TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Montagesystem für Sanitärartikel gemäss Anspruch
1 sowie ein Verfahren zur Montage des Montagesystems nach Anspruch 17.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der
EP 3 441 535 ist ein Montagerahmen bekannt geworden, welcher eine Rahmenecke aufweist, die durch
einen Einschnitt und einen Abkantvorgang bereitgestellt wird. In die Rahmenecke kann
ein Verbindungsstück eingesetzt werden. Das Verbindungsstück weist dabei eine Befestigungslasche
auf, welche über einen Biegevorgang verschwenkbar zum Verbindungsstück angeordnet
ist.
[0003] Nachteilig an der
EP 3 441 535 ist, dass die Befestigungslasche um ein durch die Befestigungslasche bereitgestelltes
Biegestelle für den Zweck der Verschwenkbarkeit umgebogen wird. Das führt im Bereich
der Biegestelle zu einer unerwünschten Materialbelastung, was die mechanische Festigkeit
negativ beeinträchtigen kann. Dadurch wird die allgemeine Montagestabilität des in
der
EP 3 441 535 offenbarten Systems geschwächt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung eine Aufgabe zugrunde,
ein Montagesystem für Sanitärartikel anzugeben, welches die Nachteile des Standes
der Technik überwindet. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Montagesystem für Sanitärartikel anzugeben, welches unter der Massgabe einer mechanisch
festen Befestigung flexibler an die vor Ort vorhandene Montagesituation anpassbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe löst ein Montagesystem nach Anspruch 1. Demgemäss umfasst ein Montagesystem
für die Befestigung eines Sanitärartikels ein Montagegestell und mindestens eine Befestigungseinheit.
Das Montagegestell umfasst mindestens ein Hohlprofil, dessen Seitenwände einen Innenraum
definieren. Endseitig weist das Hohlprofil eine Stirnfläche auf. Weiter umfasst das
Montagegestell mindestens eine Lagerstruktur zur Lagerung eines Sanitärartikels. Das
Supportelement umfasst eine Führungsaufnahme und eine Befestigungslasche, die in der
Führungsaufnahme relativ zum Supportelement von einer Ausgangslage in eine Montagelage
verschiebbar gelagert ist. Das Supportelement ist in den Innenraum des Hohlprofils
einsetzbar bzw. eingesetzt. Die Befestigungslasche erstreckt sich in der Montagelage
aus der Führungsaufnahme und aus dem Innenraum, das heisst vom Innenraum her, über
die Stirnfläche des Hohlprofils hinaus.
[0006] Die Befestigungslasche bildet in der Montagelage ein freies Ende, welches dann zu
einer Tragstruktur, wie beispielsweise zu einer Gebäudewand, zu einer Stütze oder
zu einer anderen fest in einem Raum angeordneten Struktur, befestigt werden kann.
[0007] Durch die bewegliche bzw. verschiebliche Lagerung der Befestigungslasche in der Führungsaufnahme
ergeht der Vorteil, dass bei der Bewegung der Befestigungslasche es zu keinem negativen
Einfluss auf die mechanische Stabilität der Befestigungslasche kommt. Die Befestigungslasche
kann mehrfach zwischen der Ausgangslage und der Montagelage hin und her geschoben
werden, ohne dass deren Stabilität beeinträchtigt wäre.
[0008] Die Befestigungslasche lässt sich aus der Führungsaufnahme und somit auch aus dem
Innenraum hinausziehen. Das hat den Vorteil, dass wenn die Montagesituation die Benützung
der Befestigungslasche erfordert, die Befestigungslasche aus der Führungsaufnahme
hinausgezogen werden kann und dass, wenn die Montagesituation die Benützung der Befestigungslasche
nicht erfordert, die Befestigungslasche in der Führungsaufnahme verbleibt.
[0009] Die Stirnfläche bildet das Ende das Hohlprofils.
[0010] Das Supportelement lässt sich in den Innenraum einsetzen und liegt im eingesetzten
Zustand fest im Innenraum. Beim Vorgang des Herausziehens der Befestigungslasche bewegt
sich das Supportelement demnach nicht zum Hohlprofil.
