(19)
(11) EP 4 219 288 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.12.2023  Patentblatt  2023/49

(21) Anmeldenummer: 23164131.7

(22) Anmeldetag:  10.08.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63H 9/069(2020.01)
B63H 8/16(2020.01)
B63H 8/18(2020.01)
B63H 8/21(2020.01)
B63H 8/12(2020.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B63H 8/12; B63H 8/18; B63H 8/16

(54)

FOILWING

FOILWING

FOILWING


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 17.08.2020 DE 102020121553
22.03.2021 DE 102021106993
29.03.2021 DE 202021101663 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.08.2023  Patentblatt  2023/31

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
21759068.6 / 4097001

(73) Patentinhaber: Boards & More GmbH
4591 Molln (AT)

(72) Erfinder:
  • PAJANK, Max
    82041 Oberhaching (DE)

(74) Vertreter: MERH-IP Matias Erny Reichl Hoffmann Patentanwälte PartG mbB 
Paul-Heyse-Strasse 29
80336 München
80336 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1-102019 101 656
FR-A1- 2 754 237
   
  • Hocquinghem Stéphane: "Wing Surf Swing la nouvelle aile de F-One | Foil Magazine, toute l'information du foil ou hydrofoil", , 24. Juni 2019 (2019-06-24), XP055646755, Gefunden im Internet: URL:https://foil-magazine.com/wing-surf-de couvrez-une-nouvelle-dimension-du-sup-avec -la-swing-de-f-one/ [gefunden am 2019-11-26]
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein handgestütztes Flügelrigg für windkraftgetriebene Sportarten, beispielsweise Wingfoilen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Ein derartiges Flügelrigg, auch Foilwing oder Wingfoil genannt, wird beispielsweise unter dem Namen "Slingwing" im Internet beschrieben. Es handelt sich dabei im Prinzip um einen ähnlich wie ein Kite ausgeführten Flügel mit einer eine Leading Edge ausbildenden Fronttube und einer einzigen Strut, die aufblasbar (inflatable) ausgeführt sind. An der mittigen Strut und an der Fronttube sind jeweils Halteschlaufen ausgebildet, über die der Nutzer das inflatable Flügelrigg während der Nutzung, beispielsweise beim Foilen oder beim Eissurfen oder beim Skifahren hält.

[0003] Dieses aufblasbare Flügelrigg wird während der Nutzung, insbesondere bei den beim Foilen erreichten hohen Geschwindigkeiten stark deformiert, und somit die Aerodynamik verschlechtert.

[0004] Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Flügelriggs besteht darin, dass die Halteschlaufen flexibel ausgeführt sind, so dass ein exaktes Führen des Flügelriggs, beispielweise während der Wende und der Halse, bei der ein Handwechsel erforderlich ist, erschwert ist. Darüber hinaus sind diese Halteschlaufen fest an der Leading Edge oder der Strut befestigt, so dass ein Auswechseln oder Anpassen nur schwierig durchführbar ist.

[0005] Bekannt sind auch Lösungen, bei denen anstelle der flexiblen Halteschlaufen steife Griffe an der Leading Edge oder der Strut befestigt sind. Derartige Flügelriggs erfordern allerdings aufgrund der ausladenden Haltegriffe im zerlegten Zustand mit abgelassener Luft (deflated) einen erheblichen Stauraum.

[0006] In der US 4,563,969 ist ein starres Flügelrigg gezeigt, bei dem die Leading Edge und ein Baum durch eine komplexe Rohrkonstruktion ausgebildet ist, die ein Segeltuch (Canopy) aufspannt. Die Leading Edge ist in einer Draufsicht gesehen bogenförmig gekrümmt. Der Baum ist durch eine Vielzahl von Streben an der Leading Edge abgestützt. Diese Streben sind derart ausgebildet, dass sie der Leading Edge in einer Vorderansicht, d. h., in Anströmrichtung des Flügelriggs gesehen - eine konkave Struktur verleihen, gemäß der die Endabschnitte (Tips) des Flügelriggs von einem mittigen Scheitel der Leading Edge aus nach oben ausgestellt sind.

[0007] Ein Nachteil dieser Lösung ist, dass durch den komplexen Aufbau des Baums und der Leading Edge das Gesamtgewicht des Flügelriggs sehr hoch ist, so dass eine Nutzung beim Wassersport nur mit entsprechenden Auftriebskörpern möglich ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Auf- und Abbau des Flügelriggs aufgrund der komplexen Rohrstruktur viel Zeit in Anspruch nimmt. Diese harte Rohrstruktur der Leading Edge und des Baums bringt auch eine erhebliche Verletzungsgefahr des Nutzers bei einem Schleudersturz mit sich.

