GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rasthaken für eine Rückhalteeinrichtung
sowie eine Rückhalteeinrichtung mit einem entsprechenden Rasthaken.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Glasschiebewände oder vergleichbare Schiebewände werden zum Öffnen und Verschießen
von großräumigen Gebäudeöffnungen, wie z.B. eines Wintergartens bzw. einer Terrassenüberdachung
mit Seitenwänden eingesetzt. Die Glasschiebewände sollten in einer geschlossenen Stellung
arretierbar sein, um ungewolltes Öffnen zu vermeiden und einen gewissen Eindringschutz
bereit zu stellen.
[0003] Bekannte Systeme verwenden verschiedene Formen von Verschließeinrichtungen, die eine
Schiebewand bzw. einen Türflügel im geschlossenen Zustand blockieren. Bei solchen
Verschließeinrichtungen handelt es sich in der Regel um von außen sichtbare Bauteile,
die einerseits einen sicherheitstechnischen andererseits aber auch einen ästhetischen
Schwachpunkt darstellen.
[0004] Die
DE 20 2013 000 236 U1 beschreibt eine Riegelvorrichtung für eine Schiebetür mit einem Gehäuse und einem
schwenkbeweglich gelagerten Riegelhaken, in dem eine Aussparung mit einer oberen Längskante
die zu einer Längserstreckung des Riegelhakens geneigt ausgebildet ist, wobei die
Aussparung von einem Stift durchgriffen ist, der seinerseits zur Betätigung des Riegelhakens
längsbeweglich relativ zum Gehäuse an diesem gelagert ist.
[0005] Die
EP 2 476 828 A1 beschreibt eine Verriegelungsvorrichtung für einen Schiebeflügel eines Schiebeflügelsystems,
umfassend ein Gehäuse, in dem ein Verriegelungshaken schwenkbar gelagert ist, der
mit einem Bedienhebel verbunden ist, über den der Verriegelungshaken in eine Verriegelungs-
und eine Entriegelungsposition bewegbar ist, wobei in dem Gehäuse Mittel zur Festlegung
des Verriegelungshakens angeordnet sind.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Weiterhin liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einbruchhemmende
und einfach bedienbare Mechanik zum Verschließen von Gebäudeöffnungen mit Schiebewänden
bereitzustellen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Rasthaken mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Demgemäß ist vorgesehen:
[0008]
- Ein Rasthaken für eine Rückhalteeinrichtung eines Schlittens für eine selbsttätige
Verrastung zum Rückhalten des Schlittens, mit: einem Hinterschnitt, welcher eine schräg
verlaufende Eingriffkante zum Eingriff mit einem Gegenrastelement aufweist, und einer
zu dem Hinterschnitt versetzt angeordneten Drehachse, wobei die Eingriffkante tangential
zu der Drehachse ausgerichtet ist, so dass eine Drehung des Rasthakens um die Drehachse
eine Verschiebung der Eingriffkante, insbesondere im Wesentlichen, entlang des schrägen
Verlaufs bewirkt und der Rasthaken ohne translatorische Relativbewegung aus einem
Eingriff mit dem Gegenrastelement lösbar ist.
[0009] Durch die schräg verlaufende Eingriffkante ist der Eingriff des Rasthakens mit einem
Gegenrastelement im Falle einer Manipulation bzw. eines Aufbruchversuchs, wobei in
der Regel ein Aufhebeln in Richtung der Schienenführung versucht wird, vorteilhaft
selbstverstärkend ausgelegt. Dennoch genügt eine einfache Betätigung des mit dem Haken
gekoppelten Mitnehmers in vertikaler Richtung, um den Rasthaken um die Drehachse zu
drehen, wobei der Eingriff im Wesentlichen widerstandsfrei und ohne eine translatorische
Bewegung des Schlittens lösbar ist. Somit ist der Rasthaken gleichzeitig einbruchhemmend
und dennoch sehr einfach und widerstandsfrei zu bedienen.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform ist der Rasthaken mit einem Mitnehmer als Betätigungselement
gekoppelt. Insbesondere kann der Mitnehmer als Stehbolzen in einer in dem Rasthaken
eingebrachten Gewindebohrung befestigt sein.
