[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verpackung
von kleinstückigen Artikeln unter Ausbildung und gegebenenfalls (ggf.) Fixierung von
sich überlappenden Packmittelfalten.
[0002] Vorrichtungen und Verfahren dieser Art werden insbesondere zur Verpackung von Süßwaren,
wie Schokoladenstücken, Bonbons, Kaubonbons bzw. Weichkaramellen, Pralinen oder dgl.,
aber auch von gepressten, pulvrigen Lebensmittelkonzentraten wie Brühblöcken oder
aber zur Verpackung von Verbrauchsgütern wie Waschmaschinen- oder Spülmaschinentabs
eingesetzt. Dabei kommen i.d.R. rotierende Arbeitsköpfe zum Einsatz, denen nacheinander
zu verpackende Artikel mit zugeordnetem Packmittel zugeführt werden. Die Artikel werden
anschließend während der Drehung der Arbeitsköpfe im Packmittel verpackt.
[0003] Die hier betrachtete Faltart, bei der sich überlappende Packmittelfalten gebildet
werden, wird als Brieffaltung bezeichnet. Je nachdem, ob zuerst die Packmittelfalten
in radiale (Dreh-)Richtung oder in tangentiale (Dreh-)Richtung gebildet werden, spricht
man von "diagonaler" oder "gerader" Brieffaltung.
[0004] Um den zu verpackenden Artikel unter Ausbildung von sich überlappenden Packmittelfalten
vollständig zu verpacken, sind zahlreiche Faltvorgänge auszuführen. Mit den bekannten
Verfahren und Vorrichtungen wird der Artikel dabei mehrfach zwischen verschiedenen
Arbeitsköpfen bzw. Arbeitsorganen übergeben. Der Verpackungsvorgang wird dadurch lang
und komplex.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren
und eine vereinfachte Vorrichtung zur Verpackung von kleinstückigen Artikeln unter
Ausbildung und ggf. Fixierung von sich überlappenden Packmittelfalten bereitzustellen.
[0006] Um die zugrundeliegende Aufgabe zu lösen, stellt die Erfindung das Verfahren nach
Anspruch 1 und die Vorrichtung nach Anspruch 10 bereit.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren wird zur Verpackung von kleinstückigen Artikeln mit
einem um eine Drehachse drehbaren Arbeitskopf ausgeführt, der wenigstens eine Arbeitsstation
zur Aufnahme eines Artikels und zur Bearbeitung eines dem Artikel zugeordneten Packmittels
aufweist. Erfindungsgemäß wird der Artikel nach dessen Aufnahme in der Arbeitsstation
unter Ausbildung und ggf. Fixierung von sich überlappenden Packmittelfalten mit dem
Packmittel verpackt und anschließend aus der Arbeitsstation ausgegeben. Gemäß dieser
Erfindung wird der Artikel in einer Artikelorientierung bzw. Artikelaufspannung vollständig
verpackt. Alle zur Verpackung erforderlichen Faltvorgänge werden zwischen Aufnahme
und Abgabe des Artikels innerhalb derselben Arbeitsstation des Arbeitskopfs ausgeführt.
Dabei können Arbeitsorgane zum Einsatz kommen, die der jeweiligen Arbeitsstation fest
zugeordnet sind und sich mit der Arbeitsstation um die Drehachse des Arbeitskopfs
drehen. Es ist aber auch möglich, dass ergänzend einzelne Arbeitsschritte von stehenden
bzw. stationären Arbeitsorganen ausgeführt werden, an denen sich die einzelnen Arbeitsstationen
vorbeibewegen. Es ist jedenfalls keine weitere Artikelübergabe zur Fertigstellung
der Verpackung erforderlich. Ggf. können die sich überlappenden Packmittelfalten in
einem nachfolgenden Siegelkopf noch gesiegelt werden, um eine vollständige Verpackung
zu erreichen. Da die Fixierung der sich überlappenden Packmittelfalten gegebenenfalls
(ggf.) und idealerweise noch innerhalb des Arbeitskopfs erfolgt, ist bei der Artikelübergabe
an den Siegelkopf die Gefahr verringert, dass sich das Packmittel durch Öffnen der
sich überlappenden Packmittelfalten, bedingt durch Materialrückstellkräfte, unbeabsichtigt
von dem Artikel löst. So vereinfachen sich im Ergebnis die Handhabung der zu verpackenden
Artikel in dem Arbeitskopf und der gesamte Verpackungsvorgang erheblich. Es ist aber
auch möglich, dass durch entsprechendes Andrücken der sich überlappenden Packmittelfalten
an den Artikel unmittelbar bei der Faltenbildung die packmitteleigenen Rückstellkräfte
soweit verringert werden, dass sich die Packmittelfalten nach dem Entfernen der jeweiligen
Faltorgane nicht unmittelbar von alleine öffnen. So kann der vollständig verpackte
Artikel zur Siegelung der Packmittelfalten gegebenenfalls noch an eine nachgelagerte
Siegeleinrichtung übergeben werden, auf welcher das Packmittel zur vollständigen Fixierung
der Packmittelfalten gesiegelt wird.
[0008] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0009] Es kann sinnvoll sein, wenn sich der Arbeitskopf und ggf. die Arbeitsstation kontinuierlich
um die Drehachse dreht bzw. drehen. Im kontinuierlichen Verpackungsverfahren sind
derzeit hohe Artikelausbringungen von bis zu 2.300 Artikeln pro Minute und Artikelbahn
möglich. Vorzugsweise wird der Verpackungsvorgang auf mehreren parallelen Artikelbahnen
gleichzeitig ausgeführt, wobei für jeden artikelführenden Rotationskopf dupliziert
bzw. multipliziert angeordnete Arbeitsstationen vorgesehen sein können.
[0010] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn zumindest einige der sich überlappenden
Packmittelfalten auf einem vorzugsweise ebenen, bevorzugt polygonalen, insbesondere
rechteckigen, Artikelboden und ggf. zwei an den Artikelboden angrenzenden Seitenflächen
(Stirnseiten) des Artikels ausgebildet werden, wobei der Artikel besonders bevorzugt
die Form eines gleichschenkligen Trapezprismas oder eines Pyramidenstumpfs aufweist.
Bei einem rechteckigen Artikelboden stehen die den Artikelboden begrenzenden Kanten
in derselben Ebene senkrecht zueinander. Diese Variante erleichtert die Ausbildung
sich überlappender Packmittelfalten am Artikelboden. Bei dieser Variante kann eine
gleichmäßige und konturnahe Verpackung des Artikels erreicht werden.
[0011] Es kann hilfreich sein, wenn der Artikel so in der Arbeitsstation aufgenommen wird,
dass der Artikelboden (insbesondere radial) von der Drehachse des Arbeitskopfs abweist
und der Artikel von einem der Arbeitsstation zugeordneten Halteorgan an zwei voneinander
abweisenden Seitenflächen des Artikels, die bevorzugt in und entgegen der Drehrichtung
des Arbeitskopfs ausgerichtet sind, klemmend gehalten wird. Dadurch sind der Artikelboden
und die beiden Stirnseiten - zwischen den geklemmten Seitenflächen - des Artikels
für die Bearbeitung mit den Arbeitsorganen optimal zugänglich. An diesen Flächen des
Artikels kann mit beweglichen Arbeitsorganen einfach auf das Packmittel eingewirkt
werden.
[0012] Es kann sich als praktisch erweisen, wenn das Packmittel bei Aufnahme des Artikels
in der Arbeitsstation rinnenförmig um den Artikel angeordnet wird, um eine vom Artikelboden
abweisende Deckfläche des Artikels sowie zwei daran angrenzende, voneinander abweisende
Seitenflächen des Artikels, vorzugsweise die geklemmten Seitenflächen des Artikels,
zu bedecken, sodass das Packmittel an zwei an die Deckfläche angrenzenden und voneinander
abweisenden Stirnseiten des Artikels übersteht und diese Stirnseiten sowie der Artikelboden
freiliegen bzw. nicht mit Packmittel bedeckt sind. Dadurch können die Arbeitsorgane
der Arbeitsstation optimal auf das Packmittel einwirken. Die Packmittelüberstände
in axialer Richtung bzgl. der Drehachse des Arbeitskopfs können leicht von den Arbeitsorganen
bearbeitet werden. Wenn das Packmittel zwischen Arbeitsstation bzw. Halteorgan und
Artikel fixiert ist, erleichtert sich die Faltung des Packmittels erheblich, weil
damit ein gesondertes Halteorgan für das Packmittel entfallen kann.
[0013] Es kann von Vorteil sein, wenn das Packmittel ausgehend von der Deckfläche an jede
der beiden Stirnseiten des Artikels angelegt und dabei jeweils über die zwischenliegende
Kante geknickt wird. Dadurch werden die Stirnseiten des Artikels vorzugsweise vollflächig
mit Packmittel bedeckt. So kann auch an der Deckfläche und an den Stirnseiten des
Artikels eine konturnahe Verpackung erreicht werden.
