[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes
eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät.
[0002] In der Regel fällt bei einem Verbrennungsprozess (beispielsweise von Erdgas oder
Wasserstoff) in einem Heizgerät Kondensat an. Das sich in einer Brennkammer des Heizgerätes
sammelnde Kondensat wird nach dem Stand der Technik durch einen Kondensatablauf, häufig
einen Siphon umfassend, aus der Brennkammer und dem Heizgerät einem Abfluss zugeführt.
[0003] Nachteilig kann ein blockierter Ablauf bzw. Siphon zu erheblichen Problemen führen.
So kann das Kondensat bei einer Blockade des Abflusses in der Brennkammer ansteigen
und gegebenenfalls in den Brenner oder ggf. auch weiter in die Gaszufuhr fließen.
Dadurch kann das Heizgerät erheblichen Schaden nehmen und eine aufwendige Reparatur
erfordern.
[0004] Bei Geräten mit einer ionisationsstrombasierten Flammenerkennung kann die lonisationselektrode
unterhalb des Brenners angeordnet sein. Bei einem blockierten Kondensatablauf könnte
sich das Kondensat lediglich bis zur Höhe der lonisationselektrode sammeln, weil bei
Kontakt der lonisationselektrode mit dem Kondensat der lonisationsstrom abbricht und
das Heizgerät aufgrund fehlender Flammenerkennung abschaltet. Eine derartige Lösung
wird beispielsweise in der
EP 3 081 861 A1 beschrieben. Nachteilig kann diese Lösung jedoch bei wasserstoffbetriebenen Heizgeräten
nicht eingesetzt werden, weil eine Wasserstoffflamme nicht ausreichend elektrische
Ladungsträger freisetzt, um einen lonisationsstrom zu erfassen und somit auch ein
Zusammenbrechen des lonisationsstromes aufgrund eines Masseschlusses der lonisationselektrode
durch einen gestiegenen Kondensatspiegel nicht erkennbar ist.
[0005] In der
GB 2187 829A wird zur Verhinderung einer Blockade eines Ablaufs eines Heizgerätes vorgeschlagen,
im Heizgerät entstehendes Kondensat in einem Behältnis zu sammeln und anschließend
das gesamte Behältnis über den Ablauf zu entleeren. Hierdurch soll das Risiko einer
Blockade des Ablaufs gemindert werden.
[0006] GB 249 7140 A schlägt vor, in einem Abflussrohr des Kondensats ein Anschlussstück mit einem Schalter
vorzusehen, der von abfließendem Kondensat innerhalb des Abflussrohres aktivierbar
ist. Durch Kommunikationsmittel kann der Schalter einen weiteren Schalter dazu veranlassen,
das Heizgerät abzuschalten.
[0007] Nachteilig an diesen Lösungen ist insbesondere deren Komplexität, die neben einer
erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit auch erhöhte Kosten für Herstellung und Montage
mit sich bringt.
[0008] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines
Heizgerätes vorzuschlagen, das die geschilderten Probleme des Standes der Technik
zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll das Verfahren eine sehr einfache
und sichere Möglichkeit schaffen, die Blockade eines (Kondensat-)Ablaufs zu erkennen
und Folgeschäden zu verhindern.
[0009] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich
erhöhen, nur geringe bauliche Veränderungen an einem Heizgerät erfordern und eine
einfache Integration in einen bestehenden Produktionsprozess oder auch eine einfache
Nachrüstung an bestehenden Anlagen ermöglichen.
[0010] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0011] Hierzu trägt ein Verfahren zum Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes eines
Heizgerätes bei, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- a) Erfassen eines Betriebsparameters (des Heizgeräts oder eines zugehörigen Bauteils),
der einen Rückschluss auf eine (elektrische) Spannungsamplitude an einer lonisationselektrode
einer Flammenerkennung ermöglicht,
- b) Vergleichen des in Schritt a) erfassten Betriebsparameters mit einem (vorgegebenen)
Grenzwert,
- c) Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes (aus dem Vergleich in Schritt b)).
[0012] Die Schritte a), b) und c) können bei einem regulären Verfahrensablauf zumindest
einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden.
[0013] Die Erfindung kann insbesondere einer automatischen Erkennung eines blockierten Kondensatablaufs
eines Heizgerätes dienen. Eine Blockade des Ablaufs hätte zur Folge, dass Kondensat
aus der Brennkammer des Heizgerätes nicht mehr abfließen kann und sich in der Brennkammer
sammelt, was zu erheblichen Schäden des Heizgerätes führen kann. Die Erfindung basiert
hierbei insbesondere auf der Idee, einen blockierten Kondensatablauf und damit verbundenen
Kontakt einer lonisationselektrode mit dem Kondensat über einen Betriebsparameter,
der einen (unmittelbaren) Rückschluss auf die Spannungsamplitude einer ionisationsbasierten
Flammenerkennung ermöglicht, zu erkennen.
[0014] Grundsätzlich ist ein hier vorgeschlagenes Verfahren in einem beliebigen Heizgerät
einsetzbar, bei deren Betrieb in erheblichem Umfang Kondensat entstehen kann. Das
Heizgerät kann als primäres oder sekundäres (redundantes) System eine ionisationsstrombasierte
Flammenerkennung aufweisen, mittels derer ein hier beschriebenes Verfahren durchführbar
ist. Heizgeräte, die Wasserstoff als Brennstoff nutzen, weisen ggf. eine Flammenerkennung
basierend auf der UV(ultaviolett)-Strahlung der Flamme als primäres System auf und
können zusätzlich ein redundantes ionisationsstrombasiertes System aufweisen, welches
zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens nutzbar sein kann. Hierfür
kann das Heizgerät eine Einrichtung zur ionisationsstrombasierten Flammenerkennung
aufweisen, umfassend eine lonisationselektrode, die in oder in unmittelbarer Nähe
einer Flamme des Heizgerätes positioniert sein kann. Die Einrichtung zur ionisationsstrombasierten
Flammenerkennung kann zudem eine (elektrische) Schaltung mit einem Transformator,
der der lonisationselektrode eine Wechselspannung zur Verfügung stellen kann, und
einen Regelkreis, der die Spannungsamplitude dieser Wechselspannung regeln kann, umfassen.
[0015] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, welches dazu
eingerichtet ist, einen gasförmigen Brennstoff, wie Erdgas oder insbesondere Wasserstoff,
unter Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen, um Wärme beispielsweise für einen Heizkreislauf
und/oder eine Warmwasserversorgung bereitzustellen. Das Heizgerät weist in der Regel
zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung (wie ein Gebläse) auf, die ein
Gemisch von Brennstoff (insbesondere ein Brenngas) und Verbrennungsluft durch einen
Gemischkanal des Heizgerätes zum Brenner fördert. Anschließend kann das durch die
Verbrennung entstehende Abgas durch ein Abgasrohr des Heizgerätes zu einer Abgasanlage
geführt werden. Zudem weist das Heizgerät einen Abfluss für bei der Verbrennung entstehendes
(flüssiges) Kondensat auf. Der Abfluss kann einen Siphon umfassen. Über den Abfluss
und/oder den Siphon kann das Kondensat zu einer geeigneten Stelle, beispielsweise
einem Abwasserkanal, geleitet werden.
[0016] Der Ablauf wird in der Regel am (geodätisch) tiefsten Punkt der Brennkammer (in der
Betriebsposition) angeordnet, um das möglichst vollständige Abfließen des Kondensats
zu gewährleisten. Häufig umfasst der Abfluss einen Siphon, also einen U-förmigen Bereich,
der den Abfluss gasdicht verschließt, wodurch ein Eintreten von Fremdluft in die Brennkammer
verhindert werden kann. Eine Blockade des Abflusses wird häufig durch den bzw. in
dem Siphon verursacht. Dabei kann eine Blockade des Abflusses ein vollständiges Verschließen
desselben zur Folge haben, oder auch eine derart geminderte Abflussgeschwindigkeit,
dass das Kondensat nicht ausreichend schnell abfließen kann und sich in der Brennkammer
sammelt. Unter einer "Blockade" wird hier also insbesondere verstanden, dass das Kondensat
nicht oder in nur unzureichendem Umfang abfließen kann.
[0017] Gemäß einem Schritt a) erfolgt das (bevorzugt messtechnische und/oder automatische)
Erfassen eines Betriebsparameters des Heizgerätes oder eines Teils des Heizgerätes,
der einen Rückschluss auf eine Spannungsamplitude einer lonisationselektrode der Flammenerkennung
ermöglicht. Ein Erfassen des Betriebsparameters, der einen Rückschluss auf die Spannungsamplitude
einer lonisationselektrode einer Flammenerkennung ermöglicht, kann beispielsweise
mittels einer Messung der Spannungsamplitude erfolgen. In vorteilhafter Weise kann
insbesondere eine Stellgröße der Regelung zur Konstanthaltung der an der Ionisationselektrode
anliegenden Spannung direkt aus der Spannungsregelung erfasst werden. Häufig wird
die Stellgröße ein PWM(Pulsweitenmoduliertes-) Signal sein. Somit ist besonders vorteilhaft
eine bekannte Einrichtung zur ionisationsstrombasierten Flammenerkennung für ein hier
vorgestelltes Verfahren einsetzbar.
[0018] Gemäß einem Schritt b) erfolgt ein Vergleichen des in Schritt a) erfassten Betriebsparameters
mit einem Grenzwert. Der Grenzwert kann hierbei einen Schwellwert repräsentieren,
unter- oder oberhalb dessen mit Sicherheit auf einen Kontakt der lonisationselektrode
mit Kondensat und einem damit verbundenen (elektrischen) Masseschluss bzw. einer leitfähigen
Verbindung zwischen Elektrode und dem Referenzpotential (typischerweise der Gerätemasse)
auszugehen ist. Der Grenzwert kann insbesondere mit Blick auf das Heizgerät und/oder
dessen Umgebung und/oder dessen Brennstoffgemischs bzw. den Verbrennungsprozess ausgewählt
sein. Es ist möglich, dass der Grenzwert fest vorgegeben ist, er kann ggf. auch, z.
B. hinsichtlich relevanter Parameter der aktuellen Verbrennung und/oder Umgebungsbedingungen
automatisch, variabel bestimmbar und vorgebbar sein.
[0019] Gemäß einem Schritt c) kann aus dem Vergleich aus Schritt b) eines blockierten Kondensatablaufes
erkannt werden, insbesondere bei einem Erreichen, Unterschreiten oder Überschreiten
des Grenzwertes. Beispielsweise wenn es sich bei dem in Schritt a) erfassten Betriebsparameter
um eine Stellgröße der Regelung zur Konstanthaltung der an der Ionisationselektrode
anliegenden Spannung handelt, kann in Schritt c) ein blockierter Kondensatablauf erkannt
werden, wenn die Stellgröße einen Grenzwert erreicht bzw. übersteigt. Wenn es sich
bei dem Betriebsparameter um die (ungeregelte) Spannung der lonisationselektrode handelt,
kann ein Erreichen oder Unterschreiten eines Grenzwertes einen blockierten Kondensatablauf
anzeigen. Somit ist der Grenzwert anhand des Verhaltes des in Schritt a) erfassten
Betriebsparameters bei Kontakt der lonisationselektrode mit Kondensat, beispielsweise
anhand von Versuchen an einem Referenzheizgerät, ermittelbar. Der Grenzwert kann auf
einem Speicher hinterlegt werden, insbesondere auf einem Speicher eines Regel- und
Steuergerätes des Heizgerätes.
[0020] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in einem Schritt d) das Heizgerät (automatisiert)
abgeschaltet werden, wenn ein blockierter Ablauf bei dem Heizgerät festgestellt wird
(Schritt c)). Das kann insbesondere den automatischen Stopp des Brenners des Heizgeräts
zur Folge haben.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann bei Erkennen eines blockierten
Kondensatablaufs gemäß Schritt c) das Heizgerät in einem Schritt e) eine Information
über den blockierten Kondensatablauf bereitstellen oder versenden. Vorteilhaft kann
das Heizgerät so automatisiert einen Betreiber, Nutzer oder einen Fachbetrieb über
den blockierten Kondensatablauf und gegebenenfalls eine Abschaltung des Heizgerätes
(Schritt d)) informieren. Besonders vorteilhaft kann das Bereitstellen oder Versenden
der Information über ein Netzwerk, insbesondere dem Internet, erfolgen. Beispielsweise
könnte das Heizgerät automatisiert nach einem Erkennen eines blockierten Kondensatablaufs
des Heizgerätes gemäß Schritt c) eine Information hierüber an einen ausgewählten Fachbetrieb
senden, der einen Wartungstermin zur Beseitigung des blockierten Ablaufs planen und
durchführen kann.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Betriebsparameter in Schritt a)
über eine kombinierte Zünd- und lonisationselektrode erfasst werden.
[0023] Das Verfahren ist geeignet für ein gasbetriebenes Heizgerät, das insbesondere Wasserstoff
oder Erdgas als Brennstoff nutzt.
[0024] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen
veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
[0025] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren
Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
[0026] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät
vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens.
Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw.
über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das
auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
Zudem können auf einem Speicher des Regel- und Steuergeräts auch eine oder mehrere
Grenzwerte zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens hinterlegt sein.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät mit einem hier vorgestellten Regel-
und Steuergerät vorgeschlagen. Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein
Gasheizgerät mit einem Gasbrenner und einer Fördereinrichtung die ein Gemisch aus
Gas (insbesondere Wasserstoff) und Verbrennungsluft zu dem Gasbrenner fördern kann.
[0028] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung eines Betriebsparameters der einen
Rückschluss auf die Spannungsamplitude einer lonisationselektrode einer Flammenerkennung
ermöglicht, zum Erkennen eines blockierten Kondensatablaufs eines Heizgerätes, vorgeschlagen.
[0029] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Speichermedium, dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und/oder der Verwendung
auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung
der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0030] Hier werden somit ein Verfahren zum Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes
eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät,
ein Heizgerät und eine Verwendung eines Betriebsparameters angegeben, welche die mit
Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen.
Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Regel- und Steuergerät,
das Heizgerät sowie die Verwendung zumindest dazu bei, eine sichere Erkennung einer
Blockade des Kondensatablaufs eines Heizgerätes zu erkennen. Besonders vorteilhaft
kann das Verfahren ohne physische Änderung eines Heizgerätes durch Implementation
eines Computerprogrammes umgesetzt werden. Somit entspricht die Komplexität eines
hier vorgestellten Heizgerätes dem eines Heizgerätes nach dem Stand der Technik.
[0031] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,
- Fig. 2:
- eine Brennkammer eines hier vorgeschlagenen Heizgerätes,
- Fig. 3:
- ein hier vorgeschlagenes Heizgerät,
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung eines Regelkreises zur Flammenüberwachung, und
- Fig. 5:
- eine schematische Darstellung eines Aufbaus einer Schaltung zur Flammenerkennung.
[0032] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen
Verfahrens. Das Verfahren dient zum Erkennen eines blockierten Kondensatablaufs 14
eines Heizgerätes 1. Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Reihenfolge
der Schritte a), b) und c) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen.
Insbesondere kann jedoch eine gleichzeitige (permanente) oder regelmäßig zeitlich
beanstandete Durchführung der Schritte a) bis c) sinnvoll erscheinen.
[0033] In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Erfassen eines Betriebsparameters der einen
Rückschluss auf die Spannungsamplitude einer lonisationselektrode 13 einer Flammenerkennung
ermöglicht. In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Vergleichen des in Schritt a)
erfassten Betriebsparameters mit einem Grenzwert. In Block 130 erfolgt gemäß Schritt
c) ein Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes 14 der Brennkammer 8.
[0034] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Das
Heizgerät 1 kann eine Zuführung Verbrennungsluft 4 aufweisen, der über ein Gasventil
5 Verbrennungsgas zugesetzt werden kann. Das entstehende Verbrennungsgemisch kann
über einen Gemischkanal 16, in dem eine Fördereinrichtung 2 angeordnet sein kann,
einem in einer Brennkammer 8 angeordneten, Brenner 3 zugeführt werden. Entstehende
Verbrennungsprodukte können aus der Brennkammer 8 über eine Abgasanlage 9 abgeführt
werden.
[0035] Das Heizgerät 1 kann zudem ein Regel- und Steuergerät 7 aufweisen, das mit einer
lonisationselektrode 13, die in der Brennkammer 8 unterhalb des Brenners 3 elektrisch
verbunden sein kann. Zudem kann das Regel- und Steuergerät 7 mit dem Gasventil 5,
der Fördereinrichtung 2 und einer Zündeinrichtung 6 elektrisch verbunden sein. In
einer alternativen Ausgestaltung kann auch eine kombinierte Zünd- und lonisationselektrode
eingesetzt werden. Eine Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens kann vorteilhaft
auf dem Regel- und Steuergerät 7 erfolgen.
[0036] Fig. 3 zeigt beispielhaft und schematisch eine Brennkammer 8 eines hier vorgeschlagenen
Heizgerätes 1. Über den Gemischkanal 16 kann Verbrennungsgemisch dem Brenner 3 zugeführt
und unter Entstehung einer Flamme 11 verbrannt werden. Die Flamme 11 kann beispielsweise
mittels eines UV-Sensors 12 überwacht werden. Die Brennkammer 8 kann zudem eine lonisationselektrode
13, die gleichfalls zur Überwachung der Flamme 11 geeignet ist, aufweisen. UV-Sensor
12, Brenner 3 und lonisationselektrode 13 können in einer Brennertür 17 angeordnet
sein, wodurch vorteilhaft eine elektrische Verkabelung, beispielsweise mit einem Regel-
und Steuergerät 7, vereinfacht werden kann.
[0037] Im installierten Zustand geodätisch am weitestgehend tiefsten Punkt kann die Brennkammer
8 einen Kondensatablauf 14 aufweisen, der einen Siphon 15 umfassen kann. Bei einer
Blockade des Kondensatablaufes 14 kann der Kondensatspiegel in der Brennkammer 8 ansteigen
bis zur Höhe der lonisationselektrode 13. Gemäß dem hier vorgeschlagenen Verfahren
würde das Heizgerät 1 nunmehr anhand eines Betriebsparameters einen Rückschluss auf
die Spannungsamplitude der lonisationselektrode 13 der Flammenerkennung eine Blockade
des Kondensatablaufes 14 erkennen.
[0038] Gemäß einem optionalen Schritt d) könnte der Brenner 3 des Heizgerätes 1 nach einem
Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes 14 in Schritt c) abgeschaltet werden
und so ein weiteres Steigen des Kondensatspiegels in der Brennkammer 8 verhindert
werden. Eine Beschädigung des Heizgerätes 1, insbesondere des Brenners 3, kann somit
wirkungsvoll verhindert werden. Ein Abschalten des Heizgerätes 1 kann insbesondere
eine Außerbetriebnahme des Brenners 3 bezeichnen, um weitere Kondensatbildung auszuschließen.
[0039] Fig. 4 zeigt beispielhaft und schematische einen Regelkreis 18 zur Durchführung eines
hier vorgestellten Verfahrens und Figur 5, gleichfalls schematisch und beispielhaft,
eine bekannte Schaltung zum Betreiben einer ionisationsstrombasierten Flammenerkennung,
wobei die lonisationselektrode 13 gleichzeitig als Zündelektrode eingesetzt werden
und eine Zündschaltung 29 vorgeschaltet sein kann. Einem Regler 24 wird als Zielgröße
19 eine Spanungsamplitude für die lonisationselektrode 13 vorgegeben und über einen
Spannungsteiler eine Rückkopplung der Istspannung 21 einem ADC (Analog-Digital-Wandler)-
Eingang des Reglers 24 zugeführt und im Regler 24 ausgewertet. Der Regler 24 kann
über eine Stellgröße 20, hier ein PWM (pulsweitenmoduliertes)-Signal, als Stellglied
22 einen Schalter 25 und damit eine von einem Transformator 26 transformierte Eingangsspannung
27 steuern. Das vom Transformator 26 und dem Schalter 25 bereitgestellte Wechselspannungssignal
23 kann über eine Diode 28 der Zündschaltung 29 übertragen werden, wobei die Zündschaltung
29 einen Kondensator umfassen kann, der auf die Amplitude des Wechselspannungssignals
aufgeladen wird. Das Wechselspannungssignal liegt über die Kondensatoren gleichanteilsfrei
an der lonisationselektrode 13 an.
[0040] Kommt die lonisationselektrode 13 bei einem in der Brennkammer 8 ansteigenden Kondensatspiegel
aufgrund einer Blockade des Kondensatablaufes 14 mit Kondensat in Berührung, kann
aufgrund der Leifähigkeit des Kondensats ein elektrischer Strom von der lonisationselektrode
13 gegen Masse fließen, der die Spannung an der lonisationselektrode 13 und damit
an der Zündschaltung 29 und der lonisationselektrode 13 dämpft. Dies erfasst der Regler
24 über die Rückkopplung der Istspannung 21 und versucht durch eine Änderung der Stellgröße
20 entgegenzuwirken, um die Spannungsamplitude wieder auf die vorgegebene Zielgröße
19 zu erhöhen.
[0041] In dem dargestellten Beispiel kann als Betriebsparameter, der einen Rückschluss auf
die Spannungsamplitude einer ionisationsbasierten Flammenerkennung in Schritt a) die
Spannung an der lonisationselektrode 13, beispielsweise über die Rückkopplung der
Istspannung 21, oder auch die Stellgröße 20 des Reglers 24, erfasst werden.
[0042] Ein hier vorgestelltes Verfahren kann vorteilhaft als Computerprogramm auf einem
hier vorgestellten Regel- und Steuergerät 7 und einer aus dem Stand der Technik bekannten
Einrichtung zur ionisationsstrombasierten Flammenerkennung ausgeführt werden.
[0043] Die Erfindung kann insbesondere einer automatischen Erkennung eines blockierten Kondensatablaufs
eines Heizgerätes dienen und basiert hierbei insbesondere auf der Idee, einen blockierten
Kondensatablauf und damit verbundenen Kontakt einer lonisationselektrode mit Kondensat
über einen Betriebsparameter, der einen (unmittelbaren) Rückschluss auf die Spannungsamplitude
anliegende an einer lonisationselektrode der Flammenerkennung ermöglicht, zu erkennen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Zuführung Verbrennungsluft
- 5
- Gasventil
- 6
- Zündeinrichtung
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasanlage
- 11
- Flamme
- 12
- UV-Sensor
- 13
- lonisationselektrode
- 14
- Kondensatablauf
- 15
- Siphon
- 16
- Gemischkanal
- 17
- Brennertür
- 18
- Regelkreis
- 19
- Zielgröße
- 20
- Stellgröße
- 21
- Rückkopplung Ist-Spannung
- 22
- Stellglied
- 23
- Wechselspannungssignal
- 24
- Regler
- 25
- Schalter
- 26
- Transformator
- 27
- Eingangsspannung
- 28
- Diode
- 29
- Zündschaltung
- 30
- Kondensatoren
1. Verfahren zum Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes (14) eines Heizgerätes
(1), umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) Erfassen eines Betriebsparameters des Heizgerätes, der einen Rückschluss auf eine
Spannungsamplitude einer lonisationselektrode (13) einer Flammenerkennung ermöglicht,
b) Vergleichen des in Schritt a) erfassten Betriebsparameters mit einem Grenzwert,
c) Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes (14) aus dem Vergleich nach Schritt
b).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der in Schritt a) erfasste Betriebsparameter eine
Spannungsamplitude eines Wechselspannungssignals (23) der lonisationselektrode (13)
der Flammenerkennung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der in Schritt a) erfasste Betriebsparameter
eine Stellgröße (20) eines Regelkreises (18) zur Konstanthaltung der Spannungsamplitude
eines Wechselspannungssignals (23) der lonisationselektrode (13) der Flammenerkennung
ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Betriebsparameter in Schritt
a) über eine kombinierte Zünd- und lonisationselektrode (13) erfasst wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt d) bei Erkennen
eines blockierten Kondensatablaufes (14) ein Brenner (3) des Heizgerätes (1) abgeschaltet
wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt e) eine Information
über ein Ergebnis des Vergleiches in Schritt b) oder über ein Abschalten des Heizgerätes
(1) in Schritt d) bereitgestellt oder versendet wird.
7. Computerprogramm, eingerichtet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche.
8. Maschinenlesbarer Speichermedium, auf dem ein Computerprogramm nach Anspruch 7 gespeichert
ist.
9. Regel- und Steuergerät (7), eingerichtet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6.
10. Heizgerät (1), aufweisend ein Regel- und Steuergerät (7) nach Anspruch 9.
11. Verwendung eines Betriebsparameters, der einen Rückschluss auf die Spannungsamplitude
einer lonisationselektrode (13) einer Flammenerkennung ermöglicht, zum Erkennen eines
blockierten Kondensatablaufes (14) eines Heizgerätes (1).