[0011] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Insbesondere sind sämtliche Merkmale der Vorrichtung und/oder
des Rasthakens auf das Verfahren zur Herstellung und/oder die Verwendung übertragbar,
und umgekehrt. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0012] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts einer Vorrichtung zum Verschließen von
Gebäudeöffnungen gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 2
- die Vorrichtung nach Fig. 1 in einem geöffneten Zustand;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht einer Rückhalteeinrichtung gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Einzeldarstellung eines Rasthaken gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer teilweise montierten Rückhalteeinrichtung ohne
Mitnehmer;
- Fig. 6
- einen Schlitten mit daran gekoppelter Rückhalteeinrichtung in geöffnetem Zustand;
- Fig. 7
- der Schlitten mit daran gekoppelter Rückhalteeinrichtung nach Fig. 6 in einem verriegelten
Zustand;
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung der Einbausituation eines Gegenrastelements; und
- Fig. 9
- eine perspektivische Gesamtansicht einer Vorrichtung zum Verschließen von Gebäudeöffnungen
gemäß einer Ausführungsform.
[0013] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0014] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0015] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts einer Vorrichtung 1 zum
Verschließen von Gebäudeöffnungen gemäß einer Ausführungsform.
[0016] Fig. 2 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 1 in einem geöffneten Zustand.
[0017] Die Vorrichtung 1 weist als Basis eine Schienenführung 2 auf, auf welcher mehrere
Schiebewände verschiebbar angeordnet sind. Bei der dargestellten Ausführungsform handelt
es sich beispielhaft um Glasschiebewände zum Öffnen und Verschießen von großräumigen
Gebäudeöffnungen, wie z.B. eines Wintergartens bzw. einer Terrassenüberdachung. Die
Vorrichtung 1 lässt sich jedoch auf andere Arten von Schiebewänden bzw. auf andere
Anwendungen übertragen.
[0018] Zum verschiebbaren Führen einer ersten Schiebewand 3 ist ein Schlitten 4 vorgesehen.
Der Schlitten 4 ist entlang der Schienenführung 2 horizontal verschiebbar ausgebildet,
beispielsweise in Form eines Rollenträgers für eine auf einer Schiene 29 der Schienenführung
2 laufende Rolle.
[0019] Derartige Schiebewände lassen sich durch paralleles verschieben miteinander überlappen,
um die Gebäudeöffnung zu öffnen. Damit das Überlappen in einer vorbestimmten Weise
erfolgt, ist ein Mitnehmer 5 zum horizontal kraftübertragenden Mitnehmen einer entlang
der Schienenführung parallel bzw. auf einer zweiten Schiene der Schienenführung verschiebbaren
zweiten Schiebewand 6 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann auf den Mitnehmer
5 auch von außen eine horizontale Kraft zum Verschieben aufgebracht werden.
[0020] Der Mitnehmer 5 ist hier beispielhaft mit der ersten Schiebewand 3 gekoppelt. Wird
die erste Schiebewand 3 verschoben, nimmt diese durch den Mitnehmer 5 auch die zweite
Schiebewand 6 mit, sobald der Mitnehmer die zweite Schiebewand 6 erreicht, wie in
Fig. 2 erkennbar und mit den eingezeichneten Bewegungspfeilen symbolisiert.
[0021] Bei weiteren Ausführungsformen, insbesondere bei einer Ausbildung der ersten Schiebewand
3 als Gehflügel, wäre es auch denkbar, die zweite Schiebewand 6 separat zu verankern,
sodass der Mitnehmer 5 als Anschlag fungiert.
[0022] Zum Verschließen der Gebäudeöffnung sind optional oder zusätzlich üblicherweise weitere,
innerhalb die Schienenführung laufende Mitnehmer an den Schlitten der Schiebewände
vorgesehen, welche beim Zuziehen der Schiebewände, das einer entgegen den Bewegungspfeilen
der Fig. 2 gerichteten Bewegung entspricht, ineinander eingreifen und so die Enden
der Schiebewände in Zugrichtung aneinander verhaken. Derartige Mitnehmer sind dem
Fachmann allgemein bekannt und hier nicht näher dargestellt.
[0023] An einer vordersten Schiebewand, hier der ersten Schiebewand 3, ist eine Rückhalteeinrichtung
7 zum Rückhalten des Schlittens 4 in einer vorbestimmten Position entlang der Schienenführung
2 vorgesehen. Die Rückhalteeinrichtung ist somit im Stande, den Schlitten 4 und damit
die erste Schiebewand 3 an einer vorbestimmten Position, insbesondere in einer die
Gebäudeöffnung verschließenden Position, zu arretieren.