[0008] Ein ähnliches starres Flügelrigg ist in der WO 95/05973 A1 gezeigt. Auch bei dieser Lösung sind die Leading Edge und der Baum durch eine komplexe Rohrstruktur ausgebildet. Der Aufbau zeigt die gleichen Nachteile wie das Flügelrigg gemäß der oben diskutierten US 4,563,969.

[0009] In der Druckschrift DE 31 40 685 A1 wird ein starres Flügelrigg beschrieben, bei dem die Leading Edge (Anströmkante) durch zwei V-förmig angestellte Masten ausgebildet ist, die über einen Mittelbaum und Stützstreben miteinander verbunden sind. Auch dieses Flügelrigg hat aufgrund seiner Rohrstruktur ein erhebliches Gewicht, die das Handling insbesondere bei Wassersportarten deutlich erschwert.

[0010] In dem Dokument US 5,448,961 ist ein ebenes Flügelrigg mit einer geschlossenen Rahmenstruktur beschrieben - eine derartige Lösung ist für den Wassersport aufgrund des hohen Gewichts, der zeitaufwendigen Montage/Demontage und der Verletzungsgefahr ebenfalls unbrauchbar.

[0011] Die deutsche Offenlegungsschrift DE 10 2015 117 708 A1 offenbart ein Windsurfrigg, das mit einem aufblasbaren Mast und einer aufblasbaren Querstrebe ausgeführt ist, die gemeinsam ein Segel aufspannen. Bei diesem Windsurfrigg ist in den Mast ein Mastfuß integriert, über den eine Verankerung mit einem Board ermöglicht ist. Ein derartiges Konzept ist nicht als handgestütztes Flügelrigg verwendbar.

[0012] In der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden DE 10 2019 101 656 A1 ist ein Flügelrigg mit einer aufblasbaren Fronttube und einem starren Baum offenbart, die gemeinsam ein Segel aufspannen, wobei die Fronttube in Anströmrichtung V-förmig angestellt ist. Der starre Baum ist lösbar an der Fronttube befestigt. Der Nachteil eines derartigen Konzepts besteht darin, dass das Gewicht des sich von der Fronttube bis zur Leading Edge des Segels erstreckenden Baums relativ groß ist, sodass im Wasser der Auftrieb des Flügelriggs im mittleren Bereich relativ gering ist. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass der Baum ein sehr variables Halten des Flügelriggs je nach Vorliebe des Nutzers / der Nutzerin ermöglicht. Eine zusätzliche Befestigung von Handles (Handgriffen) ist nicht erforderlich.

[0013] In der nachveröffentlichten Druckschrift DE 10 2020 122 145 A1 wird das vorgenannte Konzept dahingehend weitergebildet, dass ein derartiger Baum an einer aufblasbaren Centerstrut des Flügelriggs befestigt ist.

[0014] Die DE 2019 101 656 A1 zeigt ein handgestütztes Flügelrigg mit einem an der Fronttube befestigten Baum 16, der sich von der Fronttube bis zum abstromseitigen Ende des Segeltuchs erstreckt und in eine an der Fronttube befestigte Halterung eingesetzt wird.

[0015] Der Artikel von Hocquinghem Stephane: "Wing Surf Swing la nouvelle aile de F-One 1 Foil Magazine, taute l'information du foil ou hydrofoil", 24. Juni 2019 (2019-06-24), XP055646755, URL: https://foil-magazine.com/wing-surf-decouvrez-unenouvelle-dimension-du-sup-avec-la-swing-de-f-one/ zeigt ein handgestütztes Flügelrigg mit an der Centerstrut befestigten flexiblen Handgriffen.

[0016] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein handgestütztes Flügelrigg für windkraftbetriebene Sportarten zu schaffen, das ein verbessertes Steuerverhalten bei geringem Stauraum ermöglicht.

[0017] Diese Aufgabe wird durch ein Flügelrigg mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0019] Das handgestützte Flügelrigg, das insbesondere zum Fahren mit Foilboards ausgelegt ist, hat eine inflatable Fronttube, von der sich eine aufblasbare Centerstrut erstreckt.

