[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schubladenausziehführung mit wenigstens
einer Führungsschiene, wobei die Führungsschiene einen längserstreckten ersten Steg
und zumindest einen vom ersten Steg abgewinkelten, längserstreckten zweiten Steg aufweist,
wobei der erste Steg und der zweite Steg entlang ihrer Längsrichtung durch einen Abwinklungsbereich
miteinander verbunden sind.
[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Schubladenausziehführung mit wenigstens einer
Führungsschiene der zu beschreibenden Art sowie ein Verfahren zur Herstellung einer
Führungsschiene für eine Schubladenausziehführung.
[0003] Derartige Führungsschienen werden für Schubladenausziehführungen eingesetzt, sodass
eine Schublade in Montagelage relativ zu einem Möbelkorpus herausziehbar gelagert
ist. Die Schubladenausziehführungen weisen üblicherweise eine an einem Möbelkorpus
zu befestigende erste Führungsschiene und zumindest eine zweite Führungsschiene auf,
welche relativ zu ersten Führungsschiene verschiebbar gelagert ist. Zur Realisierung
eines Vollauszuges der Schublade relativ zum Möbelkorpus kann noch eine verschiebbar
gelagerte dritte Führungsschiene angeordnet werden. Zur Lagerung der verschiebbaren
Führungsschienen sind Wälzkörper vorgesehen, welche in einem Laufwagen oder auch in
mehreren verschiebbaren Laufwagen gelagert sind. Durch speziell geformte Führungsschienen
kann die Stabilität und die Belastungskapazität der Schubladenausziehführung verbessert
werden. Bei Verwendung von großen Materialstärken bilden die Führungsschienen einen
runden Abwinklungsbereich aus, wodurch auch ein erhöhter Bauraum vorzusehen ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine kompaktere Führungsschiene einer Schubladenausziehführung
unter Vermeidung der oben diskutierten Nachteile anzugeben.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Abwinklungsbereich wenigstens eine sich
entlang des Abwinklungsbereiches erstreckende und durch eine Ausnehmung gebildete
Materialverjüngung aufweist.
[0007] Mit anderen Worten befindet sich in einem von den beiden Stegen der Führungsschiene
eingeschlossenen Abwinklungsbereich (d.h. an einer Innenseite oder an einem Innenradius
des Abwinklungsbereiches zwischen den beiden Stegen) wenigstens eine durch eine Ausnehmung
gebildete Materialverjüngung mit verringerter Materialstärke, wobei die beiden Stege
um eine in einer Längsrichtung der Ausnehmung verlaufende gedachte Achse zueinander
abgewinkelt sind. Durch die durch die Ausnehmung gebildete Materialverjüngung wird
eine durch Druckspannungen versursachte Stauchung an der Innenseite des Abwinklungsbereiches
beim Biegen oder bei Profilieren verhindert, sodass die beiden Stege stärker zueinander
abwinkelbar sind, beispielsweise dahingehend, dass die beiden Stege nicht nur einen
Winkel von 90°, sondern auch einen Winkel von 180° relativ zueinander einnehmen können.
Auf diese Weise kann der Abwinklungsbereich scharfkantiger ausgeführt und die Führungsschiene
kompakter ausgeführt werden.
[0008] Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch die vorgeschlagene Maßnahme
die für den Kontakt mit den Wälzkörpern vorgesehenen ebenen Laufflächen der Führungsschienen
vergrößerbar sind, sodass - unter Beibehaltung der Größe der Führungsschiene - breitere
Wälzkörper eingesetzt und damit die auftretenden Kräfte auf einen vergrößerten Bereich
verteilt werden können. Auf diese Weise können die Stabilität und die Belastungskapazität
der Schubladenausziehführung zusätzlich verbessert werden.
