[0001] Die Erfindung betrifft eine Baumaschine gemäß dem Anspruch 1. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Baumaschine nach dem Anspruch 8.
[0002] Baumaschinen mit einem Mast, entlang welchem ein Werkzeug bewegbar gelagert ist,
welches an einem Seil zum Heben und Senken des Werkzeuges aufgehängt ist, sind seit
langem bekannt.
[0003] Bei derartigen Baumaschinen wird eine Seilwinde üblicherweise mit einem Hydraulikmotor
angetrieben, welcher von einer Hydraulikpumpe mit Hydraulikfluid versorgt wird. Die
Hydraulikpumpe wird üblicherweise über einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen
Dieselmotor, angetrieben.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Baumaschine und ein Verfahren zum Betreiben einer Baumaschine anzugeben,
welche einen besonders wirtschaftlichen, umweltschonenden und zuverlässigen Betrieb
ermöglichen.
[0005] Die Aufgabe wird zum einen durch eine Baumaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Baumaschine, welche insbesondere als ein Bohrgerät ausgebildet
ist, umfasst einen Mast, entlang welchem eine Werkzeugeinrichtung bewegbar gelagert
ist, wobei die Werkzeugeinrichtung an einem Seil aufgehängt ist, welches zum Heben
und Senken der Werkzeugeinrichtung mittels einer Seilwinde betätigbar ist, welche
von einem Elektromotor als Windenantrieb in einem Antriebsmodus angetrieben ist, wobei
der Elektromotor zum Betreiben in einem Rekuperationsmodus ausgebildet ist, in welchem
der Elektromotor vorzugsweise beim Senken der Werkzeugeinrichtung elektrische Energie
erzeugt und abgibt, und einer Steuerung, welche ausgebildet ist, abhängig von einem
vorgebbaren Sollwert, den Elektromotor so anzusteuern, dass das Seil sowohl im Antriebsmodus
als auch im Rekuperationsmodus des Elektromotors gespannt ist.
[0007] Ein erster Aspekt der Erfindung besteht darin, zum Antreiben der Seilwinde einen
Elektromotor einzusetzen, welcher sowohl in einem Antriebsmodus als auch in einem
Rekuperationsmodus betreibbar ist. Somit kann insbesondere bei einem Senken der Werkzeugeinrichtung,
welche etwa ein Tiefbauwerkzeug, ein Bohrantrieb, eine Ramme oder ein Rüttler sein
kann, Lageenergie in elektrische Energie umgesetzt werden. Diese elektrische Energie
kann an einen Energiespeicher oder einen elektrischen Energieverbraucher der Baumaschine
abgegeben werden. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch der Maschine reduziert
werden, was wirtschaftlich und umweltschonend ist.
[0008] Die Erfindung erschöpft sich jedoch nicht in der Verwendung eines rekuperativ betreibbaren
Elektromotors für die Seilwinde. Vielmehr ist gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung
eine Steuerung vorgesehen, mit welcher der Elektromotor sowohl in dem Antriebsmodus
als auch insbesondere im Rekuperationsmodus so betrieben wird, dass eine vorgegebenen
Seilspannung gewährleistet ist. Beispielsweise kann es zu bestimmten Betriebszeitpunkten,
etwa wenn ein am Seil aufgehängtes Werkzeug, etwa ein Bohrwerkzeug, in ein mit Flüssigkeit
gefülltes Bohrloch abgelassen wird, beim Auftreffen auf die Flüssigkeitsoberfläche
dazu kommen, dass das Werkzeug abgebremst wird und anschließend mit einer geringeren
Sinkgeschwindigkeit absinkt. Beispielsweise in einem solchen Betriebszustand wird
durch die Steuerung sichergestellt, dass der als Generator im Rekuperationsmodus betriebene
Elektromotor bei einem weiteren Absenken der Werkzeugeinrichtung mit einem geringeren
elektromotorischen Widerstand, also einem geringeren Bremswiderstand mit verringerter
Rekuperationsleistung, oder nötigenfalls mit einem gewissen Rückzugsdrehmoment betrieben
wird, so dass die gewünschte Seilspannung sichergestellt ist.
