(19)
(11) EP 4 219 083 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.2023  Patentblatt  2023/31

(21) Anmeldenummer: 22154061.0

(22) Anmeldetag:  28.01.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25F 5/02(2006.01)
H01H 9/06(2006.01)
H01H 21/10(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B25F 5/02; H01H 21/10; H01H 9/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Andreas Stihl AG & Co. KG
71336 Waiblingen (DE)

(72) Erfinder:
  • KOCH, Johanna
    71638 Ludwigsburg (DE)
  • WACKER, Simon
    71334 Waiblingen (DE)
  • VARGA, Michael
    70180 Stuttgart (DE)

(74) Vertreter: Wasmuth, Rolf et al
Patentanwälte Dipl.Ing. W. Jackisch & Partner mbB Menzelstrasse 40
70192 Stuttgart
70192 Stuttgart (DE)

   


(54) BAUGRUPPE FÜR EIN GEHÄUSETEIL EINES HANDGEFÜHRTEN ARBEITSGERÄTES UND GEHÄUSETEIL FÜR EIN HANDGEFÜHRTES ARBEITSGERÄT


(57) Die Erfindung betrifft ein Gehäuseteil für ein handgeführtes Arbeitsgerät mit einem Grundgehäuse. Das Grundgehäuse umfasst mindestens ein erstes Gehäuseelement mit einer Entformungsrichtung (6). Ferner umfasst das Gehäuseteil eine Baugruppe umfassend eine am Grundgehäuse (3) befestigte Haltevorrichtung (9), einen an der Haltevorrichtung (9) um eine Schwenkachse (12) schwenkbar angeordneten Hebel (11) und einen an der Haltevorrichtung (9) angeordneten Schalter (15), wobei der Hebel (11) mit dem Schalter (15) in Wirkverbindung steht. Die Richtung der Schwenkachse (12) des Hebels (11) und die Entformungsrichtung (6) des ersten Gehäuseelementes (4) sind verschieden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Baugruppe für ein Gehäuseteil eines handgeführten Arbeitsgerätes und ein Gehäuseteil für ein handgeführtes Arbeitsgerät.

[0002] Es sind handgeführte Arbeitsgeräte bekannt, die ein Gehäuse, einen im Gehäuse angeordneten Antriebsmotor und ein von dem Antriebsmotor angetriebenes Werkzeug umfassen. Entsprechende Arbeitsgeräte weisen mehrere Bedienelemente wie einen Betätigungshebel, einen Sperrhebel, etc. auf. Insbesondere mit dem Einzug von elektrisch betriebenen Arbeitsgeräten besteht der Bedarf, weitere Bedienelemente, wie beispielsweise einen Drehzahlhebel, etc. an dem Arbeitsgerät vorzusehen.

[0003] Um die Bedienelemente für den Bediener in einer möglichst ergonomischen Anordnung am Arbeitsgerät vorzusehen, sollten diese möglichst nahe am Griffbereich angeordnet sein, so dass der Bediener diese betätigen kann, ohne dabei den Griff oder die Griffe des Arbeitsgerätes loslassen zu müssen.

[0004] Insbesondere bei Betätigungshebeln oder Sperrhebeln ist es bekannt, deren Drehachsen einteilig mit dem Gehäuse oder einem Gehäuseteil des Arbeitsgerätes auszubilden. Die Gehäuse sind üblicherweise aus einem Kunststoff gegossen. Als Drehachsen dienen an dem Gehäuse ausgebildete Zapfen, deren Längsrichtung der Entformungsrichtung des Gehäuses entspricht. Derartig ausgebildete Drehachsen ermöglichen eine einfache Befestigung der Bedienhebel an dem Gehäuse bei zugleich geringen Herstellungskosten für das Gehäuse.

[0005] Nachteilig an derartigen Arbeitsgeräten ist, dass bei der Ausbildung mehrerer Bedienelemente eine ergonomische Anordnung solcher nur schwer möglich ist.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Baugruppe anzugeben, die eine ergonomische Anordnung von Bedienelementen an einem Arbeitsgerät bei zugleich einfacher Montage des Arbeitsgerätes ermöglicht.

[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Baugruppe für ein Gehäuseteil eines handgeführten Arbeitsgerätes gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuseteil anzugeben, das eine ergonomische Anordnung von Bedienelementen an einem Arbeitsgerät bei zugleich einfacher Montage des Arbeitsgerätes ermöglicht.

[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Gehäuseteil für ein handgeführtes Arbeitsgerät gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.

[0010] Dem Erfindungsgedanke liegt unter anderem die Erkenntnis zugrunde, dass mehrere Bedienhebel insbesondere dann ergonomisch zueinander angeordnet werden können, wenn diese voneinander verschieden ausgerichtete Schwenkachsen aufweisen. Üblicherweise wird der Betätigungshebel über den Zeigefinger des Bedieners betätigt. Der Betätigungshebel weist eine Schwenkachse auf, die in Entformungsrichtung des Gehäuses ausgerichtet ist. Weitere Bedienhebel werden oftmals über den Daumen derselben Hand betätigt. Die für den Daumen bevorzugte Schwenkbewegung entspricht hingegen nicht der des Zeigefingers. Um diesen Umstand zu berücksichtigen, ist die Richtung der Schwenkachse des weiteren Bedienhebels verschieden von der Entformungsrichtung auszurichten.

[0011] Die erfindungsgemäße Baugruppe sieht daher einen an ihrer Haltevorrichtung schwenkbar angeordneten Hebel vor. Die Haltevorrichtung kann über ihre Fixiereinheit an dem Gehäuseelement des Arbeitsgerätes derart befestigt werden, dass die Richtung der Schwenkachse des auf der Haltevorrichtung angeordneten Hebels verschieden von der Entformungsrichtung des Gehäuseelementes ist. Der Hebel ist folglich mittelbar über die Haltevorrichtung an dem Gehäuseelement gehalten. Somit erlaubt der Einsatz der erfindungsgemäßen Baugruppe sowie dem erfindungsgemäßen Gehäuseteil eine von der Entformungsrichtung verschiedene Richtung der Schwenkachse. Dadurch kann der Hebel insbesondere für den Daumen ergonomisch betätigbar an dem Arbeitsgerät befestigt werden.

[0012] Ein weiterer Vorteil der Baugruppe besteht darin, dass diese als eine vormontierte Einheit an dem Gehäuseteil befestigbar ist. Dadurch wird die Montage des Arbeitsgerätes vereinfacht. Ferner kann auch die Montagedauer verkürzt werden.

