[0001] Die Erfindung betrifft eine Kammer einer Handfeuerwaffe nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine Handfeuerwaffe mit einer derartigen
Kammer.
[0002] Eine gattungsgemäße Kammer ist aus der
DE 20 2011 002 579 U1 bekannt. Diese enthält einen um eine Längsachse drehbar und in Waffenlängsrichtung
axial verschiebbar geführten Kammerkörper, einen im Kammerkörper axial beweglichen
Schlagbolzen und ein an einem hinteren Ende des Kammerkörpers angeordnetes Schlösschen,
in dem ein durch einen Spannschieber betätigbarer Spannmechanismus zum Spannen und
Entspannen einer den Schlagbolzen beaufschlagenden Schlagbolzenfeder untergebracht
ist. Der Spannmechanismus zum Spannen und Entspannen der Schlagfeder enthält eine
innerhalb des Schlösschens axial bewegliche Schiebehülse und eine Hebelanordnung,
durch welche die Schiebehülse bei einer Betätigung des Spannschiebers axial verschiebbar
ist. Die Hebelanordnung besteht aus einer innerhalb des Schlösschens um einen Querbolzen
schwenkbar angeordneten Betätigungshebel und einem mit diesem gelenkig verbundenen
Zwischenhebel, der mit einem durch die Rückwand des Schlösschens in das Innere des
Schlösschens ragenden Schieberteil des Spannschiebers verbunden ist. Bei dieser bekannten
Kammer werden für die Hebelanordnung relativ viele Teile benötigt, wodurch sich die
Kosten und der Montageaufwand erhöhen. Außerdem ist an der Rückseite des Schlösschens
ein Langloch für das nach innen ragende Schieberteil des Spannschiebers erforderlich.
Zur Vermeidung von Verschmutzungen muss dieses Langloch durch ein zusätzliches Abdeckblech
abgedeckt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kammer einer Handfeuerwaffe und eine Handfeuerwaffe
mit einer derartigen Kammer zu schaffen, bei denen die Kammer einfach montierbar ist
und mit weniger Teilen eine einfache und zuverlässige Betätigung ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Kammer einer Handfeuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch eine Handfeuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Zweckmäßige
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0005] Die erfindungsgemäße Kammer einer Handfeuerwaffe enthält einen entlang einer Längsachse
verschiebbaren Kammerkörper, einen im Kammerkörper axial beweglich geführten Schlagbolzen,
eine dem Schlagbolzen zugeordnete Schlagbolzenfeder und ein an einem hinteren Ende
des Kammerkörpers angeordnetes Schlösschen, in dem eine durch einen Spannschieber
betätigbare Schubhülse zum Spannen und Entspannen der Schlagbolzenfeder angeordnet
ist. Der Spannschieber enthält eine Steuerkurve zur axialen Verschiebung der Schubhülse
durch ein in Richtung der Längsachse des Kammerkörpers geradlinig bewegbares und gegenüber
dem Schlösschen nach hinten vorstehendes Schubteil bei Verschiebung des Spannschiebers
zwischen einer unteren Entspannstellung und einer oberen Spannstellung. Durch das
in Richtung der Längsachse des Kammerkörpers geradlinig bewegbare Schubteil ist in
dem Schlösschen nur eine kleine Durchgangsöffnung erforderlich. Das Schubteil führt
nur eine geradlinige Linearbewegung aus und benötigt daher auch nur einen geringen
Bauraum. Da das Schubteil auch nur eine kleine Durchgangsöffnung in dem Kammerkörper
benötigt, sind auch keine aufwändigen Abdeckungen zur Vermeidung eines Eintritts von
Verschmutzungen erforderlich. Die Durchgangsöffnung kann durch den Spannschieber in
allen möglichen Stellungen abgedeckt werden, so dass keine weiteren Abdeckungen oder
aufwändige Schutzmaßnahmen benötigt werden. Bei der erfindungsgemäßen Kammer wird
auch mit wenig Bauteilen ein großer Verfahrweg des Spannschiebers ermöglicht, wodurch
eine einfache und effektive Kraftübertragung zum Spannen der Schlagbolzenfeder erreicht
werden kann. Durch Veränderung der Steuerkurve innerhalb des Spannschiebers kann außerdem
die Spanncharakteristik ohne aufwändige Umbauten einfach verändert werden.
[0006] In einer besonders vorteilhaften und montagefreundlichen Ausführung kann das gegenüber
dem Schlösschen nach hinten vorstehende Schubteil einteilig mit der Schubhülse ausgeführt
sein. In einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann das Schubteil z.B. als nach hinten
vorstehender Fortsatz der Schubhülse ausgebildet sein. Das Schubteil kann aber auch
als gesondertes Bauteil z.B. in Form eins Stifts oder dgl. ausgeführt sein. Für das
Schubteil ist in dem Schlösschen nur eine z.B. als Längsbohrung ausgeführte, in Richtung
der Längsachse des Kammerkörpers verlaufende kleine Durchgangsöffnung erforderlich,
durch die das hintere Ende des Schubteils ragt.
[0007] Um eine besonders reibungsarme Verbindung zwischen der Steuerkurve an dem Spannschieber
und dem Schubteil zu ermöglichen, kann am hinteren Ende des Schubteils zweckmäßigerweise
eine um eine Querachse drehbare Anlagerolle zur Anlage an der Steuerkurve angeordnet
sein.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Weise kann das Schubteil auf einer im Schlösschen
drehbar gelagerten Stützwalze abgestützt sein. An einer an dem hinteren Ende des Schlagbolzens
befestigten Schlagbolzenmutter kann außerdem eine drehbare Rolle zur Führung zwischen
Schlagbolzenmutter und Schubteil angeordnet sein.
[0009] Die schräge Steuerkurve kann zweckmäßigerweise an der Rückseite einer sich nach unten
verengenden dreieckigen Aussparung im Inneren des Spannschiebers angeordnet sein.
Der Spannschieber kann in einer schrägen Führungsnut an der Rückseite des Schlösschens
verschiebbar geführt sein. In einer Vertiefung an der Führungsnut kann außerdem ein
federbeaufschlagter Druckknopf zur Halterung des Spannschiebers in einer oberen Spannstellung
angeordnet sein.
[0010] Die Erfindung betrifft außerdem eine Handfeuerwaffe mit einer vorstehend beschriebenen
Kammer.
[0011] An dem Kammerkörper der Kammer kann eine Steuerkurve zur Bewegung eines Schlossfangelements
zwischen einer abgesenkten Entsicherungsstellung zur Ermöglichung einer Schussabgabe
durch die Abzugseinrichtung bei verriegelter Kammer und einer angehobenen Sicherungsstellung
zur Verhinderung einer Schussabgabe durch die Abzugseinrichtung bei entriegelter Kammer
angeordnet sein. Dadurch kann über die Kammer eine Sicherung gegen unerwünschte Schussabgabe
bei nicht verriegelter Kammer erreicht werden.
[0012] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Kammer und eine Abzugseinrichtung eines Repetiergewehrs in einer Seitenansicht;
- Figur 2
- die in Figur 1 gezeigte Kammer und Abzugseinrichtung mit ausgeblendeten Teilen;
- Figur 3
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Figur 1;
- Figur 4
- ein Schlösschen der in Figur 1 gezeigtem Kammer mit einem Spannschieber in einer Explosionsdarstellung;
- Figur 5
- eine Schnittansicht der in Figur 1 gezeigten Kammer in einer gespannten Stellung;
- Figur 6
- eine Schnittansicht der in Figur 1 gezeigten Kammer in einer entspannten Stellung;
- Figur 7
- eine Schnittansicht der Kammer und des Abzugsmechanismus in einer gespannten Stellung
und
- Figur 8
- eine Schnittansicht der Kammer und des Abzugsmechanismus in einer abgeschlagenen Stellung.