[0020] Diese Centerstrut wird zum Führen des Flügelriggs vom Nutzer gehalten und spannt gemeinsam mit der Fronttube eine Canopy (Segeltuch) auf, die sozusagen die Segelfläche des Flügelriggs ausbildet. Zum optimalen Handhaben des Flügelriggs während der Manöver und während des Fahrens ist erfindungsgemäß zumindest ein Handgriff vorgesehen, der an der Fronttube oder an der Centerstrut befestigt ist. Dieser Handgriff ist erfindungsgemäß abnehmbar ausgeführt, so dass das Flügelrigg bei abgenommenen Handgriffen nur einen sehr geringen Stauraum beansprucht. Des Weiteren können beispielsweise unterschiedliche Handgriffe angesetzt werden, die je nach Vorliebe des Nutzers/der Nutzerin ausgewählt sind.

[0021] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der zumindest eine Handgriff etwa U-förmig ausgebildet, wobei die Endabschnitte an der Centerstrut mittels geeigneter Adapter befestigt sind.

[0022] Erfindungsgemäß ist der Adapter als Schraubadapter mit einer Adapterkonsole ausgeführt, die am Flügelrigg befestigt ist und eine Gewindebuchse aufweist, an die eine Stützplatte des Handgriffes mittels einer Schraube ansetzbar ist. Die Adapterkonsole (Patch) kann aus einem flexiblen Material, beispielsweise TPU gefertigt sein.

[0023] Die Abstützung des Handgriffes ist optimal, wenn die Adapterkonsole entsprechend des Durchmessers der Fronttube oder der Centerstrut gewölbt ist, so dass die Stützplatte flächig an der Außenhaut dieser Elemente abgestützt. Die Adapterkonsole kann als flexibler Patch ausgeführt sein.

[0024] Die Ausgestaltung der Handgriffe ist besonders flexibel, wenn diese mehrteilig mit einem Steg und zumindest einem Stützarm ausgeführt sind. Dabei ist es beispielsweise möglich durch Auswechseln des Stegs und/oder des Stützarms unterschiedliche Handgriff-Konzepte anzuwenden.

[0025] Dabei wird es bevorzugt, wenn die vorgenannte Stützplatte an einem Endabschnitt des jeweiligen Stützarms angeordnet ist.

[0026] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, die Stützplatte oder einen in den Adapter ein- oder angesetzten Steg des Handgriffes mit einem Endabschnitt auszubilden, der über den Adapter hinaussteht, so dass der Nutzer auf einfache Weise überprüfen kann, dass der Handgriff in vorbestimmter Weise an dem Adapter positioniert ist.

[0027] Die Abstützung des Handgriffes ist optimal, wenn die Stützplatte entsprechend des Durchmessers der Fronttube oder der Centerstrut gewölbt ist, so dass die Stützplatte flächig an der Außenhaut dieser Elemente abgestützt ist.

[0028] Das Gewicht des Handgriffes ist besonders gering, wenn der Steg rohrförmig ausgeführt ist, wobei jeder Stützarm mit einem Verbindungsstück ausgeführt ist, das in das Rohr eintaucht oder dieses abschnittsweise umgreift, so dass eine zuverlässige Lagefixierung gewährleistet ist. Dabei können die Stützarme und der Steg kraft- und/oder formschlüssig verbunden sein. Der Steg kann gerade oder aufgewölbt ausgeführt sein.

[0029] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind zwei Handgriffe etwa V-förmig zusammenlaufend angeordnet, wobei der zusammenlaufende Bereich an der Centerstrut und die jeweiligen Endabschnitte der Handgriff an der Fronttube befestigt sind. Diese beiden V-förmig angeordneten Handgriffe erleichtern die Durchführung der vorbeschriebenen Manöver oder das Halten des Flügelriggs während des Foilens.

[0030] Zur Klarstellung sei darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff "Adapter" jedwede Einrichtung/Vorrichtung verstanden werden kann, die geeignet ist, einen Handgriff an dem Flügelrigg festzulegen.