[0013] Die Baugruppe umfasst eine Rückstellfeder, wobei die Rückstellfeder an der Haltevorrichtung angeordnet ist und mit dem Hebel in Wirkverbindung steht. Insbesondere die Befestigung von Federn kann sich als filigran und durch das Aufbringen einer Vorspannkraft als schwierig erweisen. Die Vormontage der Rückstellfeder auf der Baugruppe vereinfacht die Montage des Arbeitsgerätes erheblich.

[0014] Vorzugsweise ist an der Haltevorrichtung ein Bedienelement angeordnet. Es kann zweckmäßig sein, an der Haltevorrichtung mehrere Bedienelemente vorzusehen. Ein Bedienelement kann ein weiterer Hebel, eine Taste, oder ähnliches sein. Ein Bedienelement kann auch eine Bedienanzeige sein, die lediglich zur Anzeige von Informationen über das Arbeitsgerät dient.

[0015] Bevorzugt ist der Hebel über eine Welle an der Haltevorrichtung gelagert. Die Welle ist einteilig mit dem Hebel ausgebildet. In einer alternativen Ausgestaltung der Baugruppe kann die Welle auch als separates gegenüber dem Hebel separates Bauteil ausgebildet sein. Die Welle ist bevorzugt ein von dem Hebel separat ausgebildeter Zylinderstift.

[0016] Es ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Welle mindestens einen Betriebsabschnitt und mindestens einen Montageabschnitt aufweist, wobei ein Durchmesser des Montageabschnitts zumindest teilweise kleiner ist als ein Durchmesser des Betriebsabschnitts. Bevorzugt weist die Haltevorrichtung eine Aufnahme zur Lagerung der Welle auf, wobei die Aufnahme einen Einführschlitz für die Welle aufweist, wobei eine Höhe des Einführschlitzes größer als der kleinste Durchmesser des Montageabschnittes und kleiner als der Durchmesser des Betriebsabschnittes ist. Somit kann die Welle mit ihrem Montageabschnitt über den Einführschlitz in die Aufnahme eingeführt werden. Anschließend kann die Welle derart positioniert werden, dass der Betriebsabschnitt der Welle an dem Einführschlitz der Aufnahme liegt, so dass die Welle nicht mehr aus der Aufnahme über den Einführschlitz entnommen werden kann.

[0017] Bevorzugt ist die Welle durch Verdrängungsrippen in der Aufnahme gehalten. Dadurch ist die Welle in der Baugruppe verliersicher gehalten.

[0018] Vorzugsweise weist das Gehäuseteil eine senkrecht zur Entformungsrichtung stehende Längsebene und eine senkrecht zur Längsebene ausgerichtete Querebene auf, wobei in einer Blickrichtung senkrecht auf die Querebene die Schwenkachse des Hebels mit der Längsebene einen Winkel einschließt, wobei der Winkel in Blickrichtung senkrecht auf die Querebene bevorzugt kleiner als 80°, insbesondere kleiner als 60°, vorzugsweise kleiner als 45°, besonders bevorzugt kleiner als 35° ist. Dadurch kann der Hebel besonders ergonomisch, insbesondere mit dem Daumen des Bedieners, geschwenkt werden.

[0019] Es ist vorteilhaft vorgesehen, dass das Gehäuseteil ein an dem ersten Gehäuseelement befestigtes zweites Gehäuseelement umfasst, wobei die Baugruppe zwischen den beiden Gehäuseelementen gehalten ist. Das Gehäuseteil ist vorzugsweise als ein Handgriff ausgebildet. Das Gehäuseteil kann sich alternativ auch über weitere Bereiche des Gehäuses erstrecken.

[0020] Vorzugsweise ist an dem ersten Gehäuseelement ein Betätigungshebel vorgesehen, wobei die Richtung der Schwenkachse des Betätigungshebels der Entformungsrichtung entspricht. Bevorzugt ist an dem ersten Gehäuseelement ein Sperrhebel vorgesehen, wobei die Richtung der Schwenkachse des Sperrhebels der Entformungsrichtung entspricht. Somit ist die Richtungen der Schwenkachse des Hebels gegenüber der Richtung der Schwenkachsen von Betätigungshebel und Sperrhebel verschieden.

[0021] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Nachstehend sind im Einzelnen beschriebene Ausführungsbeispiele wiedergegeben. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung eines von einem Bediener gehaltenen Freischneiders,
Fig. 2
eine perspektivische Darstellung des Gehäuseteils,
Fig. 3
eine perspektivische Darstellung des Gehäuseteils mit demontierter Baugruppe,
Fig. 4
eine perspektivische Darstellung des Gehäuseteils mit montierter Baugruppe,
Fig. 5 bis 9
in perspektivischen Darstellungen die Montage der Baugruppe,
Fig. 10
eine Draufsicht des Gehäuseteils mit demontierter Baugruppe in Explosionsdarstellung,
Fig. 11
eine schematische Darstellung einer Motorkettensäge,
Fig. 12
eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des Gehäuseteils mit demontierter Baugruppe,
Fig. 13 bis 20
in perspektivischen Darstellungen die Montage der Baugruppe nach Fig. 12 und
Fig. 21
eine ausschnittsweise, vergrößerte Darstellung der Baugruppe mit einer Haltevorrichtung mit Verdrängungsrippen.


[0022] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Arbeitsgerät 1. Das Arbeitsgerät 1 ist im Ausführungsbeispiel als Freischneider ausgebildet. Das Arbeitsgerät 1 wird von einem Bediener 30 gehalten. Das Arbeitsgerät 1 besitzt ein hinteres Ende mit einem hinteren Gehäuse 31 und ein vorderes Ende mit einem vorderen Gehäuse 32, aus dem eine nicht näher dargestellte Abtriebswelle ragt. Ein schematisch dargestellter Antriebsmotor 35 ist im hinteren Gehäuse 31 des Arbeitsgerätes 1 angeordnet und treibt eine nicht näher dargestellte Antriebswelle zum Antrieb eines Schneidkopfes 36 an. Der Schneidkopf 36 schließt an das vordere Ende des Arbeitsgerätes 1 an. Der Schneidkopf 36 ist an der Abtriebswelle des Arbeitsgerätes 1 befestigt und wird durch den Antriebsmotor 35 rotierend um eine Drehachse 37 angetrieben. Das hintere Ende des Arbeitsgerätes 1 ist mit dem vorderen Ende des Arbeitsgerätes 1 über einen Schaft 33 verbunden. Im Ausführungsbeispiel verläuft die Antriebswelle im Schaft 33. Es kann vorgesehen sein, dass die Antriebswelle im Schaft 33 unmittelbar mit der Abtriebswelle für den Schneidkopf 36 verbunden ist. Demnach wäre in einer solchen Ausführungsform zwischen der Abtriebswelle und der Antriebswelle kein Getriebe vorgesehen. In der vorliegenden Ausführung des Arbeitsgerätes 1 ist zwischen der Antriebswelle und der Abtriebswelle ein nicht näher dargestelltes Zwischengetriebe vorgesehen. In einer alternativen nicht dargestellten Ausführung des Arbeitsgerätes 1 kann der Antriebsmotor 35, der insbesondere ein Elektromotor ist, auch in dem vorderen Gehäuse 32 angeordnet sein. Der Elektromotor kann über einen Akku oder über ein Anschlusskabel mit Energie versorgt sein. Der Schneidkopf 36 ist an der im Betrieb dem Bediener 30 zugewandten Seite von einer Schutzhaube 38 abgedeckt. Der Schneidkopf 36 besitzt mindestens ein Werkzeug 39, das im Ausführungsbeispiel als ein Schneidmesser zum Schneiden von Schnittgut wie Gras, Gestrüpp oder dgl. ausgebildet ist.

[0023] Wie in Fig. 1 gezeigt, sind am Schaft 33 Handgriffe 34 zum Führen des Arbeitsgerätes 1 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bildet mindestens einer der beiden Handgriffe 34 des Arbeitsgerätes 1 jeweils ein Gehäuseteil 2 (Fig. 3).

[0024] Wie in Fig. 2 gezeigt, umfasst das Gehäuseteil 2 ein Grundgehäuse 3. Das Grundgehäuse 3 umfasst mindestens ein erstes Gehäuseelement 4. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Grundgehäuse 3 aus einem ersten Gehäuseelement 4 und einem zweiten Gehäuseelement 5 gebildet. Im Ausführungsbeispiel umfasst das Gehäuseteil 2 ein Einschaltelement 83. Wird das Einschaltelement 83 aktiviert, ist der Antriebsmotor 35 betriebsbereit. Im Ausführungsbeispiel umfasst das Gehäuseteil 2 einen Betätigungshebel 81 und einen Sperrhebel 82. Der Betätigungshebel 81 und der Sperrhebel 82 sind miteinander wirkverbunden. Der Betätigungshebel 81 ist zur Steuerung des Antriebsmotors 35 vorgesehen. Der Sperrhebel 82 ist derart ausgebildet, dass der Sperrhebel 81 in unbetätigter Stellung den Betätigungshebel 81 vorzugsweise mechanisch sperrt und in betätigter Stellung den Betätigungshebel 82 freigibt. Das Gehäuseteil 2 umfasst einen Hebel 11. Der Hebel 11 ist im Ausführungsbeispiel ein Drehzahltaster, der zur Einstellung der Drehzahl, insbesondere der Drehzahlstufen des Antriebsmotors 35 des Arbeitsgerätes 1 dient. Zudem umfasst das Gehäuseteil 2 im bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Bedieneranzeige 84. Die Bedieneranzeige 84 dient zur Visualisierung der mittels des Hebels 11 eingestellten Drehzahlstufen. In einer alternativen Ausführung des Arbeitsgerätes 1 kann der Hebel 11 auch eine andere Funktion aufweisen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind der Hebel 11 und das Einschaltelement 83 benachbart derart zueinander angeordnet, dass beim Halten des Gehäuseteils für den bestimmungsgemäßen Betrieb des Gehäuseteils 2 das Einschaltelement 83 und der Hebel 11 mittels des Daumens des Bedieners drückbar sind.

[0025] Wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt, weisen die Gehäuseelemente 4, 5 jeweils eine Schalenkontur 25 mit einer Innenseite 26 und einer Außenseite 27 auf. Die Gehäuseelemente 4, 5 sind lösbar miteinander verbunden. Vorzugsweise sind die Gehäuseelemente 4, 5 in montiertem Zustand über eine Schraubverbindung miteinander verbunden. In montiertem Zustand sind die Innenseiten 26 der Gehäuseelemente 4, 5 einander zugewandt. Die Außenseiten 27 der Gehäuseelemente 4, 5 bilden vorliegend einen Griffabschnitt 28.

[0026] Das Grundgehäuse 3 ist zumindest teilweise aus Kunststoff gebildet. Die Gehäuseelemente 4, 5 sind vorzugsweise vollständig aus Kunststoff gebildet. Die Gehäuseelemente 4, 5 sind vorzugsweise Spritzgussteile. Wie in Fig. 3 gezeigt, weist das Gehäuseelement 4 eine Entformungsrichtung 6 auf. Die Entformungsrichtung 6 entspricht einer Hauptentformungsrichtung eines Gussteils, in der dieses aus der Werkzeugform entnommen wird. Befindet sich das Gussteil noch im Werkzeug, ist die Entformungsrichtung 6 orthogonal zur Trennebene des Werkzeuges ausgerichtet. Die Entformungsrichtung 6 ist daher nicht als zusätzliche Entformungsrichtung möglicher Schieberelemente eines Gusswerkzeuges zu verstehen. Das erste Gehäuseelement 4 umfasst eine Längsebene 16. Liegt das erste Gehäuseelement 4 noch in seiner Gussform, ist die Längsebene 16 parallel zur Trennebene ausgerichtet. Vorzugsweise entspricht die Trennebene der Längsebene 16 des Werkzeuges. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Entformungsrichtung 6 des ersten Gehäuseelementes 4 orthogonal zur Längsebene 16 des ersten Gehäuseelementes 4 ausgerichtet. Die Längsebene 16 bildet im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Teilungsebene des Grundgehäuses 3, in welcher sich das erste Gehäuseelement 4 und das zweite Gehäuseelement 5 in Ihren Schalenkonturen 25 kontaktieren. Das Gehäuseteil 2 umfasst eine Querebene 7, wobei die Querebene 7 senkrecht zur Längsebene 16 ausgebildet ist. Ferner ist die Querebene 7 parallel zur Längsachse 80 des Griffabschnittes 28 des Gehäuseteils 2 ausgebildet. Der Griffabschnitt 28 ist der Bereich des Gehäuseteils 2, der im bestimmungsgemäßen Betrieb des Gehäuseteils 2 zum Halten des Gehäuseteils 2 vorgesehen ist. Der Griffabschnitt 28 erstreckt sich entlang seiner Längsachse 80 von seinem ersten Ende 87 bis hin zu seinem zweiten Ende 88. Die Längsachse 80 des Griffabschnittes 28 schneidet an dem ersten Ende 87 und an dem zweiten Ende 88 des Griffabschnittes 28 eine Längsmittellinie des Griffabschnittes 28.

[0027] Wie in Fig. 2 gezeigt, umfasst der Betätigungshebel 81 eine Schwenkachse 85, wobei der Betätigungshebel 81 an dem Grundgehäuse 3 um seine Schwenkachse 85 schwenkbar gelagert ist. Die Richtung der Schwenkachse 85 des Betätigungshebels 81 entspricht der Entformungsrichtung 6. Der Sperrhebel 82 umfasst eine Schwenkachse 86, wobei der Sperrhebel 82 an dem Grundgehäuse 3 um seine Schwenkachse 86 schwenkbar gelagert ist. Die Richtung der Schwenkachse 86 des Sperrhebels 82 entspricht der Entformungsrichtung 6.

[0028] Wie in Fig. 3 gezeigt, umfasst das Gehäuseteil 2 eine Baugruppe 8. Die Baugruppe 8 ist an dem Grundgehäuse 3, insbesondere an dem ersten Gehäuseelement 4 lösbar befestigt. Die Baugruppe 8 umfasst im Ausführungsbeispiel eine Haltevorrichtung 9, einen Hebel 11 und einen Schalter 15. Der Hebel 11 ist an der Haltevorrichtung 9 um eine Schwenkachse 12 schwenkbar gelagert. Der Schalter 15 ist an der Haltevorrichtung 9 befestigt. Der Schalter 15 ist mit dem Hebel 11 wirkverbunden.

[0029] Ferner umfasst die Baugruppe 8 eine Rückstellfeder 13. Die Rückstellfeder 13 wirkt auf den Hebel 11 und spannt diesen in eine Ausgangsstellung 42 vor (Fig. 4). In dieser Ausgangsstellung 42 ist der Schalter 15 unbetätigt. Die Rückstellfeder 13 ist im Ausführungsbeispiel als eine Schenkelfeder ausgebildet. Die Rückstellfeder 13 umfasst ein erstes Ende 40 und ein zweites Ende 41. Die beiden Enden 40, 41 sind im Ausführungsbeispiel jeweils durch einen Schenkel der Rückstellfeder 13 gebildet. Das erste Ende 40 der Rückstellfeder 13 ist an dem Hebel 11 eingespannt. Wie in Fig. 4 gezeigt, ist das zweite Ende 41 der Rückstellfeder 13 in an dem ersten Gehäuseelement 4 befestigten Zustand der Baugruppe 8 gegen das erste Gehäuseelement 4 gespannt. Hierfür ist an dem ersten Gehäuseelement 4 ein Steg 43 vorgesehen, der sich von der Innenseite 26 des ersten Gehäuseelementes 4 in Richtung der Entformungsrichtung 6 zur Längsebene 16 hin erstreckt. Der Steg 43 weist eine nutförmige Aufnahme 44 auf. Bei der Befestigung der Baugruppe 8 an dem ersten Gehäuseelement 4 gleitet das zweite Ende 41 der Rückstellfeder 13 unter Aufbringung einer Vorspannung in die nutförmige Aufnahme 44. Die Rückstellfeder 13 ist über die nutförmige Aufnahme 44 an dem ersten Gehäuseelement 4 abgestützt und bewirkt mit ihrem zweiten Ende 40 eine Rückstellkraft 14 auf den Hebel 11. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Rückstellfeder 13 unmittelbar auf dem Hebel 11 gehalten. Es kann auch zweckmäßig sein, die Rückstellfeder 13 unmittelbar auf der Haltevorrichtung 9 anzuordnen. In einer alternativen Ausführung des Gehäuseteils 2 könnte es zweckmäßig sein, die Rückstellfeder 13 mit ihrem zweiten Ende 41 gegen die Haltevorrichtung 9 abzustützen.

[0030] Wie insbesondere in Fig. 9 gezeigt, ist der Schalter 15 an der Haltevorrichtung 9 gehalten. Der Schalter 15 weist zwei Aufnahmeöffnungen 52 auf. Der Schalter 15 ist zur Befestigung an der Haltevorrichtung 9 auf zwei an der Haltevorrichtung 9 ausgebildete Stiftelemente 50 zu schieben. Ist der Schalter 15 auf der Haltevorrichtung 9 befestigt, ragen die Stiftelemente 50 in die entsprechenden Aufnahmeöffnungen 52 des Schalters 15. Durchmesser der Stiftelemente 50 und der Aufnahmeöffnungen 52 sind derart zueinander ausgelegt, dass ein Lösen des Schalters 15 von der Haltevorrichtung 9 ohne externe Krafteinwirkung vermieden ist. An dem Schalter 15 ist ein Betätigungselement 51 vorgesehen. An dem Hebel 11 ist ein Ausleger 58 ausgebildet, wobei der Ausleger 58 bei Betätigung des Hebels 11 auf das Betätigungselement 51 drückt und den Schalter 15 aktiviert. Über die an dem Schalter 15 vorgesehenen Kontakte 53 werden entsprechende Signale an eine nicht dargestellte Steuereinheit weitergeleitet. Das Betätigungselement 15 ist als Druckknopf ausgebildet. Auch andere Bauformen, beispielsweise eine Schaltzunge, können in alternativen Ausführungsformen zweckmäßig sein. Der Schalter 15 ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel als Mikroschalter ausgebildet.