[0014] Es kann sich als zweckdienlich erweisen, wenn das Packmittel ausgehend von jeder
der geklemmten Seitenflächen des Artikels über jeweils eine zwischenliegende Kante
auf eine der Stirnseiten des Artikels gefaltet wird, um für jede dieser Kanten eine
eigene Seitenfalte zu bilden, sodass an jeder dieser beiden Stirnseiten zwei Seitenfalten
anliegen. Dadurch wird eine sackförmige oder beutelförmige Verpackung gebildet, die
alle Flächen des Artikels mit Ausnahme des Artikelbodens vollflächig bedeckt. Die
Brieffaltung, bei der auf den Stirnseiten des Artikels die Falten in radiale (Dreh-)Richtung
vor den Falten in tangentiale (Dreh-)Richtung gebildet werden, wird auch diagonale
Brieffaltung genannt. Mit der vorliegenden Erfindung/Vorrichtung sind, insbesondere
bei Änderung der Faltorgane bzw. deren bewegungssteuernden Kurven, auch andere Faltreihenfolgen
möglich. Insbesondere durch Änderung der oben genannten Reihenfolge (sprich auf den
Stirnseiten werden die tangentialen Falten vor den radialen Falten gebildet) lässt
sich die Faltart "gerade Brieffaltung" erzielen. Die Reihenfolge der übrigen Faltorgane
kann in diesem Fall identisch zu der diagonalen Brieffaltung bleiben. Dieses Zwischenprodukt,
bei dem das Packmittel den Artikel sackförmig oder beutelförmig umgibt, so dass nur
der Artikelboden freiliegt, kann anschließend unter Ausbildung von sich überlappenden
Bodenfalten auf dem Artikelboden leicht weiterverarbeitet werden. Die äußersten Seiten-
und Bodenfalten erstrecken sich vorzugsweise entgegen der Drehrichtung des Arbeitskopfs,
sodass diese bei Kontakt mit stehenden Faltorganen an den Artikel angedrückt werden
und sich nicht aufstellen. Dadurch kann zumindest eine temporäre Fixierung dieser
Packmittelfalten erreichet werden, wobei die endgültige Fixierung der Packmittelfalten
dann ggf. auf einer nachgelagerten Siegeleinrichtung erfolgt.
[0015] Es kann hilfreich sein, wenn das Packmittel, insbesondere nach Ausbildung der Seitenfalten,
an jeder der den Artikelboden begrenzenden Kanten geknickt und unter Ausbildung einer
eigenen Bodenfalte für jede dieser Kanten auf den Artikelboden gefaltet wird, sodass
sich wenigstens zwei, vorzugsweise alle Bodenfalten auf dem Artikelboden überlappen.
Ein rechteckiger Artikelboden wird von vier senkrecht aufeinander stehenden Kanten
in derselben Ebene begrenzt. Dadurch ergeben sich vier Bodenfalten, von denen jeweils
zwei in entgegengesetzten Richtungen und sich gegebenenfalls gegenseitig überkreuzend
auf den Artikelboden gefaltet werden. Dadurch wird die Verpackung vollständig um den
Artikel geschlossen.
[0016] Es kann sich als praktisch erweisen, wenn zur Fixierung der sich überlappenden Packmittelfalten,
insbesondere Bodenfalten, zumindest zwei dieser Packmittelfalten, vorzugsweise die
beiden äußersten Packmittelfalten, zusammengehalten bzw. temporär fixiert werden,
bevorzugt von einem stehenden Arbeitsorgan, in einem Zustand, in welchem zumindest
die äußerste Packmittelfalte von der Arbeitsstation in Anlage an dem Artikel gehalten
und an dem stehenden Arbeitsorgan vorbei bewegt wird, bevorzugt derart, dass das stehende
Arbeitsorgan in die Arbeitsstation eindringend auf das Packmittel einwirkt. Dadurch
kann sichergestellt werden, dass die Packmittelfalten in der bestimmungsgemäßen Position
aneinander fixiert werden. Die Fixierung der Packmittelfalten erfolgt beispielsweise
in einem Zustand, bevor das letzte Faltorgan der Arbeitsstation von der zuletzt gefalteten
Packmittelfalte gelöst wird. Durch dieses Arbeitsorgan können die sich überlappenden
Packmittelfalten temporär (z.B. durch Verringerung der packmitteleigenen Rückstellkräfte)
oder dauerhaft (z.B. durch Siegelung) fixiert werden.
[0017] Ein weiterer Aspekt der vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verpackung
von kleinstückigen Artikeln, vorzugsweise gemäß dem Verfahren nach einer der vorangehenden
Ausführungen, mit einem um eine Drehachse drehbaren Arbeitskopf, der wenigstens eine
Arbeitsstation zur Aufnahme eines Artikels und zur Bearbeitung des dem Artikel zugeordneten
Packmittels aufweist, wobei die Vorrichtung, vorzugsweise der Arbeitskopf, bevorzugt
jede Arbeitsstation ausgebildet ist, einen Artikel mit zugeordnetem Packmittel zu
halten und unter Ausbildung und ggf. Fixierung von sich überlappenden Packmittelfalten
mit dem Packmittel zu verpacken. Es ergeben sich dieselben Vorteile wie beim erfindungsgemäßen
Verfahren.
[0018] Es kann sinnvoll sein, wenn die Vorrichtung wenigstens eines der folgenden Arbeitsorgane
aufweist, wobei bevorzugt jede Arbeitsstation wenigstens eines der folgenden Arbeitsorgane
aufweist und/oder ein Vorrichtungskörper, an welchem der Arbeitskopf drehbar befestigt
ist, wenigstens eines der folgenden Arbeitsorgane b - h, insbesondere als stationäres
Arbeitsorgan, aufweist, an dem sich die einzelnen Arbeitsstationen vorbeibewegen:
- a) Ein Halteorgan zum Halten des Artikels und eines dem Artikel zugeordneten Packmittels,
insbesondere dergestalt, dass ein Artikelboden des Artikels von der Drehachse des
Arbeitskopfs abweist, wobei das Halteorgan vorzugsweise als Haltebackenpaar ausgebildet
ist, um den Artikel und das dem Artikel zugeordnete Packmittel insbesondere an zwei
in und entgegen der Drehrichtung des Arbeitskopfs ausgerichteten Seitenflächen des
Artikels klemmend zu halten.
- b) Einen ersten Seitenfalter, der ausgebildet ist, um das Packmittel entlang einer
Kante des Artikels, die vorzugsweise eine vom Artikelboden abweisende Deckfläche des
Artikels begrenzt, abzuknicken und an eine von ebendieser Kante begrenzte Stirnseite
des Artikels anzulegen, wobei der erste Seitenfalter vorzugsweise gabelförmig ausgebildet
ist, um beide Stirnseiten des Artikels und ggf. den zweiten Seitenfalter und/oder
den dritten Seitenfalter zu umgreifen, wobei der erste Seitenfalter bevorzugt annähernd
radial zur Drehachse des Arbeitskopfs bewegbar ist. Dieser erste Seitenfalter kann
zweiteilig ausgebildet sein, wobei ein erster Teil dieses ersten Seitenfalters, der
sogenannte Vorfalter, dazu ausgebildet ist, das Packmittel an der besagten Kante abzuknicken
und ein zweiter Teil des ersten Seitenfalters, der sogenannte Seitenfalter Mitte,
dazu ausgebildet ist, das Packmittel ausgehend von der besagten Kante entlang der
daran angrenzenden Stirnfalte des Artikels unter Ausbildung einer ersten Seitenfalte
anzulegen. Der Seitenfalter Mitte ist beispielsweise konfiguriert, um zwischen dem
Vorfalter und der Stirnseite exakt oder im Wesentlichen parallel zu dieser Stirnseite
bewegt zu werden, um das geknickte Packmittel an die Stirnseite anzulegen.
- c) Einen zweiten Seitenfalter, der ausgebildet ist, um das Packmittel entlang einer
vom Artikelboden ausgehenden Kante des Artikels abzuknicken und unter Ausbildung einer
zweiten Seitenfalte an eine von ebendieser Kante begrenzte Stirnseite anzulegen, wobei
der zweite Seitenfalter vorzugsweise gabelförmig ausgebildet ist, um beide Stirnseiten
des Artikels und ggf. den ersten Seitenfalter (bzw. den Seitenfalter Mitte) zu umgreifen,
wobei der zweite Seitenfalter bevorzugt um eine parallel zur Drehachse des Arbeitskopfs
ausgerichtete Schwenkachse schwenkbar ist.
- d) Einen dritten Seitenfalter, um das Packmittel entlang einer anderen vom Artikelboden
ausgehenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer dritten Seitenfalte an die
erste und/oder zweite Seitenfalte bzw. an die Stirnseite anzulegen, wobei der dritte
Seitenfalter vorzugsweise gabelförmig ausgebildet ist, um beide Stirnseiten des Artikels
und ggf. den ersten Seitenfalter (bzw. den Seitenfalter Mitte) und/oder den zweiten
Seitenfalter zu umgreifen, wobei der dritte Seitenfalter bevorzugt um eine parallel
zur Drehachse des Arbeitskopfs ausgerichtete Schwenkachse schwenkbar ist, insbesondere
in eine dem zweiten Seitenfalter entgegengesetzte Schwenkrichtung.
- e) Einen ersten Bodenfalter, um das Packmittel entlang einer den Artikelboden begrenzenden
Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer ersten Bodenfalte auf den Artikelboden
zu falten, wobei der ersten Bodenfalter vorzugsweise wenigstens teilweise senkrecht
zu dieser Kante und/oder exakt oder im Wesentlichen parallel zum Artikelboden, bevorzugt
exakt oder im Wesentlichen parallel zur Drehachse des Arbeitskopfs, bewegbar ist.
Die erste Bodenfalte erstreckt sich vorzugsweise von einer tangential zur Drehachse
des Arbeitskopfs ausgerichteten Kante des Artikelbodens in axialer Richtung über den
Artikelboden. Der erste Bodenfalter kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Verschiedene
Teile des Bodenfalters sind vorzugsweise separat angetrieben.
- f) Einen zweiten Bodenfalter, um das Packmittel entlang einer anderen, den Artikelboden
begrenzenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer zweiten Bodenfalte auf die
erste Bodenfalte und/oder den Artikelboden und/oder den ersten Bodenfalter zu falten,
wobei der zweite Bodenfalter vorzugsweise wenigstens teilweise senkrecht zu dieser
Kante und exakt oder im Wesentlichen parallel zum Artikelboden, bevorzugt exakt oder
im Wesentlichen parallel zur Drehachse des Arbeitskopfs und/oder in entgegengesetzter
Richtung zum ersten Bodenfalter, bewegbar ist. Die zweite Bodenfalte erstreckt sich
vorzugsweise von der anderen tangential zur Drehachse des Arbeitskopfs ausgerichteten
Kante des Artikelbodens in axialer Richtung über den Artikelboden, entgegengesetzt
zur ersten Bodenfalte. Der zweite Bodenfalter kann ein- oder mehrteilig ausgebildet
sein. Verschiedene Teile des Bodenfalters sind vorzugsweise separat angetrieben.
- g) Einen dritten Bodenfalter, um das Packmittel entlang einer weiteren, den Artikelboden
begrenzenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer dritten Bodenfalte auf die
zweite Bodenfalte und/oder auf die erste Bodenfalte und/oder auf den Artikelboden
und/oder den ersten Bodenfalter und/oder den zweiten Bodenfalter zu falten, wobei
der dritte Bodenfalter vorzugsweise wenigstens teilweise senkrecht zu dieser Kante
und parallel zum Artikelboden, bevorzugt tangential zur Drehachse des Arbeitskopfs,
bewegbar ist. Die dritte Bodenfalte erstreckt sich vorzugsweise von einer parallel
zur Drehachse des Arbeitskopfs ausgerichteten Hinterkante des Artikelbodens in Drehrichtung
des Arbeitskopfs über den Artikelboden.
- h) Einen vierten Bodenfalter, um das Packmittel entlang noch einer weiteren, den Artikelboden
begrenzenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer vierten Bodenfalte auf die
dritte Bodenfalte und/oder auf die zweite Bodenfalte und/oder auf die erste Bodenfalte
und/oder auf den Artikelboden und/oder den ersten Bodenfalter und/oder den zweiten
Bodenfalter und/oder den dritten Bodenfalter zu falten, wobei der vierte Bodenfalter
vorzugsweise wenigstens teilweise senkrecht zu dieser Kante und parallel zum Artikelboden,
bevorzugt tangential zur Drehachse des Arbeitskopfs, bewegbar ist. Die vierte Bodenfalte
erstreckt sich vorzugsweise von einer parallel zur Drehachse des Arbeitskopfs ausgerichteten
Vorderkante des Artikelbodens entgegen der Drehrichtung des Arbeitskopfs über den
Artikelboden, entgegengesetzt zur dritten Bodenfalte. Demnach erstreckt sich die äußerste
Packmittelfalte entgegen der Drehrichtung und wird somit bei Kontakt mit einem stehenden
Arbeitsorgan, beispielsweise einer Fixierzunge, nicht aufgestellt, sondern an den
Artikel angedrückt.
[0019] Es kann sich als praktisch erweisen, wenn zumindest eines dieser Arbeitsorgane, insbesondere
der auf das Packmittel einwirkende Abschnitt des jeweiligen Arbeitsorgans, im Wesentlichen
senkrecht zu einer Kante des Artikels, entlang welcher das Packmittel geknickt wird,
und insbesondere ausgehend von dieser Kante exakt oder im Wesentlichen parallel zu
der von dieser Kante begrenzten Fläche des Artikels, an welche das geknickte Packmittel
angelegt wird, bewegbar ist. Dadurch kann die Faltbewegung des Packmittels mit dem
jeweiligen Arbeitsorgan gezielt beeinflusst werden.
[0020] Es kann sinnvoll sein, wenn wenigstens zwei dieser Arbeitsorgane ein Organpaar bilden
und relativ zu dem Artikel, vorzugsweise in entgegengesetzten Richtungen, bewegbar
sind, vorzugsweise um sich über derselben Fläche des Artikels gegenseitig zu überdecken,
noch bevorzugter um an dieser Fläche des Artikels zwei sich überlappende Packmittelfalten
zu bilden.
[0021] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn wenigstens zwei andere dieser Arbeitsorgane
ein weiteres Organpaar bilden und relativ zu dem Artikel, vorzugsweise in entgegengesetzten
Richtungen sowie weiter bevorzugt senkrecht zu den Bewegungsrichtungen des ersten
Organpaars, bewegbar sind, vorzugsweise um sich über wenigstens einer Fläche des Artikels
gegenseitig zu überdecken, noch bevorzugter um zusammen mit dem ersten Organpaar insgesamt
vier, insbesondere sich überlappende, Packmittelfalten zu bilden.
[0022] Es kann von Vorteil sein, wenn die Vorrichtung ein vorzugsweise stationäres Arbeitsorgan
zur Fixierung der sich überlappenden Packmittelfalten, insbesondere Bodenfalten, aufweist,
wobei das stationäre Arbeitsorgan vorzugsweise ausgebildet ist, um unter Durchdringung
wenigstens eines der sich relativ zu dem Artikel drehenden Arbeitsorgane auf das Packmittel
einzuwirken. Mit diesem stationären Arbeitsorgan können die sich überlappenden Packmittelfalten
temporär (z.B. durch Verringerung der packmitteleigenen Rückstellkräfte) oder dauerhaft
(z.B. durch Siegelung) fixiert werden.
[0023] Weitere bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch Kombinationen
der vorstehend genannten Merkmale.
Begriffe und Definitionen
[0024] Kleinstückige Artikel im Sinne dieser Erfindung sind insbesondere kleinstückige Lebensmittel,
wie z.B. Schokoladenstücke, Bonbons, Kaubonbons bzw. Weichkaramellen, Pralinen, Brühblöcke,
oder kleinstückige Verbrauchsgüter, wie Waschmaschinen- oder Spülmaschinentabs.
[0025] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verpackten Artikel haben vorzugsweise eine
ebene und polygonale, insbesondere rechteckige oder quadratische Grundfläche, die
im Folgenden als Artikelboden bezeichnet wird. Der Artikelboden ist vorzugsweise die
Standfläche des Artikels, ggf. auch dessen größte ebene Oberfläche.
[0026] Das Packmittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist ein Packmittel aus Papier,
Kunststoff und/oder Metall. Es kann einlagig oder mehrlagig ausgebildet sein und insbesondere
eine heiß- oder kaltsiegelfähige Beschichtung aufweisen. Vorzugsweise wird das Packmittel
in Form von Packmittelzuschnitten bereitgestellt. Diese Packmittelzuschnitte können
insbesondere dieselbe Grundform wie der Artikelboden aufweisen. So ist beispielsweise
der Packmittelzuschnitt ebenso wie der Artikelboden rechteckig ausgebildet. Bevorzugt
weisen der Packmittelzuschnitt und der Artikelboden näherungsweise dieselben Seitenverhältnisse
zwischen Längsseiten und Querseiten auf (z.B. im Verhältnis 4:3).
[0027] Als stationäre Arbeitsorgane sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Arbeitsorgane
zu verstehen, die an einem bezüglich des Arbeitskopfs feststehenden Vorrichtungskörper
befestigt sind und folglich nicht am Arbeitskopf angebracht sind und sich nicht integral
mit diesem mitdrehen. Die stationären Arbeitsorgane können dabei wahlweise als passive,
d.h. feststehende, unbewegliche Elemente vorgesehen sein, an denen der Artikel vorbeigeführt
wird. Alternativ können die stationären Arbeitsorgane als aktive, d.h. bewegliche
Elemente vorgesehen sein, die beispielsweise mittels eines Antriebs Bewegungen relativ
zur Drehung des Arbeitskopfs ausführen können, um Faltvorgänge am Packmittel auszuführen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0028] Es zeigen:
Fig. 1a: eine computergenerierte Seitenansicht einer Verpackungsmaschine mit einem
erfindungsgemäßen Arbeitskopf bzw. Packkopf, welcher mit einem in Artikelförderrichtung
vorgelagerten Greiferkopf und einem in Artikelförderrichtung nachgelagerten Siegelkopf
nach dem Prinzip aneinander abrollender Kreise zusammenwirkt, um Artikel in einem
Artikelstrom zu kontinuierlich zu fördern, wobei der Arbeitskopf bzw. Packkopf eine
Mehrzahl von identischen Arbeitsstationen mit jeweils einem Halteorgan zur Aufnahme
eines Artikels mit zugeordnetem Packmittel und mit jeweils einer Mehrzahl von Arbeitsorganen
zur Einwirkung auf das diesem Artikel zugeordneten Packmittel aufweist (der besseren
Übersicht halber ist lediglich eine Arbeitsstation des Arbeitskopfs bzw. Packkopfs
dargestellt).
Fig. 1b: eine andere computergenerierte Seitenansicht der Verpackungsmaschine aus
Fig. 1a in einem anderen Zustand als in Figur 1a, in welchem sich die zusammenwirkenden
Rotationsköpfe gegenüber der Darstellung aus Figur 1a in den jeweils mit Pfeilen angezeigten
Drehrichtungen weitergedreht haben.
Fig. 2a: eine perspektivische, computergenerierte Detailansicht der Verpackungsmaschine
aus den Figuren 1a und 1b in einem Zustand kurz vor der Artikelaufnahme von dem vorgelagerten
Greiferkopf, in welchem die Haltebacken der den Artikel aufnehmenden Arbeitsstation
des Arbeitskopfs in Erwartung des aufzunehmenden Artikels geöffnet sind.
Figuren 2b und c: perspektivische, computergenerierte Ansichten eines zu verpackenden
Artikels, der näherungsweise die Form eines Trapezprismas mit rechteckigem Artikelboden,
im Wesentlichen parallelen, trapezförmigen Stirnseiten und einer zum Artikelboden
parallelen, rechteckigen Deckfläche aufweist, aus verschiedenen Richtungen.
Fig. 3a-l: verschiedene computergenerierte Perspektivansichten derselben Arbeitsstation
des Arbeitskopfs bzw. Packkopfs aus Fig. 1a-b und 2a in verschiedenen Drehphasen des
Arbeitskopfs bzw. Packkopfs in derselben Perspektive, wobei das Packmittel zur besseren
Übersicht nicht dargestellt ist und wobei die Ansichten im Einzelnen zeigen:
Fig. 3a: Die Arbeitsstation vor Artikelaufnahme mit geöffneten Haltebacken.
Fig. 3b: Die Arbeitsstation unmittelbar nach Artikelaufnahme mit geschlossen Haltebacken.
Fig. 3c-d: Die Bewegungen des ersten Arbeitsorgans in verschiedenen Schritten, wobei
mit einem ersten Teil des ersten Arbeitsorgans, dem sogenannten Vorfalter, die zur
Drehachse des Arbeitskopfes konvex gewölbten und radial nach innen zur Drehachse des
Arbeitskopfes weisenden Enden des rinnenförmig geformten Packmittels eingedrückt und
abgeknickt werden, wobei die abgeknickten Packmittelüberstände anschließend mit einem
zweiten Teil des ersten Arbeitsorgans (Seitenfalter Mitte) bzw. mit dessen plattenförmigen
Abschnitten, die in radialer Richtung nach außen an den freiliegenden Seitenflächen
des Artikels zwischen dem Vorfalter und dem Artikel entlang gleiten, unter Ausbildung
von ersten Seitenfalten an die freiliegenden bzw. ungeklemmten Seitenflächen des Artikels
angelegt werden.
Figuren 3e-f: die Bewegungen der zweiten und dritten Arbeitsorgane, die gabelförmig
geformt sind, wobei das zweite Arbeitsorgan ausgebildet ist, um die in Drehrichtung
des Arbeitskopfs hinteren, über den Artikel überstehenden Packmittelenden zur Überdeckung
des immer noch vom ersten Arbeitsorgan bzw. Seitenfalter Mitte gehaltenen Packmittels
auf die ungeklemmten Seitenflächen des Artikels zu klappen, unter Ausbildung von zweiten
Seitenfalten, wobei das dritte Arbeitsorgan ausgebildet ist, um die in Drehrichtung
des Arbeitskopfs vorderen Packmittelenden unter Überdeckung der zweiten Seitenfalten
auf die ungeklemmten Seitenflächen des Artikels zu klappen, unter Ausbildung von dritten
Seitenfalten.
3g-h: die Bewegungen der vierten und fünften Arbeitsorgane, welche den senkrecht vom
Artikelboden radial nach außen vorstehenden Packmittelrand eines vom Packmittel gebildeten
Packmittelbeutels aus entgegengesetzten Richtungen annähernd parallel zur Drehachse
des Arbeitskopfs eindrücken und abknicken, um das Packmittel unter Ausbildung von
sich ggf. überlappenden, ersten und zweiten Bodenfalten, auf den Artikelboden zu klappen.
Figuren 3i-j: die Bewegungen der sechsten und siebten Arbeitsorgane, welche den verbleibenden,
vom Artikelboden radial nach außen vorstehenden Packmittelrand des vom Packmittel
gebildeten Packmittelbeutels aus entgegengesetzten Richtungen im Wesentlichen tangential
zur Drehachse des Arbeitskopfs eindrücken und unter Ausbildung von sich gegenseitig
überlappenden und ggf. die ersten und zweiten Bodenfalten überlappenden, dritten und
vierten Bodenfalten auf den Artikelboden zu klappen.
Figur 3k: den Abschluss des Verpackungsvorgangs in der Arbeitsstation durch temporäre
Fixierung der sich am Artikelboden überlappenden Bodenfalten mittels eines stehenden
Fixierorgans, welches auf die äußerste Bodenfalte des den Artikel umgebenden Packmittels
einwirkt und dieses an den Artikel andrückt, während die sich um die Drehachse des
Arbeitskopfs drehende Arbeitsstation an diesem stehenden Fixierorgan vorbeifährt.
Figur 3i: die Artikelübergabe vom Arbeitskopf bzw. Packkopf an den nachgelagerten
Siegelkopf, auf welchem die Siegelung des Packmittels durch thermische Aktivierung
des Packmittels mittels Wärmeeinwirkung über ein Siegelorgan erfolgt.
Fig. 4a-p: verschiedene photographische Draufsichten auf eine Arbeitsstation des erfindungsgemäßen
Arbeitskopfs, umfassend ein Halteorgan, welches einen teilweise mit Packmittel umwickelten
Artikel hält, sodass ein Artikelboden des Artikels direkt in der Bildebene und senkrecht
zur Blickrichtung des Betrachters ausgerichtet ist, wobei die Arbeitsstation ferner
eine Vielzahl von Arbeitsorganen aufweist, die zur Einwirkung auf das dem Artikel
zugeordnete Packmittel ausgebildet sind. Im Einzelnen zeigen:
Figur 4a: Eine photographische Draufsicht auf eine Arbeitsstation mit darin aufgenommenem
Artikel und Packmittel, wobei das Packmittel rinnenförmig um den Artikel angeordnet
sowie zwischen Artikel und Halteorgan festgeklemmt ist, wobei sich die Achse der Packmittelrinne
parallel zur Drehachse des Arbeitskopfs erstreckt.
Figur 4b: eine fotografische Draufsicht auf die Arbeitsstation gemäß Figur 4a, wobei
Arbeitsorgane auf die über die Artikelstirnseiten überstehenden Enden des rinnenförmigen
Packmittels einwirken und selbige unter Ausbildung von ersten Seitenfalten nach oben
in die Packmittelrinne hineindrücken, sodass das Packmittel sinnbildlich ein den Artikel
aufnehmendes Nest bildet und vier Packmittelenden strahlenförmig von dem Artikel abstehen.
Figur 4c-f: weitere fotografische Draufsichten auf die Arbeitsstation gemäß Figur
4a-b, wobei ein zweites Arbeitsorgan die in der Ansicht unteren und in Drehrichtung
des Arbeitskopfs hinteren beiden Packmittelenden an die freiliegenden Seitenflächen
des Artikels klappt, um ein zweites Seitenfaltenpaar zu bilden, das in Drehrichtung
des Arbeitskopfs nach vorne steht, während das erste Arbeitsorgan das Packmittel noch
in Anlage an diesen Seitenflächen hält.
Figur 4g-h: weitere fotografische Draufsichten auf die Arbeitsstation gemäß Figur
4a-f, wobei ein drittes Arbeitsorgan die in der Ansicht oberen und in Drehrichtung
des Arbeitskopfs hinteren beiden Packmittelenden auf die ersten und/oder zweiten Seitenfalten
klappt, um ein drittes Seitenfaltenpaar zu bilden, das in Drehrichtung des Arbeitskopfs
nach hinten steht, während das zweite Arbeitsorgan zurückweicht und das erste Arbeitsorgan
das Packmittel weiter in Anlage an diesen Seitenflächen des Artikels hält, wobei das
Packmittel einen nach oben offenen Sack bzw. Beutel bildet, welcher den Artikel an
allen Seitenflächen mit Ausnahme des Artikelbodens konturnah bedeckt.
Figur 4i-j: weitere fotografische Draufsichten auf die Arbeitsstation gemäß Figur
4a-h, wobei ein viertes und ein fünftes Arbeitsorgan den in der Ansicht nach oben
vorstehenden Packmittelrand aus und in entgegengesetzten Richtungen, vorzugsweise
parallel zur Rotationsachse des Arbeitskopfs, auf den Artikelboden klappen, um erste
und zweite sich ggf. überlappende Bodenfalten zu bilden.
Figur 4k-n: weitere fotografische Draufsichten auf die Arbeitsstation gemäß Figur
4a-j, wobei ein sechstes Arbeitsorgan den verbleibenden unteren und in Drehrichtung
des Arbeitskopfs hinteren Packmittelrand in einer senkrecht zur Erstreckungs- und
Klapprichtung der ersten und zweiten Bodenfalten in Drehrichtung des Arbeitskopfs
auf die ersten und zweiten Bodenfalten klappt, um eine dritte Bodenfalten zu bilden.
Figur 4o-p: weitere fotografische Draufsichten auf die Arbeitsstation gemäß Figur
4a-n, wobei ein siebtes Arbeitsorgan den verbleibenden oberen und in Drehrichtung
des Arbeitskopfs vorderen Packmittelrand entgegen der Erstreckungs- und Klapprichtung
der dritten Bodenfalten sowie entgegen der Drehrichtung des Arbeitskopfs auf die dritte
Bodenfalte klappt, um eine vierte Bodenfalten zu bilden.
Figur 5a-b: verschiedene computergenerierte Perspektivansichten derselben Arbeitsstation
des Arbeitskopfs bzw. Packkopfs gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, im Wesentlichen alternativ zu den Figuren 3i-k, wobei Fig. 5a die Ausbildung
der dritten Bodenfalte darstellt und Fig. 5b die Ausbildung der vierten Bodenfalte
darstellt.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0029] Ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug
auf die beiliegenden Figuren 1 bis 4p im Detail beschrieben.
[0030] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden insbesondere kleinstückige Lebensmittel-
oder Verbrauchsgüterartikel A, die als Pyramidenstumpf oder Trapezprisma ausgebildet
sind und einen rechteckigen Artikelboden A0 aufweisen, verpackt. Die vorliegende Erfindung
ist aber nicht auf derartige Artikel beschränkt.
[0031] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Artikel A in einem in der Arbeitsstation
10 von einem Halteorgan 20 des Arbeitskopfes 1 aufgenommenen Zustand derart ausgerichtet,
dass der rechteckige Artikelboden A0 in radialer Richtung von der Drehachse X1 des
Arbeitskopfs 1 abweist. Dabei sind die Längskanten des Artikelbodens A0 parallel zur
Drehachse X1 des Arbeitskopfs 1 ausgerichtet und die Querkanten des Artikelbodens
A0 erstrecken sich in Tangentialrichtung bzw. in senkrecht zur Drehachse X1 des Arbeitskopfs
1 ausgerichteten Ebenen.
[0032] Der erfindungsgemäße Arbeitskopf bzw. Packkopf 1 ist Teil einer Vorrichtung zum Verpacken
der kleinstückigen Artikel A in Packmittel P. In den computergenerierten Figuren 1-3
ist das Packmittel P der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. In diesen Figuren
sind vorwiegend die Organe 20, 31-37 einer Arbeitsstation 10 des Packkopfs 1 sichtbar
gezeigt, um deren Konstruktion und Funktionen zu erläutern. Der Packkopf 1 ist ausgebildet,
um vereinzelte Artikel A aus einem Artikelstrom von einem vorgelagerten Greiferkopf
2 aufzunehmen und vollständig mit Packmittel (P) zu umgeben und anschließend im verpackten
Zustand an einen nachgelagerten Siegelkopf 3 abzugeben. Um diese Aufgabe zu erfüllen,
umfasst der erfindungsgemäße Packkopf 1 insgesamt acht Arbeitsstationen 10, die in
regelmäßigen Winkelabständen um den Umfang des Packkopfs 1 angeordnet und identisch
ausgebildet sind. Der besseren Übersicht halber ist nur eine dieser Arbeitsstationen
10 dargestellt.
[0033] In der hierin beschriebenen Verpackungsvorrichtung wird dem erfindungsgemäßen Pacckopf
1 ein Artikel A mit zugeordnetem Packmittel (P; siehe Figur 4) im Wesentlichen radial
von dem Greiferkopf 2 zugeführt. Der Greiferkopf 2 rotiert in der Darstellung gemäß
Figur 1 im Uhrzeigersinn um eine horizontal ausgerichtete Drehachse X2. Der Greiferkopf
2 hält den Artikel A an den beiden trapezförmigen Seitenflächen bzw. Stirnseiten A3,
sodass die Längskanten entlang der rechteckförmigen Grundfläche des Artikels A parallel
zur Rotationsachse X2 ausgerichtet sind. In diesem Zustand wird der Artikel A vom
Greiferkopf 2 an den Packkopf 1 übergeben und dabei teilweise im Packmittel eingewickelt.
[0034] Um die Übergabe des Artikels A an den Packkopf 1 zu ermöglichen und zu erleichtern,
sind alle Organe 20, 31-37 der den Artikel A aufnehmenden Arbeitsstation 10, nämlich
insbesondere das Halteorgan 20 und die diversen Arbeitsorgane 31-37, in einer Ausgangsstellung
angeordnet, in welcher die Artikelaufnahme im Halteorgan 20 nicht beeinträchtigt wird.
[0035] Das Halteorgan 20 umfasst ein Haltebackenpaar, welches die näherungsweise rechteckigen
und in einem spitzen Winkel zueinander ausgerichteten Seitenflächen A2 des Artikels
A in Umfangsrichtung (d. h. in und entgegen der Drehrichtung) des Arbeitskopfes 1
klemmt. Der Artikelboden A0 ist radial nach außen und von der Drehachse X1 des Arbeitskopfes
1 abweisend ausgerichtet. Die ungeklemmten bzw. freiliegenden, trapezförmige Seitenflächen
bzw. Stirnseiten A3 des Artikels A weisen in axialer Richtung vom Artikel A ab. Die
in Drehrichtung des Arbeitskopfes 1 vorn und hinten gelegenen Seitenflächen A2 des
Artikels A sind mit zwischenliegenden Packmittel P im Halteorgan 20 festgeklemmt.
[0036] Das erste Arbeitsorgan 31 umfasst für jede der Seitenflächen A3 des Artikels A einen
Vorfalter 31a, der schwenkbar um eine parallel zur Drehachse des Rotationskopf 1 ausgerichtete
Achse in Drehrichtung des Rotationskopfs 1 vor dem Halteorgan 20 angeordnet ist. Am
distalen Ende dieses Vorfalters 31a, d. h. an einer von der Schwenkachse maximal entfernten
Position, befinden sich näherungsweise halbkreisförmig gebogene Kontaktabschnitte,
die bei einer Schwenkbewegung des Vorfalters 31a um dessen Schwenkachse von unten,
d.h. radial nach außen, gegen die konvex gewölbte Unterseite des rinnenförmig angeordneten
Packmittelüberstands über den Artikel A drücken. Dabei wird der konvex gewölbte Packmittelrücken
geknickt und die Steifigkeit des konvex gewölbten Packmittels P überwunden. Derart
in seiner Steifigkeit geschwächt, wird das Packmittel P im Anschluss an das Einknicken
mit einem gabelförmigen Seitenfalter 31b, der in radialer Richtung nach außen zwischen
dem Vorfalter 31a und dem Artikel A an den Stirnseiten A3 des Artikels A entlangfährt
und dessen sich gabelnde Enden im Wesentlichen parallel zu den Stirnseiten A3 des
Artikels A ausgerichtet sind, unter Ausbildung von ersten Seitenfalten an die Stirnseiten
A3 des Artikels A angelegt und mit diesen in Eingriff gehalten.
[0037] In diesem Zustand bildet das Packmittel P näherungsweise ein den Artikel A aufnehmendes
Nest (sh. Fig. 4c), dessen Packmittelenden sich sternförmig von dem Artikel A weg
erstrecken. Dabei wird das Packmittel P in Anlage an allen an den Artikelboden A0
angrenzenden Seitenflächen A2, A3 des Artikels A gehalten.
[0038] Ausgehend von diesem Zustand wird ein ebenfalls gabelförmiges, zweites Arbeitsorgan
32, welches als hinterer Seitenfalter bezeichnet wird und in Drehrichtung des Arbeitskopfs
1 hinter dem Artikel A angeordnet ist, um eine parallel zur Drehachse des Arbeitskopfs
1 ausgerichtete Schwenkachse nach vorne geschwenkt. Dadurch werden die über den Artikel
A überstehenden Packmittelenden unter Ausbildung von zweiten Seitenfalten auf das
an den Stirnseiten A3 des Artikels A in Anlage gehaltene Packmittel P geklappt. Die
sich gabelnden, im Wesentlichen parallelen Abschnitte am distalen Ende des hinteren
Seitenfalters 32 werden dicht außerhalb den sich gabelnden, im Wesentlichen parallelen
Abschnitten des mittleren Seitenfalters 31b vorbeigeführt, sodass sich an der Nähe
der Hinterkante des Artikels A eine ordentlich ausgeprägte Faltkante im Packmittel
P ergibt und das Packmittel P konturnah um den Artikel A gefaltet wird.
[0039] Im Anschluss daran werden die in Drehrichtung D1 vorn gelegenen Packmittelüberstände
mit einem gabelförmigen, dritten Arbeitsorgan 33 (Seitenfalter vorn unter Ausbildung
von dritten Seitenfalten und Überlappung der ersten und/oder zweiten Seitenfalten
an die Stirnseiten A3 des Artikels A geklappt. Dazu wird das dritte Arbeitsorgan 33,
welches als vorderer Seitenfalter bezeichnet wird und in Drehrichtung D1 des Arbeitskopfs
1 vor dem Artikel A angeordnet ist, um eine parallel zur Drehachse des Arbeitskopfs
1 ausgerichtete Schwenkachse nach hinten in Richtung des Artikels A geschwenkt. Die
sich gabelnden, im Wesentlichen parallelen Abschnitte am distalen Ende des vorderen
Seitenfalters 33 werden ebenfalls dicht außerhalb der sich gabelnden, im Wesentlichen
parallelen Abschnitte des mittleren Seitenfalters 31b vorbeigeführt, sodass sich an
der Nähe der Vorderkante des Artikels A eine ordentlich ausgeprägte Faltkante im Packmittel
P ergibt und das Packmittel P auch hier konturnah um den Artikel A gefaltet wird.
Mit fortschreitender Schwenkbewegung des dritten Arbeitsorgans 33 in Richtung des
Artikels A weicht das zweite Arbeitsorgan 32 durch eine gleichzeitige Schwenkbewegung
in gleicher Richtung nach hinten vom Artikel A zurück, um den Platz neben den Stirnseiten
A3 des Artikels A freizugeben.
[0040] Als Ergebnis dieses Seitenfaltvorgangs ist das Packmittel an allen an den Artikelboden
A0 angrenzenden Seitenflächen A2, A3 und an der vom Artikelboden A0 abweisenden Deckfläche
A1 vollflächig mit Packmittel P bedeckt. Das Packmittel P bildet einen den Artikel
A umgebenden Sack oder Beutel, wobei lediglich der Artikelboden A0 freiliegt und das
Packmittel P als umlaufender Packmittelrand über den Artikelboden A0 vorsteht. Die
außenliegenden, dritten Seitenfalten stehen von der in Drehrichtung D1 des Arbeitskopfs
1 vorderen Kante des Artikels A entgegen der Drehrichtung D1 des Arbeitskopfs 1 nach
hinten weg. Dadurch werden die außenliegenden, dritten Seitenfalten durch Kontakt
mit stehenden Strukturen wie z.B. Leitblechen an den Artikel A angedrückt und nicht
etwa aufgestellt.
[0041] Im Anschluss wird der über den Artikelboden A0 überstehende Packmittelrand nun mit
vierten und fünften Arbeitsorganen 34, 35 in Gestalt von getriebe-/maschinenseitigen
und bedienerseitigen Bodenfaltern in entgegengesetzten Richtungen, die parallel zur
Drehachse X1 des Arbeitskopfes 1 ausgerichtet sind, eingeknickt und unter Ausbildung
von sich ggf. überlappenden ersten und zweiten Bodenfalten in entgegengesetzten Richtungen
auf den Artikelboden A0 geklappt. Als Ergebnis dieser Faltvorgänge bleiben von dem
zuvor umlaufenden Packmittelrand lediglich zwei näherungsweise parallele Abschnitte
stehen, die entlang der parallel zur Drehachse X1 des Arbeitskopfs 1 ausgerichteten
vorderen und hinteren Kanten des Artikelbodens A0 über selbigen vorstehen. Diese verbleibenden
Packmittelüberstände werden sodann nacheinander mit sechsten und siebten Arbeitsorganen
36 und 37 unter Ausbildung von sich überlappenden, dritten und vierten Bodenfalten
auf den Artikelboden A0 und die bereits vorhandenen ersten und zweiten Bodenfalten
geklappt.
[0042] Das sechste Arbeitsorgan 36 ist hierbei der sichelförmig gestaltete, Innenfalter.
Dieser Innenfalter ist um eine parallel zur Drehachse X1 des Arbeitskopfes 1 ausgerichtete
Schwenkachse schwenkbar, sodass das distale Ende dieses Innenfalters 36 den Artikelboden
A0, in Drehrichtung des Arbeitskopfs 1, knapp überstreicht. Dadurch wird entlang der
hinteren Längskante des Artikelbodens A0 eine Faltkante und mithin die dritte Bodenfalte
aus dem Packmittel P gebildet.
[0043] Das siebte Arbeitsorgan 37 ist der ebenfalls sichelförmig gestaltete, Außenfalter.
Dieser Außenfalter 37 ist um eine parallel zur Drehachse X1 des Arbeitskopfes 1 ausgerichtete
Schwenkachse schwenkbar, sodass das distale Ende dieses Außenfalters 37 den Artikelboden
A0 sowie das distale Ende des Innenfalters 36, entgegen der Drehrichtung des Arbeitskopfs
1, knapp überstreicht. Dadurch wird entlang der vorderen Längskante des Artikelbodens
A0 eine Faltkante und die vierte Bodenfalte ausgebildet.
[0044] Die plattenförmigen Abschnitte am distalen Ende der Innen- und Außenfalter 36, 37,
die auf das Packmittel P einwirken, sind mittig in tangentialer Richtung zur Drehachse
X1 des Arbeitskopfes 1 geschlitzt. Deshalb kann ein zungenförmiger Ausleger eines
stehenden (d. h. nicht mit dem Arbeitskopf 1 rotierenden) Fixierorgans 38 unter Durchdringung
dieser Innen- und Außenfalter 36, 37 in die Arbeitsstation 10 eindringend auf das
Packmittel P einwirken und selbiges gegen den Artikel A drücken. Dadurch werden die
Bodenfalten zusammengehalten bzw. temporär fixiert, sodass die aus dem Packmittel
P um den Artikel A gebildete Verpackung sich vorzugsweise nicht eigenständig öffnet.
[0045] Anschließend wird der mit Packmittel P verpackte Artikel A an einen sich kontinuierlich
drehenden Siegelkopf 3 übergeben, welcher den Artikel A zwischen den Stirnseiten A3,
an welchen die sich überlappenden ersten und zweiten Seitenfalten ausgebildet sind,
festklemmt. Die entsprechenden Haltebacken des Siegelkopfs 3 können mit Wärme beaufschlagt
werden, um das Packmittel P an den Stirnseiten A3 thermisch zu aktivieren. Am Artikelboden
A0 wird das Packmittel P ggf. mit einem entsprechenden Siegelorgan des Siegelkopfs
3 gesiegelt.
[0046] Im Folgenden wird eine Abwandlung des voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Figuren 5a und 5b beschrieben. Mit Ausnahme der nachstehend
beschriebenen Unterschiede entsprechen die Vorrichtung sowie das Verfahren zur Verpackung
des Artikels A im Rahmen des abgewandelten Ausführungsbeispiels jenen des ersten Ausführungsbeispiels.
[0047] Wie bereits angeführt, ist es nicht zwingend erforderlich, dass sämtliche Arbeitsschritte
von Arbeitsorganen ausgeführt werden, die der Arbeitsstation 10 zugeordnet sind und
sich mit dieser bei Drehung des Arbeitskopfs 1 mitdrehen. Es ist ebenfalls möglich,
dass einzelne Arbeitsschritte zur Ausbildung der Seiten- und/oder Bodenfalten von
stehenden bzw. stationären Arbeitsorganen ausgeführt werden, an denen sich die jeweiligen
Arbeitsstationen 10 vorbeibewegen. Diese stehenden bzw. stationären Arbeitsorgane
können beispielsweise von passiven, d.h. feststehenden und unbeweglichen Elementen
gebildet werden, an denen der Artikel A vorbeigeführt wird.
[0048] Beispielhaft ist dies in Fig. 5a und b dargestellt. Anstelle des siebten Arbeitsorgans
37, d.h., des Außenfalters 37, welcher im ersten Ausführungsbeispiel zur Ausbildung
der Faltkante und vierten Bodenfalte entlang der vorderen Längskante des Artikelbodens
A0 bereitgestellt ist, ist nun eine feststehende Faltkante 39 vorgesehen. Diese ist
am bezüglich des Arbeitskopfs 1 feststehenden Vorrichtungskörper befestigt. Dadurch
wird der Artikel A, der zusammen mit dem Packmittel P im Halteorgan 20 der Arbeitsstation
10 gehalten wird, mit Drehung des Arbeitskopfs 1 an der Faltkante 39 vorbeibewegt.
[0049] Der in Fig. 5a dargestellte Verpackungszustand entspricht im Wesentlichen demjenigen,
der nach Ausbildung sämtlicher Seitenfalten sowie der ersten, zweiten und dritten
Bodenfalte besteht. Insbesondere ist der Zustand dargestellt, in welchem das sechste
Arbeitsorgan 36 entlang der hinteren Längskante des Artikelbodens A0 eine Faltkante
und mithin die dritte Bodenfalte aus dem Packmittel P gebildet hat. Durch weitere
Drehung des Arbeitskopfs 1 wird anschließend der Artikel an der feststehenden Faltkante
39 vorbeibewegt. Dadurch überstreicht das in Drehrichtung D1 gesehene hintere Ende
der feststehenden Faltkante 39 den Artikelboden A0, wodurch der nach Ausbildung der
dritten Bodenfalte verbleibende Packmittelüberstand unter Ausbildung einer Faltkante
entlang der vorderen Längskante des Artikelbodens A0 umgefaltet wird und mithin die
vierte Bodenfalte ausgebildet wird.
[0050] Wie in Fig. 5b dargestellt ist, kann das sechste Arbeitsorgan 36, d.h., der Innenfalter
36 während der Ausbildung der vierten Bodenfalte zurückgeschwenkt werden, um einen
störenden Eingriff mit der feststehenden Faltkante 39 zu vermeiden. Insbesondere wird
der Innenfalter 36 mit fortschreitendem Überstreichen des Artikelbodens A0 durch die
feststehende Faltkante 39 entgegen der Drehrichtung D1 zurückbewegt. Alternativ ist
es ebenfalls möglich, die feststehende Faltkante 39 so zu dimensionieren, dass sie
sowohl den Artikelboden A0 als auch den - in diesem Fall nicht zurückgeschwenkten
- Innenfalter 36 knapp überstreicht.
[0051] Das in den Figuren 5a und 5b dargestellte feststehende Faltorgan 39 erstreckt sich
in Umfangsrichtung entlang der Drehrichtung D1 des Arbeitskopfs 1. Durch diese bevorzugte
Ausgestaltung kann das feststehende Faltorgan 39 integral die Funktion des stehenden
Fixierorgans 38 übernehmen, d.h. die Bodenfalten temporär fixieren.
[0052] Bevorzugt werden mit passiven stationären Arbeitsorganen Seiten- und/oder Bodenfalten
ausgebildet, zu deren Ausbildung das Packmittel P entgegen der Drehrichtung D1 des
Arbeitskopfs 1 gefaltet werden muss, da dies mit einem Überstreichen von feststehenden
Faltkanten bewerkstelligt werden kann. Insbesondere ist es möglich, nicht nur das
siebte Arbeitsorgan 37 durch die feststehende Faltkante 39 zu ersetzen, sondern beispielsweise
ebenfalls das dritte Arbeitsorgan 33 zur Ausbildung von Seitenfalten durch eine feststehende
Faltkante auszutauschen.
[0053] Alternativ können die stationären Arbeitsorgane als aktive, d.h. bewegliche Elemente
vorgesehen sein, die beispielsweise mittels eines Antriebs, Motors oder Stellglieds
Bewegungen relativ zur Drehung des Arbeitskopfs 1 ausführen können, um Faltvorgänge
am Packmittel P vorzunehmen. Diese sind folglich nicht auf das Ausbilden von Seiten-
und/oder Bodenfalten beschränkt, zu deren Ausbildung das Packmittel P entgegen der
Drehrichtung D1 des Arbeitskopfs 1 gefaltet werden muss. Dies erweitert das Einsatzspektrum
der stationären/stehenden Arbeitsorgane.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Packkopf
- 2
- Greiferkopf
- 3
- Siegelkopf
- 10
- Arbeitsstation
- 20
- Halteorgan
- 30
- Arbeitsorgane
- 31
- Erstes Arbeitsorgan
- 31a
- Vorfalter
- 31b
- Seitenfalter Mitte
- 32
- Zweites Arbeitsorgan (Seitenfalter hinten)
- 33
- Drittes Arbeitsorgan (Seitenfalter vorn)
- 34
- Viertes Arbeitsorgan (Bodenfalter maschinen-/getriebeseitig)
- 35
- Fünftes Arbeitsorgan (Bodenfalter bedienerseitig)
- 36
- Sechstes Arbeitsorgan (Innenfalter)
- 37
- Siebtes Arbeitsorgan (Außenfalter)
- 38
- Fixierorgan
- 39
- feststehende Faltkante
- A
- Artikel
- A0
- Artikelboden
- A1
- Deckfläche
- A2
- Seitenflächen (geklemmt)
- A3
- Stirnseiten (nicht geklemmt)
- D1
- Drehrichtung Packkopf
- D2
- Drehrichtung Greiferkopf
- D3
- Drehrichtung Siegelkopf
- P
- Packmittel
- X1
- Drehachse Packkopf
- X2
- Drehachse Greiferkopf
- X3
- Drehachse Siegelkopf
1. Verfahren zur Verpackung von kleinstückigen Artikeln (A) mit einem um eine Drehachse
(X1) drehbaren Arbeitskopf (1), der wenigstens eine Arbeitsstation (10) zur Aufnahme
eines Artikels (A) und zur Bearbeitung eines dem Artikel (A) zugeordneten Packmittels
(P) aufweist, wobei der Artikel (A) nach dessen Aufnahme in der Arbeitsstation (10)
unter Ausbildung und ggf. Fixierung von sich überlappenden Packmittelfalten mit dem
Packmittel (P) verpackt wird und anschließend aus der Arbeitsstation (10) ausgegeben
wird.
2. Verfahren nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Arbeitskopf (1) und ggf. die Arbeitsstation kontinuierlich um die Drehachse
(X1) dreht bzw. drehen.
3. Verfahren nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der sich überlappenden Packmittelfalten auf einem vorzugsweise ebenen,
bevorzugt rechteckigen, Artikelboden (A0) und ggf. zwei an den Artikelboden (A0) angrenzenden
Seitenflächen (A3) des Artikels (A) ausgebildet werden, wobei der Artikel (A) besonders
bevorzugt die Form eines gleichschenkligen Trapezprismas oder eines Pyramidenstumpfs
aufweist.
4. Verfahren nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Artikel (A) so in der Arbeitsstation (10) aufgenommen wird, dass der Artikelboden
(A0) von der Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1) abweist und der Artikel (A) von einem
der Arbeitsstation (10) zugeordneten Halteorgan (20) an zwei voneinander abweisenden
Seitenflächen (A2) des Artikels (A), die bevorzugt in und entgegen der Drehrichtung
des Arbeitskopfs (1) ausgerichtet sind, klemmend gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der beiden vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Packmittel (P) bei Aufnahme des Artikels (A) in der Arbeitsstation (10) rinnenförmig
um den Artikel (A) angeordnet wird, um eine vom Artikelboden (A0) abweisende Deckfläche
(A1) des Artikels (A) sowie zwei daran angrenzende, voneinander abweisende Seitenflächen
(A2) des Artikels (A), vorzugsweise die geklemmten Seitenflächen (A2) des Artikels
(A), zu bedecken, sodass das Packmittel (P) an zwei an die Deckfläche (A1) angrenzenden
und voneinander abweisenden Stirnseiten (A3) des Artikels (A) übersteht und diese
Stirnseiten (A3) sowie der Artikelboden (A0) nicht mit Packmittel (P) bedeckt sind.
6. Verfahren nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Packmittel (P) ausgehend von der Deckfläche (A1) an jede der beiden Stirnseiten
(A3) des Artikels (A) angelegt und dabei jeweils über die zwischenliegende Kante geknickt
wird.
7. Verfahren nach einem der beiden vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Packmittel (P) ausgehend von jeder der geklemmten Seitenflächen (A2) des Artikels
(A) über jeweils eine zwischenliegende Kante auf eine der Stirnseiten (A3) des Artikels
(A) gefaltet wird, um für jede dieser Kanten eine eigene Seitenfalte zu bilden, sodass
an jeder dieser beiden Stirnseiten (A3) zwei Seitenfalten anliegen.
8. Verfahren nach einem der fünf vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Packmittel (P), insbesondere nach Ausbildung der Seitenfalten, an jeder der den
Artikelboden (A0) begrenzenden Kanten geknickt und unter Ausbildung einer eigenen
Bodenfalte für jede dieser Kanten auf den Artikelboden (A0) gefaltet wird, sodass
sich wenigstens zwei, vorzugsweise alle Bodenfalten auf dem Artikelboden (A0) überlappen.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung der sich überlappenden Packmittelfalten, insbesondere Bodenfalten,
zumindest zwei dieser Packmittelfalten, vorzugsweise die beiden äußersten Packmittelfalten,
zusammengehalten bzw. temporär fixiert werden, bevorzugt von einem stehenden Arbeitsorgan
(38) in einem Zustand, in welchem zumindest die äußerste Packmittelfalte von der Arbeitsstation
(10) in Anlage an dem Artikel (A) gehalten und an dem stehenden Arbeitsorgan (38)
vorbei bewegt wird, bevorzugt derart, dass das stehende Arbeitsorgan (38) in die Arbeitsstation
(10) eindringend auf das Packmittel (P) einwirkt.
10. Vorrichtung zur Verpackung von kleinstückigen Artikeln (A), insbesondere zur Durchführung
eines Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem um eine Drehachse
(X1) drehbaren Arbeitskopf (1), der wenigstens eine Arbeitsstation (10) zur Aufnahme
eines Artikels (A) und zur Bearbeitung des dem Artikel zugeordneten Packmittels (P)
aufweist, wobei die Vorrichtung, vorzugsweise der Arbeitskopf, bevorzugt jede Arbeitsstation
(10), ausgebildet ist, einen Artikel (A) mit zugeordnetem Packmittel (P) zu halten
und unter Ausbildung und Fixierung von sich überlappenden Packmittelfalten mit dem
Packmittel (P) zu verpacken.
11. Vorrichtung nach dem vorangehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens eines der folgenden Arbeitsorgane aufweist, wobei bevorzugt
jede Arbeitsstation (10) wenigstens eines der folgenden Arbeitsorgane aufweist und/oder
ein Vorrichtungskörper, an welchem der Arbeitskopf (1) drehbar befestigt ist, wenigstens
eines der folgenden Arbeitsorgane b - h, insbesondere als stationäres Arbeitsorgan,
aufweist, an dem sich die einzelnen Arbeitsstationen (10) vorbeibewegen:
a. Ein Halteorgan (20) zum Halten des Artikels (A) und eines dem Artikel (A) zugeordneten
Packmittels (P), insbesondere dergestalt, dass ein Artikelboden (A0) des Artikels
(A) von der Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1) abweist, wobei das Halteorgan (20)
vorzugsweise als Haltebackenpaar ausgebildet ist, um den Artikel (A) und das dem Artikel
(A) zugeordnete Packmittel (P) insbesondere an zwei in und entgegen der Drehrichtung
des Arbeitskopfs (1) ausgerichteten Seitenflächen (A2) des Artikels (A) klemmend zu
halten.
b. Einen ersten Seitenfalter (31a, 31b), der ausgebildet ist, um das Packmittel (P)
entlang einer Kante des Artikels (A), die vorzugsweise eine von Artikelboden (A0)
abweisende Deckfläche (A1) des Artikels (A) begrenzt, abzuknicken und unter Ausbildung
einer ersten Seitenfalte an eine von ebendieser Kante begrenzte Stirnseite (A3) des
Artikels (A) anzulegen, wobei der erste Seitenfalter (31b) vorzugsweise gabelförmig
ausgebildet ist, um beide Stirnseiten (A3) des Artikels (A) und ggf. den zweiten Seitenfalter
und/oder den dritten Seitenfalter zu umgreifen, wobei der erste Seitenfalter zumindest
annähernd (31a, 31b) radial zur Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1) bewegbar ist.
c. Einen zweiten Seitenfalter (32), der ausgebildet ist, um das Packmittel (P) entlang
einer vom Artikelboden (A0) ausgehenden Kante des Artikels (A) abzuknicken und unter
Ausbildung einer zweiten Seitenfalte an eine von ebendieser Kante begrenzte Stirnseite
(A3) anzulegen, wobei der zweite Seitenfalter (32) vorzugsweise gabelförmig ausgebildet
ist, um beide Stirnseiten (A3) des Artikels (A) und ggf. den ersten Seitenfalter (31b)
zu umgreifen, wobei der zweite Seitenfalter (32) bevorzugt um eine parallel zur Drehachse
(X1) des Arbeitskopfs (1) ausgerichtete Schwenkachse schwenkbar ist.
d. Einen dritten Seitenfalter (33), um das Packmittel (P) entlang einer anderen vom
Artikelboden (A0) ausgehenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer dritten
Seitenfalte an die erste und/oder zweiten Seitenfalte bzw. an die Stirnseite (A3)
anzulegen, wobei der dritte Seitenfalter (33) vorzugsweise gabelförmig ausgebildet
ist, um beide Stirnseiten (A3) des Artikels (A) und ggf. den ersten Seitenfalter (31b)
und/oder den zweiten Seitenfalter (32) zu umgreifen, wobei der dritte Seitenfalter
(33) bevorzugt um eine parallel zur Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1) ausgerichtete
Schwenkachse schwenkbar ist, insbesondere in eine dem zweiten Seitenfalter (32) entgegengesetzte
Schwenkrichtung.
e. Einen ersten Bodenfalter (34), um das Packmittel (P) entlang einer den Artikelboden
(A0) begrenzenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer ersten Bodenfalte auf
den Artikelboden (A0) zu falten, wobei der erste Bodenfalter (34) vorzugsweise wenigstens
teilweise senkrecht zu dieser Kante und/oder parallel zum Artikelboden (A0), bevorzugt
parallel zur Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1), bewegbar ist.
f. Einen zweiten Bodenfalter (35), um das Packmittel (P) entlang einer anderen, den
Artikelboden (A0) begrenzenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer zweiten
Bodenfalte auf die erste Bodenfalte bzw. den Artikelboden (A0) oder den ersten Bodenfalter
(34) zu falten, wobei der zweite Bodenfalter (35) vorzugsweise wenigstens teilweise
senkrecht zu dieser Kante und parallel zum Artikelboden (A0), bevorzugt parallel zur
Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1) und/oder in entgegengesetzter Richtung zum ersten
Bodenfalter (34), bewegbar ist.
g. Einen dritten Bodenfalter (36), um das Packmittel (P) entlang einer weiteren, den
Artikelboden (A0) begrenzenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer dritten
Bodenfalte auf die zweite Bodenfalte bzw. den Artikelboden (A0) oder den ersten Bodenfalter
(34) oder den zweiten Bodenfalter (35) zu falten, wobei der dritte Bodenfalter (36)
vorzugsweise wenigstens teilweise senkrecht zu dieser Kante und parallel zum Artikelboden
(A0), bevorzugt tangential zur Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1), bewegbar ist.
h. Einen vierten Bodenfalter (37), um das Packmittel (P) entlang noch einer weiteren,
den Artikelboden (A0) begrenzenden Kante abzuknicken und unter Ausbildung einer vierten
Bodenfalte auf die dritte Bodenfalte bzw. den Artikelboden (A0) und/oder den ersten
Bodenfalter (34) und/oder den zweiten Bodenfalter (35) und/oder den dritten Bodenfalter
(36) zu falten, wobei der vierte Bodenfalter (37) vorzugsweise wenigstens teilweise
senkrecht zu dieser Kante und parallel zum Artikelboden (A0), bevorzugt tangential
zur Drehachse (X1) des Arbeitskopfs (1), bewegbar ist.
12. Vorrichtung nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines dieser Arbeitsorgane (31-37), insbesondere der auf das Packmittel
(P) einwirkende Abschnitt des jeweiligen Arbeitsorgans (31-37), im Wesentlichen senkrecht
zu einer Kante des Artikels (A), entlang welcher das Packmittel geknickt wird, und
insbesondere ausgehend von dieser Kante exakt oder im Wesentlichen parallel zu der
von dieser Kante begrenzten Fläche (A0-3) des Artikels (A), an welche das geknickte
Packmittel (P) angelegt wird, bewegbar ist.
13. Vorrichtung nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei dieser Arbeitsorgane (32, 33; 34, 35) ein Organpaar bilden und relativ
zum Artikel (A), vorzugsweise in entgegengesetzten Richtungen, bewegbar sind, vorzugsweise
um sich über derselben Fläche (A0-A3) des Artikels (A) gegenseitig zu überdecken,
noch bevorzugter um an dieser Fläche (A0-A3) des Artikels (A) zwei sich überlappende
Packmittelfalten zu bilden.
14. Vorrichtung nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei andere dieser Arbeitsorgane (36, 37) ein weiteres Organpaar bilden
und, vorzugsweise in entgegengesetzten Richtungen sowie weiter bevorzugt senkrecht
zu den Bewegungsrichtungen des ersten Organpaars, relativ zum Artikel (A) bewegbar
sind, vorzugsweise um sich über wenigstens einer Fläche (A0) des Artikels (A) gegenseitig
zu überdecken, noch bevorzugter um zusammen mit dem ersten Organpaar insgesamt vier,
insbesondere sich überlappende, Packmittelfalten zu bilden.
15. Vorrichtung nach einem der vier vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein stationäres Arbeitsorgan (38) zur Fixierung der sich überlappenden
Packmittelfalten, insbesondere Bodenfalten, aufweist, wobei das stationäre Arbeitsorgan
(38) vorzugsweise ausgebildet ist, um unter Durchdringung wenigstens eines der sich
relativ zum Artikel (A) bewegenden Arbeitsorgane (36, 37) auf das Packmittel (P) einzuwirken.