[0001] Die Erfindung betrifft ein handgestütztes Flügelrigg für windkraftgetriebene Sportarten,
beispielsweise Wingfoilen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Flügelrigg, auch Foilwing oder Wingfoil genannt, wird beispielsweise
unter dem Namen "Slingwing" im Internet beschrieben. Es handelt sich dabei im Prinzip
um einen ähnlich wie ein Kite ausgeführten Flügel mit einer eine Leading Edge ausbildenden
Fronttube und einer einzigen Strut, die aufblasbar (inflatable) ausgeführt sind. An
der mittigen Strut und an der Fronttube sind jeweils Halteschlaufen ausgebildet, über
die der Nutzer das inflatable Flügelrigg während der Nutzung, beispielsweise beim
Foilen oder beim Eissurfen oder beim Skifahren hält.
[0003] Dieses aufblasbare Flügelrigg wird während der Nutzung, insbesondere bei den beim
Foilen erreichten hohen Geschwindigkeiten stark deformiert, und somit die Aerodynamik
verschlechtert.
[0004] Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Flügelriggs besteht darin, dass die Halteschlaufen
flexibel ausgeführt sind, so dass ein exaktes Führen des Flügelriggs, beispielweise
während der Wende und der Halse, bei der ein Handwechsel erforderlich ist, erschwert
ist. Darüber hinaus sind diese Halteschlaufen fest an der Leading Edge oder der Strut
befestigt, so dass ein Auswechseln oder Anpassen nur schwierig durchführbar ist.
[0005] Bekannt sind auch Lösungen, bei denen anstelle der flexiblen Halteschlaufen steife
Griffe an der Leading Edge oder der Strut befestigt sind. Derartige Flügelriggs erfordern
allerdings aufgrund der ausladenden Haltegriffe im zerlegten Zustand mit abgelassener
Luft (deflated) einen erheblichen Stauraum.
[0006] In der
US 4,563,969 ist ein starres Flügelrigg gezeigt, bei dem die Leading Edge und ein Baum durch eine
komplexe Rohrkonstruktion ausgebildet ist, die ein Segeltuch (Canopy) aufspannt. Die
Leading Edge ist in einer Draufsicht gesehen bogenförmig gekrümmt. Der Baum ist durch
eine Vielzahl von Streben an der Leading Edge abgestützt. Diese Streben sind derart
ausgebildet, dass sie der Leading Edge in einer Vorderansicht, d. h., in Anströmrichtung
des Flügelriggs gesehen - eine konkave Struktur verleihen, gemäß der die Endabschnitte
(Tips) des Flügelriggs von einem mittigen Scheitel der Leading Edge aus nach oben
ausgestellt sind.
[0007] Ein Nachteil dieser Lösung ist, dass durch den komplexen Aufbau des Baums und der
Leading Edge das Gesamtgewicht des Flügelriggs sehr hoch ist, so dass eine Nutzung
beim Wassersport nur mit entsprechenden Auftriebskörpern möglich ist. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, dass der Auf- und Abbau des Flügelriggs aufgrund der komplexen
Rohrstruktur viel Zeit in Anspruch nimmt. Diese harte Rohrstruktur der Leading Edge
und des Baums bringt auch eine erhebliche Verletzungsgefahr des Nutzers bei einem
Schleudersturz mit sich.
[0008] Ein ähnliches starres Flügelrigg ist in der
WO 95/05973 A1 gezeigt. Auch bei dieser Lösung sind die Leading Edge und der Baum durch eine komplexe
Rohrstruktur ausgebildet. Der Aufbau zeigt die gleichen Nachteile wie das Flügelrigg
gemäß der oben diskutierten
US 4,563,969.
[0009] In der Druckschrift
DE 31 40 685 A1 wird ein starres Flügelrigg beschrieben, bei dem die Leading Edge (Anströmkante)
durch zwei V-förmig angestellte Masten ausgebildet ist, die über einen Mittelbaum
und Stützstreben miteinander verbunden sind. Auch dieses Flügelrigg hat aufgrund seiner
Rohrstruktur ein erhebliches Gewicht, die das Handling insbesondere bei Wassersportarten
deutlich erschwert.
[0010] In dem Dokument
US 5,448,961 ist ein ebenes Flügelrigg mit einer geschlossenen Rahmenstruktur beschrieben - eine
derartige Lösung ist für den Wassersport aufgrund des hohen Gewichts, der zeitaufwendigen
Montage/Demontage und der Verletzungsgefahr ebenfalls unbrauchbar.
[0011] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2015 117 708 A1 offenbart ein Windsurfrigg, das mit einem aufblasbaren Mast und einer aufblasbaren
Querstrebe ausgeführt ist, die gemeinsam ein Segel aufspannen. Bei diesem Windsurfrigg
ist in den Mast ein Mastfuß integriert, über den eine Verankerung mit einem Board
ermöglicht ist. Ein derartiges Konzept ist nicht als handgestütztes Flügelrigg verwendbar.
[0012] In der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden
DE 10 2019 101 656 A1 ist ein Flügelrigg mit einer aufblasbaren Fronttube und einem starren Baum offenbart,
die gemeinsam ein Segel aufspannen, wobei die Fronttube in Anströmrichtung V-förmig
angestellt ist. Der starre Baum ist lösbar an der Fronttube befestigt. Der Nachteil
eines derartigen Konzepts besteht darin, dass das Gewicht des sich von der Fronttube
bis zur Leading Edge des Segels erstreckenden Baums relativ groß ist, sodass im Wasser
der Auftrieb des Flügelriggs im mittleren Bereich relativ gering ist. Der Vorteil
dieser Lösung besteht darin, dass der Baum ein sehr variables Halten des Flügelriggs
je nach Vorliebe des Nutzers / der Nutzerin ermöglicht. Eine zusätzliche Befestigung
von Handles (Handgriffen) ist nicht erforderlich.
[0013] In der nachveröffentlichten Druckschrift
DE 10 2020 122 145 A1 wird das vorgenannte Konzept dahingehend weitergebildet, dass ein derartiger Baum
an einer aufblasbaren Centerstrut des Flügelriggs befestigt ist.
[0014] Die
DE 2019 101 656 A1 zeigt ein handgestütztes Flügelrigg mit einem an der Fronttube befestigten Baum 16,
der sich von der Fronttube bis zum abstromseitigen Ende des Segeltuchs erstreckt und
in eine an der Fronttube befestigte Halterung eingesetzt wird.
[0016] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein handgestütztes Flügelrigg
für windkraftbetriebene Sportarten zu schaffen, das ein verbessertes Steuerverhalten
bei geringem Stauraum ermöglicht.
[0017] Diese Aufgabe wird durch ein Flügelrigg mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0019] Das handgestützte Flügelrigg, das insbesondere zum Fahren mit Foilboards ausgelegt
ist, hat eine inflatable Fronttube, von der sich eine aufblasbare Centerstrut erstreckt.
[0020] Diese Centerstrut wird zum Führen des Flügelriggs vom Nutzer gehalten und spannt
gemeinsam mit der Fronttube eine Canopy (Segeltuch) auf, die sozusagen die Segelfläche
des Flügelriggs ausbildet. Zum optimalen Handhaben des Flügelriggs während der Manöver
und während des Fahrens ist erfindungsgemäß zumindest ein Handgriff vorgesehen, der
an der Fronttube oder an der Centerstrut befestigt ist. Dieser Handgriff ist erfindungsgemäß
abnehmbar ausgeführt, so dass das Flügelrigg bei abgenommenen Handgriffen nur einen
sehr geringen Stauraum beansprucht. Des Weiteren können beispielsweise unterschiedliche
Handgriffe angesetzt werden, die je nach Vorliebe des Nutzers/der Nutzerin ausgewählt
sind.
[0021] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der zumindest eine Handgriff etwa
U-förmig ausgebildet, wobei die Endabschnitte an der Centerstrut mittels geeigneter
Adapter befestigt sind.
[0022] Erfindungsgemäß ist der Adapter als Schraubadapter mit einer Adapterkonsole ausgeführt,
die am Flügelrigg befestigt ist und eine Gewindebuchse aufweist, an die eine Stützplatte
des Handgriffes mittels einer Schraube ansetzbar ist. Die Adapterkonsole (Patch) kann
aus einem flexiblen Material, beispielsweise TPU gefertigt sein.
[0023] Die Abstützung des Handgriffes ist optimal, wenn die Adapterkonsole entsprechend
des Durchmessers der Fronttube oder der Centerstrut gewölbt ist, so dass die Stützplatte
flächig an der Außenhaut dieser Elemente abgestützt. Die Adapterkonsole kann als flexibler
Patch ausgeführt sein.
[0024] Die Ausgestaltung der Handgriffe ist besonders flexibel, wenn diese mehrteilig mit
einem Steg und zumindest einem Stützarm ausgeführt sind. Dabei ist es beispielsweise
möglich durch Auswechseln des Stegs und/oder des Stützarms unterschiedliche Handgriff-Konzepte
anzuwenden.
[0025] Dabei wird es bevorzugt, wenn die vorgenannte Stützplatte an einem Endabschnitt des
jeweiligen Stützarms angeordnet ist.
[0026] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, die Stützplatte oder
einen in den Adapter ein- oder angesetzten Steg des Handgriffes mit einem Endabschnitt
auszubilden, der über den Adapter hinaussteht, so dass der Nutzer auf einfache Weise
überprüfen kann, dass der Handgriff in vorbestimmter Weise an dem Adapter positioniert
ist.
[0027] Die Abstützung des Handgriffes ist optimal, wenn die Stützplatte entsprechend des
Durchmessers der Fronttube oder der Centerstrut gewölbt ist, so dass die Stützplatte
flächig an der Außenhaut dieser Elemente abgestützt ist.
[0028] Das Gewicht des Handgriffes ist besonders gering, wenn der Steg rohrförmig ausgeführt
ist, wobei jeder Stützarm mit einem Verbindungsstück ausgeführt ist, das in das Rohr
eintaucht oder dieses abschnittsweise umgreift, so dass eine zuverlässige Lagefixierung
gewährleistet ist. Dabei können die Stützarme und der Steg kraft- und/oder formschlüssig
verbunden sein. Der Steg kann gerade oder aufgewölbt ausgeführt sein.
[0029] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind zwei Handgriffe etwa V-förmig zusammenlaufend
angeordnet, wobei der zusammenlaufende Bereich an der Centerstrut und die jeweiligen
Endabschnitte der Handgriff an der Fronttube befestigt sind. Diese beiden V-förmig
angeordneten Handgriffe erleichtern die Durchführung der vorbeschriebenen Manöver
oder das Halten des Flügelriggs während des Foilens.
[0030] Zur Klarstellung sei darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff "Adapter" jedwede
Einrichtung/Vorrichtung verstanden werden kann, die geeignet ist, einen Handgriff
an dem Flügelrigg festzulegen.
[0031] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Flügelriggs werden im Folgenden
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Prinzipdarstellung eines Flügelriggs, das zum Antreiben eines Foilboards
verwendet wird;
Figur 2 eine dreidimensionale Darstellung eines Flügelriggs, in der beispielhaft die
Positionen von auswechselbaren Handgriffen mit U-Profil dargestellt sind;
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Handgriffes, der an den Positionen
gemäß Figur 2 befestigbar ist und der mit einem geraden Steg ausgeführt ist;
Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung des Handgriffes gemäß Figur 3; und
Figur 5 eine weitere Explosions-Teildarstellung des Handgriffes gemäß Figur 4;
[0032] In Figur 1 ist die Nutzung eines erfindungsgemäßen Flügelriggs 1 zum Antrieb eines
Foilboards 2 dargestellt. Ein Surfer 4 hält dabei das Flügelrigg 1 lediglich mit den
Händen und stellt dieses mit Bezug zum Wind in Abhängigkeit von der gewünschten Fahrrichtung
(Amwind, Halbwind, Vorwind) oder vom einzustellenden Auftrieb, beispielsweise beim
Springen oder Justieren der Fahrthöhe ein.
[0033] Das Flügelrigg 1 hat eine aufblasbare Fronttube 6 mit einer anströmseitigen Leading
Edge 7, die in der Draufsicht (von oben her in den Figuren 1 und 2) etwa bogenförmig,
vorzugsweise etwa delta-, C- oder U-förmig ausgebildet ist und sich mit ihren Tips
8, 10 bis hin zu einer Trailing Edge 12 einer Canopy 14 des Flügelriggs 1 erstreckt.
Wie im Folgenden erläutert, wird diese Canopy 14 zum einen von der Fronttube 6 und
zum anderen von einem im Folgenden noch näher erläuterten Baum/bzw. einer Centerstrut
(siehe Figur 2) aufgespannt. Der Surfer 4 hält dabei das Flügelrigg 1 hauptsächlich
an dem Baum/der Centerstrut, der/die nach unten (Ansicht nach Figur 1) hin auskragt.
Die Fronttube 6 ist vorzugsweise sowohl in der Draufsicht als auch in einer Vorderansicht
- gesehen in Anströmrichtung - etwa V- oder U-förmig angestellt, wobei sich das V/U
in der Vorderansicht nach oben, d. h., weg vom Surfer erweitert. Wie Figur 1 entnehmbar,
ist auch die Trailing Edge 12 und damit die gesamte Canopy-Fläche 14 in der Vorderansicht
V- (oder U-) förmig angestellt.
[0034] Mit dem Bezugszeichen 16 ist beispielhaft ein Handgriff gekennzeichnet, der im Bereich
der Fronttube 6 mittig angeordnet ist. Dieser Handgriff 16 wird beispielsweise ergriffen,
wenn das Flügelrigg 1 während des Fahrens auf einer Welle ohne Vortrieb im Wind gehalten
wird. Dieser Handgriff 16 wird auch beim Handhaben des Flügelriggs 1 an Land oder
beim Starten oder bei der Beendigung einer Fahrt (Wasserlandung) verwendet.
[0035] Wie im Folgenden erläutert, können noch weitere Handgriffe am Flügelrigg 1 positioniert
sein. Eine Besonderheit des Handgriffes 16 besteht darin, dass dieses auswechselbar
am Flügelrigg 1, beispielhaft hier an der Fronttube 6 oder der Centerstrut 18 befestigt
ist.
[0036] In der Darstellung gemäß Figur 1 ist noch eine Safety Leash 17 dargestellt, die beispielsweise
am Handgelenk des Surfers 4 befestigt ist und deren anderer Endabschnitt an der Fronttube
6 angreift.
[0037] Figur 2 zeigt eine dreidimensionale Ansicht von unten auf ein Flügelrigg 1 gemäß
Figur 1. Man erkennt in dieser Darstellung den oben genannten Baum, der bei diesem
Ausführungsbeispiel als aufblasbare Centerstrut 18 ausgeführt ist. Diese ist an die
Fronttube 6 angesetzt. Die Fronttube 6 ist ähnlich einer Fronttube eines Kites ausgeführt
und ist über ein nicht näher dargestelltes One-Pump-System mit der aufblasbaren Centerstrut
18 verbunden, so dass beide über ein gemeinsames Ventil mit Luft befüllt werden können.
In der Darstellung gemäß Figur 13 ist der vorbeschriebene Handgriff 16 dargestellt,
der einen Scheitel 20 der Fronttube 6 in Anströmrichtung überbrückt.
[0038] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Centerstrut 18 nach oben gekrümmt
ausgeführt, wobei ein an die Fronttube 6 angebundener anströmseitiger Strutabschnitt
22 im Bereich des Scheitels 20 an die Fronttube 6 angebunden ist. Im Anschluss an
diesen etwa rechtwinklig zur Fronttube 6 angestellten Strutabschnitt 22 ist die Centerstrut
18 in einem Mittelabschnitt 24 nach oben, zur Canopy 14 hin ausgewölbt und geht dann
in einen verjüngten Endabschnitt 26 über, der sich bis zur Trailing Edge 12 erstreckt.
Die Canopy 14 ist zumindest abschnittsweise mit der Centerstrut 18 verbunden, so dass
sich das eingangs beschriebene Profil einstellt. Der Mittelabschnitt 24 und der abströmseitige
Endabschnitt 26 sind mit der Canopy 14 verbunden. Zwischen dem vorderen Strutabschnitt
22 und der Canopy 14 ist ein Abstand 27, der frei bleibt oder mittels einer Tuchwandung
ausgefüllt ist. Die Anmelderin behält sich vor, auf die aufgewölbte aufblasbare Centerstrut
28 einen eigenen unabhängigen Anspruch zu richten.
[0039] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Bereich des Strutabschnittes 22 zwei
V-förmig angestellte Handgriffe 28a, 28b angeordnet, die mit ihren zusammenlaufenden
Endabschnitten an dem Strutabschnitt 22 befestigt sind. Die davon entfernten Endabschnitte
der Handgriffe 28a, 28b sind jeweils an der Unterseite (Ansicht nach Figur 2) der
Fronttube 6 befestigt.
[0040] Beispielhaft sind dann in Figur 2 noch drei weitere erfindungsgemäße Handgriffe 30a,
30b, 30c dargestellt, die entlang der Centerstrut 18 verteilt von der Anbindung der
beiden vorgenannten Handgriffe 28a, 28b hin zum verjüngten Endabschnitt 26 der Centerstrut
18 angeordnet sind. Auch diese Handgriffe sind nach unten, zum Fahrer hin weisend
angeordnet (Ansicht nach Figur 2).
[0041] Selbstverständlich können derartige Handgriffe auch an anderen Positionen des Flügelriggs
1 befestigt werden. Eine Besonderheit besteht darin, dass diese Handgriffe auf einfache
Weise auswechselbar an der Centerstrut 18 des Flügelriggs 1 gehalten werden. Unter
auswechselbar wird dabei eine Lagefixierung verstanden, die mit geringem Aufwand und
mit einem einfachen Werkzeug, beispielsweise einem Schraubenzieher oder Schraubenschlüssel,
gelöst oder fixiert werden kann. Ein Auftrennen von Nähten oder ein Lösen von Nieten
oder einer Klebeschicht oder dergleichen ist nicht erforderlich.
[0042] Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, unterschiedliche Handgriffe an unterschiedlichen
Positionen des Flügelriggs 1 vorzusehen, wobei diese Positionierung nach den Vorlieben
des Nutzers variiert werden kann. Es muss lediglich sichergestellt sein, dass flügelriggseitig
entsprechende Aufnahmen zur Lagefixierung der Handgriffe 30 vorgesehen sind.
[0043] Die Handgriffe 30 können starr oder flexibel ausgebildet sein. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Handgriffe 30 verrundet etwa U-förmig oder V-förmig ausgebildet.
[0044] Figur 3 zeigt eine Variante eines Handgriffes 16 (selbstverständlich sind auch die
anderen genannten Handgriffe 28, 30 gemäß Figur 3 ausführbar), bei dem eine etwa V-förmige
Struktur mit einem geraden Steg 32 verwendet wird, der über zwei schräg dazu angestellte
Stützarme 34, 36 mit dem Flügelrigg 1, beispielsweise der Fronttube 6 (lediglich angedeutet
in Figur 3) verbunden ist.
[0045] Flügelriggseitig sind dabei zwei vorzugsweise flexible Adapterkonsolen 38, 40 angeordnet,
an denen jeweils eine Aufnahme 42, 44 ausgebildet ist, in die eine im Folgenden noch
erläuterte Gewindebuchse eingesetzt ist. In diese Aufnahme 42, 44 kann jeweils eine
Stützplatte oder ein Stützelement 46, 48 der Stützarme 34, 36 formschlüssig eingesetzt
werden und dann mittels einer Befestigungsschraube 50 lagefixiert werden, die in die
Gewindebuchse der Adapterkonsole 38 eingeschraubt wird.
[0046] Diese ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Außenhaut der Fronttube
6 vernäht und/oder verklebt, so dass der Handgriff 16 bei aufgeblasener Fronttube
6 sehr biegesteif an das Flügelrigg 1 angesetzt ist. Die Adapterkonsole 38, 40 kann
flexibel, beispielsweise als TPU-Patch ausgeführt sein.
[0047] Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung des Handgriffs 16 gemäß Figur 3. Wie erläutert,
ist dieser Handgriff 16 an die Fronttube 6/Leading Edge 7 angesetzt, wobei an der
Fronttube 6 die beiden Adapterkonsolen 38, 40 mit den Aufnahmen 42, 44 befestigt sind.
Gemäß der Darstellung in Figur 4 sind diese Aufnahmen 42, 44 jeweils als rechteckförmige
Taschen ausgebildet, in die mittig die vorbeschriebenen Gewindebuchsen 52, 54 eingesetzt
sind. Die Stützplatten 46, 48 der Stützarme 34, 36 sind entsprechend des Profils der
taschenförmigen Aufnahmen 42, 44 ausgebildet, so dass sie passgenau in diese eintauchen.
Wie erläutert, sind die Stützarme 34, 36 beim dargestellten Ausführungsbeispiel schräg
angestellt, so dass sie zu dem Steg 32 hin zusammenlaufen. An den zum Steg 32 hin
weisenden Endabschnitten sind die Stützarme 34, 36 mit koaxial zum Steg 32 ausgerichteten
Verbindungsstücken 56, 58 ausgebildet, die zumindest abschnittsweise in das Rohrprofil
des Stegs 32 eintauchen oder die entsprechenden Endabschnitte umgreifen. Die Lagefixierung
des Stegs 32 mit Bezug zu den Verbindungsstücken 56, 58 kann beispielsweise stoffschlüssig,
formschlüssig und/oder kraftschlüssig erfolgen.
[0048] Der dargestellte Handgriff 16 kann beispielsweise aus faserverstärktem Kunststoff
oder Leichtmetall oder einem sonstigen geeigneten Material ausgebildet werden und
ist somit vergleichsweise biegesteif ausgeführt. Aufgrund der Auswechselbarkeit kann
man dieses sehr einfach gegen einen flexiblen Handgriff austauschen.
[0049] In Figur 5 sind die Adapterkonsole 40 (Patch), der Stützarm 36 und ein Teil des Stegs
32 mit der Gewindebuchse 54 in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Aus dieser Darstellung
geht hervor, dass bei diesem Ausführungsbeispiel die Aufnahmen 42, 44 und die Stützarme
34, 36 aus faserverstärktem Kunststoff ausgeführt sind, wobei die Wandstärken zur
Minimierung des Gewichts verringert sind.
[0050] Die Gewindebuchse 54 ist mit einem Sechskant 60 in eine Buchsenaufnahme 62 eingesetzt,
so dass die Gewindebuchse 54 gegen eine Verdrehung gesichert ist. Die vorzugsweise
flexible Adapterkonsole 40 liegt mit ihrer Auflagefläche 64 auf der Außenhaut der
Fronttube 6 bzw. der Centerstrut 18 auf und ist mit dieser - wie erläutert - bspw.
verklebt und/oder vernäht. Der schräg angestellte Stützarm 36 hat die vorbeschriebene
Stützplatte 48, die passgenau in die Aufnahme 44 der Adapterplatte 40 einsetzbar ist.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Stützplatte 48 mit einer mittigen Bohrung
66 ausgebildet, durch die hindurch die Befestigungsschraube 50 in Gewindeeingriff
mit der Gewindebuchse 54 gebracht wird. Das Verbindungsstück 58 taucht in den Innendurchmesser
des rohrförmigen Stegs 32 ein und hat eine Anlageschulter 68, an der die Stirnfläche
des Stegs 32 im montierten Zustand bündig anliegt, so dass eine hochfeste Verbindung
zwischen dem mittigen Steg 32 und den beiden außen liegenden Stützarmen 34, 36 gewährleistet
ist.
[0051] Prinzipiell können die Handgriffe 16, 28, 30 jedoch auch einstückig oder mit einer
anderen Geometrie ausgebildet sein.
[0052] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist es vorgesehen, eine Vielzahl von
Adapterkonsolen 38, 40 entlang der Fronttube 6 und/oder der Centerstrut 18 vorzusehen,
so dass die Handgriffe individuell positioniert werden können.
[0053] Offenbart ist ein Flügelrigg, bei dem an einer Centerstrut abnehmbare, starre Handgriffe
durch Verschrauben befestigt sind.
Bezugszeichenliste:
[0054]
- 1
- Flügelrigg
- 2
- Foilboard
- 4
- Sufer
- 6
- Fronttube
- 7
- Leading Edge
- 8
- Tip
- 10
- Tip
- 12
- Trailing Edge
- 14
- Canopy
- 16
- Handgriff
- 18
- Centerstrut / Baum
- 19
- Safety Leash
- 20
- Scheitel der Fronttube/Leading Edge
- 22
- Strutabschnitt
- 24
- Mittelabschnitt
- 26
- Endabschnitt
- 27
- Abstand
- 28
- Handgriff
- 30
- Handgriff
- 32
- Steg
- 34
- Stützarm
- 36
- Stützarm
- 38
- Adapterkonsole / Patch
- 40
- Adapterkonsole / Patch
- 42
- Aufnahme
- 44
- Aufnahme
- 46
- Stützplatte
- 48
- Stützplatte
- 50
- Befestigungsschraube
- 52
- Gewindebuchse
- 54
- Gewindebuchse
- 56
- Verbindungsstück
- 58
- Verbindungsstück
- 60
- Sechskant
- 62
- Buchsenaufnahme
- 64
- Auflagefläche
- 66
- Bohrung
- 68
- Anlageschulter