[0031] Wie in Fig. 3 gezeigt, ist an der Haltevorrichtung 9 eine Fixiereinheit 10 zur Befestigung an dem ersten Gehäuseelement 4 vorgesehen. Die Fixiereinheit 10 ist aus einer ringförmigen, insbesondere kreisrunden Öffnung 45 und aus einer von der Öffnung 45 separat ausgebildeten hülsenförmigen Aufnahme 46 gebildet. Das erste Gehäuseelement 4 umfasst einen Zapfen 47, auf dem die Haltevorrichtung 9 über die ringförmige Öffnung 45 aufgesteckt ist. Ferner umfasst das Gehäuseelement 4 einen Dom 48 mit einem Innengewinde. In an dem ersten Gehäuseelement 4 befestigtem Zustand der Baugruppe 8 überragt die hülsenförmige Aufnahme 46 den Dom 48, wobei die Aufnahme 46 über eine Schraube 49 an dem Dom 48 festgeschraubt ist. Der Zapfen 47 und der Dom 48 erstrecken sich von der Innenseite 26 des ersten Gehäuseelementes 4 in Entformungsrichtung 6 zur Längsebene 16 des ersten Gehäuseelementes 4 hin.

[0032] In den Figuren 5 bis 9 sind die einzelnen Schritte zur Montage der Baugruppe 8 dargestellt, die nachfolgend beschrieben sind:
Wie in Fig. 5 gezeigt, ist an der Haltevorrichtung 9 eine Aufnahme 22 für den Hebel 11 ausgebildet. Die Aufnahme 22 besteht aus zwei zueinander beabstandeten Schenkeln 54 der Haltevorrichtung 9. In den Schenkeln 54 ist jeweils eine kreisrunde Öffnung 55 ausgebildet, in der der Hebel 11 schwenkbar gelagert ist. Um den Hebel 11 in der Aufnahme 22 positionieren zu können, ist an beiden Schenkeln 54 jeweils ein Einführschlitz 23 vorgesehen.

[0033] Der Hebel 11 ist über eine Welle 19 in der Aufnahme 22 der Haltevorrichtung 9 gelagert. Die Welle 19 ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel einteilig mit dem Hebel 11 ausgebildet. Es kann auch zweckmäßig sein, den Hebel 11 und die Welle 19 separat voneinander auszubilden. Um die Welle 19 über den Einführschlitz 23 in die Aufnahme 22 zu bewegen, umfasst die Welle 19 zwei Montageabschnitte 20 und zwei Betriebsabschnitte 21. Alternativ kann es auch zweckmäßig sein, lediglich einen oder mehr als zwei Montageabschnitte 20 oder Betriebsabschnitte 21 vorzusehen. Entlang des Montageabschnitts 20 der Welle 19 weist die Welle 19 eine Abflachung 29 auf. Wie in Fig. 10 gezeigt, ist ein geringster Durchmesser d2 der Welle 19 im Montageabschnitt 20 kleiner als ein geringster Durchmesser d1 der Welle 19 im Betriebsabschnitt 21. Der Einführschlitz 23 der Aufnahme 22 weist eine Höhe h auf. Die Höhe h ist größer als der geringste Durchmesser d2 der Welle 19 im Montageabschnitt 20 und kleiner als der geringste Durchmesser d1 der Welle 19 im Betriebsabschnitt 21.

[0034] Um den Hebel 11 an der Haltevorrichtung 9 zu befestigen, ist die Welle 19 mit ihrem abgeflachten Montageabschnitt 20 durch den Einführschlitz 23 in die Aufnahme 22 zu führen. Anschließend ist die Welle 19 in Richtung der Schwenkachse 12 zu verschieben, bis der Hebel 11, insbesondere vollständig, über den Betriebsabschnitt 21 der Welle 19 in der Aufnahme 22 gehalten ist (Fig. 6). In dieser Stellung des Hebels 11 kann der Hebel 11 mit der Welle 19 nicht über den Einführschlitz 23 aus der Aufnahme 22 bewegt werden. In der vorliegenden Ausführung der Baugruppe 8 ist die Abflachung 29 der Welle 19 derart ausgebildet, dass der Hebel 11 in Richtung zur Haltevorrichtung 9 geschwenkt werden muss, um die Ausgangsstellung 42 einzunehmen (Fig. 7). Dabei umgreifen mindestens zwei Haltestege 56 einen Schenkel 54 der Haltevorrichtung 9, wodurch die Welle 19 gegen eine translatorische Bewegung in Richtung der Schwenkachse 12 gegenüber der Haltevorrichtung 9 gesichert ist (Fig. 8).

[0035] Wie in Fig. 8 gezeigt, ist die Rückstellfeder 13 auf der Welle 19 zu montieren. Das erste Ende 40 der Rückstellfeder 13 ist am Hebel 11 eingeklemmt. Das zweite Ende 41 der Rückstellfeder 13 ist in diesem Montageschritt frei.

[0036] Wie in Fig. 9 gezeigt, ist zur Vervollständigung der Baugruppe 8 der Schalter 15 mit seinen Aufnahmeöffnungen 52 auf die Stiftelemente 50 der Haltevorrichtung 9 aufzuschieben.

[0037] Die vormontierte Baugruppe 8 kann nun wie in den Figuren 3 und 4 gezeigt, an dem ersten Gehäuseelement 4 befestigt werden. Hierfür ist die vollständig vormontierte Baugruppe 8 mit ihrer Fixiereinheit 10 auf den Zapfen 47 und den Dom 48 zu schieben. Dabei fädelt sich das zweite Ende 41 der Rückstellfeder 13 in die nutförmige Aufnahme 44 des Steges 43 ein, wodurch die Rückstellfeder 13 vorgespannt ist. Abschließend ist die Baugruppe 8 an dem Gehäuseelement 4 mittels der Schraube 49 festzuschrauben. Auf diese Weise wird eine einfache und zugleich schnelle Montage sämtlicher in der Baugruppe 8 enthaltenen Einzelelemente an dem ersten Gehäuseelement 4 erzielt.

[0038] Wie in den Figuren 4 und 10 gezeigt, sind die Entformungsrichtung 6 des Gehäuseelements 4 und die Richtung der Schwenkachse 12 verschieden. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel verläuft die Schwenkachse 12 parallel zur Längsebene 16, insbesondere in der Längsebene 16. Somit ist die Entformungsrichtung 6 senkrecht zur Schwenkachse 12 des Hebels 11 ausgerichtet. In einer alternativen Ausführung des Gehäuseteils 2 kann es auch zweckmäßig sein, dass der Hebel 11 über die Haltevorrichtung 9 an dem Gehäuseteil 2 derart angeordnet ist, dass die Schwenkachse 12 des Hebels 11 mit der Längsebene 16 einen Winkel a, a' einschließt, wobei der Winkel a, a' von dem Griffabschnitt 28 abgewandt geöffnet ist. In Fig. 10 sind schematisch Schwenkachsen 12', 12" dargestellt, die den Winkel a, a' einschließen. Die schematisch dargestellten Schwenkachsen 12', 12" sind symmetrisch zur Längsebene 16 angeordnet. Der Winkel a, a' ist in Blickrichtung senkrecht auf die Querebene 7 bevorzugt kleiner als 80°, insbesondere kleiner als 60°, vorzugsweise kleiner als 45°, besonders bevorzugt kleiner als 35°.

[0039] In den Figuren 3 und 4 ist zu erkennen, dass sich sämtliche Befestigungselemente 57 in Entformungsrichtung 6 erstrecken. In anderen Worten entspricht eine Längsrichtung der Befestigungselemente 57 der Entformungsrichtung 6. Ist ein schwenkbares Bedienelement unmittelbar auf dem ersten Gehäuseelement 4 zu befestigen, würde eine Längsrichtung eines an dem ersten Gehäuseelement 4 ausgebildeten Lagerzapfens der Entformungsrichtung 6 entsprechen. Folglich würde auch die Schwenkachse eines Bedienelementes, das an dem Lagerzapfen befestigt wäre, zwangsweise der Entformungsrichtung 6 entsprechen. Durch den Einsatz einer Haltevorrichtung 9 kann der Hebel 11 derart an der Haltevorrichtung 9 gelagert werden, dass die Richtung der Schwenkachse 12 unabhängig von der Entformungsrichtung 6 des ersten Gehäuseelementes 4 gewählt werden kann. Diese Ausgestaltung des Gehäuseteils 2 erlaubt eine Anordnung mehrere Bedienelemente auf engem Raum, die zugleich ergonomisch vorteilhaft für den Bediener angeordnet werden können.

[0040] In den Figuren 11 bis 21 ist ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel gezeigt. In Hinblick auf das Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 10 sei darauf hingewiesen, dass gleiche Bezugszeichen gleiche Bauelemente bezeichnen.

[0041] Das in Fig. 11 gezeigte Arbeitsgerätes 1 ist eine Motorkettensäge. Das Arbeitsgerät 1 umfasst das Gehäuseteil 2, an dem ein hinterer Handgriff 60 sowie ein Griffrohr 61 zum Führen des Arbeitsgerätes 1 festgelegt sind. An der dem hinteren Handgriff 60 gegenüberliegenden Seite des Gehäuseteils 2 ragt eine Führungsschiene 62 nach vorn. An der Führungsschiene 62 ist eine Sägekette 63 umlaufend angeordnet, die von dem schematisch dargestellten Antriebsmotor 35 angetrieben ist. Der Antriebsmotor 35 ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Elektromotor, der über einen Akku oder über ein Anschlusskabel mit Energie versorgt sein kann. Es kann auch zweckmäßig sein, das der Antriebsmotor als Verbrennungsmotor ausgebildet ist.

[0042] Der Antriebsmotor 35 treibt eine Antriebswelle an, die aus dem Gehäuseteil 2 ragt. Auf der Antriebswelle ist ein schematisch dargestelltes Antriebskettenrad 65 angeordnet. Das Antriebskettenrad 65 dient zum Antrieb der Sägekette 63, die im Betrieb über das Antriebskettenrad 65 geführt ist. Ferner umfasst das Arbeitsgerät eine nicht näher dargestellte Spannvorrichtung, über die die Führungsschiene 62 in Richtung ihrer Längsachse 66 nach vorne weg vom Antriebskettenrad 64 verschiebbar ist. Die Längsachse 66 verläuft in einem auf einem ebenen horizontalen Boden 67 abgestellten Zustand des Arbeitsgerätes 1 mittig durch die Führungsschiene 62 in etwa parallel zum horizontalen Boden 67. Der Begriff "in etwa" ist derart zu verstehen, dass die Längsachse 66 der Führungsschiene 62 mit dem Boden 67 einen Winkel von höchstens 15° einschließt. Die Führungsschiene 62 besitzt eine Längsebene 68, welche in einem auf einem ebenen horizontalen Boden 67 abgestellten Zustand des Arbeitsgerätes 1 die Längsachse 66 enthält und senkrecht zum Boden 67 steht.

[0043] Wie in Fig. 12 gezeigt, umfasst das Gehäuseteil 2 des Arbeitsgerätes 1 das erste Gehäuseelement 4 mit der Entformungsrichtung 6. Die Entformungsrichtung 6 ist senkrecht zur Längsebene 16 des Gehäuseelementes 4 angeordnet, wobei die Längsebene 16 im Ausführungsbeispiel parallel zur Längsebene 68 der Führungsschiene 62 (Fig. 11) angeordnet ist. Das erste Gehäuseelement 4 bildet zusammen mit einem nicht näher dargestellten zweiten Gehäuseelement 5 ein nicht näher dargestelltes Grundgehäuse. Das Grundgehäuse bildet zumindest teilweise den hinteren Handgriff 60 und ist als Tragelement für den Antriebsmotor 35, die Führungsschiene 62, die Baugruppe 8 sowie andere Bauelemente des Arbeitsgerätes 1 ausgebildet.

[0044] Wie in Fig. 12 gezeigt, umfasst die Baugruppe 8 die Haltevorrichtung 9, den über die Welle 19 an der Haltevorrichtung 9 schwenkbar gelagerten Hebel 11, die Rückstellfeder 13 sowie den Schalter 15. Zudem umfasst die Baugruppe ein zusätzliches Bedienelement 18, das im Ausführungsbeispiel als eine Anzeige ausgebildet ist. Als Bedienelement sind demnach zu betätigende Elemente, aber auch Anzeigeelemente des Arbeitsgerätes zu verstehen, deren Funktion lediglich in der Übermittlung von Information an den Bediener liegt. Ferner umfasst die Baugruppe ein Dichtelement 70, in welchem der Hebel 13 sowie das zusätzliche Bedienelement 18 eingefasst sind.

[0045] Wie in Fig. 12 gezeigt, ist an der Haltevorrichtung 9 die Fixiereinheit 10 vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel aus drei Öffnungen 45 besteht. Über mindestens eine der drei Öffnungen 45 ist die Baugruppe 8 an dem ersten Gehäuseelement 5, insbesondere an dem Dom 48 des ersten Gehäuseelementes, befestigbar. Die Schraube 49 greift in ein Innengewinde des Doms 48 ein. Über die zwei weiteren Öffnungen 45 ist die Haltevorrichtung 9 auf die Zapfen 47 des ersten Gehäuseelementes 4 aufgesteckt. Die Zapfen 47 sowie der Dom 48 erstrecken sich in ihrer Längsrichtung in Entformungsrichtung 6. Die Baugruppe 8 wird vorzugsweise in vollständig montiertem Zustand an das erste Gehäuseelement 4 befestigt.

[0046] In den Figuren 13 bis 20 sind die einzelnen Montageschritte der Baugruppe 8 gezeigt, die nachfolgend näher beschrieben sind.

[0047] In den Figuren 13 und 14 ist der Hebel 11 gezeigt, der mit seinem Betätigungsbereich 74 in eine seitliche Öffnung des Dichtelementes 70 einzufädeln ist. Über den Betätigungsbereich 74 kann der Bediener den Hebel 11 betätigen. Im Ausführungsbeispiel sind der Hebel 11 und die Welle 19 zweiteilig ausgebildet. Demnach ist an dem Hebel 11 eine koaxial zur Schwenkachse 12 ausgerichtete Wellenaufnahme 71 vorgesehen. Von der Wellenaufnahme 71 ausgehend erstreckt sich der Ausleger 58, der zur Betätigung des Schalters 15 vorgesehen ist. Die Dichtung 70 ist aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus einem Elastomer gebildet. Die Dichtung 70 ist elastisch verformbar, wodurch diese auf einfache Weise auf den Hebel 11 befestigbar ist.

[0048] Ist also die Dichtung 70 auf dem Hebel 11 befestigt, ist, wie in Fig. 14 gezeigt, anschließend die Rückstellfeder 13 auf dem Hebel 11 zu befestigen. Hierfür wird die Rückstellfeder 13 auf einen Fortsatz der Wellenaufnahme 71 aufgeschoben. Die Rückstellfeder 13 ist als Schenkelfeder ausgebildet und umfasst das erste Ende 40 und das zweite Ende 41. Die Enden 40 und 41 der Rückstellfeder 13 sind gekröpft zueinander ausgerichtet ausgebildet. Der Schenkel der Rückstellfeder 13 mit dem ersten Ende 40 ist an dem Hebel 11 vorzugsweise geklemmt gehalten.

[0049] Wie in Fig. 15 gezeigt, ist an der Haltevorrichtung 9 die Aufnahme 22 zur Lagerung der Welle 19 ausgebildet. Die Aufnahme 22 besteht im Ausführungsbeispiel aus zwei koaxial zueinander ausgerichteten kreisrunden Öffnungen, die jeweils in zwei zueinander beabstandeten Wandabschnitten der Haltevorrichtung ausgebildet sind. Der Hebel 11 ist mit der Rückstellfeder 13 und der Dichtung 70 an der Haltevorrichtung 9 zu befestigen. Wie in den Figuren 16 und 17 gezeigt, ist der Hebel 11 mit der Rückstellfeder 13 und der Dichtung 70 zuerst mit dem Ausleger 58 des Hebels 11 an einer Haltekante 75 der Haltevorrichtung 9 schräg zur Haltevorrichtung 9 anzulegen. der Begriff "Schräg" ist hier derart zu verstehen, dass der Ausleger 58 des Hebels 11 die Haltevorrichtung 9 kontaktiert, die Aufnahme 22 der Haltevorrichtung 9 und die Wellenaufnahme 71 des Hebels 11 jedoch noch nicht in Überdeckung liegen.

[0050] Wie in Fig. 16 gezeigt, liegt der Ausleger 58 des Hebels 11 zwischen der Haltekante 75 und dem Grundkörper der Haltevorrichtung 9. Ferner ist die Rückstellfeder 13 mit ihrem ersten Ende 40 geklemmt an dem Hebel 11 gehalten. Das zweite Ende 41 der Rückstellfeder 13 kontaktiert bereits die Haltevorrichtung 9. Wie in Fig. 17 gezeigt, ist der Hebel 11 in Richtung zur Haltevorrichtung 9 zu schwenken, bis die Aufnahme 22 der Haltevorrichtung 9 und die Wellenaufnahme 71 des Hebels 11 in Überdeckung liegen, also koaxial zueinander ausgerichtet sind (Fig. 17). Dabei werden die Schenkel der Rückstellfeder 13 zusammengedrückt und die Rückstellfeder 13 vorgespannt. Während des Einschwenkens des Hebels 11 in die Haltevorrichtung 9 gleitet das zweite Ende 41 der Rückstellfeder 13 an der Haltevorrichtung 9 abwärts, also in Richtung zum Ausleger 58 hin, entlang, bis sich der Hebel 11 in der Montageendlage befindet. Damit das zweite Ende 41 der Rückstellfeder 13 an der Haltevorrichtung 9 abgleiten kann, ist an der Haltevorrichtung 9 eine Rundung 76 vorgesehen. Die Rundung 76 ist konkav zur Rückstellfeder 13 hin ausgebildet, wodurch ein möglichst spitzer Kontaktwinkel zwischen der Rückstellfeder 13 und der Haltevorrichtung 9 erzielt werden soll. Ferner begünstigt die Kröpfung der Rückstellfeder 13 die Gleiteigenschaften von Rückstellfeder 13 und Haltevorrichtung 9.

[0051] Ist der Hebel 11 vollständig eingeschwenkt, so dass sich die Aufnahme 22 der Haltevorrichtung 9 und die Wellenaufnahme 71 koaxial in Überdeckung liegen, ist die Welle 19 in die Aufnahme 22 respektive in die Wellenaufnahme 71 einzuschieben (Fig. 18). Die Welle 19 ist als ein Stift, vorzugsweise mit einer Fase, ausgebildet. Der Hebel 11 ist über die Welle 19 sowie über die Haltekante 75 an der Haltevorrichtung 9 gehalten. Wie in Fig. 18 gezeigt, sind in der Aufnahme 22 mehrere Verdrängungsrippen 24 vorgesehen. Wie in Fig. 21 gezeigt, sind in bevorzugter Ausführung der Haltevorrichtung 9 drei Verdrängungsrippen 24 vorgesehen. In einer alternativen Ausführung kann auch eine andere Anzahl an Verdrängungsrippen 24 zweckmäßig sein. Wird die Welle 19 in die Aufnahme 22 geschoben, liegt diese an den Verdrängungsrippen 24 der Aufnahme 22 an. Dabei sind der Durchmesser der Welle 19 und der durch die Verdrängungsrippen 24 gebildete Durchmesser derart zueinander ausgelegt, dass diese eine Übermaßpassung bilden. Dadurch werden die Verdrängungsrippen 24 beim Einschieben der Welle 19 plastisch verformt, wodurch eine Klemmkraft zwischen der Aufnahme 22 und der Welle 19 erzielt wird. Somit ist die Welle 19 in der Aufnahme 22 verliersicher gehalten.

[0052] Wie in Fig. 19 gezeigt, ist das zusätzliche Bedienelement 18 in die obere Öffnung 73 der Dichtung 70 einzusetzen. Das Bedienelement 18 weist an seinen Längsseiten mehrere Rippen 77 auf. An der Haltevorrichtung 9 sind Gegenrippen 78 angeordnet, die mit den Rippen 77 des Bedienelementes 18 zusammenwirken. Zur Befestigung ist das Bedienelement 18 in Längsrichtung der Rippen 77 derart in die Haltevorrichtung 9 einzuschieben, so dass sich die Rippen 77 des Bedienelementes 18 und die Gegenrippen 78 der Haltevorrichtung 9 überlappen.

[0053] Zur Fertigstellung der Montage der Baugruppe 8 ist abschließend noch der Schalter 15 an der Haltevorrichtung 9 zu befestigen. An dem Schalter 15 sind die Stiftelemente 50 vorgesehen, die in die Aufnahmeöffnungen 52 der Haltevorrichtung 9 einzustecken sind. Der Schalter 15 ist mit seinem Betätigungselement 51 in Richtung des Auslegers 58 ausgerichtet. An dem Schalter 15 ist eine Schaltzunge vorgesehen. Bei Betätigung des Hebels 11 wirkt dieser auf die Schaltzunge, die wiederum das Betätigungselement 51 des Schalters 15 drückt und somit den Schalter aktiviert. In diesem vormontierten Zustand kann die Baugruppe 8 an dem ersten Gehäuseelement 4 wie oben beschrieben befestigt werden. Die Schwenkachse 12 des Hebels 11 ist dann quer zur Entformungsrichtung 6 ausgerichtet. Die Schwenkachse 12 liegt vorzugsweise in einer parallel zur Längsebene 16 ausgebildeten Ebene.


Ansprüche

1. Baugruppe (8) für ein Gehäuseteil (2) eines handgeführten Arbeitsgerätes, umfassend

- eine Haltevorrichtung (9) mit mindestens einer Fixiereinheit (10) zur Befestigung der Haltevorrichtung (9) an einem Gehäuseteil (2) eines handgeführten Arbeitsgerätes (1),

- einen an der Haltevorrichtung (9) schwenkbar angeordneten Hebel (11),

- einen an der Haltevorrichtung (9) angeordneten Schalter (15), wobei der Hebel (11) mit dem Schalter (15) in Wirkverbindung steht.


 
2. Baugruppe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe (8) eine Rückstellfeder (13) umfasst, wobei die Rückstellfeder (13) an der Haltevorrichtung (9) angeordnet ist und mit dem Hebel (11) in Wirkverbindung steht.
 
3. Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Haltevorrichtung (9) ein Bedienelement (18) angeordnet ist.
 
4. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (11) über eine Welle (19) an der Haltevorrichtung (9) gelagert ist.
 
5. Baugruppe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (19) einteilig mit dem Hebel (11) ausgebildet ist.
 
6. Baugruppe nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (19) mindestens einen Betriebsabschnitt (20) und mindestens einen Montageabschnitt (21) aufweist, wobei ein Durchmesser (d2) des Montageabschnitts (21) zumindest teilweise kleiner ist als ein Durchmesser (di) des Betriebsabschnitts (20).
 
7. Baugruppe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (9) eine Aufnahme (22) zur Lagerung der Welle (19) aufweist, wobei die Aufnahme (22) einen Einführschlitz (23) für die Welle (19) aufweist, wobei eine Höhe (h) des Einführschlitzes (23) größer als der kleinste Durchmesser (d2) des Montageabschnittes (21) und kleiner als der Durchmesser (di) des Betriebsabschnittes (20) ist.
 
8. Baugruppe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (19) ein von dem Hebel (11) separat ausgebildeter Zylinderstift ist.
 
9. Baugruppe nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (19) durch Verdrängungsrippen (24) in der Aufnahme (22) gehalten ist.
 
10. Gehäuseteil für ein handgeführtes Arbeitsgerät,
mit einem Grundgehäuse (3), umfassend mindestens ein erstes Gehäuseelement (4) mit einer Entformungsrichtung (6), und mit einer Baugruppe (8) umfassend

- eine am Grundgehäuse (3) befestigte Haltevorrichtung (9),

- einen an der Haltevorrichtung (9) um eine Schwenkachse (12) schwenkbar angeordneten Hebel (11),

- einen an der Haltevorrichtung (9) angeordneten Schalter (15), wobei der Hebel (11) mit dem Schalter (15) in Wirkverbindung steht,

wobei die Richtung der Schwenkachse (12) des Hebels (11) und die Entformungsrichtung (6) des ersten Gehäuseelementes (4) verschieden sind.
 
11. Gehäuseteil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (2) eine senkrecht zur Entformungsrichtung (6) stehende Längsebene (16) und eine senkrecht zur Längsebene (16) ausgerichtete Querebene (7) aufweist, und wobei in einer Blickrichtung senkrecht auf die Querebene (7) die Schwenkachse (12) des Hebels (11) mit der Längsebene (16) einen Winkel (a) einschließt, wobei der Winkel (a) kleiner 80° ist.
 
12. Gehäuseteil nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (2) ein an dem ersten Gehäuseelement (4) befestigtes zweites Gehäuseelement (5) umfasst, wobei die Baugruppe (8) zwischen den beiden Gehäuseelementen (4, 5) gehalten ist.
 
13. Gehäuseteil nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (2) als ein Handgriff (34) ausgebildet ist.
 
14. Gehäuseteil nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Gehäuseelement (4) ein Betätigungshebel vorgesehen ist, wobei die Richtung der Schwenkachse des Betätigungshebels der Entformungsrichtung (6) entspricht.
 
15. Gehäuseteil nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Gehäuseelement (4) ein Sperrhebel vorgesehen ist, wobei die Richtung der Schwenkachse des Sperrhebels der Entformungsrichtung (6) entspricht.
 




Zeichnung


































Recherchenbericht









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