Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strukturkomponente und eine Baugruppe mit
wenigstens zwei solcher Strukturkomponenten zur Lagerung oder für den Transport von
Gütern oder zur Verwendung in baulichen Anlagen.
Stand der Technik
[0002] Zur Reduzierung von Kosten und zur Schonung von Ressourcen werden zunehmend wiederverwendbare
Aufnahmemittel für Güter, wie zum Beispiel Kisten, Container, Paletten, etc., in Logistiksystemen
eingesetzt. Eine effiziente Raumausnutzung ist hierbei eine wesentliche Anforderung,
um Leerraum beim Transport und entsprechend ungenutzte Kapazitäten und unnötige Kosten
zu vermeiden. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, bestehen stets Bestrebungen,
die Aufnahmemittel an die aufzunehmenden Güter anzupassen oder umgekehrt. Hierdurch
wird zwar eine effizientere Raumausnutzung erreicht, jedoch nur für spezifische Güter,
was die Wiederverwendbarkeit und den flexiblen Einsatz der Aufnahmemittel einschränken
kann. Auch ist es bekannt, die zu transportierenden Güter an die Ausgestaltung von
standardisierten Aufnahmemitteln anzupassen, was zu Einschränkungen bei der Gestaltungsfreiheit
von Gütern führen kann.
[0003] Ein weiterer Aspekt bei der Auslegung von Aufnahmemitteln sind die Lagerung und der
Transport der Aufnahmemittel in einem Leerzustand, d.h. wenn darin oder darauf keine
Güter aufgenommen sind. Um eine effiziente Raumausnutzung auch in einem Leerzustand
zu ermöglichen, ist die Verwendung von stapelbaren Aufnahmemitteln, insbesondere ineinander
stapelbaren Aufnahmemitteln bekannt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Aufnahmemittel
eine zu deren Boden hin zulaufende Form aufweisen.
[0004] Als ein weiterer Ansatz, die Raumausnutzung in dem Leerzustand zu verbessern, ist
es bekannt, faltbare oder demontierbare Aufnahmemittel einzusetzen. Die Montage oder
Demontage solcher Aufnahmemittel kann jedoch aufwendig sein im Hinblick auf die dafür
benötigte Zeit und die dafür benötigten Ressourcen. Auch kann ein demontierbarer oder
faltbarer Aufbau Einfluss auf die mechanische Stabilität von Aufnahmemitteln haben,
wodurch deren Lebensdauer und Wiederverwendbarkeit beeinflusst werden kann.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Strukturkomponente
bereitzustellen, die flexibel und aufwandsreduziert einsetzbar ist in Baugruppen zur
Verwendung in Lagerungssystemen, in Transportsystemen oder in baulichen Anlagen. Weiterhin
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine aus wenigstens zwei solcher Strukturkomponenten
aufgebaute Baugruppe bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgaben werden durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
[0007] Entsprechend wird eine Strukturkomponente, insbesondere eines Baukastensystems, vorgeschlagen
zur Verwendung in Lagerungs- oder Bündelungs- oder Transportsystemen oder baulichen
Anlagen. Die Strukturkomponente ist platten- oder schalenförmig ausgebildet und umfasst
wenigstens drei Stirnseiten, wobei wenigstens zwei Stirnseiten mit einer Kopplungseinheit
versehen sind zum strukturellen Verbinden der Strukturkomponente mit einer weiteren
Komponente, und wobei die Kopplungseinheit wenigstens ein erstes Verriegelungselement
und wenigstens ein dazu korrespondierend ausgebildetes zweites Verriegelungselement
umfasst. Zum Verbinden, insbesondere zum form- und/oder kraftschlüssigen Verbinden,
der Strukturkomponente mit der weiteren Komponente sind das erste und das zweite Verriegelungselement
relativ zueinander verstellbar von einer Entriegelungsposition in eine erste Verriegelungsposition
durch Bewegen des ersten und/oder zweiten Verriegelungselements in eine erste Verriegelungsrichtung
und von der Entriegelungsposition in eine zweite Verriegelungsposition durch Bewegen
des ersten und/oder zweiten Verriegelungselements in eine zweite Verriegelungsrichtung.
[0008] Mit anderen Worten ist die Strukturkomponente derart ausgebildet, dass das erste
Verriegelungselement und das zweite Verriegelungselement ausgehend von einem Zustand,
in dem diese relativ zueinander in der Entriegelungsposition angeordnet sind, entweder
in die erste Verriegelungsposition oder die zweite Verriegelungsposition verstellbar
sind. Durch das Verstellen in die erste oder zweite Verriegelungsposition kann jeweils
eine strukturelle Verbindung, insbesondere eine formschlüssige Verbindung, zu der
weiteren Komponente erzeugt werden. Vorliegend wurde erkannt, dass das Vorsehen von
zwei Verriegelungspositionen, die jeweils ausgehend von derselben Entriegelungsposition
der Verriegelungselemente eingenommen werden können, einen besonders flexiblen Einsatz
und eine hohe Konfigurierbarkeit der Strukturkomponente ermöglicht. Beispielsweise
kann durch diesen Aufbau erreicht werden, dass die Strukturkomponente relativ zu der
weiteren Komponente in unterschiedlichen Orientierungen mit dieser strukturell verbunden
werden kann, wodurch insbesondere eine hohe Konfigurierbarkeit erreicht werden kann
und eine einfache und somit aufwandsreduzierte Montage ermöglicht wird.
[0009] Als "Strukturkomponente" im Sinne der vorliegenden Offenbarung wird eine Komponente
oder ein Bauteil verstanden, das zur Aufnahme und Übertragung von Kräften und/oder
Momenten vorgesehen ist und insbesondere aus einem steifen Material aufgebaut sein
kann. Die Strukturkomponente kann dafür vorgesehen sein, einem die Strukturkomponente
umfassenden Gegenstand oder einer die Strukturkomponente umfassenden Baugruppe Steifigkeit
und/oder mechanische Stabilität und/oder Halt und/oder mechanische Widerstandsfähigkeit
zu verleihen. Ferner kann die Strukturkomponente dafür vorgesehen sein, weitere technische
Eigenschaften einer die Strukturkomponente umfassenden Baugruppe zu verbessern, insbesondere
physikalische und/oder chemische Eigenschaften. Beispielsweise kann die Strukturkomponente
dafür vorgesehen sein, eine thermische Dämmung und/oder eine chemische Widerstandsfähigkeit
bereitzustellen.
[0010] Unter dem Begriff "Baugruppe" wird vorliegend ein aus zwei oder mehreren Komponenten
aufgebauter Gegenstand verstanden, der zerstörungsfrei demontierbar oder zerlegbar
ist. Der Begriff "Einzelteil" beschreibt im Sinne der vorliegenden Offenbarung eine
Komponente, die nicht zerstörungsfrei zerlegt oder demontiert werden kann. Demgemäß
kann die Strukturkomponente ein Einzelteil oder eine Baugruppe sein.
[0011] Die Strukturkomponente bildet ferner vorzugsweise eine Komponente oder ein Bauteil
eines Baukastensystems. Im Allgemeinen beschreibt der Begriff "Baukastensystem" ein
modulares System, mithilfe dessen eine Vielzahl unterschiedlicher Baugruppen oder
Gegenstände erzeugt werden können auf der Grundlage einer begrenzten Anzahl von miteinander
verbindbaren und gegeneinander austauschbaren Komponenten mit vordefinierten, insbesondere
standardisierten Schnittstellen. Die Strukturkomponente kann bezüglich ihrer Form
und strukturellen Ausgestaltung an andere Komponenten des Baukastensystems angepasst
sein. Insbesondere können die Kopplungseinheiten der Strukturkomponente eine vordefinierte
oder standardisierte mechanische Schnittstelle bilden, die es ermöglicht, die Strukturkomponente
mit anderen Komponenten strukturell zu koppeln, die eine entsprechende oder korrespondierend
ausgebildete mechanische Schnittstelle umfassen.
[0012] Die vorgeschlagene Strukturkomponente kann insbesondere zur Verwendung in Lagerungs-
oder Bündelungs- oder Transportsystemen oder in baulichen Anlagen vorgesehen sein.
Mit anderen Worten kann eine mittels der Strukturkomponente gebildete Baugruppe oder
ein mittels der Strukturkomponente gebildeter Gegenstand in Lagerungs- oder Bündelungs-
oder Transportsystemen oder in baulichen Anlagen zum Einsatz kommen. Mithilfe der
Strukturkomponente kann ein Aufnahmemittel für Güter, insbesondere ein Behälter, ein
Container, eine Platte, etc., gebildet werden. Ein derartiges Aufnahmemittel kann
insbesondere für den Transport und/oder die Bündelung und/oder die Lagerung von Gütern
vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Strukturkomponente dafür verwendet
werden, einen Gegenstand für bauliche Anlagen, wie zum Beispiel einen Einrichtungsgegenstand,
ein Paneel, ein Verkleidungselement, etc., zu erzeugen. Beispielsweise kann die Strukturkomponente
dafür vorgesehen sein, einen geschlossenen Behälter mit einem schwenkbaren Deckel
zum Freigeben oder Verschließen einer Öffnung zu erzeugen. Ein derartiger geschlossener
Behälter kann vier oder sechs baugleiche Strukturkomponenten umfassen oder aus vier
oder sechs baugleichen Strukturkomponenten bestehen. Hierbei kann jede Strukturkomponente
als schwenkbarer Deckel dienen. Die vorgeschlagene Strukturkomponente ist jedoch nicht
auf diese Anwendungen beschränkt und kann entsprechend auch in anderen geeigneten
Anwendungsfeldern eingesetzt werden.
[0013] Die Strukturkomponente ist platten- oder schalenförmig. Als eine "plattenförmige
Komponente" im Sinne der vorliegenden Offenbarung wird eine in der Ebene ausgebreitete
Komponente verstanden. Mit anderen Worten weist eine plattenförmige Komponente üblicherweise
eine Erstreckung in einer Breiten- und Längsrichtung auf, die weiter geht als eine
Erstreckung entlang einer Dickenrichtung der Komponente. Entsprechend kann die Strukturkomponente
in der Form einer ebenen Platte, beispielsweise einer im Wesentlichen quaderförmigen
oder im Wesentlichen prismenförmigen Platte bereitgestellt sein. Als eine "schalenförmige
Komponente" im Sinne der vorliegenden Offenbarung wird eine gekrümmte, insbesondere
dünnwandige Komponente verstanden und kann beispielsweise in der Form einer gekrümmten
Platte bereitgestellt sein.
[0014] Entsprechend umfasst die Strukturkomponente mehrere Stirnseiten, genauer wenigstens
drei Stirnseiten. Als "Stirnseiten" im Sinne der vorliegenden Offenbarung werden die
Strukturkomponente in Breiten- und/oder Längsrichtung begrenzende Endabschnitte verstanden.
Die unterschiedlichen Stirnseiten der Strukturkomponenten weisen vorzugsweise eine
unterschiedliche Orientierung auf. Mit anderen Worten zeigen die unterschiedlichen
Stirnseiten der Strukturkomponente in unterschiedliche Richtungen, insbesondere in
unterschiedliche Richtungen innerhalb einer durch die Breiten- und Längsrichtung der
Strukturkomponente aufgespannten Ebene. Die Stirnseiten können geradlinig verlaufen,
d.h. entlang einer geraden Linie, insbesondere entlang einer geraden Linie in der
durch die Breiten- und Längsrichtung der Strukturkomponente aufgespannten Ebene. Alternativ
oder zusätzlich können die Stirnseiten entlang einer gekrümmten Linie verlaufen, insbesondere
entlang einer gekrümmten Linie in der durch die Breiten- und Längsrichtung der Strukturkomponente
aufgespannten Ebene. In einer Ausgestaltungsform, in der die Strukturkomponente genau
drei Stirnseiten unterschiedlicher Orientierung aufweist, kann ein zwischen zwei benachbarten
Stirnseiten eingeschlossener Winkel 60° oder im Wesentlichen 60° betragen, kann aber
auch davon abweichen. Gemäß dieser Ausgestaltungsform kann die Strukturkomponente
in der Form einer im Wesentlichen prismenförmigen Platte ausgestaltet sein. In einer
Ausgestaltungsform, in der die Strukturkomponente genau vier Stirnseiten unterschiedlicher
Orientierung aufweist, kann der zwischen zwei benachbarten Stirnseiten eingeschlossene
Winkel 90° oder im Wesentlichen 90° betragen, kann aber auch davon abweichen. Gemäß
dieser Ausgestaltungsform kann die Strukturkomponente in der Form einer im Wesentlichen
quaderförmigen Platte ausgestaltet sein. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann
die Strukturkomponente mehr als vier Stirnseiten umfassen, insbesondere mehr als vier
geradlinig verlaufende Stirnseiten. Entsprechend kann ein zwischen zwei benachbarten
Stirnseiten eingeschlossener Winkel mehr als 90° betragen, insbesondere zwischen 90°
und 180°, beispielsweise 120°.
[0015] Wenigstens eine Stirnseite der Strukturkomponente kann eine Länge von 40 cm oder
im Wesentlichen 40 cm aufweisen. In dem Fall, dass die Strukturkomponente vier Stirnseiten
umfasst, können die vier Stirnseiten jeweils eine Länge von 40 cm oder im Wesentlichen
40 cm aufweisen. Mit anderen Worten kann die Strukturkomponente eine Breite und/oder
Länge von 40 cm oder im Wesentlichen 40 cm aufweisen. Auf diese Weise kann eine gute
Bündel- und Stapelbarkeit auf Europaletten sichergestellt sein. Unter dem Begriff
"Europalette" wird vorliegend eine nach EN 13698-1 genormte, mehrwegfähige Transportpalette
verstanden. Weiterhin kann die Strukturkomponente eine Dicke von 1 cm bis 4 cm, insbesondere
von im Wesentlichen 1,5 cm bis 2,5 cm aufweisen, beispielsweise 1,6 cm.
[0016] Ferner kann die Strukturkomponente eine Breite und/oder Länge aufweisen, die einem
ganzzahligen Vielfachen oder einem ganzzahligen Teiler von 40 cm entspricht, beispielsweise
20 cm oder 10 cm. Weiterhin kann die Strukturkomponente eine Breite und/oder Länge
aufweisen, die einem ganzzahligem Teiler einer Seitenlänge eines Transport- oder Bauelements
entspricht, beispielsweise eines genormten Großraumbehälters, einer mehrwegfähigen
Transportpalette oder der Transportfläche eines Transportsystems, insbesondere eines
selbstfahrenden Transportsystems.
[0017] Die Strukturkomponente kann derart ausgestaltet sein, dass deren Stirnseiten einen
Innenabschnitteingrenzen und/oder seitlich begrenzen. Der Innenabschnitt kann ein
sich flächig erstreckender Innenabschnitt sein. Insbesondere kann der Innenabschnitt
ein sich zwischen den Stirnseiten entlang der Breiten- und Längsrichtung der Strukturkomponente
erstreckender Abschnitt sein. Der Innenabschnitt kann platten- oder schalenförmig
ausgestaltet sein. Der Innenabschnitt kann als ebene oder gekrümmte Platte, insbesondere
als durchgängige Platte, ausgestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Innenabschnitt
mit wenigstens einer Ausnehmung versehen sein, die beispielsweise einen Griff ausbilden
kann. Weiterhin kann der Innenabschnitt gitterförmig ausgestaltet sein. Mit anderen
Worten kann der Innenabschnitt mit regelmäßigen Ausnehmungen versehen sein. Der Innenabschnitt
kann aus einem transparenten Material bestehen. Der Innenabschnitt, insbesondere die
darin vorgesehenen Ausnehmungen können derart gestaltet sein, dass diese Funktionselemente
aufnehmen können, wie beispielsweise Kopplungselemente zum strukturellen Verbinden
der Strukturkomponente mit anderen Komponenten, Kennzeichnungselemente oder Standfü-ße.
