[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Schnittholz
aus einem Baumstamm sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Ritzsäge.
[0002] In der industriellen Holzverarbeitung werden Kanthölzer, Bretter, Latten oder vergleichbare
Holzware aus Baumstämmen gewonnen. Ein solcher Baumstamm weist in Bezug auf seinen
Querschnitt typischerweise einen innenliegenden Querschnittsbereich auf, der zur Erzeugung
von Holzware dient, die als Hauptware bezeichnet wird. Ein außenliegender Bereich
umgibt den innenliegenden Bereich und dient zur Erzeugung von Holzware, die als Seitenware
bezeichnet wird. Zur Erzielung einer hohen Holzausbeute ist es erforderlich, sowohl
die Hauptware als auch die Seitenware mit einem möglichst geringen Holzverschnitt
aus dem Baumstamm herauszutrennen.
[0003] Es ist üblich, dass die bearbeiteten Baumstämme einen gekrümmten Stammverlauf aufweisen
oder etwa eine Mehrzahl unterschiedlicher Querschnitte, die entlang einer Stammachse
sowohl in ihren Formen als auch in ihren Abmessungen variieren. Dies wirkt sich in
negativer Weise auf die Erzeugung der Seitenware aus. Denn zur Gewinnung langer und
breiter Seitenwarebretter muss typischerweise eine große Menge an Holz aus dem außenliegenden
Bereich des Baumstammes abgetragen werden, um die störenden Abweichungen in der Stammgeometrie
auszugleichen und den Baumstamm zu begradigen. Hierbei wird der Baumstamm mit einem
Profil versehen, welches dem Profil der gewünschten Seitenware entspricht, wobei eine
große Menge an Holzverschnitt entsteht.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Holzausbeute bei der Gewinnung von Seitenware
in der industriellen Holzverarbeitung zu optimieren.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach dem Anspruch 1, eine Vorrichtung
nach dem Anspruch 9 und eine Ritzsäge nach dem Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens finden sich in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 8.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Ritzsäge sind Gegenstände der abhängigen
Ansprüche 11 bis 13.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen von Schnittholz aus einem Baumstamm
wird an einem Baumstamm durch Spanen oder Absägen einer Schwarte mindestens eine gerade
Seite erzeugt. Ein verbliebener Waldkantenbereich wird mittels Fräswerkzeugen, sogenannten
Profilfräsern, an mindestens zwei an die gerade Seite angrenzenden Eckbereichen ausgefräst.
Durch einen Sägeschnitt entlang einer durch die Eckbereiche definierten Schnittlinie
wird ein Seitenwarebrett abgetrennt. Erfindungsgemäß werden vor dem Absägen des Seitenwarebretts
orthogonal zu der geraden Seite mittels einer Ritzsäge ein oder mehrere Schlitze eingesägt,
deren Tiefe zumindest der Stärke des abzusägenden Seitenwarebretts entspricht. Die
Eckbereiche und/oder der Schlitz werden jeweils entlang einer Geraden angebracht,
welche mit der Transportrichtung des Baumstammes einen spitzen Winkel einschließt.
Hierfür werden die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge während einer Vorschubbewegung
des Baumstammes jeweils entlang einer Verstellachse verlagert, wobei die Verstellachse
mit einer Ebene, die orthogonal zu der Transportrichtung des Baumstammes verläuft,
einen spitzen Neigungswinkel einschließt oder orthogonal zur Transportrichtung des
Baumstammes verläuft. Das Einsägen der Schlitze kann hier sowohl vor als auch nach
dem Fräsen der Eckbereich durchgeführt werden.
[0007] Erfindungsgemäß kann die Erzeugung der geraden Seite mittels einer ersten Bearbeitungsvorrichtung
erfolgen, durch die der Baumstamm entlang der Transportrichtung hindurchgefördert
wird. Der Baumstamm erstreckt sich hierbei mit seiner Stammachse im Wesentlichen entlang
der Transportrichtung. Eine solche erste Bearbeitungsvorrichtung kann einen Spanerkopf
aufweisen, der vorzugsweise als Planfräse ausgestaltet und derart angeordnet ist,
dass der Baumstamm infolge seiner Vorschubbewegung gegen den Spanerkopf bewegt wird.
Mittels einer rotierenden Schnittbewegung des Spanerkopfes wird die Schwarte des Baumstammes
zerspant und an ihrer Stelle eine plane Fläche hinterlassen, die der geraden Seite
entspricht. Alternativ kann eine Sägevorrichtung mit einem Sägemittel, insbesondere
einem Sägeband und/oder einem Sägeblatt, vorgesehen sein, um die Schwarte in einem
zusammenhängenden Stück von dem Baumstamm zu trennen, wobei ebenfalls die gerade Seite
entsteht.
[0008] Anschließend kann der Baumstamm in eine zweite Bearbeitungsvorrichtung gefördert
werden, welche die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge aufweist, mittels derer die
Eckbereiche bzw. die Schlitze erzeugt werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
die Bearbeitung des Baumstammes mittels der Fräswerkzeuge und der Ritzsäge nacheinander
oder gleichzeitig erfolgt.
[0009] Die Bearbeitung des Waldkantenbereichs mittels der Fräswerkzeuge dient dazu, zumindest
eine weitere Seite (z.B. eine Schmalseite) des abzusägenden Seitenwarebretts zu erzeugen,
welche an die zuvor erzeugte, gerade Seite angrenzt. Der Waldkantenbereich entspricht
im Sinne der Erfindung einem Bereich des Baumstammes, welcher eine natürliche Rundung
aufweist. Alternativ kann der Waldkantenbereich auch als Waldsaum oder Baumkante bezeichnet
sein. Die Fräswerkzeuge können in einfacher Weise jeweils einen rotierenden Profilfräser
umfassen, welcher zumindest bereichsweise ein Fräsprofil aufweist, das dem Profil
des zu erzeugenden Eckbereichs entspricht. Das Fräswerkzeug kann in eine rotierende
Schnittbewegung versetzt sein und der Baumstamm infolge seiner Transportbewegung gegen
das Fräswerkzeug bewegt werden. Hierbei dringen die Fräswerkzeuge in die Waldkantenbereiche
und erzeugen jeweils einen Eckbereich. Nach der Bearbeitung des Baumstammes mittels
der Fräswerkzeuge ist der Baumstamm im Bereich der zuvor erzeugten geraden Seite entsprechend
der gewünschten Seitenwaregeometrie profiliert, wobei die zu erzeugende Seitenware
noch an dem Baumstamm angeordnet ist.
[0010] Die Bearbeitung der Seitenware mittels der Ritzsäge dient dazu, die noch an dem Baumstamm
angeordnete Seitenware mit mindestens einem Schlitz zu versehen. Hierfür kann die
Ritzsäge ein Sägeblatt aufweisen, welches in eine Schnittbewegung versetzt ist und
gegen die der Baumstamm bewegt wird. Infolge der Vorschubbewegung des Baumstammes
und der Schnittbewegung des Sägeblattes dringt das Sägeblatt in die gerade Seite des
Baumstammes. Dabei entsteht der Schlitz, welcher die zuvor erzeugte, gerade Seite
in zwei Bereiche unterteilt. Diese beiden Bereiche entsprechen vorzugsweise jeweils
einem zu erzeugenden Seitenwarebrett. Vorzugsweise umfasst die Ritzsäge mehrere Sägeblätter,
um die Seitenware mit mehreren Schlitzen zu versehen und dementsprechend in mehrere
Seitenwarebretter zu unterteilen.
[0011] Es ist wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren, dass die Fräswerkzeuge und/oder
die Ritzsäge während der Vorschubbewegung des Baumstammes entlang der Verstellachse
verlagert werden. Wie oben beschrieben, verläuft die Verstellachse im einfachsten
Fall orthogonal zur Transportrichtung, bevorzugt jedoch derart, dass sie mit der Ebene,
die orthogonal zu der Transportrichtung des Baumstammes verläuft, einen spitzen Neigungswinkel
einschließt. Mit anderen Worten ist die Verstellachse leicht gegenüber der zur Transportrichtung
Orthogonalen geneigt.
[0012] Erfindungsgemäß überlagern sich die Vorschubbewegung des Baumstammes und die Verstellbewegung
der Fräswerkzeuge und/oder der Ritzsäge. Dies führt dazu, dass die Eckbereiche und/oder
der Schlitz nicht parallel zu der Transportrichtung, sondern dieser gegenüber schräggestellt
in den Baumstamm eingebracht werden. Hierdurch entsteht in Bezug auf die Transportvorrichtung
des Baumstammes ein diagonal verlaufender Eckbereich und/oder zumindest ein diagonal
verlaufender Schlitz. Der spitze Winkel, welcher sich zwischen der Transportrichtung
des Baumstammes und den Eckbereichen bzw. dem Schlitz einstellt, ist von dem Neigungswinkel
der Verstellachse, der Vorschubgeschwindigkeit des Baumstamms und der Verstellgeschwindigkeit
der Fräswerkzeuge bzw. der Ritzsäge abhängig.
[0013] Im Vergleich zu einer Baumstammbearbeitung, bei der die Seitenware mittels eines
oder mehrerer Einschnitte erzeugt wird, welche parallel zu der Transportrichtung des
Baumstammes verlaufen, wird hierdurch die Holzausbeute erhöht, da insgesamt breitere
und längere Seitenwarebretter gewonnen werden können.
[0014] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Fräswerkzeuge und die Ritzsäge zusammen
oder getrennt voneinander sowie gleichzeitig oder zeitversetzt entlang ihrer jeweiligen
Verstellachse verlagert werden können. Hierdurch ergeben sich die nachfolgend erläuterten
erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten.
[0015] In einer ersten Verfahrensvariante erfolgt die Bearbeitung des Baumstammes mittels
der Fräswerkzeuge gleichzeitig zu der Bearbeitung mittels der Ritzsäge. Zur Erzeugung
der Eckbereiche können die Fräswerkzeuge entlang der Verstellachse verlagert werden,
wodurch sich das oben genannte diagonal verlaufende Seitenwareprofil an dem Baumstamm
einstellt. Gleichzeitig wird der Baumstamm infolge seiner Vorschubbewegung gegen die
Ritzsäge bewegt, welche während der Erzeugung eines oder mehrerer Schlitze ebenfalls
entlang der Verstellachse bewegt wird.
[0016] In einer zweiten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante erfolgt die Bearbeitung des
Baumstammes mittels der Fräswerkzeuge zeitlich versetzt zu der Bearbeitung des Baumstamms
mittels der Ritzsäge. Hierbei können die Fräswerkzeuge entlang einer ersten Verstellachse
und die Ritzsäge entlang einer zweiten Verstellachse verlagert werden. Vorzugsweise
sind die erste und die zweite Verstellachse parallel zueinander ausgerichtet.
[0017] In einer dritten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante können die Fräswerkzeuge während
der Erzeugung der Eckbereiche nicht entlang der Verstellachse, sondern beispielsweise
orthogonal zu der Transportrichtung verlagert werden. Dies ist insbesondere denkbar,
wenn die Fräswerkzeuge als rotierende Profilfräser ausgestaltet sind. Die Ritzsäge
wird hingegen entlang der Verstellachse verlagert, welche um den Neigungswinkel schräggestellt
ist.
[0018] In einer vierten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante werden lediglich die Fräswerkzeuge
entlang der Verstellachse verlagert, um ein diagonal verlaufendes Seitenwareprofil
zu erzeugen. Die Ritzsäge verbleibt in einer zuvor eingestellten Position und erzeugt
einen Schlitz, welcher sich parallel zu der Transportrichtung erstreckt.
[0019] In einer fünften erfindungsgemäßen Verfahrensvariante wird lediglich die Ritzsäge
entlang der Verstellachse verlagert, um einen diagonal verlaufenden Schlitz zu erzeugen.
Die Fräswerkzeuge verbleiben in einer zuvor eingestellten Position und erzeugen Eckbereiche,
welche sich parallel zu der Transportrichtung des Baumstammes erstrecken.
[0020] Nach der Erzeugung der Eckbereiche und/oder Schlitze kann der Baumstamm in eine dritte
Bearbeitungsvorrichtung gelangen, welche ein Sägemittel aufweist, mittels dessen die
Seitenware von dem Baumstamm getrennt wird. Hierbei kann die zuvor profilierte und
geschlitzte Seitenware in Gestalt mindestens zweier Seitenwarebretter von dem Baumstamm
abfallen oder abgenommen und weiterbearbeitet werden.
[0021] Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, welche Geometrie der zu bearbeitende Baumstamm
aufweist. Vielmehr ist es erfindungsgemäß möglich, einen Baumstamm zu bearbeiten,
der einen geraden oder einen gekrümmten Stammverlauf aufweist und der Querschnitt
des Baumstammes entlang der Stammachse einheitliche oder uneinheitliche Abmessungen
und/oder Formen aufweist. Bei gekrümmten Baumstämmen kann hierbei in an sich bekannter
Weise der Baumstamm seiner Krümmung folgend (also bogenfolgend) durch die Bearbeitungseinheiten,
also durch Profiliereinrichtung, Fräswerkzeuge und Sägeeinrichtung geführt werden,
sodass über ihre Länge gekrümmte Bretter erzeugt werden, die jedoch durch Pressen
bei der Lagerung begradigt werden können.
[0022] In einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge
mit ihrer jeweiligen Verstellachse in Richtung der schräg verlaufenden Geraden um
den spitzen Neigungswinkel geneigt.
[0023] Gemäß der vorstehend beschriebenen Weiterbildung des Verfahrens ist ein Verfahrensschritt
vorgesehen, bei dem die Fräswerkzeuge und die Ritzsäge mit ihrer jeweiligen Verstellachse
um den Neigungswinkel geneigt werden. Bei dem Neigungswinkel handelt es sich hierbei
folglich um einen einstellbaren Parameter. Bevorzugt erfolgt die Neigung um eine Neigungsachse,
welche orthogonal zu der Transportrichtung des Baumstammes verläuft.
[0024] Wenn die Ritzsäge ein Sägeblatt umfasst, kann der Neigungswinkel in Abhängigkeit
der Vorschubgeschwindigkeit des Baumstammes und/oder der Verstellgeschwindigkeit der
Ritzsäge sowie der Orientierung des Sägeblattes gegenüber der Transportrichtung des
Baumstammes gewählt sein. Insbesondere wird die Ritzsäge derart um den Neigungswinkel
geneigt, dass ein Sägeblatt mit einer Sägeblattebene parallel zu dem zu erzeugenden
Schlitz orientiert ist. Hierdurch kann die Beanspruchung des Sägeblattes während des
Sägevorganges reduziert werden, da nur geringe Seitenkräfte auf das Sägeblatt ausübt
werden. Ferner kann durch eine derartige Neigung der Ritzsäge ein sogenanntes Nachschneiden
des Sägeblattes vermieden werden. Hierdurch verbessert sich die Bearbeitungsqualität.
[0025] Vorzugsweise weist das Sägeblatt eine Rotationsachse auf, die parallel zu der Verstellachse
verläuft und orthogonal zu einer Sägeblattebene des Sägeblattes gerichtet ist. Wenn
die Verstellgeschwindigkeit des Sägeblattes in Abhängigkeit der Länge des zu erzeugenden
Schlitzes und der Vorschubgeschwindigkeit des Baumstammes gewählt wird, kann der spitze
Winkel zwischen dem zu erzeugenden Schlitz und der Transportrichtung des Baumstammes
dem eingestellten Neigungswinkel entsprechen.
[0026] In einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Eckbereiche und die Schlitze in einer
Schrägrichtung mit einem identischen spitzen Winkel gegenüber der Transportrichtung
angebracht, indem die Fräswerkzeuge und die Ritzsäge während der Vorschubbewegung
des Baumstammes entlang ihrer jeweiligen Verstellachse um einen identischen Verstellweg
verstellt werden.
[0027] Mittels der vorstehend beschriebenen Weiterbildung werden die Eckbereiche und die
Schlitze mit einem parallelen Verlauf in den Baumstamm eingebracht. Dadurch können
Seitenwarebretter mit parallelen Seitenkanten erzeugt werden. Vorzugsweise entspricht
die Verstellgeschwindigkeit der Fräswerkzeuge der Verstellgeschwindigkeit der Ritzsäge.
[0028] In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung werden zumindest die zwei Eckbereiche
jeweils geradlinig in zwei Schrägrichtungen mit unterschiedlichen Winkeln angebracht,
indem die Fräswerkzeuge während der Vorschubbewegung des Baumstammes entlang ihrer
jeweiligen Verstellachse unabhängig voneinander und um unterschiedliche Verstellwege
verstellt werden.
[0029] Es besteht hierbei insgesamt eine sehr große Flexibilität für die Steuerung des Verfahrens,
sodass die Fräswerkzeuge und die Ritzsäge gegenübereinander derart verstellbar sind,
um unabhängig von schwankenden Stammgeometrien und -abmessungen eine gute Holzausbeute
in der Herstellung von Seitenwarebrettern erreichen zu können. Es liegt im Rahmen
der vorteilhaften Weiterbildung, dass nur eines der Fräswerkzeuge verstellt wird und
das jeweils andere Fräswerkzeug zur Erzeugung des Eckprofils nicht verstellt wird.
[0030] Bei einer Verstellung der Fräswerkzeuge mit unterschiedlichen Verstellwegen wird
das Seitenwareprofil mit nichtparallel verlaufenden Seitenkanten erzeugt. Dadurch
kann sich der Vorteil einer großen Holzausbeute ergeben, da die Seitenware optimal
an eine Stammgeometrie angepasst werden kann, insbesondere wenn die Querschnittsabmessungen
des Baumstammes entlang seiner Stammachse variieren.
[0031] In einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Fräswerkzeuge entlang ihrer jeweiligen
Verstellachsen in gleicher Verstellrichtung und mit unterschiedlichen Verstellwegen
verstellt. Alternativ ist es denkbar, dass die Fräswerkzeuge entlang ihren jeweiligen
Verstellachsen in entgegengesetzten Verstellrichtungen und mit unterschiedlichen Verstellwegen
verstellt werden.
[0032] Bei einer Weiterbildung, bei der die Fräswerkzeuge entlang ihrer jeweiligen Verstellachse
in gleicher Verstellrichtung und mit unterschiedlichen Verstellwegen verstellt werden,
können die Eckprofile mit einem geradlinigen Verlauf erzeugt werden, wobei die Schrägrichtungen
der Eckprofile mit der Vorschubrichtung des Baumstammes zwei Winkel einschließen,
die gegenüber der Vorschubrichtung zu der gleichen Seite hin geöffnet sind.
[0033] Bei einer Weiterbildung, bei der die Fräswerkzeuge entlang ihrer jeweiligen Verstellachse
in entgegengesetzten Verstellrichtungen und mit unterschiedlichen Verstellwegen verstellt
werden, können die Eckprofile ebenfalls mit einem geradlinigen Verlauf erzeugt werden.
Die Schrägrichtungen der Eckprofile schließen mit der Vorschubrichtung des Baumstammes
hierbei zwei Winkel ein, die gegenüber der Vorschubrichtung zu unterschiedlichen Seiten
hin geöffnet sind.
[0034] In einer vorteilhaften Weiterbildung wird der Schlitz geradlinig in einer Schrägrichtung
angebracht, die sich von zumindest einer, vorzugsweise beiden, Schrägrichtungen der
Eckbereiche unterscheidet, indem die Ritzsäge entlang ihrer Verstellachse mit einem
Verstellweg verstellt wird, der sich von einem, vorzugsweise beiden Verstellwegen
der Fräswerkzeuge unterscheidet.
[0035] Es liegt im Rahmen der vorteilhaften Weiterbildung, dass der Schlitz in einer Schrägrichtung
angebracht wird, die parallel zu einer Schrägrichtung eines der Eckprofile orientiert
ist. Vorzugsweise kann die Ritzsäge hierfür entlang ihrer Verstellachse mit einem
im Wesentlichen gleichen Verstellweg verstellt werden wie eines der Fräswerkzeuge.
Es ist jedoch auch möglich, dass der Schlitz zwischen den zwei Eckprofilen mit einem
grundsätzlich beliebigen, insbesondere geraden, Verlauf erzeugt wird und dabei gegenüber
beiden Schrägrichtungen der Eckprofile winklig, also nicht-parallel, verläuft. Es
ist ebenfalls möglich, dass die Ritzsäge zur Erzeugung des Schlitzes nicht verstellt
wird, sondern lediglich die beiden Fräswerkzeuge oder nur eines der Fräswerkzeuge.
[0036] In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung werden die Eckbereiche in Schrägrichtungen
mit entgegengesetztem Winkel angebracht, indem die Fräswerkzeuge während der Vorschubbewegung
des Baumstammes unabhängig voneinander in entgegengesetzte Richtungen verstellt werden
und der Schlitz entlang einer Geraden, insbesondere einer Mittelgeraden zwischen den
beiden entgegengesetzt schrägen Eckbereichen angebracht wird.
[0037] Die vorstehend beschriebene Weiterbildung ist besonders vorteilhaft, wenn die Fräswerkzeuge
bei einer Vorschubbewegung entlang der Verstellachse mit gleichen Verstellwegen zueinander
hin oder voneinander fortbewegt werden, sodass die Seitenware mit nichtparallelen
Seitenkanten versehen wird. Werden die beiden Fräswerkzeuge jeweils um die gleiche
Strecke und mit der gleichen Verstellgeschwindigkeit verlagert, verlaufen die Seitenkanten
der Seitenware symmetrisch gegenüber einer Mittelgeraden der Seitenware. Durch Trennen
der Seitenware von dem Holzstamm entstehen zumindest zwei Seitenwarebretter, die um
180° gedreht miteinander verleimt werden können, um ein Brett mit parallel verlaufenden
Seitenkanten zu erzeugen. Grundsätzlich kann die Gerade zwischen den beiden unter
einem Winkel zulaufenden Seitenkanten unter beliebigem Winkel angebracht werden, d.h.
es wäre auch möglich, dass die beiden durch das Ritzen entstehenden Bretter ungleiche
geometrische Dimensionen aufweisen. Beispielsweise könnte eine Kombination aus einem
geraden Brett und einem trapezförmigen Brett hergestellt werden.
[0038] Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Vorrichtung zum Herstellen von Schnittholz
aus einem Baumstamm. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Profiliereinrichtung,
welche ausgebildet ist, um durch Spanen oder Absägen einer Schwarte an dem Baumstamm
mindestens eine gerade Seite zu erzeugen. Ferner umfasst die Vorrichtung zwei oder
mehr Fräswerkzeuge, die angeordnet sind, um einen verbleibenden Waldkantenbereich
an mindestens zwei an die gerade Seite angrenzenden Eckbereichen auszufräsen. Eine
Sägeeinrichtung ist zum Abtrennen eines Seitenwarebretts durch einen Sägeschnitt entlang
einer durch die Eckbereiche definierten Schnittlinie vorgesehen. Zudem umfasst die
Vorrichtung eine Ritzsäge, die ausgebildet ist und angeordnet ist, um orthogonal zu
der geraden Seite ein oder mehrere Schlitze einzusägen, deren Tiefe zumindest der
Stärke des abzusägenden Seitenwarebretts entspricht. Ferner ist eine Steuerungseinrichtung
vorgesehen, welche die Vorrichtung derart ansteuert, dass die Fräswerkzeuge und/oder
die Ritzsäge während einer Vorschubbewegung des Baumstammes gegen die Fräswerkzeuge
bzw. die Ritzsäge verstellt werden. Hierfür sind die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge
jeweils entlang einer Verstellachse verstellbar gelagert, wobei die Verstellachse
im einfachsten Fall orthogonal zur Transportrichtung verläuft, bevorzugt jedoch mit
einer Ebene, die orthogonal zu der Transportrichtung des Baumstammes verläuft, einen
spitzen Neigungswinkel einschließt.
[0039] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dazu ausgebildet, um das erfindungsgemäße
Verfahren oder eine vorteilhafte Weiterbildung davon durchzuführen und umgekehrt.
Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung dazu ausgestaltet, die Vorrichtung derart
anzusteuern, dass die Fräswerkzeuge und die Ritzsäge unabhängig voneinander und insbesondere
entsprechend einer der oben beschriebenen Verfahrensvarianten verstellbar sind.
[0040] Die Profiliereinrichtung kann zumindest ein Profilwerkzeug umfassen, mit dem die
gerade Seite an dem Baumstamm erzeugbar ist. Vorzugsweise kann das Profilwerkzeug
einen sogenannten Profilspaner, d.h. einen rotierbar gelagerten Spanerkopf mit einer
Mehrzahl an Frässchneiden umfassen und als Planfräser ausgestaltet sein. Der Spanerkopf
ist vorzugsweise entlang seiner Rotationsachse verstellbar gelagert, um seine Zustellung
gegenüber dem zu profilierenden Baumstamm anpassen zu können. Bei einer Vorschubbewegung
des Baumstammes dringt der Spanerkopf mit seinen Frässchneiden in einen außenliegenden
Querschnittsbereich des Baumstammes, um die gerade Seite zu erzeugen.
[0041] Zusätzlich oder alternativ kann die Profiliereinrichtung ein Sägemittel, insbesondere
ein Sägeband und/oder ein Sägeblatt umfassen. Das Sägemittel dient dazu, die Schwarte
mittels eines Sägeschnittes an einem zusammenhängenden Stück von dem Baumstamm zu
trennen, wobei an dem Baumstamm eine ebene Schnittfläche hinterlassen wird, die der
geraden Seite entspricht.
[0042] Die Fräswerkzeuge, welche jeweils zur Erzeugung der Eckbereiche dienen, umfassen
vorzugsweise einen rotierbar gelagerten Fräskopf mit einer Mehrzahl an Frässchneiden,
welcher als Profilfräser ausgestaltet ist. Ein derartiger Fräskopf weist zumindest
bereichsweise eine Außenkontur auf, die der gewünschten Kontur eines der zu erzeugenden
Eckbereiche entspricht.
[0043] Ebenso kann eines der Fräswerkzeuge ein Sägeblatt und eine Mehrzahl an Hackmessern
aufweisen, welche nebeneinander angeordnet und zur Erzeugung einer Schnittbewegung
um eine gemeinsame Rotationsachse rotierbar sind. Die Rotationsachse erstreckt sich
vorzugsweise orthogonal zu der Vorschubbewegung des Baumstammes. Bei einer Schnittbewegung
dient das Sägeblatt dazu, einen vertikal verlaufenden Einschnitt in den Waldkantenbereich
zu erzeugen, während die Hackmesser dazu dienen, die seitlich des Einschnitts liegende
Holzmenge abzutragen.
[0044] Die Ritzsäge umfasst vorzugsweise zumindest ein Sägeblatt, welches rotierbar gelagert
ist, um mindestens einen Schlitz zu erzeugen, welcher orthogonal zu der geraden Seite
verläuft. Durch das Erzeugen des Schlitzes wird die mittels der Profiliereinrichtung
erzeugte Seitenware, welche sich an dem Baumstamm befindet, in mehrere Seitenwarebretter
unterteilt. Die Sägeeinrichtung dient dazu, die Seitenwarebretter von dem Baumstamm
abzutrennen.
[0045] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Fräswerkzeuge und die Ritzsäge jeweils
alleine oder gemeinsam entlang der Verstellachse verstellbar sind. Hierfür können
elektrische oder hydraulischer Aktuatoren vorgesehen sein, welche entsprechend der
Verstellachse orientiert sind. Die Steuerungseinrichtung dient vorzugsweise dazu,
in Abhängigkeit der Geometrie und der Vorschubgeschwindigkeit des zu bearbeitenden
Baumstammes eine Verstellung der Fräswerkzeuge und/oder der Ritzsäge zu bewirken.
[0046] Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Ritzsäge besitzt ein oder mehrere
rotierende Sägeblätter zum Anbringen ein oder mehrerer Schlitze orthogonal zu einer
angeflachten Seite eines Baumstammes. Die Ritzsäge umfasst außerdem eine Querverstelleinrichtung,
mittels derer die Sägeblätter während einer Vorschubbewegung des Baumstammes entlang
einer Verstellachse verlagerbar sind. Die Ritzsäge ist zweckgemäß derart anordenbar,
dass die Verstellachse mit einer Ebene, welche orthogonal zu der Transportrichtung
des Baumstammes verläuft, einen spitzen Neigungswinkel einschließt.
[0047] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Ritzsäge dazu ausgebildet, für das erfindungsgemäße
Verfahren und in der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder einer ihrer vorteilhaften
Weiterbildungen eingesetzt zu werden und umgekehrt.
[0048] Die Verstellrichtung der Querverstelleinrichtung kann sowohl in einer vertikalen
Richtung liegen, wenn das Seitenwarebrett durch einen vertikalen Sägeschnitt abgetrennt
wird, oder auch in einer horizontalen Ebene, wenn das Seitenwarebrett durch einen
horizontalen Sägeschnitt abgetrennt wird.
[0049] Bevorzugt ist das Sägeblatt derart gelagert, dass es in einer Sägeblattebene um die
Verstellachse rotierbar ist. Hierbei kann die Ritzsäge eine Antriebseinheit aufweisen,
welche beispielsweise eine elektrische Maschine umfasst, um das eine Sägeblatt in
eine rotierende Schnittbewegung um die Verstellachse zu versetzen. Die Querverstelleinrichtung
kann einen Aktuator mit einer Linearführung umfassen, um das Sägeblatt entlang der
Verstellachse zu verlagern. Bevorzugt ist ein solcher Aktuator elektrisch oder hydraulisch
ausgebildet und derart ansteuerbar, dass das Sägeblatt mit einer einstellbaren Verstellgeschwindigkeit
entlang der Verstellachse verlagerbar ist. Eine derartige Ansteuerung der Querverstelleinrichtung
kann mittels der oben beschriebenen, elektrischen Steuerungseinrichtung erfolgen.
Insbesondere kann die Steuerungseinrichtung dazu ausgestaltet sein, die Verstellgeschwindigkeit,
mit der das Sägeblatt entlang der Verstellachse verlagert wird, in Abhängigkeit einer
Vorschubgeschwindigkeit des Baumstammes und/oder der Orientierung des Sägeblattes
gegenüber der Transportrichtung des Baumstammes einzustellen. Bei der Erzeugung des
Schlitzes an der angeflachten Seite überlagern sich die Vorschubbewegung des Baumstammes
und die Verlagerung des Sägeblattes derart, dass der Schlitz mit der Transportrichtung
des Baumstammes einen spitzen Winkel einschließt.
[0050] In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Ritzsäge eine Kippverstellvorrichtung,
mittels derer die Verstellachse der Ritzsäge gegenüber der Transportrichtung des Baumstammes
gekippt werden kann, um den Neigungswinkel einzustellen.
[0051] Durch eine Verkippung der Verstellachse gegenüber der Transportrichtung des Baumstammes
lässt sich das mindestens eine Sägeblatt der Ritzsäge gegenüber der Transportrichtung
des Baumstammes neigen. Insbesondere kann das Sägeblatt derart geneigt werden, dass
sich seine Sägeblattebene parallel zu dem zu erzeugenden Schlitz erstreckt und mit
der Transportrichtung des Baumstammes den spitzen Winkel einschließt. Bei einer derartigen
Ausrichtung des Sägeblattes gegenüber der Transportrichtung des Baumstammes kann die
Qualität des zu erzeugenden Schlitzes verbessert werden, da ein Nachschneiden des
Sägeblattes verhindert wird.
[0052] In einer einfachen Ausführungsform weist die Ritzsäge ein zweiteiliges Gestell mit
einem feststehenden Teil und einem demgegenüber beweglichen Teil auf. Der feststehende
Teil des Gestells (Maschinenträger) dient dazu, die Ritzsäge ortsfest anzuordnen,
während der bewegliche Teil des Gestells mittels eines Kipplagers gegenüber dem feststehenden
Teil des Gestells geneigt werden kann.
[0053] Bevorzugt ist zwischen dem feststehenden und dem beweglichen Teil des Gestells ein
elektrischer oder hydraulischer Aktuator angeordnet, welcher mittels der Steuereinrichtung
derart betätigbar ist, dass der bewegliche Teil gegenüber dem feststehenden Teil des
Gestells um den Neigungswinkel gekippt werden kann. Die Querverstelleinrichtung kann
hierbei an dem beweglichen Teil angeordnet sein, um das zumindest eine Sägeblatt entlang
der geneigten Verstellachse zu verlagern. Vorzugsweise ist an dem beweglichen Teil
auch eine elektrische Maschine angeordnet, mittels derer das Sägeblatt in seine rotierende
Schnittbewegung versetzt werden kann. Vorzugsweise definiert das Kipplager hierbei
eine Neigungsachse, welche orthogonal zu der Transportrichtung des Baumstammes verläuft.
[0054] In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Ritzsäge eine Tiefenverstellvorrichtung,
mittels derer eine Sägetiefe der Schlitze gegenüber der angeflachten Seite des Baumstammes
einstellbar ist.
[0055] Gemäß der vorstehend beschriebenen Weiterbildung kann die Zustellung des Sägeblattes
gegenüber dem zu sägenden Baumstamm und damit auch die Tiefe des erzeugbaren Schlitzes
eingestellt werden. Sofern die Ritzsäge ein zweiteiliges Gestell aufweist, kann die
Tiefenverstellvorrichtung zwischen dem feststehenden und dem beweglichen Teil des
Gestells angeordnet und dazu ausgebildet sein, eine relative Verlagerung zwischen
den beiden genannten Teilen zu bewirken. Insbesondere weist die Tiefenverstellvorrichtung
hierfür eine Tiefenverstellachse auf, welche sich im Wesentlichen orthogonal zu der
Translationsrichtung des Baumstammes und bevorzugt parallel zu der Neigungsachse erstreckt.
Mittels der Tiefenverstellvorrichtung kann das zumindest eine Sägeblatt bei seiner
rotierenden Schnittbewegung entsprechend der gewünschten Zustellung in die angeflachte
Seite des Baumstammes eindringen.
[0056] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Ritzsäge mehr als ein Sägeblatt, insbesondere
genau zwei Sägeblätter auf, sowie eine Abstandsverstellvorrichtung, über die der Abstand
zwischen den Sägeblättern verstellbar ist oder separate Querverstelleinrichtungen,
über welche die Sägeblätter während einer Vorschubbewegung des Baumstammes einzeln
orthogonal zur Transportrichtung des Baumstammes verstellbar sind.
[0057] Die vorstehend genannte Abstandsverstellvorrichtung ermöglicht es, einen Abstand
zwischen den zwei Sägeblättern einzustellen und diesen während der Erzeugung der Schlitze
an der Seitenware konstant beizubehalten oder zu verändern. Die Einstellung eines
kontanten Abstandes zwischen den Sägeblättern ist dann vorteilhaft, wenn die zu erzeugenden
Seitenwarebretter parallel verlaufende Seitenkanten, jedoch unterschiedliche Breiten
aufweisen sollen. Bei einer Variation des Abstandes zwischen den Sägeblättern während
des Sägevorganges können Schlitze erzeugt werden, die winklig zueinander verlaufen.
Alternativ können zwei Querverstellvorrichtungen vorgesehen sein, die eine individuelle
Verstellung der Sägeblätter entlang der Verstellachse ermöglichen.
[0058] Weitere Vorteile sind anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren erläutert.
[0059] Es zeigen
- Figur 1
- einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung von Seitenwarebrettern
an einem gekrümmten Baumstamm in den Ansichten a) bis e) gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung von Seitenwarebrettern
an einem gekrümmten Baumstamm in den Ansichten a) bis e) gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung von Seitenwarebrettern
an einem gekrümmten Baumstamm in den Ansichten a) bis e) gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung von Seitenwarebrettern
an einem Baumstamm mit einem ungleichmäßigen Querschnittsverlauf in den Ansichten
a) bis e) gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung von Seitenwarebrettern
an einem Baumstamm mit einem ungleichmäßigen Querschnittsverlauf in den Ansichten
a) bis e) gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Baumstammes, mit nichtparallel zueinander verlaufenden
Eckprofilen und einem Schlitz;
- Figur 7
- eine Ritzsäge mit zwei Sägeblättern zur Erzeugung von Schlitzen an dem Baumstamm,
bei der die Sägeblätter gegenüber einer Transportrichtung des Baumstammes geneigt
sind;
- Figur 8
- die Ritzsäge, bei der die Sägeblätter gegenüber der Transportrichtung des Baumstammes
parallel ausgerichtet sind.
[0060] Figur 1 zeigt in den Ansichten a) bis e) sowie den entsprechenden Schnitten A-A wie
ein gekrümmter Baumstamm 1 in einem außenliegenden Querschnittsbereich 2 bearbeitet
werden kann, um eine Mehrzahl gerade verlaufender Seitenwarebretter zu gewinnen und
gleichzeitig die Holzausbeute maximiert wird.
[0061] Der Baumstamm 1 wird in dem Zustand, der in Ansicht a) der Figur 1 gezeigt ist, mit
einer Transportrichtung 3 zu einer hier nicht gezeigten Profiliereinrichtung gefördert.
Diese dient dazu, den Baumstamm 1 derart zu bearbeiten, dass eine Schwarte 4 des Baumstammes
1 in dem außenliegenden Querschnittsbereich 2 herausgelöst wird. Hierbei entsteht
an dem Baumstamm 1 eine gerade Seite 5 (vgl. Ansicht b) der Figur 1).
[0062] Anschließend wird der Baumstamm 1 entsprechend der Transportrichtung 3 zu einem hier
nicht gezeigten Fräswerkzeug gefördert. Das Fräswerkzeug dringt während der Transportbewegung
des Baumstammes 1 mit einer rotierenden Schnittbewegung derart in den Baumstamm 1,
dass zwei Waldkantenbereiche, die sich seitlich zu der geraden Seite 5 erstrecken,
abgefräst werden. Hierbei entstehen zwei Eckbereiche 6 (vgl. Ansicht c) der Figur
1), die sich an dem Baumstamm 1 in einem spitzen Winkel gegenüber der Transportrichtung
3 erstrecken. Um einen derartigen Verlauf der Eckbereiche 3 zu erzeugen, werden die
Fräswerkzeuge während des Fräsvorganges um einen identischen Verstellweg und im Wesentlichen
orthogonal zu der Translationsrichtung 3 verlagert.
[0063] Nach der Erzeugung der Eckbereiche 6 wird der Baumstamm 1 zu einer Ritzsäge gefördert,
die in den Figuren 2 und 3 gezeigt ist. Die Ritzsäge dient dazu, die gerade Seite
5 mit parallel zueinander verlaufenden Schlitzen 7 und 8 zu versehen (vgl. Ansicht
d) der Figur 1). Hierfür weist die Ritzsäge zwei Sägeblätter auf, die infolge einer
rotierenden Schnittbewegung und der Vorschubbewegung des Baumstammes 1 in die gerade
Seite 5 dringen. Damit die Schlitze 7 und 8 parallel zu den Eckbereichen 6 in den
Baumstamm 1 eingebracht werden können, werden die Sägeblätter während des Sägevorganges
entlang einer gegenüber der Transportrichtung 3 schräggestellten Verstellachse verlagert.
Insbesondere schließt die Verstellachse mit einer Ebene, die orthogonal zu der Translationsrichtung
3 orientiert ist, einen spitzen Neigungswinkel ein. Dieser ist derart gewählt, dass
die Sägeblätter im Wesentlichen parallel zu den zu erzeugenden Schlitzen 7 und 8 ausgerichtet
sind.
[0064] Nach der Erzeugung der Schlitze 7 und 8 wird der Baumstamm 1 zu einer hier nicht
gezeigten, weiteren Sägevorrichtung gefördert. Diese weitere Sägevorrichtung umfasst
ein Sägeblatt, mit dem der Baumstamm 1 entlang einer durch den Eckbereich 6 definierten
Schnittkante 9 gesägt wird. Hierdurch fällt die Seitenware in Gestalt dreier Seitenwarebretter
10 von dem Baumstamm 1 ab (vgl. Ansicht e) der Figur 1).
[0065] Figur 2 zeigt in den Ansichten a) bis e) sowie den entsprechenden Schnitten A-A schematisch
die Bearbeitung eines Baumstammes 1. Hierbei wird, entsprechend den Ausführungen zu
Figur 1, zunächst eine gerade Seite 5 erzeugt (vgl. Ansicht b) der Figur 2), deren
Außenkanten im Unterschied zu Figur 1 nicht parallel zueinander verlaufen. Für eine
maximale Holzausbeute werden zwei Eckbereiche 6 (vgl. Ansicht c) der Figur 2) entlang
zweier Schrägrichtungen ausgefräst. DAbei werden die verwendeten Fräswerkzeuge während
der Vorschubbewegung des Baumstammes 1 entlang ihrer jeweiligen Verstellachsen in
gleicher Verstellrichtung, jedoch um unterschiedliche Verstellwege verstellt. Ein
Schlitz 7 wird in einer Schrägrichtung, die sich von den Schrägrichtungen der Eckbereiche
unterscheidet, entlang einer Mittelgeraden an der geraden Seite des Baumstammes 1
angebracht (vgl. Ansicht d) der Figur 2). Anschließend werden die Seitenwarebretter
10 von dem Baumstamm 1 mittels einer Sägevorrichtung abgetrennt (vgl. Ansicht e).
[0066] Figur 3 zeigt in den Ansichten a) bis e) sowie den entsprechenden Schnitten A-A die
Bearbeitungsschritte, die im Wesentlichen denen der Figur 2 entsprechen. Im Unterschied
zu dem in Figur 2 gezeigten Bearbeitungsschritten wird nicht lediglich ein Schlitz
7 an der geraden Seite 5 erzeugt, sondern zwei im Wesentlichen parallel verlaufende
Schlitze 7, 8. Hierfür werden zwei Ritzsägen während der Vorschubbewegung des Baumstammes
1 in gleicher Verstellrichtung um den gleichen Verstellweg verlagert. In einer alternativen
Ausführungsform können die Schlitze 7, 8 auch nicht-parallel zueinander an dem Baumstamm
angeordnet werden, indem die Verstellung der Ritzsägen um unterschiedliche Verstellwege
erfolgt.
[0067] Figur 4 zeigt in den Ansichten a) bis e) sowie den entsprechenden Schnitten A-A die
Bearbeitung eines Baumstammes 1, dessen Querschnittsabmessungen entlang seiner Stammachse
stark variieren. Zu Erzeugung von Seitenwarebrettern wird der Baumstamm mit einer
geraden Seite 5 versehen (vgl. Ansicht b) der Figur 4), deren Außenkanten nicht-parallel
zueinander verlaufen. Zwei Eckbereiche 6 (vgl. Ansicht c) der Figur 3) werden in unterschiedlichen
Schrägrichtungen ausgefräst. Hierfür werden die dabei verwendeten Fräswerkzeuge während
der Vorschubbewegung des Baumstammes 1 entlang ihrer jeweiligen Verstellachsen unabhängig
voneinander, in entgegengesetzten Verstellrichtungen und um unterschiedliche Verstellwege
verstellt. Ein Schlitz 7 wird in einer Schrägrichtung, die sich von den Schrägrichtungen
der Eckbereiche 6 unterscheidet, entlang einer Mittelgeraden an der geraden Seite
des Baumstammes 1 angebracht (vgl. Ansicht d) der Figur 2). Anschließend werden die
Seitenwarebretter 10 von dem Baumstamm 1 mittels einer Sägevorrichtung abgetrennt
(vgl. Ansicht e).
[0068] Figur 5 zeigt in den Ansichten a) bis e) sowie den entsprechenden Schnitten A-A die
Bearbeitungsschritte, die im Wesentlichen denen der Figur 4 entsprechen. Im Unterschied
zu den in Figur 4 gezeigten Bearbeitungsschritten wird nicht lediglich ein Schlitz
7 an der geraden Seite 5 erzeugt, sondern zwei im Wesentlichen parallel verlaufende
Schlitze 7, 8. In einer alternativen Ausführungsform können die Schlitze 7,8 auch
nicht-parallel zueinander an dem Baumstamm 1 angebracht werden.
[0069] Figur 6 zeigt einen Baumstamm 1 in einer Ansicht, welche zu Ansicht d) der Figuren
1 bis 5 korrespondiert. Gemäß Figur 6 wird der Schlitz 7 geradlinig in einer Schrägrichtung
angebracht, die sich von beiden Schrägrichtungen der Eckbereiche unterscheidet. Hierfür
wird die Ritzsäge entlang ihrer Verstellachse mit einem Verstellweg verstellt, der
sich von beiden Verstellwegen, der Fräswerkzeuge unterscheidet. Wie anhand von Figur
6 deutlich erkennbar ist, sind die Schrägrichtungen der Eckbereiche 6 und die Schrägrichtung
des Schlitzes 7 nicht-parallel zu einander. Grundsätzlich ist es möglich, den Schlitz
7 zwischen den zwei Eckprofilen mit einem grundsätzlich beliebigen Verlauf zu erzeugen.
Ebenso können die Eckprofile unabhängig voneinander und in verschiedenen Schrägrichtungen
am Baumstamm angebracht werden.
[0070] Figur 7 zeigt eine Ritzsäge 11, mittels derer der Baumstamm 1, welcher in Figur 1
gezeigt ist, mit den Schlitzen 7 und 8 versehen wird. Hierfür wird der Baumstamm 1
in bereits erläuterter Weise entlang der Transportrichtung 3 und gegen ein erstes
Sägeblatt 12 und ein zweites Sägeblatt 13 bewegt. Die Sägeblätter 11 und 12 sind hierbei
in eine rotierende Schnittbewegung versetzt und dringen an der geraden Seite 5 in
den Baumstamm 1.
[0071] Die Ritzsäge 11 umfasst ein zweiteiliges Gestell mit einem feststehenden Gestellteil
14 und einen demgegenüber beweglichen Gestellteil 15. Der feststehende Gestellteil
14 dient dazu, die Ritzsäge 11 ortsfest anzuordnen. Der bewegliche Gestellteil 15
dient zur Lagerung der Sägeblätter 12 und 13 sowie zur Aufnahme einer elektrischen
Maschine 16. Die Sägeblätter 12 und 13 sind an einer Sägewelle 17 angeordnet, die
über die elektrische Maschine 16 in eine Rotation versetzt wird.
[0072] Das Sägeblatt 12 ist derart mit der Sägewelle 17 verbunden, dass eine Rotationsbewegung
der Sägewelle 17 auf das Sägeblatt 12 übertragbar ist. Die Sägewelle 17 ist entlang
ihrer Rotationsachse verstellbar gelagert, sodass eine Verlagerung der Sägewelle 17
eine entsprechende Verlagerung des Sägeblattes 12 bewirkt. Ein Servozylinder 18 ist
dazu vorgesehen, die Sägewelle 17 und das Sägeblatt 12 entlang einer Verstellachse
19 zu verlagern.
[0073] Das Sägeblatt 13 ist derart auf der Sägewelle 17 gelagert, dass die Rotationsbewegung
der Sägewelle 17 auf das Sägeblatt 13 übertragbar ist. Gleichzeitig kann das Sägeblatt
13 entlang der Sägewelle 17 und damit auch entlang der Verstallachse 19 verlagert
werden. Für eine Verstellung des Sägeblattes 13 entlang der Verstellachse 19 ist eine
Stellmuffe 23 vorgesehen. Ein Servorzylinder 20 dient dazu, eine Stellkraft auf die
Stellmuffe 23 auszuüben, um das Sägeblatt 13 unabhängig von dem Sägeblatt 12 und entlang
der Verstellachse 19 verlagern zu können.
[0074] Sobald die Sägeblätter 12 und 13 in den Baumstamm 1 dringen, werden sie mittels der
Servozylinder 18 bzw. 20 entlang der Verstellachse 20 um einen identischen Verstellweg
und mit einer identischen Verstellgeschwindigkeit verlagert. Hierdurch werden die
Schlitze 7 und 8 erzeugt, welche parallel zu einer Geraden 21 ausgerichtet sind und
gegenüber der Translationsrichtung 3 um den spitzen Winkel 22 schräggestellt sind.
[0075] Der bewegliche Gestellteil 15 ist ferner um eine Neigungsachse 24 gegenüber dem feststehenden
Gestellteil 14 kippbar gelagert. Ein Servorzylinder 25 ist zwischen dem feststehenden
Gestellteil 14 und dem beweglichen Gestellteil 15 angeordnet und erlaubt es, das bewegliche
Gestellteil 15 gegenüber dem feststehenden Gestellteil 14 zu verkippen. Hierdurch
kann insbesondere die Verstellachse 19 gegenüber einer Ebene 26, die orthogonal zu
der Transportrichtung 3 orientiert ist, um einen Neigungswinkel 27 gekippt werden.
Bei eine derartigen Verkippung werden die Sägeblätter 12 und 13 gegenüber der Transportrichtung
3 ebenfalls verkippt. Dadurch können die Sägeblätter parallel zu den zu erzeugenden
Schlitzen 7 und 8 und der Geraden 21 ausgerichtet werden. Hiermit wird ein Nachschneiden
der Sägeblätter 12 und 13 während ihrer Verstellbewegung entlang der Verstellachse
19 vermieden. Dies erhöht die Bearbeitungsqualität.
[0076] Mittels der in Figur 7 gezeigten Ritzsäge 11 kann auch ein Neigungswinkel 27 von
0° eingestellt werden. Dies ermöglicht es, einen Baumstamm 1 der geraden Seite 5 mit
Schlitzen zu versehen, welche sich parallel zu der Translationsrichtung 3 des Baumstammes
1 erstrecken. Eine derartige Einstellung der Ritzsäge 11 ist in Figur 8 gezeigt. Hinsichtlich
der technischen Merkmale der Ritzsäge 11, die in Figur 8 gezeigt ist, gelten die gleichen
Ausführungen wie in Bezug auf Figur 7.
1. Verfahren zum Herstellen von Schnittholz aus einem Baumstamm (1),
bei dem an dem Baumstamm (1) durch Spanen oder Absägen einer Schwarte (4) mindestens
eine gerade Seite (5) erzeugt und ein verbliebener Waldkantenbereich mittels Fräswerkzeugen
an mindestens zwei an die gerade Seite angrenzenden Eckbereichen (6) ausgefräst wird,
und durch einen Sägeschnitt entlang einer durch die Eckbereiche (6) definierten Schnittlinie
(9) mindestens ein Seitenwarebrett (10) abgetrennt wird,
bei dem vor dem Absägen des Seitenwarebretts (10) orthogonal zu der geraden Seite
(5) mittels einer Ritzsäge (11) ein oder mehrere Schlitze (7, 8) eingesägt werden,
deren Tiefe zumindest der Stärke des abzusägenden Seitenwarebretts (10) entspricht
und
bei dem die Eckbereiche (6) und/oder die Schlitze (7, 8) entlang jeweils einer Geraden
(21) angebracht werden, welche mit der Transportrichtung (3) des Baumstammes (1) einen
spitzen Winkel (22) einschließt, indem die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge (11)
während einer Vorschubbewegung des Baumstammes (1) jeweils entlang einer Verstellachse
(19) verlagert werden, wobei die Verstellachse (19) mit einer Ebene (26), die orthogonal
zu der Transportrichtung (3) des Baumstammes (1) verläuft, einen spitzen Neigungswinkel
(27) einschließt oder orthogonal zur Transportrichtung des Baumstammes verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge (11) mit
der jeweiligen Verstellachse (19) in Richtung der jeweiligen schräg verlaufenden Geraden
(21) um den spitzen Neigungswinkel (27) geneigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Eckbereiche (6) und die Schlitze (7,
8) in einer Schrägrichtung mit demselben Winkel (22) angebracht werden, indem die
Fräswerkzeuge und die Ritzsäge (11) während der Vorschubbewegung des Baumstammes (1)
entlang ihrer jeweiligen Verstellachse (19) um denselben Verstellweg verstellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem zumindest die zwei Eckbereiche (6) geradlinig
in zwei Schrägrichtungen mit unterschiedlichen Winkeln angebracht werden, indem die
Fräswerkzeuge während der Vorschubbewegung des Baumstammes (1) entlang ihrer jeweiligen
Verstellachse (19) unabhängig voneinander und um unterschiedliche Verstellwege verstellt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem
die Fräswerkzeuge entlang ihrer jeweiligen Verstellachse (19) in gleicher Verstellrichtung
und mit unterschiedlichen Verstellwegen verstellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem
die Fräswerkzeuge entlang ihrer jeweiligen Verstellachse (19) in entgegengesetzten
Verstellrichtungen und mit unterschiedlichen Verstellwegen verstellt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei dem
der Schlitz (7, 8) geradlinig in einer Schrägrichtung angebracht wird, die sich von
zumindest einer, vorzugsweise beiden, Schrägrichtungen der Eckbereiche unterscheidet,
indem die Ritzsäge entlang ihrer Verstellachse (19) mit einem Verstellweg verstellt
wird, der sich von einem, vorzugsweise beiden Verstellwegen der Fräswerkzeuge unterscheidet.
8. Verfahren zumindest nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem die beiden Eckbereiche
(6) in Schrägrichtungen mit entgegengesetztem Winkel angebracht werden, indem die
Fräswerkzeuge während der Vorschubbewegung des Baumstammes (1) unabhängig von einander
in entgegengesetzte Richtungen verstellt werden und der Schlitz (7, 8) entlang einer
Geraden zwischen den beiden entgegengesetzt schrägen Eckbereichen (6), vorzugsweise
entlang einer Mittelgerade, angebracht wird.
9. Vorrichtung zum Herstellen von Schnittholz aus einem Baumstamm (1), mit
- einer Profiliereinrichtung, welche ausgebildet ist, durch Spanen oder Absägen einer
Schwarte (4) an dem Baumstamm (1) mindestens eine gerade Seite (5) zu erzeugen,
- zwei oder mehr Fräswerkzeugen, die angeordnet werden, einen verbleibenden Waldkantenbereich
an mindestens zwei an die gerade Seite (5) angrenzenden Eckbereichen (6) auszufräsen,
- einer Sägeeinrichtung zum Abtrennen eines Seitenwarebretts (10) durch einen Sägeschnitt
entlang einer durch die Eckbereiche definierten Schnittlinie (9),
- einer Ritzsäge (11), die derart ausgebildet ist und angeordnet ist, um orthogonal
zu der geraden Seite (5) ein oder mehrere Schlitze (7, 8) einzusägen, deren Tiefe
zumindest der Stärke des abzusägenden Seitenwarebretts (10) entspricht, sowie
- eine Steuerungseinrichtung, welche dazu vorgesehen ist, die Vorrichtung derart anzusteuern,
dass die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge (11) während einer Vorschubbewegung des
Baumstammes (1) gegen die Fräswerkzeuge bzw. die Ritzsäge (11) jeweils entlang einer
Verstellachse (19) verstellt werden, wobei die Fräswerkzeuge und/oder die Ritzsäge
(11) jeweils entlang der Verstellachse (19) verstellbar gelagert sind und die Verstellachse
(19) mit einer Ebene (26), die orthogonal zu der Transportrichtung (3) des Baumstammes
(1) verläuft, einen spitzen Neigungswinkel (27) einschließt oder orthogonal zur Transportrichtung
des Baumstammes verläuft.
10. Ritzsäge (11) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8
mit ein oder mehreren rotierenden Sägeblättern (12, 13) zum Anbringen ein oder mehrere
Schlitze (7, 8) orthogonal zu einer angeflachten Seite (5) eines Baumstammes (1),
und mit einer Querverstelleinrichtung (18, 20), mittels derer die Sägeblätter (12,
13) während einer Vorschubbewegung des Baumstammes (1) entlang einer Verstellachse
(19) verlagerbar sind, die mit einer Ebene (26), welche orthogonal zu der Transportrichtung
(3) des Baumstammes (1) verläuft, einen spitzen Neigungswinkel (27) einschließt.
11. Ritzsäge (11) nach Anspruch 10 mit einer Kippverstellvorrichtung (25), mittels der
Verstellachse (19) gegenüber der Transportrichtung (3) des Baumstammes (1) gekippt
werden kann, um den Neigungswinkel (27) einzustellen.
12. Ritzsäge (11) nach Anspruch 10 oder 11 mit einer Tiefenverstellvorrichtung, mittels
derer eine Sägetiefe der Schlitze (7, 9) gegenüber der angeflachten Seite (5) des
Baumstammes (1) einstellbar ist.
13. Ritzsäge (11) nach einem der Ansprüche 10bis 12, welche mehr als ein Sägeblatt, insbesondere
genau zwei Sägeblätter (12, 13) aufweist sowie eine Abstandsverstellvorrichtung, über
die der Abstand zwischen den Sägeblättern (12, 13) verstellbar ist oder separate Querverstelleinrichtungen
(18, 20), über welche die Sägeblätter während einer Vorschubbewegung (3) des Baumstammes
(1) einzeln unter dem spitzen Neigungswinkel oder orthogonal zur Transportrichtung
(3) des Baumstammes (1) verstellbar sind.