[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ionisator zum Neutralisieren von Ladungen
auf Oberflächen, insbesondere einen auf Wechselspannung basierenden Ionisator. Nach
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Neutralisieren von
Ladungen auf Oberflächen, insbesondere mit Wechselspannung.
[0002] Die Auf- und Entladung von Körpern mit statischer Elektrizität ist ein Phänomen,
das in allen Industriebereichen vorkommen kann. Elektrostatische Aufladung entsteht
insbesondere durch plötzliche Trennung zweier Grenzschichten, bei der Elektronen von
einem Körper auf den anderen überspringen können. Wenn zwei Atome mit ihren Hüllen
aufeinandertreffen, sich beispielsweise kurz berühren und dann schnell getrennt werden,
springen Elektronen von einem Atom auf das Andere über. Dieser als Aufladung bezeichnete
Vorgang bringt den neutralen Zustand der Atome aus dem Gleichgewicht. Es können negativ
oder positiv geladene Oberfläche entstehen. Atome mit einem Überschuss an positiven
oder negativen Ladungen versuchen stets in ihren neutralen Zustand zurückzukehren,
z.B. durch Abstoßung der überschüssigen Ladung in einem Vorgang, welcher auch als
"Entladung" bekannt ist.
[0003] Durch spontane und unkontrollierte Entladungen können erhebliche Probleme entstehen.
Beispielsweise kann es zu einer Behinderung von Fertigungsprozessen kommen, insbesondere
wenn Materialbahnen durch die elektrostatische Ladung ungewollt aneinanderhaften.
Es gibt noch gravierendere Folgen: so können elektrische Geräte beschädigt werden,
falls die Entladung über diese erfolgt. Schließlich kann es durch die unkontrollierte
Entladung zu Bränden zu kommen, insbesondere bei der Verarbeitung von leicht entflammbaren
Materialien.
[0004] Um die oben genannten Probleme zu vermeiden, muss eine kontrollierte Entladung sichergestellt
werden. Entladevorrichtungen zum berührungslosen Abbauen von elektrostatischen Ladungen
auf elektrisch isolierenden Materialien sind bekannt und werden in vielen Produktionsprozessen
eingesetzt.
[0005] Beispielsweise betrifft die Druckschrift
DE 19 710 984 C1 ein aktiver Ionisator bekannt, welcher durch an Emissionselektroden angelegte Hochspannung
die sie umgebende Luft ionisieren, wobei die so erzeugten, freien Elektronen und Gasionen
durch das elektrische Feld des aufgeladenen Materials angezogen werden, so dass sie
zu dessen Neutralisation beitragen.
[0006] Die Ionisierung der Luft durch die Elektrode erfolgt bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Anordnungen gewöhnlich unabhängig vom Grad und/oder der Polarität der Materialaufladung
auf der zu behandelnden Oberfläche. Dementsprechend ist es mit den aus dem Stand der
Technik bekannten Anordnungen nicht oder nicht ohne weiteres möglich, Oberflächen
mit Restladungen von +/-10V zu erzielen.
[0007] Auf Grundlage der oben genannten Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, einen Ionisator und ein Verfahren zum Neutralisieren von Ladungen
auf Oberflächen anzugeben, mit welchen besonders geringe Restladungen, insbesondere
unter +/- 10V erzielt werden können, ohne die Herstellungskosten zu erhöhen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche
1 und 10 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung in den entsprechenden,
abhängigen Patentansprüchen angegeben sind.
[0009] Demgemäß betrifft die Erfindung einen Ionisator zum Neutralisieren von Ladungen auf
Oberflächen, wobei der Ionisator eine Wechselspannungsquelle aufweist, die einen Ausgang
umfasst, der eine Wellenform mit einer positiven Halbwelle und einer negativen Halbwelle
ausgibt. Der Ionisator weist ferner einen Transformator mit einer Primärseite und
einer Sekundärseite auf, wobei die Primärseite mit dem Ausgang der Wechselspannungsquelle
elektrisch verbunden oder verbindbar ist. Der Ionisator weist eine Entladevorrichtung,
die mit der Sekundärseite des Transformators elektrisch verbunden oder verbindbar
ist, und eine Steuereinrichtung zur Einstellung der Wellenform auf. Die Steuereinrichtung
ist dazu ausgebildet, die Wellenform derart zu kontrollieren, dass die positive und
die negative Halbwelle asymmetrisch zueinander sind.