[0018] Neben der Funktion, Momente und Kräfte zu übertragen, kann der Innenabschnitt weitere
oder alternative Funktionen erfüllen. Beispielsweise kann der Innenabschnitt zur thermischen
Regulierung und/oder Isolierung vorgesehen sein. Entsprechend kann der Innenabschnitt
in der Form eines doppelwandigen Aufbaus bereitgestellt sein und entsprechend eine
Doppelwandisolierung aufweisen oder bilden.
[0019] Die Stirnseiten können einen Rahmen der Strukturkomponente bilden, insbesondere einen
tragenden Rahmen. Der Innenabschnitt kann lösbar in dem Rahmen aufgenommen und mit
diesem verbunden sein. Insbesondere können unterschiedliche, gegeneinander austauschbare
Innenabschnitte in dem Rahmen befestigt werden. Die unterschiedlichen Innenabschnitte
können sich hierbei im Hinblick auf deren Form und/oder Funktion unterscheiden.
[0020] Zum strukturellen Verbinden der Strukturkomponente mit der weiteren Komponente umfasst
die Strukturkomponente die Kopplungseinheiten, die jeweils eine strukturelle Schnittstelle
bilden können. Mit anderen Worten sind diese strukturellen Schnittstellen dazu eingerichtet,
die Strukturkomponente mit der weiteren Komponente zu verbinden, insbesondere formschlüssig
und/oder kraftschlüssig mit der weiteren Komponente in Eingriff zu bringen. Die vorgeschlagene
Strukturkomponente ist dazu eingerichtet, über deren Stirnseiten mit anderen Komponenten,
insbesondere mit anderen Komponenten des Baukastensystems, gekoppelt zu werden. Um
diese strukturelle Kopplung zu ermöglichen, d.h. zum strukturellen Verbinden der Strukturkomponente
mit einer weiteren Komponente, sind wenigstens zwei Stirnseiten der Strukturkomponente
mit der Kopplungseinheit versehen. Gemäß einer Weiterentwicklung kann der Innenabschnitt
der Strukturkomponente mit einer weiteren strukturellen Verbindungschnittstelle bereitgestellt
sein, um andere Komponenten, insbesondere andere Komponenten des Baukastensystems
mit der Strukturkomponente zu verbinden. Beispielsweise kann der Innenabschnitt mit
einer strukturellen Schnittstelle zur Aufnahme einer Kennzeichnung oder einer Aufnahme
für eine Kennzeichnung bereitgestellt sein.
[0021] Der Begriff "Kopplungseinheit" im Sinne der vorliegenden Offenbarung betrifft somit
eine strukturelle Schnittstelle, mittels derer die der Kopplungseinheit zugeordnete
Stirnseite der Strukturkomponente mit einer anderen Komponente, insbesondere einer
anderen Komponente des Baukastensystems in Eingriff bringbar ist, insbesondere form-
und/oder kraftschlüssig in Eingriff bringbar ist. Genauer kann die Kopplungseinheit
derart ausgestaltet sein, mit einer korrespondierend ausgebildeten weiteren Kopplungseinheit
der weiteren Komponente form- und/oder kraftschlüssig verbunden zu werden. Die weitere
Kopplungseinheit der weiteren Komponenten kann baugleich zu der Kopplungseinheit der
Strukturkomponente ausgebildet sein.
[0022] Wie vorangehend beschrieben, umfasst die Strukturkomponente wenigstens drei Stirnseiten.
Wenigstens zwei der wenigstens drei Stirnseiten sind mit der Kopplungseinheit versehen.
Im Speziellen kann jede der wenigstens drei Stirnseiten mit der Kopplungseinheit versehen
sein. Beispielsweise kann die Strukturkomponente vier Stirnseiten mit je einer Kopplungseinheit
umfassen.
[0023] Alternativ oder zusätzlich können die Kopplungseinheiten der Strukturkomponente,
jedenfalls deren erste oder zweite Verriegelungselemente, punktsymmetrisch oder spiegelsymmetrisch
angeordnet sein. Beispielsweise können die zweiten Verriegelungselemente punktsymmetrisch
sein und die ersten Verriegelungselemente in eine punktsymmetrische Stellung relativ
zueinander bringbar sein, oder umgekehrt. In dem Fall, dass die ersten und die zweiten
Verrieglungselemente relativ zu den Stirnseiten verschiebbar sind, können die ersten
Verrieglungselemente in eine punktsymmetrische Stellung relativ zueinander bringbar
sein und die zweiten Verrieglungselemente in eine punktsymmetrische Stellung relativ
zueinander bringbar sein. Durch diese Konfiguration kann die Modularität und Flexibilität
der Strukturkomponente erhöht werden.
[0024] Die Kopplungseinheiten können baugleich sein oder unterschiedlich sein. Der Begriff
baugleich beschreibt, dass die Kopplungseinheiten im Hinblick auf deren geometrische
Ausgestaltung und Funktion identisch ausgebildet sind. Nachstehend wird der Aufbau
und die Funktion der Kopplungseinheiten anhand einer Kopplungseinheit spezifiziert.
Die in diesem Zusammenhang beschriebenen Merkmale können entsprechend für alle oder
nur einen Teil der Kopplungseinheiten einer Strukturkomponente gelten.
[0025] Im Zusammenhang mit der Kopplungseinheit kann zwischen unterschiedlichen Kopplungszuständen
unterschieden werden, nämlich einem Eingriffszustand und einem Verriegelungszustand
der Kopplungseinheit. In der vorliegenden Offenbarung wird unter dem Begriff "Eingriffszustand"
ein Zustand einer Kopplungseinheit der Strukturkomponente verstanden, in dem die Kopplungseinheit
im Eingriff ist, insbesondre in einem formschlüssigen Eingriff ist, mit einer anderen
Komponente, insbesondere einer weiteren Kopplungseinheit der weiteren Komponente.
In diesem Zustand ist vorgesehen, dass der Eingriff zwischen der Kopplungseinheit
und der anderen Komponente gelöst werden kann, indem die Strukturkomponente relativ
zu der weiteren Komponente bewegt wird. Beispielsweise kann dieser Eingriff gelöst
werden, indem die Strukturkomponente relativ zu der weiteren Komponente bewegt wird
entlang einer Dickenrichtung und/oder in eine Stirnseitenrichtung der Kopplungseinheit,
d.h. in einer von der Stirnseite wegzeigenden und quer zur Dickenrichtung verlaufenden
Richtung.
[0026] Unter dem Begriff "Verriegelungszustand" wird ein Zustand einer Kopplungseinheit
der Strukturkomponente verstanden, in dem die Kopplungseinheit mit der weiteren Komponente,
insbesondere mit deren weiteren Kopplungseinheit, derart im Eingriff ist, insbesondere
form- und/oder kraftschlüssig im Eingriff ist, dass die strukturelle Kopplung nicht
gelöst werden kann durch eine Relativbewegung zwischen der Strukturkomponente und
der weiteren Komponente. In diesem Zustand kann eine relative translatorische Bewegung
zwischen der Strukturkomponente und der damit im Eingriff stehenden weiteren Komponente
gesperrt sein, insbesondere eine relative Bewegung entlang der Dickenrichtung und/oder
entlang einer Breitenrichtung und/oder entlang der Stirnseitenrichtung der Kopplungseinheit.
Die Dickenrichtung der Kopplungseinheit entspricht hierbei der Dickenrichtung der
Strukturkomponente und die Breitenrichtung der Kopplungseinheit ist senkrecht zu der
Dickenrichtung und der Stirnseitenrichtung der Kopplungseinheit. Insbesondere können
alle translatorischen Bewegungsfreiheitsgrade zwischen den gekoppelten Komponenten
in dem Verriegelungszustand gesperrt oder im Wesentlichen gesperrt sein, d.h. unter
Berücksichtigung von Toleranzen. Weiterhin können in dem Verriegelungszustand die
Strukturkomponente und die weitere Komponente derart miteinander gekoppelt sein, dass
ein rotatorischer Freiheitsgrad zwischen den Komponenten freigegeben sein kann, wobei
insbesondere die anderen beiden rotatorischen Freiheitsgrade gesperrt sein können,
d.h. in Richtungen quer zu der Richtung des freigegebenen rotatorischen Freiheitsgrads.
Im Speziellen kann ein rotatorischer Freiheitsgrad um eine Achse, insbesondere eine
Längsachse des ersten Verriegelungselements, parallel zu der Breitenrichtung der Kopplungseinheit
freigegeben sein, wobei insbesondere die anderen beiden rotatorischen Freiheitsgrade,
d.h. um Achsen parallel zu der Dickenrichtung und der Stirnseitenrichtung der Kopplungseinheit,
gesperrt sein können. Die Kopplungseinheit kann in dem Verriegelungszustand eine Gelenkeinheit
bilden, beispielsweise in der Form eines Scharniergelenks, die insbesondere ein Radiallager
um eine Achse und/oder ein Axiallager entlang derselben Achse umfasst oder festlegt.
[0027] Mit anderen Worten kann die Kopplungseinheit dazu eingerichtet sein, in einem Kopplungszustand,
in dem die Kopplungseinheit mit einer korrespondierend ausgebildeten, insbesondere
baugleichen, weiteren Kopplungseinheit der weiteren Komponente im Eingriff ist, insbesondere
in dem Eingriffs- und/oder Verriegelungszustand, einen rotatorischen Freiheitsgrad
um eine Achse, d.h. Schwenkachse, parallel zu der Breitenrichtung der Kopplungseinheit
freizugeben. Auf diese Weise wird mittels der Strukturkomponente ermöglicht, einen
Behälter mit schwenkbarem Deckel zu bauen oder zu erzeugen. In dem Kopplungszustand
können die Strukturkomponenten und die weitere Komponente relativ zueinander um die
Schwenkachse verschwenkbar sein um wenigstens 200° oder um wenigstens 210°, insbesondere
um wenigstens 210° oder 240°.
[0028] Die Kopplungseinheit umfasst wenigstens ein erstes Verriegelungselement und wenigstens
ein dazu korrespondierend ausgebildetes zweites Verriegelungselement. Das erste und
zweite Verriegelungselement können die Schwenkachse festlegen, die insbesondere mit
einer Längsachse des ersten oder zweiten Verriegelungselements zusammenfallen kann.
Das erste Verriegelungselement kann in der Form eines Stiftes, Bolzens oder Riegels
ausgebildet sein. Vorzugsweise weist das erste Verriegelungselement zumindest abschnittsweise
eine zylindrische Form auf. Das zweite Verriegelungselement kann eine zu der Form
des ersten Verriegelungselements korrespondierend ausgebildete Form aufweisen. Im
Speziellen kann das zweite Verriegelungselement eine zu dem ersten Verriegelungselement
korrespondierend ausgebildete Ausnehmung umfassen, um das Verriegelungselement darin
zumindest abschnittsweise aufzunehmen. Beispielsweise kann das zweite Verriegelungselement
mittels eines von der Stirnseite hervortretenden Vorsprungs ausgebildet sein, der
mit einer Durchgangsöffnung als Aufnahme für das erste Verriegelungselement versehen
sein kann, wobei die Durchgangsöffnung insbesondere entlang der Breitenrichtung der
Kopplungseinheit verlaufen kann. Mit anderen Worten kann eine Längsachse der Durchgangsöffnung
parallel zu der Breitenrichtung der Kopplungseinheit verlaufen. Die Form der Ausnehmung
des zweiten Verriegelungselements kann in ihrer Form an die Form des ersten Verriegelungselements
angepasst sein. Eine geometrische Ausgestaltung der Innenfläche der Ausnehmung des
zweiten Verriegelungselements kann im Wesentlichen an die Form der Außenfläche des
ersten Verriegelungselements angepasst sein. Alternativ kann das erste Verriegelungselement
die Form des vorangehend beschriebenen zweiten Verriegelungselements aufweisen und
entsprechend das zweite Verriegelungselement die Form des voranstehend beschriebenen
ersten Verriegelungselements.
[0029] Das erste oder zweite Verriegelungselement kann integral mit deren Stirnseite ausgebildet
sein. Beispielsweise können die Stirnseiten samt ersten oder zweiten Verriegelungselementen
durch Spritzgießen oder mittels eines additiven Fertigungsverfahrens hergestellt sein,
um eine integrale Bauweise dieser Komponenten bereitzustellen.
[0030] Das erste und das zweite Verriegelungselement sind relativ zueinander verstellbar
oder bewegbar, insbesondere relativ zueinander translatorisch verschiebbar und/oder
rotatorisch bewegbar. Beispielsweise können das erste und das zweite Verriegelungselement
relativ zueinander entlang der Breitenrichtung der Kopplungseinheit translatorisch
verschiebbar sein. Die Kopplungseinheit kann derart ausgestaltet sein, dass das erste
Verriegelungselement relativ zu der Stirnseite der Strukturkomponente und somit relativ
zu dem zweiten Verriegelungselement verstellbar, insbesondere verschiebbar ist. Alternativ
oder zusätzlich kann die Kopplungseinheit derart ausgestaltet sein, dass das zweite
Verriegelungselement relativ zu der Stirnseite der Strukturkomponente und somit relativ
zu dem ersten Verriegelungselement verstellbar, insbesondere verschiebbar ist.
[0031] Das erste und das zweite Verriegelungselement sind relativ zueinander in der Entriegelungsposition
positionierbar. Der Begriff "Entriegelungsposition" beschreibt vorliegend einen Zustand
der Kopplungseinheit, der es ermöglicht, dass die Kopplungseinheit des Strukturelements
in den Eingriffszustand mit einer anderen Komponente bewegt wird oder ein solcher
Eingriffszustand gelöst werden kann. In der Entriegelungsposition sind das erste und
das zweite Verriegelungselement entsprechend dazu eingerichtet, eine translatorische
Relativbewegung zwischen der Kopplungseinheit und der weiteren Kopplungseinheit der
weiteren Komponente zuzulassen, insbesondere entlang der Dickenrichtung und/oder entlang
der Stirnseitenrichtung der Kopplungseinheit.
[0032] Wie vorangehend beschrieben, sind das erste und das zweite Verriegelungselement relativ
zueinander in die erste Verriegelungsposition und die zweite Verriegelungsposition
positionierbar oder verstellbar. Die erste und die zweite Verriegelungsposition sind
jeweils vorgesehen zum Verbinden der Strukturkomponente mit der weiteren Komponente,
insbesondere zum formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Verbinden der Kopplungseinheit
mit der weiteren Kopplungseinheit der weiteren Komponente.
