| (19) |
 |
|
(11) |
EP 4 223 940 B1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
| (45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
21.05.2025 Patentblatt 2025/21 |
| (22) |
Anmeldetag: 02.02.2022 |
|
| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
|
| (54) |
ANORDUNG UND VERFAHREN ZUM ABBAU VON BODENSCHÄTZEN VON EINEM GEWÄSSERGRUND
ARRANGEMENT AND METHOD FOR REMOVING NATURAL RESOURCES FROM A BODY OF WATER
AGENCEMENT ET PROCÉDÉ D'EXCAVATION DES RESSOURCES DU SOL À PARTIR D'UN FOND DE L'EAU
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
09.08.2023 Patentblatt 2023/32 |
| (73) |
Patentinhaber: BAUER Maschinen GmbH |
|
86529 Schrobenhausen (DE) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- WEIXLER, Leonhard
86672 Thierhaupten (DE)
|
| (74) |
Vertreter: Wunderlich & Heim Patentanwälte
PartG mbB |
|
Irmgardstraße 3 81479 München 81479 München (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 3 805 465 WO-A1-2015/178854
|
WO-A1-2015/178853 US-B2- 7 083 734
|
|
| |
|
|
|
|
| |
|
| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Abbau von Bodenschätzen von einem Gewässergrund,
mit einem Wasserfahrzeug zum Fahren auf dem Gewässer und mindestens einer Abbaueinheit,
welche zum Abbau von Bodenschätzen am Gewässergrund ausgebildet ist und über mindestens
eine Förderleitung mit dem Wasserfahrzeug verbunden ist, wobei abgebaute Bodenschätze
als ein Abbaufluid über eine erste Förderleitung zu dem Wasserfahrzeug förderbar sind,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Abbau von Bodenschätzen von einem
Gewässergrund mit einem Wasserfahrzeug zum Fahren auf dem Gewässer und mindestens
einer Abbaueinheit, welche zum Abbau von Bodenschätzen am Gewässergrund ausgebildet
ist und über mindestens eine Förderleitung mit dem Wasserfahrzeug verbunden ist, wobei
abgebaute Bodenschätze als ein Abbaufluid über eine erste Förderleitung zu dem Wasserfahrzeug
gefördert werden, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
[0003] Aus der
EP 3 805 465 A1 ist eine Unterwasser-Abtragsvorrichtung zum Abbau von Rohstoffen an einem Gewässergrund
bekannt. Diese umfasst eine Abtragseinheit, welche an einem Basisrahmen in einer horizontalen
Richtung verschiebbar geführt ist, um verschiedene Abtragspositionen einzunehmen.
[0004] Weiter gehen aus der
WO 2015/178854 A1 und der
WO 2015/178853 A1 Unterwasser-Abbausysteme hervor. Bei diesen Systemen werden mehrere mobile Abbaueinheiten
eingesetzt, von welchen abgebautes Bodenmaterial zu schwimmenden Behältern abgeführt
wird, welche unter Wasser zwischen den Abbaueinheiten und einem Versorgungsschiff
angeordnet sind.
[0005] Der Abbau von Bodenschätzen an einem Gewässergrund ist energieaufwendig und mit Belastungen
der Umwelt verbunden.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Anordnung und ein Verfahren anzugeben, mit welchen Bodenschätze an
einem Gewässergrund in einer wirtschaftlichen und energieeffizienten Weise und somit
besonders umweltschonend abgebaut werden können.
[0007] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Wasserfahrzeug
mindestens eine Stromerzeugungseinheit angeordnet ist, welche ausgebildet ist, Wärme
des Abbaufluids in elektrischen Strom umzusetzen.
[0009] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bestimmte Bodenschätze verstärkt in
geologisch aktiven Zonen vorkommen, etwa an geologisch aktiven Bruch- oder Stoßlinien
der Kontinentalplatten oder im Bereich von Vulkanen. Eine weitere Erkenntnis der Erfindung
liegt darin, dass in derartigen Zonen gewonnene Abbaufluide beim Abbau von Bodenschätzen
aufgrund geothermischer Effekte eine Temperatur aufweisen können, welche erheblich
oberhalb einer Umgebungstemperatur an einer Gewässeroberfläche liegen kann.