[0010] Durch die asymmetrische Einstellung der Wellenform auf der Primärseite des Transformators
kann die Anzahl der erzeugten Ionen an der Elektrode auf einfache Weise auf die zu
behandelnde Oberfläche angepasst werden. Insbesondere kann durch die asymmetrische
Ausbildung der Wellenform, je nach Aufladung der Oberfläche, eine höhere Anzahl positiver
Ionen oder negativer Ionen erzeugt werden. Dementsprechend kann die Menge an positiven
und negativen Ionen, die durch die Wellenform an der mindestens einen Elektrode erzeugt
werden, auf die statischen Ladungen der zu neutralisierenden Oberfläche angepasst
werden. Zum Beispiel kann die Wellenform bei einem Überschuss an positiver, statischer
Ladung auf der Oberfläche, derart verändert werden, dass an der Entladeelektrode mehr
negative Ionen freigesetzt werden, um den Überschuss der positiven statischen Ladungen
auf der Oberfläche zu kompensieren. Das Gegenteil ist der Fall, wenn ein Überschuss
negativer Ladungen auf der Oberfläche zu kompensieren ist.
[0011] Durch die Bereitstellung einer asymmetrischen Wellenform auf der Primärseite des
Transformators, kann auf eine Einstellung der Wellenform durch Hardware auf der Sekundärseite
des Transformators verzichtet werden. Hierdurch ist der Einsatz zusätzlicher Hardware
nicht notwendig. Auch bestehen keine hardwaretechnischen Grenzen zur Optimierung der
Ionenbalance auf der zu behandelnden Oberfläche.
[0012] Insgesamt ermöglicht der erfindungsgemäße Ionisator eine besonders effiziente, aktive
Neutralisierung von Oberflächenladungen, so dass Restladungen im Bereich von unter
+/-10 Volt erzielt werden können.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet,
eine Amplitude der von der Wechselspannungsquelle bereitgestellten positiven Halbwelle
und/oder der negativen Halbwelle zu reduzieren. Eine derartige Veränderung der Amplitude
der positiven bzw. negativen Halbwelle ist eine besonders effektive Möglichkeit, um
die erzeugten Ionen an der Elektrode zu steuern. Dies ist insbesondere deshalb der
Fall, da Ionen an einer Elektrode typischerweise ab einem bestimmten Spannungswert
erzeugt werden, beispielsweise 4 kV, wie dies später näher erläutert werden wird.
Dementsprechend kann die Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein die Amplitude der
positiven Halbwelle dann zu reduzieren, wenn ein Überschuss an positiven Ladungen
auf der Oberfläche vorhanden ist. Ähnlich verhält es sich bei der Reduzierung der
Amplitude der negativen Halbwelle. Diese kann reduziert werden, wenn eine geringere
Anzahl an negativen Ionen benötigt wird, beispielsweise wenn die zu behandelnde Oberfläche
einen Überschuss an negativen Ladungsträgern aufweist.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet,
einen Spannungsanstieg während der positiven und/oder der negativen Halbwelle zumindest
bereichsweise abzuflachen. Mit anderen Worten kann die Steuereinrichtung dazu ausgebildet
sein, eine der beiden Halbwellen gegenüber der anderen zu verlängern oder zu verkürzen.
Durch einen derartigen, steileren oder flacheren Spannungsanstieg kann auf einfache
Weise erreicht werden, dass die Amplitude der positiven und negativen Halbwelle unterschiedlich
ist. Dabei wird die während der positiven und negativen Halbwelle verrichtete elektrische
Arbeit, trotz der unterschiedlichen Amplitude, nicht verändert.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Wechselspannungsquelle einen Wechselrichter
auf der mit der Primärseite des Transformators verbunden oder verbindbar ist. Die
Steuereinrichtung ist dabei dazu ausgebildet, die Wellenform durch Ansteuerung des
Wechselrichters zu kontrollieren. In anderen Ausführungsformen kann die Steuereinrichtung
jedoch dazu ausgebildet sein, eine als Netzgerät ausgebildete Wechselspannungsquelle
direkt zu kontrollieren, so dass eine asymmetrische Wellenform ausgegeben wird.
[0016] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet Oberflächenladungsdaten
zu empfangen, welche kennzeichnend für die auf einer zu behandelnden Oberfläche befindlichen
elektrischen Ladungen sind. Die Steuereinrichtung ist ferner dazu ausgebildet die
Wellenform, auf Grundlage der Oberflächenladungsdaten, zu kontrollieren. Gemäß dieser
Ausführungsform ist der Ionisator dynamisch auf die auf der zu behandelnden Oberfläche
befindlichen elektrischen Ladungen anpassbar. Beispielsweise kann, bei einem Überschuss
an positiven Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, die Wellenform derart verändert
werden, dass eine Mehrzahl an negativen Ionen an der Elektrode erzeugt werden.
[0017] Die Oberflächenladungsdaten können eine oder mehrere der folgenden Daten aufweisen:
- Positiv-Ionen-Daten kennzeichnend für eine Menge positiver Ladungen auf der zu behandelnden
Oberfläche;
- Negativ-Ionen-Daten kennzeichnend für eine Menge negativer Ladungen auf einer zu behandelnden
Oberfläche.
