[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Einzelnutzen auf einer Materialbahn
in einer Bearbeitungsposition in zumindest einer Bearbeitungsstation.
[0002] Zur Herstellung von mehrlagigen Sicherheitsdokumenten, bei welchen die Schichten
zu einem Dokument verklebt, verschweißt oder laminiert werden, sind mehrere Bearbeitungsschritte
zum Aufbringen von zumindest einer Information und/oder zumindest einem Sicherheitselement
auf die einzelne Schicht oder auf mehrere Schichten erforderlich. Dabei werden bevorzugt
Endlosmaterialbahnen eingesetzt, auf welchen aufeinanderfolgend mehrere Einzelnutzen
vorgesehen sind. Dadurch kann eine rationelle Fertigung ermöglicht sein. Die Einzelnutzen
des Bahnmaterials werden in einer Bearbeitungsposition in der Bearbeitungsstation
positioniert, um darauffolgend einen Bearbeitungsschritt, wie beispielsweise ein Bedrucken,
ein Prägen oder dergleichen auszuführen. Die Positionierung der Einzelnutzen in der
Bearbeitungsposition erfolgt über Positionsmarken, wobei zumeist zwischen zwei Passermarken
eine Vielzahl von Einzelnutzen vorgesehen ist. Aufgrund äußerer Einflüsse, wie beispielsweise
Wärme, kann sich die Länge der Materialbahn ändern und dadurch eine Positionierung
des Einzelnutzens in der Bearbeitungsposition der Bearbeitungsstation nicht mehr exakt
angesteuert werden. Folglich kann es zu einem Ausschuss von einzelnen Einzelnutzen
kommen, sofern die Bearbeitung nicht exakt durchgeführt wurde.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bearbeiten von Einzelnutzen
auf einer Materialbahn in einer Bearbeitungsposition einer Bearbeitungsstation vorzuschlagen,
wodurch eine erhöhte Präzision und eine Verringerung einer Ausschussquote ermöglicht
wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bearbeiten von Einzelnutzen auf einer
Materialbahn in einer Bearbeitungsposition einer Bearbeitungsstation gelöst, bei welcher
die Materialbahn mehrere in Bahnerstreckungsrichtung hintereinander gereihte Einzelnutzen
mit jeweils zumindest einer Information aufweist, wobei jedem Einzelnutzen eine Positionsmarke
zugeordnet ist oder zwischen zwei jeweils dem Einzelnutzen zugeordneten Positionsmarken
ein oder mehrere Einzelnutzen ohne Positionsmarken vorgesehen sind, bei dem ein Abstand
zwischen zwei Positionsmarken auf der Materialbahn, der bei der Herstellung der Positionsmarken
auf die Materialbahn zugrunde gelegt ist oder bei einer Referenzmessung erfasst wird,
als Sollwert in einer Datenverarbeitungseinrichtung abgespeichert wird, bei dem eine
Verfahrbewegung der Materialbahn in Transportrichtung mit einem Antriebsmotor durch
eine Steuerung, die mit der Datenverarbeitungseinrichtung kommuniziert, angesteuert
wird. Zur Erfassung einer Länge zwischen zwei Positionsmarken wird eine Messvorrichtung
eingesetzt, welche zumindest einen Sensor zur Erfassung der Positionsmarken und zumindest
eine Wegmesseinrichtung umfasst, welche mit der Datenverarbeitungseinrichtung kommunizieren,
wobei die erste Positionsmarke durch einen der Materialbahn zugeordneten Sensor erfasst
und durch die Wegmesseinrichtung ein Startwert gesetzt wird, beim Erfassen der nachfolgenden
zweiten Positionsmarke mit dem Sensor oder einem weiteren Sensor ein Signal an die
Wegmesseinrichtung ausgegeben und ein Endwert gesetzt wird und durch die Differenz
zwischen dem Endwert und dem Startwert in der Datenverarbeitungseinrichtung die tatsächliche
Länge der Materialbahn zwischen der ersten und der zweiten Positionsmarke ermittelt
wird und bei dem die durch die Messvorrichtung erfasste Länge der Materialbahn mit
dem in der Datenverarbeitungseinrichtung abgespeicherten Sollwert verglichen und darauffolgend
bei einer Abweichung zwischen der erfassten Länge und dem Sollwert eine Längenänderung
ermittelt und für die Bearbeitung der zumindest einen Information auf dem Einzelnutzen
oder des Einzelnutzens in der Bearbeitungsstation eine Längenkompensation eines in
der Datenverarbeitungseinrichtung abgespeicherten Referenzwerts der zumindest einen
Information auf dem Einzelnutzen oder des Einzelnutzens durchgeführt wird. Dieses
Verfahren ermöglicht, dass Längenänderungen in der Materialbahn während der Bearbeitung
von Einzelnutzen auf der Materialbahn erfasst werden können, so dass durch die Längenkompensation
eine präzisierte Bearbeitung und/oder eine präzisierte Positionierung des Einzelnutzens
oder der zumindest einen Information auf dem Einzelnutzen in der Bearbeitungsstation
erfolgen kann. Dadurch kann eine Erhöhung in der Qualität, insbesondere einer Personalisierungsqualität
von Materialbahnen, zur Herstellung von Sicherheitsdokumenten als auch eine Verringerung
einer Ausschussquote erzielt werden.