[0031] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Flügelriggs werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine Prinzipdarstellung eines Flügelriggs, das zum Antreiben eines Foilboards verwendet wird;

Figur 2 eine dreidimensionale Darstellung eines Flügelriggs, in der beispielhaft die Positionen von auswechselbaren Handgriffen mit U-Profil dargestellt sind;

Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Handgriffes, der an den Positionen gemäß Figur 2 befestigbar ist und der mit einem geraden Steg ausgeführt ist;

Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung des Handgriffes gemäß Figur 3; und

Figur 5 eine weitere Explosions-Teildarstellung des Handgriffes gemäß Figur 4;



[0032] In Figur 1 ist die Nutzung eines erfindungsgemäßen Flügelriggs 1 zum Antrieb eines Foilboards 2 dargestellt. Ein Surfer 4 hält dabei das Flügelrigg 1 lediglich mit den Händen und stellt dieses mit Bezug zum Wind in Abhängigkeit von der gewünschten Fahrrichtung (Amwind, Halbwind, Vorwind) oder vom einzustellenden Auftrieb, beispielsweise beim Springen oder Justieren der Fahrthöhe ein.

[0033] Das Flügelrigg 1 hat eine aufblasbare Fronttube 6 mit einer anströmseitigen Leading Edge 7, die in der Draufsicht (von oben her in den Figuren 1 und 2) etwa bogenförmig, vorzugsweise etwa delta-, C- oder U-förmig ausgebildet ist und sich mit ihren Tips 8, 10 bis hin zu einer Trailing Edge 12 einer Canopy 14 des Flügelriggs 1 erstreckt. Wie im Folgenden erläutert, wird diese Canopy 14 zum einen von der Fronttube 6 und zum anderen von einem im Folgenden noch näher erläuterten Baum/bzw. einer Centerstrut (siehe Figur 2) aufgespannt. Der Surfer 4 hält dabei das Flügelrigg 1 hauptsächlich an dem Baum/der Centerstrut, der/die nach unten (Ansicht nach Figur 1) hin auskragt. Die Fronttube 6 ist vorzugsweise sowohl in der Draufsicht als auch in einer Vorderansicht - gesehen in Anströmrichtung - etwa V- oder U-förmig angestellt, wobei sich das V/U in der Vorderansicht nach oben, d. h., weg vom Surfer erweitert. Wie Figur 1 entnehmbar, ist auch die Trailing Edge 12 und damit die gesamte Canopy-Fläche 14 in der Vorderansicht V- (oder U-) förmig angestellt.

[0034] Mit dem Bezugszeichen 16 ist beispielhaft ein Handgriff gekennzeichnet, der im Bereich der Fronttube 6 mittig angeordnet ist. Dieser Handgriff 16 wird beispielsweise ergriffen, wenn das Flügelrigg 1 während des Fahrens auf einer Welle ohne Vortrieb im Wind gehalten wird. Dieser Handgriff 16 wird auch beim Handhaben des Flügelriggs 1 an Land oder beim Starten oder bei der Beendigung einer Fahrt (Wasserlandung) verwendet.

[0035] Wie im Folgenden erläutert, können noch weitere Handgriffe am Flügelrigg 1 positioniert sein. Eine Besonderheit des Handgriffes 16 besteht darin, dass dieses auswechselbar am Flügelrigg 1, beispielhaft hier an der Fronttube 6 oder der Centerstrut 18 befestigt ist.

[0036] In der Darstellung gemäß Figur 1 ist noch eine Safety Leash 17 dargestellt, die beispielsweise am Handgelenk des Surfers 4 befestigt ist und deren anderer Endabschnitt an der Fronttube 6 angreift.

[0037] Figur 2 zeigt eine dreidimensionale Ansicht von unten auf ein Flügelrigg 1 gemäß Figur 1. Man erkennt in dieser Darstellung den oben genannten Baum, der bei diesem Ausführungsbeispiel als aufblasbare Centerstrut 18 ausgeführt ist. Diese ist an die Fronttube 6 angesetzt. Die Fronttube 6 ist ähnlich einer Fronttube eines Kites ausgeführt und ist über ein nicht näher dargestelltes One-Pump-System mit der aufblasbaren Centerstrut 18 verbunden, so dass beide über ein gemeinsames Ventil mit Luft befüllt werden können. In der Darstellung gemäß Figur 13 ist der vorbeschriebene Handgriff 16 dargestellt, der einen Scheitel 20 der Fronttube 6 in Anströmrichtung überbrückt.