[0018] Dabei können die Positiv-Ionen-Daten durch eine auf der Sekundärseite des Transformators
angeordnete Messeinrichtung zum Messen der positiven Elektrizitätsmenge bestimmt und
an die Steuereinrichtung übertragen werden. Die Negativ-Ionen-Daten können durch eine
entsprechende Messeinrichtung, welche auf der Sekundärseite des Transformators angeordnet
und dazu ausgelegt ist die Elektrizitätsmenge an negativen Ladungen zu ermitteln,
bestimmt werden.
[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet zum:
- Bestimmen einer Anzahl positiver Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Positiv-Ionen-Daten;
- Bestimmen einer Anzahl negativer Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Negativ-Ionen-Daten;
- Bestimmen einer Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche;
- Kontrollieren der Wellenform auf Grundlage der Differenz zwischen positiven und negativen
Ladungen.
[0020] Gemäß dieser Ausführungsform ist die Wellenform zur Erzeugung der Ionen genau auf
die Anzahl positiver und negativer Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche anpassbar,
so dass ein besonders geringer Restladungswert erzielbar ist.
[0021] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet zum:
- Vergleichen der Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche mit einem ersten Grenzwert;
- Reduzieren der Amplitude der positiven Halbwellen der Wellenform, sofern die Differenz
den ersten Grenzwert übersteigt.
[0022] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet zum:
- Vergleichen der Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche mit einem zweiten Grenzwert;
- Reduzieren der Amplitude der negativen Halbwellen der Wellenform, sofern die Differenz
den zweiten Grenzwert unterschreitet.
[0023] Gemäß den oben genannten Ausführungsformen wird die negative bzw. die positive Halbwelle
der Wellenform nur dann verändert, soweit die Differenz zwischen den positiven und
negativen Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche einen bestimmten Grenzwert übersteigt/unterschreitet.
Somit ist eine Anpassung der Wellenform nur bei signifikanten Ladungsunterschieden
auf der Oberfläche notwendig, was zu einer schonenderen Verwendung der Elektrode führen
kann.
[0024] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Neutralisieren
von Ladungen auf Oberflächen, wobei das Verfahren folgendes aufweist:
- Bereitstellen eine Wechselspannung, welche eine Wellenform mit einer positiven Halbwelle
und mit einer negativen Halbwelle aufweist;
- Änderung der bereitgestellten Wechselspannung in eine Eingangsspannung derart, dass
die Eingangsspannung eine positive und eine negative Halbwelle aufweist, die asymmetrisch
zueinander sind;
- Umwandeln der Eingangsspannung in eine Ausgangspannung mit Hilfe eines Transformators;
- Anlegen der Ausgangspannung an einer Entladevorrichtung.
[0025] Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst das Ändern der bereitgestellten Wechselspannung
eine Reduzierung der Amplitude der bereitgestellten positiven Halbwelle und/oder der
negativen Halbwelle.
[0026] Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst das Ändern der bereitgestellten Wechselspannung,
zumindest bereichsweise, ein Abflachen eines Spannungsanstiegs während der positiven
und/oder der negative Halbwelle.
[0027] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Verfahren ferner folgendes auf:
- Empfangen von Oberflächenladungsdaten, welche kennzeichnend für die auf einer zu behandelnden
Oberfläche befindlichen elektrischen Ladungen sind;
- Änderung der bereitgestellten Wellenform auf Grundlage der Oberflächenlad ungsdaten.
[0028] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Verfahren ferner folgendes auf:
- Bestimmen einer Anzahl positiver Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Positiv-Ionen-Daten;
- Bestimmen einer Anzahl negativer Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Negativ-Ionen-Daten;
- Bestimmen einer Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche;
- Ändern der bereitgestellten Wellenform auf Grundlage der Differenz zwischen positiven
und negativen Ladungen.
[0029] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Verfahren ferner folgendes auf:
- Vergleichen der Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche mit einem ersten Grenzwert und/oder einem zweiten Grenzwert;
- Reduzieren der Amplitude der positiven Halbwellen der Wellenform, sofern die Differenz
den ersten Grenzwert übersteigt oder Reduzieren der Amplitude der negativen Halbwellen
der Wellenform, sofern die Differenz den zweiten Grenzwert unterschreitet.
[0030] Nachfolgend werden exemplarische Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ionisators
sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen,
näher beschrieben.
[0031] Es zeigen:
- FIG. 1
- eine schematische Ansicht einer Entladevorrichtung sowie einer zu behandelnden Oberfläche;
- FIG. 2
- eine schematische Ansicht einer im Wesentlichen symmetrischen Wellenform;
- FIG. 3
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Ionisators gemäß der vorliegenden
Erfindung;
- FIG. 4
- eine schematische Ansicht einer ersten Wellenform, bei der die Amplitude der positiven
Halbwelle verringert wurde; und
- FIG. 5
- eine schematische Ansicht einer Wellenform bei der die Amplitude der negativen Halbwelle
verringert wurde.
[0032] Identische Bezugszeichen beziehen sich auf gleiche oder ähnlich ausgebildete Elemente
oder Merkmale in den hier dargestellten FIGs.