[0005] Bei dem abgespeicherten Sollwert für die Länge der Materialbahn zwischen zwei Positionsmarken
kann es sich um einen Wert bzw. Maß, beispielsweise in µm, handeln, der für die Herstellung
der zwei Positionsmarken auf der Materialbahn zugrunde gelegt wird. Des Weiteren kann
es sich um einen Wert handeln, der nach der Herstellung der Positionsmarken auf der
Materialbahn durch eine Messung erfasst wird, wobei vorzugsweise bei dieser Messung
eine vorgegebene Bahnspannung und eine vorgegebene Umgebungstemperatur als Basis zur
Durchführung der Messung zugrunde gelegt wird.
[0006] Es versteht sich, dass die Datenverarbeitungseinrichtung auch eine Steuerung umfasst
oder mit einer Steuerung verbunden ist, um die Verfahrbewegung der Materialbahn und
die Messvorrichtung anzusteuern sowie Daten und Informationen abzufragen, auszutauschen
und/oder auszuwerten. Dies erfolgt, um zumindest eine Längenmessung der Materialbahn
zwischen zwei Positionsmarken durchzuführen.
[0007] Der Startwert und der Endwert können ein Signal sein, welches von dem zumindest einen
Sensor ausgegeben und an die Wegmesseinrichtung weitergeleitet wird. Zwischen dem
Startwert und dem Endwert wird durch die Wegmesseinrichtung eine Verfahrstrecke der
Materialbahn erfasst und diese Daten werden ausgewertet oder an die Datenverarbeitungseinrichtung
weitergeleitet, um daraus einen Istwert für die erfasste Länge der Materialbahn zwischen
den zwei Positionsmarken zu ermitteln.
[0008] Für den Einzelnutzen und/oder die zumindest eine Information auf dem Einzelnutzen
sind jeweils Referenzwerte in einer Datenbank der Datenverarbeitungseinrichtung abgespeichert.
Der Referenzwert der zumindest einen Information auf dem Einzelnutzen kann beispielsweise
eine personalisierte Information sein. Hierbei kann es sich um ein Bild des Dokumenteninhabers
handeln, welches als Quelldatei in der Datenbank abgespeichert ist. Der Referenzwert
des Einzelnutzens kann beispielsweise die in einer Datei abgespeicherte und vorgegebene
Abmessung des Formats zur Herstellung des Einzelnutzens auf der Materialbahn sein.
[0009] Bevorzugt ist vorgesehen, dass bei der Bearbeitung des Einzelnutzens in der Bearbeitungsstation
der für die Bearbeitung zugrundeliegende Sollwert durch die Längenänderung korrigiert
und als angepasster Sollwert zugrunde gelegt wird. Somit kann sowohl für die zumindest
eine Information auf dem Einzelnutzen als auch für den Einzelnutzen selbst in Abhängigkeit
der Längenänderung der Materialbahn eine Korrektur der abgespeicherten Sollwerte erfolgen,
so dass produktionsabhängige Änderungen, die auf die Materialbahn Einfluss haben,
berücksichtigt und ausgeglichen werden. Sofern beispielsweise auf die zumindest eine
Information in dem Einzelnutzen der Materialbahn ein Druckbild aufgebracht werden
soll, ist in der Bearbeitungsstation ein Sollwert für das Druckbild abgespeichert.
Sollten keine Einwirkungen auf die Materialbahn gegeben sein, entspricht der Sollwert
der zumindest einen Information auf dem Einzelnutzen oder des Einzelnutzens dem Istwert.
Sofern jedoch eine Längenänderung beispielsweise eine Dehnung, erfasst wird, ist der
Istwert der zumindest einen Information oder des zumindest einen Einzelnutzens größer
als der abgespeicherte Sollwert. Durch die Längenkompensation aufgrund der erfassten
Längenänderung kann der abgespeicherte Sollwert um die Längenänderung korrigiert werden,
so dass daraufhin ein Druckbild präzise auf die zumindest eine Information oder den
Einzelnutzen erfolgen kann.
[0010] Gemäß einer ersten Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass bei dem Bearbeiten
der Materialbahn, bei welcher jedem Einzelnutzen eine Positionsmarke zugeordnet ist,
die Positionierung des Einzelnutzens in der Bearbeitungsposition der Bearbeitungsstation
durch die Abfrage der Positionsmarke mittels einer Abfrageeinrichtung in der Bearbeitungsstation
durchgeführt wird und darauf eine exakte Positionierung des Einzelnutzens in der Bearbeitungsstation
ermöglicht wird. Darauffolgend wird vor der Bearbeitung der zumindest einen Information
auf den Einzelnutzen oder des Einzelnutzens der Sollwert zwischen zwei Positionsmarken
für die nachfolgende Bearbeitung durch die Längenkompensation korrigiert. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist zwar eine exakte Positionierung des jeweiligen Einzelnutzens
in der Bearbeitungsposition ermöglicht, da jedem Einzelnutzen eine Positionsmarke
zugeordnet ist. Jedoch kann durch die Erfassung der Längenänderung des Weiteren die
Qualität in der Bearbeitung erhöht werden, da die zumindest eine Information auf dem
Einzelnutzen oder der Einzelnutzen einen Istwert aufweist, der von einem Sollwert
abweicht. Diese Abweichung wird durch die Längenkompensation korrigiert.
[0011] Gemäß einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens ist für eine Materialbahn
vorgesehen, bei welcher zwischen zwei jeweils dem Einzelnutzen zugeordneten Positionsmarken
ein oder mehrere Einzelnutzen vorgesehen sind, dass die Position der Einzelnutzen
zwischen zwei Positionsmarken aus der erfassten Längenänderung zwischen den zwei Positionsmarken
ermittelt und mit dem abgespeicherten Sollwert von zwei aufeinanderfolgenden Positionsmarken
verglichen wird und bei einer Längenänderung entsprechend der Anzahl der Einzelnutzen
zwischen den zwei Positionsmarken aufgeteilt wird, um daraufhin die Verfahrbewegung
in Transportrichtung für jeden Einzelnutzen aufeinanderfolgend anzusteuern. Dadurch
kann jeweils eine exakte Positionierung des Einzelnutzens trotz einer erfassten Längenänderung
in die Bearbeitungsposition der Bearbeitungsstation erfolgen. Darüber hinaus kann
durch die erfasste Längenänderung gleichzeitig eine Längenkompensation bezüglich der
abgespeicherten Sollwerte für die nachfolgende Bearbeitung erfolgen, so dass diese
an die erfassten Istwerte der zumindest einen Information
oder des Einzelnutzens angepasst werden.
[0012] Die erfasste Längenänderung zwischen zwei Positionsmarken auf dem Bahnmaterial können
sowohl eine Dehnung als auch eine Verkürzung sein. Zumeist wird eine Dehnung erfasst
werden. Die Änderungen in der Länge der Materialbahn können insbesondere durch Temperaturschwankungen,
durch Spannungseinflüsse und/oder Spannungsschwankungen auf die Materialbahn erfolgen.
[0013] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass vor jeder Bearbeitungsposition in der
Bearbeitungsstation die Messung zur Erfassung der Länge der Materialbahn mit der Messvorrichtung
durchgeführt und bei Abweichung zwischen der erfassten Länge und dem Sollwert eine
Längenänderung erfasst wird und darauffolgend durch die Verfahrbewegung der Einzelnutzen
in die Bearbeitungsposition der Bearbeitungsstation eine exakte Positionierung angesteuert
werden kann. Dadurch kann unabhängig von verschiedenen Arbeitsbedingungen und Temperaturen
eine präzise Positionierung und/oder Bearbeitung in der jeweiligen Bearbeitungsstation
erfolgen.
[0014] Jeder Bearbeitungsstation ist bevorzugt ein Antriebsmotor zur Ansteuerung der Verfahrbewegung
der Materialbahn zugeordnet, wobei vorzugsweise der Antriebsmotor der Bearbeitungsstation
nachgeschalten wird, so dass die Materialbahn auf Zug durch die Bearbeitungsstation
verfahren wird. Dadurch kann ein einfacher Aufbau und ein einfaches Anfahren einer
exakten Bearbeitungsposition für den jeweiligen Einzelnutzen der Materialbahn ermöglicht
sein. Bevorzugt wird ein schlupffreier Antrieb für die Verfahrbewegung der Materialbahn
eingesetzt.
[0015] Bei dem Verfahren ist bevorzugt vorgesehen, dass vor jeder Bearbeitungsstation der
zumindest eine Sensor der Messvorrichtung in einem Abstand positioniert wird, so dass
die zweite Positionsmarke erfasst wird, bevor die erste Positionsmarke die Bearbeitungsposition
in der Bearbeitungsmaschine erreicht hat. Dadurch wird ermöglicht, dass durch eine
darauffolgende Verfahrbewegung in Abhängigkeit der erfassten Längenänderung unter
Berücksichtigung einer Längenkompensation das exakte Anfahren der zumindest einen
Information auf dem Einzelnutzen oder des Einzelnutzens in die Bearbeitungsposition
ermöglicht wird.
[0016] Zur Erfassung der tatsächlichen Länge der Materialbahn zwischen zwei Positionsmarken
ist bevorzugt vorgesehen, dass ein Drehgeber oder ein Inkrementalgeber eingesetzt
wird, der vorzugsweise mit dem Antriebsmotor, insbesondere der Antriebswelle des Antriebsmotors
gekoppelt ist. Dadurch kann eine exakte Erfassung in einfacher Weise ermöglicht sein.
Alternativ kann auch eine Abfrage über die Anzahl der Umdrehungen des Antriebsmotors
zur Erfassung der Länge unter Berücksichtigung des Durchmessers der mit dem Antriebsmotor
angetriebenen Antriebsrolle zum Verfahren der Materialbahn durchgeführt werden.
[0017] Vorteilhafterweise ist zwischen zwei aufeinanderfolgende Bearbeitungsstationen, welche
von derselben Materialbahn durchlaufen werden, ein Puffer vorgesehen. Dadurch kann
für jede Bearbeitungsstation unabhängig eine Längenänderung der Materialbahn erfasst
werden.
[0018] Dieses Verfahren zur Bearbeitung der Materialbahn kann beispielsweise in einer Bearbeitungsstation
vorgesehen sein, in welcher die zumindest eine Information auf dem Einzelnutzen oder
ein Einzelnutzen bedruckt wird und eine Korrektur eines Referenzwertes für das aufzubringende
Druckbild in Abhängigkeit der Längenänderung durchgeführt wird, bevor die Bedruckung
angesteuert wird.
[0019] Des Weiteren kann in der Bearbeitungsstation eine Inspektion bzw. eine Überprüfung
der zumindest einen Information auf dem Einzelnutzen oder des Einzelnutzens durchgeführt
werden, wobei die abgespeicherten Referenzwerte der zu prüfenden Information oder
des Einzelnutzens um die Längenänderung korrigiert werden, so dass der korrigierte
und abgespeicherte Referenzwert mit den Istwerten der zumindest einen Information
auf dem Einzelnutzen oder des Einzelnutzens aufgrund der Längenveränderung verglichen
werden.
[0020] Vorteilhafterweise kann in einer weiteren Bearbeitungsstation eine Markierung auf
die zumindest eine Information des Einzelnutzens oder den Einzelnutzen aufgebracht
werden, wobei die Markierung bevorzugt dann aufgebracht wird, sofern durch die vorausgegangene
Inspektion festgestellt wird, dass die auf den Einzelnutzen aufgebrachten Bearbeitungsschritte
außerhalb eines Grenzbereiches eines vorgegebenen Referenzwertes liegen. Durch eine
solche Markierung wird der Einzelnutzen als Ausschuss gekennzeichnet, wobei auch diese
Markierung unter Berücksichtigung der Längenkompensation auf den Einzelnutzen exakt
aufgebracht wird.
[0021] Die Materialbahn, auf welcher zumindest eine Information auf einem Einzelnutzen aufgebracht
ist und mehrere Einzelnutzen aufeinanderfolgend vorgesehen sind, wird bevorzugt als
eine Endlosmaterialbahn auf einer Rolle bereitgestellt. Nach dem Durchlaufen der durch
mindestens einen Bearbeitungsstation kann die Endlosmaterialbahn wieder auf eine Rolle
gespeichert werden oder einer Weiterverarbeitungsstation zugeführt werden.
[0022] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht von oben auf eine Materialbahn mit Einzelnutzen und Positionsmarken,
- Figur 2
- eine schematische Ansicht auf eine alternative Ausführungsform der Materialbahn zu
Figur 1,
- Figur 3
- eine schematisch vereinfachte Darstellung einer Messvorrichtung in einer Bearbeitungsstation
zu Beginn einer Messung der Materialbahn für eine Längenkompensation, und
- Figur 4
- eine schematisch vereinfachte Darstellung der Messvorrichtung in der Bearbeitungsstation
gemäß Figur 1 am Ende einer durchgeführten Messung zur Erfassung der tatsächlichen
Länge der Materialbahn.