[0009] Durch eine vorgegebene Seilspannung in jedem Betriebszustand ist gewährleistet, dass
sich kein Schlappseil an der Seilwinde oder den Umlenkrollen bildet. Hierdurch könnte
das Seil ansonsten aus Windungen oder den Umlenkrollen springen, was zu einem erhöhten
Seilverschleiß, einer Beschädigung des Seils oder zu einer Betriebsunterbrechung mit
Reparatur der Baumaschine führen könnte.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es besonders zweckmäßig, dass der Sollwert
für den Elektromotor eine vorgegebene Seilzugkraft ist. Hierdurch kann über eine Steuerung
direkt eine Mindestseilzugkraft eingestellt und vorgegeben werden. Die Steuerung kann
entsprechend die Leistung oder den elektromotorischen Widerstand des Elektromotors
insbesondere im Rekuperationsbetrieb steuern.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass eine Kraftmesseinrichtung zum Messen der
Seilzugkraft vorgesehen ist und dass die Kraftmesseinrichtung mit der Steuerung zum
Steuern/Regeln des Elektromotors abhängig von der gemessenen Seilzugkraft in Verbindung
steht. Mit der Kraftmesseinrichtung kann unmittelbar die Zugkraft an dem Seil ermittelt
und über die Steuerung zum Steuern des Elektromotors eingesetzt werden. Durch dieses
Rückkoppeln des Messwertes kann mit der Steuerung ein Regeln des Elektromotors abhängig
von der Seilzugkraft erreicht werden.
[0012] Grundsätzlich kann die Kraftmesseinrichtung in jeder geeigneten Weise ausgebildet
sein. Besonders zweckmäßig ist es nach einer Ausführung der Erfindung, dass die Kraftmesseinrichtung
einen Kraftmessbolzen an einer Umlenkrolle des Seiles oder eine Kraftmesslasche an
einem Windenbock der Seilwinde aufweist. Es kann dabei eine unmittelbare Erfassung
einer Kraft, etwa durch eine Kraftmessdose oder durch Kraftmessstreifen, erreicht
werden.
[0013] Grundsätzlich kann eine einheitliche Seilzugkraft für verschiedene Betriebssituationen
eingestellt werden, insbesondere für das Heben und Senken der Werkzeugeinrichtung.
Besonders vorteilhaft ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass die vorgebbare
Seilspannkraft durch die Steuerung veränderbar ist. Hierfür kann eine entsprechende
Eingabeeinrichtung für eine Bedienperson oder eine automatische Veränderung nach einem
vorgegebenen Steuerprogramm vorgesehen sein. Insbesondere kann sich die Seilspannkraft
abhängig vom Betriebsmodus ändern. Beispielsweise kann beim Senken der Werkzeugeinrichtung
eine andere Mindestseilzugkraft vorgesehen sein als beim Heben. Der jeweilige Vorgabewert
kann dabei aus einem Speicher abgerufen oder durch eine Bedienperson eingegeben werden.
Der Vorgabewert für die Seilzugkraft kann auch von der jeweils ausgewählten und angebauten
Werkzeugeinrichtung abhängen.
[0014] Grundsätzlich kann die Baumaschine in jeder geeigneten Weise ausgebildet sein, bei
welcher an einem Mast eine Werkzeugeinrichtung mittels eines Seiles gehoben und abgesenkt
wird. Insbesondere bei einem wiederholten Anheben und Absenken der Werkzeugeinrichtung
entlang des Mastes ist die erfindungsgemäße Anordnung zur Rekuperation von Energie
besonders wirtschaftlich. Dies kann beispielsweise bei einer Ramme, einem Rüttler
oder einer Schlitzwandfräse oder einem Schlitzwandgreifer, wie sie insbesondere für
den Tiefbau eingesetzt werden, zweckmäßig sein.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es nach einer Ausgestaltung der Erfindung, dass die Baumaschine
als ein Bohrgerät ausgebildet ist, an dessen Mast ein Drehbohrantrieb verstellbar
gelagert ist, welcher über mindestens einen Stellantrieb entlang des Mastes verfahrbar
ist. Die Werkzeugeinrichtung kann dabei insbesondere eine teleskopierbare Kellystange
mit einem Bohrwerkzeug sein. Über das Seil kann die innere Stange des Kellygestänges
zusammen mit dem Bohrwerkzeug gehoben und abgesenkt werden. Das Bohrwerkzeug kann
dabei beliebig ausgebildet sein, insbesondere als eine Bohrschnecke oder besonders
bevorzugt als ein Bohreimer.
[0016] Insbesondere bei einem diskontinuierlichen Bohren mit einem häufigen Rückziehen des
Bohrwerkzeuges zu dessen Entleerung ist die Erfindung besonders wirtschaftlich.