[0024] Erfindungsgemäß ist der Mitnehmer 5 zusätzlich als relativ zu dem Schlitten 4 vertikal
beweglicher Betätigungsteil der Rückhalteeinrichtung 7 ausgebildet. Er ist somit in
horizontaler Richtung kraftübertragend, beispielsweise wie in Fig. 2 zum Mitnehmen
der zweiten Schiebewand 6, und in vertikaler Richtung beweglich zum Betätigen der
Rückhalteeinrichtung 7 ausgebildet, wie mit dem vertikalen Doppelpfeil in Fig. 1 symbolisiert.
[0025] Es handelt sich somit um die zusätzliche Verwendung eines Mitnehmers 5 einer Vorrichtung
1 zum Verschließen von Gebäudeöffnungen, welcher zur horizontal Kraftübertragung ausgebildet
ist, als vertikal beweglicher Betätigungsteil einer Rückhalteeinrichtung 7, welche
zum Rückhalten eines Schlittens 4 in einer vorbestimmten Position entlang einer Schienenführung
2 ausgebildet ist.
[0026] Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Mitnehmer 5 beispielhaft mit einem
zentralen Zapfen 21 gebildet, welcher mit der Rückhalteeinrichtung 7 vertikal beweglich
gekoppelt ist. Um den Zapfen 21 ist eine dämpfende Ummantelung 22 vorgesehen, welche
zudem sichtbare Abschnitte des Mechanismus der Rückhalteeinrichtung 7 nach außen abdeckt.
[0027] Bei der hier dargestellten Ausführungsform weist die Rückhalteeinrichtung 7 beispielhaft
einen sich seitlich über die Schiebewand hinaus erstreckenden beweglich gelagerten
Rasthaken 8 auf, welcher mittels des Mitnehmers 5 betätigbar und zum Eingriff mit
einem ortsfesten Gegenrastelement 9 ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Mitnehmer
5 direkt mit dem Rasthaken 8 gekoppelt, selbstverständlich wäre aber auch eine indirekte
Kopplung denkbar.
[0028] Durch Betätigung des Mitnehmers 5 in vertikaler Richtung lässt sich die Rückhalteeinrichtung
7 somit von dem Gegenrastelement lösen. Beispielsweise kann der Rasthaken 8 so aus
der Verrastung gehoben werden, wie in Fig. 2 dargestellt.
[0029] Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Rückhalteeinrichtung 7 gemäß
einer Ausführungsform.
[0030] Bei dieser Ausführungsform weist der Rasthaken 8 eine Lagerbohrung 10 auf, welche
zur Aufnahme einer hier lediglich mit einer Strich-Punkt-Linie symbolisierten Drehachse
10 ausgebildet ist. Die Drehachse 10 ist vertikal um einen Versatz 15 (siehe Fig.
4) zu einem Rastabschnitt 26 des Rasthakens 8 versetzt angeordnet. Die kinematische
Wirkung dieses Versatzes wird weiter unten in Bezug auf Fig. 4 näher erläutert.
[0031] Der Rasthaken 8 ist um die Drehachse 10 drehbar in der Rückhalteeinrichtung 7 gelagert
und mit einer Feder 12 in eine Drehrichtung federvorgespannt. Auf diese Weise bleibt
der Rasthaken 8 ohne Betätigung in der dargestellten verrasteten Stellung und ist
entgegen der Federvorspannung drehbar.
[0032] Weiterhin ist an einem dem Rastabschnitt 26 gegenüberliegenden Ende des Rasthakens
eine Gewindebohrung 11 vorgesehen, welche zur Kopplung des Mitnehmers 5 vorgesehen
ist. Vorzugsweise weist der Mitnehmer 5 einen Schraubbolzen auf, der in die Gewindebohrung
11 einschraubbar ist. Wird der an der Gewindebohrung 11 mit dem Rasthaken gekoppelte
Mitnehmer 5 vertikal entgegen der Federvorspannung der Feder 12 nach unten gedrückt,
so hebt sich der Rastfortsatz des Rasthakens 8 aus der hier dargestellten Verrastung
mit dem Gegenrastelement 9.
