[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß
aufweisenden Heizungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus dem Patentdokument
DE 103 35 310 B3 bekannt. Bei diesem wird innerhalb einzelner Messintervalle einerseits ein erster
Druck in der Heizungsanlage bei einer ersten Betriebstemperatur und andererseits ein
zweiter Druck der Heizungsanlage bei einer zweiten Betriebstemperatur erfasst. Dieses
Verfahren dient dazu, festzustellen, ob es im Membranausdehnungsgefäß, das bekanntlich
und abgegrenzt durch eine elastische Membran eine Wasser- und eine Gasseite aufweist,
zu einem Wasserübertritt von der Wasser- zur Gasseite gekommen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu verbessern. Insbesondere soll ein Verfahren geschaffen werden, mit dem auch ein
Gasübertritt von der Gas- zur Wasserseite ermittelbar ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit
der Heizungsanlage mit ihrem Membranausdehnungsgefäß ein erster Differenzbetrag zwischen
dem ersten und zweiten Druck aus einem Messintervall mit einem zweiten Differenzbetrag
zwischen dem ersten und zweiten Druck aus einem anderen Messintervall verglichen und
ab einer vorbestimmten Abweichung zwischen den Differenzbeträgen ein Signal erzeugt
wird.
[0006] Mit anderen Worten zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung somit dadurch aus, dass
der Vordruck einer Heizungsanlage durch gezielte Auswertung getrendeter Druckdaten
automatisch überwacht wird. Dabei ist ein Auswertungsalgorithmus vorgesehen, der es
ermöglicht, im Falle eines sinkenden Anlagendrucks die Ursache zu verorten. Außerdem
ermöglicht die erfindungsgemäße Lösung Aussagen über den Zustand des Gaspolsters im
Membranausdehnungsgefäß. So ist es möglich, die Überprüfung des Membranausdehnungsgefäßes
bei der Wartung anlassbezogen vorzunehmen, falls das notwendig ist. Wird dagegen ein
stabiler Vordruck des Membranausdehnungsgefäß detektiert, kann die Überprüfung entfallen.
Die erfindungsgemäße Lösung reduziert dadurch den Zeitaufwand bei der Anlagenwartung
deutlich.
[0007] Andere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0008] Der Vollständigkeit halber wird noch auf das Dokument
DE 10 2020 207 057 A1 hingewiesen. Bei dieser Lösung wird aber insbesondere kein erster Differenzbetrag
zwischen dem ersten und zweiten Druck aus einem Messintervall mit einem zweiten Differenzbetrag
zwischen dem ersten und zweiten Druck aus einem anderen Messintervall verglichen.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010] Es zeigt
- Figur 1
- einen typischen Verlauf (Druck p über der Zeit t) bei einem Verlust auf der Wasserseite;
und
- Figur 2
- einen typischen Verlauf (Druck p über der Zeit t) bei einem Verlust auf der Gasseite.
[0011] Die Figuren 1 und 2 dienen, wie bereits erwähnt, zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage.
Bei diesen Verfahren wird zunächst in an sich bekannter Weise innerhalb einzelner
Messintervalle einerseits ein erster Druck in der Heizungsanlage bei einer ersten
Betriebstemperatur und andererseits ein zweiter Druck der Heizungsanlage bei einer
zweiten Betriebstemperatur erfasst. Die erste Betriebstemperatur stellt sich dabei
vorzugsweise bei eingeschalteter Wärmequelle (zum Beispiel ein Öl- oder Gasbrenner)
und die zweite Betriebstemperatur bei ausgeschalteter Wärmequelle ein. Außerdem wird
bevorzugt der Druck des Wassers im Heizkreis der Heizungsanlage mit einem geeigneten
Drucksensor gemessen.
[0012] Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist nun, dass zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit
der Heizungsanlage mit ihrem Membranausdehnungsgefäß ein erster Differenzbetrag zwischen
dem ersten und zweiten Druck aus einem Messintervall mit einem zweiten Differenzbetrag
zwischen dem ersten und zweiten Druck aus einem anderen Messintervall verglichen und
ab einer vorbestimmten Abweichung zwischen den Differenzbeträgen ein Signal erzeugt
wird. Dabei ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass in einem Messintervall ermittelte
Messdaten (in einem geeigneten Speicher) abgespeichert werden.
[0013] Noch etwas genauer betrachtet, ist dabei besonders bevorzugt vorgesehen, dass bei
Initialisierung der Heizungsanlage ein Referenzmittelwert zwischen zwischen dem ersten
und zweiten Druck gebildet wird, dass während des Betriebs der Heizungsanlage ein
Momentanmittelwert zwischen dem ersten und zweiten Druck gebildet wird und dass ab
einer vorgegebenen Differenz zwischen dem Referenzmittelwert und dem Momentanmittelwert
ein Signal erzeugt wird.
[0014] Zur Realisierung einer möglichst permanenten Überwachung ist ferner bevorzugt vorgesehen,
dass während des Betriebs der Heizungsanlage nach Beendigung eines Messintervalls
ein nächstes Messintervall begonnen wird.
[0015] Mit Bezug auf Figur 1 ist ferner bevorzugt vorgesehen, dass, wenn der erste Differenzbetrag
kleiner als der zweite Differenzbetrag ist, ein auf einen (ungewollten) Wasserübertritt
(also auf einen Verlust auf der Wasserseite) hinweisendes Signal erzeugt wird.
[0016] Mit Bezug auf Figur 2 ist weiterhin bevorzugt vorgesehen, dass, wenn der erste Differenzbetrag
größer als der zweite Differenzbetrag ist, ein auf einen (ungewollten) Gasübertritt
(also auf einen Verlust auf der Gasseite) hinweisendes Signal erzeugt wird.
[0017] Schließlich ist noch bevorzugt vorgesehen, dass, wenn der erste Differenzbetrag gleich
dem zweiten Differenzbetrag ist, ein auf ein vollständig mit Gas gefülltes Membranausdehnungsgefäß
hinweisendes Signal erzeugt wird. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist ein vollständiges
Fehlen an Druckschwankungen als sicherer Hinweis darauf zu verstehen, dass die sogenannte
Wasservorlage aus dem Membranausdehnungsgefäß verdrängt worden ist, also der Vordruck
des Membranausdehnungsgefäßes höher als der Druck der Heizungsanlage bei Erwärmung
des Heizwassers ist.
1. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage,
bei dem innerhalb einzelner Messintervalle einerseits ein erster Druck in der Heizungsanlage
bei einer ersten Betriebstemperatur und andererseits ein zweiter Druck der Heizungsanlage
bei einer zweiten Betriebstemperatur erfasst wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit der Heizungsanlage mit ihrem Membranausdehnungsgefäß
ein erster Differenzbetrag zwischen dem ersten und zweiten Druck aus einem Messintervall
mit einem zweiten Differenzbetrag zwischen dem ersten und zweiten Druck aus einem
anderen Messintervall verglichen und ab einer vorbestimmten Abweichung zwischen den
Differenzbeträgen ein Signal erzeugt wird.
2. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Initialisierung der Heizungsanlage ein Referenzmittelwert zwischen zwischen dem
ersten und zweiten Druck gebildet wird, dass während des Betriebs der Heizungsanlage
ein Momentanmittelwert zwischen dem ersten und zweiten Druck gebildet wird und dass
ab einer vorgegebenen Differenz zwischen dem Referenzmittelwert und dem Momentanmittelwert
ein Signal erzeugt wird.
3. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass während des Betriebs der Heizungsanlage nach Beendigung eines Messintervalls ein
nächstes Messintervall begonnen wird.
4. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage
nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass, wenn der erste Differenzbetrag kleiner als der zweite Differenzbetrag ist, ein auf
einen Wasserübertritt hinweisendes Signal erzeugt wird.
5. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage
nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass, wenn der erste Differenzbetrag größer als der zweite Differenzbetrag ist, ein hinweisendes
Signal erzeugt wird.
6. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage
nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass, wenn der erste Differenzbetrag gleich dem zweiten Differenzbetrag ist, ein auf ein
vollständig mit Gas gefülltes Membranausdehnungsgefäß hinweisendes Signal erzeugt
wird.
7. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage
nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Messintervall ermittelte Messdaten abgespeichert werden.
8. Verfahren zum Betrieb einer ein Membranausdehnungsgefäß aufweisenden Heizungsanlage
nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druck des Wassers im Heizkreis der Heizungsanlage gemessen wird.