[0017] Vorzugsweise kann der Mast als ein Mäkler, insbesondere ein Teleskopmäkler, ausgebildet
sein. Der Mäkler weist entlang seiner Vorderseite eine Linearführung auf, an welcher
etwa ein Arbeitsschlitten als oder für die Werkzeugeinrichtung vertikal bewegbar geführt
ist. Grundsätzlich ist der Begriff des Mastes im Sinne der Erfindung allgemein zu
verstehen, wobei auch ein Auslegerarm umfasst sein soll.
[0018] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Betreiben einer Baumaschine mit
einem Mast, entlang welchem eine Werkzeugeinrichtung bewegbar gelagert ist, wobei
die Werkzeugeinrichtung an einem Seil aufgehängt ist, welches zum Heben und Senken
der Werkzeugeinrichtung mittels einer Seilwinde betätigt wird, welche von einem Elektromotor
als Windenantrieb in einem Antriebsmodus angetrieben wird, wobei der Elektromotor
zum Betreiben in einem Rekuperationsmodus ausgebildet ist, in welchem der Elektromotor
vorzugsweise beim Senken der Werkzeugeinrichtung elektrische Energie erzeugt und abgibt,
wobei der Elektromotor durch eine Steuerung abhängig von einem vorgebbaren Sollwert
angesteuert wird, so dass das Seil sowohl im Antriebsmodus als auch im Rekuperationsmodus
des Elektromotors gespannt ist.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere durch die zuvor beschriebene Baumaschine
durchgeführt werden. Es können mit dem Verfahren die zuvor beschriebenen Vorteile
erreicht werden. Durch die Steuerung ist der elektromotorische Widerstand des Elektromotors
im Rekuperationsmodus einstellbar und veränderbar, so dass ein vorgegebener Mindestwert
für die Seilspannung sichergestellt ist.
[0020] Eine bevorzugte Verfahrensvariante besteht nach der Erfindung darin, dass der Elektromotor
abhängig von einer vorgebbaren Seilzugkraft als Sollwert angesteuert wird. Es kann
so eine Mindestseilzugkraft unmittelbar vorgegeben werden.
[0021] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht nach der Erfindung darin, dass die vorgebbare
Seilkraft durch die Steuerung verändert wird. Dies kann über eine Eingabeeinrichtung
unmittelbar durch eine Bedienperson oder automatisch entsprechend einem vorgegebenen
Steuerprogramm abhängig von bestimmten Betriebsparametern erfolgen. So kann etwa beim
Heben eine andere Seilzugkraft vorgegeben werden als beim Senken. Auch kann sich die
vorgegebene Seilzugkraft abhängig von der eingesetzten Werkzeugeinrichtung ändern.
[0022] Eine besonders gute Verfahrenssteuerung wird nach einer Ausführungsvariante der Erfindung
dadurch erzielt, dass eine Seilzugkraft mittels einer Kraftmesseinrichtung gemessen
wird, wobei die Kraftmesseinrichtung mit der Steuerung in Verbinddung steht, wobei
der Elektromotor abhängig von der gemessenen Seilzugkraft gesteuert oder geregelt
wird. Mittels der Kraftmesseinrichtung kann so eine Ist-Seilzugkraft am Seil ermittelt
werden. Diese Ist-Seilzugkraft wird mit der vorgegebenen Soll-Seilzugkraft verglichen.
Abhängig von der sich ergebenden Differenz kann durch die Steuerung der Antrieb der
Seilwinde so angesteuert werden, dass zumindest die Ist-Seilzugkraft nicht geringer
als die vorgegebene Soll-Seilzugkraft ist, welche als Mindestkraft für eine gewünschte
Seilspannung vorgegeben ist.
[0023] Grundsätzlich kann die Steuerung auch so ausgelegt sein, dass durch diese die Ist-Seilzugkraft
auf die gegebene Soll-Seilzugkraft oder zumindest einen Sollbereich für die Soll-Seilzugkraft
eingeregelt wird. Dabei kann in der Steuerung auch als eine obere Grenze eine maximale
Seilzugkraft festgelegt werden. Erreicht die Ist-Seilzugkraft die maximale Seilzugkraft,
wird der Elektromotor der Seilwinde derart angesteuert, bis die Ist-Seilzugkraft den
maximalen Seilzugkraftwert wieder unterschreitet.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
beschrieben, welches schematisch in der Zeichnung dargestellt ist.
[0025] Die einzige Zeichnung zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Baumaschine
10 mit einem Trägergerät 12. Das Trägergerät 12 umfasst ein Raupenfahrwerk als Unterwagen
14, auf welchem drehbar ein Oberwagen 16 gelagert ist. In einer Bedienkabine des Oberwagens
16 befindet sich eine Steuerung 60 für die Baumaschine 10. Über einen Anlenkmechanismus
18 ist an dem Oberwagen 16 verstellbar ein Mast 20 gelagert, welcher im Betrieb eine
im Wesentlichen vertikale Position aufweist.
[0026] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Mast 20 als ein Mäkler 21 mit
einer Linearführung 24 an seiner Vorderseite ausgebildet sein. Entlang der Linearführung
24 kann ein Arbeitsschlitten 38 mit einem Drehbohrantrieb 36 vertikal verfahrbar gelagert
sein. Hierdurch kann die Baumaschine 10 als ein Bohrgerät ausgeführt werden. In der
Zeichnung ist eine obere Position des Drehbohrantriebes 36 sowie eine untere Position
mit unterbrochener Linienführung dargestellt.
[0027] Über einen Mastkopf 22 am oberen Ende des Mastes 20 kann ein Seil 40 geführt sein,
an dessen einem Ende eine vorzugsweise teleskopierbare Kellystange 32 mit einem Bohrwerkzeug
34 als Werkzeugeinrichtung 30 vorgesehen ist. Die Kellystange 32 kann durch ein hülsenförmiges
Antriebsrad des Drehbohrantriebes 36 am Arbeitsschlitten 38 geführt sein, so dass
ein Drehmoment von dem Drehbohrantrieb 36 über nicht dargestellte Mitnehmerleisten
auf die Kellystange 32 übertragen werden kann. Am unteren Ende der Kellystange 32
ist ein Bohrwerkzeug 34 zum Erstellen eines Bohrloches im Boden angeordnet. Das Bohrwerkzeug
34 kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein und insbesondere eine Bohrschnecke
oder einen Bohreimer aufweisen.
[0028] Von der Kellystange 32 aus ist das Seil 40 über Umlenkrollen 26 am Mastkopf 22 entlang
des Mastes 20 bis zu einer Seilwinde 46 im Oberwagen 16 geführt. Die Seilwinde 46
ist erfindungsgemäß über einen Elektromotor 50 angetrieben, welcher auch in einem
Rekuperationsmodus betrieben werden kann. Über die Seilwinde 46 kann mittels des Seiles
40 die Kellystange 32 mit dem Bohrwerkzeug 34 gehoben und gesenkt werden. Beim Senken
kann Lageenergie durch den Elektromotor 50 in elektrische Energie umgewandelt und
an eine Speichereinrichtung oder einen elektrischen Verbraucher abgegeben werden.
[0029] Über einen Stellantrieb 28 mit Winde am Mast 20 kann über ein weiteres Stellseil
29 der Arbeitsschlitten 38 mit dem Drehbohrantrieb 36 nach oben gezogen werden. Durch
entsprechendes Antreiben des Stellantriebes 28 in die gegengesetzte Richtung kann
der Arbeitsschlitten 38 mit dem Drehbohrantrieb 36 auch nach unten abgelassen werden.
Der Stellantrieb 28 kann ebenfalls mit einem nicht dargestellten Elektromotor ausgestattet
sein, welcher ebenso im Rekuperationsmodus betrieben werden kann. Der Arbeitsschlitten
38 mit dem Drehbohrantrieb 36 kann ebenfalls als Teil der Werkzeugeinrichtung 30 angesehen
werden.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorzugsweise an einer Umlenkrolle 26 am
Mastkopf 22 eine Kraftmesseinrichtung 62 angeordnet. Die Kraftmesseinrichtung 62 kann
beispielsweise als ein Kraftmessbolzen ausgebildet sein, durch welchen eine Seilzugkraft
am Seil 40 erfasst werden kann. Die Kraftmesseinrichtung 62 steht mit der Steuerung
60 an Oberwagen 16 in Verbindung.