[0011] Vorzugsweise erstreckt sich das Hohlprofil in Einbaulage in der Vertikalen und die
Stirnfläche liegt in der Horizontalen. Das Supportelement liegt dabei am oberen Ende
des Hohlprofils. Die Befestigungslasche lässt sich aus dem Hohlprofil in Richtung
der Vertikalen nach oben hin hinausziehen.
[0012] Unter der Ausdrucksweise, dass das Befestigungselement relativ zur Führungsaufnahme
verschiebbar ist, wird verstanden, dass das Befestigungselement als Ganzes relativ
zum feststehenden Supportelement innerhalb der Führung verschoben werden kann.
[0013] Vorzugsweise ist pro Hohlprofil je eine Befestigungseinheit vorhanden.
[0014] Vorzugsweise ist die Führungsaufnahme als Längsführung ausgebildet, wobei die Befestigungslasche
im Wesentlichen in Richtung einer Längsachse der Längsführung verschiebbar ist. Die
Längsachse verläuft vorzugsweise parallel zur Profilachse des Hohlprofils.
[0015] Vorzugsweise liegen das Supportelement und die Befestigungslasche in der Montagelage
bündig zur Stirnfläche des Hohlprofils oder bezüglich der Stirnfläche des Hohlprofils
zurückversetzt im Innenraum, derart, dass sowohl das Supportelement als auch die Befestigungslasche
in der Ausgangslage vollständig im Innenraum liegen. Die Befestigungslasche erstreckt
sich in der Montagelage vom Innenraum her gesehen über die Stirnfläche hinaus. In
einer anderen Ausführungsform kann das Supportelement auch leicht aus dem Innenraum
hinausragen, so dass dieses über die Stirnfläche hervorsteht, wobei die Befestigungslasche
in der Ausgangslage vollständig in der Führungsaufnahme liegt.
[0016] Das Supportelement kann in einer Weiterbildung so ausgebildet sein, dass das Supportelement
einen Deckel, der den Zugang im Innenraum des Hohlprofils verschliesst, ausgebildet
sein.
[0017] Vorzugsweise weisen das Hohlprofil und das Supportelement einen Durchbruch auf, durch
welchen die Befestigungslasche ergreifbar ist und von der Ausgangslage in die Montagelage
bewegbar ist. Der Durchbruch erstreckt sich durch die Seitenwand des Hohlprofils hindurch.
[0018] Vorzugsweise weist die Befestigungslasche einen Führungsabschnitt und einen Befestigungsabschnitt
auf, wobei in der Montagelage der Befestigungsabschnitt ausserhalb der Führungsaufnahme
und der Führungsabschnitt innerhalb der Führungsaufnahme liegt.
[0019] In der Ausgangslage liegt der Befestigungsabschnitt mindestens teilweise oder vollständig
in der Führungsaufnahme.
[0020] Vorzugsweise ist der Befestigungsabschnitt über einen Absatzabschnitt mit dem Führungsabschnitt
verbunden, wobei der Absatzabschnitt derart ausgebildet ist, dass eine Montagefläche
des Befestigungsabschnitts im Wesentlichen flächenbündig mit einer Aussenfläche des
Hohlprofils zu liegen kommt.
[0021] Vorzugsweise weist der Befestigungsabschnitt mindestens eine Befestigungsöffnung
auf, durch welche eine Befestigungsschraube hindurchgeführt werden kann. Besonders
bevorzugt sind eine Vielzahl von Befestigungsöffnung angeordnet, was den Vorteil aufweist,
dass der Installateur diejenige Befestigungsöffnung benützen kann, welche für die
Montagesituation passt.
[0022] Vorzugsweise weist die Führungsaufnahme eine erste Führungsfläche und eine zweite
Führungsfläche auf, wobei die Befestigungslasche zwischen der ersten Führungsfläche
und der zweiten Führungsfläche liegt und wobei mindestens eine der beiden Führungsflächen
durch ein Federelement mit einer Federkraft beaufschlagt ist, derart, dass die Befestigungslasche
zwischen den beiden Führungsflächen geklemmt ist. Vorzugsweise verlaufen die beiden
Führungsflächen parallel zueinander.
[0023] Die Stärke des Federelements ist dabei so gewählt, dass ein Ausziehen der Führungslasche
möglich bleibt. Insbesondere so, dass ein Verschieben des Federelements aufgrund dessen
Eigengewichts verunmöglicht wird.