[0033] Fig. 4 zeigt eine Einzeldarstellung eines Rasthakens 8 gemäß einer Ausführungsform.
[0034] Auch hier weist der Rasthaken 8 eine zur Aufnahme einer Drehachse 10 ausgebildete
in etwa mittig an dem Rasthaken 8 angeordnete Lagerbohrung auf. Ein hier links dargestellter
Rastabschnitt 26 des Rasthakens 8 ist schmaler ausgeführt als ein hier rechts dargestellter
Lagerabschnitt 27.
[0035] Im Bereich des Rastabschnitts 26 weist der Rasthaken 8 einen Hinterschnitt 13 auf,
welcher zum formschlüssigen Eingriff mit dem Gegenrastelement 9 ausgebildet ist. Dazu
ist eine schräg verlaufende Eingriffkante 14 zum Eingriff mit dem Gegenrastelement
9 vorgesehen.
[0036] Die Eingriffkante 14 weist einen speziellen Verlauf auf, welcher schräg zu einer
Längsachse des Rasthakens 8, insbeosndere mit einem vorbestimmten Winkel α innerhalb
der Eingriffkante 14 tangential, vorzugsweise zum Radius rechtwinklig, zu der Drehachse
10 ausgerichtet ist. Der Winkel α kann beispielsweise im Bereich von 10° bis 45, insbesondere
25° bis 35°, vorzugsweise etwa 30°, betragen und ist insbesondere abhängig von der
Größe des Versatzes 15, um den die Drehachse 10 zu der Eingriffkante 14 vertikal versetzt
ist.
[0037] Durch die tangentiale Ausrichtung bewirkt eine Drehung des Rasthakens 8 um die Drehachse
10 eine Verschiebung der Eingriffkante 14 im Wesentlichen entlang dieses schrägen
Verlaufs, was anhand der in Fig. 4 eingezeichneten Bewegungskurve 24 illustriert wird.
Auf diese Weise kann der Rasthaken 8 ohne translatorische Relativbewegung aus einem
Eingriff mit dem Gegenrastelement 9 durch Drehen gelöst werden.
[0038] Somit sind zur Betätigung vorteilhaft keine großen Stellkräfte nötig. Dennoch ist
die Kontur des Rastfortsatzes im Falle einer im verrasteten Zustand aufgebrachten
Öffnungskraft durch den schrägen Verlauf selbstverstärkend ausgelegt, sodass ein einbruchhemmender
Eingriff mit einem Gegenrastelement 9 realisierbar ist.
[0039] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer teilweise montierten Rückhalteeinrichtung
7 ohne Mitnehmer 5.
[0040] In dieser Ansicht erkennbar ist der Rasthaken 8 in einer Aufnahme 19 der Rückhalteeinrichtung
7 mittels einer, hier beispielhaft als in die Aufnahme 19 eingepresster Rundbolzen
ausgeführten, Drehachse 10 gelagert.
[0041] Wie in Bezug auf Fig. 3 bereits erläutert, weist der Mitnehmer 5 als Zapfen 21 bevorzugt
einen Gewindebolzen, insbesondere als Stehbolzen ausgeführt, auf, welcher in der Gewindebohrung
11 befestigt ist.
[0042] Um die vertikaler Beweglichkeit des Mitnehmers 5 bzw. dessen Zapfens 21 zu ermöglichen,
ist in der Aufnahme eine vertikale Kulisse 20 vorgesehen, in welcher der Zapfen 21
zum Ausgleich der Drehung spielbehaftet geführt ist. Auf diese Weise ist der mit der
Rückhalteeinrichtung 7, hier direkt mit dem Rasthaken 8, gekoppelte Mitnehmer 5 von
außen zu einer im Wesentlichen vertikalen Bewegung etwa auf Höhe der Drehachse 10,
auf welcher eine horizontale Komponente bei kleinen Drehwinkeln vernachlässigbar ist,
betätigbar. Um die Ausbildung der Kulisse 20 darzustellen, ist der Mitnehmer 5 hier
ausgeblendet.
[0043] Fig. 6 zeigt einen Schlitten 4 mit daran gekoppelter Rückhalteeinrichtung 7 in geöffnetem
Zustand.