[0038] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Centerstrut 18 nach oben gekrümmt ausgeführt, wobei ein an die Fronttube 6 angebundener anströmseitiger Strutabschnitt 22 im Bereich des Scheitels 20 an die Fronttube 6 angebunden ist. Im Anschluss an diesen etwa rechtwinklig zur Fronttube 6 angestellten Strutabschnitt 22 ist die Centerstrut 18 in einem Mittelabschnitt 24 nach oben, zur Canopy 14 hin ausgewölbt und geht dann in einen verjüngten Endabschnitt 26 über, der sich bis zur Trailing Edge 12 erstreckt. Die Canopy 14 ist zumindest abschnittsweise mit der Centerstrut 18 verbunden, so dass sich das eingangs beschriebene Profil einstellt. Der Mittelabschnitt 24 und der abströmseitige Endabschnitt 26 sind mit der Canopy 14 verbunden. Zwischen dem vorderen Strutabschnitt 22 und der Canopy 14 ist ein Abstand 27, der frei bleibt oder mittels einer Tuchwandung ausgefüllt ist. Die Anmelderin behält sich vor, auf die aufgewölbte aufblasbare Centerstrut 28 einen eigenen unabhängigen Anspruch zu richten.

[0039] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Bereich des Strutabschnittes 22 zwei V-förmig angestellte Handgriffe 28a, 28b angeordnet, die mit ihren zusammenlaufenden Endabschnitten an dem Strutabschnitt 22 befestigt sind. Die davon entfernten Endabschnitte der Handgriffe 28a, 28b sind jeweils an der Unterseite (Ansicht nach Figur 2) der Fronttube 6 befestigt.

[0040] Beispielhaft sind dann in Figur 2 noch drei weitere erfindungsgemäße Handgriffe 30a, 30b, 30c dargestellt, die entlang der Centerstrut 18 verteilt von der Anbindung der beiden vorgenannten Handgriffe 28a, 28b hin zum verjüngten Endabschnitt 26 der Centerstrut 18 angeordnet sind. Auch diese Handgriffe sind nach unten, zum Fahrer hin weisend angeordnet (Ansicht nach Figur 2).

[0041] Selbstverständlich können derartige Handgriffe auch an anderen Positionen des Flügelriggs 1 befestigt werden. Eine Besonderheit besteht darin, dass diese Handgriffe auf einfache Weise auswechselbar an der Centerstrut 18 des Flügelriggs 1 gehalten werden. Unter auswechselbar wird dabei eine Lagefixierung verstanden, die mit geringem Aufwand und mit einem einfachen Werkzeug, beispielsweise einem Schraubenzieher oder Schraubenschlüssel, gelöst oder fixiert werden kann. Ein Auftrennen von Nähten oder ein Lösen von Nieten oder einer Klebeschicht oder dergleichen ist nicht erforderlich.

[0042] Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, unterschiedliche Handgriffe an unterschiedlichen Positionen des Flügelriggs 1 vorzusehen, wobei diese Positionierung nach den Vorlieben des Nutzers variiert werden kann. Es muss lediglich sichergestellt sein, dass flügelriggseitig entsprechende Aufnahmen zur Lagefixierung der Handgriffe 30 vorgesehen sind.

[0043] Die Handgriffe 30 können starr oder flexibel ausgebildet sein. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Handgriffe 30 verrundet etwa U-förmig oder V-förmig ausgebildet.

[0044] Figur 3 zeigt eine Variante eines Handgriffes 16 (selbstverständlich sind auch die anderen genannten Handgriffe 28, 30 gemäß Figur 3 ausführbar), bei dem eine etwa V-förmige Struktur mit einem geraden Steg 32 verwendet wird, der über zwei schräg dazu angestellte Stützarme 34, 36 mit dem Flügelrigg 1, beispielsweise der Fronttube 6 (lediglich angedeutet in Figur 3) verbunden ist.

[0045] Flügelriggseitig sind dabei zwei vorzugsweise flexible Adapterkonsolen 38, 40 angeordnet, an denen jeweils eine Aufnahme 42, 44 ausgebildet ist, in die eine im Folgenden noch erläuterte Gewindebuchse eingesetzt ist. In diese Aufnahme 42, 44 kann jeweils eine Stützplatte oder ein Stützelement 46, 48 der Stützarme 34, 36 formschlüssig eingesetzt werden und dann mittels einer Befestigungsschraube 50 lagefixiert werden, die in die Gewindebuchse der Adapterkonsole 38 eingeschraubt wird.

[0046] Diese ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Außenhaut der Fronttube 6 vernäht und/oder verklebt, so dass der Handgriff 16 bei aufgeblasener Fronttube 6 sehr biegesteif an das Flügelrigg 1 angesetzt ist. Die Adapterkonsole 38, 40 kann flexibel, beispielsweise als TPU-Patch ausgeführt sein.

[0047] Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung des Handgriffs 16 gemäß Figur 3. Wie erläutert, ist dieser Handgriff 16 an die Fronttube 6/Leading Edge 7 angesetzt, wobei an der Fronttube 6 die beiden Adapterkonsolen 38, 40 mit den Aufnahmen 42, 44 befestigt sind. Gemäß der Darstellung in Figur 4 sind diese Aufnahmen 42, 44 jeweils als rechteckförmige Taschen ausgebildet, in die mittig die vorbeschriebenen Gewindebuchsen 52, 54 eingesetzt sind. Die Stützplatten 46, 48 der Stützarme 34, 36 sind entsprechend des Profils der taschenförmigen Aufnahmen 42, 44 ausgebildet, so dass sie passgenau in diese eintauchen. Wie erläutert, sind die Stützarme 34, 36 beim dargestellten Ausführungsbeispiel schräg angestellt, so dass sie zu dem Steg 32 hin zusammenlaufen. An den zum Steg 32 hin weisenden Endabschnitten sind die Stützarme 34, 36 mit koaxial zum Steg 32 ausgerichteten Verbindungsstücken 56, 58 ausgebildet, die zumindest abschnittsweise in das Rohrprofil des Stegs 32 eintauchen oder die entsprechenden Endabschnitte umgreifen. Die Lagefixierung des Stegs 32 mit Bezug zu den Verbindungsstücken 56, 58 kann beispielsweise stoffschlüssig, formschlüssig und/oder kraftschlüssig erfolgen.

[0048] Der dargestellte Handgriff 16 kann beispielsweise aus faserverstärktem Kunststoff oder Leichtmetall oder einem sonstigen geeigneten Material ausgebildet werden und ist somit vergleichsweise biegesteif ausgeführt. Aufgrund der Auswechselbarkeit kann man dieses sehr einfach gegen einen flexiblen Handgriff austauschen.

[0049] In Figur 5 sind die Adapterkonsole 40 (Patch), der Stützarm 36 und ein Teil des Stegs 32 mit der Gewindebuchse 54 in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Aus dieser Darstellung geht hervor, dass bei diesem Ausführungsbeispiel die Aufnahmen 42, 44 und die Stützarme 34, 36 aus faserverstärktem Kunststoff ausgeführt sind, wobei die Wandstärken zur Minimierung des Gewichts verringert sind.

[0050] Die Gewindebuchse 54 ist mit einem Sechskant 60 in eine Buchsenaufnahme 62 eingesetzt, so dass die Gewindebuchse 54 gegen eine Verdrehung gesichert ist. Die vorzugsweise flexible Adapterkonsole 40 liegt mit ihrer Auflagefläche 64 auf der Außenhaut der Fronttube 6 bzw. der Centerstrut 18 auf und ist mit dieser - wie erläutert - bspw. verklebt und/oder vernäht. Der schräg angestellte Stützarm 36 hat die vorbeschriebene Stützplatte 48, die passgenau in die Aufnahme 44 der Adapterplatte 40 einsetzbar ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Stützplatte 48 mit einer mittigen Bohrung 66 ausgebildet, durch die hindurch die Befestigungsschraube 50 in Gewindeeingriff mit der Gewindebuchse 54 gebracht wird. Das Verbindungsstück 58 taucht in den Innendurchmesser des rohrförmigen Stegs 32 ein und hat eine Anlageschulter 68, an der die Stirnfläche des Stegs 32 im montierten Zustand bündig anliegt, so dass eine hochfeste Verbindung zwischen dem mittigen Steg 32 und den beiden außen liegenden Stützarmen 34, 36 gewährleistet ist.

[0051] Prinzipiell können die Handgriffe 16, 28, 30 jedoch auch einstückig oder mit einer anderen Geometrie ausgebildet sein.

[0052] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist es vorgesehen, eine Vielzahl von Adapterkonsolen 38, 40 entlang der Fronttube 6 und/oder der Centerstrut 18 vorzusehen, so dass die Handgriffe individuell positioniert werden können.

[0053] Offenbart ist ein Flügelrigg, bei dem an einer Centerstrut abnehmbare, starre Handgriffe durch Verschrauben befestigt sind.

Bezugszeichenliste:



[0054] 
1
Flügelrigg
2
Foilboard
4
Sufer
6
Fronttube
7
Leading Edge
8
Tip
10
Tip
12
Trailing Edge
14
Canopy
16
Handgriff
18
Centerstrut / Baum
19
Safety Leash
20
Scheitel der Fronttube/Leading Edge
22
Strutabschnitt
24
Mittelabschnitt
26
Endabschnitt
27
Abstand
28
Handgriff
30
Handgriff
32
Steg
34
Stützarm
36
Stützarm
38
Adapterkonsole / Patch
40
Adapterkonsole / Patch
42
Aufnahme
44
Aufnahme
46
Stützplatte
48
Stützplatte
50
Befestigungsschraube
52
Gewindebuchse
54
Gewindebuchse
56
Verbindungsstück
58
Verbindungsstück
60
Sechskant
62
Buchsenaufnahme
64
Auflagefläche
66
Bohrung
68
Anlageschulter



Ansprüche

1. Foilwing für windkraftbetriebene Sportarten, mit einer aufblasbaren Fronttube (6), von der sich eine aufblasbare Centerstrut (18) erstreckt, die ausgelegt ist, zum Führen des Flügelriggs (1) vom Nutzer gehalten zu werden, wobei die Fronttube (6) und die Centerstrut (18) ein Segeltuch (14) aufspannen, und mit zumindest einem an dem Foilwing befestigten starren Handgriff (16, 28, 30) zum Halten des Flügelriggs (1), der abnehmbar und auswechselbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handgriff (16, 28, 30) etwa U- oder V-förmig mit einem Steg (32) zum Greifen des Handgriffes und zwei im Winkel zu dem Steg (32) angestellten Stützarmen (34, 36) ausgebildet ist, wobei jeweils einer der Stützarme (34, 36) des Handgriffes (16, 28, 30) mittels einer Befestigungsschraube (50) in eine Gewindebuchse einer an der Centerstrut (18) befestigten Adapterkonsole (38, 40) eines Schraubadapters (76, 78) verschraubbar ist.
 
2. Foilwing nach Patentanspruch 1, wobei die Adapterkonsolen (38, 40) entsprechend des Durchmessers (d, D) der Centerstrut (18) gewölbt sind.
 


Claims

1. Foilwing for wind-powered sports comprising an inflatable fronttube (6), from which an inflatable centerstrut (18) extends, adapted to be held by the user for guiding the wing rig (1), wherein the fronttube (6) and centerstrut (18) spanning a canopy (14), and at least one rigid handle (16, 28, 30) attached to the foilwing for holding the wing rig (1) which is removable and replaceable,
characterised in that
the handle (16, 28, 30) is approximately U-shaped or V-shaped with a web (32) for gripping the handle and two support arms (34, 36) set at an angle to the web (32), wherein in each case one of the support arms (34, 36) of the handle (16, 28, 30) can be screwed by means of a fastening screw (50) into a threaded bushing of an adapter console (38, 40) of a screw adapter (76, 78) fastened to the centerstrut (18).
 
2. Foilwing pursuant to claim 1, wherein the adapter consoles (38, 40) are curved according to the diameter (d, D) of the centerstrut (18).
 


Revendications

1. Aile à foil pour des disciplines sportives pratiquées avec la force du vent, avec un tube avant (6) gonflable à partir duquel s'étend un étai central (18) gonflable qui est configuré afin d'être maintenu par l'utilisateur pour le guidage du gréement à aile (1), dans laquelle le tube avant (6) et l'étai central (18) tendent une toile à voile (14), et avec au moins une poignée (16, 28, 30) rigide fixée contre l'aile à foil pour le maintien du gréement à aile (1), laquelle poignée peut être retirée et remplacée,
caractérisée en ce que
la poignée (16, 28, 30) est conçue approximativement en forme de U ou de V avec une traverse (32) pour saisir la poignée et deux bras d'appui (34, 36) engagés d'équerre avec la traverse (32), dans laquelle respectivement l'un des bras d'appui (34, 36) de la poignée (16, 28, 30) peut être vissée au moyen d'une vis de fixation (50) jusque dans une douille filetée d'une console d'adaptateur (38, 40) d'un adaptateur à vis (76, 78) fixée contre l'étai central (18).
 
2. Aile à foil selon la revendication 1, dans laquelle les consoles d'adaptateur (38, 40) sont bombées en fonction du diamètre (d, D) de l'étai central (18).
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur