofilabschnitt und dem
waagerechten Hohlprofilabschnitt des Schubschlittens erzeugt werden, der zu einem
günstigen Spannungsverlauf und Kraftfluss zwischen dem senkrechten Hohlprofilabschnitt
und dem waagerechten Hohlprofilabschnitt des Schubschlittens führt.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die Hohlprofilabschnitte
an die Belastungen angepasste Wandstärken auf, wobei hochbelastete Stellen dickere
Wandstärken aufweisen wie niedrigbelastete Stellen. Hochbelastete Stellen des Schubschlittens
können bei einem als Gussbauteil ausgebildeten Schubschlitten in einfacher Weise mit
dickeren Wandstärken und somit dickeren Querschnitten versehen werden und somit das
Spannungsniveau in diesen Stellen des Schubschlittens senken.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung sind an dem senkrechten
Hohlprofilabschnitt eine obere Flanschplatte und eine untere Flanschplatte einstückig
angeformt, insbesondere angegossen, wobei die Flanschplatten jeweils mit einer Befestigungsschnittstelle
für eine Führungseinrichtung versehen sind, mit der der Schubschlitten in Fahrzeugquerrichtung
am Hubgerüst bewegbar angeordnet ist. Hierdurch kann der Schubschlitten in einfacher
Weise an dem Hubgerüst in Fahrzeugquerrichtung am bewegbar, beispielsweise verschiebbar,
angeordnet werden und ein günstiger Kraftfluss zwischen den Flanschplatten und dem
senkrechten Hohlprofilabschnitt erzielt werden.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist an dem waagerechten
Hohlprofilabschnitt eine stirnseitige Flanschplatte einstückig angeformt, insbesondere
angegossen, wobei die Flanschplatte mit einer Befestigungsschnittstelle für eine Drehführung
versehen ist, mit der das Lastaufnahmemittel um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar
am Schubschlitten angeordnet ist. Hierdurch kann in einfacher Weise an dem Schubschlitten
das Lastaufnahmemittel, beispielsweise eine von zwei Gabelzinken gebildete Lastgabel,
um die vertikale Schwenkachse verschwenkbar am Schubschlitten angeordnet werden.
[0013] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Schubschlittens
eines als Schwenkschubgabel ausgebildeten Lastaufnahmemittels eines Flurförderzeugs,
insbesondere eines Schmalgangstaplers.
[0014] Die Aufgabe wird verfahrensseitig dadurch gelöst, dass der Schubschlitten in einem
als Formguss ausgeführten Gießverfahren hergestellt wird.
[0015] Bei einem durch Formguss als Gießverfahren hergestellten, als Gussbauteil ausgebildeten
Schubschlitten können in einfacher Weise durch das Gußmodell, die Gussform und entsprechende
eingelegte Kerne variable Wandstärken des Schubschlittens hergestellt werden und somit
in einfacher Weise an die auftretenden Belastungen angepasste Wandstärken des Schubschlittens
hergestellt werden, um das Spannungsniveau im Schubschlitten zu reduzieren. Zusätzlich
kann über die Gusswerkstoff-Auswahl die Sicherheitszahl in einfacher Weise erhöht
werden, indem ein Gusswerkstoff für den Schubschlitten ausgewählt wird, der eine höhere
zulässige Spannung aufweist
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden unterschiedliche Varianten
des Schubschlittens, die sich in der Länge unterscheiden, durch längenabhängige Zwischenstücke
eines Gussmodells des Schubschlittens erzeugt. Dadurch kann in einfacher Weise eine
Varianz in der Länge der Schubschlitten erzeugt werden.
[0017] Die Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf.
[0018] Bei dem als Gußbauteil ausgebildeten und in einem Gießverfahren hergestellten Schubschlitten
kann in einfacher Weise durch dickere Wandstärken an hochbelasteten Stellen ein reduziertes
Spannungsniveau erzielt werden.
[0019] Zudem ist bei dem als Gussbauteil ausgebildeten Schubschlitten ein homogene Struktur
ohne Kerbwirkungsstellen in einfacher Weise umsetzbar.
[0020] Weiterhin weist ein als Gußbauteil ausgebildeter Schubschlitten eine vereinfachte
Herstellung auf, da nur ein einziges Bauteil in einem Gießverfahren erzeugt werden
muss. Bei einem als Schweißbaugruppe ausgebildete Schubschlitten müssen dagegen mehrere
einzelne Komponenten mittels entsprechender Schweißnähte aufwändig zusammengefügt
werden.
[0021] Bei dem als Gußbauteil ausgebildeten und in einem Gießverfahren hergestellten Schubschlitten
ergibt sich zudem eine hohe Gestaltungsfreiheit bei Wanddicken, Radien, Verrippungen
und/oder Verstärkungen.
[0022] Bei dem als Gußbauteil ausgebildeten und in einem Gießverfahren hergestellten Schubschlitten
können zudem Funktionsgeometrien, beispielsweise Dome für Gewindebohrungen und/oder
Verdickungen für mechanisch zu bearbeitende Flächen, in einfacher Weise eingebracht
und erzeugt werden.
[0023] Durch das Einlegen von Kernen können weiterhin in einfacher Weise in dem Schubschlitten
innenliegende Hohlräume geschaffen werden, um Gewichtsoptimierungen des Schubschlittens
zu realisieren.
[0024] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- das Flurförderzeug der Figur 1 in einer perspektivischen Darstellung mit nach oben
ausgefahrenem Hubgerüst,
- Figur 3
- einen Ausschnitt der Figur 2 in einer vergrößerten Darstellung und einer auf dem Lastaufnahmemittel
befindlichen Last,
- Figur 4
- einen Schubschlitten des Standes der Technik in einer perspektivischen Darstellung
und
- Figur 5
- einen erfindungsgemäßen Schubschlitten in einer perspektivischen Darstellung
[0025] In den Figuren 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 dargestellt. Das
Flurförderzeug 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schmalgangstapler ausgebildet.
[0026] Das Flurförderzeug 1 weist einen Fahrzeugkörper mit einem Fahrzeugrahmen 2 auf, in
dem ein Batteriefach zur Aufnahme einer Traktionsbatterie 3 eines batterieelektrischen
Antriebssystems des Flurförderzeugs 1 ausgebildet ist. Das Flurförderzeug 1 weist
ein von einem Hubgerüst 4 gebildetes Hubwerk auf, an dem im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein als Fahrkorb bzw. Fahrerkabine ausgebildeter Fahrerstand 5, der einen Fahrerarbeitsplatz
F für eine Bedienperson bildet, mittels eines nicht näher dargestellten Hubantriebs
auf- und abbewegbar angeordnet ist. An dem anhebbaren und absenkbaren Fahrerstand
5 ist bei dem dargestellten Flurförderzeug 1 ein Lastaufnahmemittel 6 zum Bedienen
von seitlich des Flurförderzeugs 1 befindlichen Regalen angeordnet.
[0027] Das Lastaufnahmemittel 6 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schwenkschubgabel
20 ausgebildet.
[0028] Die Schwenkschubgabel 20 umfasst - wie in den Figuren 2 und 3 näher ersichtlich ist
- einen Schubschlitten 12, der in Fahrzeugquerrichtung Q an dem Fahrerstand 5 und
somit an dem Hubgerüst 4 bewegbar angeordnet ist. An der Vorderseite des Fahrerstandes
5 ist hierzu ein Träger 11 angeordnet, an dem der Schubschlitten 12 in Fahrzeugquerrichtung
Q in horizontaler Richtung verschiebbar angeordnet ist. Der Schubschlitten 12 ist
mittels eines Schubantriebs 13 an dem Träger 11 in Fahrzeugquerrichtung Q bewegbar.
[0029] Bei dem als Schwenkschubgabel 20 ausgebildete Lastaufnahmemittel 6 ist an dem in
Fahrzeugquerrichtung Q verschiebbaren Schubschlitten 12 mittels einer Drehführung
21 und eines nicht näher dargestellten Drehantriebs ein Zusatzhubmast 7 um eine vertikale
Achse V relativ zu dem Schubschlitten 12 verschwenkbar. An dem Zusatzhubmast 7 ist
eine Lastgabel 22 mit zwei Gabelzinken anhebbar und absenkbar angeordnet.
[0030] Mit der Schwenkschubgabel 20 kann als Bewegung des Lastaufnahmemittels 6 eine horizontale
Schubbewegung in Fahrzeugquerrichtung Q und eine Schwenkbewegung um die vertikale
Achse V erzeugt werden, so dass mit der Schwenkschubgabel Regalfächer an beiden Seiten
des Flurförderzeugs 1 bedient werden können.
[0031] Der Schubantrieb 13 der Schwenkschubgabel 20 umfasst beispielsweise einen nicht näher
dargestellten Hydraulikmotor, der an dem Schubschlitten 12 angeordnet ist. Der Hydraulikmotor
treibt ein Ritzel an, das mit Zahnstangen 18 kämmt, die an der Vorderseite des Trägers
11 angeordnet sind. Durch einen Antrieb des Hydraulikmotors kann somit der Schubschlitten
12 in Fahrzeugquerrichtung Q entlang des Trägers 11 verschoben werden.
[0032] Der Schubschlitten 12 ist weiterhin an dem Träger 11 mittels einer nicht näher dargestellten
Führungseinrichtung in Fahrzeugquerrichtung Q verschiebbar geführt. Die Führungseinrichtung
kann von Führungsrollen gebildet sein, die an dem Schubschlitten 12 drehbar angeordnet
sind und mit dem Träger 11 zusammenwirken.
[0033] Das Flurförderzeug 1 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Drei-Rad-Fahrwerk
auf und stützt sich mittels zwei nicht-gelenkten und nicht angetriebenen Lasträdern
8, die an einem lastteilseitigen Ende des Fahrzeugrahmens 2 angeordnet sind, und einem
lenkbaren und mittels eines nicht näher dargestellten Fahrantriebs, beispielsweise
eines elektrischen Fahrmotors, angetriebenen Antriebsrad 9, das an einem antriebsteilseitigen
Ende des Fahrzeugrahmens 2 angeordnet ist, auf einer Fahrbahn FB ab.
[0034] Im antriebsteilseitigen Ende des Rahmens 2 ist weiterhin ein nicht näher dargestelltes
elektrisches Antriebssystem angeordnet, das den elektrischen Fahrmotor und einen Lenkantrieb,
beispielsweise einen elektrischen Lenkmotor, für das lenkbare Antriebsrad 9 sowie
ein elektrisch betriebenes Hydraulikpumpenaggregat umfasst, das zur Versorgung der
Arbeitshydraulik vorgesehen ist, die von dem Hubantrieb des Hubwerkes 4 sowie einem
Hubantrieb des Zusatzhubmastes 7 sowie den Antrieben (Schubantrieb, Drehantrieb) für
die Schwenkschubgabel 20 gebildet sind.
[0035] In dem Fahrerstand 5 sind die für die Bedienung des Flurförderzeugs 1 erforderlichen
Steuer- und Bedienelemente angeordnet, beispielsweise in Form einer als Bedienpult
B ausgebildeten Bedieneinrichtung. Das Bedienpult B ist zur Steuerung des Fahrantriebs
und der Lasthandhabungsfunktionen des Flurförderzeugs 1 mit entsprechende Bedienelementen
sowie einem Lenkbetätigungselement zur Steuerung der Lenkung versehen.
[0036] Das Hubgerüst 4 des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs 1 ist als mehrschüssiges Hubgerüst
ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel und gemäß der Figur 2 ist das Hubgerüst
4 als sogenanntes Triplex-Hubgerüst ausgeführt mit einem an dem Fahrzeugrahmen 2 angeordneten
Standmast 4a, einem in dem Standmast 4a nach oben ausfahrbaren ersten Ausfahrmast
4a und einem in ersten Ausfahrmast 4a nach oben ausfahrbaren zweiten Ausfahrmast 4b,
in dem der Fahrerstand 5 nach oben ausfahrbar angeordnet ist. In der Figur 2 ist das
Flurförderzeug 1 mit vollständig nach oben ausgezogenem Hubgerüst 4 und vollständig
angehobenem Fahrerstand 5 dargestellt. In der Figur 2 ist die Schwenkschubgabel 20
derart betätigt, dass der Schubschlitten 12 eingezogen ist und sich die Lastgabel
22 innerhalb der seitlichen Fahrzeugkontur des Fahrzeugrahmens 2 befindet.
[0037] Zum Einstapeln bzw. Ausstapeln einer Last 25 in ein nicht näher dargestelltes Regal
wird die Lastgabel 22 mit der gegebenenfalls darauf befindlichen Last 25 mittels des
Schubantriebs 13 der Schwenkschubgabel 20 in horizontaler Fahrzeugquerrichtung Q verschoben.
In der Figur 3 ist die Schwenkschubgabel 20 in einer Position dargestellt, in der
der Schubschlitten 12 in Fahrzeugquerrichtung Q ausgeschoben ist und sich die Lastgabel
22 in einer in das Regal seitlich ausgeschobenen Position befindet. In der ausgeschobene
Stellung befindet sich die Lastgabel 22 mit der darauf befindlichen Last 25 außerhalb
der seitlichen Fahrzeugkontur des Fahrzeugrahmens 2.
[0038] In der Figur 4 ist ein Schubschlitten 12 eines Flurförderzeugs 1 des Standes der
Technik dargestellt, der als eine Schweißbaugruppe ausgeführt ist. Der Schubschlitten
12 ist von mehreren plattenartigen Bauteilen gebildet und somit als mehrteiliges Bauteil
ausgebildet, das aus mehreren Bauteilen und somit mehreren Komponente zusammengesetzt
ist, die durch entsprechende Schweißnähte miteinander zu dem Schubschlitten 12 verschweißt
werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schubschlitten 12 von zwei Seitenplatten
S1, S2, mehreren Flanschplatten F1, F2, F3 und mehreren zwischen den Seitenplatten
S1, S2 angeordneten Deckelplatten D1, D2, D3 gebildet, die mittels Schweißnähten N1
bis N8 miteinander verschweißt sind.
[0039] In der Figur 5 ist ein erfindungsgemäßer Schubschlitten 12 eines Flurförderzeugs
1 dargestellt, der erfindungsgemäß als einstückiges Gussbauteil ausgebildet ist. Der
Schubschlitten 12 wird bevorzugt in einem als Formguss ausgeführten Gießverfahren
hergestellt.
[0040] Der als Gussbauteil ausgebildete Schubschlitten 12 umfasst ein L-förmiges Hohlprofil
30. Das Hohlprofil 30 weist einen senkrechten Hohlprofilabschnitt 31 und einen waagerechten
Hohlprofilabschnitt 32 auf. Der waagerechten Hohlprofilabschnitt 32 ist an dem unteren
Bereich des senkrechten Hohlprofilabschnitts 31 einstückig angegossen und es ist ein
abgerundeter Übergang 33 zwischen dem senkrechten Hohlprofilabschnitt 31 und dem waagerechten
Hohlprofilabschnitt 32 ausgebildet.
[0041] Die Hohlprofilabschnitte 31, 32 weisen bevorzugt an die auftretenden Belastungen
angepasste Wandstärken aufweisen, wobei hochbelastete Stellen dickere Wandstärken
aufweisen wie niedrigbelastete Stellen.
[0042] An dem senkrechten Hohlprofilabschnitt 31 sind eine obere Flanschplatte 35 und eine
untere Flanschplatte 36 einstückig angegossen. Die Flanschplatten 35, 36 sind jeweils
mit einer Befestigungsschnittstelle 37, beispielsweise entsprechenden Bohrungen, zur
Befestigung der Führungseinrichtung versehen, mit der der Schubschlitten 12 in Fahrzeugquerrichtung
Q am Träger 11 bewegbar angeordnet ist.
[0043] An dem vorderen Ende des waagerechten Hohlprofilabschnitts 32 ist eine stirnseitige
Flanschplatte 38 einstückig angegossen. Die Flanschplatte 38 ist mit einer Befestigungsschnittstelle
39, beispielsweise entsprechenden Bohrungen, zur Befestigung der Drehführung 21 versehen,
mit der der Zusatzhubmast 7 und die Lastgabel 22 um die vertikale Schwenkachse V verschwenkbar
am Schubschlitten 12 angeordnet ist.
[0044] Die Hohlprofilabschnitte 31, 32 werden hierbei mittels Einlegen von Kernen in eine
Gussform erzeugt.
[0045] Unterschiedliche Varianten des Schubschlittens 12, die sich in der Länge des senkrechten
Hohlprofilabschnitts 31 und/oder der Länge des waagerechten Hohlprofilabschnitts 32
unterscheiden, können in einfacher Weise durch längenabhängige Zwischenstücke des
Gussmodells des Schubschlittens 12 erzeugt werden.
[0046] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel eines Flurförderzeugs
1 mit an dem Hubgerüst 4 anhebbar und absenkbar angeordneten Fahrerstand 5 beschränkt.
[0047] Ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 kann alternativ mit einem am Fahrzeugrahmen
2 angeordneten Fahrerarbeitsplatz F versehen sein. Der Träger 11, an dem der Schubschlitten
12 in Fahrzeugquerrichtung Q in horizontaler Richtung verschiebbar angeordnet ist,
ist hierbei direkt an dem Hubgerüst 4 angeordnet.
1. Flurförderzeug (1), insbesondere Schmalgangstapler, mit einem Hubgerüst (4) und einem
am Hubgerüst (4) anhebbaren und absenkbar angeordneten Lastaufnahmemittel (6), wobei
das Lastaufnahmemittel (6) als Schwenkschubgabel (20) ausgebildet ist, die einen in
Fahrzeugquerrichtung (Q) am Hubgerüst (4) bewegbaren Schubschlitten (12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schubschlitten (12) als einstückiges Gussbauteil ausgebildet ist.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der als Gussbauteil ausgebildete Schubschlitten (12) ein L-förmiges Hohlprofil (30)
umfasst, wobei das Hohlprofil (30) einen senkrechten Hohlprofilabschnitt (31) und
einen waagerechten Hohlprofilabschnitt (32) aufweist, wobei ein abgerundeter Übergang
(33) zwischen dem senkrechten Hohlprofilabschnitt (31) und dem waagerechten Hohlprofilabschnitt
(32) ausgebildet ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlprofilabschnitte (31; 32) an die Belastungen angepasste Wandstärken aufweisen,
wobei hochbelastete Stellen dickere Wandstärken aufweisen wie niedrigbelastete Stellen.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem senkrechten Hohlprofilabschnitt (31) eine obere Flanschplatte (35) und eine
untere Flanschplatte (36) einstückig angeformt, insbesondere angegossen, sind, wobei
die Flanschplatten (35, 36) jeweils mit einer Befestigungsschnittstelle (37) für eine
Führungseinrichtung versehen sind, mit der der Schubschlitten (12) in Fahrzeugquerrichtung
(Q) am Hubgerüst (4) bewegbar angeordnet ist.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem waagerechten Hohlprofilabschnitt (32) eine stirnseitige Flanschplatte (38)
einstückig angeformt, insbesondere angegossen, ist, wobei die Flanschplatte (38) mit
einer Befestigungsschnittstelle (39) für eine Drehführung (21) versehen ist, mit der
das Lastaufnahmemittel (6) um eine vertikale Schwenkachse (V) verschwenkbar am Schubschlitten
(12) angeordnet ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Schubschlittens (12) eines als Schwenkschubgabel (20)
ausgebildeten Lastaufnahmemittels (6) eines Flurförderzeugs (1), insbesondere eines
Flurförderzeugs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubschlitten (12) in einem als Formguss ausgeführten Gießverfahren hergestellt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedliche Varianten des Schubschlittens (12), die sich in der Länge unterscheiden,
durch längenabhängige Zwischenstücke eines Gussmodells des Schubschlittens (12) erzeugt
werden.