[0044] Um einen zuverlässigen Verschluss der Gebäudeöffnung zu gewährleisten wird eine Übertragbarkeit
von Kräften in horizontaler Richtung zwischen der Rückhalteeinrichtung 7 und der Schiebewand
3 und/oder dem Schlitten 4 benötigt. Eine Kopplung über in herkömmlicher Weise seitlich
im Stoßbereich eingeführter Befestigungsmittel wäre dazu nicht ausreichend. Zur horizontalen
Kraftübertragung weist der Schlitten 4 daher einen Koppelabschnitt 18 zur Kopplung
der Rückhalteeinrichtung 7 auf. Die Aufnahme 19 der Rückhalteeinrichtung 7 weist einen
korrespondierenden Koppelabschnitt 28 auf, der mit dem Koppelabschnitt 18 des Schlittens
formschlüssig eingehängt werden kann. Durch die Lagerung des Rasthakens 8 in der Aufnahme
19 der Rückhalteeinrichtung 7 ist dieser mit dem Koppelabschnitt 18 des Schlittens
4 in horizontaler Richtung kraftübertragend gekoppelt.
[0045] Wie mit den eingezeichneten Bewegungspfeilen symbolisiert, ist der Rasthaken 8 durch
eine im Wesentlichen vertikale Bewegung des Mitnehmers 5 um die Drehachse 10 drehbar
und somit, wie in der dargestellten Stellung, durch Anheben des Rastfortsatzes des
Rasthakens 8 entriegelbar. Weiterhin ist in der Darstellung der Fig. 6 ersichtlich,
dass die dämpfende Ummantelung 22 des in die Gewindebohrung 11 eingeschraubten Zapfens
21 die Kulisse 20 in jeder Stellung des Zapfens 21 von außen unsichtbar abdeckt. Vorteilhaft
ist somit der gesamte Mechanismus der Rückhalteeinrichtung 7 von außen unsichtbar
verborgen.
[0046] Fig. 7 zeigt den Schlitten 4 mit daran gekoppelter Rückhalteeinrichtung 7 nach Fig.
6 in einem verriegelten Zustand.
[0047] Der dargestellte verriegelte Zustand wird beispielsweise durch loslassen des Mitnehmers
5 automatisch durch die Federvorspannung der Feder 12 eingenommen, welche den Mitnehmer
5 nach oben drückt und den Rasthaken 8 entgegen dem Uhrzeigersinn dreht, sodass der
Rastabschnitt 26 nach unten gedrückt wird.
[0048] Bei dem hier ebenfalls dargestellten Gegenrastelement 9 gerät der Rasthaken 8 somit
in Eingriff mit einer Gegenrastkante 16, welche sich auf gleicher Höhe mit dem Rasthaken
8 befindet. Die geeignete Höhe der Gegenrastkante 16 wird mit einem vertikalen Fortsatz
17 des Gegenrastelements 9 eingestellt.
[0049] Somit lässt sich ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung 1 zum Verschließen
von Gebäudeöffnungen, insbesondere einer Vorrichtung 1 zum Verschließen von Gebäudeöffnungen
nach einer der vorstehenden Figuren, wie folgt durchführen. Ein erster Schritt des
Verfahrens besteht im Bereitstellen eines zum verschiebbaren Führen einer Schiebewand
3 ausgebildeten Schlittens 4, eines zur horizontalen Kraftübertragung, beispielsweise
zum Verschieben der Schiebewand 3 oder zum Mitnehmen einer parallel verschiebbaren
weiteren Schiebewand 6, ausgebildeten Mitnehmers 5 und einer Rückhalteeinrichtung
7 zum Rückhalten des Schlittens 4. Ein weiterer Schritt umfasst das Koppeln der Rückhalteeinrichtung
7 mit dem Schlitten 4. Ein weiterer Schritt umfasst das Koppeln des Mitnehmers 5 mit
der Rückhalteeinrichtung 7 als relativ zu dem Schlitten 4 vertikal beweglicher Betätigungsteil
der Rückhalteeinrichtung 7.
[0050] Da die Rückhalteeinrichtung 7 einen beweglich gelagerten Rasthaken 8 aufweist, welcher
mittels des Mitnehmers 5 betätigbar und zum Eingriff mit einem Gegenrastelement 9
ausgebildet wird, kann das Verfahren ferner das Versenken des Gegenrastelements 9
in einem die Vorrichtung 1 begrenzenden vertikalen Seitenabschlussprofil 23 umfassen.