[0013] In den Figuren 1 bis 3 sind eine Kammer 1 und eine Abzugseinrichtung 2 einer als
Repetiergewehr ausgeführten Handfeuerwaffe in verschiedenen Ansichten gezeigt. Die
in an sich bekannter Weise in einem in den Figuren 5 und 6 gezeigten Verschlussgehäuse
3 verschiebbar geführte Kammer 1 enthält einen mittels eines Kammerstengels 4 in Richtung
einer Längsachse 5 axial verschiebbaren und zwischen einer Verriegelungsstellung und
einer Entriegelungsstellung um die Längsachse 5 drehbaren zylindrischen Kammerkörper
6 und ein an dessen hinteren Ende angeordnetes Schlösschen 7. An dem vorderen Ende
des zylindrischen Kammerkörpers 6 sind in an sich bekannter Weise als Verriegelungswarzen
oder dgl. ausgebildete Verriegelungselemente 8 zur Verriegelung der Kammer 1 in dem
Verschlussgehäuse 3, einer Systemhülse oder in einem Lauf vorgesehen.
[0014] In dem Kammerkörper 6 und dem Schlösschen 7 der Kammer 1 sind ein in Figur 2 dargestellter
axial verschiebbarer Schlagbolzen 9 und eine koaxial um den Schlagbolzen 9 angeordnete
Schlagbolzenfeder 10 angeordnet. An dem in Schussrichtung gesehen hinteren Ende des
Schlagbolzens 9 ist eine innerhalb des Schlösschen 7 axial verschiebbar geführte Schlagbolzenmutter
11 befestigt.
[0015] Die Abzugseinrichtung 2 enthält einen innerhalb eines Abzugsgehäuses 12 um einen
ersten Querstift 13 schwenkbaren Abzug 14, der beim gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einem um den ersten Querstift 13 drehbaren Züngelträger 15 und einem an der Unterseite
des Züngelträgers 15 lösbar befestigten Züngel 16 besteht. An der Unterseite des Abzugsgehäuses
12 ist ein Abzugsbügel 17 befestigt. Die Abzugseinrichtung 2 enthält außerdem einen
im Abzugsgehäuse 12 um einen zweite Querstift 18 schwenkbar gelagerten Abzugsstollen
19, der eine in Figur 2 erkennbare Abzugsstollenrast 20 zum Eingriff mit einer Rastkante
21 der Schlagbolzenmutter 11 enthält. Über eine in Figuren 7 und 8 erkennbare Feder
22 wird der Abzugsstollen 19 in Richtung der Schlagbolzenmutter 8 nach oben in eine
Spannstellung gedrückt.
[0016] Damit sich der Abzugsstollen 19 durch Betätigung des Abzugs 14 aus seiner oberen
Spannstellung zur Halterung der Schlagbolzenmutter 11 in eine untere Abschlagstellung
zur Freigabe der Schlagbolzenmutter 9 bewegen kann, ist gemäß Figur 2 zwischen dem
Abzug 14 und dem Abzugsstollen 19 ein innerhalb des Abzugsgehäuses 12 um einen dritten
Querstift 23 schwenkbares wippenförmiges Übersetzungselement 24 vorgesehen. Das wippenförmige
Übersetzungselement 24 ist zwischen einer Haltestellung zur Halterung des Abzugsstollens
19 in der Spannstellung und einer Freigabestellung zur Bewegung des Abzugsstollens
19 in die Abschlagstellung bewegbar.
[0017] Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass auf dem Abzugsgehäuse 12 ein gabelförmiges Schlossfangelement
25 quer zur Kammer 1 verschiebbar angeordnet ist. Das Schlossfangelement 25 wir durch
in Figur 3 gezeigte Druckfedern 26 nach oben gedrückt und weist an seiner Oberseite
einen Zapfen 27 zum Eingriff in eine in Figur 1 gezeigte Längsnut 28 an der Außenseite
des Kammerkörpers 5 auf. Das Absenken des Schlossfangelements 25 kann durch einen
in einer Führungsnut 29 an der Seite des Abzugsgehäuses 12 verschiebbar geführten
Stellschieber 29 über einen am Abzugsgehäuse 1 drehbar gelagerten Hebel 31 erfolgen.
Der Hebel 31 ist als zentral um einen Drehzapfen 32 schwenkbarer Doppelarmhebel ausgebildet,
so dass das Schlossfangelement 25 durch Anheben des Stellschiebers 30 zur Demontage
der Kammer 1 abgesenkt werden kann. In die angehobene Verschlussfangstellung wird
das Schlossfangelement 25 durch die in Figur 3 dargestellten Druckfedern 26 gedrückt.
[0018] Durch eine in Figur 3 gezeigte und in Folgenden noch näher erläuterte Steuerkurve
63 an der Außenseite des Kammerkörpers 6 ist das Schlossfangelement 25 zwischen einer
abgesenkten Entsicherungsstellung zur Ermöglichung einer Schussabgabe durch die Abzugseinrichtung
2 bei verriegelter Kammer 1 und einer angehobenen Sicherungsstellung zur Verhinderung
einer Schussabgabe durch die Abzugseinrichtung 2 bei entriegelter Kammer 1 bewegbar.
[0019] Wie aus Figur 4 hervorgeht, weist das am Ende der Kammerkörpers 6 angeordnete Schlösschen
7 einen in eine hintere Öffnung des hohlzylindrischen Kammerkörpers 6 hineinragenden
hülsenförmigen Ansatz 33 und eine schräge, im Querschnitt T-förmige hintere Führungsnut
34 mit einer schrägen Auflagefläche 35 und nach innen abgewinkelten seitlichen Führungswangen
36 zur verschiebbaren Führung eines Spannschiebers 37 auf. In der Führungsnut 34 ist
der Spannschieber 37 zwischen einer in Figur 5 dargestellten unteren Entspannstellung
und einer in Figur 6 dargestellten oberen Spannstellung verschiebbar geführt. In einer
Vertiefung 38 in der Auflagefläche 35 ist ein mittels einer Druckfeder 39 beaufschlagter
Druckknopf 40 zur Halterung des Spannschiebers 37 in der oberen Spannstellung oder
zur Freigabe des Spannschiebers 37 für dessen Verschiebung in die untere Entspannstellung
vorgesehen. In dem Schlösschen 6 ist außerdem eine mit der Schlagbolzenfeder 10 zusammenwirkende
Schubhülse 41 axial in Richtung der Längsachse 4 der Kammer 1 verschiebbar geführt.
Die Schubhülse 41 weist an ihrer Rückseite einen durch eine Durchgangsöffnung 42 in
der Auflagefläche ragendes Schubteil 43 auf. In der gezeigten Ausführung ist das Schubteil
43 einteilig mit der Schubhülse als nach hinten ragender schlanker Fortsatz ausgeführt.
In der gezeigten Ausführung ist der Fortsatz oberhalb der Mittelachse des Schubteils
43 angeordnet. Das Schubteil 43 könnte aber auch als gesondertes Bauteil ausgebildet
sein. An dem hinteren Ende des Schubteils 43 ist eine um eine Querachse 44 drehbare
Anlagerolle 45 angeordnet.
[0020] In den Figuren 5 und 6 ist erkennbar, dass der an der Rückseite des Schlösschens
6 angeordnete Spannschieber 37 eine innere Steuerkurve 46 zur Verschiebung der Schubhülse
41 über das Schubteil 43 enthält. Die schräge Steuerkurve 46 ist an der Rückseite
einer sich nach unten verengenden dreieckigen Aussparung 47 im Inneren des Spannschiebers
37 angeordnet. An der Steuerkurve 46 liegt die Anlagerolle 45 des Schubteil 43 an.
In dem Schlösschen 7 befindet sich außerdem eine auch in Figur 4 dargestellte Stützwalze
48, die um einen Querstift 49 drehbar ist. Auf der Stützwalze 48 ist das Schubteil
43 linear verschiebbar abgestützt. An dem hinteren Ende der in einer nach unten offenen
Nut der Schubhülse 41 verschiebbar angeordneten Schlagbolzenmutter 11 befindet sich
eine weitere drehbare Rolle 50, über welche eine Führung zwischen der Schlagbolzenmutter
11 und dem Schubteil 43 erreicht wird. In einer stirnseitigen Öffnung an einer vorderen
Stirnseite des Schlösschens 7 ist ein mittels einer Feder 51 beaufschlagtes Sperrelement
52 zur Sperre des Schlösschens 7 angeordnet.
[0021] Die dreieckigen Aussparung 47 im Inneren des Spannschiebers 37 mit der Steuerkurve
46 ist derart ausgebildet, dass die Schubhülse 41 bei der Verschiebung des Spannschiebers
37 aus der in Figur 5 gezeigten unteren Entspannstellung durch die Anlage der am Ende
des Schubteils 41 drehbar gelagerten Anlagerolle 45 an der Steuerkurve 46 axial in
Richtung der Längsachse 5 nach vorne geschoben wird. Die Anlagerolle 45 gleitet dabei
durch Abrollen von dem oberen Ende zum unteren Ende der Steuerkurve 45. Bei der Vorwärtsbewegung
der Schubhülse 41 wird auch eine an dem hinteren Ende der Schlagbolzenfeder 10 angeordnete
Scheibe 53 nach vorne geschoben und dadurch die Schlagbolzenfeder 10 gespannt. In
der oberen Spannstellung des Spannschiebers 37 wird auch der durch die Druckfeder
39 nach oben beaufschlagte Druckknopf 40 freigegeben und kann sich in eine obere Haltstellung
zur Halterung des Spannschiebers 37 in der oberen Spannstellung bewegen. Erst wenn
der Druckkopf 40 wieder eingedrückt wird, kann sich der Spannschiebers 37 wieder in
die untere Entspannstellung bewegen.
[0022] In Figur 7 ist die mit der Kammer 1 zusammenwirkende Abzugseinrichtung 2 in einer
gespannten Stellung gezeigt. In dieser Figur ist erkennbar, dass das um die Querachse
23 drehbare wippenförmige Übersetzungselement 24 einen in Schussrichtung gesehen nach
vorne ragenden ersten Arm 54 und einen nach oben ragenden, in eine Ausnehmung 55 des
Abzugsstollens 19 eingreifenden zweiten Arm 56 aufweist. An dem vorderen Ende des
nach vorne ragenden ersten Arms 54 ist eine untere erste Rast 57 zum Eingriff mit
einer ersten Gegenrast 58 am Abzug 14 vorgesehen. Die erste Gegenrast 58 ist an einem
nach oben ragenden Teil 59 des um die Querachse 13 schwenkbaren Züngelträgers 15 angeordnet.
An dem oben ragenden zweiten Arm 56 des wippenförmigen Übersetzungselements 24 ist
eine obere zweite Rast 60 zum Eingriff mit einer nach vorne vorstehenden zweiten Gegenrast
61 in der Ausnehmung 55 des Abzugsstollens 19 vorgesehen. Die zweite Rast 60 am zweiten
Arm 56 des Übersetzungselements 24 und die zweite Gegenrast 61 in der Ausnehmung 55
des Abzugsstollens 19 sind derart ausgeführt, dass sich der Abzugsstollen 19 durch
eine Drehung des Übersetzungselements 24 entgegen der Uhrzeigerrichtung nach unten
in eine Abschlagstellung bewegen kann
[0023] In der Figur 7 ist die Abzugseinrichtung 2 in einer gespannten Stellung gezeigt.
Das wippenförmige Übersetzungselement 24 liegt mit seiner vorderen ersten Rast 57
auf der ersten Gegenrast 58 am oberen Ende des nach oben ragenden Teils 59 des Züngelträgers
15 auf. In dieser Stellung des wippenförmigen Übersetzungselements 24 greift die hintere
zweite Rast 60 des wippenförmigen Übersetzungselements 24 unter die zweite Gegenrast
61 am Abzugsstollen 19, so dass der Abzugsstollen 19 in der oberen Haltestellung gehalten
wird. In dieser oberen Haltestellung wird die Schlagbolzenmutter 11 durch die Abzugsstollenrast
20 gehalten.
[0024] Durch Zurückziehen des Züngels 16 gibt die erste Gegenrast 58 am oberen Ende des
Züngelträgers 15 die vordere erste Rast 57 am Übersetzungselement 24 frei, so dass
sich das Übersetzungselement 24 entgegen der Uhrzeigerrichtung drehen und der vordere
erste Arm 54 nach unten bewegen kann. Dabei gelangt die zweite Rast 60 am zweiten
Arm 56 des Übersetzungselements 24 außer Eingriff mit der zweiten Gegenrast 61 am
Abzugsstollen 19, so dass sich der Abzugsstollen 19 in die untere Abschlagstellung
zur Freigabe des durch die Schlagbolzenfeder 10 beaufschlagten Schlagbolzens 9 drehen
kann.
[0025] Aus Figur 7 geht außerdem hervor, dass an dem quer zur Kammer 1 verschiebbaren Schlossfangelement
25 ein hier stiftförmig ausgebildetes Sperrelement 62 angeordnet ist, welches mit
dem nach vorne ragenden ersten Arm 54 des Übersetzungselements 24 zur Blockade oder
Freigabe des Abzugs 14 zusammenwirkt. In einer in Figur 7 gezeigten abgesenkten Entsicherungsstellung
des Schlossfangelements 25 ist das Sperrelement 62 von der Unterseite des ersten Arms
56 beabstandet, so dass sich das Übersetzungselement 24 zur Abgabe eines Schusses
entgegen der Uhrzeigerrichtung drehen kann. In einer in Figur 8 gezeigten angehobenen
Sicherungsstellung des Schlossfangelements 25 wird der vordere erste Arm 56 des Übersetzungselements
24 durch das Sperrelement 62 dagegen so nach oben gedrückt, dass sich das Übersetzungselement
24 nicht im Uhrzeigersinn in seine Freigabestellung drehen kann und der Abzugsstollen
19 in seiner oberen Spannstellung gehalten wird.
[0026] Über eine in Figur 3 erkennbare, als Radialnut an der Außenseite des Kammerkörpers
6 ausgebildete Steuerkurve 63 wird das Schlossfangelement 25 bei einer durch Anheben
des Kammerstengels 4 bedingten Drehung des Kammerkörpers 6 in eine entriegelte Stellung
aus einer in Figur 7 gezeigten abgesenkten Entsicherungsstellung in eine in Figur
8 gezeigte angehobene Sicherungsstellung bewegt. Die Steuerkurve 63 weist eine erste
Steuerfläche 64 auf, an welcher der obere Zapfen 27 des durch die Druckfedern 26 nach
oben gedrückten Schlossfangelements 25 in einer verriegelten Stellung des Kammerkörpers
6 zur Anlage gelangt und durch welche das Schlossfangelement 25 in die Entsicherungsstellung
gedrückt wird. Die Steuerkurve 63 weist außerdem eine im Umfangsrichtung des Kammerkörpers
6 auf die erste Steuerfläche 64 folgende und gegenüber dieser zurückversetzte zweite
Steuerfläche 65 auf, an welcher der obere Zapfen 27 des durch die Druckfedern 26 nach
oben gedrückten Schlossfangelements 25 bei Entriegeln des Kammerkörpers 6 zur Anlage
gelangt und durch welche das Schlossfangelement 25 in die angehobene Sicherungsstellung
gelangt.
[0027] In der in Figur 3 gezeigten Verriegelungsstellung der Kammer 1 liegt das durch die
beiden Druckfedern 26 nach oben beaufschlagte Schlossfangelement 25 mit seinem oberen
Zapfen 27 an der ersten Steuerfläche 64 an und wird durch diese nach unten in die
in Figur 7 dargestellte Entsicherungsstellung gedrückt. In der Entsicherungsstellung
ist das stiftförmige Sperrelement 62 von der Unterseite des nach vorne ragenden Schenkels
54 des wippenförmigen Übersetzungselements 24 beabstandet, so dass sich das wippenförmige
Übersetzungselement 24 bei der Betätigung des Abzugs 14 entgegen der Uhrzeigerrichtung
drehen kann und die am Ende des Schlagbolzens 9 angeordnete Schlagbolzenmutter 11
zum Abschlagen des Schlagbolzens 9 über die Abzugsstollenrast 20 freigegeben werden
kann.
[0028] Wird dagegen der Kammerstengel 3 bei der in Figur 3 gezeigten Verriegelungsstellung
zur Entriegelung der Kammer 1 angehoben und dadurch der Kammerkörper 6 in Schussrichtung
gesehen entgegen der Uhrzeigerrichtung gedreht, gelangt der Zapfen 27 an der Oberseite
des Schlossfangelements 25 zu der gegenüber der ersten Steuerfläche 64 nach innen
versetzten zweiten Steuerfläche 65 der Steuerkurve 63, so dass sich das Schlossfangelement
25 unter der Wirkung der Federn 26 nach oben in die angehobene Sicherungsstellung
bewegen kann.
[0029] In der komplett entriegelten Stellung der Kammer 1 gelangt der Zapfen 27 in die in
Längsrichtung verlaufende Längsnut 28 des Kammerkörpers 6, so dass die Kammer 1 zum
Öffnen des Kammerverschlusses nach hinten gezogen werden kann. Die Längsnut 28 weist
an ihrer Vorderseite eine in Figur 1 erkennbare Anschlagfläche 66 zur Anlage der Zapfens
27 des Schlossfangelements 25 auf. Dadurch kann verhindert werden, dass die Kammer
1 beim Repetieren vollständig aus der Kammerhülse herausgezogen wird. Zur Demontage
der Kammer 1 kann das Schlossfangelement 25 durch den Stellschieber 29 über den Hebel
30 in eine abgesenkte Demontagestellung bewegt werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Kammer
- 2
- Abzugseinrichtung
- 3
- Verschlussgehäuse
- 4
- Kammerstengel
- 5
- Längsachse
- 6
- Kammerkörper
- 7
- Schlösschen
- 8
- Verriegelungselement
- 9
- Schlagbolzen
- 10
- Schlagbolzenfeder
- 11
- Schlagbolzenmutter
- 12
- Abzugsgehäuse
- 13
- Erster Querstift
- 14
- Abzug
- 15
- Züngelträger
- 16
- Züngel
- 17
- Abzugsbügel
- 18
- Zweiter Querstift
- 19
- Abzugsstollen
- 20
- Abzugsstollenrast
- 21
- Rastkante
- 22
- Feder
- 23
- Dritter Querstift
- 24
- Übersetzungselement
- 25
- Schlossfangelement
- 26
- Druckfeder
- 27
- Zapfen
- 28
- Längsnut
- 29
- Führungsnut
- 30
- Stellschieber
- 31
- Hebel
- 32
- Drehzapfen
- 33
- Ansatz
- 34
- Führungsnut
- 35
- Auflagefläche
- 36
- Führungswange
- 37
- Spannschieber
- 38
- Vertiefung
- 39
- Druckfeder
- 40
- Druckknopf
- 41
- Schubhülse
- 42
- Durchgangsöffnung
- 43
- Schubteil
- 44
- Querachse
- 45
- Anlagerolle
- 46
- Steuerkurve
- 47
- Aussparung
- 48
- Stützwalze
- 49
- Querstift
- 50
- Rolle
- 51
- Feder
- 52
- Sperrelement
- 53
- Scheibe
- 54
- Erster Arm
- 55
- Ausnehmung
- 56
- Zweiter Arm
- 57
- Erste Rast
- 58
- Erste Gegenrast
- 59
- Oberer Teil des Züngelträgers
- 60
- Zweite Rast
- 61
- Zweite Gegenrast
- 62
- Sperrelement
- 63
- Steuerkurve
- 64
- Erste Steuerfläche
- 65
- Zweite Steuerfläche
- 66
- Anschlagfläche
1. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe mit einem entlang einer Längsachse (5) verschiebbaren
Kammerkörper (6), einem im Kammerkörper (6) axial beweglich geführten Schlagbolzen
(9), einer dem Schlagbolzen (9) zugeordneten Schlagbolzenfeder (10) und einem am hinteren
Ende des Kammerkörpers (6) angeordneten Schlösschen (7), in dem eine durch einen Spannschieber
(37) betätigbare Schubhülse (41) zum Spannen und Entspannen der Schlagbolzenfeder
(10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannschieber (37) eine Steuerkurve (46) zur axialen Verschiebung der Schubhülse
(41) durch ein in Richtung der Längsachse (5) des Kammerkörpers (6) geradlinig bewegbares
und gegenüber dem Schlösschen (7) nach hinten vorstehendes Schubteil (43) bei Verschiebung
des Spannschiebers (37) zwischen einer unteren Entspannstellung und einer oberen Spannstellung
enthält.
2. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubteil (43) einteilig mit der Schubhülse (41) ausgebildet ist.
3. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubteil (43) als nach hinten vorstehender Fortsatz der Schubhülse (41) ausgebildet
ist.
4. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das hinteren Ende des Schubteils (43) durch eine in Richtung der Längsachse (5) des
Kammerkörpers (6) verlaufende Durchgangsöffnung (42) des Schlösschens (7) ragt.
5. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am hinteren Ende des Schubteils (43) eine um eine Querachse drehbare Anlagerolle
(45) zur Anlage an der Steuerkurve (46) angeordnet ist.
6. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubteil (43) auf einer im Schlösschen (7) drehbar gelagerten Stützwalze (48)
abgestützt ist.
7. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einer an dem hinteren Ende des Schlagbolzens (9) befestigten Schlagbolzenmutter
(11) eine drehbare Rolle (50) zur Führung zwischen Schlagbolzenmutter (11) und Schubteil
(43) angeordnet ist.
8. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die schräge Steuerkurve (46) an der Rückseite einer sich nach unten verengenden dreieckigen
Aussparung (47) im Inneren des Spannschiebers (37) angeordnet ist.
9. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannschieber (37) in einer schrägen Führungsnut (34) an der Rückseite des Schlösschens
(7) verschiebbar geführt ist.
10. Kammer (1) einer Handfeuerwaffe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Vertiefung (38) an der Führungsnut (34) ein federbeaufschlagter Druckknopf
(40) zur Halterung des Spannschiebers (37) in einer oberen Spannstellung angeordnet
ist.
11. Handfeuerwaffe mit einer innerhalb eines Verschlussgehäuses (3) verschiebbar geführten
Kammer (1) und einem Abzugsmechanismus (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist.
12. Handfeuerwaffe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kammerkörper (6) der Kammer (1) eine Steuerkurve (63) zur Bewegung eines Schlossfangelements
(25) zwischen einer abgesenkten Entsicherungsstellung zur Ermöglichung einer Schussabgabe
durch die Abzugseinrichtung (2) bei verriegelter Kammer (1) und einer angehobenen
Sicherungsstellung zur Verhinderung einer Schussabgabe durch die Abzugseinrichtung
(2) bei entriegelter Kammer (1) angeordnet ist.