TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungseinheit für eine Tür oder ein Fenster.
STAND DER TECHNIK
[0002] Türdichtungen werden üblicherweise in Bereichen eingesetzt, wo Lichtdurchlässe verhindert
werden sollen und/oder ein Schallschutz gewährleistet werden soll. Absenkbare Türdichtungen
bestehen üblicherweise aus einer Gehäuseschiene in Form einer nach unten offenen,
u-förmigen Profilschiene, aus einer in dieser Gehäuseschiene gehaltenen und relativ
zu dieser verschiebbaren Dichtleiste mit einem Dichtelement und aus einem Absenkmechanismus
zum Absenken und Anheben der Dichtleiste. Die Dichtleiste senkt üblicherweise automatisch
beim Schliessen der Tür ab, indem eine Kraft in Längsrichtung auf einen Betätigungsstab
wirkt und den mechanischen Absenkmechanismus entgegen einer Federkraft in Betrieb
setzt. Zudem sind Schleifdichtungen bekannt, welche ebenfalls einen Türspalt zwischen
einem beweglichen Türflügel und einem Rahmen- oder Gebäudeteil dichten.
[0003] WO 2016/066576 A1 und
WO 2016/066577 A2 offenbaren eine Türdichtung, welche zur Verwendung in Aussentüren geeignet ist und
welche einen optimalen Schutz vor Schlagregen bietet. Diese Dichtung offenbart eine
absenkbare Dichtleiste mit einer Trägerschiene und einem Dichtungsprofil, wobei das
Dichtungsprofil mindestens auf einer Stirnseite, vorzugsweise auf beiden Stirnseiten
gegenüber dem Türrahmen dichtet. Das Dichtungsprofil ist in Längsrichtung verschiebbar
in der Trägerschiene gehalten. Ihr Vorstehen gegenüber der Trägerschiene und somit
auch gegenüber der Gehäuseschiene ist mittels einer verstellbaren Druckplatte, welche
mit dem Dichtungsprofil verbunden ist, einstellbar.
[0004] EP 3 203 006 A1 schlägt vor, das Dichtungsprofil im angehobenen Zustand auf einer oder auf beiden
Stirnseiten der Dichtungsvorrichtung vorstehen zu lassen, wobei zudem vorgeschlagen
wird, dass das Dichtungsprofil die Trägerschiene überragt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Dichtungsvorrichtung zu schaffen,
welche kostengünstig ausgebildet ist und trotzdem eine optimale seitliche Dichtung
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe lösen eine Dichtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
[0007] Die erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung für eine Tür oder ein Fenster weist eine
Gehäuseschiene und eine Dichtleiste mit einer Trägerschiene und einem Dichtungsprofil
auf. Die Dichtleiste ist mittels eines Absenkmechanismus relativ zur Gehäuseschiene
absenkbar und anhebbar, wobei sich die Dichtleiste ohne eigene Längenveränderung beim
Absenken bewegt. Das Dichtungsprofil weist ein erstes stirnseitiges Ende und ein dem
ersten stirnseitigen Ende gegenüberliegendes zweites stirnseitiges Ende auf. Dieses
erste und das zweite stirnseitige Ende sind derartig relativ zur Gehäuseschiene angeordnet,
dass beide der zwei stirnseitigen Enden im abgesenkten Zustand der Dichtleiste die
Gehäuseschiene stirnseitig überragen und stirnseitig dichten.
[0008] Da das Dichtungsprofil im abgesenkten Zustand beidseitig der Gehäuseschiene vorsteht,
lässt es sich nicht nur zur Dichtung gegenüber dem Boden sondern auch zur beidseitigen
stirnseitigen Dichtung einsetzen.
[0009] Die Dichtleiste bewegt sich ohne eigene Längenveränderung beim Absenken in Längsrichtung
der Dichtungsvorrichtung um eine erste Länge relativ zur Gehäuseschiene. Diese Bewegung
ist üblicherweise durch den Absenkmechanismus bedingt, insbesondere durch die Biegung
der mindestens einen Blattfeder des Absenkmechanismus, wobei ein Ende der Blattfeder
mittels eines Schiebers in Längsrichtung der Gehäuseschiene verschoben wird, ein mittleres
Ende an der Dichtleiste befestigt ist und ein anderes Ende der Blattfeder an der Gehäuseschiene
lagefixiert ist. Andere Arten von Absenkmechanismen erzeugen ebenfalls eine Verschiebung
in Längsrichtung.