[0033] Unter dem Begriff "Verriegelungsposition" wird vorliegend eine Position des ersten
und des zweiten Verriegelungselements relativ zueinander verstanden, die den Verriegelungszustand
der Kopplungseinheit ermöglicht. In den Verriegelungspositionen sind das erste und
das zweite Verriegelungselement entsprechend dazu eingerichtet, wenigstens eine oder
alle translatorischen Relativbewegungen zwischen der Kopplungseinheit und der anderen
Komponente zu sperren, insbesondere eine Relativbewegung entlang der Dickenrichtung
und/oder entlang der Stirnseitenrichtung der Kopplungseinheit. In dem Verriegelungszustand
der Kopplungseinheit sind das erste und das zweite Verriegelungselement relativ zueinander
in der Verriegelungsposition angeordnet. In dem Eingriffszustand hingegen sind das
erste und das zweite Verriegelungselement relativ zueinander in der Entriegelungsposition
angeordnet.
[0034] Ausgehend von der Entriegelungsposition der Verriegelungselemente können diese relativ
zueinander in die erste Verriegelungsposition verstellt werden, indem das erste oder
das zweite Verriegelungselement entlang der ersten Verriegelungsrichtung betätigt
wird, insbesondere bewegt oder verstellt wird. Entsprechend können die Verriegelungselemente
ausgehend von deren Entriegelungsposition in die zweite Verriegelungsposition verstellt
werden, indem das erste oder das zweite Verriegelungselement entlang der zweiten Verriegelungsrichtung
betätigt wird, insbesondere bewegt oder verstellt wird. Die erste und die zweite Verriegelungsrichtung
definieren insbesondere eine Bewegungsbahn, entlang derer das erste oder das zweite
Verriegelungselement zu bewegen ist, um die gewünschte Verriegelungsposition einzustellen.
Die erste und die zweite Verriegelungsrichtung können entgegengesetzt sein. Mit anderen
Worten kann die erste Verriegelungsrichtung in eine zu der zweiten Verriegelungsrichtung
entgegengesetzte Richtung zeigen. Weiterhin können die erste und die zweite Verriegelungsrichtung
parallel zueinander angeordnet sein.
[0035] Die erste und die zweite Verriegelungsposition können Endpositionen bilden. Mit anderen
Worten können die erste und die zweite Verriegelungsposition Endpositionen bei der
Betätigung des ersten oder zweiten Verriegelungselements bilden. In der vorliegenden
Offenbarung beschreibt der Begriff "Endposition" eine Position, über die ein Element
relativ zu seiner Aufnahme nicht hinausbewegt werden kann. Wird beispielsweise ein
Element in eine erste Richtung bewegt und erreicht so eine Endposition, kann dieses
Element entlang dieser ersten Richtung nicht weiterbewegt werden, d.h. nicht über
diese Endposition hinausbewegt werden. Entsprechend bedeutet dies, dass das erste
oder zweite Verriegelungselement durch Betätigen oder Bewegen in die erste oder zweite
Verriegelungsrichtung nicht über die entsprechende Verriegelungsposition hinausbewegt
werden kann. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass durch übermäßige Betätigung
das erste oder zweite Verriegelungselement unbeabsichtigter Weise voneinander gelöst
werden und es so zu einem unbeabsichtigten Lösen von Komponenten kommt. Die erste
und die zweite Verriegelungsrichtung können ferner parallel zu der Breitenrichtung
der Kopplungseinheit sein, d.h. quer zu der Dickenrichtung und der Stirnseitenrichtung.
[0036] Die vorgeschlagene Strukturkomponente ist vorzugsweise dafür vorgesehen, mit wenigstens
einer weiteren Komponente, insbesondere einer weiteren Strukturkomponente des Baukastensystems,
strukturell gekoppelt zu werden. Die weitere Komponente umfasst vorzugsweise eine
baugleiche weitere Kopplungseinheit an wenigsten einer Stirnseite. Die Kopplungseinheit
kann derart ausgebildet und dazu eingerichtet sein, mit der baugleichen weiteren Kopplungseinheit
der weiteren Komponente formschlüssig verbindbar zu sein. In einer Weiterentwicklung
kann die Kopplungseinheit derart ausgebildet und dazu eingerichtet sein, dass in einem
Kopplungszustand, in dem die Kopplungseinheit mit der weiteren Kopplungseinheit im
Eingriff ist, d.h. in dem Eingriffszustand oder dem Verriegelungszustand, ein Verstellen
des ersten und zweiten Verriegelungselements relativ zueinander ein Verstellen von
weiteren Verriegelungselementen der weiteren Kopplungseinheit relativ zueinander bewirkt.
Auf diese Weise kann eine besonders einfache Montage und Demontage der Strukturkomponente
ermöglicht werden. Gemäß einer Ausführungsform kann die Kopplungseinheit derart ausgebildet
sein, dass in dem Kopplungszustand ein Verstellen des ersten Verriegelungselements
relativ zu dem zweiten Verriegelungselement der Kopplungseinheit ein Verstellen eines
weiteren ersten Verriegelungselements der weiteren Kopplungseinheit bewirkt, indem
das erste Verriegelungselement gegen das weitere erste Verriegelungselement drückt.
[0037] Zum Verbinden der Strukturkomponente und der weiteren Strukturkomponente kann wie
folgt vorgegangen werden. Zunächst können die Verriegelungselemente der Kopplungseinheit
und der weiteren Kopplungseinheit jeweils in deren Entriegelungsposition verstellt
werden. Daraufhin können die Strukturkomponente und die weitere Strukturkomponente
derart in Eingriff gebracht werden, dass die Kopplungseinheit und die weitere Kopplungseinheit
jeweils im Eingriffszustand sind. Ausgehend von diesem Zustand können das erste und
das zweite Verriegelungselement der Kopplungseinheit und der weiteren Kopplungseinheit
relativ zueinander entweder in die erste Verriegelungsposition oder die zweite Verriegelungsposition
bewegt werden. Auf diese Weise können die Kopplungseinheit und die weitere Kopplungseinheit
in den Verriegelungszustand überführt werden. Die Kopplungseinheit kann derart ausgebildet
sein, dass durch das Verstellen des ersten und des zweiten Verriegelungselements relativ
zueinander in deren erste oder zweite Verriegelungsposition, die Verriegelungselemente
der weiteren Kopplungseinheit relativ zueinander in deren zweite oder erste Verriegelungsposition
verstellt werden. Mit anderen Worten, in dem Kopplungszustand der Kopplungseinheit
und der weiteren Kopplungseinheit kann ein Verstellen der Position des ersten und
des zweiten Verriegelungselements der Kopplungseinheit relativ zueinander ein Verstellen
der Verriegelungselemente der weiteren Kopplungseinheit bewirken, und umgekehrt.
[0038] Die Kopplungseinheit kann wenigstens zwei Kopplungsaufnahmen umfassen. Die Kopplungsaufnahmen
betreffen vorzugsweise voneinander beabstandete Aufnahmeräume, in denen in dem Eingriffszustand
der Kopplungseinheit Verriegelungselemente der weiteren Kopplungseinheit der weiteren
Komponente angeordnet sind. Die Kopplungsaufnahmen können angrenzend an ein zweites
Verriegelungselement angeordnet sein. Im Speziellen kann eine erste Kopplungsaufnahme
und eine zweite Kopplungsaufnahme an entgegengesetzten Seiten des zweiten Verriegelungselements
angeordnet sein. Gemäß einer Ausführungsform kann jedes des wenigstens einen zweiten
Verriegelungselements mit einer Seite an jeweils eine erste Kopplungsaufnahme und
mit einer entgegengesetzten Seite an jeweils eine zweite Kopplungsaufnahme angrenzen.
Eine Kopplungsaufnahme kann hierbei mehreren zweiten Verbindungselementen zugeordnet
sein, insbesondere wenn diese zwischen zwei zweiten Verbindungselementen angeordnet
ist. In der ersten Verriegelungsposition kann das erste Verriegelungselement, insbesondere
jedes des wenigstens einen ersten Verriegelungselements, zumindest abschnittsweise
in eine diesem zugeordnete erste Kopplungsaufnahme ragen und in der zweiten Verriegelungsposition
zumindest abschnittsweise in eine diesem zugeordnete zweite Kopplungsaufnahme ragen.
Alternativ oder zusätzlich kann in der Entriegelungsposition das erste Verriegelungselement,
insbesondere jedes des wenigstens einen ersten Verriegelungselements, beabstandet
oder angrenzend zu den diesem zugeordneten ersten und der zweiten Kopplungsaufnahmen
angeordnet sein. Im Speziellen kann in der Entriegelungsposition das erste Verriegelungselement
vollständig innerhalb des diesem zugeordneten zweiten Verriegelungselements angeordnet
sein. In der ersten Verriegelungsposition und in der zweiten Verriegelungsposition
kann das erste Verriegelungselement zumindest abschnittsweise aus dem zweiten Verriegelungselement
hinausragen, insbesondere in eine Kopplungsaufnahme.
[0039] Gemäß einer Weiterentwicklung kann die Kopplungseinheit einen Betätigungsmechanismus
umfassen, der auch als Betätigungseinheit bezeichnet werden kann. Der Betätigungsmechanismus
kann dazu eingerichtet sein, eine Betätigung oder eine Bewegung eines Bedienelements
in ein Verstellen oder Bewegen des wenigstens einen ersten und des wenigstens einen
zweiten Verriegelungselements relativ zueinander zu übertragen. Mit anderen Worten
kann eine Betätigung des Bedienelements zu einer Betätigung, d.h. einer Bewegung,
des ersten Verriegelungselements relativ zu dem zweiten Verriegelungselement, oder
umgekehrt, führen. In einer Weiterentwicklung kann ein Betätigungsmechanismus bereitgestellt
sein, der eine Betätigung eines Bedienelements in die Betätigung von ersten oder zweiten
Verriegelungselementen mehrerer Kopplungseinheiten überträgt.
[0040] Unter dem Begriff "Bedienelement" wird vorliegend insbesondere eine mechanische Schnittstelle
verstanden, mittels derer ein Monteur auf die Kopplungseinheit einwirken kann, um
die Verriegelungselemente relativ zueinander zu verstellen. Das Bedienelement kann
insbesondere derart ausgestaltet sein, dass dieses mit einem Werkzeug, beispielsweise
einem Schraubenzieher, formschlüssig in Eingriff gebracht werden kann. Auf diese Weise
kann das Betätigen des Bedienelements für den Monteur vereinfacht werden und/oder
ein ungewolltes Betätigen verhindert werden.
[0041] Im Allgemeinen kann der Betätigungsmechanismus dazu eingerichtet sein, eine Betätigung
des Bedienelements in eine Betätigung des wenigstens einen ersten und/oder zweiten
Verriegelungselements, insbesondere von mehreren ersten und/oder zweiten Verriegelungselementen,
zu übertragen. Der Betätigungsmechanismus kann derart ausgestaltet sein, dass eine
Betätigung des Bedienelements in eine Betätigung wenigstens zweier erster und/oder
wenigstens zweier zweiter Verriegelungselemente übertragen wird. Mit anderen Worten,
durch Betätigung eines Bedienelements können zumindest zwei erste oder zweite Verriegelungselemente
verstellt werden, insbesondere translatorisch bewegt werden. Auf diese Weise lassen
sich mittels eines Betätigungselements mehrere Verriegelungselemente gleichzeitig
betätigen, wodurch die Montage oder Demontage der Strukturkomponente vereinfacht werden
kann. Auch können durch die Betätigung eines Bedienelements Verriegelungselemente
mehrerer Kopplungseinheiten, insbesondere zweier im Kopplungszustand zueinander angeordneter
Kopplungseinheiten, bewegt werden.
[0042] Der Betätigungsmechanismus kann in der der Kopplungseinheit zugeordneten Stirnseite
der Strukturkomponente aufgenommen sein, insbesondere vollständig darin aufgenommen
sein, wobei das Betätigungselement von außen, d.h. außerhalb der Strukturkomponente
für einen Monteur zugänglich sein kann. Gemäß einer Weiterentwicklung kann der Betätigungsmechanismus
ein erstes und ein zweites Bedienelement umfassen, wobei das erste Bedienelement an
einer ersten Seite der Strukturkomponente angeordnet und insbesondere von dieser Seite
zugänglich sein kann, und das zweite Bedienelement an einer entgegengesetzten Seite
der Strukturkomponente angeordnet und insbesondere von dieser Seite zugänglich sein
kann.
[0043] Gemäß einer Ausführungsform kann der Betätigungsmechanismus derart ausgebildet und
dazu eingerichtet sein, eine translatorische oder rotatorische Betätigung des Bedienelements,
d.h. ein translatorisches Verschieben oder ein Drehen des Bedienelements, in eine
translatorische Bewegung des wenigstens einen ersten und/oder des wenigstens einen
zweiten Verriegelungselements zu übertragen. Alternativ oder zusätzlich kann der Betätigungsmechanismus
dazu eingerichtet sein, eine translatorische oder rotatorische Betätigung des Bedienelements
in eine rotatorische Bewegung des wenigstens einen ersten oder des wenigstens einen
zweiten Verriegelungselements zu übertragen.
[0044] In einer Weiterentwicklung kann der Betätigungsmechanismus wenigstens eine Sperreinheit
umfassen, die dazu eingerichtet sein kann, ein Verstellen des ersten und/oder des
zweiten Verriegelungselements zu sperren. Auf diese Weise kann verhindert werden,
dass das erste und das zweite Verriegelungselement relativ zueinander unbeabsichtigter
Weise verstellt werden. Insbesondere kann die Sperreinheit dazu eingerichtet sein,
das erste und das zweite Verriegelungselement relativ zueinander in der Entriegelungsposition
und/oder der ersten Verriegelungsposition und/oder der zweiten Verriegelungsposition
zu halten. Die Sperreinheit kann zwischen einem Sperrzustand und einem gelösten Zustand
betrieben werden. In dem Sperrzustand kann die Sperreinheit dazu eingerichtet sein,
ein Verstellen der Verriegelungselemente zu sperren. In dem gelösten Zustand hingegen
kann die Sperreinheit dazu eingerichtet sein, ein Verstellen der Verriegelungselemente
zuzulassen.
[0045] Alternativ oder zusätzlich kann der Betätigungsmechanismus wenigstens eine Widerstandseinheit
umfassen, die dazu eingerichtet sein kann, eine minimale Betätigungskraft des Bedienelements
festzulegen. Unter dem Begriff "minimale Betätigungskraft" wird vorliegend eine auf
das Bedienelement wirkende, in eine gewünschte Betätigungsrichtung gerichtete Kraft
verstanden, derer es bedarf, um das Bedienelement in die gewünschte Betätigungsrichtung
zu betätigen. Erst wenn eine Betätigungskraft im Hinblick auf deren Richtung und Betrag
die minimale Betätigungskraft erreicht, wird ein Verstellen der Verriegelungselemente
bewirkt. Die minimale Betätigungskraft beschreibt somit einen Widerstand, insbesondere
einen mechanischen Widerstand, wie zum Beispiel eine Haltekraft, der zu überwinden
ist, um das Bedienelement zu betätigen und somit das erste und zweite Verriegelungselement
relativ zueinander zu verstellen. Mit anderen Worten ist die Widerstandseinheit dazu
eingerichtet, eine Betätigung des Bedienelements zum Verstellen des ersten und des
zweiten Verriegelungselements zueinander zuzulassen, wenn eine gerichtete, auf das
Betätigungselement einwirkende Betätigungskraft einen vorgegebenen Schwellenwert,
d.h. die minimale Betätigungskraft, überschreitet.
[0046] Die Widerstandseinheit kann derart ausgebildet und dazu eingerichtet sein, eine minimale
Betätigungskraft des Bedienelements in Abhängigkeit von einer Position des ersten
und zweiten Verriegelungselements relativ zueinander einzustellen. Mit anderen Worten,
die aufzubringende minimale Betätigungskraft, um das Bedienelement zu betätigen und
somit das erste und zweite Verriegelungselement relativ zueinander zu verstellen,
kann von der Position des ersten und des zweiten Verriegelungselements relativ zueinander
abhängen. Die minimale Betätigungskraft des Bedienelements kann größer sein in einem
Zustand, in dem das erste und zweite Verriegelungselement relativ zueinander in der
ersten Verriegelungsposition und/oder der zweiten Verriegelungsposition und/oder der
Entriegelungsposition angeordnet sind, im Vergleich zu einem Zustand, in dem das erste
und zweite Verriegelungselement relativ zueinander zwischen der ersten Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition und/oder zwischen der zweiten Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition angeordnet sind. Auf diese Weise kann ein unbeabsichtigtes
Betätigen des Bedienelements verhindert werden. Weiterhin kann sichergestellt werden,
dass das erste und zweite Verriegelungselement relativ zueinander zuverlässig in vordefinierte
Positionen verstellt werden und aus diesen nicht unbeabsichtigter Weise heraus bewegt
werden. Auch kann so ein stufenweises Verstellen ermöglicht werden.
[0047] Gemäß einer Weiterentwicklung kann die Widerstandseinheit einen Führungsstift und
ein daran anliegendes Federelement umfassen, wobei das Federelement insbesondere gegen
den Führungsstift drückt und elastisch verformbar oder verformt ist. Beim Betätigen
des Bedienelements werden der Führungsstift und das Federelement relativ zueinander
bewegt. Durch diese Ausgestaltung wirkt ein mechanischer Widerstand auf das Bedienelement.
Das Federelement kann mit vordefinierten Einkerbungen versehen sein, beispielsweise
drei voneinander beabstandeten Einkerbungen, die jeweils einer der folgenden Positionen
zugeordnet sind: der ersten Verriegelungsposition, der zweiten Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition. Mit anderen Worten, in einem Zustand, in dem der Führungsstift
in einer Einkerbung des Federelements angeordnet ist, sind das erste und das zweite
Verriegelungselement in der ersten Verriegelungsposition oder der zweiten Verriegelungsposition
oder der Entriegelungsposition angeordnet. Das Positionieren des Führungsstiftes in
der Einkerbung des Federelements bewirkt, dass ein mechanischer Widerstand zum Betätigen
des Bedienelements in diesem Zustand erhöht ist und entsprechend die minimale Betätigungskraft
vergrößert ist. Mit anderen Worten, in einem Zustand des Betätigungsmechanismus, in
dem der Führungsstift in einer Einkerbung des Federelements angeordnet ist, bedarf
es einer höheren Betätigungskraft, um das Bedienelement zu verstellen im Vergleich
zu einem Zustand des Betätigungsmechanismus, in dem der Führungsstift beabstandet
zu den Einkerbungen, beispielsweise zwischen den Einkerbungen angeordnet ist. Alternativ
kann die Einstellbarkeit der Betätigungskraft bereitgestellt werden, indem das Federelement
keilförmig ausgebildet ist und der Führungsstift gegen die Keilfläche des Federelements
gedrückt werden kann. Das Federelement und der Führungsstift können so ausgestaltet
sein, dass eine durch das Bedienelement induzierte Bewegung des Führungsstifts quer
zu einer Auslenkbewegung des Federelements und/oder quer zu der auf den Führungsstift
wirkenden Federkraft verläuft. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass durch
eine übermäßige und/oder unbeabsichtigt starke Betätigung des Bedienelements Schäden
an dem Federelement entstehen.
[0048] Die Strukturkomponente kann aus lediglich einem Material bestehen, insbesondere aus
einem Kunststoff. Das bedeutet, dass die Komponenten der Strukturkomponente alle aus
demselben Material bestehen können. Auf diese Weise kann eine hohe Materialreinheit
sichergestellt sein, die zu einer hohen Recyclebarkeit der Strukturkomponente führt.
So kann die Strukturkomponente ohne oder mit minimalem zusätzlichem Aufwand einem
Recyclingprozess unterzogen werden. Nach Erreichen einer vorgesehenen Lebensdauer
und/oder bei einer Beschädigung kann so die Strukturkomponente einzeln oder auch im
Verbund mit weiteren Strukturkomponenten, die insbesondere eine Baugruppe bilden,
ohne ein aufwendiges Trennverfahren direkt einem Zerkleinerungsprozess unterzogen
werden, beispielsweise indem diese geschreddert werden. Das so entstehende Granulat
kann dann direkt als Vormaterial oder Halbwerkzeug für neue Strukturkomponenten dienen
und entsprechend zu neuen Komponenten weiterverarbeitet werden.
[0049] Jedenfalls können die Stirnseiten und das wenigstens eine erste und das wenigstens
eine zweite Verriegelungselement aus demselben Material bestehen. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass wenn zumindest die Stirnseiten
und die Verriegelungselemente aus demselben Material bestehen, eine gleichmäßige Wärmeausdehnung
der Strukturkomponente sichergestellt werden kann, sodass die Strukturkomponente über
ein breites Temperaturspektrum mit weiteren Komponenten zuverlässig verbunden und
von diesen gelöst werden kann. Weiterhin können der Betätigungsmechanismus und/oder
der Innenabschnitt der Strukturkomponente aus demselben oder einem anderen Material
wie die Stirnseiten und die Verriegelungselemente hergestellt sein.
[0050] Wie vorangehend beschrieben kann die Strukturkomponente, insbesondere deren Stirnseiten
und Verriegelungselemente, aus einem Kunststoff hergestellt sein, insbesondere aus
einem thermoplastischen Kunststoff. Beispielsweise kann hierfür Polypropylen und/oder
ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, insbesondere ABS-Kunststoffe, und/oder
Polyamid und/oder Polylactid zum Einsatz kommen. Der Einsatz eines Kunststoffs ermöglicht,
dass das eingesetzte Material wiederverwendet, insbesondere mehrfach wiederverwendet
werden kann. So kann eine Strukturkomponente, die beschädigt ist oder eine vorgesehene
Lebensdauer erreicht hat, in Granulat zerkleinert werden, aus dem, beispielsweise
durch Spritzgießen, eine neue Strukturkomponente erzeugt werden kann. Alternativ oder
zusätzlich kann die Strukturkomponente aus Holz hergestellt sein. Auch können Strukturkomponenten
einer Baugruppe aus unterschiedlichen Materialen bestehen.
[0051] Die Strukturkomponente kann derart ausgestaltet sein, dass der Betätigungsmechanismus
und/oder die ersten und/oder zweiten Verriegelungselemente vollständig in der Strukturkomponente
angeordnet sind. Der Betätigungsmechanismus und/oder die ersten und/oder zweiten Verriegelungselemente
können derart in der Strukturkomponente aufgenommen sein, dass diese nicht zerstörungsfrei
gelöst werden können. Beispielsweise kann die Strukturkomponente aus zwei Platten-
oder Schalenhälften aufgebaut sein, zwischen denen der Betätigungsmechanismus und/oder
die ersten und/oder zweiten Verriegelungselemente angeordnet ist/sind und die integral
oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann/können der Betätigungsmechanismus
und/oder die ersten und/oder zweiten Verriegelungselemente formschlüssig in der Strukturkomponente
gehalten werden.
[0052] Gemäß einer Ausgestaltungsform kann die Strukturkomponente mittels eines additiven
Verfahrens, insbesondere mittels 3D-Drucken hergestellt sein. Alternativ können einzelne
Komponenten der Strukturkomponente, beispielsweise die Platten- oder Schalenhälften,
zunächst mittels Spritzgießen hergestellt werden und anschließend miteinander verbunden,
insbesondere verschweißt werden. Beispielsweise kann hierfür Ultraschallschweißen
zum Einsatz kommen. Alternativ oder zusätzlich können die Platten- oder Schalenhälften
mittels Kleben gefügt werden, oder mittels eines anderen Fügeverfahrens. So können
zunächst die beiden Platten- oder Schalenhälften bereitgestellt werden, in die daraufhin
der wenigstens eine Betätigungsmechanismus eingesetzt wird, bevor diese gefügt werden.
[0053] Weiterhin wird eine Baugruppe vorgeschlagen, die insbesondere zur Verwendung in Lagerungs-
oder Bündelungs- oder Transportsystemen oder baulichen Anlagen vorgesehen ist. Die
Baugruppe umfasst wenigstens zwei miteinander verbundene Strukturkomponenten mit den
vorangehend beschriebenen Merkmalen. Die Strukturkomponenten sind vorzugsweise über
eine ihrer Kopplungseinheiten miteinander verbunden, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig
verbunden. Die Baugruppe kann ein Aufnahmemittel für Güter bilden und insbesondere
ein Behälter, ein Container, eine Platte, etc., sein. Weiterhin kann die Baugruppe
einen Gegenstand für bauliche Anlagen bilden, wie zum Beispiel ein Paneel, ein Verkleidungselement,
einen Einrichtungsgegenstand, insbesondere einen Stuhl, einen Tisch, eine Theke, etc.
Auch kann die Baugruppe einen Messestand oder Teile eines Messestandes bilden.
[0054] Gemäß einer Ausführungsform kann die Baugruppe wenigstens fünf miteinander verbundene
Strukturkomponenten umfassen, von denen jede vier Stirnseiten mit je einer Kopplungseinheit
umfassen kann. Vier Strukturkomponenten können an drei unterschiedlichen Stirnseiten
mit einer weiteren Strukturkomponente gekoppelt sein und eine Strukturkomponente kann
an vier unterschiedlichen Stirnseiten mit je einer weiteren Strukturkomponente gekoppelt
sein. Auf diese Weise kann ein Behälter, insbesondere ein Behälter mit Öffnung erzeugt
werden. Ein derartiger Behälter kann wenigstens fünf baugleiche Strukturkomponenten
umfassen oder aus wenigstens fünf baugleichen Strukturkomponenten bestehen. Alternativ
kann der Behälter aus unterschiedlichen Strukturkomponenten aufgebaut sein. Um einen
derartigen Behälter mit einem verschwenkbaren Deckel zu versehen, kann eine weitere
Strukturkomponente bereitgestellt werden, die an einer Stirnseite mit einer Stirnseite
einer der weiteren Strukturkomponenten formschlüssig und um eine Breitenrichtung der
Stirnseite verschwenkbar verbunden wird.
[0055] Die Strukturkomponenten der Baugruppe können im Hinblick auf deren Form und Funktion
unterschiedlich ausgestaltet sein. Beispielsweise kann eine Länge und/oder Breite
einer ersten Strukturkomponente der Baugruppe im Vergleich zu einer zweiten Strukturkomponente
der Baugruppe größer oder kleiner sein. Die erste und die zweite Strukturkomponente
können entlang deren Stirnseiten miteinander verbunden sein. Hierbei kann die gekoppelte
Stirnseite der ersten Strukturkomponente größer sein, insbesondere doppelt so groß
oder im Wesentlichen doppelt so groß sein wie die gekoppelte Stirnseite der zweiten
Strukturkomponente. Auf diese Weise kann die erste Strukturkomponente mit zwei zweiten
Strukturkomponenten an derselben Stirnseite gekoppelt sein. Die Stirnseiten der ersten
und zweiten Strukturkomponente können derart miteinander gekoppelt sein, dass diese
zumindest an einer Seite bündig anliegen. Alternativ können die erste und die zweite
Strukturkomponente derart ausgestaltet sein, dass deren gekoppelte Stirnseiten nicht
bündig an deren Seiten anliegen.
[0056] Die Baugruppe kann aus Komponenten eines Baukastensystems aufgebaut sein, das die
erste und zweite Strukturkomponente umfasst. Das Baukastensystem kann weitere Komponenten
umfassen, die in der Baugruppe verbaut sein können. Beispielsweise kann das Baukastensystem
Strukturkomponenten unterschiedlicher Länge und Breite aufweisen, die miteinander
über deren Stirnseiten verbindbar sind. Weiterhin kann das Baukastensystem eine Verbindungseinrichtung
umfassen, mittels der zwei Strukturkomponenten über deren Innenabschnitte strukturell
miteinander gekoppelt werden können. Weiterhin kann das Baukastensystem eine Faltverbindungseinrichtung
umfassen, die dazu eingerichtet ist, zwischen zwei zu verbindenden Stirnseiten zweier
Strukturkomponenten zwischengeschaltet zu werden, um zu ermöglichen, dass die Strukturkomponenten
relativ zueinander um mehr als 300°, insbesondere um 360° oder im Wesentlichen 360°
verschwenkt werden können.
[0057] Darüber hinaus wird eine weitere Baugruppe vorgeschlagen. Die weitere Baugruppe ist
zur Verwendung in Lagerungs- oder Bündelungs- oder Transportsystemen oder baulichen
Anlagen vorgesehen. Die weitere Baugruppe umfasst eine erste und zweite platten- oder
schalenförmige weitere Strukturkomponente mit wenigstens drei Stirnseiten von denen
mindestens zwei Stirnseiten mit korrespondierend zueinander ausgebildeten Kopplungselementen
ausgebildet sind, wobei die Kopplungselemente einer ersten Stirnseite der ersten weiteren
Strukturkomponente im Eingriff sind mit den dazu korrespondierend ausgebildeten Kopplungselementen
einer zweiten Stirnseite der zweiten weiteren Strukturkomponente. Weiterhin umfasst
die weitere Baugruppe eine korrespondierend zu den Kopplungselementen ausgebildete
Kopplungsstange, die die Kopplungselemente der ersten Stirnseite mit den Kopplungselementen
der zweiten Stirnseite formschlüssig und voneinander lösbar verbindet. Die Kopplungsstange
umfasst an einem ersten Endabschnitt ein erstes Verbindungselement und an einem zu
dem ersten Endabschnitt entgegensetzt angeordneten zweiten Endabschnitt ein zu dem
ersten Verbindungselement korrespondierend ausgebildetes zweites Verbindungselement.
Die erste und zweite weitere Strukturkomponente können baugleich ausgebildet sein.
[0058] Die Verbindungselemente der Kopplungsstange ermöglichen, dass mehrere Kopplungsstangen
miteinander gekoppelt werden können. Auf diese Weise können mehrere in einer Ebene
angeordnete weitere Strukturkomponenten aufwandsreduziert miteinander gekoppelt und
voneinander gelöst werden.
[0059] Zum Lösen der formschlüssigen Verbindung zwischen den Kopplungselementen kann die
Kopplungsstange entlang ihrer Längsrichtung, insbesondere sowohl in einer ersten als
auch entgegengesetzten zweiten Richtung entlang der Längsrichtung, bewegt werden relativ
zu den Kopplungselementen. Hierzu können die Kopplungselemente mit zylindrischen Ausnehmungen
versehen sein, wobei Längsachsen der einzelnen zylindrischen Ausnehmung fluchten,
d.h. zusammenfallen.
[0060] Im Vergleich zu der vorangehend beschriebenen Strukturkomponente kommt die weitere
Strukturkomponente ohne erste Verriegelungselemente aus und kann somit einen einfacheren
Aufbau aufweisen. Somit können sich die erste und zweite weitere Strukturkomponente
gegenüber der vorangehend beschriebenen Strukturkomponente im Hinblick auf die für
die Kopplung vorgesehenen Elemente an deren Stirnseiten unterscheiden. Darüber hinaus
können die erste und zweite weitere Strukturkomponente die vorangehend im Zusammenhang
mit der Strukturkomponente beschriebenen Merkmale aufweisen. So können die Stirnseiten
der weiteren Strukturkomponente einen Rahmen bilden. Weiterhin können die erste und
zweite weitere Strukturkomponente einen Innenabschnitt aufweisen. Der Innenabschnitt
kann entsprechend zu dem Innenabschnitt der vorangehend beschriebenen Strukturkomponente
ausgebildet sein. Auch kann die weitere Strukturkomponente im Hinblick auf deren Maße
entsprechend zu der vorangehenden Strukturkomponente ausgebildet sein. Die weitere
Strukturkomponente kann entsprechend mit vier Stirnseiten versehen sein und quaderförmig
ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich können die Kopplungselemente der ersten
und/oder zweiten weiteren Strukturkomponente punktsymmetrisch, insbesondere in einem
Längsschnittprofil, d.h. quer zur Dickenrichtung, oder spiegelsymmetrisch, insbesondere
entlang einer Diagonalen im Längsschnittprofil, angeordnet sein.
[0061] Die Kopplungselemente der ersten und zweiten weiteren Strukturkomponente können entsprechend
zu den zweiten Verbindungselementen der vorangehend beschriebenen Strukturkomponente
ausgebildet sein. Die erste und zweite weitere Strukturkomponente können mit der vorangehend
beschriebenen Strukturkomponente formschlüssig gekoppelt werden, insbesondere mithilfe
des wenigstens einen ersten Verbindungselements der vorangehend beschriebenen Strukturkomponente.
Hierfür kann die vorangehend beschriebene Strukturkomponente mit der ersten oder zweiten
weiteren Strukturkomponente in einen Eingriffszustand gebracht werden, woraufhin dann
das wenigstens eine erste Verbindungselement in die erste oder zweite Verriegelungsposition
verschoben werden kann, um einen Verriegelungszustand zwischen den Komponenten zu
erzeugen.
[0062] Das erste Verbindungselement einer ersten Kopplungsstange kann form- und/oder kraftschlüssig
mit dem zweiten Verbindungselement einer zweiten Kopplungsstange verbunden werden.
Das erste Verbindungselement kann in der Form einer Gewindestange und das zweite Verbindungselement
in der Form einer dazu korrespondierend ausgestalteten Gewindebohrung bereitgestellt
sein, oder umgekehrt. Auf diese Weise lassen sich mehrere Kopplungsstangen miteinander
verschrauben. Im Bereich des ersten und des zweiten Verbindungselements kann die Kopplungsstange
ein Querschnittsprofil aufweisen, dessen Außenkontur nicht kreisförmig ist. Beispielsweise
kann die Außenkontur des Querschnittsprofils in der Form eines Vielecks, beispielsweise
eines Vierecks oder Sechsecks ausgestaltet sein. Auf diese Weise kann ein Monteur
auf einfache Weise, beispielsweise mithilfe eines Schraubenschlüssels, ein Drehmoment
entlang einer Längsachse der Kopplungsstange auf zu verbindende oder zu lösende Kopplungsstangen
aufbringen.
[0063] Die Kopplungselemente können integral mit der weiteren Strukturkomponente ausgebildet
sein. Die weitere Strukturkomponente kann in der Form eines integralen Bauteils ausgebildet
sein. Weiterhin kann die weitere Strukturkomponente aus demselben Material wie die
vorangehend beschriebene Strukturkomponente hergestellt sein. Die Kopplungsstange
kann aus demselben Material wie die erste und zweite weitere Strukturkomponente hergestellt
sein.
[0064] Die gekoppelte erste und zweite weitere Strukturkomponente können relativ zueinander
um im Wesentlichen 210° oder 240° um eine entlang der Längsachse der Kopplungsstange
verlaufende Schwenkachse verschwenkt werden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0065] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine Strukturkomponente eines Baukastensystems;
- Figur 2
- eine perspektivische Längsschnittansicht der in Fig. 1 gezeigten Strukturkomponente;
- Figur 3
- eine vergrößerte Längsschnittansicht auf eine Kopplungseinheit der Strukturkomponente;
- Figur 4
- eine vergrößerte Längsschnittansicht auf eine Kopplungseinheit der Strukturkomponente
in einer Entriegelungsposition;
- Figur 5
- eine vergrößerte Längsschnittansicht auf die Kopplungseinheit in einer ersten Verriegelungsposition;
- Figur 6
- eine Längsschnittansicht auf die Kopplungseinheit in einer zweiten Verriegelungsposition;
- Figuren 7 bis 9
- eine vergrößerte Ansicht auf ein Betätigungselement der Kopplungseinheit in unterschiedlichen
Positionen;
- Figur 10
- eine perspektivische Ansicht auf eine Baugruppe, umfassend zwei Strukturkomponenten
in einem Eingriffszustand;
- Figur 11
- eine perspektivische Längsschnittansicht der in Fig. 10 gezeigten Baugruppe;
- Figuren 12 bis 14
- eine vergrößerte Längsschnittansicht auf miteinander gekoppelten Kopplungseinheiten
der Baugruppe in unterschiedlichen Zuständen;
- Figur 15
- eine Querschnittsansicht auf eine Stirnseite der Strukturkomponente:
- Figur 16 und 17
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe in unterschiedlichen Zuständen;
- Figuren 18 bis 20
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe in unterschiedlichen Zuständen;
- Figur 21
- eine Draufsicht auf Komponenten des Baukastensystems;
- Figuren 22 bis 24
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe in unterschiedlichen Zuständen;
- Figur 25
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe;
- Figur 26
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe in einem demontierten Zustand;
- Figuren 27a-f
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe in unterschiedlichen Zuständen;
- Figur 28
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer weiteren Baugruppe;
- Figur 29
- eine perspektivische Ansicht auf die in Fig. 27 gezeigte Baugruppe;
- Figur 30
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe;
- Figuren 31 bis 35
- perspektivische Ansichten auf eine weitere Baugruppe;
- Figur 36
- vergrößerte Ausschnitte auf eine Kopplungsstange; und
- Figur 37
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Baugruppe.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0066] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0067] Figur 1 zeigt eine Strukturkomponente 10, die ein Bauteil eines Baukastensystems
bildet. Die Strukturkomponente 10 ist dafür vorgesehen, mit baugleichen oder anderen
Komponenten des Baukastensystems strukturell verbunden zu werden, um Baugruppen zur
Verwendung in Lagerungs- oder Bündelungs- oder Transportsystemen oder in baulichen
Anlagen zu erzeugen. Derartige Baugruppen können ein Aufnahmemittel für Güter bilden
und beispielsweise in der Form eines Behälters oder einer Transportbox bereitgestellt
sein.
[0068] Die Strukturkomponente 10 ist in der hier gezeigten Konfiguration plattenförmig ausgebildet.
Alternativ kann die Strukturkomponente 10 schalenförmig ausgebildet sein. Die Strukturkomponente
10 umfasst vier Stirnseiten 12, wobei ein zwischen zwei benachbarten Stirnseiten 12
eingeschlossener Winkel 90° beträgt. Die Strukturkomponente 10 hat eine Länge und
Breite von 40 cm und eine Dicke von 1,6 cm.
[0069] Jede Stirnseite 12 ist mit einer Kopplungseinheit 14 versehen. In der hier gezeigten
Konfiguration sind die Stirnseiten 12 und Kopplungseinheiten 14 der Strukturkomponente
10 baugleich ausgebildet. Die Stirnseiten 12 bilden einen Rahmen, der einen Innenabschnitt
16 der Strukturkomponente 10 umschließt und entsprechend seitlich begrenzt. In der
vorliegenden Konfiguration ist der Innenabschnitt 16 integral mit dem durch die Stirnseiten
12 gebildeten Rahmen verbunden und in der Form einer mit regelmäßigen Ausnehmungen
versehenen, d.h. gitterförmigen, plattenförmigen Struktur bereitgestellt. Der Innenabschnitt
16 ist zusätzlich mit einer einen Haltegriff 18 bildenden Ausnehmung versehen. Alternativ
kann der Innenabschnitt lösbar, insbesondere gegen andere Innenabschnitte austauschbar,
in dem Rahmen aufgenommen und mit diesem verbunden sein. Weiterhin kann der Innenabschnitt
aus einem transparenten Material hergestellt sein und/oder in der Form einer durchgehenden
Platte, d.h. ohne regelmäßige Ausnehmungen, ausgebildet sein.
[0070] In der hier gezeigten Konfiguration ist die Strukturkomponente 10 aus einem einzigen
Material hergestellt. Mit anderen Worten sind alle gezeigten Elemente der Strukturkomponente
10 aus demselben Material hergestellt, genauer aus einem Kunststoff, insbesondere
aus Polypropylen. Zusätzlich zu der im Zusammenhang mit der in Fig. 1 gezeigten Konfiguration
der Strukturkomponente 10 und den darin enthaltenen Elementen kann die Strukturkomponente
10 weitere Elemente umfassen, die aus demselben oder einem anderen Material hergestellt
sein können.
[0071] Die Strukturkomponente 10 ist dazu eingerichtet, über deren Stirnseiten 12 mit anderen
Komponenten, insbesondere mit einer weiteren baugleichen Strukturkomponente gekoppelt
zu werden. Um diese strukturelle Kopplung zu ermöglichen, d.h. zum strukturellen Verbinden
der Strukturkomponente mit einer weiteren Komponente, sind die Kopplungseinheiten
14 bereitgestellt. Mit anderen Worten sind die Kopplungseinheiten 14 zum strukturellen
Verbinden der Strukturkomponente 10 mit weiteren Komponenten, insbesondere zum formschlüssigen
Verbinden mit einer weiteren Strukturkomponente des Baukastensystems, eingerichtet.
[0072] Zu besseren Veranschaulichung der Kopplungseinheiten 14 ist in Fig. 2 die Strukturkomponente
10 in einem Längsschnitt gezeigt, in dem eine obere Plattenhälfte weggelassen ist,
die spiegelsymmetrisch zu einer gezeigten unteren Plattenhälfte 19 ist. Nachstehend
werden der Aufbau und die Funktionalität der Kopplungseinheiten 14 am Beispiel einer
der Kopplungseinheiten 14 der Strukturkomponente 10 beschrieben, die entsprechend
für die weiteren Kopplungseinheiten 14 der Strukturkomponente gelten. Die in diesem
Zusammenhang beschriebenen Merkmale gelten somit entsprechend auch für die anderen
Kopplungseinheiten 14 der Strukturkomponente 10 als offenbart.
[0073] Wie in Fig. 3 gezeigt, umfasst die Kopplungseinheit 14 mehrere erste Verriegelungselemente
20 und dazu korrespondierend ausgebildete zweite Verriegelungselemente 22 in entsprechende
Anzahl. In der hier gezeigten Ausführungsform umfasst die Kopplungseinheit 14 sechs
erste Verriegelungselemente 20 und sechs zweite Verriegelungselemente 22. Alternativ
kann die Kopplungseinheit 14 mehr oder weniger als sechs erste und zweite Verriegelungselement
20, 22 umfassen, beispielsweise genau ein erstes und genau ein zweites Verriegelungselement
20, 22. Die ersten und zweiten Verriegelungselemente 20, 22 bestehen aus demselben
Material wie die restlichen Elemente der Strukturkomponente 10, insbesondere wie die
Stirnseite 12.
[0074] Die ersten Verriegelungselemente 20 sind in Form eines zylindrischen Stiftes oder
Bolzens bereitgestellt, dessen Längsachse sich parallel zu einer Breitenrichtung X
der Stirnseite 12 und der Kopplungseinheit 14 erstreckt. Die zweiten Verriegelungselemente
22 sind gebildet durch Vorsprünge, die von der Stirnseite 12 in einer Stirnseitenrichtung
Y hervortreten und jeweils mit einer zu den ersten Verriegelungselementen 20 korrespondierenden
Durchgangsöffnung versehen sind. Die Durchgangsöffnungen erstrecken sich entlang der
Breitenrichtung X der Kopplungseinheit 14 und dienen als Aufnahme für die ersten Verriegelungselemente
22.
[0075] Die ersten Verriegelungselemente 20 sind relativ zu den zweiten Verriegelungselementen
22 verstellbar, im Speziellen translatorisch bewegbar entlang der Breitenrichtung
X der Kopplungseinheit 14. Mit anderen Worten sind die ersten Verriegelungselemente
20 in der Strukturkomponente 10 verschiebbar gelagert, wobei die zweiten Verrieglungselemente
22 integral an der Stirnseite 12 ausgebildet sind und entsprechend nicht verstellbar
sind. Die ersten Verriegelungselemente 20 sind relativ zu den zweiten Verriegelungselementen
22 in unterschiedliche Positionen verstellbar. Genauer sind die ersten Verriegelungselemente
20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen 22 zwischen einer ersten Verriegelungsposition,
einer Entriegelungsposition und einer zweiten Verriegelungsposition verstellbar.
[0076] In der hier gezeigten Konfiguration sind die Kopplungseinheiten 14 und entsprechend
deren Komponenten derart bereitgestellt, dass diese punktsymmetrisch angeordnet sind,
im Speziellen in eine punktsymmetrische Stellung relativ zueinander verstellbar sind,
wie aus Fig. 2 hervorgeht. Im Speziellen sind die zweiten Verriegelungselemente 22
punktsymmetrisch angeordnet und die ersten Verriegelungselemente 20 sind punktsymmetrisch
anordenbar, beispielsweise wenn alle Verriegelungselemente 20 in der Entriegelungsposition
oder der ersten oder zweiten Verrieglungsposition angeordnet sind. Alternativ können
die Kopplungseinheiten 14 spiegelsymmetrisch angeordnet sein, beispielsweise entlang
einer Ebene parallel zu der Dickenrichtung der Strukturkomponente 10 und insbesondere
entlang einer Diagonalen der Strukturkomponente 10.
[0077] Fig. 4 zeigt die Kopplungseinheit 14 in einem Zustand, in dem deren ersten Verriegelungselemente
20 in der Entriegelungsposition angeordnet sind. In diesem Zustand sind die ersten
Verriegelungselemente jeweils vollständig innerhalb eines diesem zugeordneten zweiten
Verriegelungselements 22 angeordnet.
[0078] Zum Ausbilden einer formschlüssigen Verbindung zwischen der Strukturkomponente 10
und der weiteren Komponente sind die ersten Verriegelungselemente 20 relativ zu den
zweiten Verriegelungselementen 22 verstellbar von der Entriegelungsposition in die
erste Verriegelungsposition durch Betätigen, insbesondere durch Bewegen der ersten
Verriegelungselemente 20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen 22 in eine
erste Verriegelungsrichtung L1, wie in Fig. 4 durch einen Pfeil angedeutet. Mit anderen
Worten, indem die ersten Verriegelungselemente 20 ausgehend von deren Entriegelungsposition
in die erste Verriegelungsrichtung L1 bewegt werden, nehmen diese die erste Verrieglungsposition
ein. Diese erste Verriegelungsposition bildet eine Endposition für die ersten Verriegelungselemente
20 und ist in Fig. 5 gezeigt.
[0079] Zum Ausbilden der formschlüssigen Verbindung sind die ersten Verriegelungselemente
20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen 22 von der Entriegelungsposition
auch in die zweite Verriegelungsposition verstellbar. Hierzu sind die ersten Verriegelungselemente
20 von der Entriegelungsposition in die zweite Verriegelungsposition verstellbar durch
Betätigen, insbesondere durch Bewegen der ersten Verriegelungselemente 20 relativ
zu den zweiten Verriegelungselementen 22 in eine zweite Verriegelungsrichtung L2,
wie in Fig. 4 durch einen weiteren Pfeil angedeutet. Mit anderen Worten, indem die
ersten Verriegelungselemente 20 ausgehend von deren Entriegelungsposition in die zweite
Verriegelungsrichtung L2 bewegt werden, nehmen diese die zweite Verrieglungsposition
ein. Diese zweite Verriegelungsposition bildet eine weitere, gegenüberliegende Endposition
für die ersten Verriegelungselemente 20 und ist in Fig. 6 gezeigt.
[0080] In der hier gezeigten Konfiguration zeigt die erste Verriegelungsrichtung L1 in eine
zu der zweiten Verriegelungsrichtung L2 entgegengesetzte Richtung. Weiterhin sind
die erste Verriegelungsrichtung L1 und die zweite Verriegelungsrichtung L2 parallel
zu der Breitenrichtung X und quer zu der Stirnseitenrichtung Y und zu einer Dickenrichtung
Z der Kopplungseinheit 14 angeordnet.
[0081] Wie in Figuren 4 bis 6 gezeigt, umfasst die Kopplungseinheit 14 mehrere Kopplungsaufnahmen
24 bildende Ausnehmungen, die angrenzend an den zweiten Verriegelungselementen 22
angeordnet sind. Genauer grenzt jedes zweite Verriegelungselement 22 entlang der Breitenrichtung
X der Kopplungseinheit 14 an eine erste Kopplungsaufnahme 24 und an einer entgegengesetzten
Seite an eine zweite Kopplungsaufnahme 24 an. Wie in Fig. 4 gezeigt, sind in der Entriegelungsposition
die ersten Verriegelungselemente 20 jeweils angrenzend oder beabstandet zu den Kopplungsaufnahmen
24 angeordnet, die an das diesem zugeordneten zweiten Verriegelungselement 22 angrenzen.
In der ersten Verriegelungsposition ragt jedes der ersten Verriegelungselemente abschnittsweise
in die erste Kopplungsaufnahme 24 des diesem zugeordneten zweiten Verriegelungselements
22, wie in Fig. 5 gezeigt. Demgegenüber ragt in der zweiten Verriegelungsposition
jedes der ersten Verriegelungselemente 20 abschnittsweise in die zweite Kopplungsaufnahme
24 des diesem zugeordneten zweiten Verriegelungselements 22, wie in Fig. 6 gezeigt.
[0082] Wie in Fig. 3 gezeigt, umfasst die Kopplungseinheit 14 ferner einen Betätigungsmechanismus
26, der dazu eingerichtet ist, eine Betätigung eines Bedienelements 28 in eine Betätigung
der ersten Verriegelungselemente 20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen
22 zu übertragen. Im Speziellen ist der Betätigungsmechanismus 26 dazu eingerichtet,
eine translatorische Bewegung des Bedienelements 28 in einer Richtung entlang der
Breitenrichtung X der Kopplungseinheit 14 in eine translatorische Bewegung der ersten
Verriegelungselemente 20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen 22 entlang
der Breitenrichtung X der Kopplungseinheit 14 zu übertragen.
[0083] Der Betätigungsmechanismus 26 umfasst eine entlang der Breitenrichtung X der Kopplungseinheit
14 bewegbar gelagerte Schiene 30. Die ersten Verriegelungselemente 20 sind jeweils
an unterschiedlichen Stellen fest mit der Schiene 30 mittels Kopplungsstiften 32 verbunden.
Das Bedienelement 28 umfasst zwei hohlzylindrische Vorsprünge, die in Dickenrichtung
Z an entgegengesetzten Seiten der Schiene 30 hervortreten. Die hohlzylindrischen Vorsprünge
sind jeweils in einer Ausnehmung 34 an in Dickenrichtung entgegensetzten Seiten der
Stirnseite 12 geführt, wie in Fign. 7 bis 9 gezeigt. Durch diese Ausgestaltung liegen
die hohlzylindrischen Vorsprünge frei und sind somit zugänglich für einen Monteur.
Die hohlzylindrischen Vorsprünge sind derart ausgestaltet, dass diese durch einen
Monteur manuell, d.h. per Hand, bedient werden können und/oder als mechanische Schnittstelle
für ein Werkzeug dienen, beispielsweise für einen Schraubenzieher.
[0084] Das Bedienelement 28 kann stufenweise zwischen drei Positionen bewegt werden. Genauer
kann das Bedienelement 28 zwischen zwei Endpositionen und einer Zwischenposition bewegt
werden. In einer ersten Endposition, wie in Fig. 7 gezeigt, liegen die hohlzylindrischen
Vorsprünge des Bedienelements 28 an einem Endabschnitt der Ausnehmung 34 an und die
ersten Verriegelungselemente 20 sind in der ersten Verriegelungsposition angeordnet.
In einer zweiten Endposition, wie in Fig. 8 gezeigt, liegen die hohlzylindrischen
Vorsprünge des Bedienelements 28 an einem gegenüberliegenden Endabschnitt der Ausnehmung
34 an und die ersten Verriegelungselemente 20 sind in der zweiten Verriegelungsposition
angeordnet. In der Zwischenposition, wie in Fig. 9 gezeigt, sind die hohlzylindrischen
Vorsprünge des Bedienelements 28 zwischen der ersten und zweiten Endposition angeordnet
und die ersten Verriegelungselemente 20 sind in der Entriegelungsposition positioniert.
[0085] Wie in Fign. 4 bis 6 gezeigt, umfasst der Betätigungsmechanismus 26 ferner eine Widerstandseinheit
36, die dazu eingerichtet ist, eine minimale Betätigungskraft des Bedienelements 28
einzustellen. Auf diese Weise kann einer unbeabsichtigten Betätigung entgegengewirkt
werden, beispielsweise durch eine auf den Betätigungsmechanismus 26 wirkende Gewichtskraft.
Insbesondere ist die Widerstandseinheit 36 dazu eingerichtet, eine minimale Betätigungskraft
des Bedienelements 28 in Abhängigkeit von einer Position der ersten Verriegelungselemente
20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen 22 einzustellen. Auf diese Weise
soll ein stufenweises Verstellen bereitgestellt werden. Hierzu umfasst die Widerstandseinheit
36 einen Führungsstift 38 und ein daran anliegendes Federelement 40. Der Führungsstift
38 ist fest mit einer Seitenwand der Stirnseite 12 verbunden und das Federelement
40 ist fest mit der Schiene 30 verbunden. In der gezeigten Konfiguration drückt das
Federelement 40 beim Betätigen des Bedienelements 28 gegen den Führungsstift 38 und
wird hierbei elastisch verformt. Beim Betätigen des Bedienelements 28 werden der Führungsstift
38 und das Federelement 40 relativ zueinander bewegt. Durch diese Ausgestaltung wirkt
ein mechanischer Widerstand auf das Bedienelement 28. Um das stufenweise Verstellen
bereitzustellen, ist das Federelement 40 mit vordefinierten Einkerbungen versehen,
im Speziellen drei voneinander beabstandeten Einkerbungen. Jede Einkerbung entspricht
hierbei einer der Positionen des ersten Verrieglungselements 20, nämlich der ersten
Verriegelungsposition, der zweiten Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition.
Das Positionieren des Führungsstiftes 38 in der Einkerbung des Federelements 40 bewirkt,
dass ein mechanischer Widerstand beim Betätigen des Bedienelements in diesem Zustand
erhöht ist und entsprechend die minimale Betätigungskraft zum Betätigen des Bedienelements
28 vergrößert ist im Vergleich zu einer Position, in der der Führungsstift 38 zwischen
zwei Einkerbungen des Federelements 40 angeordnet ist.
[0086] Durch diese Ausgestaltung ist die Widerstandseinheit 36 derart ausgebildet, dass
die minimale Betätigungskraft des Bedienelements 28 in einem Zustand, in dem die ersten
Verriegelungselemente 20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen 22 in der ersten
Verriegelungsposition, der zweiten Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition
angeordnet sind, größer ist im Vergleich zu einem Zustand, in dem die ersten Verriegelungselemente
20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen 22 zwischen der ersten Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition und zwischen der zweiten Verriegelungsposition und der
Entriegelungsposition angeordnet sind.
[0087] In einer Weiterentwicklung kann die Kopplungseinheit 14 oder die Strukturkomponente
10 einen Sperrmechanismus oder eine Sperreinheit umfassen, die dazu eingerichtet ist,
ein Verstellen der ersten Verriegelungselemente 20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen
22 zu sperren. Hierzu kann die Sperreinheit eine Position des Bedienelements 28 fixieren.
Beispielsweise kann die Sperreinheit in der Form einer Verschlusskappe bereitgestellt
sein, die formschlüssig mit der Ausnehmung 34 und dem darin angeordneten hohlzylindrischen
Vorsprung verbindbar ist, um den hohlzylindrischen Vorsprung und somit das Bedienelement
28 relativ zu der Ausnehmung 34 zu fixieren. Alternativ kann die Sperreinheit dazu
eingerichtet sein, eine formschlüssige und lösbare Verbindung mit der Schiene 30 zu
erzeugen, um so die ersten Verriegelungselemente 20 relativ zu den zweiten Verriegelungselementen
22 zu fixieren. Die Sperreinheit kann ferner eine Schlossvorrichtung umfassen, um
eine unbefugte oder ungewollte Betätigung des Bedienelements 28 zu verhindern. Beispielsweise
kann die Schlossvorrichtung dazu eingerichtet sein, eine Betätigung der Sperreinheit
mithilfe eines mechanischen oder elektronischen Schlüssels zuzulassen, wohingegen
eine Betätigung ohne Schlüssel gesperrt bleibt.
[0088] Wie vorangehend beschrieben ist die Strukturkomponente 10 dafür vorgesehen, mit einer
baugleichen oder anderen Komponente des Baukastensystems strukturell verbunden zu
werden. Nachstehend wird unter Bezugnahme auf Fign. 10 bis 14 ein Vorgehen zum formschlüssigen
Verbinden der Strukturkomponente 10 mit einer baugleichen weiteren Strukturkomponente
10' beschrieben. Hierbei beziehen sich Bezugszeichen, die mit einem Apostroph versehen
sind, auf Elemente der weiteren Strukturkomponente 10'.
[0089] Zunächst werden die Strukturkomponente 10 und die weitere Strukturkomponente 10'
bereitgestellt, deren zu koppelnde Kopplungseinheiten 14, 14' in der Entriegelungsposition
eingestellt sind, d.h. deren erste Verriegelungselemente 20 in der Entriegelungsposition
angeordnet sind. Daraufhin werden die zu koppelnden Kopplungseinheiten 14,14` in den
Eingriffszustand gebracht, wie in Fign. 10 bis 12 gezeigt. In dem Eingriffszustand
sind die zweiten Verriegelungselemente 22, 22' einer Kopplungseinheit 14, 14' jeweils
in den Kopplungsaufnahmen 24', 24 der anderen Kopplungseinheit 14', 14 angeordnet,
wie in Fig. 12 veranschaulicht.
[0090] Ausgehend von dem Eingriffszustand können die zu koppelnden Kopplungseinheiten 14,
14' jeweils in den Verriegelungszustand gebracht werden, indem die Verriegelungselemente
20, 22, 20', 22' entweder in die erste oder zweite Verriegelungsposition verstellt
werden. Die Kopplungseinheiten 14, 14' sind derart ausgebildet, dass durch das Verstellen
der Verriegelungselemente 20, 22 der Kopplungseinheit 14 relativ zueinander in deren
erste oder zweite Verriegelungsposition, die Verriegelungselemente 20', 22' der weiteren
Kopplungseinheit 14' relativ zueinander in deren zweite oder erste Verriegelungsposition
verstellt werden. Mit anderen Worten, in dem Eingriffszustand der Kopplungseinheit
14 und der weiteren Kopplungseinheit 14' bewirkt ein Verstellen der Position des ersten
und des zweiten Verriegelungselements 20, 22 der Kopplungseinheit 14 relativ zueinander
ein Verstellen der weiteren Verriegelungselemente 20', 22' der weiteren Kopplungseinheit
14' relativ zueinander. Dies geschieht, indem durch Betätigen des Bedienelements 28
der Kopplungseinheit 14 die ersten Verriegelungselemente 20 verschoben werden und
hierbei gegen die weiteren ersten Verriegelungselemente 20' der weiteren Kopplungseinheit
14' drücken. Hierdurch wird die Kopplungseinheit 14 in die erste Verriegelungsposition
geführt und die weitere Kopplungseinheit 14' in die zweite Verriegelungsposition,
wie in Fig. 13 gezeigt, oder umgekehrt, wie in Fig. 14 gezeigt.
[0091] Fig. 13 und 14 zeigen jeweils den Verriegelungszustand zwischen der Strukturkomponente
10 und der weiteren Strukturkomponente 10'. Die Kopplungseinheiten 14, 14' sind derart
ausgebildet, dass in dem Verriegelungszustand ein rotatorischer Freiheitsgrad um eine
Achse S, auch als Schwenkachse bezeichnet, parallel zu der Breitenrichtung X der Kopplungseinheiten
14, 14' freigegeben ist. Mit anderen Worten sind in dem Verriegelungszustand die Strukturkomponente
10 und die weitere Strukturkomponente 10' relativ zueinander um eine Achse schwenkbar,
die mit der Längsachse der ersten Verriegelungselemente 20, 20' fluchtet. Weiterhin
sind die Kopplungseinheiten 14, 14' derart ausgebildet, dass in dem Verriegelungszustand
die beiden weiteren rotatorischen Freiheitsgrade, d.h. um eine Achse parallel zu der
Stirnseitenrichtung Y und der Dickenrichtung Z der Kopplungseinheiten 14, 14', gesperrt
sind. In dem Verriegelungszustand sind weiterhin die translatorischen Freiheitsgrade
entlang der Breiten-, Stirnseiten- und Dickenrichtung X, Y, Z der Kopplungseinheiten
14, 14' gesperrt. Mit anderen Worten bilden die Kopplungseinheiten 14, 14' in dem
Verriegelungszustand eine Gelenkeinheit, die insbesondere ein Radiallager um eine
zu der Breitenrichtung X parallele Achse und ein Axiallager entlang dieser Achse bildet.
In dem Verriegelungszustand sind die Strukturkomponente 10 und die weitere Strukturkomponente
10' relativ zueinander um die Schwenkachse S verschwenkbar um 240°. Mit anderen Worten,
um die Strukturkomponente 10 von einer ersten Schwenk-Endposition in eine zweite Schwenk-Endposition
relativ zu der weiteren Strukturkomponente 10' zu verschwenken, kann diese um 240°
um die Schwenkachse S verschwenkt werden. Hierfür sind die Kopplungseinheiten 14,
14' wie in Fig. 15 gezeigt ausgebildet.
