[0001] Die Erfindung betrifft irreguläre Zustände in Kältekreisen, in denen ein als Kältemittel
wirkendes, gefährliches Arbeitsfluid in einem thermodynamischen Kreisprozess, wie
zum Beispiel dem Clausius-Rankine-Kreisprozess, geführt wird. Vorwiegend sind dies
Wärmepumpen, Klimaanlagen und Kühlgeräte, wie sie in Wohngebäuden gebräuchlich sind.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung in einer Wärmepumpe, die innerhalb
eines Wohngebäudes aufgestellt.
[0002] Unter Wohngebäuden werden dabei Privathäuser, Miethauskomplexe, Krankenhäuser, Hotelanlagen,
Gastronomie und kombinierte Wohn- und Geschäftshäuser verstanden, in denen Menschen
dauerhaft leben und arbeiten, im Unterschied zu mobilen Vorrichtungen wie KFZ-Klimaanlagen
oder Transportboxen, oder auch Industrieanlagen oder medizintechnischen Geräten. Gemeinsam
ist diesen Kreisprozessen, dass sie unter Einsatz von Energie Nutzwärme oder Nutzkälte
erzeugen und Wärmeverschiebungssysteme bilden. Die Wärmepumpe selbst wie auch ihre
Installationen für die Nutzer werden innerhalb eines Gebäudes aufgestellt, woraus
hohe Ansprüche an die Sicherheit folgen.
[0003] In solchen Systemen werden unter anderem Adsorber verwendet, um leckagebedingt ausgetretenes
Arbeitsfluid adsorptiv zu binden. Die
DE 10 2011 116 863 A1 beschreibt ein Verfahren zur Sicherung einer Vorrichtung für einen thermodynamischen
Kreisprozess, welche mit einem Prozessfluid betrieben wird, das mindesten eine umweltgefährliche,
giftige und/oder entzündliche Substanz enthält oder daraus besteht. Im Falle einer
Leckage in der Vorrichtung für einen thermodynamischen Kreisprozess ein Adsorptionsmittel
mit dem Prozessfluid, insbesondere Ammoniak, Propan oder Propen, in Kontakt gebracht
und die Substanz durch das Adsorptionsmittel selektiv gebunden. Das Adsorptionsmittel
wird nach Gebrauch regeneriert. Als Adsorptionsmittel werden Zeolith, auch in Kombination
mit Imidazol oder Phosphaten, ferner CuBTC und Aktivkohle vorgeschlagen, das Adsorptionsmittel
kann in Form einer Schüttung, eines Formkörpers, eines Anstrichs, eines Sprühfilms
oder einer Beschichtung ausgestattet sein. Die Trägerstruktur des Formkörpers kann
aus Mikrostruktur, Lamellenstruktur, Rohrbündel, Rohrregister und Blech bestehen und
muss mechanisch stabil sowie stark oberflächenvergrößernd sein. Eine Umwälzung der
potenziell kontaminierten Luft erfolgt üblicherweise kontinuierlich, kann aber auch
durch einen Sensor initiiert werden, der die Lüftung nach Erreichen eines Schwellenwerts
oder bei einem erkannten Havariefall einschaltet. Die Adsorption kann innerhalb oder
außerhalb eines geschlossenen Raums durchgeführt werden.
[0004] Auch viele weitere Schriften lehren die Verwendung von Adsorbern zur Abscheidung
von Arbeitsfluid, welches aus einer Leckage des Kältekreises in das Gehäuse einer
Wärmepumpe ausgetreten ist, in welchem sich Kältekreis und Wärmetauscher befinden.
Die
EP 3 486 564 A1 beschreibt die Auskleidung des Wärmepumpengehäuses mit Aktivkohle, bei der die Aktivkohle
mit einem Inertgas vorbeladen ist, welches von dem ausgetretenen Arbeitsfluid bei
der Beladung verdrängt wird. Das verringert die bei der Adsorption auftretende Wärmeentwicklung.
Die
EP 3 486 582 A1 beschreibt ein System, mit dem die Beladung des Adsorbers mithilfe einer Gewichtsmessung
bestimmt werden kann. Die
EP 3 581 861 A1 beschreibt einen Wärmepumpenbehälter, der mit Aktivkohleformkissen ausgestopft ist.
Die
EP 3 748 257 A1 beschreibt eine Vorrichtung, bei der Adsorber im Falle eines Druckanstiegs im Wärmepumpenbehälter
einen Gasauslass über einen Adsorber öffnen. Die
EP 3 693 683 A1 beschreibt Schutzschichten in einem Adsorber, der zur Umgebung hin offen ist. Die
EP 3 693 687 A1 beschreibt einen im Wärmepumpengehäuse angeordneten Adsorber, der über eine Kühlung
verfügt.
[0005] Das in diesen Schriften behandelte technisch-physikalische Problem ist darin begründet,
dass man nicht wissen kann, welche Konzentration an Kältemitteldampf sich bei einer
Leckage im Wärmepumpengehäuse ergeben wird, da man die Leckage im Voraus nicht kennen
kann. Für die Dimensionierung der Adsorption hinsichtlich der Menge des Adsorptionsmittels
und der erforderlichen Querschnitte sind der Partialdruck des jeweiligen Adsorptivs
und die Strömungsgeschwindigkeit des durchströmenden Gases jedoch entscheidend.
[0006] Bei einem geringen Partialdruck und hoher Durchströmungsgeschwindigkeit wandert die
Durchbruchskurve schnell durch die Adsorption, sie bleibt aber relativ flach. Der
Vorteil dabei ist, dass sich das Adsorbat dadurch nur schwach erwärmt, der Nachteil
ist, dass für eine vollständige Abscheidung sehr große Mengen an Adsorptionsmittel
benötigt würden, was unwirtschaftlich und unpraktikabel wäre. Bei einem hohen Partialdruck
dagegen kann zwar viel adsorbiert werden, das Adsorbat erwärmt sich dabei aber stark,
was die Aufnahmefähigkeit verringert. Es ergibt sich eine ungewollte Rückkopplung.
Durch die Erwärmung findet gleichzeitig eine Desorption bereits abgeschiedenen Adsorptivs
statt, die Durchbruchskurve schiebt bei ihrer Wanderung durch den Adsorber also eine
Art Bugwelle vor sich her.
[0007] In beiden Fällen desorbiert das adsorbierte Arbeitsfluid aber vom Adsorbat, sobald
der Partialdruck wieder sinkt, da dann der Gegendruck fehlt. Der offene, durchströmte
Adsorber wie auch eingebrachte Adsorberkissen oder mit Adsorptionsmittel beschichtete
Wände können das adsorbierte Arbeitsfluid also nicht dauerhaft festhalten, sondern
lediglich dafür sorgen, dass sich kein zündfähiges Gemisch bilden kann. Wünschenswert
wäre es also, wenn der Adsorber nach dem Abscheidevorgang in der Lage wäre, die abgeschiedene
Substanz auch gleich zu vernichten, also nach der Adsorption in eine Chemisorption
überzuwechseln. Das Dilemma daran ist aber, dass eine Oxidation des Adsorptivs zu
einer erheblichen Wärmeentwicklung führen könnte, da Alkane als Arbeitsfluide ideale
Brennstoffe sind. Im Falle von Aktivkohle als Adsorptionsmittel bestünde dann auch
die Gefahr der Bildung von giftigem Kohlenmonoxid oder sogar einer Entzündung. Das
muss unbedingt vermieden werden, egal wie groß die hypothetische Leckage und damit
die Beladungssituation in seltenen Fällen auch immer ausfallen mag.
[0008] Das Problem ist auch bei Gefrier- und Kühlschränken bekannt, welche mit Luft im Kühlraum
durchströmt werden. So beschriebt die
JP 2000 320 950 A ein solches Gerät, bei dem ein Kohlenwasserstoff als Kältemittel verwendet wird und
bei dem eine Adsorptionsschicht verwendet wird, um eventuell leckagebedingt ausgetretenes
Kältemittel zu adsorbieren und katalytisch zu vernichten bzw. umzusetzen. Um die erforderliche
Temperatur für die katalytische Reaktion zu erreichen, wird der bereits vorhandene
Entfroster-Heizer genutzt. Darüber befindet sich ein kleines Element mit einer Adsorptionsschicht
und einer katalytischen Schicht aus Platin, welches auf Aluminium geträgert ist. Anders
als bei einer Wärmepumpe bewirken die äußerst niedrigen Temperaturen im Gefrierteil,
dass der Druck des Kältemittels unter dem Atmosphärendruck liegt und bei einer Leckage
praktisch kaum Kältemittel austritt. Ein solcher Austritt in das Gutfach könnte aber
während des Entfrostungsvorgangs auftreten und dann heizt der Heizer für die Entfrostung
des Gutfachs den Katalysator für eine etwaig nötige katalytische Zersetzung des Kältemittels
gleich mit. Leider lässt sich dieser Trick bei den üblichen Temperaturen einer Wärmepumpe
nicht übertragen und anwenden.
[0009] Auch bei Luftfiltern ist es bekannt, VOCs zunächst abzuscheiden und dann katalytisch
zu zersetzen. Hierfür beschreibt die
US 2021/0108810 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Luftreinigung, vor allem in Fahrzeugkabinen.
Problematisch ist hierbei, dass die ggf. mehrstufige katalytische Behandlung bei hohen
Temperaturen erfolgen und man die dabei entstehende Abwärme kontrollieren muss. Eine
Kombination mit einer Adsorption wird nicht gelehrt. Für Wärmepumpen und leckagebedingt
ausgetretenes Kältemittel sind solche Luftfilter nicht geeignet.
[0010] Die
DE 69 60 740 T2 beschreibt ein Filterungsverfahren für Gas im Motorraum eines Fahrzeugs und stellt
unter anderem eine katalytische Behandlung von Kohlenwasserstoffen, als Katalysatoren
dienen Edelmetalle wie Platin, Palladium und Rhodium, sowie metallische, hochschmelzende
Träger hierfür. Hierzu wird im Falle von Kohlenwasserstoffen eine hilfsmäßig beheizte
Oberfläche benötigt. Die Konstruktion kann entsprechend üblicher Wabenkatalysatoren
ausgeführt sein, wie sie in der Abgasreinigung von Fahrzeugen seit langem Stand der
Technik ist. Der katalytischen Reaktion kann auch eine Adsorption mit nachfolgender
Desorption vorangestellt sein.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren für eine
sichere und effiziente adsorptive Gasbehandlung in einer Wärmepumpe bereitzustellen,
die in einem Wohngebäude aufgestellt ist, und in der ein linksdrehender thermodynamischer
Kreisprozess in einem geschlossenen, hermetisch dichten Arbeitsfluidumlauf mittels
eines entzündlichen, kohlenwasserstoffhaltigen Arbeitsfluids durchgeführt wird. Diese
soll die oben beschriebenen Probleme nicht mehr aufweisen.
[0012] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur sicheren Durchführung
eines linksdrehenden thermodynamischen Kreisprozesses in einer zur Aufstellung in
einem Gebäude geeigneten Wärmepumpe mittels eines kohlenwasserstoffhaltigen Arbeitsfluids,
welches in einem geschlossenen, hermetisch dichten Arbeitsfluidumlauf geführt wird,
wobei
- eine umschlossene Adsorptionszone, die von dem Luft-Kohlenwasserstoffgemisch angeströmt,
umströmt oder durchströmt werden kann,
- eine gasdurchlässige Umhüllung dieser umschlossenen Adsorptionszone,
- innerhalb der umschlossenen Adsorptionszone ein Adsorptionsmittel und ein Oxidationskatalysator
vorgesehen werden,
- und das Verhältnis von Oxidationskatalysator zu Adsorptionsmittel zwischen 1 zu 10
und 1 zu 1000 beträgt.
[0013] Hierdurch wird bewirkt, dass die Oxidation des adsorbierten Kohlenwasserstoffs katalysiert
wird, und die in geringer Menge dem Adsorptionsmittel zugesetzten Oxidationskatalysatoren
eine langsame Oxidation bewirken. Durch die katalytische Oxidation ergibt sich zwar
eine Wärmeentwicklung zusätzlich zur Adsorptionswärme, die jedoch durch die geringe
Menge an Katalysator geringgehalten wird und damit gut beherrschbar bleibt.
[0014] Bei Anwendung des Adsorptionsverfahrens im Gehäuse einer Wärmepumpe oder in Verbindung
mit ihr innerhalb eines Gebäudes wird erreicht, dass bei geringen Leckageraten mit
der Folge einer sehr flachen Durchbruchskurve im Adsorber das Adsorptiv dabei langsam
abgebaut wird, wobei davon ausgegangen wird, dass Luftsauerstoff für die Oxidation
vorhanden ist.
[0015] Ausgestaltungen betreffen eine umschlossene Adsorptionszone, die von dem Luft-Kohlenwasserstoffgemisch
angeströmt, umströmt oder durchströmt werden kann, und eine gasdurchlässige Umhüllung
dieser umschlossenen Adsorptionszone wobei innerhalb der umschlossenen Adsorptionszone
ein Adsorptionsmittel und ein Oxidationskatalysator vorgesehen werden.
[0016] Ausgestaltungen der Vorrichtung betreffen die eingesetzten Katalysatoren. Oxidationskatalysatoren
für Alkane werden industriell überwiegend dazu genutzt, Alkene herzustellen, beispielsweise
wird Propan in einer Propandehydrierung zu Propylen verarbeitet, oder Butan wird zu
Butylen oder Butadien teiloxidiert. Die bekannten Verfahren werden katalytisch durchgeführt,
wobei auf möglichst hohe Selektivität geachtet wird und es wird vermieden, dass sich
Oxidationsprodukte wie Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid bilden. Die dafür verwendeten
Katalysatoren bekommen in Temperaturfenstern von mindestens 150 Grad Celsius die gewünschte
Aktivität.
[0017] Im hier vorliegenden Fall ist jedoch eine möglichst vollständige Oxidation bei Raumtemperaturen
gewünscht. Auch der Fall einer unvollständigen Oxidation in Form einer Teiloxidation
ist akzeptabel, sofern die teiloxidierten Produkte auf dem Adsorptionsmittel verbleiben,
also entweder ebenfalls adsorbiert werden oder flüssig sind oder Feststoffe bilden,
und wenn die Reaktionswärme gering bleibt. Die Menge an Katalysator soll daher gegenüber
dem Adsorptionsmittel gering sein. Daher ist vorgesehen, dass das Verhältnis von Oxidationskatalysator
zu Adsorptionsmittel zwischen 1 zu 10 und 1 zu 1000 beträgt, auf den Massenanteil
gerechnet. Es muss aber nicht überall dasselbe Verhältnis sein.
[0018] Verwendet werden in der Vorrichtung katalytische Verbindungen enthaltend Fe(III),
CU(II), Ce(IV), PB(IV), Rh oder Pd oder Mischungen daraus. Sie werden entweder direkt
auf dem Adsorptionsmittel aufgebracht, nutzen also das Adsorptionsmittel als Trägersubstanz,
oder es werden andere Trägermaterialien verwendet, die mit dem Adsorptionsmittel vermischt
werden. Als Adsorptionsmittel dient Aktivkohle.
[0019] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Oxidationskatalysator auf dem Adsorptionsmittel
geträgert ist. Dies umfasst Formkörper einer Schüttung, etwa zylindrische Pellets,
oder Wabenformkörper mit Strömungskanälen, oder Formkissen oder Schaumstoffe oder
andere bekannte Träger für Adsorptionsmittel und Katalysatoren. Alternativ dazu können
die Oxidationskatalysatoren auch auf separaten Formkörpern aufgebracht sein, die beispielsweise
einer Schüttung zugemischt werden. Wird beispielsweise Aktivkohle als Adsorptionsmittel
in Form einer Schüttung verwendet, können geringe Mengen anderer Formkörper, auf denen
Katalysatoren aufgebracht sind, der Schüttung beigemischt werden.
[0020] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Adsorptionszone durch einen Sorptionskanal
gebildet wird, der einen Gaseinlass aufweist, weiterhin Einsatzkörbe, die mit Adsorbensschüttung
und Oxidationskatalysator gefüllt sind, und einen Gasauslass, der zur Umgebung hin
offen ist. Der Sorptionskanal kann mit weiteren Ausstattungen versehen werden, wie
Schutzschichten, Schikanen etc.
[0021] Unabhängig davon ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Raumdichte von Katalysator
mit der Schüttungshöhe, also der Lauflänge der Strömung, zunimmt und die Raumdichte
an Katalysator am Adsorberauslass den höchsten Wert annimmt. Dadurch wird erreicht,
dass am Adsorbereinlass, wo die meiste Adsorptionswärme anfällt, gleichzeitig die
geringste Reaktionswärme hinzukommt, während am Adsorberauslass, an dem zunächst nur
geringe Adsorption stattfindet, der katalytische Abbau am stärksten ist. Auf diese
Weise wird die Wärmebelastung über die Adsorberschüttungshöhe am besten verteilt.
[0022] Werden Adsorberkissen verwendet, können die Bezüge mit Katalysator versehen werden.
Werden Adsorberwände verwendet, soll der Katalysator an der Seite zur Behälterwand
angeordnet werden, da die Reaktionswärme am besten über die Behälterwand oder andere
Wandungen abgegeben werden kann. Werden Formkörper zur Adsorption verwendet, ist der
Katalysator am Strömungsaustritt oder an den Seitenwänden in höherer Konzentration
als in der Mitte oder am Strömungseinlass anzubringen. Die Adsorptionszone wird dann
durch einen Formkörper mit inneren und äußeren Anströmflächen gebildet. Es kann auch
vorgesehen werden, dass der Formkörper an der Innenwand des Gehäuses einer Wärmepumpe
befestigt ist und die Raumdichte von Oxidationskatalysator auf dem Adsorptionsmittel
mit der Nähe zur Wandung zunimmt. Alle diese Maßnahmen und Bauformen können auch nebeneinander
in Kombination verwendet werden.
[0023] In Ausgestaltungen wird vorgesehen, dass die Temperatur des Adsorptionsmittels gemessen
wird. Steigt diese zu stark an, wird eine geringe Menge an inertisierendem Stickstoff
hinzugegeben, dies bremst die Oxidation durch Absenkung der Partialdrücke der Reaktionspartner,
vor allem den von Sauerstoff. Sofern die Zugabemenge gering ist, beeinflusst dies
die Adsorption dagegen kaum. Die Temperaturmessung und die Stickstoffzugabe kann auch
in verschiedenen Stellen oder Schichten erfolgen. Der ggf. zuzugebende Stickstoff
wird unter hohem Druck vorgehalten, was bei der Entspannung während der Zugabe aufgrund
des Joule-Thomson-Effekts zusätzlich zu einer Abkühlung des Adsorptionsmittels führt.
Es kann in diesem Fall, der auf eine hohe Leckagerate hinweist, mehr Adsorptiv aufnehmen,
als es bei einer Erwärmung infolge der Adsorptionswärme möglich wäre. Der Kühleffekt
kompensiert dabei lokal die Adsorptionswärme und ggf. die Reaktionswärme.
[0024] Weiterhin kann eine Kühlung des Adsorbers alternativ oder additiv auch mit bekannten
Kühleinrichtungen nach dem Stand der Technik, wie oben beschrieben, vorgenommen werden.
[0025] Die Erfindung wird anhand eins Beispiels in Fig. 1 näher erläutert.
Fig.1 zeigt eine Wärmepumpe 1 mit einem gekapselten Gehäuse 2, in dem ein Kältekreis 3
mit dem entzündlichen Kältemittel R290 betrieben wird. Dieser Kältekreis umfasst einen
Verdichter 4, einen Kondensator 5, ein Entspannungsventil 6 und einen Verdampfer 7.
Das gekapselte Gehäuse ist mit einem Anschluss 8 an einen Sorptionskanal 9 versehen.
Der Sorptionskanal 9 enthält eine Schüttung mit dem Adsorptionsmittel Aktivkohle und
einem Oxidationskatalysator aus Eisen (III), der auf die Aktivkohle aufgebracht ist.
Die Dotierung ist in der Lauflänge in seiner Konzentration ansteigend. Gereinigte
Luft kann den Sorptionskanal 9 über den Auslass 10 verlassen. Im Normalfall ist der
Sorptionskanal kaum durchströmt.
[0026] Sollte eine Leckage auftreten, erhöht sich der Druck im gekapselten Gehäuse 2 und
treibt das entstehende Luft-R290-Gemisch in den Sorptionskanal 9, wo es im unteren
Bereich adsorbiert wird. Dabei erwärmt sich das Adsorptionsmittel und der aufgebrachte
Katalysator bewirkt eine langsame Reaktion, es entstehen Oxidationsprodukte des R290
bis hin zum Kohlendioxid. Sofern größere Mengen aufgrund einer größeren Leckage auftreten
sollten, was ausgesprochen selten ist, bewirkt die Adsorptionswärme eine deutliche
Erwärmung, was auch die Oxidation beschleunigt und eine weitere Aufheizung hervorrufen
kann.
[0027] Für diesen Fall ist eine Eindüsung 11 von Stickstoff oder einem anderen Inertgas
vorgesehen, um diese Reaktion zu modulieren, im Falle von Stickstoff kann durch Druckentspannung
bei der Eindüsung auch eine Temperaturabsenkung erreicht werden, was einerseits die
Kapazität des Adsorptionsmittels erhöht und andererseits die Reaktionswärme der Oxidation
verringert. Um eine solche übermäßige Erwärmung rechtzeitig zu erkennen, wird im Sorptionskanal
9 eine Temperaturmessstelle T vorgesehen.
Liste der Bezugszeichen
[0028]
- 1
- Wärmepumpe
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kältekreis
- 4
- Verdichter
- 5
- Kondensator
- 6
- Entspannungsventil
- 7
- Verdampfer
- 8
- Anschluss
- 9
- Sorptionskanal
- 10
- Auslass
- 11
- Anschluss/ Eindüsung
- T
- Temperaturmessstelle
1. Vorrichtung zur sicheren Durchführung eines linksdrehenden thermodynamischen Kreisprozesses
(3) in einer zur Aufstellung in einem Gebäude geeigneten Wärmepumpe (1) mittels eines
kohlenwasserstoffhaltigen Arbeitsfluids, welches in einem geschlossenen, hermetisch
dichten Arbeitsfluidumlauf geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine umschlossene Adsorptionszone (9), die von dem Luft-Kohlenwasserstoffgemisch
angeströmt, umströmt oder durchströmt werden kann,
- und eine gasdurchlässige Umhüllung dieser umschlossenen Adsorptionszone (9),
- und innerhalb der umschlossenen Adsorptionszone ein Adsorptionsmittel und ein Oxidationskatalysator
vorgesehen werden,
- und das Verhältnis von Oxidationskatalysator zu Adsorptionsmittel zwischen 1 zu
10 und 1 zu 1000 beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidationskatalysatoren katalytische Verbindungen enthaltend Fe(III), CU(II),
Ce(IV), PB(IV), Rh oder Pd oder Mischungen daraus sind und dass das Adsorptionsmittel
Aktivkohle ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxidationskatalysator auf dem Adsorptionsmittel geträgert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionszone (9) durch einen Sorptionskanal (9) gebildet wird, der einen Gaseinlass
(8) aufweist, weiterhin Einsatzkörbe, die mit Adsorbensschüttung und Oxidationskatalysator
gefüllt sind, und einen Gasauslass (10), der zur Umgebung hin offen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumdichte von Oxidationskatalysator auf dem Adsorptionsmittel mit der Lauflänge
des Sorptionskanals zunimmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumdichte von Oxidationskatalysator auf dem Adsorptionsmittel mit der Nähe zur
Wandung des Sorptionskanals zunimmt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperaturmessstelle (T) im Adsorptionsmittel angeordnet wird, mit der die Temperatur
gemessen wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschluss (11) und eine Verteileinrichtung für unter Druck stehendem Stickstoff
vorgesehen ist.