[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Herstellen einer Wand mit einer Wandnische.
[0002] In den letzten Jahren wurde das Vorsehen von Wandnischen in Wänden insbesondere in
Wohnhäusern immer beliebter. Wandnischen werden beispielsweise zum Abstellen von dekorativen
Gegenständen oder Gebrauchsgegenständen verwendet. Beispielsweise ist es bekannt,
Wandnischen in Badezimmerwänden, insbesondere in Wänden eines Duschraums, vorzusehen,
um darin Gebrauchsgegenstände abzustellen, wie beispielweise Shampoo- oder Duschgelflaschen.
[0003] Aus der Patentschrift
DE 10 2007 040 394 B4 ist ein Wandnischeneinsatz für Trockenbauwände bekannt. Der Wandnischeneinsatz umfasst
eine Rückwand und vier Seitenwände, die einstückig mit der Rückwand verbunden sind,
so dass der Wandnischeneinsatz zu einer Sichtseite hin offen ist. Zum Einbau wird
aus einer Trockenbauplatte der Trockenbauwand eine Öffnung ausgeschnitten, in die
der Wandnischeneinsatz passgenau einsetzbar ist. Zudem wird ein Ständerwerk der Trockenbauwand
entsprechend der Größe der Rückwand des Wandnischeneinsatzes ausgeschnitten. Der Wandnischeneinsatz
umfasst noch ein flanschartiges Rahmenteil, das auf die freien Kanten der Sichtseite
aufgelegt und in die umgebende Wand flächenbündig eingepasst wird, wodurch sich eine
sichere Halterung des Wandnischeneinsatzes innerhalb der Trockenbauwand ergeben soll.
[0004] Zum Erstellen einer gemauerten Massivwand mit einer Wandnische ist es aus der Praxis
bekannt, die Wandnische bereits beim Erstellen der Wand durch Mauern auszusparen.
Dies ist äußerst aufwändig und zeitraubend, da der Maurer darauf achten muss, dass
die entstehenden Innenflächen der Wandnische gerade sind und im richtigen Winkel zueinander
stehen, insbesondere in einem 90-Grad-Winkel. Bereits geringe Abweichungen in der
Genauigkeit beim Mauern der Aussparung wirken sich negativ auf nachfolgende Gewerke
aus.
[0005] Bei einem späteren Verputzen der Wand führt die gemauerte Wandnische zu einem erheblichen
Mehraufwand. Der Verputzer muss beispielsweise darauf achten, dass die die Wandnische
definierenden Kanten exakt zueinander ausgerichtet sind. Insbesondere in Ecken der
Wandnische, in denen mehrere Kanten zusammenlaufen, ist dies aufwändig und wird durch
mangelnde Genauigkeit beim Mauern der Wandnische weiter erschwert. Auch ein Ausfliesen
der Innenwände der Wandnische kann durch Ungenauigkeiten beim Mauern oder Verputzen
der Wandnische erschwert werden.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Weg zum Herstellen massiver Wände
mit einer Wandnische bereitzustellen.
[0007] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer Wand mit
einer Wandnische bereitgestellt. Das Verfahren umfasst das Bereitstellen eines Nischen-Formkörpers.
Der Nischen-Formkörper umfasst eine Rückwand und eine sich von der Rückwand in eine
Öffnungsrichtung des Nischen-Formkörpers erstreckende Seitenwand. Die Rückwand und
die Seitenwand des Nischen-Formkörpers definieren einen Nischen-Innenraum. Der Nischen-Innenraum
ist durch eine Eingriffsöffnung des Nischen-Formkörpers zugänglich. Das Verfahren
umfasst des Weiteren das Positionieren des Nischen-Formkörpers in einer Einbauposition.
Zudem umfasst das Verfahren das Mauern oder Betonieren der Wand, wobei ein zumindest
über dem Nischen-Formkörper liegender Bereich der Wand erst nach dem Positionieren
des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erstellt wird, insbesondere durch Mauern
oder Betonieren, und dabei der Nischen-Formkörper in der Einbauposition in die Wand
integriert wird, insbesondere eingemauert oder einbetoniert wird.
[0008] Nachdem der Nischen-Formkörper in die Wand integriert wurde, kann der Nischen-Innenraum
des Nischen-Formkörpers die Wandnische definieren. Die Rückwand und die Seitenwand
des Nischen-Formkörpers stellen dann Innenflächen der Wandnische dar.
[0009] Da die Innenflächen der Wandnische durch die Rückwand und die Seitenwand des Nischen-Formkörpers
gebildet werden, und nicht durch gemauerte oder betonierte Bereiche der Wand, haben
beim Mauern oder Betonieren entstehende Unregelmäßigkeiten keinen Einfluss auf die
Beschaffenheit der Innenflächen der Wandnische, insbesondere deren gegenseitige Winkelbeziehung.
Das Erstellen einer Wand mit einer qualitativ sauber ausgeführten Wandnische wird
somit beträchtlich vereinfacht.
[0010] Da zumindest ein über dem Nischen-Formkörper liegender Bereich der Wand erst nach
dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erstellt wird, bietet
der sich in der Einbauposition befindliche Nischen-Formkörper beim Erstellen der Wand
eine Hilfestellung. Beispielsweise kann direkt auf den Nischen-Formkörper gemauert
werden. Aufwändigen Messarbeiten können entfallen.
[0011] Da zumindest der über dem Nischen-Formkörper liegende Bereich der Wand erst nach
dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erstellt wird, lässt
sich der Nischen-Formkörper relativ frei in der Einbauposition positionieren und ausrichten.
Wenn nach einem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition, aber
vor dem Erstellen des über dem Nischen-Formkörper liegenden Bereichs der Wand, erkannt
wird, dass die gewählte Einbauposition doch nicht den Wünschen entspricht, kann die
Einbauposition noch mit relativ geringem Aufwand geändert werden.
[0012] Der Nischen-Formkörper kann ein vorgefertigtes Element sein. Durch die Verwendung
eines vorgefertigten Nischen-Formkörpers lassen sich Wandnischen mit vorgegebenen
Maßen besonders einfach und genau realisieren. Beispielsweise könnte die Formnische
in ausreichender Genauigkeit auf die Maße von Fliesen abgestimmt werden, welche später
zum Ausfliesen der Formnische verwendet werden.
[0013] Vorzugsweise wird zumindest der komplette Abschnitt der Wand, der in vertikaler Linie
direkt über dem sich in der Einbauposition befindlichen Nischen-Formkörper liegt,
erst nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erstellt,
insbesondere durch Mauern oder Betonieren.
[0014] Seitlich neben dem sich in der Einbauposition befindlichen Nischen-Formkörper liegende
Bereiche der Wand können optional bereits vor dem Positionieren des Nischen-Formkörpers
in der Einbauposition bis zu einer Höhe erstellt werden, welche höher ist als eine
Unterkante des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition des Nischen-Formkörpers,
oder welche auf im Wesentlichen dem selben Höhenniveau liegt wie eine Oberkante des
Nischen-Formkörpers in der Einbauposition des Nischen-Formkörpers, oder welche höher
ist als eine Oberkante des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition des Nischen-Formkörpers.
[0015] Vorzugsweise werden bezüglich einer horizontalen Erstreckungsrichtung der Wand neben
dem Nischen-Formkörper liegende Bereiche der Wand erst nach dem Positionieren des
Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erstellt, insbesondere gemauert oder betoniert,
und dabei der Nischen-Formkörper in der Einbauposition in die Wand integriert.
[0016] Beim Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition kann bezüglich einer
horizontalen Erstreckungsrichtung der Wand zumindest auf einer Seite des Nischen-Formkörpers
die Wand von der entsprechenden Seitenwand des Nischen-Formkörpers bis zu einem Abstand
von zumindest 10 cm, oder zumindest 20 cm, oder zumindest 50 cm, oder zumindest 100
cm, noch nicht erstellt sein. Hierdurch wird das Positionieren und Ausrichten des
Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erleichtert. Zudem kann der Nischen-Formkörper
durch ein nachträgliches Einmauern oder Einbetonieren von der Seite besonders einfach
und wirksam in die Wand integriert werden.
[0017] Gemäß Ausführungsformen wird ein unter dem Nischen-Formkörper liegender Bereich der
Wand erst nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erstellt
und dabei der Nischen-Formkörper in der Einbauposition in die Wand integriert. Insbesondere
kann der komplette Abschnitt der Wand, der in vertikaler Linie direkt unter dem sich
in der Einbauposition befindlichen Nischen-Formkörper liegt, erst nach dem Positionieren
des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erstellt werden. Besonders einfach lässt
sich dies realisieren, wenn die Wand durch Betonieren erstellt wird. Der Nischen-Formkörper
kann insbesondere in der Einbauposition einbetoniert werden.
[0018] Gemäß Ausführungsformen wird ein bezüglich einer zu einer horizontalen Erstreckungsrichtung
der Wand senkrechten Wandstärkenrichtung hinter dem Nischen-Formkörper liegender Bereich
der Wand erst nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition
erstellt und dabei der Nischen-Formkörper in der Einbauposition in die Wand integriert,
insbesondere eingemauert oder einbetoniert. Die Wandstärkenrichtung kann parallel
zu der Öffnungsrichtung des Nischen-Formkörpers sein. Wenn der Nischen-Formkörper
bereits in der Einbauposition vorliegt, ist das Erstellen des hinter dem Nischen-Formkörper
liegenden Bereichs der Wand erheblich vereinfacht. Beim Erstellen des hinter dem Nischen-Formkörper
liegenden Bereichs kann direkt an die Rückwand des Nischen-Formkörpers angearbeitet
werden.
[0019] Gemäß Ausführungsformen wird vor dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der
Einbauposition ein Grundteil der Wand bis zu einer Einbauhöhe erstellt. Dann wird
der Nischen-Formkörper in der Einbauposition auf einer Aufnahmefläche des Grundteils
der Wand positioniert. Dann wird die Wand um den Nischen-Formkörper herum von der
Einbauhöhe nach oben weiter erstellt. Wenn die Wand bereits vor dem Positionieren
des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition bis zu der Einbauhöhe erstellt wird,
erleichtert die durch den Grundteil der Wand bereitgestellte Aufnahmefläche das Positionieren
des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition. Der Nischen-Formkörper muss gewissermaßen
nur auf den Grundteil der Wand gestellt werden. Der Nischen-Formkörper kann auf dem
Grundteil der Wand nach Belieben positioniert und ausgerichtet werden.
[0020] Vorzugsweise wird vor dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition
eine Haftschicht auf der Aufnahmefläche des Grundteils der Wand aufgebracht. Durch
die Haftschicht wird eine Verbindung zwischen dem Grundteil der Wand und dem Nischen-Formkörper
verbessert. Die Haftschicht kann beispielsweise Mörtel umfassen oder aus Mörtel bestehen.
Die Haftschicht kann beispielsweise Beton umfassen oder aus Beton bestehen. Die Haftschicht
kann beispielsweise Kleber umfassen oder aus einem Kleber bestehen. Die Haftschicht
kann beispielsweise Montageschaum umfassen oder aus Montageschaum bestehen.
[0021] Das Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition kann das Positionieren
des Nischen-Formkörpers in einer Schalung für die Wand umfassen, insbesondere in einer
Schalung zum Betonieren der Wand. Wenn der Nischen-Formkörper in der Schalung positioniert
ist, kann die Wand in der Schalung auf die gleiche Art und Weise hergestellt werden,
wie dies ohne das Vorsehen einer Wandnische der Fall wäre, insbesondere durch Betonieren
der Wand in der Schalung. Um ein Verrutschen des Nischen-Formkörpers beim Erstellen
der Wand, insbesondere beim Betonieren der Wand, zu vermeiden, kann der Nischen-Formkörper
in der Einbauposition an der Schalung befestigt werden, beispielsweise durch Nägel.
[0022] Vorzugsweise wird der Nischen-Formkörper beim Erstellen der Wand eingemauert oder
einbetoniert.
[0023] Der Nischen-Formkörper kann ein Schaummaterial umfassen oder aus einem Schaummaterial
bestehen. Das Schaummaterial kann ein Hartschaummaterial sein. Beispielsweise kann
das Schaummaterial ein Polystyrol-Schaummaterial sein.
[0024] Der Nischen-Formkörper kann eine Putzträgeroberfläche aufweisen. Der Nischen-Formkörper
kann die Putzträgeroberfläche auf seiner Außenseite aufweisen, auf welcher der Nischen-Formkörper
mit der Wand in Kontakt ist. Eine Putzträgeroberfläche auf der Außenseite des Nischen-Formkörpers
erleichtert eine Verbindung zwischen dem Nischen-Formkörper und dem Wandmaterial.
Der Nischen-Formkörper kann die Putzträgeroberfläche zusätzlich oder alternativ zu
einer Putzträgeroberfläche auf seiner Außenseite auf seiner Innenseite aufweisen,
welche den Nischen-Innenraum definiert. Eine Putzträgeroberfläche auf der Innenseite
des Nischen-Formkörpers erleichtert das Durchführen nachfolgender Bearbeitungsschritte,
wie beispielsweise das Verputzen des Nischeninnenraums und/oder das Verfliesen des
Nischeninnenraums.
[0025] Gemäß Ausführungsformen kann ein die Eingriffsöffnung definierender Teil der Seitenwand
des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition von der Wand vorstehen. Durch die Möglichkeit,
den Nischen-Formkörper von der Wand vorstehen zu lassen, lassen sich Wandnischen unterschiedlicher
Tiefe mit ein und demselben Nischen-Formkörper erstellen. Wird eine tiefe Wandnische
gewünscht, kann der Nischen-Formkörper derart in der Einbauposition positioniert werden,
dass er nicht oder nur geringfügig von der Wand vorsteht. Wird eine weniger tiefe
Wandnische gewünscht, kann der Nischen-Formkörper derart in der Einbauposition positioniert
werden, dass er weiter von der Wand vorsteht.
[0026] Das Verfahren kann ein Ablängen eines von der Wand vorstehenden Teils des Nischen-Formkörpers
umfassen. Insbesondere kann ein von der Wand vorstehender Teil der Seitenwand des
Nischen-Formkörpers abgelängt werden. Das Ablängen kann nach dem Positionieren des
Nischen-Formkörpers in der Einbauposition erfolgen. Vorzugsweise wird der von der
Wand vorstehende Teil des Nischen-Formkörpers erst nach dem Erstellen des über dem
Nischen-Formkörper liegenden Bereichs der Wand abgelängt. Um den Nischen-Formkörper
herum liegende Wandbereiche können beim Ablängen des Nischen-Formkörpers gewissermaßen
als Maß oder Anschlag genommen werden, um den Nischen-Formkörper bündig mit der Wand
abzulängen. Das Ablängen kann beispielsweise mittels eines Messers erfolgen.
[0027] Gemäß Ausführungsformen ist in der Rückwand und/oder in der Seitenwand des Nischen-Formkörpers
eine Vertiefung oder eine Öffnung zur Aufnahme einer Beleuchtungseinheit ausgebildet.
Eine solche Vertiefung oder Öffnung kann ein Anbringen einer Beleuchtungseinheit in
der Wandnische vereinfachen. Die Öffnung oder Vertiefung kann bereits bei der Herstellung
des Nischen-Formkörpers ausgebildet werden, beispielsweise durch Aussparen der Öffnung
oder Vertiefung bei einem Gießen oder Schäumen des Nischen-Formkörpers. Die Öffnung
oder Vertiefung kann vor dem Positionieren des Nischen-Formkörpers in der Einbauposition
ausgebildet werden, beispielsweise durch Ausschneiden aus dem Nischen-Formkörper oder
durch Bohren, insbesondere mit einer Bohrkrone.
[0028] Der Nischen-Formkörper kann eine oder mehrere unvollständige Ausstanzungen oder Sollbruch-Stanzungen
umfassen, welche zum Herstellen einer Öffnung wahlweise ausgebrochen werden können.
Dies ermöglicht den flexiblen Einsatz des Nischen-Formkörpers wahlweise mit einer
Öffnung für eine Beleuchtungseinheit oder ohne eine Öffnung für eine Beleuchtungseinheit.
[0029] Der Nischen-Formkörper kann einen Kabelkanal aufweisen, welcher zumindest teilweise
in der Rückwand und/oder der Seitenwand ausgebildet ist. Der Kabelkanal kann in eine
Öffnung oder Vertiefung münden, insbesondere in eine Öffnung oder Vertiefung zur Aufnahme
einer Beleuchtungseinheit. Der Kabelkanal kann ein erstes Ende aufweisen, welches
in die Öffnung oder die Vertiefung mündet oder in den Nischen-Innenraum mündet. Der
Kabelkanal kann ein zweites Ende mit einer Versorgungsöffnung aufweisen. Durch die
Versorgungsöffnung können Kabel in den Kabelkanal geführt werden. Die Versorgungsöffnung
kann in einer Endfläche der Seitenwand ausgebildet sein, welche in die Öffnungsrichtung
des Nischen-Formkörpers weist.
[0030] Der Kabelkanal kann ein Leerrohr aufweisen. Das Leerrohr kann beispielsweise beim
Herstellen des Nischen-Formkörpers eingegossen oder eingeschäumt werden. Das Leerrohr
kann aus dem Nischen-Formkörper herausragen, was insbesondere ein Verbinden des Leerrohrs
mit einem in der Wand zu verlegenden anderen Leerrohr vereinfacht. Das Leerrohr kann
beispielsweise um zumindest 5 cm, oder um zumindest 10 cm, oder um zumindest 15 cm,
oder um zumindest 30 cm aus dem Nischen-Formkörper herausragen. Das Leerrohr kann
aus einer Endfläche der Seitenwand herausragen, welche in die Öffnungsrichtung des
Nischen-Formkörpers weist. Das Leerrohr kann aus einer Endfläche der Seitenwand herausragen,
welche die Eingriffsöffnung des Nischen-Formkörpers umläuft.
[0031] Der Nischen-Formkörper kann beispielsweise die Form einer Box aufweisen. Die Rückwand
des Nischen-Formkörpers kann beispielsweise quadratisch oder rechteckig ausgebildet
sein. Die Rückwand kann sich entlang einer zu der Rückwand parallelen ersten Richtung
um mindestens 20 cm, oder mindestens 30 cm, oder mindestens 40 cm, oder mindestens
50 cm, oder mindestens 60 cm, oder mindestens 70 cm, oder mindestens 80 cm, oder mindestens
90 cm, oder mindestens 1 m erstrecken. Die Rückwand kann sich entlang einer zu der
Rückwand parallel liegenden und zu der ersten Richtung senkrecht stehenden zweiten
Richtung um mindestens 20 cm, oder mindestens 30 cm, oder mindestens 40 cm, oder mindestens
50 cm, oder mindestens 60 cm, oder mindestens 70 cm, oder mindestens 80 cm, oder mindestens
90 cm, oder mindestens 1 m erstrecken.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung die Verwendung eines Nischen-Formkörpers
mit einer Eingriffsöffnung zum Herstellen einer Wandnische in einer Wand durch Einmauern
oder Eingießen des Nischen-Formkörpers beim Herstellen der Wand, insbesondere beim
Herstellen der Wand durch Mauern oder Betonieren.
[0033] Ein die Eingriffsöffnung definierender Öffnungsbereich des Nischen-Formkörpers kann
beim Einmauern oder Eingießen von der Wand vorstehen. Der Öffnungsbereich kann nach
dem Einmauern oder Eingießen des Formkörpers abgelängt werden, insbesondere bündig
mit der Wand.
[0034] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung einen Nischen-Formkörper zum Herstellen
einer Wandnische. Der Nischen-Formkörper umfasst eine Rückwand und eine sich von der
Rückwand in eine Öffnungsrichtung des Nischen-Formkörpers erstreckende Seitenwand.
Die Rückwand und die Seitenwand definieren einen Nischen-Innenraum, welcher durch
eine Eingriffsöffnung des Nischen-Formkörpers zugänglich ist.
[0035] Der Nischen-Formkörper kann dazu konfiguriert sein, in einer Einbauposition positioniert
zu werden bevor ein über dem in der Einbauposition befindlichen Nischen-Formkörper
liegender Bereich der Wand, insbesondere durch Mauern oder Betonieren, erstellt wird.
[0036] Der Nischen-Formkörper kann dazu konfiguriert sein, in einer Einbauposition positioniert
zu werden und in der Einbauposition in die Wand integriert zu werden. Der Nischen-Formkörper
kann dazu konfiguriert sein, erst nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers bei
einem Erstellen zumindest eines über dem Nischen-Formkörper liegenden Bereichs der
Wand, insbesondere durch Mauern oder Betonieren, in die Wand integriert zu werden.
[0037] Der Nischen-Formkörper kann ein vorgefertigtes Element sein.
[0038] Der Nischen-Formkörper kann ein Schaummaterial umfassen oder aus einem Schaummaterial
bestehen. Das Schaummaterial kann ein Hartschaummaterial sein. Beispielsweise kann
das Schaummaterial ein Polystyrol-Schaummaterial sein.
[0039] Der Nischen-Formkörper kann eine Putzträgeroberfläche aufweisen. Der Nischen-Formkörper
kann die Putzträgeroberfläche auf seiner Außenseite aufweisen. Der Nischen-Formkörper
kann die Putzträgeroberfläche zusätzlich oder alternativ zu einer Putzträgeroberfläche
auf seiner Außenseite auf seiner Innenseite aufweisen, welche den Nischen-Innenraum
definiert.
[0040] Der Nischen-Formkörper kann dazu konfiguriert sein, nach einem Integrieren des Nischen-Formkörpers
in die Wand abgelängt zu werden, insbesondere mittels eines Messers. Insbesondere
kann ein von der Rückwand wegweisender Endbereich der Seitenwand des Nischen-Formkörpers
ablängbar sein.
[0041] In der Rückwand und/oder in der Seitenwand des Nischen-Formkörpers kann eine Vertiefung
oder eine Öffnung zur Aufnahme einer Beleuchtungseinheit ausgebildet sein. Die Vertiefung
oder Öffnung kann zur Aufnahme einer Beleuchtungseinheit konfiguriert sein.
[0042] Der Nischen-Formkörper kann eine oder mehrere unvollständige Ausstanzungen oder Sollbruch-Stanzungen
umfassen, welche zum Herstellen einer Öffnung zur Aufnahme einer Beleuchtungseinheit
wahlweise ausgebrochen werden können. Dies ermöglicht den flexiblen Einsatz des Nischen-Formkörpers
wahlweise mit einer Öffnung für eine Beleuchtungseinheit oder ohne eine Öffnung für
eine Beleuchtungseinheit.
[0043] Der Nischen-Formkörper kann einen Kabelkanal aufweisen, welcher zumindest teilweise
in der Rückwand und/oder der Seitenwand ausgebildet ist. Der Kabelkanal kann in eine
Öffnung oder Vertiefung münden, insbesondere in eine Öffnung oder Vertiefung zur Aufnahme
einer Beleuchtungseinheit. Der Kabelkanal kann ein erstes Ende aufweisen, welches
in die Öffnung oder die Vertiefung mündet oder in den Nischen-Innenraum mündet. Der
Kabelkanal kann ein zweites Ende mit einer Versorgungsöffnung aufweisen. Durch die
Versorgungsöffnung können Kabel in den Kabelkanal geführt werden. Die Versorgungsöffnung
kann in einer Endfläche der Seitenwand ausgebildet sein, welche in die Öffnungsrichtung
des Nischen-Formkörpers weist.
[0044] Der Kabelkanal kann ein Leerrohr umfassen, welches zumindest teilweise in den Nischen-Formkörper
integriert ist. Der Kabelkanal kann beispielsweise durch Eingießen oder Einschäumen
des Leerrohrs beim Herstellen des Nischen-Formkörpers ausgebildet werden. Das Leerrohr
kann aus dem Nischen-Formkörper herausragen. Das Leerrohr kann beispielsweise um zumindest
5 cm, oder um zumindest 10 cm, oder um zumindest 15 cm, oder um zumindest 30 cm aus
dem Nischen-Formkörper herausragen. Das Leerrohr kann aus einer Endfläche der Seitenwand
herausragen, welche in die Öffnungsrichtung des Nischen-Formkörpers weist. Das Leerrohr
kann aus einer Endfläche der Seitenwand herausragen, welche die Eingriffsöffnung des
Nischen-Formkörpers umläuft.
[0045] Der Nischen-Formkörper kann beispielsweise die Form einer Box aufweisen. Die Rückwand
des Nischen-Formkörpers kann beispielsweise quadratisch oder rechteckig ausgebildet
sein. Die Rückwand kann sich entlang einer zu der Rückwand parallelen ersten Richtung
um mindestens 20 cm, oder mindestens 30 cm, oder mindestens 40 cm, oder mindestens
50 cm, oder mindestens 60 cm, oder mindestens 70 cm, oder mindestens 80 cm, oder mindestens
90 cm, oder mindestens 1 m erstrecken. Die Rückwand kann sich entlang einer zu der
Rückwand parallel liegenden und zu der ersten Richtung senkrecht stehenden zweiten
Richtung um mindestens 20 cm, oder mindestens 30 cm, oder mindestens 40 cm, oder mindestens
50 cm, oder mindestens 60 cm, oder mindestens 70 cm, oder mindestens 80 cm, oder mindestens
90 cm, oder mindestens 1 m erstrecken.
[0046] Die erfindungsgemäße Verwendung eines Nischen-Formkörpers kann gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren zum Herstellen einer Wand mit einer Wandnische durchgeführt werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Wand mit einer Wandnische kann die
erfindungsgemäße Verwendung eines Nischen-Formkörpers umfassen. Das erfindungsgemäße
Verfahren und die Erfindungsgemäße Verwendung können mit dem erfindungsgemäßen Nischen-Formkörper
durchgeführt werden. Der erfindungsgemäße Nischen-Formkörper kann zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet, ausgelegt und/oder konfiguriert sein. In
Bezug auf eines von dem Verfahren, der Verwendung und dem Nischen-Formkörper beschriebene
Merkmale und Erläuterungen lassen sich auf alle weiteren von dem Verfahren, der Verwendung
und den Nischen-Formkörper übertragen.
[0047] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf
die Figuren weiter erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht eines Nischen-Formkörpers gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 2 eine schematische Perspektivansicht einer Wand mit einer unter Verwendung eines
Nischen-Formkörpers hergestellten Wandnische gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 3 eine schematische Perspektivansicht einer Schalung mit einem darin eingesetzten
Nischen-Formkörper gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 4 schematische Front- und Schnittansichten nach dem Erstellen eines Grundteils
einer Wand gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 5 die Ansicht aus Fig. 4 nachdem der Nischen-Formkörper in der Einbauposition
positioniert wurde;
Fig. 6 die Ansicht aus Fig. 5 nachdem die Wand fertig gemauert wurde;
Fig 7A eine schematische Schnittansicht durch eine gemauerte Wand mit einem in die
Wand integrierten Nischen-Formkörper gemäß einer Ausführungsform nach dem Mauern der
Wand;
Fig. 7B die Ansicht aus Fig. 7A, nach dem Aufbringen einer Putzschicht; und
Fig. 7C die Ansicht aus Fig. 7B nach dem Ablängen des Nischen-Formkörpers und einem
Verfliesen der Wand und der Wandnische.
[0048] Fig. 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Nischen-Formkörpers 1 gemäß
einer Ausführungsform. Der Nischen-Formkörper 1 umfasst eine Rückwand 3 und eine Seitenwand
5. Die Rückwand 3 und die Seitenwand 5 definieren gemeinsam einen Nischen-Innenraum
7. Der Nischen-Innenraum 7 ist durch eine Eingriffsöffnung 9 zugänglich. Die Eingriffsöffnung
9 liegt bezüglich einer Öffnungsrichtung 11 des Nischen-Formkörpers 1 der Rückwand
3 gegenüber. Die Seitenwand 5 erstreckt sich bezüglich der Öffnungsrichtung 11 des
Nischen-Formkörpers 1 von der Rückwand 3 weg. Ein von der Rückwand 3 weg zeigendes
Ende der Seitenwand 5 definiert die Eingriffsöffnung 9. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Nischen-Formkörper 1 in der Form einer Box mit einer offenen Seite ausgebildet.
In der dargestellten Ausführungsform ist der Nischen-Formkörper 1 quaderförmig, insbesondere
würfelförmig. Es sind aber auch andere Formen denkbar. Die Rückwand 3 und die Seitenwand
5 des Nischen-Formkörpers 1 sind vorzugsweise aus einem Schaummaterial ausgebildet.
Der Nischen-Formkörper 1 weist eine Putzträgeroberfläche auf.
[0049] Wie nachfolgend erläutert, wird der Nischen-Formkörper 1 beim Herstellen einer Wand
13 in die Wand 13 integriert, so dass der Nischen-Innenraum 7 eine Wandnische 15 in
der Wand 13 bildet. Wie in Fig. 2 dargestellt, bilden die Rückwand 3 und die Seitenwand
5 des Nischen-Formkörpers 1 im fertiggestellten Zustand der Wand 13 die Innenwände
der Wandnische 15. Im fertiggestellten Zustand der Wand 13 verläuft die Öffnungsrichtung
11 des Nischen-Formkörpers 1 parallel zu einer Wandstärkenrichtung, welche zu einer
vertikalen Erstreckungsrichtung 17 der Wand 13 und zu einer horizontalen Längserstreckungsrichtung
19 der Wand 13 senkrecht steht. Eine vor der Wand 13 stehende Person kann entgegen
der Öffnungsrichtung 11 durch die Eingriffsöffnung 9 in den Nischen-Innenraum 7 greifen.
Die Wandnische 15 ist vorzugsweise zum Aufnehmen von dekorativen Gegenständen oder
Gebrauchsgegenständen, wie beispielsweise Blumenvasen oder Körperpflegeprodukten,
dimensioniert.
[0050] Eine Größe der Wandnische 15 ergibt sich aus einer Größe des verwendeten Nischen-Formkörpers
1. Um ausreichend Stauraum in der Wandnische 5 zu haben und eine einfache Zugänglichkeit
zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn ein Nischen-Formkörper 1 ausreichender
Größe verwendet wird. Vorzugsweise weist die in den Nischen-Innenraum 7 gerichtete
Oberfläche der Rückwand 3 des Nischen-Formkörpers 1 einen Flächeninhalt von zumindest
500 Quadratzentimeter, oder zumindest 800 Quadratzentimeter, oder zumindest 1000 Quadratzentimeter,
oder zumindest 1500 Quadratzentimeter, oder zumindest 2000 Quadratzentimeter auf.
Eine Erstreckung des Nischen-Formkörpers 1 in einer ersten Richtung, welche vorzugsweise
der Längserstreckungsrichtung 19 der Wand 13 entspricht, kann zumindest 30 cm oder
zumindest 50 cm oder zumindest 100 cm aufweisen. Eine Erstreckung des Nischen-Formkörpers
1 in einer zu der ersten Richtung senkrechten zweiten Richtung, welche vorzugsweise
der vertikalen Erstreckungsrichtung 17 der Wand 13 entspricht, kann zumindest 10 cm,
oder zumindest 15 cm, oder zumindest 20 cm, oder zumindest 25 cm, oder zumindest 30
cm betragen. Vorteilhafterweise werden Nischen-Formkörper 1 unterschiedlicher Größen
vorgehalten, um unterschiedlich dimensionierte Wandnischen 15 ausbilden zu können.
[0051] Fig. 3 zeigt wie der Nischen-Formkörper 1 in die Wand 13 integriert werden kann,
wenn es sich um eine betonierte Wand 13 handelt. Der Nischen-Formkörper 1 wird in
einer gewünschten Einbauposition in einer Schalung 21 zum Betonieren der Wand 13 positioniert.
In Fig. 3 ist der Nischen-Formkörper 1 in der Einbauposition in gestrichelten Linien
zwischen zwei Schalungsteilen 23 dargestellt.
[0052] Der Nischen-Formkörper 1 kann in der Einbauposition in der Schalung 21 befestigt
werden, beispielsweise durch Annageln an die Schalung 21.
[0053] Der Nischen-Formkörper 1 kann nach oder während eines Aufbaus der Schalung 21 in
der Einbauposition in der Schalung 21 positioniert und/oder befestigt werden. Das
Positionieren und/oder Befestigen des Nischen-Formkörpers 1 in der Einbauposition
in der Schalung 21 kann vor Beginn des Betonierens der Wand 13 erfolgen. Nachdem der
Nischen-Formkörper 1 in der Einbauposition in der Schalung 21 positioniert und/oder
befestigt wurde, kann die Wand 13 durch Ausgießen der Schalung 21 mit Beton um den
Nischen-Formkörper 1 herum erstellt werden. Der Nischen-Formkörper 1 kann sozusagen
beim Betonieren der Wand 13 eingegossen werden, insbesondere vollumfänglich um eine
die Öffnungsrichtung 11 des Nischen-Formkörpers 1 umlaufende Umfangsrichtung des Nischen-Formkörpers
1 herum. Beim Eingießen des Nischen-Formkörpers 1 kann der Nischen-Formkörper 1 fest
in die Wand 13 integriert werden.
[0054] Um ein Positionieren des Nischen-Formkörper 1 in der Einbauposition zu erleichtern,
kann zunächst in der Schalung 21 ein Grundteil der Wand 13 bis zu einer gewissen Höhe
betoniert werden. Anschließend kann der Nischen-Formkörper 1 auf den Grundteil gestellt
und somit in der Einbauposition positioniert werden. Nachfolgend kann die Schalung
21 zum Fertigstellen der Wand 13 und dem Eingießen des Nischen-Formkörpers 1 weiter
gefüllt werden.
[0055] Die Abfolge der Fig. 4 bis 6 zeigt das Integrieren des Nischen-Formkörpers 1 in eine
gemauerte Wand 13. Der jeweils linke Teil der Fig. 4 bis 6 zeigt eine Frontalansicht
der Wand 13 (in Blickrichtung entgegen der Öffnungsrichtung 11 des Nischen-Formkörpers
1, wenn sich der Nischen-Formkörper 1 in der Einbauposition befindet) und der jeweils
rechte Teil der Fig. 4 bis 6 zeigt eine Schnittansicht durch die Wand 13 mit einer
Schnittebene senkrecht zu der horizontalen Längserstreckungsrichtung 19 der Wand 13
im Bereich des Nischen-Formkörpers 1.
[0056] In der dargestellten Ausführungsform wird, wie in Fig. 4 gezeigt, zunächst ein Grundteil
25 der Wand 13 gemauert. Die Wand 13 kann aus Ziegeln durch Verbinden der Ziegel mit
Mörtel oder Kleber gemauert werden. Nach dem Mauern der Wand 13 bis zu einer Einbauhöhe
27 stellt eine nach oben gerichtete Fläche des Grundteils 25 der Wand 13 eine Aufnahmefläche
29 bereit.
[0057] Auf die Aufnahmefläche 29 wird eine Haftschicht aufgebracht. Vorzugsweise wird die
Haftschicht aus demselben Material erstellt, welches zum Verbinden der Ziegel der
Wand 13 verwendet wird, also beispielsweise Mörtel oder Kleber. Wie in Fig. 5 dargestellt,
wird nach dem Aufbringen der Haftschicht der Nischen-Formkörper 1 in seine Einbauposition
auf der Aufnahmefläche 29 des Grundteils 25 der Wand 13 positioniert. Wie in dem rechten
Teil der Fig.
[0058] 5 dargestellt, kann der Nischen-Formkörper 1 in der Einbauposition entlang der Öffnungsrichtung
11 von der Wand 13 vorstehen. Alternativ kann der Nischen-Formkörper 1 bündig mit
der Wand 13 positioniert werden. Je nachdem, ob und wie weit der Nischen-Formkörper
1 von der Wand 13 vorsteht, ergibt sich später eine andere Tiefe der Wandnische 15.
Die Tiefe der Wandnische 15 lässt sich also beim Positionieren des Nischen-Formkörpers
1 einfach anpassen.
[0059] Wie in Fig. 6 dargestellt, wird nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers 1
in der Einbauposition die Wand 13 um den Nischen-Formkörper 1 herum weiter gemauert.
Insbesondere werden seitlich neben dem Nischen-Formkörper 1 liegende Bereiche der
Wand 13 und ein über dem Nischen-Formkörper 1 liegender Bereich der Wand 13 gemauert.
Hierbei kann mit dem zum Verbinden der Ziegel verwendeten Material, insbesondere mit
Mörtel oder Kleber, eine Verbindung mit dem Nischen-Formkörper 1 hergestellt werden.
Aus statischen Gründen kann direkt oberhalb des Nischen-Formkörper 1 ein Sturz 31
eingemauert werden, welcher durch über dem Nischen-Formkörper 1 liegende Mauerabschnitte
ausgeübte Kräfte aufnimmt. Wie im rechten Teil von Fig. 6 dargestellt, kann beim Erstellen
der Mauer 13 um den Nischen-Formkörper 1 herum auch ein Bereich hinter dem Nischen-Formkörper
1 ausgemauert werden.
[0060] Wie durch die gestrichelte Linie 33 in Fig. 6 dargestellt, kann ein eventuell vorhandener
Überstand des Nischen-Formkörpers 1 nach dem Erstellen der Wand 13 abgelängt werden,
insbesondere bündig mit der Wand 13. Dies kann durch einfaches Abschneiden mit einem
Messer oder einer Säge erfolgen.
[0061] Durch das Verwenden des Nischen-Formkörpers 1 lässt sich mit geringem Aufwand eine
dimensionsgenaue und sauber ausgeführte Wandnische 15 erstellen. In nachfolgenden
Bearbeitungsgängen kann die Wandnische 15 beispielsweise zusammen mit der Wand 13
verputzt werden und/oder innen ausgefliest werden.
[0062] Die Fig. 7A bis 7C zeigen wie die Wand 13 nach dem Integrieren des Nischen-Formkörpers
1 weiterbearbeitet werden kann. Die Fig. 7A bis 7C zeigen jeweils eine Schnittansicht
durch die Wand 13 mit einer Schnittebene senkrecht zu der horizontalen Längserstreckungsrichtung
19 der Wand 13 im Bereich des Nischen-Formkörpers 1. Die Fig. 7A bis 7C zeigen zeitlich
nacheinander liegende Zustände.
[0063] Der in Fig. 7A dargestellte Zustand entspricht dem in Fig. 6 dargestellten Bearbeitungsstand,
wobei der Nischen-Formkörper 1 noch nicht abgelängt wurde. Im Gegensatz zu der in
Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist in der Ausführungsform gemäß Fig. 7A die
Rückwand 3 des Nischen-Formkörpers 1 bündig mit der Wand 13 in die Wand 13 integriert.
[0064] Von dem in Fig. 7A dargestellten Zustand ausgehend kann die Wand 13 verputzt werden.
Zunächst kann hierzu zumindest bereichsweise eine Haftschicht 40a aufgebracht werden,
die eine Haftung der Putzschicht 40 verbessert. In der dargestellten Ausführungsform
wurde die Haftschicht 40a in einem Bereich aufgebracht, welcher einen Abschnitt umfasst,
in welchem eine Oberfläche der Wand 13 von der Rückwand 3 des Nischen-Formkörpers
1 gebildet wird, um eine Haftung des Putzschicht 40 zu verbessern und eine Rissbildung
zu vermeiden. Vorzugsweise erstreckt sich die Haftschicht 40a, insbesondere nach allen
Seiten hin, über den Abschnitt hinaus, in welchem die Oberfläche der Wand 13 von der
Rückwand 3 des Nischen-Formkörpers 1 gebildet wird. Die Haftschicht 40a kann beispielsweise
einen Haftputz oder einen Klebeputz und ein Gewebe umfassen. Nach dem Aufbringen der
Haftschicht 40a kann die Wand 13 durch Aufbringen einer Putzschicht 40 verputzt werden.
[0065] Nach dem Verputzen der Wand 13 kann der Nischen-Formkörper 1 bündig mit der verputzten
Wand 13 abgelängt werden. Wie in Fig. 7C gezeigt, kann die Wand 13 anschließend durch
das Aufbringen von Fliesen 42 verfliest werden. Insbesondere kann ein Inneres der
Wandnische 15 verfliest werden.
[0066] Es ist alternativ möglich, den Nischen-Formkörper 1 bereits vor dem Aufbringen der
Putzschicht 40 abzulängen, insbesondere bündig mit der Wand 13. Es ist alternativ
möglich, das Innere der Wandnische zu verputzen.
[0067] In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform weist der Nischen-Formkörper 1 eine
Öffnung 35 und eine Vertiefung 37 in der Seitenwand 5 auf. Die Öffnung 35 und/oder
die Vertiefung 37 könnten alternativ in der Rückwand 3 des Nischen-Formkörpers 1 ausgebildet
sein. Es könnten auch mehrere Öffnungen 35 und/oder Vertiefungen 37 vorgesehen sein.
Es könnten lediglich eine oder mehrere Öffnungen 35 vorgesehen sein, aber keine Vertiefung.
Es könnten lediglich eine oder mehrere Vertiefungen 37 vorgesehen sein, aber keine
Öffnung 35. Die Öffnung 35 und die Vertiefung 37 sind zur Aufnahme einer Beleuchtungseinheit
ausgebildet. Die Beleuchtungseinheit kann beispielsweise eine oder mehrere LEDs umfassen.
Die Öffnung 35 und/oder die Vertiefung 37 können bereits bei der Herstellung des Nischen-Formkörpers
1 ausgebildet werden, beispielsweise durch Wahl einer geeigneten Form zum Gießen oder
Schäumen des Nischen-Formkörpers 1. Es könnten ein oder mehrere Soll-Stanzungen in
der Seitenwand 5 oder der Rückwand 3 des Nischen-Formkörpers 1 ausgebildet sein. Durch
Herausbrechen der Soll-Stanzung könnte nach Bedarf eine Öffnung 35 hergestellt werden.
[0068] Um ein Anschließen einer in der Öffnung 35 oder der Vertiefung 37 vorzusehenden Beleuchtungseinheit
zu erleichtern, insbesondere auch nach dem Erstellen der Wand 13, weist der Nischen-Formkörper
1 vorzugsweise Kabelkanäle 39 auf. Die Kabelkanäle 39 können in der Seitenwand 5 und/oder
in der Rückwand 3 des Nischen-Formkörpers 1 verlaufen. Durch die Kabelkanäle 39 können
Versorgungsleitungen, insbesondere in Form von Kabeln oder Drähten, zu in der Öffnung
35 oder der Vertiefung 37 anzubringenden Beleuchtungseinheiten geführt werden. Die
Kabelkanäle 39 lassen sich beispielsweise durch Eingießen oder Einschäumen von Leerrohren
43 beim Herstellen des Nischen-Formkörpers 1 herstellen. Die Leerrohre 43 können kann
aus dem Nischen-Formkörper 1 herausragen, um mit in der Wand 13 zu verlegenden Leerrohren
verbunden zu werden. In der dargestellten Ausführungsform ragen die Leerrohre 43 aus
einer in die Öffnungsrichtung 11 weisenden Endfläche 45 der Seitenwand 5. Somit sind
die Kabelkanäle 39 auch nach dem Erstellen der Mauer 13 zugänglich.
1. Verfahren zum Herstellen einer Wand (13) mit einer Wandnische (15), umfassend:
Bereitstellen eines Nischen-Formkörpers (1), welcher eine Rückwand (3) und eine sich
von der Rückwand (3) in eine Öffnungsrichtung (11) des Nischen-Formkörpers (1) erstreckende
Seitenwand (5) umfasst, wobei die Rückwand (3) und die Seitenwand (5) einen Nischen-Innenraum
(7) definieren, welcher durch eine Eingriffsöffnung (9) des Nischen-Formkörpers (1)
zugänglich ist;
Positionieren des Nischen-Formkörpers (1) in einer Einbauposition; und
Mauern oder Betonieren der Wand (13), wobei zumindest ein über dem Nischen-Formkörper
(1) liegender Bereich der Wand (13) erst nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers
(1) in der Einbauposition erstellt wird und dabei der Nischen-Formkörper (1) in der
Einbauposition in die Wand (13) integriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei bezüglich einer horizontalen Erstreckungsrichtung
(19) der Wand (13) neben dem Nischen-Formkörper (1) liegende Bereiche der Wand (13)
und/oder ein unter dem Nischen-Formkörper (1) liegender Bereich der Wand (13) erst
nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers (1) in der Einbauposition erstellt
werden und dabei der Nischen-Formkörper (1) in der Einbauposition in die Wand (13)
integriert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein bezüglich einer zu einer horizontalen
Erstreckungsrichtung (19) der Wand senkrechten Wandstärkenrichtung hinter dem Nischen-Formkörper
(1) liegender Bereich der Wand (13) erst nach dem Positionieren des Nischen-Formkörpers
(1) in der Einbauposition erstellt wird und dabei der Nischen-Formkörper (1) in der
Einbauposition in die Wand (13) integriert wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei vor dem Positionieren des
Nischen-Formkörpers (1) in der Einbauposition ein Grundteil (25) der Wand (13) bis
zu einer Einbauhöhe (27) erstellt wird, dann der Nischen-Formkörper (1) in der Einbauposition
auf einer Aufnahmefläche (29) des Grundteils (25) der Wand (13) positioniert wird,
und dann die Wand (13) um den Nischen-Formkörper (1) herum von der Einbauhöhe (27)
nach oben weiter erstellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Positionieren des Nischen-Formkörpers
(1) in der Einbauposition das Positionieren des Nischen-Formkörpers (1) in einer Schalung
(21) für die Wand (13) umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Nischen-Formkörper (1)
beim Erstellen der Wand (13) eingemauert oder einbetoniert wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehen Ansprüche, wobei der Nischen-Formkörper (1) ein
Schaummaterial umfasst, insbesondere ein Hartschaummaterial.
8. Verfahren nach einem der vorangehen Ansprüche, wobei ein die Eingriffsöffnung (9)
definierender Teil der Seitenwand (5) des Nischen-Formkörpers (1) in der Einbauposition
von der Wand (13) vorsteht.
9. Verfahren nach einem der vorangehen Ansprüche, zudem umfassend ein Ablängen eines
von der Wand vorstehenden Teils des Nischen-Formkörpers (1), insbesondere der Seitenwand
(5) des Nischen-Formkörpers (1), nach dem Erstellen der Wand (13).
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in der Rückwand (3) oder der
Seitenwand (5) eine Öffnung (35) oder eine Vertiefung (37) zur Aufnahme einer Beleuchtungseinheit
ausgebildet ist.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Formkörper (1) einen Kabelkanal
(39) aufweist, welcher zumindest teilweise in der Rückwand (3) oder in der Seitenwand
(5) ausgebildet ist, wobei der Kabelkanal (39) insbesondere ein Leerrohr (43) umfasst.
12. Verwendung eines Nischen-Formkörpers (1) mit einer Eingriffsöffnung (9) zum Herstellen
einer Wandnische (15) in einer Wand (13) durch Einmauern oder Eingießen des Nischen-Formkörpers
(1) beim Herstellen der Wand (13).
13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei ein die Eingriffsöffnung (9) definierender Öffnungsbereich
des Formkörpers (1) beim Einmauern oder Eingießen von der Wand (13) vorsteht und der
Öffnungsbereich nach dem Einmauern oder Eingießen des Formkörpers (1) abgelängt wird,
insbesondere bündig mit der Wand (13).
14. Nischen-Formkörper (1) zum Herstellen einer Wandnische (15), umfassend:
eine Rückwand (3); und
eine sich von der Rückwand (3) in eine Öffnungsrichtung (11) des Nischen-Formkörpers
(1) erstreckende Seitenwand (5);
wobei die Rückwand (3) und die Seitenwand (5) einen Nischen-Innenraum (7) definieren,
welcher durch eine Eingriffsöffnung (9) des Nischen-Formkörpers (1) zugänglich ist;
und
wobei der Nischen-Formkörper dazu konfiguriert ist, in einer Einbauposition positioniert
zu werden bevor ein über dem in der Einbauposition befindlichen Nischen-Formkörper
liegender Bereich der Wand, insbesondere durch Mauern oder Betonieren, erstellt wird.
15. Nischen-Formkörper (1) nach Anspruch 14, wobei der Nischen-Formkörper (1) einen Kabelkanal
(39) aufweist, welcher zumindest teilweise in der Rückwand (3) und/oder der Seitenwand
(5) ausgebildet ist, wobei der Kabelkanal vorzugsweise ein Leerrohr (43) umfasst welches
aus dem Nischen-Formkörper (1) herausragt.