[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung zum Verpacken eines Gegenstands, bestehend
aus einem Taschenteil und einem Bügelteil.
[0002] Solche Verpackungen sind insbesondere für faltbare oder tuchartige Gegenstände, beispielsweise
Duschvorhänge oder andere Vorhänge, bekannt. Hier ist es üblich geworden, das Taschenteil
und das Bügelteil aus Kunststoff zu fertigen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den ökologischen Fußabdruck einer Verpackung
zu verringern.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale von Anspruch 1 vorgesehen.
Insbesondere wird somit bei einer Verpackung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
vorgeschlagen, dass das Taschenteil den Gegenstand vollständig umschließt, und dass
das Taschenteil und/oder das Bügelteil zumindest anteilig aus wenigstens einem Naturfaserstoff
gefertigt sind/ist. Somit ist eine Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen fertigbar.
[0005] Beispielsweise kann hierbei vorgesehen sein, dass der Anteil des wenigstens einen
Naturfaserstoffs wenigstens 50% oder wenigstens 80% oder wenigstens 90% oder 100%
beträgt.
[0006] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Naturfaserstoff
wenigstens eine Papierfaser aufweist. Somit ist ein Recycling vereinfachbar. Die Naturfaserstoffe
sind bevorzugt organischen Ursprungs.
[0007] Hierbei ist es günstig, wenn das Taschenteil und das Bügelteil aus unterschiedlichen
Naturfaserstoffen gefertigt sind. Dies ermöglicht eine gute Materialauswahl gemäß
den unterschiedlichen Funktionen von Bügelteil und Taschenteil.
[0008] Beispielsweise kann das Taschenteil aus Kraftpapier gefertigt sein. Kraftpapier (
craft paper) lässt sich gut falten und ist gleichzeitig reißfest. Wird weißes Kraftpapier verwendet,
lässt es sich gut farbig bedrucken.
[0009] Beispielsweise kann das Bügelteil aus einen Verbundwerkstoff gefertigt sein, um eine
höhere Steifigkeit zu erreichen. Hier hat sich eine Verwendung von Presskarton als
günstig herausgestellt. Bei Presskarton können beispielsweise vollflächige Ober- und
Unterseiten mit unterschiedlich gestalteten Versteifungsstrukturen verbunden sein,
insbesondere als Sandwichstruktur, um eine höhere Steifigkeit und Festigkeit zu erhalten.
[0010] Es kann somit beispielsweise eine hohe Biegesteifigkeit und/oder Torsionssteifigkeit
des Bügelteils erreichbar sein, ohne die Eigenschaften des Taschenteils nachteilig
zu beeinflussen.
[0011] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Bügelteil eine
höhere Biegesteifigkeit und/oder Torsionssteifigkeit als das Taschenteil aufweist.
Somit ist eine Verwindung des Bügelteils vermeidbar, ohne dass das Taschenteil zu
steif wird.
[0012] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Bügelteil eine
größere Materialdicke hat als das Taschenteil. Es ist/sind somit beispielsweise beim
Bügelteil eine höhere Biegesteifigkeit und/oder eine höhere Torsionssteifigkeit im
Vergleich zum Taschenteil erreichbar.
[0013] Besonders gute Ergebnisse zeigen sich, wenn das Bügelteil eine deutlich größere Materialdicke,
insbesondere eine wenigstens fünffach oder wenigstens zehnfach größere, aufweist als
das Bügelteil.
[0014] Allgemein kann beispielsweise gesagt werden, dass eine Materialdicke bei einem flachen
Material eine kleinste von drei Abmessungen (Länge, Breite, Dicke) des Materials beschreibt.
[0015] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Taschenteil eine höhere Reißfestigkeit aufweist
als das Bügelteil. Somit ist der Gegenstand besser schützbar.
[0016] Dies kann beispielsweise durch einen höheren Faseranteil im Taschenteil und/oder
durch längere Fasern im Taschenteil und/oder weitere Zuschlagstoffe, vorzugsweise
weitere Naturfasern, erreichbar sein.
[0017] Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Bügelteil mehrlagig, insbesondere in einer
Sandwichstruktur, ausgeführt ist. Somit lässt sich eine erhöhte Materialdicke auf
einfache Weise erreichen.
[0018] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Bügelteil über
einen vorzugsweise im Innern des Taschenteils liegenden Befestigungsbereich kraft-,
stoff- und/oder formschlüssig mit dem Taschenteil verbunden ist. Hierbei ist eine
stoffschlüssige Verbindung bevorzugt, weil dadurch beispielsweise eine Deckellasche
entlastbar ist.
[0019] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein Abschnitt des
Bügelteils das Taschenteil durchdringt. Somit ist ein Abfallen des Taschenteils vom
Bügelteil sicher vermeidbar und/oder es ist ein Befestigungsbereich des Bügelteils
am Taschenteil versteckbar.
[0020] Hierbei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine an dem Bügelteil ausgebildete
Aufhängung aus dem Inneren des Taschenteils nach außen geführt wird. Somit ist eine
Verbindung zwischen dem Taschenteil und dem Bügelteil nach außen abdeckbar.
[0021] Dies kann beispielsweise durch eine Deckellasche hindurch erfolgen. Somit ist ein
Befestigungsbereich verbergbar. In Verbindung mit einer stoffschlüssigen Verbindung
zum Taschenteil ergibt sich eine Entlastung der Deckellasche.
[0022] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Taschenteil
eine Vorderseite umfasst, die über eine Seitenfläche mit einer Rückseite verbunden
ist, wobei die kürzeste Abmessung der Seitenfläche weniger als 20%, bevorzugt weniger
als 15% der kürzesten Abmessung der Vorderseite beträgt. Somit sind taschenartige
Aufnahmeräume für den Gegenstand schaffbar.
[0023] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine bevorzugt in
der Seitenfläche ausgebildete Einfalzung eine Anpassung des Taschenteils an verschiedene
Abstände zwischen Vorderseite und Rückseite ermöglicht. Somit sind Gegenstände unterschiedlicher
Abmessung aufnehmbar.
[0024] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Befestigungsbereich
des Bügelteils breiter ist als eine, beispielsweise die bereits erwähnte oder noch
näher besprochene, Durchtrittsöffnung des Bügelteils durch das Taschenteil.
[0025] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Befestigungsbereich
des Bügelteils breiter ist als ein Bogenabschnitt des Bügelteils Somit ist eine gute
Krafteinleitung eine Haltekraft vom Bügelteil auf das Taschenteil erreichbar.
[0026] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Bügelteil in
einem Auflagebereich eine Zentrierausnehmung aufweist. Somit ist ein schiefes oder
undefiniertes Hängen der Verpackung an einem beispielsweise runden Stab vermeidbar.
[0027] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Taschenteil,
insbesondere die Verpackung, einstückig ausgeführt ist. Somit ist eine einfache Fertigung
ermöglicht.
[0028] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Taschenteil als ein Stanz-Faltteil
oder Schnittteil (zum Beispiel mittels Wasserstrahl und/oder Laser) gefertigt ist.
Somit kann auf einfache Weise ein Aufnahmeraum für den Gegenstand gebildet werden.
[0029] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Bügelteil als ein vorzugsweise
mehrlagiges Stanzteil oder Schnittteil gefertigt ist. Somit lassen sich große Materialdicken
in gewünschten Abmessungen realisieren.
[0030] Eine bevorzugte Anwendung der Erfindung sieht ein verpacktes Produkt, bestehend aus
einem von dem Taschenteil einer erfindungsgemäßen Verpackung, insbesondere wie zuvor
beschrieben und/oder nach einem der Ansprüche, vollständig umschlossenem Duschvorhang.
[0031] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, ist aber
nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben
sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Ansprüche untereinander
und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen des Ausführungsbeispiels.