[0033] FIG. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Entladungsvorrichtung 18 sowie einer
zu behandelnden Oberfläche 10. Bei der zu behandelnden Oberfläche 10 kann es sich
beispielsweise um eine Materialbahn handeln, welche in Rollen (hier nicht gezeigt)
auf- und abgewickelt wird. Beim Auf- und Abwickeln von Materialbahnen aus derartigen
Rollen kommt es zu einer Trennung von dünnen Materialschichten voneinander, wodurch
eine Aufladung der Oberfläche 10 entstehen kann. In der hier dargestellten FIG. 1
haben sich hierdurch auf der Materialbahn 10 beispielsweise positive Ladungen 12 und
negative Ladungen 14 angesammelt.
[0034] Wie oben bereits erwähnt, kann es durch die auf der Oberfläche 10 vorhandenen Ladungen
zu einer Behinderung des Fertigungsprozesses bis hin zu Bränden kommen. Um eine derartige
Entladung zu verhindern ist in der FIG. 1 eine Entladungsvorrichtung 18 dargestellt,
welche Teil eines Ionisators (nicht komplett dargestellt) sein kann. Die Entladevorrichtung
18 ist stabförmig ausgebildet und weist eine Vielzahl von Entladeelektroden 20 auf.
Jede dieser Entladeelektroden 20 wird mit Hochspannung versorgt, so dass an der als
Spitze ausgeformten Elektroden 20 ein starkes elektrisches Feld entsteht, durch welches
positive bzw. negative Ionen freigesetzt werden können. Derart freigesetzte Ionen
werden als Ionenwolke auf die Materialbahn abgegeben, um die Ladungen 12, 14 zu neutralisieren.
Die als Materialbahn dargestellte Oberfläche 10 kann sich beispielsweise in Richtung
des Pfeils 22 gegenüber der stationären Entladevorrichtung 18 bewegen.
[0035] Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Anzahl von Entladeelektroden oder Entladevorrichtungen
beschränkt. Vielmehr kann der Ionisator der vorliegenden Erfindung eine beliebige
Anzahl an Entladeelektroden aufweisen. In anderen Ausführungsformen weist die Entladungsvorrichtung,
anstatt oder zusätzlich zu den Entladeelektroden, Blasköpfe oder Rotationsdüsen auf,
die mit der Wechselspannungsquelle des Ionisators verbunden sind.
[0036] Wie dies der FIG. 1 ferner zu entnehmen ist, besteht auf der Oberfläche 10 der Materialbahn
ein Ungleichgewicht an positiven und negativen Ladungen 12, 14. Insbesondere ist in
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein Überschuss an positiven Ladungsträgern
beispielhaft gezeigt. Zur Erfassung der positiven und negativen Ladungen 12, 14 können
diese insbesondere vor Inbetriebnahme des Ionisators gemessen werden. Dieser Ausführungsvariante
liegt die Überlegung zu Grunde, dass sich der Anteil an positiven und negativen Ladungen
in einem etablierten Fertigungsprozess nur unwesentlich ändert und somit eine einmalige
Kalibrierung bei Inbetriebnahme des Ionisators in Regel ausreicht.
[0037] Alternativ kann eine nicht dargestellte Sensorvorrichtung vorgesehen sein, welche
fortlaufend oder zu vorgegebenen Zeitpunkten die Oberflächenladung erfasst und diese
an eine Sperrvorrichtung kommuniziert. Hierzu können insbesondere "Feldmühlen-Sensoren"
bzw. "piezoelektrische Feldsensoren" verwendet werden, welche derart gegenüber der
zu entladenden Oberfläche 10 ausgerichtet sind, sodass eine Messung des elektrostatischen
Felds der Oberfläche 10 über den physikalischen Effekt "Aufladung durch Influenz"
ermöglicht wird.
[0038] Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Art und Menge an positiven und negativen
Ionen, welche von der Entladungsvorrichtung 18 abgegeben wird, schnell und einfach
verändert werden. Dementsprechend kann der Ionisator der vorliegenden Erfindung auf
einen Überschuss an positiven und/oder negativen Ladungen 12, 14 entsprechend angepasst
werden.
[0039] Bei der in FIG. 1 gezeigten Entladevorrichtung handelt es sich um eine Entladevorrichtung,
welche vorzugsweise mit einer Wechselspannung gespeist wird. Eine aus dem Stand der
Technik bekannte Wellenform 30 einer Wechselspannung, die zur Versorgung der Entladevorrichtung
18 verwendet werden kann, ist in FIG. 2 gezeigt. Die Wellenform 30 aus FIG. 2 ist
eine symmetrische Wellenform, das heißt die positiven Halbwellen 32, 34, 36 sind achsensymmetrisch
mit den negativen Halbwellen 38, 40. Selbstverständlich ist eine Verschiebung zwischen
den positiven und negativen Halbwellen 32, 34, 36, 38, 40 um π/2 zu beachten. Dementsprechend
ist in dieser Beschreibung mit der Formulierung "symmetrisch" gemeint, dass die positiven
und negativen Halbwellen eine im Wesentlichen identische Amplitude, Breite und Steigung
aufweisen.
[0040] Die in der FIG. 2 gezeigten positiven Halbwellen 32, 34, 36 der Wellenform 30 haben
eine Amplitude 42 von ca. 7 kV. Die negativen Halbwellen 38, 40 der Wellenform 30
haben eine Amplitude 44 von ca. -7 kV. Wird eine derartige Wellenform 30 an einer
Entladungsvorrichtung 18 gemäß FIG. 1 angelegt, so kommt es zu einer im Wesentlichen
gleichmäßigen Produktion von negativen und positiven Ionen an der Entladungsvorrichtung
18. Zwar ist auch mit einer derartigen Wellenform 30 eine aktive Entladung der zu
behandelnden Oberfläche zu erreichen, welche effektiver als die Entladung durch passive
Entladungsvorrichtungen ist, jedoch können besonders geringe Restladungen von unter
+/- 10 V durch eine derartige Ansteuerung in der Regel nicht erzielt werden.
[0041] FIG. 3 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Ionisators
gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Ionisator 40 weist eine Wechselspannungsquelle
42 auf. Die Wechselspannungsquelle 42 weist einen Ausgang 41 auf, der eine Wellenform
mit einer positiven Halbwelle und einer negativen Halbwelle ausgibt. Ein Transformator
44 weist eine Primärseite 43 auf, welche mit dem Ausgang der Wechselspannungsquelle
elektrisch verbunden oder verbindbar ist. Der Transformator 44 weist ferner eine Sekundärseite
45 auf die mit einer Elektrode 46 (wie beispielsweise eine der Elektroden 20 in FIG.
1) elektrisch verbunden oder verbindbar ist.
[0042] Der Ionisator 40 weist ferner eine Steuereinrichtung 48 zur Einstellung der Wellenform
auf. Insbesondere ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die Wellenform auf der
Primärseite des Transformators zu kontrollieren. In der Ausführungsform gemäß FIG.
3 ist die Steuereinrichtung hierzu mit der Wechselspannungsquelle 42 verbunden. Dementsprechend
bestimmt die Steuereinrichtung 48 die am Ausgang der Wechselspannungsquelle bereitgestellte
Wellenform direkt.
[0043] In einem Ausführungsbeispiel kann die Wechselspannungsquelle 42 einen Wechselrichter
aufweisen, welcher durch die Steuereinrichtung 48 kontrollierbar ist.
[0044] Der Wechselrichter kann eine zum Betreiben der Wechselspannungsquelle 42 bereitgestellte
Gleichspannung (nicht gezeigt) in eine Wechselspannung mit verschiedenen Wellenformen
konvertieren. Die Steuereinrichtung 48 ist dabei dazu ausgebildet zu kontrollieren,
welche Wellenform durch den Wechselrichter erzeugt wird.
[0045] In einer alternativen Ausführungsform kann es sich bei der Wechselspannungsquelle
um ein Netzgerät handeln, welches mit einer Wechselspannung betrieben wird, wobei
die Steuereinrichtung 48 dann dazu ausgelegt ist das Netzgerät derart zu kontrollieren,
dass eine Modifikation, der am Eingang der Wechselspannungsquelle 42 anliegenden Wechselspannung
kontrollierbar ist. Somit ist auch in dieser Ausführungsform die am Ausgang 41 der
Wechselspannungsquelle 42 bereitgestellte Wellenform durch die Steuereinrichtung 48
einstellbar.
[0046] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die
Wellenform derart zu kontrollieren, dass die positive und die negative Halbwelle asymmetrisch
zueinander sind. Insbesondere kann die Steuereinrichtung 48 dabei dazu ausgebildet
sein, die Amplitude und/oder den Anstieg/Abfall der positiven und negativen Halbwellen
zu verändern, so dass eine asymmetrische Wellenform gebildet wird. Beispiele derartig
veränderter, asymmetrischer Wellenformen sind den FIGs. 4 und 5 zu entnehmen.
[0047] Die Steuereinrichtung 48 ist dazu ausgebildet, die Wellenform am Ausgang der Wechselspannungsquelle
42 auf Grundlage der Oberflächenladungsdaten zu kontrollieren. Insbesondere kann die
Steuereinrichtung eine Wellenform gemäß Figur 4 einstellen, falls Oberflächenladungsmessungen
auf einen Überschuss an positiven Ladungsträgern auf der Oberfläche hinweisen. Bei
einem Überschuss an negativen Ladungsträgern auf der zu behandelnden Oberfläche, kann
die Steuereinrichtung 48 eine Wellenform im Sinne der Figur 5 einstellen.
[0048] Die Steuereinrichtung 48 kann dazu ausgebildet sein, eine Differenz der Anzahl positiver
und negativer Ladungen auf der Oberfläche anhand von Oberflächenladungsdaten zu bestimmen.
Die Differenz kann beispielsweise ein positiver Wert sein, wenn ein Überschuss an
positiven Ladungsträgern vorhanden ist. Entsprechende kann ein negativer Differenzwert
auf einen Überschuss an negativen Ladungsträgen auf der Oberfläche hinweisen. Ein
Differenzwert von im Wesentlichen null, deutet auf eine im Wesentlichen neutral geladene
Oberfläche hin.
[0049] Die Steuereinrichtung kann die Wellenform auf Basis dieser Differenz kontrollieren.
Dabei kann die Steuereinrichtung 48 dazu ausgebildet sein, die Differenz der Ladungsträger
auf der zu behandelnden Oberfläche mit einem oder mehreren Grenzwerten zu vergleichen.
In einem ersten Beispiel, kann die Steuereinrichtung 48 dazu ausgebildet sein, den
Differenzwert mit einem ersten Grenzwert zu vergleichen. Der erste Grenzwert kann
ein positiver Grenzwert sein. Sollte die Differenz positiv sein (Überschuss positiver
Ladungsträger) und über dem Grenzwert liegen, so kann die Steuereinrichtung 48 die
Amplitude der positiven Halbwelle der Wellenform reduzieren, wie dies bspw. in Fig.
4 gezeigt ist.
[0050] Die Steuereinrichtung 48 kann dazu ausgebildet sein, den Differenzwert mit einem
zweiten Grenzwert zu vergleichen. Der zweite Grenzwert kann ein negativer Grenzwert
sein. Sollte der Differenzwert negativ sein (Überschuss negativer Ladungsträger) und
unter dem zweiten Grenzwert liegen, so kann die Steuereinrichtung 48 die Amplitude
der negativen Halbwelle der Wellenform reduzieren, wie dies bspw. in Fig. 5 gezeigt
ist.
[0051] Der Vergleich der Differenz von Ladungsträgern auf der zu behandelnden Oberfläche
mit einem oder mehreren Grenzwerten hat den Vorteil, dass eine Änderung der durch
die Elektrode des Ionisators freigegebenen Ionen (d.h. eine Änderung der Wellenform)
nur dann vorgenommen wird, wenn signifikante Ladungsunterschiede auf der Oberfläche
ermittelt wurden.
[0052] FIG. 4 zeigt ein Beispiel einer Wellenform 130, wie diese beispielsweise gemäß der
vorliegenden Erfindung auf der Sekundärseite 45 des Transformators 44 ausgegeben werden
kann. Es sei darauf hingewiesen, dass gemäß der Ausführungsform in FIG. 3 die Wellenform
bereits am Ausgang der Wechselspannungsquelle in der hier gezeigten Form bereitgestellt
wird. Lediglich die Amplitude der Wellenform 130 ist gegenüber des am Ausgang der
Wechselspannungsquelle bereitgestellten Signals durch den Transformator 44 erhöht,
wie dies hinlänglich bekannt ist.
[0053] Die Wellenform 130 der FIG. 4 ist eine Wellenform, bei der die positiven Halbwellen
132, 134, 136 in ihrer Amplitude reduziert wurden, im Vergleich zu den negativen Halbwellen
138, 140. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die auf der zu behandelnden
Oberfläche befindlichen Ladungen einen Überschuss an positiven Ladungen aufweisen.
Im Vergleich zu der in der FIG. 2 dargestellten, symmetrischen Wellenform 30 sind
die negativen Halbwellen 138, 140 im Wesentlichen nicht verändert. Diese weisen auch
weiterhin eine Amplitude 144 von ca. 7 kV auf. Lediglich die Amplitude der positiven
Halbwellen 132, 134, 136 der Wellenform 130 ist gegenüber der Amplitude 44 der Wellenform
30 reduziert. Insbesondere ist die positive Amplitude 142 der Wellenform 130 auf ca.
5,5 kV reduziert, wodurch weniger positive Ionen an den Elektroden des Ionisators
erzeugt werden, im Vergleich zu den negativen Ionen. Dies ist deshalb der Fall, da
Ionen an den als Spitzen ausgebildeten Elektroden der Entladungsvorrichtung typischerweise
erst ab einer Grenzspannung produziert werden.
[0054] Im Beispiel gemäß der FIG. 4 ist eine beispielhafte Grenzspannung von 4 kV durch
die schraffiert dargestellten Entladungsspannungsbereiche 150, 152, 154 auf den positiven
Halbwellen 132, 134, 136 sowie die Entladungsspannungsbereiche 156, 158 der negativen
Halbwellen 138, 140 dargestellt. Selbstverständlich ist die Grenzspannung insbesondere
auch von der Anordnung der Entladungselektroden abhängig und kann somit stark variieren.
Wie direkt zu erkennen ist, sind die Flächen der Entladungsbereiche 150, 152, 154
der positiven Halbwellen 132, 134, 136 wesentlich kleiner als die Flächen der Entladungsbereiche
156, 158 der negativen Halbwellen 138, 140. In anderen Worten wird ein größerer Anteil
der durch die negativen Halbwellen 138, 140 erzeugten elektrischen Arbeit zur Produktion
von negativen Ionen verwendet, als dies bei den positiven Halbwellen 132, 134, 136
der Fall ist.
[0055] Ein Anpassen der Amplitude, insbesondere eine Reduzierung der Amplitude, der positiven
Halbwellen 132, 134, 136 wird gemäß der FIG. 4 durch ein Abflachen der Steigung der
positiven Halbwellen 132, 134, 136 erzielt. Mit anderen Worten ist insbesondere der
Anstieg der Spannung bei den positiven Halbwellen 132, 134, 136 der Wellenform 130
langsamer als es bei den negativen Halbwellen 138, 140 der Fall ist. Somit ist die
durch die positiven und negativen Halbwellen verrichtete elektrische Arbeit zwar im
Wesentlichen identisch, jedoch wird durch den langsameren Anstieg und die damit verbundene
Verbreiterung/Verlängerung der positiven Halbwellen 132, 134, 136 eine Verringerung
der Amplitude 142 der positiven Halbwellen 132, 134, 136 erzielt.
[0056] Eine weitere Ausführungsform einer Wellenform gemäß der vorliegenden Erfindung ist
in FIG. 5 dargestellt. Die Wellenform 230 in FIG. 5 entspricht im Wesentlichen der
in der FIG. 4 dargestellten Wellenform 130, wobei diese jedoch um die Nullachse gespiegelt
ist. Dementsprechend ist auch die Wellenform 230 gemäß der FIG. 5 asymmetrisch. Im
Gegensatz zu der Wellenform 130 aus FIG. 4 ist bei der Wellenform 230 der FIG. 5 nicht
die Amplitude 242 der positiven Halbwellen 232, 234, 236 reduziert. Vielmehr ist bei
der Wellenform 230 nun die Amplitude 244 der negativen Halbwellen 238, 240 reduziert.
[0057] Ähnlich wie bei der Wellenform gemäß FIG. 4 wird die Reduzierung der Amplitude 244
der negativen Halbwellen 238, 240 gemäß der FIG. 5 durch eine Verringerung der Steigung
der negativen Halbwellen 238, 240 erzielt. Die daraus resultierende Amplitude 244
der negativen Halbwellen 238, 240 kann dabei einen Wert von etwa -5,5 kV aufweisen,
wobei die positive Amplitude 242 der positiven Halbwellen 232, 234, 236 einen Wert
von ca. 7 kV aufweist.
[0058] Wie bereits im Hinblick auf die FIG. 4 beschrieben, weisen auch die Entladungsspannungsbereiche
250, 252, 254 der positiven Halbwellen 232, 234, 236 eine entsprechend größere Fläche
auf, als dies bei den Entladungsspannungsbereichen 256, 258 der negativen Halbwellen
238, 240 der Fall ist. Es folgt daraus, dass eine Wellenform 230, mit negativen Halbwellen
mit reduzierter Amplitude, insbesondere zur Behandlung von Oberflächen eingesetzt
wird, bei denen ein Überschuss an negativen Ladungsträgern festgestellt wird.
[0059] Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen beschränkt,
sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
1. Ein Ionisator (40) zum Neutralisieren von Ladungen auf Oberflächen, wobei der Ionisator
(40) folgendes aufweist:
• eine Wechselspannungsquelle (42), die einen Ausgang aufweist, der eine Wellenform
(130) mit einem einer positiven Halbwelle und mit einer negativen Halbwelle ausgibt;
• einen Transformator mit einer Primärseite (43) und einer Sekundärseite (45), wobei
die Primärseite (43) mit dem Ausgang der Wechselspannungsquelle (42) elektrisch verbunden
oder verbindbar ist;
• eine Entladevorrichtung, die mit der Sekundärseite (45) des Transformators elektrisch
verbunden oder verbindbar ist;
• eine Steuereinrichtung (48) zur Einstellung der Wellenform (130),
wobei die Steuereinrichtung (48) dazu ausgebildet ist die Wellenform (130) derart
zu kontrollieren, dass die positive und die negative Halbwelle (132, 134, 136, 138,
140) asymmetrisch zueinander sind.
2. Der Ionisator (40) nach Anspruch 1,
wobei die Steuereinrichtung (48) dazu ausgebildet ist, eine Amplitude der von der
Wechselspannungsquelle (42) bereitgestellten positiven Halbwelle (132, 134, 136) und/oder
der negativen Halbwelle (138, 140) zu reduzieren.
3. Der Ionisator (40) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Steuereinrichtung (48) dazu ausgebildet ist einen Spannungsanstieg während
der positiven und/oder der negative Halbwelle (132, 134, 136, 138, 140) zumindest
bereichsweise abzuflachen.
4. Der Ionisator (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Wechselspannungsquelle (42) einen Wechselrichter aufweist, mit der Primärseite
(43) des Transformators verbunden oder verbindbar ist, wobei die Steuereinrichtung
(48) dazu ausgebildet ist, die Wellenform (130) durch Ansteuerung des Wechselrichters
zu kontrollieren.
5. Der Ionisator (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Steuereinrichtung (48) ausgebildet ist zum:
• Empfangen von Oberflächenladungsdaten, welche kennzeichnend für die auf einer zu
behandelnden Oberfläche befindlichen elektrischen Ladungen sind;
• Kontrollieren der Wellenform (130) auf Grundlage der Oberflächenladungsdaten.
6. Der Ionisator (40) nach Anspruch 5,
wobei die Oberflächenladungsdaten eine oder mehrere der folgenden Daten aufweist:
• Positiv-Ionen-Daten kennzeichnend für eine Menge positiver Ladungen auf der zu behandelnden
Oberfläche;
• Negativ-Ionen-Daten kennzeichnend für eine Menge negativer Ladungen auf der zu behandelnden
Oberfläche.
7. Der Ionisator (40) nach Anspruch 6,
wobei die Steuereinrichtung (48) ausgebildet ist zum:
• Bestimmen einer Anzahl positiver Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Positiv-Ionen-Daten;
• Bestimmen einer Anzahl negativer Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Negativ-Ionen-Daten;
• Bestimmen einer Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche;
• Kontrollieren der Wellenform (130) auf Grundlage der Differenz zwischen positiven
und negativen Ladungen.
8. Der Ionisator (40) nach Anspruch 7,
wobei die Steuereinrichtung (48) ausgebildet ist zum:
• Vergleichen der Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche mit einem ersten Grenzwert;
• Reduzieren der Amplitude der positiven Halbwelle (132, 134, 136) der Wellenform
(130), sofern die Differenz den ersten Grenzwert übersteigt.
9. Der Ionisator (40) nach Anspruch 7 oder 8,
wobei die Steuereinrichtung (48) ausgebildet ist zum:
• Vergleichen der Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche mit einem zweiten Grenzwert;
• Reduzieren der Amplitude der negativen Halbwelle (138, 140) der Wellenform (130),
sofern die Differenz den zweiten Grenzwert unterschreitet.
10. Verfahren zum Neutralisieren von Ladungen auf Oberflächen, das Verfahren folgendes
aufweist:
• Bereitstellen eine Wechselspannung, welche eine Wellenform (130) mit einer positiven
Halbwelle (132, 134, 136) und mit einer negativen Halbwelle (138, 140) aufweist;
• Änderung der bereitgestellten Wechselspannung in eine Eingangsspannung derart, dass
die Eingangsspannung eine positive und eine negative Halbwelle (132, 134, 136, 138,
140) aufweist, die asymmetrisch zueinander sind;
• Umwandeln der Eingangsspannung in eine Ausgangspannung mit Hilfe eines Transformators;
• Anlegen der Ausgangspannung an einer Entladevorrichtung.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei das Ändern der bereitgestellten Wechselspannung eine Reduzierung der Amplitude
der bereitgestellten positiven Halbwelle und/oder der negativen Halbwelle zu umfasst.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
wobei das Ändern der bereitgestellten Wechselspannung, zumindest bereichsweise, ein
Abflachen eines Spannungsanstiegs während der positiven und/oder der negative Halbwelle
(132, 134, 136, 138, 140) umfasst.
13. Verfahren nach Anspruch 10 bis 12,
wobei das Verfahren ferner folgendes aufweist:
• Empfangen von Oberflächenladungsdaten, welche kennzeichnend für die auf einer zu
behandelnden Oberfläche befindlichen elektrischen Ladungen sind;
• Änderung der bereitgestellten Wellenform (130) auf Grundlage der Oberflächenladungsdaten.
14. Verfahren nach Anspruch 10 bis 13,
wobei das Verfahren ferner folgendes aufweist:
• Bestimmen einer Anzahl positiver Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Positiv-Ionen-Daten;
• Bestimmen einer Anzahl negativer Ladungen auf der zu behandelnden Oberfläche, auf
Grundlage der Negativ-Ionen-Daten;
• Bestimmen einer Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche;
• Ändern der bereitgestellten Wellenform (130) auf Grundlage der Differenz zwischen
positiven und negativen Ladungen.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
wobei das Verfahren ferner folgendes aufweist:
• Vergleichen der Differenz zwischen der Anzahl positiver und negativer Ladungen auf
der zu behandelnden Oberfläche mit einem ersten Grenzwert und/oder einem zweiten Grenzwert;
• Reduzieren der Amplitude der positiven Halbwellen der Wellenform (130), sofern die
Differenz den ersten Grenzwert übersteigt oder Reduzieren der Amplitude der negativen
Halbwellen der Wellenform (130), sofern die Differenz den zweiten Grenzwert unterschreitet.