[0010] Ein Aspekt der Erfindung liegt darin, die Wärme eines solchen am Gewässergrund gewonnenen
Abbaufluids mittels einer Stromerzeugungseinheit zu nutzen, welche Wärme des Abbaufluids
in elektrischen Strom umsetzt. Hierdurch kann nach einer Erkenntnis der Erfindung
eine erhebliche Menge an elektrischen Strom eingespart oder ersetzt werden, welche
ansonsten auf dem Wasserfahrzeug erzeugt werden müsste. Da Versorgungsschiffe üblicherweise
Schiffsaggregate aufweisen, die mit Schweröl oder Diesel betrieben werden, ist eine
Energiegewinnung aus der Wärme des Abbaufluids nicht nur wirtschaftlich, sondern auch
umweltschonend. Dies reduziert die CO
2-Bilanz beim Abbau von Bodenschätzen in erheblichem Maße. Zudem erfolgt der Abbau
von Bodenschätzen häufig in sensitiven Bereichen, so dass eine
[0011] Reduktion von Abgasen von Verbrennungsmotoren vor Ort auch einen positiven Einfluss
auf die unmittelbare Umgebung hat.
[0012] Bevorzugt ist es weiterhin, dass die Stromerzeugungseinheit einen thermalelektrischen
Generator oder mindestens ein Peltier-Element aufweist, welche über Halbleiterkomponenten
Temperaturdifferenzen unmittelbar in elektrischen Strom wandeln können.
[0013] Grundsätzlich kann eine Umsetzung der Wärme in elektrischen Strom über jede geeignete
Stromerzeugungseinheit erfolgen. Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform
der Erfindung, dass die Stromerzeugungseinheit als eine Kreislaufanlage mit einem
Verdampfungsmedium ausgebildet ist. Insbesondere kann eine ORC-Anlage vorgesehen sein.
Bei einem ORC-Prinzip (Organic Rankine Cycle) kann eine Gewinnung von elektrischem
Strom auch aus Medien oder Fluiden erfolgen, bei welchen das Temperaturniveau nur
relativ geringfügig über dem Temperaturniveau der Umgebung liegt. Eine ORC-Anlage
funktioniert dabei dem Grunde nach wie ein herkömmliches Heizkraftwerk, wobei Wärme
aus dem Abbaufluid über einen Wärmetauschprozess auf ein Verdampfungsmedium übertragen
wird. Als Verdampfungsmedium wird jedoch nicht Wasser, sondern ein geeigneter organischer
Stoff, etwa auf Basis von Kohlenwasserstoffen oder von Silikonöl, mit einem relativ
niedrigen Siede- oder Verdampfungspunkt verwendet. Der so erzeugte Dampf wird über
eine Turbine entspannt, die einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Der entspannte
Dampf kann gegebenenfalls über einen Kondensator nach Abkühlung auf Umgebungstemperatur
wieder im Kreislauf rückgeführt werden. Eine wirtschaftliche Ausbeute kann dabei schon
bei Abbaufluiden mit Temperaturen ab ca. 50°C, insbesondere zwischen 60 und 90°C oder
höher, erreicht werden.
[0014] Abhängig von der Konsistenz des Abbaufluids kann dieses der ORC-Anlage mit einem
Wärmetauscher direkt zugeführt werden. Besonders zweckmäßig ist es nach einer Ausgestaltung
der Erfindung, dass der Stromerzeugungseinheit ein Vorwärmetauscher vorgeschaltet
ist, welcher Wärme des Abbaufluids auf ein Wärmetauschmedium überträgt, welches anschließend
an die Stromerzeugungseinheit weiterleitbar ist. Insbesondere bei abrasiven Feststoffanteilen
in dem Abbaufluid kann es sinnvoll sein, dieses abrasive Abbaufluid nicht unmittelbar
der Stromerzeugungseinheit, insbesondere einer empfindlichen ORC-Anlage zuzuführen,
sondern die Wärme zunächst auf ein Wärmetauschmedium, etwa Wasser oder eine sonstige
Flüssigkeit, zu übertragen und dieses Wärmetauschmedium dann der Stromerzeugungseinheit
und insbesondere der ORC-Anlage zuzuleiten.
[0015] Alternativ kann die Stromerzeugungseinheit auch mit einem Clausius-RankineKreisprozess
etwa auf Basis organischer Substanzen, wie Isopentan, oder mit einem Kalina-Kreisprozess
betrieben werden. Bei einem Kalina-Kreisprozess wird ein flüssiges Medium auf Basis
von Ammoniak und Wasser als ein Verdampfungsmedium mit gegenüber Wasser niedrigerem
Verdampfungspunkt eingesetzt. Der durch Wärmeaufnahme erzeugte Dampf treibt eine Turbine
zur Stromerzeugung an.
[0016] Für eine effiziente Gewinnung der Bodenschätze ist es nach einer Weiterbildung der
Erfindung bevorzugt, dass auf dem Wasserfahrzeug mindestens eine Separatoreinheit
angeordnet ist, mit welcher aus dem Abbaufluid Feststoffbestandteile und/oder eine
Trägerflüssigkeit abtrennbar sind. Die Separatoreinheit kann dabei grundsätzlich jede
geeignete Vorrichtung zur Fest-Flüssig-Trennung sein. Die Bodenschätze können sich
dabei sowohl in den Feststoffbestandteilen als auch als gelöste Metalle oder Mineralien
in der Trägerflüssigkeit befinden. Grundsätzlich können weitere Abtrenneinheiten auf
dem Wasserfahrzeug vorgesehen sein, um die nutzbaren Stoffe zu einem möglichst hohen
Maß aus dem Abbaufluid abzutrennen oder abzuscheiden.
[0017] Abhängig von der Art der Zusammensetzung des Abbaufluids kann es dabei vorteilhaft
sein, dass die mindestens eine Separatoreinheit der Stromerzeugungseinheit vorgeschaltet
und/oder nachgeschaltet ist. Eine besonders gute Ausnutzung der Wärme des Abbaufluids
kann dadurch erreicht werden, dass die Separatoreinheit lediglich der Stromerzeugungseinheit
nachgeschaltet ist. In bestimmten Fällen kann es jedoch für eine gute Durchströmung
des Wärmetauschers der Stromerzeugungseinheit und insbesondere bei Wegfall eines Vorwärmetauschers
sinnvoll sein, dass eine Separatoreinheit der Stromerzeugungseinheit vorgeschaltet
ist.
[0018] Besonders zweckmäßig ist es weiterhin, dass die mindestens eine Separatoreinheit
eine Filtervorrichtung, einen Dekanter, eine Zentrifuge und/oder eine Siebvorrichtung
umfasst. Durch diese Vorrichtung kann eine besonders gute Fest-Flüssig-Trennung erfolgen.
Insbesondere bei einem Abbau von Bodenschätzen an einem Gewässergrund kann die Trägerflüssigkeit
das Umgebungswasser sein. Nach Art des Gewässers kann dies Süßwasser oder Salzwasser
sein.
[0019] Für eine besonders effiziente Energieausnutzung ist es insbesondere vorteilhaft,
dass das Abbaufluid oder die Trägerflüssigkeit der Stromerzeugungseinheit zuführbar
ist. Bei dieser Anordnung kann insbesondere auf einen zuvor beschriebenen Vorwärmetauscher
verzichtet werden.
[0020] Die aus dem Abbaufluid abgetrennten oder gewonnenen Wert- oder Nutzstoffe können
von der Separatoreinheit in geeignete Tanks oder Lagereinrichtungen weitergeführt
werden. In bestimmten Fällen kann das Abbaufluid insgesamt verwertbar sein. Bei größeren
Anteilen nicht verwertbarer Bestandteile ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung
zweckmäßig, dass mindestens eine Rückförderleitung vorgesehen ist, mit welcher zumindest
ein Teil des Abbaufluids von dem Wasserfahrzeug wieder zurück in das Gewässer leitbar
ist. Die Rückförderleitung ist dabei vorzugsweise so gestaltet, dass diese die rückgeförderten
Stoffe wieder in den Abbaubereich des Gewässergrundes, möglichst in die Nähe der Abbaustelle
rückleitet.
[0021] In einer besonders einfachen Ausführung kann es nach einer Erfindungsvariante vorgesehen
sein, dass die Abbaueinheit zum Absaugen von fließfähigen, insbesondere schlammförmigen
Bodenschätzen ausgebildet ist. Die Bodenschätze können dabei in schlammartigen Schichten
am Gewässergrund abgelagert sein.
[0022] Für einen Einsatz bei einem festen Gewässergrund ist es nach einer weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung vorteilhaft, dass die Abbaueinheit mindestens ein Abtragswerkzeug aufweist,
mit welchem festes Grundmaterial des Gewässergrundes abtragbar und zerkleinerbar ist,
wobei das abgetragene Grundmaterial mit einer Trägerflüssigkeit vermischt und als
Abbaufluid abgefördert wird. Das Abtragswerkzeug kann dabei insbesondere ein Bohrer,
ein Fräsrad oder eine umlaufende Fräskette sein. Insbesondere können auch mehrere
angetriebene Abtragswerkzeuge eingesetzt werden, welche insbesondere mit Abtragszähnen
versehen sind.
[0023] Grundsätzlich kann die Abbaueinheit über eine geeignete Hubeinrichtung, insbesondere
mindestens eine Seilwinde, von dem Wasserfahrzeug auf den Gewässergrund abgesenkt
werden. An der Stelle, an welcher die Abbaueinheit abgesenkt ist, kann diese dann
Material vom Gewässergrund abbauen. Besonders bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung
der Erfindung, dass die Abbaueinheit mit mindestens einem eigenen Antrieb zum Bewegen
entlang des Gewässergrundes ausgebildet ist. Die Baueinheit kann dabei mit einem Raupenfahrwerk
und/oder einem Vortriebspropeller und/oder Vortriebsdüsen zum Bewegen in dem Gewässer
entlang des Gewässergrundes ausgebildet sein. Hierdurch ist eine zielgerichtete Bewegung
der Abbaueinheit möglich. Es kann ein sog. Umbilical vorgesehen sein, durch welches
die Abbaueinheit zur Steuerung, insbesondere mit einem Bedienstand, und zur Energieversorgung
mit dem Wasserfahrzeug verbunden ist. Eine Förder- und/oder eine Rückführleitung können
ebenfalls in das Umbilical integriert sein, sie könne aber auch als separate Leitungen
ausgeführt sein.
[0024] Zum effizienten Abfördern der gewonnenen Bodenschätze ist es nach einer Ausführungsvariante
der Erfindung bevorzugt, dass mindestens eine Förderpumpe an der Abbaueinheit und/oder
dem Wasserfahrzeug angeordnet ist. Ein Fördern des strömungsfähigen Abbaufluids mittels
einer oder mehrerer Förderpumpen ermöglicht einen wirtschaftlichen Materialtransport.
[0025] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Abbau von Bodenschätzen von einem
Gewässergrund mit einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, dass an dem Wasserfahrzeug mindestens eine Stromerzeugungseinheit
angeordnet ist, welche Wärme des Abbaufluids in elektrischen Strom umsetzt. Zur Durchführung
des Verfahrens kann insbesondere eine zuvor beschriebene Anordnung eingesetzt werden.
Dabei können die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden.
[0026] Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass ein
Abbau in einer geologisch aktiven Zone durchgeführt wird, in welcher eine erhöhte
Temperatur gegeben ist. Derartige geologisch aktive Zonen stellen insbesondere Bruch-
oder Stoßlinien entlang der Kontinentalplatten dar. Beispielsweise bestehen am Grund
des Roten Meers entlang von Gräben an den Stoßlinien zwischen der afrikanischen Kontinentalplatte
der eurasischen Kontinentalplatte geothermisch erwärm
te Lagerstätten an Bodenschätzen mit einer Temperatur zwischen 50°C bis 90°C, insbesondere
im Bereich von 68-70°C. Derartige Lagerstätten an einem Gewässergrund können mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren unter Gewinnung einer nutzbringenden Menge an elektrischer
Energie abgebaut werden.
[0027] Besonders vorteilhaft ist es nach einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens,
dass als Bodenschätze Metalle und/oder Mineralien aus dem Abbaufluid abgetrennt werden.
Hierfür kann eine Separatoreinheit eingesetzt werden, welche Feststoffe von Flüssigkeiten
trennt. Die Bodenschätze können dabei als Feststoffe und/oder als gelöste Stoffe in
der Flüssigkeit vorhanden sein.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert, welches schematisch in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist.
[0029] Die einzige Figur zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Anordnung 10 mit einem
Wasserfahrzeug 20, insbesondere einem Versorgungsschiff, welches auf einem Gewässer
3 schwimmt. Von dem Wasserfahrzeug 20 ist mittels einer Seilwinde 22 über ein Seil
oder ein Umbilical 23 eine schematisch dargestellte Abbaueinheit 30 auf einem Gewässergrund
5 abgelassen. Die Abbaueinheit 30 ist zum Abbauen oder Absaugen von Grundmaterial
des Gewässergrundes 5 ausgebildet. Das Grundmaterial kann Bodenschätze aufweisen,
insbesondere Metalle oder Mineralien. Die Bodenschätze werden, soweit nötig, zerkleinert
und über eine erste Förderleitung 32 als ein strömungsfähiges Abbaufluid 18 von der
Abbaueinheit 30 nach oben zu dem Wasserfahrzeug 20 gepumpt. Die Pumpe kann direkt
elektrisch angetrieben werden, es ist aber auch möglich, durch einen Elektromotor
eine Hydraulikpumpe anzutreiben, welche über eine Hydraulikleitung und einen Hydraulikmotor
die Pumpe antreibt.
[0030] In einer grundsätzlich bekannten Weise können aus dem Abbaufluid 18 die als Nutz-
oder Wertstoffe angesehenen Bestandteile über eine Fest-Flüssig-Trennvorrichtung abgetrennt
und zu einer Aufnahme 26, etwa einem Tank, weitergeleitet werden. Die Trenn- oder
Separatoreinheit zur Fest-Flüssigtrennung ist dabei nicht näher dargestellt. Nicht
nutzbare Trägerflüssigkeit mit Restfeststoffbestandteilen kann über eine Rückförderleitung
34 wieder zurück in das Gewässer 3 und insbesondere in den Bereich der Abbaustelle
an der Abbaueinheit 30 rückgeleitet werden.
[0031] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung 10 ist auf dem Wasserfahrzeug 20 eine Stromerzeugungseinheit
40 angeordnet, welche ausgebildet ist, Wärme des Abbaufluids 18 in elektrischen Strom
umzusetzen. Die Stromerzeugungseinheit 40 ist insbesondere eine ORC-Anlage, bei welcher
ein organisches Verdampfungsmittel durch die erhöhte Temperatur des Abbaufluids 18,
welche größer als eine Umgebungstemperatur des Wasserfahrzeuges 20 ist, verdampft
wird. Der so erzeugte Dampf kann zum Betreiben einer Turbine genutzt werden, welche
einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Das Verdampfungsmittel kann nach Entspannung
und Kondensation mit Abkühlung auf die Umgebungstemperatur wieder im Kreislauf zurückgeführt
werden. Zum Abkühlen des Verdampfungsmittels kann ein weiterer Wärmetauscher vorgesehen
sein.
[0032] Abbaufluide 18 mit einer solchen erhöhten Temperatur, welche im Bereich zwischen
50°C bis 90°C liegen kann, können insbesondere an geologisch aktiven Zonen sowie im
Bereich von Vulkanen auftreten.
[0033] Die so erzeugte elektrische Energie kann auf dem Wasserfahrzeug 20 genutzt werden,
etwa zum Betrieb der Seilwinde 22 oder von Pumpen zum Fördern des Abbaufluides 18.
Hierdurch werden die mit Treibstoff betriebenen Schiffsaggregate entlastet, was sich
positiv auf den Energieverbrauch und die Umweltbelastung auswirkt.