Insbesondere wird das Gegenrastelement 9 formschlüssig in dem Seitenabschlussprofil
23 verankert.
[0051] Fig. 8 zeigt eine perspektivische Darstellung der Einbausituation eines Gegenrastelements
9.
[0052] Durch die Kopplung der Rückhalteeinrichtung 7 mit dem auf der Schiene 29 der Schienenführung
2 laufenden Schlitten 4 ist der Rasthaken 8 relativ zu einer Schiene 29 der Schienenführung
5 in einer vorbestimmten Höhe angeordnet. Damit das Gegenrastelement 9 mit seiner
Gegenrastkante 16 bei der Montage auf eben dieser gleichen Höhe angeordnet wird, ist
der vertikalen Fortsatz 17 ebenfalls zur Kontaktierung der Schiene 29 ausgebildet
und in seiner Höhe zur vorbestimmten Justierung der Anordnung der Gegenrastkante 16
auf Höhe des Rasthakens 8 ausgelegt.
[0053] Wie in Fig. 8 erkennbar ist das Gegenrastelement 9 in einem die erste Schiebewand
3 in einem verschlossenen Zustand seitlich aufnehmenden vertikalen Seitenabschlussprofil
23 versenkt und formschlüssig darin verankert angeordnet. Das Seitenabschlussprofil
23 weist dazu eine Aufnahmenut 25 auf.
[0054] Zur Montage wird das Gegenrastelement 9 mit dem Fortsatz 17 nach unten in das Seitenabschlussprofil
23 in der Art eines Nutensteins formschlüssig eingeführt bis der Fortsatz 17 vollständig
darin aufgenommen ist. Anschließend wird das Seitenabschlussprofil 23 auf die Schienenführung
2 im Bereich der ersten Schiene 29 A aufgesetzt. Das Gegenrastelement 9 wird sodann,
insbesondere durch die Schwerkraft automatisch, entlang des Seitenabschlussprofils
23 nach unten verschoben, bis der Fortsatz 17 auf der Schienen 29 A aufsetzt und diese
kontaktiert. Anschließend kann das Gegenrastelement 9 mittels eines zusätzlichen Befestigungsmittels,
beispielsweise einer Klemmschraube, in dem Seitenabschlussprofil 23 befestigt werden.
[0055] Ein Verfahren zur Herstellung kann somit zusätzlich umfassen, dass das Seitenabschlussprofil
23 auf eine den Schlitten 4 führende horizontale Schienenführung 2 aufgesetzt wird,
wobei der Rasthaken 8 relativ zu einer Schiene 29 der Schienenführung 2 in einer vorbestimmten
Höhe angeordnet wird, und wobei das Gegenrastelement 9 eine Gegenrastkante 16 und
einen vertikalen Fortsatz 17 aufweist, welcher zur vorbestimmten Justierung der Anordnung
der Gegenrastkante 16 auf Höhe des Rasthakens 8 mit der Schiene 29 kontaktiert wird.
[0056] Die Schienenführung 5 weist bei der dargestellten Ausführungsform rein beispielshaft
drei parallel verlaufende Schienen 29A, 29B, 29C auf. Dabei ist auf der äußersten
Schiene 29A, die beispielsweise an eine Außenseite eines hier nicht dargestellten
Gebäudes angrenzt, die erste Schiebewand 3 mit dem Schlitten 4 und der Rückhalteeinrichtung
7 angeordnet.
[0057] Das Schienenprofil 20 zeigt ein typischerweise abgerundetes Profil der Schienen 29A,
29B, 29C, auf denen die Rollen des Schlittens 4 mit entsprechendem Profil reibungsarm
laufen können.
[0058] Fig. 9 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht einer Vorrichtung 1 zum Verschließen
einer Gebäudeöffnung 30 gemäß einer Ausführungsform.
[0059] Zwischen zwei seitlichen Seitenabschlussprofilen 23, die beispielsweise an Pfosten
einer Terrassenüberdachung angebracht sein können, sind hier rein beispielhaft drei
Schiebewände, nämlich die erste Schiebewand 3, und weitere bzw. zweite Schiebewände
6, 6' angeordnet, die zumindest an ihrer Unterseite jeweils auf unterschiedlichen
Schienen 29 einer Schienenführung 2 auf eigenen Schlitten 4 laufen. Zusätzlich können
die Schiebewände auch an der Oberseite auf Schlitten 4 laufen.
[0060] Die Schienenführung 2 ist entlang der Gebäudeöffnung 30 angebracht, in der die Schlitten
4 der Schiebewände 2 aufgenommen sind, so dass die Schiebewände 3, 6, 6' auf der Schienenführung
2 verschiebbar sind.
[0061] Die Schiebewände 3, 6, 6' sind so dimensioniert, dass ihre Höhe gleich der Höhe der
Gebäudeöffnung 30 ist und ihre Breite ausreicht, um mit allen auf der Schienenführung
2 angeordneten Schiebewänden 3, 6, 6' durch Nebeneinanderreihen die Gebäudeöffnung
30 vollständig zu verschließen.
[0062] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
[0063] Der Mitnehmer 5 kann insbesondere als Kunststoffanschlag mit einer dämpfenden Kunststoffummantelung
ausgeführt sein. Sein Zapfen kann insbesondere mit einem an ein Außengewinde anschließenden
Absatz als Stehbolzen ausgeführt sein. Beispielsweise kann es sich um ein M5 Gewinde
mit einem 6 mm Absatz handeln.
[0064] Der Rasthaken weist vorzugsweise eine um 30° schräge Hinterschneidung auf, zu welcher
eine die Drehachse 10 aufnehmende Lagerbohrung nach oben um den Versatz 15 versetzt
ist. Insbesondere kann der Rasthaken aus Edelstahl gefertigt sein.
[0065] Das Gegenrastelement kann insbesondere als in Druckguss ausgeführtes Schließstück
ausgebildet sein, welches eine zu der Hinterschneidung des Rasthakens korrespondierende
Hinterschneidung aufweist, beispielsweise ebenfalls mit einer 30°Schräge, sodass sich
der Rasthaken bei Einführen in das Schließstück ohne äußere Betätigung unöffenbar
damit verkrallt und ein einbruchhemmender Verschluss bereitgestellt ist.
[0066] Die Schiebewand 3 kann eine den Schlitten 4 und die Aufnahme 19 der Rückhalteeinrichtung
7 aufnehmende Führungsschiene, im Falle einer Glasschiebewand insbesondere eine H-
Schiene, aufweisen, welche durch die Aufnahme 19 seitlich abgeschlossen wird.
[0067] Die Aufnahme 19 der Rückhalteeinrichtung 7 kann insbesondere als ebenfalls in Druckguss
ausgeführtes Abschlussteil ausgebildet sein, in welchen der Rasthaken 8 zusammen mit
einer die Feder 12 bildenden unterhalb des Rasthakens 8 in eine Bohrung eingebrachten
Federpatrone seitlich eingeführt und durch Einpressen eines die Drehachse 10 bildenden
Passstiftes befestigt wird.
[0068] Der Koppelabschnitt 18 des Schlittens 4 und der Koppelabschnitt 28 der Aufnahme 19
können als zueinander korrespondierende Widerhaken ausgebildet sein, welche bei Zugbeanspruchung
eine formschlüssige kraftübertragende Verbindung bereitstellen. Im vormontierten Zustand
können der Schlitten und die Rückhalteeinrichtung 7 somit als miteinander verklemmtes
System in die Führungsschiene eingeführt werden, welches im verrasteten Zustand auch
durch kräftiges Ziehen nicht aus der Führungsschiene herausgeführt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schienenführung
- 3
- erste Schiebewand
- 4
- Schlitten
- 5
- Mitnehmer
- 6, 6'
- zweite Schiebewand
- 7
- Rückhalteeinrichtung
- 8
- Rasthaken
- 9
- Gegenrastelement
- 10
- Drehachse
- 11
- Gewindebohrung
- 12
- Feder
- 13
- Hinterschneidung
- 14
- Eingriffkante
- 15
- Versatz
- 16
- Gegenrastkante
- 17
- Fortsatz
- 18
- Koppelabschnitt
- 19
- Aufnahme
- 20
- Kulisse
- 21
- Zapfen
- 22
- Ummantelung
- 23
- Seitenabschlussprofil
- 24
- Bewegungskurve
- 25
- Aufnahmenut
- 26
- Rastabschnitt
- 27
- Lagerabschnitt
- 28
- Koppelabschnitt
- 29, 29A, 29B, 29C
- Schiene
- 30
- Gebäudeöffnung