[0031] Über die Steuerung 60 wird der mindestens eine Elektromotor 50 zum Betreiben der
Seilwinde 46 und vorzugsweise auch der weitere Elektromotor zum Betreiben des als
Winde ausgebildeten Stellantriebes 28 angesteuert. Die Ansteuerung des Elektromotors
50 durch die Steuerung 60 erfolgt dabei so, dass abhängig von einem vorgegebenen Sollwert
für die Seilzugkraft der mindestens eine Elektromotor 50 so angesteuert wird, dass
das Seil 40 nicht nur im Antriebsmodus, sondern auch im Rekuperationsmodus des Elektromotors
50 eine vorgesehene Mindestspannung aufweist. Insbesondere kann durch die Steuerung
60 ein elektromotorischer Widerstand des mindestens einen Elektromotors 50 angesteuert
und verändert werden, wobei sich auch entsprechend die Rekuperationsleistung des Elektromotors
50 verändert. Die Steuerung 60 ist insgesamt so ausgelegt, dass eine Mindestspannung
des Seiles 40 gewährleistet ist, auch wenn sich hierdurch die Rekuperationsleistung
des Elektromotors 50 gegenüber einem maximal möglichen Wert zumindest für eine gewisse
Zeitspanne verringert. Durch eine ausreichende Seilspannung wird sichergestellt, dass
sich kein Schlappseil bildet, etwa wenn ein Abbremsen des Bohrwerkzeuges 34 bei einem
Ablassen in ein mit Flüssigkeit gefülltes Bohrloch erfolgt. Hierdurch wird das Bilden
von Schlappseil mit der Gefahr eines Herausspringens des Seiles 40 aus der Umlenkrolle
26 oder einer ungeordneten Wicklung auf der Seilwinde 46 vermieden.
[0032] Durch die erfindungsgemäße Baumaschine 10 und das zugehörige erfindungsgemäße Verfahren
können ein energiesparender und damit umweltschonender und wirtschaftlicher Betrieb
bei einem weiterhin sicheren Betriebsablauf erreicht werden.
1. Baumaschine, insbesondere Bohrgerät, mit
einem Mast (20), entlang welchem eine Werkzeugeinrichtung (30) bewegbar gelagert ist,
wobei die Werkzeugeinrichtung (30) an einem Seil (40) aufgehängt ist, welches zum
Heben und Senken der Werkzeugeinrichtung (30) mittels einer Seilwinde (46) betätigbar
ist, welche von einem Elektromotor (50) als Windenantrieb in einem Antriebsmodus angetrieben
ist,
wobei der Elektromotor (50) zum Betreiben in einem Rekuperationsmodus ausgebildet
ist, in welchem der Elektromotor (50) vorzugsweise beim Senken der Werkzeugeinrichtung
(30) elektrische Energie erzeugt und abgibt, und
einer Steuerung (60), welche ausgebildet ist, abhängig von einem vorgebbaren Sollwert,
den Elektromotor (50) so anzusteuern, dass das Seil (40) sowohl im Antriebsmodus als
auch im Rekuperationsmodus des Elektromotors (50) gespannt ist.
2. Baumaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sollwert für den Elektromotor (50) eine vorgegebene Seilzugkraft ist.
3. Baumaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kraftmesseinrichtung (62) zum Messen der Seilzugkraft vorgesehen ist und dass
die Kraftmesseinrichtung (62) mit der Steuerung (60) zum Steuern/Regeln des Elektromotors
(50) abhängig von der gemessenen Seilzugkraft in Verbindung steht.
4. Baumaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftmesseinrichtung (62) einen Kraftmessbolzen an einer Umlenkrolle (26) des
Seiles (40) oder eine Kraftmesslasche an einem Windenbock der Seilwinde (46) aufweist.
5. Baumaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgebbare Seilspannkraft durch die Steuerung (60) veränderbar ist.
6. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Baumaschine (10) als ein Bohrgerät ausgebildet ist, an dessen Mast (20) ein Drehbohrantrieb
(36) verstellbar gelagert ist, welcher über mindestens einen Stellantrieb (28) entlang
des Mastes (20) verfahrbar ist.
7. Verfahren zum Betreiben einer Baumaschine (10), insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6, mit einem Mast (20), entlang welchem eine Werkzeugeinrichtung (30) bewegbar
gelagert ist, wobei die Werkzeugeinrichtung (30) an einem Seil (40) aufgehängt ist,
welches zum Heben und Senken der Werkzeugeinrichtung (30) mittels einer Seilwinde
(46) betätigt wird, welche von einem Elektromotor (50) als Windenantrieb in einem
Antriebsmodus angetrieben wird, wobei der Elektromotor (50) zum Betreiben in einem
Rekuperationsmodus ausgebildet ist, in welchem der Elektromotor (50) vorzugsweise
beim Senken der Werkzeugeinrichtung (30) elektrische Energie erzeugt und abgibt,
wobei der Elektromotor (50) durch eine Steuerung (60) abhängig von einem vorgebbaren
Sollwert angesteuert wird, so dass das Seil (40) sowohl im Antriebsmodus als auch
im Rekuperationsmodus des Elektromotors (50) gespannt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Elektromotor (50) abhängig von einer vorgegebenen Seilzugkraft als Sollwert angesteuert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgebbare Seilspannkraft durch die Steuerung (60) oder einen Bediener verändert
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Seilzugkraft mittels einer Kraftmesseinrichtung (62) gemessen wird, wobei die
Kraftmesseinrichtung (62) mit der Steuerung (60) in Verbindung steht, wobei der Elektromotor
(50) abhängig von der gemessenen Seilzugkraft gesteuert oder geregelt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Baumaschine, insbesondere Bohrgerät, mit
einem Mast (20), entlang welchem eine Werkzeugeinrichtung (30) bewegbar gelagert ist,
wobei die Werkzeugeinrichtung (30) an einem Seil (40) aufgehängt ist, welches zum
Heben und Senken der Werkzeugeinrichtung (30) mittels einer Seilwinde (46) betätigbar
ist, welche von einem Elektromotor (50) als Windenantrieb in einem Antriebsmodus angetrieben
ist,
wobei der Elektromotor (50) zum Betreiben in einem Rekuperationsmodus ausgebildet
ist, in welchem der Elektromotor (50) vorzugsweise beim Senken der Werkzeugeeinrichtung
(30) elektrische Energie erzeugt und abgibt, und
einer Steuerung (60), welche ausgebildet ist, abhängig von einem vorgebbaren Sollwert,
den Elektromotor (50) so anzusteuern, dass das Seil (40) sowohl im Antriebsmodus als
auch im Rekuperationsmodus des Elektromotors (50) gespannt ist.
2. Baumaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sollwert für den Elektromotor (50) eine vorgegebene Seilzugkraft ist.
3. Baumaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kraftmesseinrichtung (62) zum Messen der Seilzugkraft vorgesehen ist und dass
die Kraftmesseinrichtung (62) mit der Steuerung (60) zum Steuern/Regeln des Elektromotors
(50) abhängig von der gemessenen Seilzugkraft in Verbindung steht.
4. Baumaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftmesseinrichtung (62) einen Kraftmessbolzen an einer Umlenkrolle (26) des
Seiles (40) oder eine Kraftmesslasche an einem Windenbock der Seilwinde (46) aufweist.
5. Baumaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgebbare Seilzugkraft durch die Steuerung (60) veränderbar ist.
6. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Baumaschine (10) als ein Bohrgerät ausgebildet ist, an dessen Mast (20) ein Drehbohrantrieb
(36) verstellbar gelagert ist, welcher über mindestens einen Stellantrieb (28) entlang
des Mastes (20) verfahrbar ist.
7. Verfahren zum Betreiben einer Baumaschine (10), insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6, mit einem Mast (20), entlang welchem eine Werkzeugeinrichtung (30) bewegbar
gelagert ist, wobei die Werkzeugeinrichtung (30) an einem Seil (40) aufgehängt ist,
welches zum Heben und Senken der Werkzeugeinrichtung (30) mittels einer Seilwinde
(46) betätigt wird, welche von einem Elektromotor (50) als Windenantrieb in einem
Antriebsmodus angetrieben wird, wobei der Elektromotor (50) zum Betreiben in einem
Rekuperationsmodus ausgebildet ist, in welchem der Elektromotor (50) vorzugsweise
beim Senken der Werkzeugeinrichtung (30) elektrische Energie erzeugt und abgibt,
wobei der Elektromotor (50) durch eine Steuerung (60) abhängig von einem vorgebbaren
Sollwert angesteuert wird, so dass das Seil (40) sowohl im Antriebsmodus als auch
im Rekuperationsmodus des Elektromotors (50) gespannt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Elektromotor (50) abhängig von einer vorgegebenen Seilzugkraft als Sollwert angesteuert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgebbare Seilzugkraft durch die Steuerung (60) oder einen Bediener verändert
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Seilzugkraft mittels einer Kraftmesseinrichtung (62) gemessen wird, wobei die
Kraftmesseinrichtung (62) mit der Steuerung (60) in Verbindung steht, wobei der Elektromotor
(50) abhängig von der gemessenen Seilzugkraft gesteuert oder geregelt wird.