1. Anordnung zum Abbau von Bodenschätzen von einem Gewässergrund (5), mit
- einem Wasserfahrzeug (20) zum Fahren auf dem Gewässer (3) und
- mindestens einer Abbaueinheit (30), welche zum Abbau von Bodenschätzen am Gewässergrund
(5) ausgebildet ist und über mindestens eine Förderleitung (32, 34) mit dem Wasserfahrzeug
(20) verbunden ist, wobei abgebaute Bodenschätze als ein Abbaufluid (18) über eine
erste Förderleitung (32) zu dem Wasserfahrzeug (20) förderbar sind,
dadurch
gekennzeichnet,
dass an dem Wasserfahrzeug (20) mindestens eine Stromerzeugungseinheit (40) angeordnet
ist, welche ausgebildet ist, Wärme des Abbaufluids (18) in elektrischen Strom umzusetzen.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Stromerzeugungseinheit (40) als eine Kreislauf-Anlage mit einem Verdampfungsmedium
ausgebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Stromerzeugungseinheit (40) als einen thermoelektrischen Generator oder mindestens
ein Peltier-Element aufweist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurchgekennzeichnet,
dass der Stromerzeugungseinheit (40) ein Vorwärmetauscher vorgeschaltet ist, welcher
Wärme des Abbaufluids (18) auf ein Wärmetauschmedium überträgt, welches anschließend
an die Stromerzeugungseinheit (40) weiterleitbar ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Wasserfahrzeug (20) mindestens eine Separatoreinheit angeordnet ist, mit
welcher aus dem Abbaufluid (18) Feststoffbestandteile und/oder eine Trägerflüssigkeit
abtrennbar sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurchgekennzeichnet,
dass die mindestens eine Separatoreinheit der Stromerzeugungseinheit (40) vorgeschaltet
und/oder nachgeschaltet ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurchgekennzeichnet,
dass die mindestens eine Separatoreinheit eine Filtervorrichtung, einen Dekanter,
eine Zentrifuge und/oder eine Siebvorrichtung umfasst.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurchgekennzeichnet,
dass das Abbaufluid (18) oder die Trägerflüssigkeit der Stromerzeugungseinheit (40)
zuführbar ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurchgekennzeichnet,
dass mindestens eine Rückförderleitung (34) vorgesehen ist, mit welcher zumindest
ein Teil des Abbaufluids (18) von dem Wasserfahrzeug (20) wieder zurück in das Gewässer
(3) leitbar ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Abbaueinheit (30) zum Absaugen von fließfähigen, insbesondere schlammförmigen
Bodenschätzen ausgebildet ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Abbaueinheit (30) mindestens ein Abtragswerkzeug aufweist, mit welchem festes
Grundmaterial des Gewässergrundes (5) abtragbar und zerkleinerbar ist, wobei das abgetragene
Grundmaterial mit einer Trägerflüssigkeit vermischt und als Abbaufluid (18) abgefördert
wird.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Abbaueinheit (30) mit mindestens einem eigenen Antrieb zum Bewegen entlang
des Gewässergrundes (5) ausgebildet ist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurchgekennzeichnet,
dass mindestens eine Förderpumpe an der Abbaueinheit (40) und/oder dem Wasserfahrzeug
(20) angeordnet ist.
14. Verfahren zum Abbau von Bodenschätzen von einem Gewässergrund mit einer Anordnung
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit
- einem Wasserfahrzeug (20) zum Fahren auf dem Gewässer (3) und
- mindestens einer Abbaueinheit (30), welche zum Abbau von Bodenschätzen am Gewässergrund
(5) ausgebildet ist und über mindestens eine Förderleitung (32, 34) mit dem Wasserfahrzeug
(20) verbunden ist, wobei abgebaute Bodenschätze als ein Abbaufluid (18) über eine
erste Förderleitung (32) zu dem Wasserfahrzeug (20) gefördert werden,
dadurch
gekennzeichnet,
dass an dem Wasserfahrzeug (20) mindestens eine Stromerzeugungseinheit (40) angeordnet
ist, welche Wärme des Abbaufluids (18) in elektrischen Strom umsetzt.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurchgekennzeichnet,
dass ein Abbau in einer geologisch aktiven Zone durchgeführt wird, in welcher eine
erhöhte Temperatur gegeben ist.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurchgekennzeichnet,
dass als Bodenschätze Metalle und/oder Mineralien aus dem Abbaufluid (18) abgetrennt
werden.
1. Arrangement for extracting soil resources from a bed of a body of water (5), having
- a watercraft (20) for travelling on the body of water (3) and
- at least one extraction unit (30) configured for extracting soil resources on the
bed of a body of water (5), which unit is connected to the watercraft (20) via at
least one conveying line (32, 34), wherein extracted soil resources can be conveyed
as an extraction fluid (18) to the watercraft (20) via a first conveying line (32),
characterized in that
at least one power generation unit (40) is arranged on the watercraft (20), which
power generation unit is configured to convert the heat of the extraction fluid (18)
into electric current.
2. Arrangement according to claim 1,
characterized in that
the power generation unit (40) is configured as a closed-circuit system with an evaporation
medium.
3. Arrangement according to claim 1,
characterized in that
the power generation unit (40) is configured as a thermoelectric generator or has
at least one Peltier element.
4. Arrangement according to any one of claims 1 to 3,
characterized in that
a pre-heat exchanger is connected upstream of the power generation unit (40), which
transfers heat from the extraction fluid (18) to a heat exchange medium, which can
then be passed on to the power generation unit (40).
5. Arrangement according to any one of claims 1 to 4,
characterized in that
at least one separator unit is arranged on the watercraft (20), with which solid components
and/or a carrier liquid can be separated from the extraction fluid (18).
6. Arrangement according to claim 5,
characterized in that
the at least one separator unit is connected upstream and/or downstream of the power
generation unit (40)
7. Arrangement according to claim 5 or 6,
characterized in that
the at least one separator unit comprises a filter device, a decanter, a centrifuge
and/or a strainer device.
8. Arrangement according to any one of claims 1 to 7,
characterized in that
the extraction fluid (18) or the carrier liquid can be supplied to the power generation
unit (40).
9. Arrangement according to any one of claims 1 to 8,
characterized in that
at least one return line (34) is provided, with which at least a part of the extraction
fluid (18) can be conducted from the watercraft (20) back again into the body of water
(3).
10. Arrangement according to any one of claims 1 to 9,
characterized in that
the extraction unit (30) is configured for sucking off flowable, in particular muddy,
soil resources.
11. Arrangement according to any one of claims 1 to 10,
characterized in that
the extraction unit (30) has at least one stripping tool, with which solid ground
material of the bed of a body of water (5) can be stripped and crushed, wherein the
extracted ground material is mixed with a carrier liquid and is discharged as extraction
fluid (18).
12. Arrangement according to any one of claims 1 to 11,
characterized in that
the extraction unit (30) is configured with at least one drive of its own for moving
along the bed of a body of water (5).
13. Arrangement according to any one of claims 1 to 12,
characterized in that
at least one conveying pump is arranged on the extraction unit (40) and/or the watercraft
(20).
14. Method for extracting soil resources from a bed of a body of water, in particular
having an arrangement (10) according to any one of claims 1 to 13, having
- a watercraft (20) for travelling on the body of water (3) and
- at least one extraction unit (30) configured for extracting soil resources on the
bed of a body of water (5), which unit is connected to the watercraft (20) via at
least one conveying line (32, 34), wherein extracted soil resources are conveyed as
an extraction fluid (18) to the watercraft (20) via a first conveying line (32),
characterized in that
at least one power generation unit (40) is arranged on the watercraft (20) which power
generation unit converts the heat of the extraction fluid (18) into electric current.
15. Method according to claim 14,
characterized in that
extraction is performed in a geologically active zone in which there is an increased
temperature.
16. Method according to claim 14 or 15,
characterized in that
metals and/or minerals are separated from the extraction fluid (18) as soil resources.
1. Agencement pour l'extraction de ressources minérales d'un fond d'eau (5), avec
- un véhicule nautique (20) pour naviguer sur l'eau (3) et
- au moins une unité d'extraction (30), qui est réalisée pour extraire des ressources
minérales du fond d'eau (5) et qui est reliée au véhicule nautique (20) par l'intermédiaire
d'au moins une conduite de transport (32, 34), les ressources minérales extraites
pouvant être transportées sous la forme d'un fluide d'extraction (18) vers le véhicule
nautique (20) par l'intermédiaire d'une première conduite de transport (32),
caractérisé en ce qu'
au moins une unité de production d'électricité (40) est agencée sur le véhicule nautique
(20), laquelle est réalisée pour convertir la chaleur du fluide d'extraction (18)
en courant électrique.
2. Agencement selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'unité de production d'électricité (40) est réalisée sous la forme d'une installation
en circuit fermé avec un fluide de vaporisation.
3. Agencement selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'unité de production d'électricité (40) présente un générateur thermoélectrique ou
au moins un élément Peltier.
4. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que
l'unité de production d'électricité (40) est connectée en amont d'un échangeur de
préchauffage qui transfère la chaleur du fluide d'extraction (18) à un fluide d'échange
thermique qui peut ensuite être transmis à l'unité de production d'électricité (40).
5. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce qu'
au moins une unité de séparation est agencée sur le véhicule nautique (20), avec laquelle
des constituants solides et/ou un liquide porteur peuvent être séparés du fluide d'extraction
(18).
6. Agencement selon la revendication 5,
caractérisé en ce que
l'au moins une unité de séparation est connectée en amont et/ou en aval de l'unité
de production d'électricité (40).
7. Agencement selon la revendication 5 ou 6,
caractérisé en ce que
l'au moins une unité de séparation comprend un dispositif de filtration, un décanteur,
une centrifugeuse et/ou un dispositif de tamisage.
8. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 7,
caractérisé en ce que
le fluide d'extraction (18) ou le liquide porteur peut être amené à l'unité de production
d'électricité (40).
9. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce qu'
il est prévu au moins une conduite de retour (34) permettant de renvoyer de nouveau
au moins une partie du fluide d'extraction (18) du véhicule nautique (20) vers l'eau
(3).
10. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 9,
caractérisé en ce que
l'unité d'extraction (30) est réalisée pour aspirer des ressources minérales fluides,
notamment sous forme de boue.
11. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce que
l'unité d'extraction (30) présente au moins un outil d'enlèvement, avec lequel le
matériau de base solide du fond de l'eau (5) peut être enlevé et broyé, le matériau
de base enlevé étant mélangé à un liquide porteur et étant évacué en tant que fluide
d'extraction (18).
12. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 11,
caractérisé en ce que
l'unité d'extraction (30) est réalisée avec au moins un entraînement propre pour se
déplacer le long du fond de l'eau (5).
13. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 12,
caractérisé en ce qu'
au moins une pompe de transport est agencée sur l'unité d'extraction (40) et/ou sur
le véhicule nautique (20).
14. Procédé d'extraction de ressources minérales d'un fond d'eau avec un agencement (10)
selon l'une quelconque des revendications 1 à 13, avec
- un véhicule nautique (20) pour naviguer sur l'eau (3) et
- au moins une unité d'extraction (30) qui est réalisée pour extraire des ressources
minérales du fond d'eau (5) et qui est reliée par l'intermédiaire d'au moins une conduite
de transport (32, 34) au véhicule nautique (20), les ressources minérales extraites
étant transportées sous la forme d'un fluide d'extraction (18) vers le véhicule nautique
(20) par l'intermédiaire d'une première conduite de transport (32),
caractérisé en ce qu'
au moins une unité de production d'électricité (40) est agencée sur le véhicule nautique
(20), laquelle transforme la chaleur du fluide d'extraction (18) en courant électrique.
15. Procédé selon la revendication 14,
caractérisé en ce qu'
une extraction est réalisée dans une zone géologiquement active, dans laquelle une
température élevée est présente.
16. Procédé selon la revendication 14 ou 15,
caractérisé en ce que
des métaux et/ou des minéraux sont séparés du fluide d'extraction (18) en tant que
ressources minérales.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente