[0001] Die Erfindung betrifft eine Produktionsanlage zum Herstellen von Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokumenten oder zum Herstellen eines Verbunds aus einer Mehrzahl von
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten.
[0002] Aus der
DE 10 2016 217 041 B3 ist ein Verfahren zum Herstellen eines individuellen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumentes
bekannt, bei dem das Dokument einen personalisierten Verbundkörper aufweist, welches
eine dokumententypspezifische Auswahl von Materialbögen in einer dokumententypspezifischen
Reihenfolge umfasst. Die einzelnen Materialbögen werden mittels einer Vorratsstation
bereitgestellt, wobei die einzelnen bereitgestellten Materialbögen eingesammelt und
in der dokumententypspezifischen Reihenfolge jeweils für das zu erstellende Materialbogenheft
gesammelt werden. Darauffolgend wird der dokumententypspezifische Verbundkörper laminiert
und auf ein Format geschnitten. Danach erfolgt eine Personalisierung des datentypspezifischen
Verbundkörpers.
[0003] Aus der
DE 10 2018 119 178 A1 ist eine Produktionsanlage zum Herstellen von Datenkarten für Sicherheitselemente
aus einem Laminatverbund beschrieben, die aus zwei durch eine Schnittstelle voneinander
entkoppelten Bearbeitungslinien, nämlich einer Produktionslinie und einer Personalisierlinie
gebildet ist, die jeweils eine geschlossene Transportbahn für den Transport der auf
Endmaß geschnittenen Rohkarte in einem Werkstückträger umfassen. Die Rohkarte ist
dabei in einer Einsparung im Werkstückträger eingelegt und wird somit durch alle Bearbeitungsstationen
hindurchgeführt; dadurch liegt ein sogenannter One Piece Flow vor.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Produktionsanlage zum Herstellen
von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten oder zum Herstellen eines Verbunds
aus einer Mehrzahl von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten anzugeben, die einen
kompakten Aufbau vorweisen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Produktionsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Produktionsanlage umfasst insbesondere ein Transportsystem mit
wenigstens einem Werkstückträger. Vorzugsweise liegt eine Vielzahl an Werkstückträgern
vor, was zu einem höheren Durchsatz bei der Herstellung führt. An das Transportsystem
grenzt eine erste Bereitstellungseinrichtung an, die eingerichtet ist, eine Decklage
des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments an den Werkstückträger zu übergeben.
Der ersten Bereitstellungseinrichtung ist eine an das Transportsystem angrenzende
Druckeinrichtung nachgelagert, die in einem Druckbereich einen stationär gehaltenen
Druckkopf umfasst, um ein Druckbild, insbesondere ein Portraitbild, auf ein Substrat
durch die Verschiebung eines Drucktisches zusammen mit dem daran fixierten Substrat
aufzubringen, und die eingerichtet ist, das bedruckte Substrat vereinzelt wieder an
den Werkstückträger zu übergeben. Der Druckeinrichtung ist eine an das Transportsystem
angrenzende weitere Bereitstellungseinrichtung nachgelagert, die eingerichtet ist,
wenigstens eine weitere Lage des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments an den
Werkstückträger zu übergeben. Es kann auch hier eine Mehrzahl an weiteren Bereitstellungseinrichtungen
vorhanden sein, die in Abhängigkeit des Aufbaus des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
einzelne Lagen dem Stapel auf dem Werkstückträger hinzugeben. Der mindestens einen
weiteren Bereitstellungseinrichtung ist eine an das Transportsystem angrenzende Einrichtung
zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds mit oder ohne einem lichttransparenten
Fenster nachgelagert. Ferner ist eine der Einrichtung zum Herstellen eines verschweißten
Rohkartenverbunds mit oder ohne einem lichttransparenten Fenster nachgelagerte, an
das Transportsystem angrenzende, abschließende Bereitstellungseinrichtung vorhanden,
die eingerichtet ist, eine weitere Decklage des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
an den Werkstückträger zur Bildung eines Folienstapels zu übergeben. Dieser abschließenden
Bereitstellungseinrichtung ist ferner eine an das Transportsystem angrenzende Heftstation
nachgelagert, die eingerichtet ist, den Folienstapel zu einem Folienheft zu verbinden.
Der Heftstation ist eine an das Transportsystem angrenzende Laminierstation nachgelagert,
in welche eine Heizeinrichtung integriert ist, und welche eingerichtet ist, das Folienheft
zu einem Laminatverbund zu laminieren. Der Laminierstation ist eine Zuschnittstation
nachgelagert, die eingerichtet ist, den Laminatverbund einem mehrseitigen Beschnitt
zu unterziehen, wobei der Zuschnittstation eine Handlingeinrichtung zugeordnet ist,
um den Laminatverbund von dem oder aus dem Werkstückträger zu entnehmen und den, insbesondere
in Streifen geschnittenen Laminatverbund dem Werkstückträger wieder zuzuführen.
[0007] Durch diese Ausgestaltung wird eine kompakte Produktionsanlage geschaffen, die außerdem
zu einer kurzen Durchlaufzeit für die Herstellung der Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente
führt.
[0008] Es ist auch die Möglichkeit gegeben, dass insbesondere ein Streifen aus mehreren
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten für die weitere Bearbeitung vorliegt, wobei
dieser Streifen vorzugsweise ein Verbund aus vier Karten im ID1-Format oder ein Verbund
aus zwei Karten im ID3-Format ist. Somit liegt ein Streifenformat des in eine Magazin
einzulegenden Erzeugnisses vor, welches insbesondere eine Fläche von 104 Millimetern
mal 278 Millimetern (wenn es sich um einen Streifen im ID3-Format handelt) oder 104
Millimetern mal 264 Millimetern (wenn es sich um einen Streifen im ID1-Format handelt)
aufweist. Diese Streifen können anschließend beliebig und flexibel weiterverarbeitet
werden.
[0009] Vorzugsweise liegen in dem Streifen also Rohkarten in ID 1-, ID 2-, ID 3- oder in
irgendeinem anderen Format vor. Diese Formate sind beispielsweise durch die ISO 10373,
durch die ISO/IEC 7810, durch die ISO 14443 normiert.
[0010] Damit während des Herstellens gewährleistet ist, dass die einzelnen Lagen zuverlässig
zu oder durch die einzelnen Stationen transportiert werden, ist es zweckmäßig, dass
der Werkstückträger wenigstens zwei Positionierstifte umfasst, um die mit Löchern
versehenen Lagen des späteren Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments registerhaltig
zu stapeln und transportieren.
[0011] Vorzugsweise ist die Produktionsanlage mit einem Transportsystem ausgerüstet, welches
als ein Planarantriebssystem gebildet ist. Dieses Planarantriebssystem umfasst einen
permanent erregten elektromagnetischen Planarmotor, der seinerseits mit einer Vielzahl
von planaren Statoren gebildet ist. Außerdem liegt wenigstens ein auf den Statoren
in mindestens zwei Richtungen beweglicher Läufer vor, welcher den Werkstückträger
des Transportsystems bildet. Vorzugsweise ist der Läufer aber in oder um vier Richtungen
bewegbar.
[0012] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn einzelne oder alle Bereitstellungseinrichtungen
mit einem Rollenauszug zur Bereitstellung der einzelnen Lagen versehen sind, die aus
einer Kunststoffbahn von einer Rolle vereinzelt wurden. Dieser Rollenauszug ist vorzugsweise
mit einer linear verstellbaren Greifeinrichtung zum Ergreifen eines freien Endes der
Kunststoffbahn versehen.
[0013] Um eine möglichst genaue Positionierung der einzelnen Lagen an den Werkstückträgern
gewährleisten zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Bereitstellungseinrichtung
außerdem einen Locher umfasst, um die Schichten vor ihrer Bestückung an oder in dem
Werkstückträger mit einer Lochung zu versehen. Wenn der Werkstückträger mit einem
an die Lochung angepassten Positionierstift versehen ist, so lässt sich eine positionsgetreue
oder registergetreue Ausrichtung der einzelnen Schichten an oder in dem Werkstückträger
realisieren. Es ist die Möglichkeit vorhanden, dass auch eine Mehrzahl an Löcher in
den einzelnen Schichten vorliegt oder gelocht wird, und dass somit eine entsprechende
Mehrzahl an Positionierstiften, insbesondere eine Anzahl von zwei Positionierstiften
an den Werkstückträgern vorliegen kann. Die Nutzung von mehr als einem Positionierstift
an dem Werkstückträger dient der Verdrehsicherung der auf die Positionierstifte aufgefädelten
einzelnen Kunststoffschichten.
[0014] Es ist ferner die Möglichkeit gegeben, dass die Bereitstellungseinrichtung mit einer
Klemmeinrichtung und einer Schneideinrichtung gebildet ist. Auf diese Weise kann der
abgerollte Teil endständig fixiert und anschließend betriebssicher durchtrennt, mithin
vereinzelt werden.
[0015] Beim Ausstanzen einzelner Lagen des späteren Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
ist es erforderlich, dass diese ihre gegenseitige Lage beibehalten und nicht verrutschen.
Es ist deshalb von Vorteil, wenn der Einrichtung zum Herstellen eines verschweißten
Rohkartenverbunds mit einem lichttransparenten Fenster unmittelbar eine an das Transportsystem
angrenzende Vorfixierstation vorgelagert ist, die eingerichtet ist, den vom Werkstückträger
bereitgestellten Stapel an Lagen vorzufixieren.
[0016] Die Einrichtung zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds mit oder ohne
einem lichttransparenten Fenster umfasst insbesondere eine Stanzeinrichtung, die einen
an einem Stanzständer festgelegten Matrizenhalter aufweist, an welchem eine erste
Matrize vorliegt, der ein erster Stanzstempel zum Stanzen des Kartensubstrats zugeordnet
ist. An dem Matrizenhalter liegt außerdem eine zweite Matrize vor, der ein koaxial
zum ersten Stanzstempel verfahrbarer und zu diesem konturgleich gebildeter zweiter
Stanzstempel zum Stanzen eines Fenstersubstrats zugeordnet ist, wobei die erste Matrize
in einer Verstellrichtung der Stanzstempel unter einem Abstand bezüglich der zweiten
Matrize angeordnet ist. In der Stanzposition sind der erste Stanzstempel und die erste
Matrize derart gegenüber dem Kartensubstrat positioniert, dass diese bei der Verstellbewegung
des ersten Stanzstempels eine Öffnung in das Kartensubstrat einbringen, wobei der
zweite Stanzstempel und die zweite Matrize derart gegenüber dem Fenstersubstrat positioniert
sind, dass diese bei der Verstellbewegung des zweiten Stanzstempels aus dem Fenstersubstrat
ein an die Abmessungen der Öffnung angepasstes Fensterteil ausstanzen, wobei durch
die simultane Bewegung des ersten Stanzstempels zusammen mit dem zweiten Stanzstempel
das Fensterteil in die Öffnung einsetzbar ist.
[0017] Das Besondere an der Stanzeinrichtung ist die Herstellung des Doppelstempels. Dieser
ist nämlich ursprünglich aus einem einzigen Stück geformt, der erst anschließend in
die zwei Stanzstempel vereinzelt worden ist. Aus diesem Grund sind beide Stanzstempel
exakt konturgleich. Das Gleiche gilt für die beiden Matrizen. Auch diese sind aus
einem einzigen Matrizen-Stück in die beiden einzelnen Matrizen zerteilt worden. Aus
diesem Grund sind die beiden Matrizen exakt konturgleich.
[0018] Die Einrichtung zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbundes mit einem lichttransparenten
Fenster kann ergänzend mit einer Folienschweißeinrichtung zum Verschweißen einer Trägerfolie
mit einem einlagigen oder mehrlagigen Kartensubstrat versehen sein. Die Stanzeinrichtung
ist beispielsweise senkrecht bezüglich der Verstellrichtung der Stanzstempel wenigstens
zwischen einer Stanzposition und einer Schweißposition verstellbar. In einer Schweißposition
liegt dabei vorzugsweise ein an der ersten Matrize vorhandener Bereich als Widerlager
für eine Andruckplatte der Folienschweißeinrichtung vor. Auf diese Weise kann also
die Stanzeinrichtung eine Doppelfunktion erfüllen, nämlich einerseits das Lochen des
Fenstersubstrats und des Kartensubstrats und das Einsetzen des Fensterteils in die
Öffnung durch die simultane Bewegung der Stanzstempel. Und andererseits die Bildung
eines Widerlagers beim Verschweißen der Trägerfolie. Auf diese Weise liegt also eine
besonders kompakte Einrichtung zum Herstellen einer verschweißten Karte mit einem
lichttransparenten Fenster und damit eine besonders kompakte Produktionsanlage vor.
[0019] Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten
ist es bekannt, Fäden, insbesondere Sicherheitsfäden in die einzelnen Lagen einzubinden
oder in den Verbundkörper zu integrieren. Es hat sich daher als sinnvoll erwiesen,
wenn der abschließenden Bereitstellungseinrichtung zur Bereitstellung der Decklage
sowie der Einrichtung zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds mit einem
lichttransparenten Fenster eine Fadeneinlegstation zwischengelagert ist, die eingerichtet
ist, dem Werkstückträger wenigstens ein Sicherheitsfaden oder eine Lage mit wenigstens
einem Sicherheitsfaden bereitzustellen. Somit ist gewährleistet, dass der Sicherheitsfaden
in den späteren Kartenkörper integriert ist und nicht auf einfache Weise wieder ausgelöst
werden kann.
[0020] Wenn es sich bei dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument um eines im ID1-Format
handelt, so hat es sich zur Durchsatzerhöhung als vorteilhaft erwiesen, wenn in Transportrichtung
/ Produktionsrichtung wenigstens vier Fadenapplikationseinrichtungen vorliegen, um
jeweils einen Sicherheitsfaden zu applizieren. Dies ist beispielsweise beim deutschen
Personalausweis (Stand: 2021) der Fall. Wenn es sich bei dem Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokument um eines im ID3-Format handelt, so werden die wenigstens vier
Fadenapplikationseinrichtungen genutzt, um jeweils einen Sicherheitsfaden quer zur
Transportrichtung / Produktionsrichtung zu applizieren, was beispielsweise beim Deutschen
Reisepass (Stand: 2021) der Fall ist. Die Fadeneinlegstation kann stationär im Gehäuse
der Produktionsanlage gelagert sein, wobei der Werkstückträger verdrehbar ist, um
die passende Richtung für die Applikation des Sicherheitsfadens vorzugeben. Alternativ
dazu kann die Fadeneinlegstation auch selbst, beispielsweise um 90 Grad, verdrehbar
sein, so dass die Richtung der Fadenapplikation veränderbar bzw. einstellbar ist.
[0021] Um die Laminationszeit zu kompensieren, ist es von Vorteil, wenn die Laminierstation
wenigstens zwei unabhängig voneinander betreibbare Einzelpressen umfasst, die parallel
zueinander arbeiten können. Die Laminierstation ist vorzugsweise derart ausgestaltet,
dass die Werkzeuge und ihre Laminationsbleche in der jeweiligen Einzelpresse verbleiben.
[0022] Vorzugsweise ist neben der Heizeinrichtung in die Laminierstation ebenfalls eine
Kühleinrichtung integriert, wobei aber getrennte Temperaturbereiche für den Heiz-
und Kühlprozess vorliegen. Die vorliegende Laminierstation weist den Vorteil auf,
dass ausschließlich die Laminationsbleche und das Kartenmaterial erwärmt und wieder
abgekühlt werden, was einen geringeren Energiebedarf zur Folge hat. Ein Aufwärmen
des Werkstückträgers erfolgt dabei also nicht, da das vorfixierte Folienheft mit der
Übergabeeinrichtung vom ersten Werkstückträger entnommen und einer der beiden Einzelpressen
zugeführt wird.
[0023] Die Zuschnittstation ist vorzugsweise eingerichtet, den in der Laminierstation hergestellten
Laminatverbund einem vier-Seiten-Beschnitt zu unterziehen. Vorzugsweise wird der Laminatverbund
dabei auf ein Format geschnitten, welches einen Verbund von vier ID1-Formaten umfasst.
Alternativ oder ergänzend wird der Laminatverbund auf ein Format geschnitten, welches
einen Verbund von zwei ID3-Formaten umfasst. Der Beschnitt erfolgt vorzugsweise druckmarkengesteuert
anhand von vorab bereits applizierten Druckmarken.
[0024] Viele Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente sehen einen zusätzlichen Aufdruck
auf ihrer äußersten Decklage vor. Dabei kann der äußerste Aufdruck auch eine Lackschicht
sein. Hierbei kommt beispielsweise eine Lackschicht aus einem Unterschriftenlack infrage;
die Schicht ist auf der Decklage dann vorzugsweise nur partiell appliziert. Vorzugsweise
umfasst die Produktionsanlage hierfür eine der Zuschnittstation nachgelagerte und
an das Transportsystem angrenzende weitere Druckeinrichtung zur Applikation eines
Lackes an dem geschnittenen Laminationsverbund. Die Positionierung des Lackfeldes
oder der mehreren Lackfelder erfolgt beispielsweise mithilfe von Druckermarken, die
optisch von einer Kamera erkannt werden.
