[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Betrieb eines optischen
Sensors an einem Fenster (Schauglas) zu einem Verbrennungsraum eines Heizgerätes,
insbesondere zur Verbrennung von Wasserstoff enthaltendem Brenngas, bevorzugt mit
einem Wasserstoffanteil größer 10%, insbesondere größer 50%, ganz bevorzugt größer
97%, sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt. Wasserstoff als Brenngas oder
als Beimischung zu Brenngasen wird immer wichtiger, und es werden große Anstrengungen
unternommen, neue oder auch existierende Anlagen und Heizgeräte für einen Betrieb
damit zu ertüchtigen.
[0002] Dabei geht es nicht nur um große Anlagen, sondern auch um Wandgeräte zur Erwärmung
von Wasser und generell um Heizgeräte für die Beheizung von Gebäuden und/oder die
Bereitstellung von warmem Wasser. Wasserstoff unterscheidet sich bei seiner Verbrennung
(mit Umgebungsluft) in mehreren Punkten von bisher verwendeten Brenngasen, insbesondere
ist eine Wasserstofflamme für das menschliche Auge fast unsichtbar, strahlt weniger
Wärme ab als mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen erzeugte Flammen, und Wasserstoffflammen
benötigen zu ihrer Überwachung andere Messsysteme als andere Brennstoffe. Insbesondere
liefern lonisationsmessungen nicht immer zuverlässige Signale bei hohen Anteilen von
Wasserstoff im Brenngas. Die vorliegende Erfindung ist daher besonders, aber nicht
nur anwendbar für Heizgeräte, die mit reinem Wasserstoff oder mit Brenngas, das Anteile
an Wasserstoff enthält, betrieben werden.
[0003] Eine Verwendung von optischen Sensoren (für den sichtbaren, aber insbesondere auch
für den Ultraviolett-Bereich des Lichtes) zur Flammenüberwachung und Regelung der
Verbrennung unter Benutzung von optischen Filtern ist für Anwendungen bei Heizgeräten,
die mit wasserstoffhaltigem Brenngas betrieben werden, schon beispielsweise aus der
DE 10 2019 101 329 A1 bekannt. Auch die
EP 2 223 016 B1, die
US 5 829 962 A und die
DE19 509 704 A1 beschäftigen sich ausführlich mit optischen Messsystemen für die Flammenüberwachung.
[0004] Die konstruktive Anbindung der optischen Sensorik kann unterschiedlich gestaltet
sein. Die optische Sensorik wird durch eine Halterung so zur Flamme im Verbrennungsraum
ausgerichtet, dass die Sensorik diese Flamme vermessen kann. Hierbei hat die Halterung
gewisse konstruktive Anforderungen zu erfüllen. Zudem muss das Licht aus der Brennkammer
austreten können, um optisch erfasst werden zu können. In einer der Wände des Verbrennungsraumes,
insbesondere in einer Brennertür neben einem Brenner, ist hierzu ein Fenster eingearbeitet.
So kann der optische Sensor das Licht der Verbrennung erfassen.
[0005] Es wurde erkannt, dass die optische Auswertung einer Wasserstoffverbrennung dabei
einem Konflikt unterliegt. Je näher sich die Sensorik an der Flamme und dem Verbrennungsraum
befindet, desto deutlicher ist das daraus resultierende Flammensignal. Aber damit
ist auch die höhere Einwirkung der Wärme der Verbrennung verbunden. Je nach Sensitivität
des Sensors kann die Entfernung zur Flamme vergrößert werden. Falls eine ausreichende
Sensitivität für einen zur Temperaturbegrenzung genügenden Abstand nicht verfügbar
ist, kann eine zu hohe Wärmeeinwirkung auf die Sensorik durch entsprechende Kühlung
des Sensors reduziert werden. In diesem Fall wird die Wärme z. B. durch einen Luftstrom
abgeführt, der den Sensor umspült.
[0006] Allerdings wurde nunmehr erkannt, dass sich bei vielen Anordnungen der beschriebenen
Art ein zusätzliches Problem einstellen kann, nämlich das mögliche Auftreffen von
Fremdlicht auf den optischen Sensor. Unter Fremdlicht wird im Folgenden jede Art von
Licht in einem Spektralbereich, für den der optische Sensor empfindlich ist, verstanden,
welches nicht direkt oder indirekt durch die Flamme im Verbrennungsraum erzeugt wurde.
Es geht also um aus der Umgebung zum Sensor gelangendes Licht, beispielsweise von
einer Beleuchtung oder Fenstern in einem Aufstellraum eines Heizgerätes oder auch
Licht von Kontrollleuchten oder Displays einer Heizungsanlage selbst oder von anderen
Geräten in deren Nähe. Solches Fremdlicht verfälscht die Messung von Licht aus der
Flamme und kann eine zuverlässige Flammenüberwachung und/oder Regelung der Flamme
stören oder sogar unmöglich machen, so dass sogar die Sicherheit einer Anlage beeinträchtigt
werden kann. Bei einer korrekt installierten und in Betrieb genommenen Anlage befindet
sich der optische Sensor in einem praktisch völlig gegenüber der Umgebung geschlossenen
Bereich, insbesondere in einem Gehäuse, zum Beispiel in einem sogenannten Unterdruckgehäuse
um die Anlage, welches lichtundurchlässig ist und auch gegenüber dem Eintritt von
Luft (außer auf dafür vorgesehenen Wegen) im Wesentlichen abgedichtet ist. Ein solches
Gehäuse kann für Wartungsarbeiten (zum Beispiel mittels eines abnehmbaren oder aufklappbaren
Deckels) geöffnet werden, was auch die Gefahr beinhaltet, dass es bei der Installation
oder Wartung nur unvollständig oder gar nicht dicht geschlossen wird, so dass Fremdlicht
einfallen kann. Während bei herkömmlichen Anlagen ohne optische Sensoren durch solche
Fehler kein Sicherheitsproblem entstehen konnte, ist dies beim Einsatz optischer Sensoren
als Flammenwächter und/oder zur Regelung anders. Fremdlichteinfall sollte daher möglichst
zuverlässig erkannt und durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik
genannten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll ein Weg zur Verhinderung
des Eintritts von Fremdlicht geschaffen werden, der auch schon vor dem tatsächlichen
Eintritt von Fremdlicht beschritten werden kann. Da Fremdlicht je nach Tageszeit und
Beleuchtung der Umgebung unterschiedlich auftreten kann, ist eine Messung des Fremdlichtes
selbst nicht zuverlässig zielführend, so dass ein alternatives Verfahren und eine
entsprechende Vorrichtung geschaffen werden sollen sowie ein Computerprogrammprodukt,
welches zur Durchführung des Verfahrens dient.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen ein Verfahren und eine Anordnung sowie ein Computerprogrammprodukt
gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, veranschaulicht die Erfindung und
gibt weitere Ausführungsbeispiele an.
[0009] Zur Lösung der Aufgabe trägt ein Verfahren zum Betrieb bzw. zur Verhinderung von
Fremdlichteinfall auf einen optischen Sensor außen vor einem Fenster zu einem Verbrennungsraum
eines Heizgerätes bei, bei dem der Sensor zur Beobachtung einer Flamme in dem Verbrennungsraum
während eines Betriebes des Heizgerätes eingerichtet ist. Dabei ist der optische Sensor
in einem Innenraum eines gegenüber der Umgebung für Licht und Luft im Wesentlichen
undurchlässigen Gehäuses angeordnet, welcher Innenraum beim Betrieb des Heizgerätes
unter Unterdruck gegenüber der Umgebung steht. Eine Leckage, eine Beschädigung und/oder
ein unvollständiges Schließen des Gehäuses kann hierbei anhand von Messwerten beim
Starten des Heizgerätes erkannt werden, wobei ein Weiterbetrieb bis zur Herstellung
eines korrekten Zustandes des Gehäuses verhindert oder (nur) als Notbetrieb ermöglicht
wird.