[0092] Fig. 15 zeigt eine Stirnseite 12 im Querschnitt in einer Ansicht auf ein zweites
Verrieglungselement 22. Die Punkte P1 und P2 deuten hierbei Berührungspunkte an, an
denen eine mit der Strukturkomponente 10 gekoppelte weitere Strukturkomponente 10'
in der ersten und zweiten Schwenk-Endposition anliegt, im Speziellen mit deren zweiten
Verrieglungselementen 22`. Um einen gewünschten maximalen Verschwenkwinkel zwischen
zwei im Verriegelungszustand befindlichen Strukturkomponenten 10 zu ermöglichen, ist
die strukturelle Anordnungen der Berührungspunkte P1, P2 und der Schwenkachse S relativ
zueinander relevant. Der Abstand zwischen der Schwenkachse S und einer die Berührungspunkte
P1 und P2 verbindenden Linie wird vorliegend als "s" bezeichnet und beträgt in der
hier gezeigten Konfiguration 10 mm. In Fig. 15 ist eine Hilfslinie H, d.h. eine gedachte
Linie, eingezeichnet, die normal zu der die Berührungspunkte P1 und P2 verbindenden
Linie verläuft und die Schwenkachse S kreuzt. Ein Abstand zwischen der Hilfslinie
H und den Berührungspunkten wird vorliegend als "p" bezeichnet und beträgt in der
gezeigten Konfiguration 8 mm. Mit anderen Worten beträgt ein Quotient aus p durch
s 0,8 in der gezeigten Konfiguration. In einer alternativen Ausgestaltung der Strukturkomponente
kann der Quotient einen Wert von im Wesentlichen 0,7 oder 0,8 oder 0,9 oder 1 oder
einen Wert zwischen 0,6 und 1,2 aufweisen.
[0093] Fig. 16 und 17 zeigen eine Baugruppe 42a in der Form einer Kiste, die insbesondere
vorgesehen ist zur Verwendung in Lagerungs- oder Bündelungs- oder Transportsystemen
oder baulichen Anlagen. Die Baugruppe 42a umfasst sechs baugleiche Strukturkomponenten
10, die über deren Stirnseiten 12 und entsprechend über deren Kopplungseinheiten 14
miteinander formschlüssig verbunden sind. Die den Boden bildende Strukturkomponente
10 umfasst vier Kopplungseinheiten 14, die jeweils mit einer eine Seitenwand bildenden
Strukturkomponente 10 verriegelt sind, d.h. die miteinander gekoppelten Kopplungseinheiten
14 befinden sich in dem Verriegelungszustand. Entsprechend sind die die Seitenwände
der Kiste bildenden Strukturkomponenten 10 an deren zum Boden gerichteten Stirnseite
12 mit der den Boden bildende Strukturkomponente 10 über deren Kopplungseinheiten
14 verriegelt. Weiterhin sind die zur Seite gerichteten Stirnseiten 12 der die Seitenwand
bildenden Strukturkomponenten 10 mit den daran angrenzenden Strukturkomponenten 10
mittels der Kopplungseinheiten 14 verriegelt. Eine den Deckel der Kiste bildende Strukturkomponente
10 ist nur an einer Stirnseite 12 mit einer die Seitenwand bildenden Strukturkomponente
10 verriegelt. Auf diese Weise ist die Kiste mit einem schwenkbaren Deckel versehen,
wie durch den Pfeil A in Fig. 16 angedeutet. Um den Deckel in einer Verschlussposition,
wie in Fig. 17 gezeigt, zu verschließen, kann eine weitere Kopplungseinheit 14 der
den Deckel bildenden Strukturkomponente mit einer weiteren die Seitenwand bildenden
Strukturkomponente 10 verriegelt werden. Der Deckel ist von der in Fig. 17 gezeigten
Position um 210° verschwenkbar, um in eine Schwenk-Endposition geöffnet zu werden.
[0094] Fign. 18 bis 20 zeigen eine weitere Baugruppe 42b in der Form einer Kiste, deren
Deckel, Boden und Seitenwände aus jeweils vier miteinander in einer Ebene verbundenen
Strukturkomponenten 10 aufgebaut sind. In dem in Fig. 18 gezeigten Zustand befinden
sich alle Kopplungseinheiten 14 mit den damit gekoppelten Kopplungseinheiten 14 in
dem Verrieglungszustand. Fig. 19 zeigt die Baugruppe 42b in einem weiteren Zustand,
in dem der Verriegelungszustand von einzelnen Kopplungseinheiten 14 selektiv gelöst
ist, um einen schwenkbaren Deckel 44 und eine schwenkbare, aus zwei Strukturkomponenten
10 aufgebaute Seitenwandtür 46 bereitzustellen. Auch können einzelne Strukturkomponenten
10 vollständig entkoppelt werden von der Baugruppe 42b, wie in Fig. 20 gezeigt. So
kann auf unterschiedliche Weise eine Öffnung zu dem Inneren der Baugruppe 42b freigegeben
werden. Die Strukturkomponenten 10 lassen sich so einzeln oder im Verbund öffnen und
schließen.
[0095] Fig. 21 zeigt unterschiedliche, miteinander koppelbare Bauteile des Baukastensystems.
Das Baukastensystem umfasst mehrere plattenförmige Strukturkomponenten 10a-10e, die
sich im Hinblick auf deren Länge und/oder Breite unterscheiden. Die mit dem Bezugszeichen
"10a" bezeichnete erste Strukturkomponente entspricht der vorangehend beschriebenen
Strukturkomponente 10. Die unterschiedlichen Strukturkomponenten 10a-10e haben die
gleiche Dicke. Eine zweite Strukturkomponente 10b hat eine gegenüber der ersten Strukturkomponente
10a halb so große Breite. Die zweite Strukturkomponente 10b umfasst entsprechend zwei
Stirnseiten 12 mit je sechs ersten und zweiten Verriegelungselementen 20, 22 und zwei
weitere kürzere Stirnseiten 48 mit je drei oder zwei ersten und zweiten Verriegelungselementen
20, 22. Eine Stirnseite 12 der ersten Strukturkomponente 10a kann entsprechend mit
zwei nebeneinander in einer Ebene angeordneten und über Stirnseiten 12 verbundenen
zweiten Strukturkomponenten 10b über deren kürzere Stirnseiten 48 gekoppelt und verriegelt
werden. Eine dritte Strukturkomponente 10c hat eine gegenüber der ersten Strukturkomponente
10a halb so große Breite und Länge. Die dritte Strukturkomponente 10c umfasst entsprechend
vier kürzere Stirnseiten 48 mit je zwei oder drei ersten und zweiten Verriegelungselementen
20, 22.
[0096] Eine vierte Strukturkomponente 10d hat eine gegenüber der zweiten Strukturkomponente
10b geringere Breite, insbesondere eine um wenigstens die Dicke der Strukturkomponenten
10a-10e geringere Breite. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass eine Stirnseite 12
der ersten Strukturkomponente 10a mit zwei nebeneinander in einer Ebene angeordneten,
aber über deren Stirnseiten 12 nicht gekoppelten vierten Strukturkomponenten 10d über
deren kürzere Stirnseiten gekoppelt und verriegelt wird. Eine fünfte Strukturkomponente
10e hat eine gegenüber der dritten Strukturkomponente 10c geringere Breite und Länge,
insbesondere eine um wenigstens die Dicke der Strukturkomponenten 10a-10e geringere
Breite und Länge.
[0097] Auf der Grundlage des Baukastensystems kann eine Vielzahl unterschiedlicher Aufnahmemittel
für Güter mithilfe der fünf unterschiedlichen Strukturkomponenten 10a-e bereitgestellt
werden.
[0098] Fig. 22 zeigt eine durch die unterschiedlichen Strukturkomponenten 10a, 10d und 10e
erzeugte weitere Baugruppe 42c in der Form einer Kistenanordnung, die von einer Europalette
50 getragen wird und bündig auf dieser aufliegt. Vorteilhaft an dieser Anordnung ist,
dass sich einzelne Abschnitte der Kistenanordnung selektiv öffnen lassen und so auf
einfache Weise ein Zugang zu den darin aufgenommenen Gütern freigegeben werden kann,
wie in Fig. 23 gezeigt. Die Kistenanordnung 42c ist somit in der Art eines Regals
mit verschließbaren Fächern oder Öffnungen bereitgestellt. Nach deren bestimmungsgemäßen
Gebrauch lassen sich die Strukturkomponenten 10a-10e auf einfache Weise auseinanderbauen
und auf der Europallette 50 lagern. Dies ist beispielhaft in Fig. 24 angedeutet, in
dem eine Vielzahl von Strukturkomponenten 10 in einem demontierten Zustand auf der
Europalette 50 gebündelt ist. Um ein Verrutschen in diesem gestapelten Zustand zu
verhindern, können die Strukturkomponenten 10a-10e an deren entgegengesetzten Seiten
mit zueinander korrespondierenden Verbindungselementen versehen sein, sodass in dem
gestapelten Zustand zwei aufeinanderliegende Strukturkomponenten über diese Verbindungselemente
formschlüssig verbunden sind, insbesondere in der Längs- und Breitenrichtung.
[0099] Weiterhin ermöglicht das Baukastensystem, dass auf einfache Weise individuell formbare,
insbesondere an zu transportierende Güter angepasste Behälter oder Kisten erzeugt
werden, wie beispielsweise in Fig. 25 gezeigt, in dem eine aus den Strukturkomponenten
10a-10e aufgebaute weitere Baugruppe 42d gezeigt ist.
[0100] Wie in Fig. 21 gezeigt, umfasst das Baukastensystem weiterhin eine erste Faltverbindungseinrichtung
52 und eine zweite Faltverbindungseinrichtung 54. Die Faltverbindungseinrichtungen
52, 54 sind dazu eingerichtet, Kopplungseinheiten 14 unterschiedlicher oder baugleicher
Strukturkomponenten 10a-10e derart schwenkbar miteinander zu koppeln, dass diese um
360° relativ zueinander verschwenkbar sind. Die zweite Faltverbindungseinrichtung
54 ist halb so lang im Vergleich zu der ersten Faltverbindungseinrichtung 52.
[0101] Die Faltverbindungseinrichtungen 52, 54 umfassen eine erste Reihe von weiteren Verriegelungselementen
56 und eine zu der ersten Reihe versetzt angeordnete zweite Reihe von weiteren Verriegelungselementen
56. Die weiteren Verriegelungselemente 56 sind gebildet durch Vorsprünge, die jeweils
mit einer zu den ersten Verriegelungselementen 20 korrespondierenden Durchgangsöffnung
versehen sind und somit ähnlich zu den zweiten Verriegelungselementen 22 ausgebildet
sind.
[0102] Die erste Reihe von weiteren Verriegelungselementen 56 ist dazu eingerichtet, mit
einer Kopplungseinheit 14 einer ersten beliebigen Strukturkomponente des Baukastensystems
formschlüssig verbunden zu werden. Die zweite Reihe von Verriegelungselementen 56
ist dazu eingerichtet, mit einer Kopplungseinheit 14 einer zweiten beliebigen Strukturkomponente
des Baukastensystems formschlüssig verbunden zu werden, wie in Fig. 26 durch Pfeile
angedeutet. Die Faltverbindungseinrichtungen 52, 54 sind derart ausgestaltet, dass
in einem gekoppelten Zustand, in dem eine Strukturkomponente 10a-10e im Eingriffszustand
mit der Faltverbindungseinrichtung 52, 54 ist, die ersten Verriegelungselemente 20
der Kopplungseinheit 14 der Strukturkomponente mit den weiteren Verriegelungselementen
56 der Faltverbindungseinrichtungen 52, 54 formschlüssig gekoppelt werden durch Bewegen
der ersten Verriegelungselemente 20 in deren Verriegelungsposition.
[0103] Die Faltverbindungseinrichtungen 52, 54 ermöglichen das Bereitstellen von faltbaren
Behältern oder Kisten. Ein Beispiel einer derartigen Baugruppe 42e in der Form einer
faltbaren Kiste ist in Fign. 27a bis 27f dargestellt, in denen unterschiedliche Zustände
der faltbaren Kiste abgebildet sind, um die Kiste von einem aufgebauten Zustand, wie
in Fig. 27a gezeigt, in einen zusammengefalteten Zustand, wie in Fig. 27f gezeigt,
zu überführen. Um dies zu ermöglichen, sind die die Seitenwände der Kiste bildenden
Strukturkomponenten 10b mit dem den Boden der Kiste bildenden Strukturkomponente 10a
jeweils mittels einer Faltverbindungseinrichtung 52 verbunden, die zwischen den Kopplungseinheiten
14 der gekoppelten Stirnseiten 12 angeordnet ist.
[0104] Das Baukastensystem umfasst ferner Verbindungseinrichtungen 58, mittels derer zwei
Strukturkomponenten über deren Innenabschnitte 16 strukturell miteinander gekoppelt
werden können. So lassen sich auch durch die Strukturkomponenten 10a-10e gebildete
Kisten miteinander verbinden, wie in Fig. 28 und 29 gezeigt.
[0105] Fig. 28 und 29 zeigen eine aus mehreren, miteinander verbundenen Behältern gebildete
Baugruppe 42e, die in Fig. 28 in einer Explosionsansicht und in Fig. 29 in einem gekoppelten
Zustand gezeigt ist. In der gezeigten Baugruppe 42e sind die einzelnen Behälter jeweils
mit vier Verbindungseinrichtungen 58 zu einem darunter angeordneten Behälter und mit
zwei Verbindungseinrichtungen 58 zu einem seitlich angrenzenden Behälter strukturell
gekoppelt. Die Verbindungseinrichtungen 58 umfassen zwei hohlzylindrische Stopfen
oder Verbindungsstücke, die an entgegengesetzten Seiten von einem Mittelsteg hervorstehen.
Die hohlzylindrischen Stopfen sind dazu eingerichtet, mit Ausnehmungen in den Innenabschnitten
16 der Strukturkomponenten 10a-10e form- und/oder kraftschlüssig verbunden zu werden.
[0106] Das Baukastensystem umfasst ferner eine erste und eine zweite Strebe 60, 62, wobei
die zweite Strebe 62 halb so lang ist im Vergleich zu der ersten Strebe 60. Die Streben
60, 62 sind dafür vorgesehen, zwischen zwei Innenabschnitten gegenüberliegender Strukturkomponenten
10a-10e angeordnet und mit diesen verbunden zu werden. Hierfür können die Verbindungseinrichtungen
58 genutzt werden, wie in Fig. 30 gezeigt. Hierzu können die Enden der Streben in
eine in den Stopfen der Verbindungseinrichtungen 58 vorgesehene Ausnehmung aufgenommen
werden. Alternativ können hierfür weitere Verbindungseinrichtungen 64 des Baukastensystems
genutzt werden, die es ermöglichen, die Streben 60, 62 mittig zwischen zwei Ausnehmungen
der Strukturkomponente 10a-10e zu befestigen. Die weitere Verbindungseinrichtung 64
weist einen länglichen Mittelsteg auf, an dem an einer Seite ein hohlzylindrischer
Stopfen mittig angeordnet ist und auf der entgegengesetzten Seite zwei weitere hohlzylindrische
Stopfen im Bereich der Endabschnitte des Mittelstegs angeordnet sind. Die Streben
60, 62 können dafür vorgesehen sein, die mechanische Stabilität einer Baugruppe zu
erhöhen und/oder einen Aufnahmeraum einer Baugruppe zu unterteilen, wie in Fig. 30
gezeigt.
[0107] Fign. 31 bis 36 zeigen eine weitere Baugruppe 66a. Die weitere Baugruppe 66a ist
entsprechend zur Verwendung in Lagerungs- oder Bündelungs- oder Transportsystemen
oder baulichen Anlagen vorgesehen. In Fign. 31 bis 35 ist die Baugruppe 66a in unterschiedlichen
Zuständen gezeigt, um den Aufbau der Baugruppe 66a zu veranschaulichen.
[0108] Die weitere Baugruppe 66a umfasst mehrere platten- oder schalenförmige weitere Strukturkomponenten
68 mit je vier weiteren Stirnseiten 70 von denen alle mit korrespondierend zueinander
ausgebildeten Kopplungselementen 72 ausgebildet sind, wobei die Kopplungselemente
72 einer ersten weiteren Stirnseite 70 einer ersten weiteren Strukturkomponente 68
im Eingriff sind mit den dazu korrespondierend ausgebildeten Kopplungselementen 72
einer zweiten weiteren Stirnseite 70 einer zweiten weiteren Strukturkomponente 68,
wie in Fig. 31 gezeigt. Die Kopplungselemente 72 können entsprechend den zweiten Verbindungselementen
22 der vorangehend beschriebenen Strukturkomponente 10 ausgestaltet sein. Gegenüber
der vorangehend beschriebenen Strukturkomponente 10 umfasst die weitere Strukturkomponente
68 keine ersten Verbindungselemente 20 und keinen Betätigungsmechanismus 26. Somit
ist die weitere Strukturkomponente 68 als Bauteil ohne bewegbare Komponenten bereitgestellt.
Die Kopplungselemente 72 sind integral an den weiteren Stirnseiten 70 bereitgestellt.
[0109] Weiterhin umfasst die weitere Baugruppe 66a korrespondierend zu den Kopplungselementen
72 ausgebildete Kopplungsstangen 74, die dazu eingerichtet sind, die Kopplungselemente
72 der in Eingriff stehenden weiteren Strukturkomponenten 68 formschlüssig zu verbinden.
Hierzu wird eine Kopplungsstange 74 durch zueinander ausgerichtete Ausnehmungen, insbesondere
zylindrische Ausnehmungen, in den Kopplungselementen 72 geführt, wie in Fig. 31 durch
einen Pfeil A angedeutet. Die Ausnehmungen in den Kopplungselementen 72 weisen eine
Form auf, die zu der Form der Kopplungsstange 74 korrespondierend ausgebildet ist.
Die Länge der Kopplungsstange 74 entspricht im Wesentlichen einer Breite der weiteren
Stirnseite 70 der weiteren Strukturkomponente 68. Die Kopplungsstange 74 ist aus demselben
Material wie die weiteren Strukturkomponenten 68 ausgebildet. Zwei gekoppelte weitere
Strukturkomponenten 68 sind relativ zueinander um 240° um eine entlang der Längsachse
der Kopplungsstange 74 verlaufende Schwenkachse verschwenkbar.
[0110] Fig. 32 zeigt einen Zustand, in dem drei weitere Strukturkomponenten 68 bereitgestellt
sind, die mit den in Fig. 31 gezeigten Strukturkomponenten 68 einen Behälter bilden.
Die drei weiteren Strukturkomponenten 68 bilden Seitenwände des Behälters und sind
mit deren bodenseitigen Stirnseiten 70 mit der einen Boden bildenden weiteren Strukturkomponente
68 im Eingriff und mit deren seitlichen Stirnseiten 70 jeweils mit den daran angrenzenden,
Seitenwände bildenden weiteren Strukturkomponenten 68 im Eingriff. Um diese weiteren
Strukturkomponenten 68 formschlüssig zu verbinden, werden drei weitere Kopplungsstangen
74 in die im Eingriff stehenden Kopplungselemente 72 der unterschiedlichen weiteren
Strukturkomponenten 68 eingeführt, wie in Fig. 32 durch Pfeile B angedeutet. Auf diese
Weise erfolgt die formschlüssige Verbindung mit der den Boden bildenden weiteren Strukturkomponente
68. Um weiterhin die die Seitenwände bildenden weiteren Strukturkomponenten 68 formschlüssig
zu verbinden, werden vier weitere Kopplungsstangen 74 in im Eingriff stehende Kopplungselemente
72 eingeführt, wie in Fig. 33 durch Pfeile C angedeutet.
[0111] Der Behälter wird weiterhin mit einem Deckel versehen, der durch eine weitere Strukturkomponente
68 gebildet ist, wie in Fig. 34 gezeigt. Der Deckel ist zwischen einer geschlossenen
Position und einer geöffneten Position, wie in Fig. 35 gezeigt, verschwenkbar. Hierfür
wird die den Deckel bildende weitere Strukturkomponente 68 an einer Stirnseite 70
über deren Kopplungselemente 72 mit Kopplungselementen 72 einer eine Seitenwand bildenden
Strukturkomponente 68 formschlüssig verbunden mittels einer weiteren Kopplungsstange
74, die zwischen diese eingeführt wird, wie in Fig. 34 durch einen Pfeil D gezeigt.
[0112] Die Kopplungsstange 74 umfasst an einem ersten Endabschnitt ein erstes Verbindungselement
76 und an einem zu dem ersten Endabschnitt entgegensetzt angeordneten zweiten Endabschnitt
ein zu dem ersten Verbindungselement 76 korrespondierend ausgebildetes zweites Verbindungselement
78 auf, wie in Fig. 36 gezeigt.
[0113] In der hier gezeigten Konfiguration ist das erste Verbindungselement 76 in der Form
einer Gewindestange und das zweite Verbindungselement 78 in der Form einer dazu korrespondierend
ausgestalteten Gewindebohrung bereitgestellt. Auf diese Weise lassen sich mehrere
Kopplungsstangen 74 miteinander verschrauben. Im Bereich des ersten und des zweiten
Verbindungselements 76, 78 kann die Kopplungsstange 74 ein Querschnittsprofil aufweisen,
dessen Außenkontur nicht kreisförmig ist. Beispielsweise kann die Außenkontur des
Querschnittsprofils in der Form eines Vielecks, beispielsweise eines Vierecks oder
Sechsecks ausgestaltet sein.
[0114] Das erste und zweite Verbindungselement 76, 78 der Kopplungsstange 74 ermöglichen,
dass mehrere Kopplungsstangen 74 miteinander gekoppelt werden können. Auf diese Weise
können mehrere in einer Ebene angeordnete weitere Strukturkomponenten 68 aufwandsreduziert
miteinander gekoppelt und voneinander gelöst werden, wie in Fig. 37 gezeigt. In der
in Fig. 37 gezeigten weiteren Baugruppe 66b sind ein Boden, zwei Seitenwände und ein
Deckel jeweils durch drei in einer Ebene gekoppelte weitere Strukturkomponenten 68
gebildet. Der Boden, die zwei Seitenwände und der Deckel sind hierbei mittels drei
über deren Verbindungselemente 76, 78 verbundene Kopplungsstangen 74 formschlüssig
verbunden.
[0115] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0116]
- 10
- Strukturkomponente
- 12
- Stirnseite
- 14
- Kopplungseinheit
- 16
- Innenabschnitt
- 18
- Haltegriff
- 19
- Plattenhälfte
- 20
- erstes Verriegelungselement
- 22
- zweites Verriegelungselement
- 24
- Kopplungsaufnahme
- 26
- Betätigungsmechanismus
- 28
- Bedienelement
- 30
- Schiene
- 32
- Kopplungsstift
- 34
- Ausnehmung
- 36
- Widerstandseinheit
- 38
- Führungsstift
- 40
- Federelement
- 42
- Baugruppe
- 44
- Deckel
- 46
- Seitenwandtür
- 48
- kürzere Stirnseite
- 50
- Europalette
- 52
- erste Faltverbindungseinrichtung
- 54
- zweite Faltverbindungseinrichtung
- 56
- weitere Verriegelungselemente
- 58
- Verbindungseinrichtung
- 60
- erste Strebe
- 62
- zweite Strebe
- 64
- weitere Verbindungseinrichtung
- 66
- weitere Baugruppe
- 68
- weitere Strukturkomponente
- 70
- weitere Stirnseite
- 72
- Kopplungselemente
- 74
- Kopplungsstange
- 76
- erstes Verbindungselement
- 78
- zweites Verbindungselement
- L1
- erste Verriegelungsrichtung
- L2
- zweite Verriegelungsrichtung
- H
- Hilfslinie
- P1, P2
- Berührungspunkte
- S
- Schwenkachse
- X
- Breitenrichtung der Kopplungseinheit
- Y
- Stirnseitenrichtung der Kopplungseinheit
- Z
- Dickenrichtung der Kopplungseinheit
1. Strukturkomponente (10), insbesondere eines Baukastensystems, zur Verwendung in Lagerungs-
oder Bündelungs- oder Transportsystemen oder baulichen Anlagen, die platten- oder
schalenförmig ausgebildet ist und wenigstens drei Stirnseiten (12) umfasst, wobei
wenigstens zwei Stirnseiten (12) mit einer Kopplungseinheit (14) versehen sind zum
strukturellen Verbinden der Strukturkomponente (10) mit einer weiteren Komponente
(10), und wobei die Kopplungseinheit (14) wenigstens ein erstes Verriegelungselement
(20) und wenigstens ein dazu korrespondierend ausgebildetes zweites Verriegelungselement
(22) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Verbinden der Strukturkomponente (10) mit der weiteren Komponente (10) das erste
und das zweite Verriegelungselement (20, 22) relativ zueinander verstellbar sind von
einer Entriegelungsposition in eine erste Verriegelungsposition durch Bewegen des
ersten oder zweiten Verriegelungselements (20, 22) in eine erste Verriegelungsrichtung
(L1) und von der Entriegelungsposition in eine zweite Verriegelungsposition durch
Bewegen des ersten oder zweiten Verriegelungselements (20, 22) in eine zweite Verriegelungsrichtung
(L2).
2. Strukturkomponente nach Anspruch 1, wobei die Strukturkomponente (10) vier Stirnseiten
(12) mit je einer Kopplungseinheit (14) umfasst, und insbesondere eine Breite und/oder
Länge von im Wesentlichen 40 cm oder im Wesentlichen 20 cm oder im Wesentlichen 10
cm aufweist.
3. Strukturkomponente nach Anspruch 1 oder 2, wobei die ersten oder zweiten Verriegelungselemente
(20, 22) integral mit den Stirnseiten (12) ausgebildet sind und insbesondere punktsymmetrisch
oder spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
4. Strukturkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Kopplungseinheit (14)
dazu eingerichtet ist, in einem Kopplungszustand, in dem die Kopplungseinheit mit
einer baugleichen weiteren Kopplungseinheit (14) der weiteren Komponente (10) im Eingriff
ist, einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Schwenkachse (S) parallel zu einer
Breitenrichtung (X) der Kopplungseinheit (14) freizugeben.
5. Strukturkomponente nach Anspruch 4, wobei in dem Kopplungszustand die Strukturkomponente
und die weitere Komponente relativ zueinander um die Schwenkachse verschwenkbar sind
um wenigstens 210° oder 240°.
6. Strukturkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste und die zweite
Verriegelungsposition Endpositionen bilden.
7. Strukturkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Kopplungseinheit (14)
dazu eingerichtet ist, mit der baugleichen weiteren Kopplungseinheit (14) der weiteren
Komponente (10) formschlüssig verbindbar zu sein, wobei in einem Kopplungszustand,
in dem die Kopplungseinheit (14) mit der weiteren Kopplungseinheit (14) im Eingriff
ist, ein Verstellen des ersten und zweiten Verriegelungselements (20,22) relativ zueinander
ein Verstellen von weiteren Verriegelungselementen (20, 22) der weiteren Kopplungseinheit
(14) relativ zueinander bewirkt.
8. Strukturkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das zweite Verriegelungselement
(22) mit einer Seite an eine erste Kopplungsaufnahme (24) und mit einer entgegengesetzten
Seite an eine zweite Kopplungsaufnahme (24) der Kopplungseinheit (14) angrenzt, wobei
das erste Verriegelungselement (20) in der ersten Verriegelungsposition zumindest
abschnittsweise in die erste Kopplungsaufnahme (24) ragt und in der zweiten Verriegelungsposition
zumindest abschnittsweise in die zweite Kopplungsaufnahme (24) ragt, und wobei in
der Entriegelungsposition das erste Verriegelungselement (20) beabstandet oder angrenzend
zu der ersten und der zweiten Kopplungsaufnahme (24) angeordnet ist.
9. Strukturkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Kopplungseinheiten
(14) einen Betätigungsmechanismus (26) umfassen, der dazu eingerichtet ist, eine Betätigung
eines Bedienelements (28) in eine Betätigung des wenigstens einen ersten oder des
wenigstens einen zweiten Verriegelungselements (20, 22) der diesem zugeordneten Kopplungseinheit
(14) zu übertragen.
10. Strukturkomponente nach Anspruch 9, wobei der Betätigungsmechanismus (26) eine Widerstandseinheit
(36) umfasst, die dazu eingerichtet ist, eine minimale Betätigungskraft des Bedienelements
(28) in Abhängigkeit von einer Position des ersten und zweiten Verriegelungselements
(20, 22) relativ zueinander einzustellen.
11. Strukturkomponente nach Anspruch 10, wobei die Widerstandseinheit (36) derart ausgebildet
ist, dass die minimale Betätigungskraft des Bedienelements (28) in einem Zustand,
in dem das erste und zweite Verriegelungselement (20, 22) relativ zueinander in der
ersten Verriegelungsposition und/oder der zweiten Verriegelungsposition und/oder der
Entriegelungsposition angeordnet sind, größer ist im Vergleich zu einem Zustand, in
dem das erste und zweite Verriegelungselement (20, 22) relativ zueinander zwischen
der ersten Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition und/oder zwischen der
zweiten Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition angeordnet sind.
12. Strukturkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die Stirnseiten (12)
und die ersten und zweiten Verriegelungselemente (20, 22) aus demselben Material bestehen,
insbesondere aus einem Kunststoff bestehen.
13. Baugruppe (42) zur Verwendung in Lagerungs- oder Bündelungs- oder Transportsystemen
oder baulichen Anlagen, umfassend wenigstens zwei miteinander verbundene Strukturkomponenten
(10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Baugruppe nach Anspruch 13, umfassend wenigstens fünf miteinander verbundener Strukturkomponenten
(10), die einen Behälter bilden.
15. Baugruppe (66) zur Verwendung in Lagerungs- oder Bündelungs- oder Transportsystemen
oder baulichen Anlagen, umfassend:
- eine erste und zweite platten- oder schalenförmige Strukturkomponente (68) mit wenigstens
drei Stirnseiten (70) von denen mindestens zwei Stirnseiten (70) mit korrespondierend
zueinander ausgebildeten Kopplungselementen (72) ausgebildet sind, wobei die Kopplungselemente
(72) einer ersten Stirnseite (70) der ersten Strukturkomponente (68) im Eingriff sind
mit den dazu korrespondierend ausgebildeten Kopplungselementen (68) einer zweiten
Stirnseite (70) der zweiten Strukturkomponente (68); und
- eine korrespondierend zu den Kopplungselementen (72) ausgebildete Kopplungsstange
(74), die die Kopplungselemente (72) der ersten Stirnseite (70) mit den Kopplungselementen
(72) der zweiten Stirnseite (70) formschlüssig und voneinander lösbar verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kopplungsstange (74) an einem ersten Endabschnitt ein erstes Verbindungselement
(76) und an einem zu dem ersten Endabschnitt entgegensetzt angeordneten zweiten Endabschnitt
ein zu dem ersten Verbindungselement (76) korrespondierend ausgebildetes zweites Verbindungselement
(78) umfasst.