[0025] Insbesondere kann es sich bei der weiteren Druckeinrichtung um eine Tampondruckeinrichtung
zur Applikation eines Unterschriftenlacks handeln, der in seinem getrockneten Zustand
mit einer dokumentenechten Tinte beschriftbar ist.
[0026] Um die Durchlaufzeit bei der Herstellung zu verkürzen, ist es ferner von Vorteil,
wenn der Druckeinrichtung außerdem eine Trocknungsstation zur Trocknung des applizierten
Lacks nachgelagert ist.
[0027] Es ist für manche Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente erforderlich, eine Hologrammfolie
mit einem darin einbelichteten Hologramm zu applizieren. Deshalb ist es von Vorteil,
wenn die Produktionsanlage außerdem eine der Zuschnittstation nachgelagerte Hologrammappliziereinrichtung
mit einer Werkstücktransporteinrichtung umfasst. Diese ist dann eingerichtet, den
Werkstückträger mitsamt dem Laminatverbund von dem Transportsystem abzuheben, eine
mit einem Hologramm versehene Folie auf dem geschnittenen Laminatverbund zu applizieren
und anschließend den um das Hologramm ergänzten Laminatverbund zusammen mit dem Werkstückträger
wieder an das Transportsystem abzugeben. Die Entnahme des Laminatverbunds von dem
Werkstückträger des Transportsystems der Produktionsanlage dient dafür, dass größere
Andruckkräfte auf den Laminatverbund beim Applizieren der Hologrammfolie verwendet
werden können. Diese Andruckkräfte könnten in einem Fall, in welchem der Laminatverbund
auf dem Werkstückträger verbleibt, nicht ausgeübt werden.
[0028] Um verschiedene weitere Bearbeitungsschritte, wie beispielsweise das Applizieren
einer Hologrammfolie oder des Bedruckens mit einem Lackfeld, auf beiden Seiten des
Laminatverbunds vornehmen zu können, hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass der Zuschnittstation
eine Wendeeinrichtung nachgelagert ist, die eingerichtet ist, den geschnittenen Laminatverbund
zu wenden, um ihn anschließend auf seiner anderen Seite zu bearbeiten.
[0029] Diese Wendeeinrichtung ist insbesondere mit zwei Sauggreifern versehen. Ein erster
Sauggreifer ist eingerichtet, den Laminatverbund mittels eines Unterdrucks zu greifen
und senkrecht bezüglich der vom Werkstückträger aufgespannten Ebene verstellt zu werden.
Der erste Sauggreifer ist außerdem eingerichtet, parallel zu der vom Werkstückträger
aufgespannten Ebene verstellt zu werden. Außerdem ist der erste Saugreifer eingerichtet
um eine parallel zu der vom Werkstückträger aufgespannten Ebene orientierte Achse
verdreht zu werden. Darüber hinaus ist ein zweiter Sauggreifer vorhanden, der eingerichtet
ist, den durch den ersten Sauggreifer gewendeten Laminatverbund entgegenzunehmen und
mittels eines Unterdrucks zu greifen und senkrecht bezüglich der vom Werkstückträger
aufgespannten Ebene verstellt zu werden. Auf diese Weise kann der zweite Sauggreifer
den gewendeten Laminatverbund wieder auf dem Werkstückträger ablegen.
[0030] Um Produktionsfehler erkennen zu können, ist es von Vorteil, wenn eine an das Transportsystem
angrenzende Überprüfungseinrichtung vorhanden ist, die eingerichtet ist, den geschnittenen
Laminatverbund einer Qualitätsüberprüfung zu unterziehen und fehlerhafte Laminatverbünde
als Ausschuss zu markieren.
[0031] In diesem Zusammenhang hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn die Überprüfungseinrichtung
eingerichtet ist, die Registerhaltigkeit der einzelnen Lagen des Laminatverbunds zu
prüfen, und eine Korrektur für das Zusammentragen der einzelnen Lagen zu veranlassen,
sollte die Registerhaltigkeit unter eine vorgegebene Schwelle fallen. Hierbei erfolgt
also eine Datenübergabe an das Leitsystem der Produktionsanlage.
[0032] Um eine weitere Bearbeitung oder eine Entnahme der Endprodukte zu erleichtern, ist
vorzugsweise eine an das Transportsystem angrenzende Magaziniereinrichtung mit wenigstens
zwei Magazinen vorhanden, die eingerichtet ist, das fertige Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
nach Format sortiert in die Magazine einzulagern.
[0033] Es ist dabei die Möglichkeit gegeben, dass die Magaziniereinrichtung eine Stanzeinrichtung
umfasst, die eingerichtet ist, einen Laminatverbund mit einer Mehrzahl von Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokumenten in einzelne Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
auf ein vorgegebenes Format vor dem Einlagern in eines der Magazine zu vereinzeln.
[0034] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im
Folgenden anhand von Ausführungsvarianten unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
näher beschrieben. Alle bisher und im Folgenden beschriebenen Merkmale sind dabei
sowohl einzeln als auch in einer beliebigen Kombination miteinander vorteilhaft. Die
im Folgenden beschriebenen Ausführungsvarianten stellen lediglich Beispiele dar, welche
den Gegenstand der Erfindung jedoch nicht beschränken. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Produktionsanlage zum Herstellen von Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokumenten oder zum Herstellen eines Verbunds aus einer Mehrzahl
von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Produktionsanlage nach Figur 1 ohne Gehäuse,
- Figur 3
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf das Transportsystem und einen der Werkstückträger
der Produktionsanlage aus Figur 1,
- Figur 4
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf den Rollenauszug einer der Bereitstellungseinrichtungen
der Produktionsanlage aus Figur 1,
- Figur 5
- eine vereinfachte perspektivische Seitenansicht auf die Druckeinrichtung zur Bereitstellung
der Lage mit einem Portraitbild der Produktionsanlage aus Figur 1,
- Figur 6
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf den Bogenauszug / Bogenanleger einer
der Bereitstellungseinrichtungen der Produktionsanlage aus Figur 1,
- Figur 7
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Einrichtung zum Herstellen eines
verschweißten Rohkartenverbunds mit einem lichttransparenten Fenster (Fensterstanze)
der Produktionsanlage aus Figur 1,
- Figur 8
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Fadeneinlegstation der Produktionsanlage
aus Figur 1,
- Figur 9
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Laminierstation der Produktionsanlage
aus Figur 1,
- Figur 10
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Zuschnittstation der Produktionsanlage
aus Figur 1,
- Figur 11
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die weitere Druckeinrichtung zur Applizierung
eines Unterschriftenfelds der Produktionsanlage aus Figur 1 zusammen mit einem Lackfeldtrockner,
- Figur 12
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Wendeeinrichtung der Produktionsanlage
aus Figur 1,
- Figur 13
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Hologrammappliziereinrichtung der
Produktionsanlage aus Figur 1,
- Figur 14
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Überprüfungseinrichtung der Produktionsanlage
aus Figur 1, und
- Figur 15
- eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf die Magaziniereinrichtung der Produktionsanlage
aus Figur 1.
[0035] In der Figur 1 ist eine Produktionsanlage 100 zum Herstellen von Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokumenten oder zum Herstellen eines Verbunds aus einer Mehrzahl von
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten gezeigt, die sich durch einen kompakten
Aufbau auszeichnet. Die Produktionsanlage 100 ist mit einem Gehäuse 108 gebildet,
welches die einzelnen Bearbeitungsstationen kapselt. Die Produktionsanlage 100 und
ihr Gehäuse 108 umfassen einen Längsteil 102, in welchem einzelne Bearbeitungsstationen
untergebracht sind. Die Produktionsanlage 100 und ihr Gehäuse 108 sind außerdem mit
einem ersten Anlagenarm 104 und mit einem zweiten Anlagenarm 106 gebildet, in welchen
weitere Bearbeitungsstationen der Produktionsanlage 100 untergebracht sind. Die beiden
Anlagenarme 104, 106 sind mit dem Längsteil 102 zu einer Einheit verbunden. An dem
Gehäuse 108 liegen des Weiteren eine Mehrzahl an Anzeige- und/oder Bedieneinrichtungen
110 vor, um die einzelnen Bearbeitungsstationen zu überwachen und/oder anzusteuern.
Um die Bearbeitungsschritte oder Bearbeitungsstationen der Produktionsanlage 100 für
einen Maschinenbediener einsehbar zu gestalten, weist das Gehäuse 108 mehrere Fenster
auf.
[0036] In der Figur 2 ist eine Draufsicht auf die Produktionsanlage 100 aus Figur 1 gezeigt,
wobei der Übersicht halber das Gehäuse 108 nicht dargestellt wurde. Es ist zu erkennen,
dass die Produktionsanlage 100 ein Transportsystem 112 mit wenigstens einem Werkstückträger
114 umfasst.
[0037] Das Transportsystem 112 und der Werkstückträger 114 sind detailliert in Figur 3 gezeigt.
Das Transportsystem 112 ist vorliegend als ein Planarantriebssystem gebildet. Dieses
Planarantriebssystem umfasst einen permanent erregten elektromagnetischen Planarmotor
148, der seinerseits mit einer Vielzahl von planaren Statoren gebildet ist. Diese
Statoren bilden eine Art "Platte" aus, auf der der Werkstückträger 114 platziert ist.
Der Werkstückträger 114 ist dabei als ein auf den Statoren in mindestens zwei Richtungen
beweglicher Läufer des Planarmotors 148 gebildet. Vorliegend ist der Werkstückträger
114 ausgebildet, sich entlang oder um vier Achsen zu bewegen. Es besteht die Möglichkeit
einer Bewegung entlang der X-Achse, entlang der Y-Achse und entlang der Z-Achse, sowie
einer Rotation um eine dieser Achsen. Um die einzelnen Lagen betriebssicher und verlustfrei
transportieren zu können, weist der Werkstückträger 114 wenigstens zwei Positionierstifte
150 auf, um mit Löchern versehene Lagen des späteren Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
registerhaltig zu stapeln und zu transportieren.
[0038] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass an das Transportsystem 112 eine erste
Bereitstellungseinrichtung 144 angrenzt, die eingerichtet ist, eine Decklage des Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokuments an den Werkstückträger 114 zu übergeben.
[0039] Diese erste Bereitstellungseinrichtung 144 ist im Detail in Figur 4 gezeigt und umfasst
einen Rollenauszug 152. Es liegen aber auch weitere Bereitstellungseinrichtungen 154
vor, die einen zur ersten Bereitstellungseinrichtung 144 identischen Aufbau aufweisen,
wobei jede der Bereitstellungseinrichtungen 144, 154 eine Schicht bereitstellt, die
aus einer Kunststoffbahn (vorzugsweise auf Basis von Polyamid (PA) oder Polyurethan
(PU), vorzugsweise auf Basis von Polycarbonat (PC)) von einer Rolle 156 vereinzelt
wird. Der Rollenauszug 152 ist mit einer Klemmeinrichtung 158 und mit einer Schneideinrichtung
160 gebildet. Auf diese Weise kann der abgerollte Teil endständig fixiert und anschließend
betriebssicher durchtrennt, mithin vereinzelt werden. Für das Abrollen der Folie von
der Rolle 156 weist der Rollenauszug 152 eine linear verstellbaren Greifeinrichtung
162 zum Ergreifen eines freien Endes der Kunststoffbahn auf. Die Führung der Kunststoffbahn
übernimmt wenigstens eine Führungsrolle. Der Rollenauszug 152 weist zudem einen Locher
164 auf, um die eingefädelte Folie zu lochen. Nach dem Lochen wird der Folienanfang
von der Greifeinrichtung 162 gegriffen und die Rolle 156 linear abgezogen auf das
Streifenmaß, welches vom ersten Werkstückträger 144 aufgenommen werden kann. Der Abziehstreifen
wird anschließend mit der Klemmeinrichtung 158 geklemmt, wonach ein Trennschnitt des
Folienstreifens mit einer Schneideinrichtung 160 erfolgt, um ihn zu vereinzeln. An
der Stelle der Klemmeinrichtung 158 könnte auch ein Walzenabzug sitzen.
[0040] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass die Produktionsanlage 100 ferner eine
der ersten Bereitstellungseinrichtung 144 nachgelagerte, an das Transportsystem 112
angrenzende Druckeinrichtung 116 vorhanden ist. Sie stellt das Portraitbild des Nutzers
oder die Portraitbilder der Nutzer des späteren Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
bereit.
[0041] Die Druckeinrichtung 116 ist in Figur 5 näher zu erkennen. Die Druckeinrichtung 116
umfasst dabei eine Bereitstellungseinheit 168 für die Bereitstellung eines bahnförmigen
Substrats 170 von einer Rolle 172. Die abgewickelte Rolle 172, insbesondere das bahnförmige
Substrat 170, wird mit einer Substratführung 174 mit mehreren Umlenkrollen 176 durch
die Druckeinrichtung 116 geführt. Der Bereitstellungseinheit 168 ist unmittelbar eine
Spliceeinheit 178 nachgeschaltet, um wenigstens eine Schicht des auf der Rolle 172
bereitgestellten Substrats 170 mit dem Substrat 170 der Vorgängerrolle zu verbinden.
Eine Zuschnitteinheit 180, die Bereitstellungseinheit 168 und eine Puffereinheit 182
sind in einer obersten Etage 184 der Druckeinrichtung 116 angeordnet. Die Spliceeinheit
178 ist der Bereitstellungseinheit 168 entlang einer Bahntransportrichtung nachgelagert,
jedoch einem noch näher zu erläuternden Druckbereich 166 vorgelagert. Die ebenfalls
optionale Puffereinheit 182 dient der zeitweisen Zwischenspeicherung des abgewickelten
bahnförmigen Substrats 170. Die Puffereinheit 182, die sich ebenfalls in der Bahntransportrichtung
der Bereitstellungseinheit 168 nachgelagert befindet, aber dem Druckbereich 166 vorgelagert
ist, ist außerdem auch der Spliceeinheit 178 nachgelagert. Die Puffereinheit 182 umfasst
lediglich exemplarisch eine verschiebbare Umlenkrolle 186, wobei die Puffereinheit
182 aufgrund ihrer verschiebbaren Umlenkrolle 186 eingerichtet ist, eine während des
Druckvorgangs wegen der Bewegung eines Drucktisches 188 entstehende Längenänderung
des bahnförmigen Substrats 170 auszugleichen. Die verschiebbare Umlenkrolle 186 ist
senkrecht zur Fallrichtung verstellbar gelagert. Ausgehend von der Puffereinheit 182
ist dieser eine ebenfalls optionale Ausrichteinheit 190 nachgelagert. Diese Ausrichteinheit
190 ist dabei unmittelbar dem Druckbereich 166 vorgelagert, und damit eingerichtet,
die Kanten des Substrats 170 bezüglich dem Drucktisch 188 auszurichten. Die Substratführung
174 führt dabei also das bahnförmige Substrat an den Drucktisch 188 und damit an den
Druckbereich 166. Im Druckbereich 166 liegt dabei der verschiebbar gelagerte bzw.
verstellbare Drucktisch 188 vor, der eine Unterdruckeinheit aufweist, um das bahnförmige
Substrat 170 abschnittsweise mit einem Unterdruck zu fixieren. Hierfür weist der Drucktisch
188 beispielsweise eine Platte auf, die mit mehreren Sauglöchern versehen ist, um
das bahnförmige Substrat 170 an die Platte anzusaugen. Die Verstellung des Drucktisches
188 erfolgt dabei ebenfalls senkrecht bezüglich der Fallrichtung. Im Druckbereich
166 liegt außerdem ein während des Druckvorgangs stationär gehaltener Druckkopf 192
vor, der eingerichtet ist, ein Druckbild auf das Substrat 170 aufzubringen, und zwar
mittels einer Verschiebung des Drucktisches 188 zusammen mit dem daran fixierten Substrat
170. Somit liegt also mit anderen Worten der Druckkopf 192 oder die mehreren Druckköpfe
192 mit ihren Druckdüsen stationär vor, wobei das Druckbild durch das Verschieben
des Drucktisches 188 bezüglich dem Druckkopf 192 entsteht. Um auch hier das bahnförmige
Substrat 170 straff zu halten, können optional eine oder mehrere Umlenkrollen oder
auch eine oder mehrere verschiebbare Umlenkrollen vorliegen, um die Spannung im bahnförmigen
Material während des Druckvorgangs aufrechtzuerhalten, wobei insbesondere die verschiebbaren
Umlenkrollen nach Art eines "Tänzers" ausgebildet sind, der senkrecht bezüglich der
Fallrichtung verstellt wird. Die besagten Umlenkrollen verfahren inbesondere synchron
mit dem Drucktisch 188. Auf diese Weise ist es möglich, den Folienverlauf so auszugleichen,
das der Druckbereich 166 auf dem Drucktisch 188 sich nicht ungewollt bewegt. Wurde
das Substrat 170 im Druckbereich 166 dann mit dem Druckbild bedruckt, so wird das
bedruckte Substrat 170 in Transportrichtung, vorliegend in Fallrichtung abwärts, weitertransportiert.
Auf diese Weise liegt also der Druckbereich 166 in einer mittleren Etage 194 vor,
welche sich in Fallrichtung abwärts unterhalb der obersten Etage 184 der Druckeinrichtung
116 befindet. In einer unteren Etage 196 liegt dabei eine Mehrzahl an ebenfalls optionalen
Prüfeinheiten 198 vor, um das bahnförmige Substrat 170, insbesondere optisch, zu prüfen.
Mit anderen Worten sind die Prüfeinheiten 198 in der Bahntransportrichtung dem Druckbereich
166 nachgelagert, aber einem Trocknungsofen 200 vorgelagert. Dies führt dazu, dass
Ausschuss noch vor dem Trocknen erkannt werden kann und somit ein geringerer Abschnitt
des bahnförmigen Substrats 170 auszutauschen ist, sollten Fehler erkannt werden.
[0042] Vorliegend durchläuft das bahnförmige Substrat 198 zunächst die erste Prüfeinheit
198, die die Unterseite des bahnförmigen Substrats 170 optisch untersucht. Erst anschließend
gelangt das bahnförmige Substrat 170 in die zweite Prüfeinheit 198, die dann das Druckbild
und die Druckseite überprüft. In Bahntransportrichtung nachgelagert liegt dann der
Trocknungsofen 200 vor, um die noch feuchte Tinte vollständig zu trocknen. Anschließend
führt die Substratführung 174 das bedruckte Substrat 170 seitlich aus der Druckeinrichtung
116 aus und gibt dieses vereinzelt an den Werkstückträger 114 ab. Die Abgabe des bedruckten
Substrats 170 erfolgt dabei an derjenigen Seite der Druckeinrichtung 116, an der sich
auch die Bereitstellungseinheit 168 mit ihrer Rolle 172 des Substrats 170 befindet.
[0043] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass mindestens eine der Druckeinrichtung
116 nachgelagerte, an das Transportsystem 112 angrenzende, weitere Bereitstellungseinrichtung
146 mit einem Bogenauszug 202 vorhanden und eingerichtet ist, wenigstens eine weitere
Lage des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments an den Werkstückträger 114 zu übergeben.
[0044] Diese Bereitstellungseinrichtungen 146 sind mit einem Bogenauszug 202 versehen, wie
er in Figur 6 näher gezeigt ist, und der wiederum Schichten aus Kunststoff (vorzugsweise
auf Basis von Polyamid (PA) oder Polyurethan (PU), vorzugsweise auf Basis von Polycarbonat
(PC)) bereitstellt, welche von einem Bogenstapel 204 entnommen wurden. Bei diesem
Bogenauszug 202 erfolgt also die Bogenentnahme vom Folienstapel, wobei die Folien
vereinzelt werden durch ein Ansaugen, durch ein Krümmen oder durch ein Abstreifen.
Mischformen zur Vereinzelung sind dabei ebenfalls möglich. Der Bogenauszug 202 umfasst
insbesondere eine Ausrichtplatte 206, die unter einen Greifer 208 fährt, um die Ausrichtung
im abgelegten Zustand der Folie zu gewährleisten. Der Bogenauszug 202 weist vorliegend
eine dreiachsige Verstellmöglichkeit auf, wobei ein Lichttaster genutzt wird, um die
korrekte Ausrichtung zu überwachen. Auch bei diesen weiteren Bereitstellungsstationen
136 ist ein Locher 210 vorhanden, um eine Lochung in den jeweiligen Bogen einzubringen.
Durch den Greifer 208 des Bogenauszugs 202 erfolgt dann ein exaktes Ablegen der Schicht
auf dem Werkstückträger 104.
[0045] Es ist in Figur 2 wiederum zu erkennen, dass die Produktionsanlage 100 weitere Bereitstellungseinrichtungen
146, 154 umfasst und außerdem eine an das Transportsystem 112 angrenzende Vorfixierstation
128 aufweist, die einer Einrichtung 118 zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds
mit einem lichttransparenten Fenster unmittelbar vorgeschaltet ist. Diese Vorfixierstation
128 ist eingerichtet, den vom Werkstückträger 114 bereitgestellten Stapel an Lagen
vorzufixieren bevor er der Einrichtung 118 zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds
mit einem lichttransparenten Fenster bereitgestellt wird.
[0046] Die Einrichtung 118 zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds mit einem
lichttransparenten Fenster ist in Figur 7 im Detail gezeigt. Sie umfasst vorliegend
eine Folienschweißeinrichtung 212 zum Verschweißen einer Trägerfolie 214 mit dem vorfixierten
Folienstapel. Außerdem ist eine Stanzeinrichtung 216 vorhanden. Die Folienschweißeinrichtung
212 zum Verschweißen der Trägerfolie 214 umfasst dabei insbesondere eine Andruckplatte
218, die insbesondere beheizbar ist. Die Stanzeinrichtung 216 umfasst einen Stanzständer
220, an welchem ein Matrizenhalter 222 fixiert ist. An diesem Matrizenhalter 222 liegt
eine erste Matrize 224 vor, der ein erster Stanzstempel 226 zum Stanzen des vorfixierten
Folienstapels zugeordnet ist. An dem Matrizenhalter 222 liegt außerdem eine zweite
Matrize 228 vor, welcher ein koaxial zum ersten Stanzstempel 226 verfahrbarer und
zu diesem konturgleich gebildeter zweiter Stanzstempel 230 zum Stanzen eines Fenstersubstrats
232 zugeordnet ist, wobei die erste Matrize 224 in einer Verstellrichtung der Stanzstempel
226, 230 unter einem Abstand bezüglich der zweiten Matrize 228 angeordnet ist. Es
ist ein Sauggreifer 234 der Einrichtung 118 vorhanden, um den vorfixierten Folienstapel
von den Positionierstiften 150 des Werkstückträgers 114 zu entnehmen, wozu der Sauggreifer
234 beispielsweise ebenfalls mit wenigstens einem Positionierstift ausgerüstet ist.
Wenn der Sauggreifer 234 den vorfixierten Folienstapel aufgenommen hat, so positioniert
dieser ihn bezüglich der Stanzeinrichtung 216, die vorliegend zwischen einer Stanzposition
und einer Schweißposition lateral verstellbar ist. Ist die Stanzeinrichtung 216 in
die Stanzposition verstellt, so kann mit Hilfe des ersten Stanzstempels 226 und der
ersten Matrize 224 eine Öffnung in den vorfixierten Folienstapel eingebracht werden.
Das Reststück wird aus dem Freiraum zwischen den beiden Matrizen 224, 228 ausgebracht,
insbesondere ausgeblasen oder ausgesaugt. Anschließend wird der erste Stanzstempel
226 weiter verstellt bis er in die konturgleiche zweite Matrize 228 eintaucht. Entgegengesetzt
zur Verstellbewegung des ersten Stanzstempels 226 wird der zweite Stanzstempel 230
in Richtung des Fenstersubstrats 232 verfahren, wodurch mittels der zweiten Matrize
228 ein Fensterteil ausgestanzt wird. Dieses wird zwischen den beiden Stanzstempeln
226, 230 geklemmt. Die beiden Stempel werden anschließend simultan soweit verfahren,
bis das zwischen ihnen geklemmte Fensterteil in die Öffnung eingesetzt wird, die vom
ersten Stanzstempel 226 in das vorfixierte Folienheft eingebracht wurde. Danach werden
die Stempel in ihre Ausgangslage zurückgezogen und die Stanzeinrichtung 216 lateral
verstellt, bis sie die Schweißposition erreicht hat. In dieser Schweißposition wird
dann die Trägerfolie 214 unter den vorfixierten, nun mit dem Fensterteil bestückten,
Folienstapel gebracht. Die Andruckplatte 218 wird aufgeheizt und drückt dann die Trägerfolie
214 an den vorfixierten Folienstapel, wodurch das Fensterteil im Folienstapel gesichert
wird. Bei der Trägerfolie 214 handelt es sich vorzugsweise um eine Melierfaserfolie.
Die erste Matrize 224 ist vorliegend mit einem kleinen Überstand gebildet, der als
Widerlager für die Andruckplatte 218 der Folienschweißeinrichtung 212 dient, womit
der Stanzeinrichtung 216 der Einrichtung 118 eine Doppelfunktion (Stanzen und Schweißen)
zukommt. Mit einer Schneideinheit 236 kann die Trägerfolie 214 von der Bahn getrennt
werden, wobei insbesondere auch eine Rückhalteeinheit vorhanden ist, die gewährleistet,
dass das freie Ende der Bahn von einem linear verstellbaren Greifer erfassbar bleibt.
Nach dem Einbringen des Fensterteils wird der vorfixierte Folienstapel mit dem Fenster
zurück an den Werkstückträger 114 des Transportsystems 112 übergeben.
[0047] In Figur 2 ist wieder zu erkennen, dass der Einrichtung 118 zum Herstellen eines
verschweißten Rohkartenverbunds mit einem lichttransparenten Fenster eine Fadeneinlegstation
130 nachgelagert ist, die eingerichtet ist, dem Werkstückträger 114 wenigstens ein
Sicherheitsfaden 238 oder eine Lage mit wenigstens einem Sicherheitsfaden 238 bereitzustellen.
[0048] Diese Fadeneinlegstation 130 ist in Figur 8 näher gezeigt. Wenn es sich bei dem Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokument um eines im ID1-Format handelt, so hat es sich zur
Durchsatzerhöhung als vorteilhaft erwiesen, wenn in Transportrichtung / Produktionsrichtung
wenigstens vier Fadenapplikationseinrichtungen 240 vorliegen, um jeweils einen Sicherheitsfaden
238 zu applizieren. Dies ist beispielsweise beim deutschen Personalausweis (Stand:
2021) der Fall. Wenn es sich bei dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument um eines
im ID3-Format handelt, so wird die Appliziereinrichtung quer genutzt. Hierbei werden
dann die wenigstens vier Fadenapplikationseinrichtungen 240 genutzt, um jeweils einen
Sicherheitsfaden 238 quer zur Transportrichtung / Produktionsrichtung zu applizieren,
was beispielsweise beim Deutschen Reisepass (Stand: 2021) der Fall ist. Die Fadeneinlegstation
kann stationär im Gehäuse 108 der Produktionsanlage 100 gelagert sein, wobei der Werkstückträger
114 verdrehbar ist, um die passende Richtung für die Applikation des Sicherheitsfadens
238 vorzugeben. Alternativ dazu kann die die Fadeneinlegstation 130 auch selbst, beispielsweise
um 90 Grad, verdrehbar sein, so dass die Richtung der Fadenapplikation veränderbar
bzw. einstellbar ist.
[0049] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass der Fadeneinlegstation 130 nochmals eine
weitere Bereitstellungseinrichtung 146 mit einem Bogenauszug 202 folgt. An diese schließt
sich dann noch eine abschließende Bereitstellungseinrichtung 120 mit einem Rollenauszug
152 an, welche eine abschließende Decklage zur Bildung eines fertigen Folienstapels
bereitstellt. Der abschließenden Bereitstellungseinrichtung 120 ist eine an das Transportsystem
112 angrenzende Heftstation 122 nachgelagert, die eingerichtet ist, den Folienstapel
zu einem Folienheft zu verbinden. Außerdem ist eine der Heftstation 122 nachgelagerte,
an das Transportsystem 112 angrenzende Laminierstation 124 vorhanden, in welche eine
Heizeinrichtung integriert ist, und welche eingerichtet ist, das Folienheft zu einem
Laminatverbund zu laminieren.
[0050] In Figur 9 ist die Laminierstation 124 in einer perspektivischen Detailansicht gezeigt.
Die vorliegende Laminierstation 124 weist wenigstens zwei unabhängig voneinander betreibbare
Einzelpressen 242 auf, wodurch sich die für Lamination der Schichten aufzuwendende
Laminationszeit kompensieren lässt. Um die Anzahl an zu erwärmenden Teilen zu minimieren,
ist es von Vorteil, wenn das Folienheft ohne den Werkstückträger 114 erhitzt und gepresst
wird. Der Laminierstation 124 ist hierfür eine Übergabeeinrichtung 246 zugeordnet
zur Entnahme des Folienhefts aus oder von dem Werkstückträger 114 vor der Lamination
und dessen Positionierung zwischen Laminationsblechen 244 der Einzelpressen 242 für
die Lamination sowie zum Bestücken des Werkstückträgers 114 mit dem Laminationsverbund
nach der Lamination. Die Übergabeeinrichtung 246 ist vorliegend portalartig ausgestaltet
und damit derart eingerichtet, dass sie beide Einzelpressen 242 bedienen oder bestücken
kann. Neben einer Heizeinrichtung weist die Laminierstation 124 vorliegend außerdem
eine Kühleinrichtung auf, wobei getrennte Temperaturbereiche für den Heiz- und für
den Kühlprozess vorliegen. Alle Werkzeuge und auch die Laminationsbleche 244 verbleiben
bei der vorliegenden Ausgestaltung bei der jeweiligen Einzelpresse 242. Da lediglich
die Laminationsbleche 244 und das Kartenmaterial erwärmt und abgekühlt werden, liegt
ein geringerer Energiebedarf vor als bei Anlagen, in denen auch der Werkstückträger
114 in die Einzelpressen 242 eingelegt wird.
[0051] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass die Produktionsanlage 100 außerdem eine
der Laminierstation 124 nachgelagerte Zuschnittstation 126 umfasst, die eingerichtet
ist, den Laminatverbund einem mehrseitigen Beschnitt zu unterziehen.
[0052] Ausweislich von Figur 10 ist der Zuschnittstation 126 eine Handlingeinrichtung 248
zugeordnet um den Laminatverbund von dem oder aus dem Werkstückträger 114 zu entnehmen
und den, insbesondere in Streifen geschnittenen Laminatverbund dem Werkstückträger
114 wieder zuzuführen. Die Handlingeinrichtung 248 ist vorzugsweise entlang von drei
Achsen verstellbar. In der Zuschnittstation 126 erfolgt insbesondere ein Vier-Seiten-Beschnitt,
wobei druckmarkengesteuerte Längsschnitte den Laminationsrand des Laminatverbunds
entfernen. Nach dem Vier-Seiten-Beschnitt wird der Laminationsverbund von der Handlingeinrichtung
248 wieder an den Werkstückträger 114, wahlweise auch an einen anderen Werkstückträger,
übergeben. Die Beschnittreste werden in einem Container 250 gesammelt.
[0053] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass die Produktionsanlage 100 eine der Zuschnittstation
nachgelagerte, an das Transportsystem angrenzende weitere Druckeinrichtung 132 zur
Applikation eines Lackes an dem geschnittenen Laminationsverbund nachgelagert ist.
[0054] Diese weitere Druckeinrichtung 132 ist in Figur 11 näher gezeigt, wobei erkennbar
ist, dass die weitere Druckeinrichtung 132 eine Tampondruckeinrichtung ist. Sie ist
eingerichtet, um einen Unterschriftenlack auf den Laminatverbund zu applizieren, der
in seinem getrockneten Zustand mit einer dokumentenechten Tinte beschriftbar ist.
Die Tampondruckeinrichtung umfasst einen mehrachsig verstellbaren Druckarm 256 mit
einem Kissen 252, das den in einem Klischee 254 bereitgehaltenen Lack aufnimmt und
anschließend auf den Laminatverbund aufdruckt. Der weiteren Druckeinrichtung 132 ist
vorliegend außerdem eine Trocknungsstation 258 zur Trocknung des applizierten Lacks
zugeordnet. Dieser bildet eine Art Trocknungskammer, in welcher der Laminatverbund
zur Trocknung gekapselt wird.
[0055] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass der Trocknungsstation eine Wendeeinrichtung
138 nachgelagert ist, die eingerichtet ist, den geschnittenen Laminatverbund zu wenden,
um ihn anschließend auf seiner anderen Seite weiter bearbeiten zu können. Es ist auch
die Möglichkeit gegeben, dass der Werkstückträger 114 zwischen den einzelnen Bearbeitungsstationen
zu der Wendeeinrichtung 138 fährt um einzelne Folien, um einen vorfixierten Folienstapel,
um ein Folienheft oder auch um einen geschnittenen oder ungeschnittenen Laminatverbund
zu wenden.
[0056] Die Wendeeinrichtung 138 ist in Figur 12 näher gezeigt und weist vorliegend zwei
Sauggreifer 260, 262 auf. Ein erster Sauggreifer 260 ist eingerichtet, den Laminatverbund
mittels eines Unterdrucks zu greifen und senkrecht bezüglich der vom Werkstückträger
114 aufgespannten Ebene verstellt zu werden. Der erste Sauggreifer 260 ist außerdem
eingerichtet, parallel zu der vom Werkstückträger 114 aufgespannten Ebene verstellt
zu werden. Außerdem ist der erste Saugreifer 260 eingerichtet, um eine parallel zu
der vom Werkstückträger 114 aufgespannten Ebene orientierte Achse verdreht zu werden.
Darüber hinaus ist ein zweiter Sauggreifer 262 vorhanden, der eingerichtet ist, den
durch den ersten Sauggreifer 260 gewendeten Laminatverbund entgegenzunehmen und mittels
eines Unterdrucks zu greifen und senkrecht bezüglich der vom Werkstückträger 114 aufgespannten
Ebene verstellt zu werden. Auf diese Weise kann der zweite Sauggreifer 262 den gewendeten
Laminatverbund wieder auf dem Werkstückträger 114 ablegen.
[0057] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass die Produktionsanlage 100 eine Hologrammappliziereinrichtung
136 umfasst, um eine mit einem Hologramm belichtete Folie auf den Laminatverbund zu
applizieren.
[0058] Die Hologrammappliziereinrichtung 136 ist in Figur 13 näher gezeigt. Sie umfasst
eine Werkstücktransporteinrichtung 264 und ist eingerichtet, eine mit einem Hologramm
versehene Folie auf dem geschnittenen Laminatverbund zu applizieren. Hierbei verbleibt
der Laminatverbund auf dem Werkstückträger 114. Der Werkstückträger 114 wird zusammen
mit dem Laminationsverbund vom Transportsystem 112 ausgehoben oder entnommen und von
der Werkstücktransporteinrichtung 264 durch die Einheiten oder Stationen der Appliziereinrichtung
transportiert.. Die Entnahme des Werkstückträgers 114 vom Transportsystem 112 der
Produktionsanlage 100 dient dafür, dass größere Andruckkräfte auf den Laminatverbund
beim Applizieren der Hologrammfolie wirken können. Mit Hilfe der Werkstücktransporteinrichtung
264 wird der Werkstückträger 114 mit dem Laminatverbund durch mehrere Einheiten der
Hologrammappliziereinrichtung 136 gefördert. Zunächst wird der erste Schutzliner entfernt.
Auf den Laminationsverbund wird ein Kleber aufgewalzt. Nun wird der Hologrammfilm
aufgebracht, der noch durch einen zweiten Liner geschützt und getragen wird. Die Trägerfolie
(Liner) wird nach einer UV-Trocknung abgelöst. Nach Applizieren eines Decklacks und
dessen Trocknung wird der um die Hologrammfolie ergänzte Laminatverbund zusammen mit
dem Werkstückträger 114 zurück an das Transportsystem 112 (Magnettransportsystem)
der Produktionsanlage 100 übergeben.
[0059] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass die Produktionsanlage 100 außerdem eine
an das Transportsystem 112 angrenzende Überprüfungseinrichtung 140 umfasst, die eingerichtet
ist, den geschnittenen Laminatverbund einer Qualitätsüberprüfung zu unterziehen und
fehlerhafte Laminatverbünde als Ausschuss zu markieren.
[0060] Die Überprüfungseinrichtung 140 der Produktionsanlage ist in Figur 14 näher zu erkennen.
In diesem Prozessmodul werden die einzelnen Streifen mit einer Mehrzahl an zu einem
Verbund gefassten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten geprüft. Außerdem umfasst
die Überprüfungseinrichtung 140 eine nicht näher gezeigte Druckeinheit, die eingerichtet
ist, den streifenweise zugeführten Laminationsverbund mit dokumentenspezifischen und/oder
personenspezifischen Daten zu bedrucken, mithin zu individualisieren. Die Individualisierung
oder die Personalisierung erfolgt dabei auf zwei unterschiedlichen Ebenen, wodurch
sich die Überprüfungseinrichtung 140 und damit die ganze Produktionsanlage 100 kompakter
gestalten lässt. Die Druckeinheit der Überprüfungseinrichtung 140 wird vorzugsweise
auch dazu genutzt, um einen fehlerhaften Laminatverbund als Ausschuss zu markieren.
Die Überprüfungseinrichtung 140 ist dabei eingerichtet, um die Registerhaltigkeit
der einzelnen Lagen des Laminatverbunds zu prüfen, und eine Korrektur für das Zusammentragen
der einzelnen Lagen zu veranlassen, sollte die Registerhaltigkeit unter eine vorgegebene
Schwelle fallen. Hierbei erfolgt also eine Datenübergabe an das Leitsystem der Produktionsanlage
100.
[0061] Aus Figur 2 wird wiederum ersichtlich, dass die Produktionsanlage 100 außerdem mit
einer an das Transportsystem 112 angrenzenden Magaziniereinrichtung 142 gebildet ist.
Diese ist beidseits des Transportsystems 112 vorhanden, wobei vorliegend rein beispielhaft
auf einer der beiden Seiten des Transportsystems 112 Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente
im ID1-Format und auf der anderen der beiden Seiten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente
im ID3-Format magaziniert werden.
[0062] Ein Teil der Magaziniereinrichtung 142 für das ID1-Format ist in Figur 15 näher gezeigt.
Der Teil der Magaziniereinrichtung 142 für das ID3-Format ist analog dazu aufgebaut.
Sie ist mit wenigstens zwei Magazinen 266 gebildet und eingerichtet, das fertige Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokument nach Format sortiert in die Magazine 226 einzulagern.
Für die Vereinzelung der Ausweis-, Wert oder Sicherheitsdokumente aus dem Laminatverbund
weist die Magaziniereinrichtung 142 eine Stanzeinrichtung 268 auf, die eingerichtet
ist, einzelne Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente auf ein vorgegebenes Format
zu vereinzeln. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass der Laminatverbund von der
Stanzeinrichtung 268 vereinzelt wird, sollte es für die weitere Verarbeitung in einer
anderen Anlage sinnvoll sein, den Laminatverbund als zusammenhängenden Streifen bereitzustellen.
Die Magaziniereinrichtung 142 ist zudem dazu eingerichtet, diejenigen Laminatverbunde
oder vereinzelte Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente aus zu schleusen, welche
von der Überprüfungseinrichtung 140 als Ausschuss markiert wurden. Für die Handhabung
oder für das Einlegen in die Magazine 266 wird vorliegend eine Handlingseinrichtung
270 genutzt. Die leeren Magazine 266 können mittels einer Fördereinrichtung 272 angedient
werden. Die befüllten Magazine 266 werden von der Fördereinrichtung 272 anschließend
ausgeschleust bzw. einer weiteren Anlage bereitgestellt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0063]
- 100
- Produktionsanlage
- 102
- Längsteil (Produktionsanlage)
- 104
- erster Anlagenarm
- 106
- zweiter Anlagenarm
- 108
- Gehäuse
- 110
- Anzeige- und/oder Bedieneinrichtung
- 112
- Transportsystem
- 114
- Werkstückträger
- 116
- Druckeinrichtung
- 118
- Einrichtung zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds mit oder ohne einem
lichttransparenten Fenster
- 120
- abschließende Bereitstellungseinrichtung
- 122
- Heftstation
- 124
- Laminierstation
- 126
- Zuschnittstation
- 128
- Vorfixierstation
- 130
- Fadeneinlegstation
- 132
- weitere Druckeinrichtung
- 134
- Trocknungsstation
- 136
- Hologrammappliziereinrichtung
- 138
- Wendeeinrichtung
- 140
- Überprüfungseinrichtung
- 142
- Magaziniereinrichtung
- 144
- erste Bereitstellungseinrichtung
- 146
- weitere Bereitstellungseinrichtung (Bogenauszug / Bogenanleger)
- 148
- Planarmotor
- 150
- Positionierstift
- 152
- Rollenauszug
- 154
- weitere Bereitstellungseinrichtung (Rollenauszug)
- 156
- Rolle
- 158
- Klemmeinrichtung
- 160
- Schneideinrichtung
- 162
- Greifeinrichtung
- 164
- Locher
- 166
- Druckbereich
- 168
- Bereitstellungseinheit
- 170
- Substrat
- 172
- Rolle
- 174
- Substratführung
- 176
- Umlenkrolle
- 178
- Spliceeinheit (Splicetisch)
- 180
- Zuschnitteinheit
- 182
- Puffereinheit
- 184
- oberste Etage
- 186
- verschiebbare Umlenkrolle
- 188
- Drucktisch
- 190
- Ausrichteinheit
- 192
- Druckkopf
- 194
- mittlere Etage
- 196
- untere Etage
- 198
- Prüfeinheit
- 200
- Trocknungsofen
- 202
- Bogenauszug
- 204
- Bogenstapel
- 206
- Ausrichtplatte
- 208
- Greifer
- 210
- Locher
- 212
- Folienschweißeinrichtung
- 214
- Trägerfolie
- 216
- Stanzeinrichtung
- 218
- Andruckplatte
- 220
- Stanzständer
- 222
- Matrizenhalter
- 224
- erste Matrize
- 226
- erster Stanzstempel
- 228
- zweite Matrize
- 230
- zweiter Stanzstempel
- 232
- Fenstersubstrat
- 234
- Sauggreifer
- 236
- Schneideinheit
- 238
- Sicherheitsfaden
- 240
- Fadenapplikationseinrichtung
- 242
- Einzelpresse
- 244
- Laminationsblech
- 246
- Übergabeeinrichtung
- 248
- Handlingeinrichtung
- 250
- Container
- 252
- Kissen
- 254
- Klischee
- 256
- Druckarm
- 258
- Trocknungsstation
- 260
- erster Sauggreifer
- 262
- zweiter Sauggreifer
- 264
- Werkstücktransporteinrichtung
- 266
- Magazin
- 268
- Stanzeinrichtung
- 270
- Handlingseinrichtung
- 272
- Fördereinrichtung
1. Produktionsanlage (100) zum Herstellen von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten
oder zum Herstellen eines Verbunds aus einer Mehrzahl von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten,
umfassend:
- ein Transportsystem (112) mit wenigstens einem Werkstückträger (114),
- eine an das Transportsystem (112) angrenzende erste Bereitstellungseinrichtung (144),
die eingerichtet ist, eine Decklage des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
an den Werkstückträger (114) zu übergeben,
- eine der ersten Bereitstellungseinrichtung (144) nachgelagerte, an das Transportsystem
(112) angrenzende Druckeinrichtung (116), die in einem Druckbereich () einen stationär
gehaltenen Druckkopf () umfasst, um ein Druckbild, insbesondere ein Portraitbild,
auf ein Substrat () durch die Verschiebung eines Drucktisches () zusammen mit dem
daran fixierten Substrat () aufzubringen, und die eingerichtet ist, das bedruckte
Substrat () vereinzelt an den Werkstückträger (114) zu übergeben,
- mindestens eine der Druckeinrichtung (116) nachgelagerte, an das Transportsystem
(112) angrenzende, weitere Bereitstellungseinrichtung (146), die eingerichtet ist,
wenigstens eine weitere Lage des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments an den
Werkstückträger (114) zu übergeben,
- eine der mindestens einen weiteren Bereitstellungseinrichtung (146) nachgelagerte,
an das Transportsystem (112) angrenzende, Einrichtung (118) zum Herstellen eines verschweißten
Rohkartenverbunds,
- eine der Einrichtung (118) zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds
nachgelagerte, an das Transportsystem (112) angrenzende, abschließende Bereitstellungseinrichtung
(120), die eingerichtet ist, eine weitere Decklage des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
an den Werkstückträger auch im weiteren Te(114) zur Bildung eines Folienstapels zu
übergeben,
- eine der abschließenden Bereitstellungseinrichtung (120) nachgelagerte, an das Transportsystem
(112) angrenzende, Heftstation (122), die eingerichtet ist, den Folienstapel zu einem
Folienheft zu verbinden,
- eine der Heftstation (122) nachgelagerte, an das Transportsystem (112) angrenzende,
Laminierstation (124), in welche eine Heizeinrichtung integriert ist, und welche eingerichtet
ist, das Folienheft zu einem Laminatverbund zu laminieren, und
- eine der Laminierstation (124) nachgelagerte Zuschnittstation (126), die eingerichtet
ist, den Laminatverbund einem mehrseitigen Beschnitt zu unterziehen, wobei der Zuschnittstation
(126) eine Handlingeinrichtung zugeordnet ist, um den Laminatverbund von dem oder
aus dem Werkstückträger (114) zu entnehmen und den, insbesondere in Streifen geschnittenen
Laminatverbund dem Werkstückträger (114) wieder zuzuführen.
2. Produktionsanlage (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der der Einrichtung (118) zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds mit
oder ohne einem lichttransparenten Fenster unmittelbar eine an das Transportsystem
(112) angrenzende Vorfixierstation (128) vorgelagert ist, die eingerichtet ist, den
vom Werkstückträger (114) bereitgestellten Stapel an Lagen vorzufixieren.
3. Produktionsanlage (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der abschließenden Bereitstellungseinrichtung (120) zur Bereitstellung der Decklage
sowie der Einrichtung (118) zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbunds eine
Fadeneinlegstation (130) zwischengelagert ist, die eingerichtet ist, dem Werkstückträger
(114) wenigstens ein Sicherheitsfaden oder eine Lage mit wenigstens einem Sicherheitsfaden
bereitzustellen.
4. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (118) zum Herstellen eines verschweißten Rohkartenverbundes mit einem
lichttransparenten Fenster mit einer Stanzeinrichtung (268) mit wenigstens einem Stanzstempel
(226, 230) und einer dem Stanzstempel (226, 230) zugeordneten Matrize (224, 228) sowie
mit einer Folienschweißeinrichtung (212) zum Verschweißen einer Trägerfolie mit einem
einlagigen oder mehrlagigen Kartensubstrat versehen ist, dass die Stanzeinrichtung
(268) senkrecht bezüglich der Verstellrichtung des Stanzstempels (226, 230) wenigstens
zwischen einer Stanzposition und einer Schweißposition verstellbar, und dass in der
Schweißposition ein an der Matrize (224, 228) vorhandener Bereich als Widerlager für
eine Andruckplatte (218) der Folienschweißeinrichtung (212) vorliegt.
5. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnittstation (126) eine an das Transportsystem (112) angrenzende weitere
Druckeinrichtung (132) zur Applikation eines Lackes an dem geschnittenen Laminationsverbund
nachgelagert ist.
6. Produktionsanlage (100) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Druckeinrichtung (132) eine Tampondruckeinrichtung ist zur Applikation
eines Unterschriftenlacks, der in seinem getrockneten Zustand mit einer dokumentenechten
Tinte beschriftbar ist.
7. Produktionsanlage (100) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der weiteren Druckeinrichtung (132) eine Trocknungsstation (258) zur Trocknung des
applizierten Lacks nachgelagert oder zugeordnet ist.
8. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnittstation (126) eine Hologrammappliziereinrichtung (136) mit einer Werkstücktransporteinrichtung
(264) nachgelagert ist, die eingerichtet ist, den Werkstückträger (114) von dem Transportsystem
(112) abzuheben, eine mit einem Hologramm versehene Folie auf dem geschnittenen Laminatverbund
zu applizieren und anschließend den um das Hologramm ergänzten Laminatverbund zusammen
mit dem Werkstückträger (114) wieder an das Transportsystem (112) abzugeben.
9. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnittstation (126) eine Wendeeinrichtung (138) nachgelagert ist, die eingerichtet
ist, den geschnittenen Laminatverbund zu wenden, um ihn anschließend auf seiner anderen
Seite zu bearbeiten.
10. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine an das Transportsystem (112) angrenzende Überprüfungseinrichtung (140) vorhanden
ist, die eingerichtet ist, den geschnittenen Laminatverbund einer Qualitätsüberprüfung
zu unterziehen und fehlerhafte Laminatverbünde als Ausschuss zu markieren.
11. Produktionsanlage (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Überprüfungseinrichtung (140) eingerichtet ist, die Registerhaltigkeit der einzelnen
Lagen des Laminatverbunds zu prüfen, und eine Korrektur für das Zusammentragen der
einzelnen Lagen zu veranlassen, sollte die Registerhaltigkeit unter eine vorgegebene
Schwelle fallen.
12. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückträger (114) wenigstens zwei Positionierstifte (150) umfasst, um die
mit Löchern versehenen Lagen des späteren Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
registerhaltig zu stapeln und transportieren.
13. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine an das Transportsystem angrenzende Magaziniereinrichtung (122) mit wenigstens
zwei Magazinen vorhanden ist, die eingerichtet ist, das fertige Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokument nach Format sortiert in die Magazine einzulagern.
14. Produktionsanlage (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Magaziniereinrichtung (122) eine Stanzeinrichtung umfasst, die eingerichtet ist,
einen Laminatverbund mit einer Mehrzahl von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten
in einzelne Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument auf ein vorgegebenes Format vor
dem Einlagern in eines der Magazine zu vereinzeln.
15. Produktionsanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportsystem gebildet ist als ein Planarantriebssystem mit einem permanent
erregten elektromagnetischen Planarmotor, umfassend eine Vielzahl von planaren Statoren
und wenigstens einem auf den Statoren in mindestens zwei Richtungen beweglichen Läufer,
welcher den Werkstückträger bildet.