[0010] Auf diese Weise kann insbesondere bei jedem Start des Heizgerätes geprüft werden,
ob das Gehäuse korrekt geschlossen ist. Dies bedeutet, dass indirekt geprüft werden
kann, ob Fremdlicht eindringen würde, falls in der Umgebung des Gehäuses eine Lichtquelle
(Fenster, elektrisches Licht, Kontrollleuchte etc.) auftreten würde, und zwar auch
dann, wenn gerade keine Lichtquelle aktiv ist. Dies ist für die Sicherheit eines Heizgerätes
sehr wichtig, wenn dieses einen optischen Senor als Flammenwächter und/oder zur Regelung
nutzt. Fremdlicht könnte das Vorhandensein einer Flamme vortäuschen, obwohl diese
erloschen ist oder das Verhältnis von Brennstoff zu Luft verändern, so dass umweltschädliche,
explosive oder gar giftige Abgase entstehen könnten. Ein Heizgerät, bei dem dieses
Risiko besteht, sobald eine Lichtquelle in seiner Umgebung eingeschaltet würde, sollte
nicht in Betrieb gehen oder bleiben oder wenigstens nur in einem sicheren Modus (Notbetrieb)
betrieben werden, bei dem es für die Sicherheit nicht auf den optischen Sensor ankommt.
[0011] Die Dichtigkeit des (lichtundurchlässigen) Gehäuses ist ein sicherer Hinweis darauf,
dass keine Luft und damit auch kein Fremdlicht (wenn welches vorhanden ist) eintreten
kann. Da der Unterdruck im Gehäuse durch einen Lüfter erzeugt wird (typischerweise
ist dies der Lüfter, der im Betrieb Umgebungsluft gemischt mit Brenngas in den Verbrennungsraum
bläst) kann man eine Undichtigkeit des Gehäuses beim Starten des Lüfters aus geeigneten
Messwerten und/oder deren zeitlichem Verhalten erkennen. Die Leistung eines Lüfters
(in Abhängigkeit von seinem Drehmoment und seiner Drehzahl) ist nämlich abhängig von
den Einsatzbedingungen. Diese ändern sich, wenn das Gehäuse nicht vollständig geschlossen
ist. Dadurch kann gefördertes Gas (Umgebungsluft und/oder Brenngas) andere als vorgesehene
Wege nehmen, wodurch sich das Betriebsverhalten des Lüfters (in Abhängigkeit von seiner
Bauart und Regelung) ändert. Solche Änderungen können messtechnisch erfasst werden,
was sich die vorliegende Erfindung zu Nutze macht.
[0012] Bevorzugt wird dazu mindestens ein beim Starten des Heizgerätes für einen korrekten
Zustand des Gehäuses typisches Verhalten und/oder ein typischer Verlauf mindestens
eines Messwertes beobachtet und mit gespeicherten Daten für einen Start bei korrektem
Zustand des Gehäuses verglichen, wobei bei Abweichungen oberhalb einer Sicherheitsschwelle
ein Fehler am Gehäuse gemeldet wird. Die Sicherheitsschwelle sollte so niedrig liegen,
dass bei geringeren Abweichungen ein sicherer Betrieb des Heizgerätes noch möglich
ist. Die Sicherheitsschwelle kann daher beispielsweise 1 bis 10 % des beobachteten
Wertes oder Parameters betragen. Es können auch komplexere Muster im Verlauf eines
gemessenen Parameters mit Referenzmustern verglichen werden, wodurch eine sehr empfindliche
Beobachtung der Integrität des Gehäuses möglich ist. Auf diese Weise lässt sich feststellen,
ob das Gehäuse eine Leckage (z. B. durch eine beschädigte oder falsch montierte Dichtung)
hat oder sein Deckel nicht richtig geschlossen wurde, was immer auch das Risiko birgt,
dass Fremdlicht eindringen kann.
[0013] Insbesondere wird das Verhalten eines Lüfters beim Starten des Heizgerätes beobachtet.
Dies ist bei einem Lüfter für die Zufuhr von Verbrennungsluft und Brenngas ohnehin
aus verschiedenen Gründen der Fall. Meist wird die Drehzahl, das Drehmoment, die Leistungsaufnahme,
ein Druckaufbau oder ein Differenzdruck, ein Volumenstrom und/oder eine Strömungsgeschwindigkeit
bzw. deren zeitliches Verhalten gemessen. Solche Messwerte und/oder deren Verlauf
können dabei auch (und zusätzlich) daraufhin ausgewertet werden, ob Abweichungen von
einem typischen Verlauf bei korrektem Zustand des Gehäuses vorliegen.
[0014] Es sollte bevorzugt mindestens einer der folgenden Parameter des Lüfters beobachtet
und mit gespeicherten Daten für einen Start bei korrektem Zustand des Gehäuses verglichen
werden: Drehzahl, Drehmoment, Leistungsaufnahme, Strom- und Spannung, Volumenstrom
und/oder Druckerhöhung. Schon aus einem, aber mit größerer Zuverlässigkeit aus mehreren
dieser Parameter kann eine Information über den Zustand des Gehäuses gewonnen werden.
Wird eine zu große Abweichung gegenüber gespeicherten Referenzwerten festgestellt,
so kann und sollte eine Abschaltung des Heizgerätes in Verbindung mit einer Warnmeldung
erfolgen. Ein regulärer Betrieb wäre zwar möglich, solange tatsächlich kein Fremdlicht
einfällt, jedoch würden beispielsweise das Einschalten einer Beleuchtung oder zunehmendes
Tageslicht in einem Aufstellraum des Heizgerätes möglicherweise Sicherheitsrisiken
bedeuten, weshalb das Gerät mit einem nicht korrekt geschlossenen Gehäuse nicht in
Betrieb gehen oder bleiben sollte. Falls dennoch ein Betrieb erfolgen muss, sollte
dieser (sofern dies möglich ist) in einem sicheren Modus erfolgen, bei dem die Funktion
des optischen Sensors nicht sicherheitsrelevant ist.
[0015] Zur Lösung der Aufgabe trägt auch eine Anordnung bei, welche einen optischen Sensor
außen vor einem Fenster zu einem Verbrennungsraum eines Heizgerätes zur Beobachtung
einer Flamme in dem Verbrennungsraum während eines Betriebes des Heizgerätes aufweist,
wobei der optische Sensor in einem Innenraum eines gegenüber der Umgebung für Licht
und Luft im Wesentlichen undurchlässigen Gehäuses angeordnet ist, welcher Innenraum
beim Betrieb von einem Lüfter unter Unterdruck gegenüber der Umgebung gehalten wird,
und wobei mindestens ein Lüfter-Sensor zur Überwachung des Verhaltens des Lüfters
beim Starten des Heizgerätes vorhanden ist, der mit einer Auswerteelektronik in Verbindung
steht, die eingerichtet ist, eine Leckage, eine Beschädigung und/oder ein unvollständiges
Schließen des Gehäuses anhand von Messwerten des Lüfter-Sensors beim Starten des Heizgerätes
zu erkennen und einen Weiterbetrieb bis zur Herstellung eines korrekten Zustandes
des Gehäuses zu verhindern oder nur als Notbetrieb zu ermöglichen.
[0016] Insbesondere ist der Lüfter-Sensor ein Sensor für Drehzahl, Drehmoment, Leistungsaufnahme,
Strom- und Spannung, Volumenstrom und/oder Druckerhöhung (bzw. Differenzdruck).
[0017] Besonders bevorzugt ist der Lüfter-Sensor mit einer Auswerteelektronik verbunden,
die eingerichtet ist, gespeicherte Messwerte und/oder Messwertverläufe des Lüfter-Sensors
beim Start des Heizgerätes bei korrektem Zustand des Gehäuses mit aktuellen Messwerten
und/oder Messwertverläufen zu vergleichen und bei Abweichungen über einer Sicherheitsschwelle
einen Fehler am Gehäuse zu melden. Diese Meldung wird dann typischerweise von einer
Steuer- und Regeleinheit des Heizgerätes in eine Abschaltung oder einen Notbetrieb
umgesetzt.
[0018] Ein weiterer Aspekt betrifft auch ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle,
die bewirken, dass die beschriebene Anordnung das beschriebene Verfahren ausführt.
Die Auswerteelektronik benötigt z. B. ein Programm und Daten, um die gewünschte Funktion
und einen Datenvergleich durchführen zu können, wobei beides gelegentlich aktualisiert
werden muss.
[0019] Die Erläuterungen zum Verfahren können zur näheren Charakterisierung der Anordnung
herangezogen werden, und umgekehrt. Die Anordnung kann auch so eingerichtet sein,
dass damit das Verfahren durchgeführt wird.
[0020] Ein schematisches Ausführungsbeispiel der Erfindung, auf das diese jedoch nicht beschränkt
ist, wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Es stellt dar:
Fig. 1: schematisch einen Verbrennungsraum eines Heizgerätes mit außen liegendem optischem
Sensor in einem Gehäuse, dessen Integrität überwacht wird.
[0021] Fig. 1 zeigt schematisch einen Verbrennungsraum 2 eines Heizgerätes 1, welcher von
Verbrennungsraumwänden 3 umgeben ist. In einer der Verbrennungsraumwände 3 befindet
sich eine Brennertür 4 (oder Klappe), an der ein in den Verbrennungsraum 2 ragender
Brenner 5 befestigt ist. Dieser Brenner 5 wird über eine Gemisch-Zuleitung 6 mit einem
Gemisch aus Luft und Wasserstoff oder wasserstoffhaltigem Brenngas versorgt. Bei der
Verbrennung dieses Gemisches, welches beim Betrieb des Heizgerätes 1 aus dem Brenner
5 in den Verbrennungsraum 2 austritt, entsteht eine Flamme 7, die für das menschliche
Auge fast unsichtbar ist, jedenfalls bei reinem Wasserstoff als Brenngas. Trotzdem
sendet diese Flamme 7 optische Strahlung aus, insbesondere z. B. im ultravioletten
(oder infraroten) Spektralbereich, die mittels eines optischen Sensors 9 beobachtet
werden kann, wobei Messwerte über eine Sensorleitung 10 an eine nicht dargestellte
Steuer- und Regeleinheit des Heizgerätes 1 geleitet werden.
[0022] Wegen der hohen Temperaturen in einem Verbrennungsraum 2 ist der optische Sensor
9 meist außen vor einem Fenster 8 (Schauglas) angeordnet, welches für die zu beobachtende
optische Strahlung durchlässig ist. Da sich auch das Fenster 8 und dessen Umgebung
auf sehr hoher Temperatur befinden können, wird der optische Sensor 9 oft in einem
gewissen Abstand, z. B. 2 cm bis 20 cm [Zentimeter], bevorzugt 5 bis 15 cm, vom Fenster
8 angeordnet. Je weiter der optische Sensor 9 von der Flamme 7 entfernt ist, desto
empfindlicher muss er sein, um seine Funktion z. B. als Flammenwächter oder zur Regelung
der Verbrennung erfüllen zu können, da die am optischen Sensor 9 eintreffende optische
Strahlung mit dem Abstand abnimmt. Da die Empfindlichkeit nicht beliebig gesteigert
werden kann, sind meist kleine Abstände von wenigen Zentimetern zum Fenster 8 erforderlich.
[0023] Ein Lichtweg 17 zwischen Flamme 7 und optischem Sensor 9, auf dem die zu messende
optische Strahlung den optischen Sensor 9 erreichen kann, ist gestrichelt angedeutet.
Ebenfalls gestrichelt angedeutet ist ein Fremdlichteinfall 18, der ein Messsignal
verfälschen könnte.
[0024] Der Brenner 5 wird durch die Gemisch-Zuleitung 6 mit einem Gemisch aus Brenngas und
Luft versorgt, wozu ein Lüfter 20 durch eine Luftansaugung 21 Luft aus der Umgebung
30 ansaugt und nach Vermischung mit Brenngas zum Brenner 5 befördert. Das Brenngas
wird aus einer Brenngasversorgung 23 über ein Brenngasventil 22 zugeleitet. Das Verhalten
des Lüfters 20 wird mittels mindestens eines Lüfter-Sensors 24 beobachtet, welcher
seine Messwerte über eine Messleitung zu einer Auswerteelektronik 12 leitet.
[0025] Ein Gehäuse 25 mit einem Deckel 26, der abnehmbar oder aufklappbar ist, umschließt
den Lüfter 20, das Brenngasventil 22, die Brennertür 4 mit Fenster 8 und den optischen
Sensor 9, in manchen Ausführungen auch die gesamten Verbrennungsräumwände 3 und weitere
nicht dargestellte Komponenten. Gehäuse 25 und Deckel 26 und alle zugehörigen Dichtungen
27 sind im Wesentlichen für Licht und Luft undurchlässig. Auch alle Durchführungen
von Leitungen durch Wände des Gehäuses sind entsprechend abgedichtet.
[0026] Ein Innenraum 29 des Gehäuses 25 wird durch mindestens eine Ansaugöffnung 28 vom
Lüfter 20 beim Betrieb auf einem gewissen Unterdruck gegenüber der Umgebung 30 gehalten,
der nur dann entstehen kann, wenn das Gehäuse 25 mit allen Dichtungen etc. korrekt
montiert und geschlossen wurde. In dem Innenraum 29 des Gehäuses 25 ist es dann praktisch
vollkommen dunkel, wenn keine Flamme 7 brennt, und es findet jedenfalls kein Fremdlichteinfall
18 statt. Ist der Zustand des Gehäuses 25 jedoch nicht korrekt, weil beispielsweise
eine Dichtung 27 beschädigt ist oder der Deckel 26 nicht richtig geschlossen wurde,
so besteht das Risiko eines Fremdlichteinfalls 18, auch wenn nicht immer Fremdlicht
vorhanden ist. In diesem Zustand wird auch Luft z. B. durch die Ansaugöffnung 28 vom
Lüfter 20 angesaugt, was dessen Verhalten beeinflusst.
[0027] Daher kann dieses Risiko durch eine Beobachtung des Verhaltens des Lüfters 20 beim
Start des Heizgerätes 1 mittels mindestens eines Lüfter-Sensors 24 erkannt werden.
Dazu ist der Lüfter-Sensor 24 über eine Messleitung 11 mit einer Auswerteelektronik
12 verbunden. Diese enthält einen Vergleicher 13, in dem ein aktueller Messwert oder
dessen zeitlicher Verlauf mit einem in einem Referenz-Datenspeicher 14 gespeicherten
Messwert bzw. dessen Verlauf bei korrektem Zustand des Gehäuses 25 bei einem Start
des Heizgerätes 1 verglichen wird. Ein Entscheidungsmodul 15 entscheidet je nach dem
Ergebnis des Vergleiches, ob ein sicherer Betrieb möglich ist oder nicht. Falls dies
nicht der Fall ist, kann eine Warn-/Anzeigeeinrichtung 16 angesteuert werden und/oder
eine Abschaltung ausgelöst werden. Auch ein Notbetrieb kann möglicherweise eingestellt
werden. Ergibt der Vergleich einen korrekten Zustand des Gehäuses 25 (und damit kein
Risiko eines Fremdlichteinfalls 18), so werden die Messwerte des Lüfter-Sensors über
eine Weiterleitung 19 ihrer üblichen Verwendung z. B. in eine Steuer- und Regeleinheit
des Heizgerätes 1 zugeführt.
[0028] Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Feststellung eines Risikos von Fremdlichteinfall
18 auf einen zur Flammenüberwachung und/oder Regelung dienenden optischen Sensor 9,
selbst wenn gerade kein Fremdlicht einfällt, und zwar beim Start eines Heizgerätes
1 und kann so einen Betrieb verhindern, falls dieser ein Sicherheitsrisiko bedeutet,
oder das Heizgerät 1 in einen sicheren Betriebsmodus schalten, bei dem es auf die
Funktion des optischen Sensors 9 nicht ankommt. So lässt sich die Sicherheit, insbesondere
bei mit Wasserstoff oder wasserstoffhaltigem Brenngas betriebenen Heizgeräten, erhöhen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Verbrennungsraum
- 3
- Verbrennungsraumwände
- 4
- Brennertür
- 5
- Brenner
- 6
- Gemisch-Zuleitung
- 7
- Flamme
- 8
- Fenster/Schauglas
- 9
- optischer Sensor
- 10
- Sensorleitung
- 11
- Messleitung
- 12
- Auswerteelektronik
- 13
- Vergleicher
- 14
- Referenz-Datenspeicher
- 15
- Entscheidungsmodul
- 16
- Warn-/Anzeigeeinrichtung
- 17
- Lichtweg
- 18
- Fremdlichteinfall
- 19
- Weiterleitung
- 20
- Lüfter
- 21
- Luftansaugung
- 22
- Brenngasventil
- 23
- Brenngasversorgung
- 24
- Lüfter-Sensor
- 25
- (Unterdruck-)Gehäuse
- 26
- Deckel
- 27
- Dichtung
- 28
- Ansaugöffnung
- 29
- Innenraum
- 30
- Umgebung
1. Verfahren zum Betrieb eines optischen Sensors (9) außen vor einem Fenster (8) zu einem
Verbrennungsraum (2) eines Heizgerätes (1), welcher zur Beobachtung einer Flamme (7)
in dem Verbrennungsraum (2) während eines Betriebes des Heizgerätes (1) eingerichtet
ist, wobei der optische Sensor (9) in einem Innenraum (29) eines gegenüber der Umgebung
(30) für Licht und Luft im Wesentlichen undurchlässigen Gehäuse (25) angeordnet ist,
welcher Innenraum (29) beim Betrieb des Heizgerätes (1) unter Unterdruck gegenüber
der Umgebung (30) steht, und wobei eine Leckage, eine Beschädigung und/oder ein unvollständiges
Schließen des Gehäuses (25) anhand von Messwerten beim Starten des Heizgerätes (1)
erkannt und ein Weiterbetrieb bis zur Herstellung eines korrekten Zustandes des Gehäuses
(25) verhindert oder nur als Notbetrieb ermöglicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mindestens ein beim Starten des Heizgerätes (1) für
einen korrekten Zustand des Gehäuses (25) typisches Verhalten und/oder ein typischer
Verlauf mindestens eines Messwertes beobachtet und mit gespeicherten Daten für einen
Start bei korrektem Zustand des Gehäuses (25) verglichen wird und wobei bei Abweichungen
oberhalb einer Sicherheitsschwelle ein Fehler am Gehäuse (25) gemeldet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verhalten eines Lüfters (20) beim Starten
des Heizgerätes (1) beobachtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei mindestens einer der folgenden Parameter des Lüfters
(20) beobachtet und mit gespeicherten Daten für einen Start bei korrektem Zustand
des Gehäuses (25) verglichen wird: Drehzahl, Drehmoment, Leistungsaufnahme, Strom-
und Spannung, Volumenstrom und/oder Druckerhöhung.
5. Anordnung, umfassend einen optischen Sensor (9) außen vor einem Fenster (8) zu einem
Verbrennungsraum (2) eines Heizgerätes (1), welcher zur Beobachtung einer Flamme (7)
in dem Verbrennungsraum (2) während eines Betriebes des Heizgerätes (1) eingerichtet
ist, wobei der optische Sensor (9) in einem Innenraum (29) eines gegenüber der Umgebung
(30) für Licht und Luft im Wesentlichen undurchlässigen Gehäuse (25) angeordnet ist,
welcher Innenraum (29) beim Betrieb von einem Lüfter (20) unter Unterdruck gegenüber
der Umgebung (30) gehalten wird, und wobei mindestens ein Lüfter-Sensor (24) zur Überwachung
des Verhaltens des Lüfters (20) beim Starten des Heizgerätes (1) vorhanden ist, der
mit einer Auswerteelektronik (12) in Verbindung steht, die eingerichtet ist, eine
Leckage, eine Beschädigung und/oder ein unvollständiges Schließen des Gehäuses (25)
anhand von Messwerten des Lüfter-Sensors (24) beim Starten des Heizgerätes (1) zu
erkennen und einen Weiterbetrieb bis zur Herstellung eines korrekten Zustandes des
Gehäuses (25) zu verhindern oder nur als Notbetrieb zu ermöglichen.
6. Anordnung nach Anspruch 5, wobei der Lüfter-Sensor (24) ein Sensor für Drehzahl, Drehmoment,
Leistungsaufnahme, Strom- und Spannung, Volumenstrom und/oder Druckerhöhung ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Auswerteelektronik (12) eingerichtet ist,
gespeicherte Messwerte und/oder Messwertverläufe des Lüfter-Sensors (24) beim Start
des Heizgerätes bei korrektem Zustand des Gehäuses (25) mit aktuellen Messwerten und/oder
Messwertverläufen zu vergleichen und bei Abweichungen über einer Sicherheitsschwelle
einen Fehler am Gehäuse (25) zu melden.
8. Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bewirken, dass die Anordnung nach
einem der Ansprüche 5 bis 7 das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ausführt.