[0024] Vorzugsweise weist die Führungsaufnahme zwei seitliche Führungsflächen auf, welche
sich von der ersten Führungsfläche oder von der zweiten Führungsfläche im Wesentlichen
rechtwinklig weg erstrecken.
[0025] Vorzugsweise rastet die Befestigungslasche in der Montagelage über eine Rastverbindung
am Supportelement und/oder am Hohlprofil ein.
[0026] Vorzugsweise wird die Rastverbindung durch eine Rastlasche an der Befestigungslasche
und eine Rastöffnung am Supportelement bzw. am Hohlprofil bereitgestellt. Alternativerweise
liegt die Rastlasche am Supportelement bzw. am Hohlprofil und die Rastöffnung liegt
an der Befestigungslasche.
[0027] Vorzugsweise weist das Supportelement Seitenwände mit aussenseitigen Wandflächen
auf. Die aussenseitigen Wandflächen weisen eine Querschnittsform auf, die im Wesentlichen
gleich zur Querschnittsform Innenraums des Hohlprofils ist.
[0028] Vorzugsweise steht von mindestens einer der Wandflächen mindestens ein Federabschnitt
ab, welcher gegen die Innenwand des Hohlprofils wirkt.
[0029] Vorzugsweise begrenzen die Seitenwände des Supportelements einen Hohlraum, wobei
das Federelement von einer innenseitigen Wandfläche von einer der Seitenwände absteht
und wobei die dem Federelement gegenüberliegende Seitenwand die erste Führungsfläche
bereitstellt.
[0030] Vorzugsweise ist das Supportelement über mindestens eine Rastverbindung im Innenraum
des Hohlprofils befestigt.
[0031] Vorzugsweise wird die Rastverbindung durch eine am Supportelement angeformte Rastlasche,
die in eine am Hohlprofil liegende Rastöffnung eingreift, bereitgestellt. Alternativerweise
wird die Rastverbindung durch eine am Hohlprofil angeformte Rastlasche, die in eine
am Supportelement liegende Rastöffnung eingreift, bereitgestellt.
[0032] Vorzugsweise weisen das Supportelement und das Hohlprofil je einen Anschlag auf,
wobei die beiden Anschläge bei eingesetztem Supportelement miteinander in Kontakt
sind.
[0033] Vorzugsweise weist das Hohlprofil an zwei bezüglich des Innenraums gegenüberliegenden
Seiten jeweils eine Öffnung auf. Das Supportelement weist ebenfalls eine Öffnung auf,
wobei im eingesetzten Zustand die beiden besagten Öffnungen eine durchgehende Montageöffnung
für eine Befestigungsschraube bereitstellen.
[0034] Mit der Befestigungsschraube kann die Montagevorrichtung zusätzlich zur Befestigung
über die Befestigungslasche oder alternativ zur Befestigung über die Befestigungslasche
befestigt werden.
[0035] Vorzugsweise weist auch das Federelement eine Öffnung auf, welche einen Teil der
besagten Montageöffnung bereitstellt.
[0036] Vorzugsweise ist das Supportelement aus Kunststoff und die Befestigungslasche ist
aus Metall.
[0037] Vorzugsweise ist das Hohlprofil eine Vertikalstütze und die Montagevorrichtung weist
zwei beabstandet zueinander verlaufende Vertikalstützen auf, wobei die Montagevorrichtung
weiterhin mindestens eine Traverse aufweist, welche fest mit den Vertikalstützen in
Verbindung steht und die Vertikalstützen miteinander verbindet, wobei die Traverse
die besagte Lagerstruktur aufweist.
[0038] Eine Anordnung umfasst ein Montagesystem nach obiger Beschreibung und mindestens
einen Sanitärartikel, der an der Lagerstruktur befestigt ist. Der Sanitärartikel ist
beispielsweise eine Toilettenschüssel, ein Urinal, ein Waschtisch, ein Spülkasten
oder ein anderes wasserführendes Element.
[0039] Ein Verfahren zur Montage eines Montagesystems nach obiger Beschreibung ist dadurch
charakterisiert,
dass in einem ersten Schritt die Montagevorrichtung positioniert wird, und
dass, insbesondere wenn es die Montagesituation erfordert, in einem nachfolgenden
zweiten Schritt die Befestigungslasche von der Ausgangslage in die Montagelage verschoben
wird.
[0040] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0041] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des Montagesystems nach einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in der Ausgangslage;
- Fig. 2
- die Ansicht nach der Figur 1 von einer anderen Perspektive;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung des Montagesystems nach Figur 1;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Montagesystems nach Figur 1 in der Montagelage;
- Fig. 5
- die Ansicht nach der Figur 4 von einer anderen Perspektive;
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung des Montagesystems nach Figur 4;
- Fig. 7
- eine perspektivische Explosionsansicht des Montagesystems nach den vorhergehenden
Figuren; und
- Fig. 8
- eine weitere perspektivische Explosionsansicht des Montagesystems nach den vorhergehenden
Figuren.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0042] In den Figuren wird ein Montagesystem 1 für die Befestigung eines Sanitärartikels
gezeigt. Das Montagesystem 1 umfasst ein Montagegestell 2 und eine Befestigungseinheit
6. Mit der Befestigungseinheit 6 kann das Montagegestell 2 zu einer festen Tragstruktur,
wie einer Gebäudewand oder einem Profilelement, befestigt werden.
[0043] Das Montagegestell 2 umfasst mindestens ein Hohlprofil 3, welches in der gezeigten
Ausführungsform als Vertikalstütze ausgebildet ist. Das Hohlprofil 3 weist Seitenwände
4 auf, die einen Innenraum 5 begrenzen. Das Hohlprofil 3 erstreckt sich entlang einer
Profilachse P. Endseitig weist das Hohlprofil 3 eine Stirnfläche 10 auf. Im Bereich
der Stirnfläche 10 ist das Hohlprofil 3 offen ausgebildet. In der gezeigten Ausführungsform
umfasst das Montagegestell 2 weiter eine Traverse 35, welche sich hier vom oberen
Ende des Hohlprofils 3 weg erstreckt und im Wesentlichen rechtwinklig zur Profilachse
P orientiert ist. In Einbaulage verläuft die Traverse 35 in der Horizontalen. Typischerweise
ist auf der anderen Seite der Traverse 35 ein weiteres, in den Figuren nicht gezeigtes,
Hohlprofil angeordnet, welches eine weitere Vertikalstütze bildet. Ferner kann das
Montagegestell 2 weitere Traversen aufweisen.
[0044] Das Montagegestell 2 umfasst weiter mindestens eine Lagerstruktur, an welche ein
Sanitärartikel gelagert, das heisst fest befestigt, werden kann. Die Lagerstruktur
ist beispielsweise eine Gewindeöffnung, in welche eine Gewindestange eingeschraubt
werden kann. Vorzugsweise ist die Lagerstruktur an einer der genannten Traversen befestigt.
[0045] Die Befestigungseinheit 6 wird, wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt, von oben her
in den Innenraum 5 des Hohlprofils 3 eingesetzt. Die Befestigungseinheit 6 umfasst
ein Supportelement 7, welches eine Führungsaufnahme 8 aufweist, und eine Befestigungslasche
9, welche in der Führungsaufnahme 8 bewegbar gelagert ist. Die Befestigungslasche
9 ist dabei in der Führungsaufnahme 8 relativ zum feststehenden Supportelement 7 von
einer Ausgangslage in eine Montagelage verschiebbar gelagert. In den Figuren 1 bis
3 wird die Befestigungslasche 9 in der Ausgangslage gezeigt. In den Figuren 4 bis
6 wird die Befestigungslasche 9 in der Montagelage gezeigt. In der Montagelage kann
der Teil der Befestigungslasche 9, welcher aus der Führungsaufnahme 8 bzw. aus den
Innenraum 5 hinausragt, zur Befestigung des Montagegestells 2 eingesetzt werden.
[0046] Das Supportelement 7 ist in den Innenraum 5 des Hohlprofils 3 einsetzbar. Die Befestigungslasche
9 ragt in der Montagelage aus der Führungsaufnahme 8 und aus dem Innenraum 5 über
die Stirnfläche 10 des Hohlprofils 3 hinaus. Die Befestigungslasche 9 kann dann für
eine mechanische Befestigung des Montagesystems 1 gegenüber einer Tragstruktur, wie
einer Wand oder einem weiteren Profil, eingesetzt werden.
[0047] Von den Figuren 1 bis 6 ist ersichtlich, dass das Supportelement 7 vollständig im
Innenraum 5 des Hohlprofils 3 liegt. Das Supportelement 7 erstreckt sich dabei vom
Innenraum 5 der gesehen nicht über die Stirnfläche 10 hinaus. In der Montagelage liegt
ebenfalls die Befestigungslasche 9 vollständig im Inneren des Innenraums 5. In der
Ausgangslage erstreckt sich die Befestigungslasche 9 demnach nicht über die Stirnfläche
10 hinaus. In der Montagelage erstreckt sich die Befestigungslasche 9, wie oben erwähnt,
über die Stirnfläche 10 hinaus.
[0048] Die Führungsaufnahme 8 ist als Längsführung ausgebildet. Die Längsführung ist dabei
derart ausgebildet, dass die Befestigungslasche 9 im Wesentlichen in Richtung einer
Längsachse L der Längsführung verschiebbar ist. Die Längsachse L ist dabei parallel
zur Profilachse P des Hohlprofils 3 orientiert.
[0049] Von den Figuren 2 und 5 ist ersichtlich, dass das Hohlprofil 3 und das Supportelement
7 einen Durchbruch 11 aufweisen. Der Durchbruch 11 ist dabei derart angeordnet, dass
die Befestigungslasche 9 durch den Durchbruch 11 von aussen her ergriffen werden kann
und von der Ausgangslage in die Montagelage bewegt werden kann. Der Durchbruch erstreckt
sich durch die Seitenwände des Hohlprofils 3 und des Supportelements 7.
[0050] In den Figuren 7 und 8 werden Explosionsansichten des Montagesystems 1 gezeigt. Die
Befestigungslasche 9 weist in der gezeigten Ausführungsform einen Führungsabschnitt
12 und einen Befestigungsabschnitt 13 auf. In der Montagelage liegt der Befestigungsabschnitt
13 ausserhalb der Führungsaufnahme 8 und der Führungsabschnitt 12 liegt innerhalb
der Führungsaufnahme 8. In der Ausgangslage liegen sowohl der Befestigungsabschnitt
13 als auch der Führungsabschnitt 12 in der Führungsaufnahme 8.
[0051] Zwischen dem Führungsabschnitt 12 und dem Befestigungsabschnitt 13 ist ein Absatzabschnitt
14 angeordnet. Der Absatzabschnitt 14 ist dabei derart ausgebildet, dass eine Montagefläche
16 des Befestigungsabschnitts 13 im Wesentlichen flächenbündig mit einer Aussenfläche
17 des Hohlprofils 3 zu liegen kommt, wenn die Befestigungslasche 9 in der Montagelage
liegt. Dies wird in der Figur 6 entsprechend gezeigt. Die Montagefläche 16 liegt dabei
im Wesentlichen flächenbündig Aussenfläche 17. Hierdurch erreicht, dass das Montagegestell
2 mit der Aussenfläche 17 bündig an eine Tagstruktur angeordnet werden kann.
[0052] Vorzugsweise ist der Führungsabschnitt 12 in Richtung der Längsachse L gesehen länger
ausgebildet als der Befestigungsabschnitt 13. Der Führungsabschnitt 12 kann aber auch
kürzer oder gleich lang wie der Befestigungsabschnitt 13 ausgebildet sein.
[0053] Von den Figuren 3 und 6 wird gezeigt, dass die Führungsaufnahme 8 eine erste Führungsfläche
19 und eine zweite Führungsfläche 20 aufweist. Die Befestigungslasche 9 ist dabei
zwischen der ersten Führungsfläche 19 und der zweiten Führungsfläche 20 angeordnet.
Die zweite Führungsfläche 20 wird durch ein Federelement 21 mit einer Federkraft beaufschlagt.
Die zweite Führungsfläche 20 drückt somit die Befestigungslasche 9 gegen die erste
Führungsfläche 19. In der Figur 3, in welcher die Befestigungslasche 9 in der Ausgangslage
liegt, ist der Abstand zwischen den beiden Führungsflächen 19, 20 grösser als in der
Figur 6, in welche die Befestigungslasche 9 in der Montagelage liegt. Durch die Anordnung
des Federelements 21 und der bewegbaren zweiten Führungsfläche 20 wird die Befestigungslasche
9 in der Führungsaufnahme 8 leicht geklemmt. Die Klemmung ist dabei derart, dass die
Befestigungslasche 9 sich aufgrund ihres Eigengewichtes nicht bewegen kann und dass
ein Installateur die Befestigungslasche 9 ohne grossen Kraftaufwand herausziehen kann.
[0054] Das Federelement 21 ist hier als integraler Bestandteil des Supportelements 7 ausgebildet.
Ebenfalls sind die Führungsflächen 19, 20 integrale Bestandteile des Supportelements
7.
[0055] Das Federelement 21 umfasst in der gezeigten Ausführungsform zwei geschwungen ausgebildete
Federschenkel 36. Die Federschenkel 36 sind dabei Teil des Supportelements 7 und stehen
von einer Seitenwand 23 des Supportelements 7 ab. Das Supportelement weist in der
gezeigten Ausführungsform einen Hohlraum 25 auf. Das Federelement 21 ist dabei im
besagten Hohlraum 25 angeordnet und steht von einer innenseitigen Wandfläche 26 von
einer der Seitenwände 23.
[0056] Weiter umfasst die Führungsaufnahme 8 zwei seitliche Führungsflächen 22, welches
sich hier von der ersten Führungsfläche 19 im Wesentlichen rechtwinklig weg erstrecken.
[0057] In der Montagelage wird die Befestigungslasche 9 über eine Rastverbindung 33 zum
Hohlprofil 3 verrastet. Die Rastverbindung 33 umfasst dabei eine Rastlasche 38, welche
von der Befestigungslasche 9 absteht, und eine Rastöffnung 39, welche im Hohlprofil
3 angeordnet ist. In der Figur 6 wird das Einrasten der Rastlasche 38 in die Rastöffnung
39 gezeigt. Die Rastverbindung 33 ist dabei derart ausgebildet, dass ein weiteres
Herausziehen der Befestigungslasche 9 aus der Führungsaufnahme 8 verhindert wird und
dass ein Zurückschieben der Befestigungslasche 9 aus der Montagelage in die Ausgangslage
ermöglicht wird.
[0058] Das Supportelement 7 weist Seitenwände 23 mit aussenseitigen Wandflächen 24 auf.
Die aussenseitigen Wandflächen 24 weisen eine Querschnittsform auf, die im Wesentlichen
gleich zur Querschnittsform des Innenraums des Hohlprofils 3 ist. In der gezeigten
Ausführungsform weist das Hohlprofil 3 einen rechteckigen, hier einen quadratischen,
Querschnitt auf. Demnach sind vier Seitenwände 23 mit entsprechend aussenseitigen
Wandflächen 24 angeordnet.
[0059] Vorzugsweise steht von mindestens einer der Wandflächen mindestens ein Federabschnitt
37 ab, welcher gegen die Innenwand des Hohlprofils wirkt.
[0060] Das Supportelement 23 ist über mindestens eine Rastverbindung 27 im Innenraum 5 des
Hohlprofils 3 befestigt. Die Rastverbindung 27 wird durch eine am Supportelement angeformte
Rastlasche 28, die in eine am Hohlprofil liegende Rastöffnung 29 eingreift, bereitgestellt.
[0061] Weiter weisen das Supportelement 7 und das Hohlprofil 3 je einen Anschlag 30 auf,
wobei die beiden Anschläge 30 bei eingesetztem Supportelement 7 miteinander in Kontakt
sind.
[0062] Weiter weist das Hohlprofil 3 und zwei bezüglich des Innenraums gegenüberliegenden
Seiten jeweils eine Öffnung 31 auf. Ferner weist auch das Supportelement eine Öffnung
32 auf. Im eingesetzten Zustand bilden die beiden Öffnungen 31, 32 eine Montageöffnung,
durch welche eine Befestigungsschraube 34 durchgeführt werden kann. In der gezeigten
Ausführungsform weist auch das Supportelement eine entsprechende Öffnung auf und die
Befestigungsschraube kann auch durch das Supportelement durchgeführt werden.
[0063] Wie eingangs erläutert weist das Montagegestell vorzugsweise zwei beanstandet zueinander
angeordnete Hohlprofile 3 auf, welche aus Vertikalstützen ausgebildet sind. Jedes
der Hohlprofile 3 weist vorzugsweise je eine Befestigungseinheit 6 auf, die am oberen
Ende des jeweiligen Hohlprofils 3 eingesetzt ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 |
Montagesystem |
35 |
Traverse |
2 |
Montagegestell |
36 |
Federschenkel |
3 |
Hohlprofil |
37 |
Federabschnitt |
4 |
Seitenwand |
38 |
Rastlashe |
5 |
Innenraum |
39 |
Rastöffnung |
6 |
Befestigungseinheit |
L |
Längsachse |
7 |
Supportelement |
P |
Profilachse |
8 |
Führungsaufnahme |
|
|
9 |
Befestigungslasche |
|
|
10 |
Stimfläche |
|
|
11 |
Durchbruch |
|
|
12 |
Führungsabschnitt |
|
|
13 |
Befestigungsabshnitt |
|
|
14 |
Absatzabsnitt |
|
|
16 |
Montagefläche |
|
|
17 |
Aussenfläche |
|
|
18 |
Befestigungsöffnung |
|
|
19 |
erste Führungsfläche |
|
|
20 |
zweite Führungsfläche |
|
|
21 |
Federelement |
|
|
22 |
seitliche Führungsfläche |
|
|
23 |
Seitenwand |
|
|
24 |
aussenseitige Wandflächen |
|
|
25 |
Hohlraum |
|
|
26 |
innenseitige Wandfläche |
|
|
27 |
Rastverbindung |
|
|
28 |
Rastlasche |
|
|
29 |
Rastöffnung |
|
|
30 |
Anschlag |
|
|
31 |
Öffnung |
|
|
32 |
Öffnung |
|
|
33 |
Rastverbindung |
|
|
34 |
Befestigungsschraube |
|
|
1. Montagesystem (1) für die Befestigung eines Sanitärartikels umfassend
ein Montagegestell (2) mit mindestens einem Hohlprofil (3), dessen Seitenwände (4)
einen Innenraum (5) definieren, und das endseitig eine Stirnfläche (10) aufweist,
sowie mit mindestens einer Lagerstruktur zur Lagerung eines Sanitärartikels und
mindestens eine Befestigungseinheit (6) mit einem Supportelement (7), das eine Führungsaufnahme
(8) umfasst, und mit einer Befestigungslasche (9), die in der Führungsaufnahme (8)
relativ zum Supportelement (7) von einer Ausgangslage in eine Montagelage verschiebbar
gelagert ist,
wobei das Supportelement (7) in den Innenraum (5) des Hohlprofils (3) einsetzbar ist
und
wobei sich die Befestigungslasche (9) in der Montagelage aus der Führungsaufnahme
(8) und aus dem Innenraum (5) über die Stirnfläche (10) des Hohlprofils (3) hinaus
erstreckt.
2. Montagesystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsaufnahme (8) als Längsführung ausgebildet ist, wobei die Befestigungslasche
(9) im Wesentlichen in Richtung einer Längsachse (L) der Längsführung verschiebbar
ist, wobei die Längsachse (L) vorzugsweise parallel zur Profilachse (P) des Hohlprofils
(3) verläuft.
3. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Supportelement (7) und die Befestigungslasche (9) in der Montagelage bündig zur
Stirnfläche (10) des Hohlprofils (3) oder bezüglich der Stirnfläche (10) des Hohlprofils
(3) zurückversetzt im Innenraum (5) liegen, derart, dass sowohl das Supportelement
(7) als auch die Befestigungslasche (9) in der Ausgangslage vollständig im Innenraum
(5) liegen, und dass sich die Befestigungslasche (9) in der Montagelage vom Innenraum
(5) her über die Stirnfläche (10) hinaus erstreckt.
4. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Supportelement (7) sich vom Innenraum (5) her über die Stirnfläche (10) hinaus
erstreckt, wobei die Befestigungslasche (9) in der Ausgangslage vollständig in der
Führungsaufnahme (8) liegt.
5. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (3) und das Supportelement (7) einen Durchbruch (11) aufweisen, durch
welchen die Befestigungslasche (9) ergreifbar ist und von der Ausgangslage in die
Montagelage bewegbar ist.
6. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslasche (9) einen Führungsabschnitt (12) und einen Befestigungsabschnitt
(13) aufweist, wobei in der Montagelage der Befestigungsabschnitt (13) ausserhalb
der Führungsaufnahme (8) und der Führungsabschnitt (12) innerhalb der Führungsaufnahme
(8) liegt.
7. Montagesystem (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (13) über einen Absatzabschnitt (14) mit dem Führungsabschnitt
(12) verbunden ist, wobei der Absatzabschnitt (14) derart ausgebildet ist, dass eine
Montagefläche (16) des Befestigungsabschnitts (13) im Wesentlichen flächenbündig mit
einer Aussenfläche (17) des Hohlprofils (3) zu liegen kommt.
8. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsaufnahme (8) eine erste Führungsfläche (19) und eine zweite Führungsfläche
(20) aufweist, wobei die Befestigungslasche (9) zwischen der ersten Führungsfläche
(19) und der zweiten Führungsfläche (20) liegt und wobei mindestens eine der beiden
Führungsflächen (19, 20) durch ein Federelement (21) mit einer Federkraft beaufschlagt
ist, derart, dass die Befestigungslasche (9) zwischen den beiden Führungsflächen (19,
20) geklemmt ist.
9. Montagesystem (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsaufnahme (8) zwei seitliche Führungsflächen (22) aufweist, welche sich
von der ersten Führungsfläche (19) oder von der zweiten Führungsfläche (20) im Wesentlichen
rechtwinklig weg erstrecken.
10. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslasche (9) in der Montagelage über eine Rastverbindung (33) am Supportelement
(7) und/oder am Hohlprofil (3) einrastet.
11. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Supportelement (7) Seitenwände (23) mit aussenseitigen Wandflächen (24) aufweist,
welche eine Querschnittsform aufweisen, die im Wesentlichen gleich zur Querschnittsform
des Innenraums (5) des Hohlprofils ist.
12. Montagesystem (1) nach Anspruch 8 und Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (23) des Supportelements (7) einen Hohlraum (25) begrenzen, wobei
das Federelement (21) von einer innenseitigen Wandfläche (26) einer der Seitenwände
(23) absteht und wobei die dem Federelement (21) gegenüberliegende Seitenwand die
erste Führungsfläche (19) bereitstellt.
13. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Supportelement (23) über mindestens eine Rastverbindung (27) im Innenraum (5)
des Hohlprofils (3) befestigt ist.
14. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Supportelement (7) und das Hohlprofil (3) je einen Anschlag (30) aufweisen, wobei
die beiden Anschläge (30) bei eingesetztem Supportelement (7) miteinander in Kontakt
sind.
15. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (3) an zwei bezüglich des Innenraums (5) gegenüberliegenden Seiten
jeweils eine Öffnung (31) aufweist und dass Supportelement eine Öffnung (32) aufweist,
wobei im eingesetzten Zustand die beiden besagten Öffnungen (31, 32) eine durchgehende
Montageöffnung für eine Befestigungsschraube bereitstellen.
16. Montagesystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (3) eine Vertikalstütze ist und dass das Montagegestell zwei beabstandet
zueinander verlaufende Vertikalstützen aufweist, wobei das Montagegestell weiterhin
mindestens eine Traverse (35) aufweist, welche fest mit den Vertikalstützen in Verbindung
steht und die Vertikalstützen miteinander verbindet, wobei die Traverse die besagte
Lagerstruktur aufweist.
17. Anordnung umfassend ein Montagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
mindestens einen Sanitärartikel, der an der Lagerstruktur befestigt ist.
18. Verfahren zur Montage eines Montagesystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Schritt das Montagegestell positioniert wird, und
dass, insbesondere wenn es die Montagesituation erfordert, in einem nachfolgenden zweiten
Schritt die Befestigungslasche (9) von der Ausgangslage in die Montagelage verschoben
wird.