[0010] Das erste stirnseitige Ende lässt sich beim Absenken der Dichtleiste in Längsrichtung
der Dichtungsvorrichtung zur Gehäuseschiene hin schieben und das zweite stirnseitige
Ende wird beim Absenken der Dichtleiste in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung
von der Gehäuseschiene weg geschoben, wobei beide Enden um die oben genannte erste
Länge verschoben werden, d.h. um die durch den Absenkmechanismus bedingte Seitenverschiebung
der Dichtleiste.
[0011] Vorzugsweise steht im angehobenen Zustand der Dichtleiste das erste stirnseitige
Ende in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung um eine zweite Länge der Gehäuseschiene
vor, wobei diese zweite Länge grösser ist als die Seitenverschiebung der Dichtleiste.
Beim Absenken der Dichtung steht somit dieses erste Ende nach wie vor der Gehäuseschiene
vor.
[0012] Vorzugsweise steht im angehobenen Zustand der Dichtleiste das zweite stirnseitige
Ende in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung um eine dritte Länge der Gehäuseschiene
vor oder es um diese Länge in die Gehäuseschiene zurückversetzt. Diese dritte Länge
ist vorzugsweise kleiner als die erste Länge. Dadurch wird das Dichtungsprofil beim
Absenken der Dichtleiste nicht zu fest aus der Gehäuseschiene herausgeschoben. Das
Dichtungsprofil kann an diesem zweiten Ende auch so angeordnet sein, dass es mit der
Gehäuseschiene fluchtet.
[0013] Es lassen sich bekannte Absenkmechanismen und Auslöseelemente zur Betätigung des
Absenkmechanismus verwenden. Vorzugsweise umfasst der Absenkmechanismus mindestens
eine Blattfeder, welche an einem Ende mit einem Schieber befestigt ist, an einem zweiten
Ende mit dem Gehäuse schwenkbar gehalten ist und im mittleren Bereich mit der Dichtleiste
verbunden ist. Der Schieber steht vorzugsweise mit einem Betätigungsknopf im Verbindung,
welcher beim Schliessen des Türflügels automatisch betätigt wird und somit den Absenkmechanismus
aktiviert. Diese Vorrichtungen sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Derartige
Betätigungsknöpfe lassen sich auch mit anderen Arten von bekannten Absenkmechanismen,
insbesondere mit federbelasteten Mechanismen, verwenden. Der Betätigungsknopf wird
vorzugsweise auf einer Stirnseite der Gehäuseschiene vor und er wird beim Schliessen
in Richtung Gehäuseschiene gedrückt. Er dient der einseitigen Auslösung der Dichtung.
Er lässt sich in anderen Ausführungsformen jedoch auch ziehen und/oder er ist seitlich
an der Gehäuseschiene angeordnet.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Absenkmechanismus somit mittels eines
einseitig der Gehäuseschiene vorstehenden Betätigungsknopfs aktivierbar, um die Dichtleiste
abzusenken. Das erste stirnseitige Ende des Dichtungsprofils ist vorzugsweise auf
derselben Seite angeordnet wie der Betätigungsknopf, wobei es im angehobenen Zustand
um eine grössere Länge vorsteht als das zweite stirnseitige Ende. Dadurch ist sichergestellt,
dass das erste Ende auch nach Absenken der Dichtleiste nach wie vor der Gehäuseschiene
vorsteht, das zweite Ende im abgesenkten Zustand jedoch nicht zu weit herausragt.
[0015] Vorzugsweise ist das Dichtungsprofil in der Trägerschiene gehalten, wobei es an beiden
stirnseitigen Enden in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung relativ zur Trägerschiene
verschiebbar ist und in diesen Verschiebepositionen auch im angehobenen Zustand der
Dichtleiste fixiert gehalten ist. Dies ermöglicht eine einfache Verlängerung des Dichtungsprofils,
beispielsweise indem es auf beiden Seiten nach aussen gezogen wird.
[0016] Damit sich das Dichtungsprofil im verlängerten, insbesondere im gedehnten Zustand
nicht wieder selbsttätig zusammenzieht, ist vorzugsweise auf mindestens einer Stirnseite,
vorzugsweise auf jeder Stirnseite der Gehäuseschiene ein Verschiebemodul vorhanden,
mittels welchen das Dichtungsprofil in die Verschiebeposition bringbar und in dieser
Position fixierbar ist. Das mindestens eine Verschiebemodule erleichtert die Verlängerung
des Dichtungsprofils, insbesondere die Dehnung. Es dient gleichzeitig dazu, das Dichtungsprofil
in der gewünschten Position zu halten.
[0017] Dank der Verwendung des mindestens einen Verschiebemodul lassen sich auch bekannte
Dichtleisten mit bekannten Trägerschienen und Dichtungsprofilen auf einfache Art und
Weise in der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung verwenden. Vorzugsweise ist lediglich
die Trägerschiene bzw. das Dichtungsprofil so abzuändern, dass das Dichtungsprofil
gleitend in der Trägerschiene gehalten ist und die Trägerschiene ist so zu ändern,
dass einseitig oder beidseitig ein Verschiebemodul an ihr montierbar ist.
[0018] Vorzugsweise ist das mindestens eine Verschiebemodul bezüglich der Trägerschiene
in der Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung verschiebbar und in der Verschiebeposition
fixierbar. Vorzugsweise bildet das mindestens eine Verschiebemodul eine Verlängerung
der Trägerschiene. Sind zwei Verschiebemodule vorhanden, bilden sie auf beiden Seiten
eine Verlängerung der Trägerschiene. Vorzugsweise ist das mindestens eine Verschiebemodul
mit der Trägerschiene verschraubt. Vorzugsweise dient die Verschraubung dazu, die
Position des mindestens einen Verschiebemoduls relativ zur Trägerschiene in Längsrichtung
der Dichtung und somit die Länge des Dichtungsprofils einzustellen.
[0019] Vorzugsweise ist das Dichtungsprofil mit dem mindestens einen Verschiebemodul verbunden.
Dadurch wird durch Verschiebung des Verschiebemoduls das Dichtungsprofil mitgezogen.
Es ist somit eine seitliche Verbindung des Dichtungsprofils am mindestens einen Verschiebemodul
möglich. Das Dichtungsprofil lässt sich dadurch, falls gewünscht, stirnseitig auf
beiden Seiten offen ausbilden. Die seitliche, obere, untere und/oder stirnseitige
Verbindung kann auf verschiedene Arten erfolgen. Sie ist einfach herzustellen, wenn
das Dichtungsprofil mit dem mindestens einen Verschiebemodul verklebt ist.
[0020] Vorzugsweise ist die Trägerschiene einstückig aus einem steifen Strangprofil, insbesondere
aus Aluminium, gefertigt. Alternativ oder zusätzlich ist das Dichtungsprofil einstückig
aus einem elastischen Material gefertigt. Es besteht vorzugsweise aus Silikon oder
Kautschuk und es ist vorzugsweise genügend elastisch, um in die gewünschten Längen
gedehnt zu werden. Zusätzlich oder alternativ zur Dehnbarkeit kann das Dichtungsprofil
mit Materialreserven versehen sein, um eine Längenveränderung zu ermöglichen.
[0021] Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht eine schnelle und einfache Montage der
Dichtungsvorrichtung, wobei sich dasselbe Verfahren, ohne den Befestigungsschritt,
auch bei der Wartung der Dichtungsvorrichtung verwenden lässt. Im erfindungsgemässen
Verfahren zur Montage der oben beschriebenen Dichtungsvorrichtung wird die Dichtungsvorrichtung
in einem ersten Schritt in oder an einem Türflügel der Tür oder einem Fensterflügel
des Fensters befestigt. Anschliessend wird das Dichtungsprofil zuerst an einem stirnseitigen
Ende mittels des zugehörigen Verschiebemoduls nach Bedarf in die Länge gezogen. Sind
zwei Verschiebemodule vorhanden, wird das Dichtungsprofil daraufhin vorzugsweise am
anderen stirnseitigen Ende mittels des zugehörigen Verschiebemoduls nach Bedarf in
die Länge gezogen. Der Tür- oder Fensterflügel wird geschlossen und die Dichtleiste
wird abgesenkt, um das Vorstehen der zwei Enden des Dichtungsprofils im abgesenkten
Zustand relativ zu einem Rahmen der Tür oder des Fensters zu prüfen. Je nach Bedarf
wird die vorstehende Länge der zwei Enden im angehobenen Zustand der Dichtleiste ein-
oder mehrfach korrigiert. Dadurch kann ohne nachträgliches Zuschneiden des Dichtungsprofils
und ohne Verwendung von im Türrahmen angeordneten Dichtkissen eine für die seitliche
Dichtung optimale Länge des Dichtungsprofils eingestellt werden.
[0022] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0023] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung im angehobenen Zustand
der Dichtleiste;
- Figur 2
- eine Ansicht der Dichtungsvorrichtung gemäss Figur 1 von vorne;
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Dichtungsvorrichtung gemäss Figur 1 mit abgesenkter Dichtleiste;
- Figur 4
- eine Ansicht der Dichtungsvorrichtung gemäss Figur 3 von vorne;
- Figur 5
- eine Seitenansicht der Dichtungsvorrichtung gemäss Figur 1 nur mit Verschiebemodulen
dargestellt;
- Figur 6
- eine Ansicht eines Dichtungsprofils und eines der Verschiebemodule gemäss Figur 5
von vorne;
- Figur 7
- eine Ansicht des Dichtungsprofils und der Verschiebemodule gemäss Figur 5 von oben;
- Figur 8
- eine Explosionsdarstellung der Dichtleiste mit den Verschiebemodulen und der Schrauben
der Dichtungsvorrichtung gemäss Figur 1;
- Figur 9
- einen Längsschnitt durch das Verschiebemodul mit Schraube in einer ersten Position
und
- Figur 10
- einen Längsschnitt durch das Verschiebemodul mit Schraube in einer zweiten Position.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0024] In den Figuren 1 und 2 ist eine erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung im angehobenen
Zustand, d.h. üblicherweise bei offenem Türflügel, dargestellt. Sie weist eine Gehäuseschiene
1 mit einem nach unten offenen, im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf. Zwei parallel
zueinander verlaufende Schenkel 10 sind über einen oberen Steg 11 miteinander verbunden.
[0025] Eine Dichtleiste ist in der Gehäuseschiene 1 absenkbar und anhebbar gehalten. Die
Dichtleiste weist eine Trägerschiene 2 und ein daran angeordnetes Dichtungsprofil
3 auf. Die Gehäuseschiene 1 und die Trägerschiene 2 sind vorzugsweise aus einem Metall,
insbesondere aus Aluminium, gefertigt. Das Dichtungsprofil 3 ist vorzugsweise aus
einem elastischen Material, vorzugsweise aus einem elastomeren Material und noch bevorzugter
aus Silikon oder Kautschuk hergestellt. Vorzugsweise sind die Gehäuseschiene 1, die
Trägerschiene 2 sowie das Dichtungsprofil 3 je einstückig ausgebildet.
[0026] Das Dichtungsprofil 3 weist vorzugsweise einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt
mit zwei Schenkeln 30 und einen diese zwei Schenkel 30 miteinander verbindenden unteren
Steg 31 auf. An den Schenkeln 30 sind über die gesamte Länge des Dichtungsprofils
3 verlaufende, nach innen ragende Rippen 32 vorhanden, welche in entsprechende Nuten
20 der Trägerschiene 2 gehalten sind. Die Nuten 20 sind in Figur 8 erkennbar. Die
Nuten 20 weisen vorzugsweise einen leicht grösseren Querschnitt auf als die Stege
32, so dass das Dichtungsprofil 3 auf einfache Weise entlang den Nuten 20 verschiebbar
ist.
[0027] Das Dichtungsprofil liegt bei abgesenkter Dichtleiste auf einem Boden B eines Gebäudes
auf und überbrückt so einen Spalt zwischen der Unterseite des Türflügels und des Bodens.
Dies ist den Figuren 3 und 4 dargestellt.
[0028] Die Absenkung der Dichtleiste erfolgt mittels eines hier nicht dargestellten, jedoch
bekannten Absenkmechanismus. Vorzugsweise wird der in den Produkten der Anmelderin
verwendete Absenkmechanismus mit Blattfedern und Schieber verwendet. Der Absenkmechanismus
wird vorzugsweise einseitig stirnseitig durch einen Betätigungsknopf 4 ausgelöst.
Beim Schliessen des Türflügels steht der Betätigungsknopf 4 am Türrahmen an und wird
eingedrückt. Die Dichtleiste wird dadurch einerseits abgesenkt, jedoch auch in Längsrichtung
relativ zur Gehäuseschiene 1 verschoben. In diesem Beispiel wird sie in Bewegungsrichtung
des Betätigungsknopfes 4 und somit des Schiebers entlang der Längsausdehnung L der
Vorrichtung nach rechts verschoben. Dies ist durch den Vergleich der Figuren 1und
3 gut erkennbar. Die Länge der Verschiebung, hier erste Länge genannt, ergibt sich
aus der Differenz der Längen X
1 minus Yi bzw. Y
2 minus X
2. Die zwei genannten Differenzen sind gleich gross, da sich die Länge der gesamten
Dichtleiste, insbesondere des Dichtungsprofils 3, während der Seitenverschiebung nicht
ändert.
[0029] Das Dichtungsprofil 3 steht bei angehobener Dichtleiste mindestens an einem Ende
der Gehäuseschiene 1 vor. Ein erstes Ende 33 des Dichtungsprofils 3 überragt die Stirnseite
der Gehäuseschiene 1 auf der Betätigungsknopfseite 4 um die Länge X
1, hier zweite Länge genannt. Ein zweites Ende 34 des Dichtungsprofils 3 steht auf
der gegenüberliegenden Stirnseite um die Länge X
2 vor, hier dritte Länge genannt. Bei abgesenkter Dichtleiste reduziert sich der vorstehende
Bereich am ersten Ende 33 auf die Länge Yi und am zweiten Ende 34 vergrössert sich
der vorstehende Bereich auf die Länge Y
2. Das zweite Ende 34 kann im angehobenen Zustand auch mit der Gehäuseschiene 1 fluchten
oder sogar zu dieser zurückversetzt sein. Wesentlich ist lediglich, dass das Dichtungsprofil
3 auf beiden Seiten so zur Gehäuseschiene 1 angeordnet ist, dass es im abgesenkten
Zustand auf beiden Stirnseiten der Dichtungsvorrichtung einen Spalt zum Türrahmen
bzw. zu einem weiteren Türflügel oder zu einem anderen Bauelement überbrückt und somit
dichtet.
[0030] Um dies zu erreichen, wird die vorstehende Länge des Dichtungsprofils 3 vorzugsweise
auf beiden Stirnseiten gezielt eingestellt. Vorzugsweise wird hierfür auf beiden Seiten
je ein Verschiebemodul 5 verwendet, welches das Dichtungsprofil 3 nicht nur in seiner
Länge einstellt sondern es auch in dieser gewählten Länge gegenüber dem Trägerprofil
2 fixiert hält. Diese Fixierung ist nicht nur im abgesenkten Zustand vorhanden, sondern
auch im angehobenen Zustand.
[0031] Das Verschiebemodul 5 wird nachfolgend anhand der Figuren 5 bis 10 beschrieben. Es
weist einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper 50 mit nach oben gerichteten
seitlichen Schenkeln und einer auf der Rückseite des Grundkörpers 50 angeordneten
Gabel 55 auf. Die Gabel 55 greift in einen Hohlraum 22 der Trägerschiene 2 ein. Eine
Durchgangsöffnung 53 im Grundkörper 50 fluchtet mit einem unter dem Hohlraum 22 angeordneten
Rundkanal 21 der Trägerschiene 2.
[0032] Zwei seitliche Aufnahmenuten 56 im Grundkörper 50 des Aufnahmemoduls 5 dienen der
Aufnahme der Rippen 32 des Dichtungsprofils 3. Am Grundkörper 50 sind auf beiden Seitenflächen
plane Verbindungsflächen 54 vorhanden zur Verbindung, insbesondere zur Verklebung,
mit den Schenkeln 30 des Dichtungsprofils 3. Vorzugsweise sind die zwei Verbindungsflächen
54 aufgeraut. Vorzugsweise sind die Rippen 32 ebenfalls mit den Aufnahmenuten 56 verklebt.
[0033] Das Verschiebemodul 5 wird in die Trägerschiene 2 eingeschoben, wobei ihr Abstand
zur Stirnfläche der Trägerschiene 2 einstellbar ist. Im kleinsten Abstand liegt der
Grundkörper 50 des Verschiebemoduls 5 an der Stirnfläche der Trägerschiene 2 an. Das
Verschiebemodul 5 lässt sich mittels einer Schraube 6, welche durch die Öffnung 53
geführt ist, im gewählten Abstand zur Trägerschiene 2 an dieser fixieren.
[0034] Die Position des Verschiebemoduls 5 relativ zur Trägerschiene 2 lässt sich entlang
der Längsausdehnung L der Dichtungsvorrichtung einstellen, indem die Schraube 6 mehr
oder weniger in den Rundkanal 21 der Trägerschiene 2 eingeschraubt wird. Das Verschiebemodul
5 ist bei eingestellter Position lagefixiert zur Trägerschiene 2 gehalten.
[0035] Die Schraube 6 wird in ihrer Lageposition in der Längsausdehnung L der Dichtungsvorrichtung
gesichert, indem sie beispielsweise im Verschiebemodul 5 gefangen gehalten ist, wie
dies in den Figuren 9 und 10 erkennbar ist. Das Verschiebemodul 5 weist hierfür beispielsweise
eine untere Öffnung 57 auf. Dies fixiert das gedehnte oder langgezogene Dichtungsprofil
3 in der gewünschten und eingestellten Länge.
[0036] Die Dichtungsvorrichtung weist an mindestens einem Ende, vorzugsweise an beiden Enden
der Trägerschiene 2 je ein derartiges Verschiebemodul 5 auf. Die zwei Verschiebemodule
5 sind vorzugsweise identisch ausgebildet und beide sind mit jeweils einer Schraube
6 in ihrer Lageposition in der Längsausdehnung L der Dichtungsvorrichtung gesichert.
[0037] Die erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung ermöglicht auf einfache Art und Weise
eine einstellbare Dichtung auf mindestens einer, vorzugsweise auf beiden Stirnseiten
des Tür- oder Fensterflügels, wobei die Dichtungsvorrichtung relativ einfach montierbar,
einstellbar und nachstellbar ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
| 1 |
Gehäuseschiene |
|
|
| 10 |
Schenkel |
5 |
Verschiebemodul |
| 11 |
Steg |
50 |
Grundkörper |
| |
|
53 |
Durchgangsöffnung |
| 2 |
Trägerschiene |
54 |
Verbindungsfläche |
| 20 |
Nut |
55 |
Gabel |
| 21 |
Rundkanal |
56 |
Aufnahmenut |
| 22 |
Hohlraum |
57 |
untere Öffnung |
| 3 |
Dichtungsprofil |
6 |
Schraube |
| 30 |
Schenkel |
|
|
| 31 |
Steg |
X1 |
erste stirnseitige Länge |
| 32 |
Rippe |
X2 |
zweite stirnseitige Länge |
| 33 |
erstes stirnseitiges Ende |
Y1 |
erste verschobene Länge |
| 34 |
zweites stirnseitiges Ende |
Y2 |
zweite verschobene Länge |
| 4 |
Betätigungsknopf |
B |
Boden |
1. Dichtungsvorrichtung für eine Tür oder ein Fenster, wobei die Dichtungsvorrichtung
eine Gehäuseschiene (1) und eine Dichtleiste mit einer Trägerschiene (2) und einem
Dichtungsprofil (3) aufweist, wobei die Dichtleiste mittels eines Absenkmechanismus
relativ zur Gehäuseschiene (1) absenkbar und anhebbar ist, wobei das Dichtungsprofil
(3) ein erstes stirnseitiges Ende (33) und ein dem ersten stirnseitigen Ende (33)
gegenüberliegendes zweites stirnseitiges Ende (34) aufweist, wobei das erste und das
zweite stirnseitige Ende (33, 34) des Dichtungsprofils (3) derartig relativ zur Gehäuseschiene
(1) angeordnet sind, dass beide der zwei stirnseitigen Enden (33, 34) im abgesenkten
Zustand der Dichtleiste die Gehäuseschiene (1) stirnseitig überragen und stirnseitig
dichten, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Dichtleiste ohne eigene Längenveränderung beim Absenken in Längsrichtung
der Dichtungsvorrichtung um eine erste Länge (X1- Y1, Y2- X2) relativ zur Gehäuseschiene (1) bewegt und dass das erste stirnseitige Ende (33)
beim Absenken der Dichtleiste in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung zur Gehäuseschiene
(1) hin schiebbar ist und das zweite stirnseitige Ende (34) beim Absenken der Dichtleiste
in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung von der Gehäuseschiene (1) weg schiebbar
ist, wobei das erste und das zweite stirnseitige Ende (33, 34) um die erste Länge
(X1- Y1, Y2- X2) verschoben werden.
2. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei im angehobenen Zustand der Dichtleiste
das erste stirnseitige Ende (33) in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung um eine
zweite Länge (X1) der Gehäuseschiene (1) vorsteht und wobei die zweite Länge (X1) grösser als die erste Länge (X1- Y1, Y2- X2) ist.
3. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei im angehobenen Zustand
der Dichtleiste das zweite stirnseitige Ende (34) in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung
um eine dritte Länge (X2) der Gehäuseschiene (1) vorsteht oder in die Gehäuseschiene (1) zurückversetzt ist,
und wobei die dritte Länge (X2) kleiner als die erste Länge (X1- Y1, Y2- X2) ist.
4. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Absenkmechanismus
mittels eines einseitig der Gehäuseschiene (1) vorstehenden Betätigungsknopfs (4)
aktivierbar ist, um die Dichtleiste abzusenken, wobei das erste stirnseitige Ende
(33) des Dichtungsprofils (3) auf derselben Seite angeordnet ist wie der Betätigungsknopf
(4) und wobei im angehobenen Zustand der Dichtleiste das erste stirnseitige Ende (33)
um eine grössere Länge der Gehäuseschiene (1) vorsteht als das zweite stirnseitige
Ende (34).
5. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Dichtungsprofil (3)
in der Trägerschiene (2) gehalten ist und wobei das Dichtungsprofil (3) an beiden
stirnseitigen Enden (33, 34) in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung relativ zur
Trägerschiene (2) verschiebbar ist und in diesen Verschiebepositionen auch im angehobenen
Zustand der Dichtleiste fixiert gehalten ist.
6. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 5, wobei an mindestens einer Stirnseite, vorzugsweise
an jeder Stirnseite der Gehäuseschiene (1) ein Verschiebemodul (5) vorhanden ist,
mittels welchen das Dichtungsprofil (3) in die Verschiebeposition bringbar und fixierbar
ist.
7. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei das mindestens eine Verschiebemodul (5)
bezüglich der Trägerschiene (2) in der Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung verschiebbar
und in der Verschiebeposition fixierbar ist.
8. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei das Dichtungsprofil
(3) mit dem mindestens einen Verschiebemodul (5) verbunden ist.
9. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 8, wobei das Dichtungsprofil (3) mit dem mindestens
einen Verschiebemodul (5) verklebt ist.
10. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei das mindestens eine Verschiebemodul
(5) eine Verlängerung der Trägerschiene (2) bildet.
11. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei das mindestens eine
Verschiebemodul (5) mit der Trägerschiene (2) verschraubt ist.
12. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Trägerschiene (2)
einstückig aus einem steifen Strangprofil gefertigt ist und/oder wobei das Dichtungsprofil
(3) einstückig aus einem elastischen Material gefertigt ist.
13. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Dichtungsprofil
(3) dehnbar und/oder mit einer Materialreserve in Längsrichtung ausgebildet ist.
14. Verfahren zur Montage einer Dichtungsvorrichtung gemäss einem der Ansprüche 5 bis
13, wobei die Dichtungsvorrichtung in oder an einem Türflügel der Tür oder einem Fensterflügel
des Fensters befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (3) an einem stirnseitigen Ende (33, 34) mittels des Verschiebemoduls
(5) nach Bedarf in die Länge gezogen wird, dass der Tür- oder Fensterflügel geschlossen
und die Dichtleiste abgesenkt wird, um das Vorstehen der zwei Enden des Dichtungsprofils
im abgesenkten Zustand relativ zu einem Rahmen der Tür oder des Fensters zu prüfen
und dass je nach Bedarf die vorstehende Länge der zwei Enden im angehobenen Zustand
der Dichtleiste ein- oder mehrfach korrigiert wird.