[0032] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Stanzriss oder Schneideriss eines Bügelteils und einen Stanzriss oder Schneideriss
eines Taschenteils.
[0033] Figur 1 zeigt ein Taschenteil 1 und ein Bügelteil 2 in entfaltetem Zustand.
[0034] Das Taschenteil 1 hat eine Vorderseite 3, eine Rückseite 4, zwei Seitenflächen 5,
eine Deckellasche 6 und Klebelaschen 7, 21. Die Klebelaschen 7 bilden den Boden, und
die Klebelasche 21 verbindet eine Seitenfläche 5 mit der Vorderseite 3.
[0035] Auf das Taschenteil 1 kann im Bereich der Deckellasche 6 ein Klebestreifen 20 aufgebracht
sein. Der Klebestreifen 20 kann durch eine abziehbare Abdeckung vor Gebrauch geschützt
sein.
[0036] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann korrespondierend zu dem Klebestreifen
20 eine Gegenfläche an der Rückseite 4 ausgebildet sein, um die Deckellasche 6 mehrfach
öffnen zu können, oder es kann ein Kleber verwendet sein, der ein mehrfaches Öffnen
zulässt.
[0037] Eine Einfalzung 8 in den Seitenflächen 4 von Figur 1 gibt eine Verstellbarkeit der
Dicke der Verpackung.
[0038] Im zusammengeklebten Zustand umschließt das Taschenteil 1 ein Inneres 9 vollständig.
Hierzu kann die Deckellasche 6 mit der Rückseite 4 verklebt sein.
[0039] Das Bügelteil 2 weist einen Befestigungsbereich 10 und eine Aufhängung 11 auf. Die
Aufhängung 11 ist zur Befestigung an einem Stab eingerichtet.
[0040] Der Befestigungsbereich 10 ist mit der Vorderseite 3 innenseitig auf eine Klebefläche
19 aufgelegt und verklebt. Die größere Breite gegenüber der Aufhängung bewirkt eine
breite Krafteinleitung in das Taschenteil 1.
[0041] Das Taschenteil 1 und das Bügelteil 2 sind jeweils aus einem Naturfaserstoff gefertigt.
Hierbei wurde im Beispiel für das Taschenteil 2 Kraftpapier und für das Bügelteil
2 Presskarton gewählt.
[0042] Das Bügelteil 2 hat hierbei eine wesentlich größere Materialdicke als das Taschenteil
1.
[0043] Der Befestigungsbereich 10 und die Aufhängung 11 sind durch einen Abschnitt 12 verbunden,
der durch eine Durchtrittsöffnung 13 an der Deckellasche 6 geführt ist.
[0044] Die Aufhängung 12 hat einen Auflagebereich 14, an dem die Verpackung eingehängt werden
kann.
[0045] In dem Auflagebereich 14 ist eine Zentrierausnehmung 15 ausgebildet, an der die Verpackung
ausbalanciert gehalten wird.
[0046] Das Taschenteil 1 und das Bügelteil 2 sind jeweils einstückig aus einem Stanz-Faltteil
16 bzw. einem Stanzteil 17 gefertigt. Hierbei hat das Taschenteil 1 Falzlinien 18,
die ein Zusammenfalten erleichtern.
[0047] Die fertig gefaltete Verpackung ist flach ausgebildet, weil eine kürzeste Abmessung
der Seitenfläche 4 deutlich kleiner als eine kürzeste Abmessung der Vorderseite 3
und/oder Rückseite 5 ist.
[0048] Bei der beschriebenen Verpackung wird somit vorgeschlagen, ein Taschenteil 1 und
ein Bügelteil 2 jeweils aus einem wenigstens überwiegend, vorzugsweise vollständig
aus Naturfaserstoff bestehenden Material zu bilden, wobei das Taschenteil 1 einen
zu verpackenden Gegenstand vollständig nach außen umschließt und das Bügelteil 2 ein
Aufhängen der Verpackung an einem Haken erlaubt. (Fig. 1)
/ Bezugszeichenliste
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Taschenteil
- 2
- Bügelteil
- 3
- Vorderseite
- 4
- Seitenfläche
- 5
- Rückseite
- 6
- Deckellasche
- 7
- Klebelasche
- 8
- Einfalzung
- 9
- Inneres des Taschenteils
- 10
- Befestigungsbereich
- 11
- Aufhängung
- 12
- Abschnitt
- 13
- Durchtrittsöffnung
- 14
- Auflagebereich
- 15
- Zentrierausnehmung
- 16
- Stanz-Faltteil
- 17
- Stanzteil
- 18
- Falzlinien
- 19
- Klebefläche
- 20
- Klebestreifen
- 21
- Klebelasche
1. Verpackung zum Verpacken eines Gegenstands, bestehend aus einem Taschenteil (1) und
einem Bügelteil (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Taschenteil (1) den Gegenstand vollständig umschließt, und dass das Taschenteil
(1) und/oder das Bügelteil (2) zumindest anteilig, insbesondere zu wenigstens 50%
oder wenigstens 80% oder wenigstens 90% oder zu 100%, aus wenigstens einem Naturfaserstoff
gefertigt sind/ist.
2. Verpackung nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Naturfaserstoff eine Papierfaser aufweist und/oder dass das Taschenteil
(1) und das Bügelteil (2) aus unterschiedlichen Naturfaserstoffen gefertigt sind.
3. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelteil (2) eine höhere Biegesteifigkeit und/oder Torsionssteifigkeit als das
Taschenteil (1) aufweist, insbesondere wobei das Bügelteil (2) mehrlagig ausgeführt
ist, und/oder dass das Bügelteil (2) eine größere, insbesondere eine wenigstens fünffach
oder wenigstens zehnfach größere, Materialdicke hat als das Taschenteil (1).
4. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Taschenteil (1) eine höhere Reißfestigkeit aufweist als das Bügelteil (2).
5. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelteil (2) über einen vorzugsweise im Innern des Taschenteils (9) liegenden
Befestigungsbereich (10) kraft-, stoff- und/oder formschlüssig mit dem Taschenteil
(1) verbunden ist.
6. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt des Bügelteils (2) das Taschenteil (1) durchdringt, insbesondere wobei
eine an dem Bügelteil (2) ausgebildete Aufhängung aus dem Inneren des Taschenteils
(9) und bevorzugt durch eine Deckellasche (6) hindurch nach außen geführt wird.
7. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Taschenteil (1) eine Vorderseite (3) umfasst, die über eine Seitenfläche (4)
mit einer Rückseite verbunden ist, wobei die kürzeste Abmessung der Seitenfläche (4)
weniger als 20%, bevorzugt weniger als 15% der kürzesten Abmessung der Vorderseite
(3) beträgt.
8. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine bevorzugt in der Seitenfläche ausgebildete Einfalzung (8) eine Anpassung des
Taschenteils (1) an verschiedene Abstände zwischen Vorderseite (3) und Rückseite (5)
ermöglicht.
9. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbereich (10) des Bügelteils (2) breiter ist als die oder eine Durchtrittsöffnung
(13) des Bügelteils (2) durch das Taschenteil (1) und/oder als ein Bogenabschnitt
des Bügelteils (2).
10. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelteil (2) in einem Auflagebereich (14) eine Zentrierausnehmung (15) aufweist.
11. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung einstückig ausgeführt ist.
12. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Taschenteil (1) als ein Stanz-Faltteil (16) ausgebildet ist und/oder dass das
Bügelteil (2) als ein Stanzteil (17) ausgebildet ist.
13. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Taschenteil (1) aus Kraftpapier und/oder das Bügelteil (2) aus einem Verbundwerkstoff,
insbesondere Presskarton, gefertigt ist.
14. Verpacktes Produkt bestehend aus einem von dem Taschenteil (1) einer Verpackung nach
einem der vorangehenden Ansprüche vollständig umschlossenem Duschvorhang.