[0009] Dabei kann vorgesehen sein, dass der erste Steg und/oder der zweite Steg eine vorgegebene
erste Materialstärke aufweist oder aufweisen, wobei die durch die Ausnehmung gebildete
Materialverjüngung des Abwinklungsbereiches eine gegenüber der ersten Materialstärke
reduzierte zweite Materialstärke aufweist. Die Definition "erste Materialstärke" bezieht
sich auf die Dicke des Ausgangsmaterials der Führungsschiene, ohne Berücksichtigung
von allfälligen Prägungen oder Biegungen der Führungsschiene.
[0010] Die wenigstens eine Ausnehmung kann sich zumindest abschnittsweise, vorzugsweise
im Wesentlichen über die gesamte Länge der Führungsschiene, in der Längsrichtung der
Führungsschiene erstrecken. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Ausnehmung als Rille
ausgebildet ist.
[0011] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der erste Steg und der
zweite Steg in einem Bereich außerhalb der Ausnehmung zumindest abschnittsweise aneinander
anliegen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die beiden Stege in einem Winkel
von 180° relativ zueinander abgewinkelt sind.
[0012] Die erfindungsgemäße Schubladenausziehführung ist durch wenigstens eine Führungsschiene
der in Rede stehenden Art gekennzeichnet. Die Schubladenausziehführung weist eine
an einem Möbelkorpus zu befestigende erste Führungsschiene und zumindest eine relativ
zur ersten Führungsschiene verschiebbar gelagerte zweite Führungsschiene auf, wobei
zwischen der ersten Führungsschiene und der zweiten Führungsschiene zumindest ein
Wälzkörper angeordnet ist, welcher am ersten Steg oder am zweiten Steg einer Führungsschiene
abrollbar ist.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Führungsschiene für eine Schubladenausziehführung
ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- Bereitstellen eines längserstreckten Materialstranges,
- Einbringen zumindest einer entlang der Längserstreckung des Materialstranges verlaufenden
Ausnehmung in Form einer Materialverjüngung in den Materialstrang, vorzugsweise durch
Profilieren,
- Verformen oder Verbiegen des Materialstranges im Bereich der Ausnehmung, wodurch ein
erster Steg und ein vom ersten Steg abgewinkelter zweiter Steg gebildet werden und
die Ausnehmung in einem vom ersten Steg und vom zweiten Steg eingeschlossenen Abwinklungsbereich
angeordnet ist.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden in der nachfolgenden Figurenbeschreibung
erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit einem Möbelkorpus und relativ
dazu verfahrbar gelagerten Schubladen,
- Fig. 2a, 2b
- zeigen die Schubladenausziehführung in einer Explosionsdarstellung und in einem Querschnitt,
- Fig. 3a, 3b
- eine Gegenüberstellung einer Führungsschiene gemäß dem Stand der Technik und einer
Führungsschiene gemäß der Erfindung,
- Fig. 4a, 4b
- einen ebenen Materialstrang mit eingebrachten Ausnehmungen und die Führungsschiene
als fertig gestelltes Produkt.
[0015] Fig. 1 zeigt ein Möbel 1 mit einem schrankförmigen Möbelkorpus 2, wobei Schubladen
3 über Schubladenausziehführungen 4 relativ zum Möbelkorpus 2 verfahrbar gelagert
sind. Die Schubladen 3 weisen jeweils eine Frontblende 5, einen Schubladenboden 6,
Schubladenseitenwände 7 und eine Rückwand 8 auf. Die Schubladenausziehführungen 4
umfassen jeweils eine erste Führungsschiene 9 (Korpusschiene), welche über Befestigungsabschnitte
12a, 12b am Möbelkorpus 2 zu befestigen ist, eine relativ zur ersten Führungsschiene
9 verschiebbar gelagerte dritte Führungsschiene 11 (Ladenschiene), welche mit der
Schubladenseitenwand 7 verbunden oder zu verbinden ist, sowie gegebenenfalls eine
zweite Führungsschiene 10 (Mittelschiene), welche zur Realisierung eines Vollauszuges
der Schublade 3 zwischen der ersten Führungsschiene 9 und der dritten Führungsschiene
11 verfahrbar gelagert ist.
[0016] Fig. 2a zeigt eine Explosionsdarstellung der Schubladenausziehführung 4 mit der am
Möbelkorpus 2 zu befestigenden ersten Führungsschiene 9 (Korpusschiene), der mit der
Schublade 3 zu verbindenden dritten Führungsschiene 11 (Ladenschiene) und mit der
zweiten Führungsschiene 10 (Mittelschiene), welche zwischen der ersten Führungsschiene
9 und der dritten Führungsschiene 11 verschiebbar gelagert ist. Die erste Führungsschiene
9 weist zwei in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Befestigungsabschnitte
12a, 12b auf, durch welche die erste Führungsschiene 9 am Möbelkorpus 2 zu montieren
ist. Zwischen der ersten Führungsschiene 9 und der zweiten Führungsschiene 10 ist
zumindest ein erster Laufwagen 13 mit mehreren Wälzkörpern 14, 15 verschiebbar gelagert.
Die Wälzkörper 14 sind in Längsrichtung (L) voneinander beabstandet und weisen jeweils
eine in Montagelage horizontal verlaufende Drehachse auf, während die in Längsrichtung
(L) voneinander beabstandeten Wälzkörper 15 jeweils eine in Montagelage vertikal verlaufende
Drehachse aufweisen. Durch eine federunterstützte Einzugsvorrichtung 16 ist die dritte
Führungsschiene 11 gegen Ende der Schließbewegung in die geschlossene Endlage einziehbar,
wobei diese federunterstützte Schließbewegung durch eine Dämpfvorrichtung 17, beispielsweise
in Form einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit, dämpfbar ist.
[0017] Fig. 2b zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einem Querschnitt, wobei der erste
Laufwagen 13 mit den Wälzkörpern 14, 15 zwischen der ersten Führungsschiene 9 und
der zweiten Führungsschiene 10 und zumindest ein zweiter Laufwagen 18 mit Wälzkörpern
14a, 15a zwischen der zweiten Führungsschiene 10 und der dritten Führungsschiene 11
verschiebbar gelagert ist. Die Wälzkörper 14a weisen jeweils eine in Montagelage horizontal
verlaufende Drehachse auf, während die Wälzkörper 15a in Montagelage um eine vertikal
verlaufende Drehachse rotierbar sind.
[0018] Am Beispiel der zweiten Führungsschiene 10 wird nun die Erfindung näher erläutert.
Die zweite Führungsschiene 10 weist einen ersten Steg 10a und zumindest einen zweiten
Steg 10b auf, welche durch einen Abwinklungsbereich 23 miteinander verbunden sind,
wobei der Abwinklungsbereich 23 zumindest eine sich entlang des Abwinklungsbereiches
23 erstreckende und durch eine Ausnehmung 21 gebildete Materialverjüngung aufweist.
Der erste Steg 10a und/oder der zweite Steg 10b können jeweils eine vorgegebene erste
Materialstärke aufweisen, während der von den beiden Stegen 10a, 10b eingeschlossene
Abwinklungsbereich 23 mit wenigstens einer Ausnehmung 21 versehen ist, sodass der
Abwinklungsbereich 23 eine gegenüber den Stegen 10a, 10b verringerte zweite Materialstärke
aufweist. Wie aus der Fig. 2b erkennbar ist, können die Stege 10a, 10b durch das Vorhandensein
der Ausnehmung 21 stärker zueinander abgewinkelt werden, ohne dass bei der Bearbeitung
der zweiten Führungsschiene 10 an der Innenseite des Abwinklungsbereiches 23 wesentliche
Druckspannungen auftreten. In der gezeigten Figur sind die Stege 10a, 10b in einem
Winkel von 180° zueinander abgewinkelt. In einem Bereich außerhalb der Ausnehmung
21 können die beiden Stege 10a, 10b, vorzugsweise ohne Bildung eines Spaltes 19 (Fig.3a),
zumindest abschnittsweise aneinander anliegen. Auf diese Weise kann die Bauhöhe der
zweiten Führungsschiene 10, insbesondere bei mehreren übereinander angeordneten Stegen
10a, 10b, verringert werden. Die Führungsschiene 10 kann auch zwei oder mehrere durch
Ausnehmungen 21, 21a, 21b gebildete Materialverjüngungen umfassen, wobei im gezeigten
Ausführungsbeispiel die zu den Ausnehmungen 21a, 21b benachbarten Stege jeweils einen
Winkel von annähernd 90° zueinander einnehmen.
[0019] Fig. 3a und Fig. 3b zeigen einen direkten Vergleich einer Führungsschiene 10 gemäß
dem Stand der Technik (Fig. 3a) und einer erfindungsgemäßen Führungsschiene 10 (Fig.
3b). Die Führungsschiene 10 gemäß dem Stand der Technik in Fig. 3a weist eine konstante
Materialstärke M1 auf, wobei die Stege 10a, 10b aufgrund der fehlenden Ausnehmung
21 unter Bildung eines Spaltes 19 in Höhenrichtung voneinander beabstandet sind. Dies
führt auch zu einer Vergrößerung der Höhe (H) der Führungsschiene 10. Der Abwinklungsbereich
23 ist in Fig. 3a rund ausgebildet, außerdem stehen für die Wälzkörper 14, 15, 14a,
15a nur Laufflächen B, C mit einer relativ geringen Breite zur Verfügung.
[0020] Fig. 3b zeigt hingegen eine Ausführung der Führungsschiene 10 gemäß der Erfindung.
Durch die Ausnehmungen 21, 21a, 21b ist die Materialstärke M2 gegenüber der Materialstärke
M1 verringert, sodass die Stege 10a, 10b stärker zueinander abwinkelbar sind. Dies
führt dazu, dass die Höhe H1 gemäß Fig. 3b geringer als die Höhe H gemäß Fig. 3a ist.
Die geringere Höhe H1 führt also zu einer (erwünschten) reduzierten Bauhöhe der Führungsschiene
10. Außerdem ist erkennbar, dass die ebenen Laufflächen B1, C1 für die Wälzkörper
14, 15, 14a, 15a gemäß Fig. 3b gegenüber den ebenen Laufflächen B, C gemäß Fig. 3a
deutlich vergrößert sind. Auf diese Weise können Wälzkörper 14, 15, 14a, 15a mit einer
vergrößerten nominellen Breite verwendet werden, sodass eine verbesserte Abstützung
der Führungsschienen 9, 10, 11 herbeigeführt und die Kräfte auf einen vergrößerten
Bereich verteilbar sind. Die Ausnehmungen 21, 21a, 21b können in einem Querschnitt
rechtwinklig zu einer Längsrichtung (L) der Führungsschiene 10 jeweils zumindest einen
konkaven Abschnitt 22 aufweisen. Die scharfkantig ausgebildeten Abwinklungsbereiche
23 sind vorzugsweise durch Profilieren herstellbar. Das Profilieren (auch Walzprofilieren
oder Kaltwalzen genannt) ist ein kontinuierliches Biegeverfahren, bei dem ein Materialstrang
20 (Fig. 4a) aus Metall in eine Profiliermaschine läuft, in welcher der Materialstrang
20 in vielen aufeinanderfolgenden Biegeoperationen durch Profilwalzrollen zum gewünschten
Profilquerschnitt umgeformt wird.
[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Führungsschiene
10 einen in einer Montagelage der Schubladenausziehführung 4 im Wesentlichen vertikal
verlaufenden Abschnitt 24 aufweist, wobei der erste Steg 10a in einer ersten Richtung
quer, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, vom vertikal verlaufenden Abschnitt
24 der Führungsschiene 10 absteht und dass der zweite Steg 10b in einer zweiten, der
ersten Richtung entgegengesetzten Richtung, vom vertikal verlaufenden Abschnitt 24
der Führungsschiene 10 quer, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, absteht. Darüber
hinaus kann vorgesehen sein, dass erste Steg 10a und der zweite Steg 10b der wenigstens
einen Führungsschiene 10 eine unterschiedliche Länge aufweisen, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass eine Länge des zweiten Steges 10b wenigstens dreimal so lang
als eine Länge des ersten Steges 10a ist.
Beispielhafte Ausführungsformen:
[0022]
- die Materialstärke M1 liegt zwischen 0,5 mm und 3 mm, vorzugsweise zwischen 1 mm und
2 mm,
- die reduzierte Materialstärke M2 liegt zwischen 0,3 mm und 2 mm, vorzugsweise zwischen
0,7 mm und 1,5 mm,
- die reduzierte Materialstärke M2 ist kleiner als 0,75, vorzugsweise kleiner als 0,5,
multipliziert mit der Materialstärke M1,
- die Breite der Lauffläche B1 liegt zwischen 4 mm und 7 mm, vorzugsweise zwischen 5
mm und 6 mm,
- die Breite der Lauffläche C1 liegt zwischen 2 mm und 5 mm, vorzugsweise zwischen 3
mm und 4 mm.
[0023] Fig. 4a zeigt einen längserstreckten Metallstrang 20, in welchem in einem ersten
Schritt Ausnehmungen 21, 21a, 21b eingebracht werden, vorzugsweise durch Profilieren.
Anschließend wird der Materialstrang 20 im Bereich der Ausnehmungen 21, 21a, 21b verformt
oder verbogen, wodurch zumindest ein erster Steg 10a und zumindest ein vom ersten
Steg 10a abgewinkelter zweiter Steg 10b gebildet werden und die Ausnehmungen 21, 21a,
21b in einem vom ersten Steg 10a und vom zweiten Steg eingeschlossenen Abwinklungsbereich
23 angeordnet sind. In einem weiteren Schritt können die Stege 10a, 10b in Höhenrichtung
derart profiliert werden, dass die Stege 10a, 10b in einem Bereich außerhalb der Ausnehmungen
21, 21a, 21b zumindest abschnittsweise aneinander anliegen, bis die Führungsschiene
10 gemäß Fig. 4b schließlich als fertiges Produkt vorliegt. Falls zweckmäßig, kann
jeder Abwinklungsbereich 23 auch zwei oder mehrere Ausnehmungen 21, 21a, 21b aufweisen.
[0024] Die Führungsschiene 10 kann einen dritten Steg 10c und einen vierten Steg 10d aufweisen,
welche durch einen zweiten Abwinklungsbereich 23a miteinander verbunden sind. Der
zweite Abwinklungsbereich 23a kann eine zweite Materialverjüngung aufweisen, welche
durch eine zweite Ausnehmung 21b gebildet ist. Ebenso kann die Führungsschiene 10
einen fünften Steg 10e und einen sechsten Steg 10f aufweisen, welche durch einen dritten
Abwinklungsbereich 23b miteinander verbunden sind. Der dritte Abwinklungsbereich 23b
kann eine dritte Materialverjüngung aufweisen, welche durch eine dritte Ausnehmung
21a gebildet ist. Die zueinander benachbarten Stege 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f können
jeweils in einem Winkel von annähernd 45°, 90° oder 180° zueinander abgewinkelt werden.
1. Schubladenausziehführung (4) mit wenigstens einer Führungsschiene (10), wobei die
wenigstens eine Führungsschiene (10) einen längserstreckten ersten Steg (10a) und
zumindest einen vom ersten Steg (10a) abgewinkelten, längserstreckten zweiten Steg
(10b) aufweist, wobei der erste Steg (10a) und der zweite Steg (10b) entlang ihrer
Längsrichtung (L) durch einen Abwinklungsbereich (23) miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abwinklungsbereich (23) wenigstens eine sich entlang des Abwinklungsbereiches
(23) erstreckende und durch eine Ausnehmung (21) gebildete Materialverjüngung aufweist.
2. Schubladenausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (10a) und/oder der zweite Steg (10b) eine vorgegebene erste Materialstärke
(M1) aufweist oder aufweisen, wobei die durch die Ausnehmung (21) gebildete Materialverjüngung
des Abwinklungsbereiches (23) eine gegenüber der ersten Materialstärke (M1) reduzierte
zweite Materialstärke (M2) aufweist.
3. Schubladenausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die wenigstens eine Ausnehmung (21) im Wesentlichen über die gesamte Länge der
Führungsschiene (10) erstreckt.
4. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausnehmung (21) als Rille ausgebildet ist.
5. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausnehmung (21) in einem Querschnitt rechtwinklig zu einer Längsrichtung
der Führungsschiene (10) zumindest einen konkaven Abschnitt (22) aufweist.
6. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (10a) und der zweite Steg (10b) in einem Winkel von annähernd 90°
oder annähernd 180° zueinander abgewinkelt sind.
7. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (10a) und der zweite Steg (10b) in einem Bereich außerhalb der wenigstens
einen Ausnehmung (21) zumindest abschnittsweise aneinander anliegen.
8. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Wälzkörper (14, 15) am ersten Steg (10a) und zumindest ein Wälzkörper
(14, 15) am zweiten Steg (10b) der Führungsschiene (9, 10) abrollbar ist.
9. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (10) mehrere Abwinklungsbereiche (23, 23a, 23b) mit durch Ausnehmungen
(21, 21a, 21b) gebildeten Materialverjüngungen aufweist.
10. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubladenausziehführung (4) eine an einem Möbelkorpus (2) zu befestigende erste
Führungsschiene (9) und zumindest eine relativ zur ersten Führungsschiene (9) verschiebbar
gelagerte zweite Führungsschiene (10) aufweist.
11. Schubladenausziehführung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Führungsschiene (9) und der zweiten Führungsschiene (10) mehrere
Wälzkörper (14, 15; 14a, 15a) angeordnet ist, welche in oder an einem gemeinsamen
Laufwagen (13, 18) gelagert sind.
12. Schubladenausziehführung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (14, 15; 14a, 15a) eine in Montagelage im Wesentlichen vertikal verlaufende
Drehachse und/oder eine in Montagelage im Wesentlichen horizontal verlaufende Drehachse
aufweisen.
13. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Führungsschiene (10) einen in einer Montagelage der Schubladenausziehführung
(4) im Wesentlichen vertikal verlaufenden Abschnitt (24) aufweist, wobei der erste
Steg (10a) in einer ersten Richtung quer vom vertikal verlaufenden Abschnitt (24)
der Führungsschiene (10) absteht und dass der zweite Steg (10b) in einer zweiten,
der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung, vom vertikal verlaufenden Abschnitt
(24) der Führungsschiene (10) quer absteht.
14. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (10a) und der zweite Steg (10b) der wenigstens einen Führungsschiene
(10) eine unterschiedliche Länge aufweisen, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
eine Länge des zweiten Steges (10b) wenigstens dreimal so lang als eine Länge des
ersten Steges (10a) ist.
15. Verfahren zur Herstellung einer Führungsschiene (10) einer Schubladenausziehführung
(4) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Bereitstellen eines längserstreckten Materialstranges (20),
- Einbringen zumindest einer entlang der Längserstreckung des Materialstranges (20)
verlaufenden Ausnehmung (21, 21a, 21b) in Form einer Materialverjüngung in den Materialstrang
(20), vorzugsweise durch Profilieren,
- Verformen oder Verbiegen des Materialstranges (20) im Bereich der Ausnehmung (21,
21a, 21b), wodurch ein erster Steg (10a) und ein vom ersten Steg (10a) abgewinkelter
zweiter Steg (10b) gebildet werden und die Ausnehmung (21, 21a, 21b) in einem vom
ersten Steg (10a) und vom zweiten Steg (10b) eingeschlossenen Abwinklungsbereich (23)
angeordnet ist.