[0023] In Figur 1 ist eine schematische Ansicht auf eine Materialbahn 14 dargestellt. Diese
Materialbahn 14 weist mehrere in Reihe aufeinanderfolgende Einzelnutzen 16 auf. Alternativ
kann auch eine Bahnbreite der Materialbahn 14 gewählt werden, bei der zwei oder mehrere
Einzelnutzen 16 nebeneinander und eine Vielzahl von Einzelnutzen 16 hintereinander
positioniert sind.
[0024] In und/oder auf jedem Einzelnutzen 16 ist zumindest eine Information 18 vorgesehen.
Bei dieser zumindest einen Information 18 kann es sich um aufgedruckte Elemente, wie
beispielsweise eine Linie oder ein Rahmen oder ein Symbol oder dergleichen, handeln.
Des Weiteren kann die zumindest eine Information 18 ein Sicherheitselement darstellen.
Hierbei kann es sich um ein in die Materialbahn 14 eingebrachtes und/oder auf die
Materialbahn 14 aufgebrachtes Sicherheitselement handeln. Diese Sicherheitselemente
können für das menschliche Auge sichtbar oder unsichtbar sein. Insbesondere ist vorgesehen,
dass diese Materialbahn 14 ein oder mehrere Sicherheitselemente umfasst, die in nachfolgenden
Bearbeitungsschritten beispielsweise bedruckt werden, insbesondere durch einen Inkjet-Digitaldruck.
Dadurch kann eine Personalisierung des jeweiligen Einzelnutzens 16 erfolgen, der in
einem späteren Arbeitsschritt mit weiteren Schichten zusammengeführt und zu einem
Wert- oder Sicherheitsdokument verarbeitet wird. Auch können weitere Prozessschritte
zur Bearbeitung des Einzelnutzens 16 vorgesehen sein.
[0025] Jedem Einzelnutzen 16 ist eine Positionsmarke 17, 19 zugeordnet. Eine erste oder
vorauseilende Positionsmarke wird mit Bezugsziffer 17 und eine zweite oder nachfolgende
Positionsmarke mit der Bezugsziffer 19 bezeichnet. Diese Positionsmarken 17, 19 werden
bei einer Verfahrbewegung der Materialbahn 14 in eine Transportrichtung durch einen
Sensor erfasst und dienen zur exakten Positionierung der zumindest einen Information
18 des Einzelnutzens 16 oder des Einzelnutzens 16 in einer Bearbeitungsposition.
[0026] Die Positionsmarke 17, 19 kann beispielsweise als eine sogenannte Passermarke ausgebildet
sein. Im grafischen Druckgewerbe und in der Typografie versteht man unter Passermarke
eine Markierung in digitalen Druckdaten, auf Druckvorlagen, auf Druckformen oder Druckbögen
beispielsweise in Form eines Fadenkreuzes. Passermarken werden den Druckmarken zugeordnet.
Sie dienen dazu, Druckformen passgenau und standgerecht zu montieren und auf den Druckbögen
oder Materialbahnen passgenau zu drucken. Bei einem Mehrfarbendruck dienen diese zur
Ausrichtung und exakten Positionierung der einzelnen Farbauszüge. Solche Passermarken
werden bevorzugt außerhalb eines Beschnitts oder eines Einzelnutzens positioniert
oder außerhalb mehreren Einzelnutzen zugeordnet. Die Positionsmarken 17, 19 können
anstelle der Passermarken auch anderweitig ausgebildet und an oder auf der Materialbahn
14 vorgesehen sein.
[0027] Die Materialbahn 14 besteht aus einer Schicht aus Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat
(PC), ganz besonders Bisphenol-A-Polycarbonat, Carboxy-modifziertem PC, Polyethylenterephthalat
(PET), dessen Derivaten wie glykolmodifiziertem PET (PETG), Carboxy-modifiziertem
PET, Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB),
Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI) Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS),
Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), thermoplastischen Elastomeren
(TPE), insbesondere thermoplastischem Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
(ABS) und/oder deren Derivaten, oder aus Papier und/oder Pappe oder aus einer Mischung
der vorgenannten Materialien. Die Materialbahn 14 kann auch aus mehreren miteinander
verbundenen Schichten bestehen. Diese mehreren Schichten können zu einer Materialbahn
14 vorlaminiert oder geheftet sein. Diese Materialbahn 14 kann eine Schicht für ein
Sicherheitsdokument bilden, welches aus mehreren Schichten durch Kleben, Verschweißen,
insbesondere durch Laminieren, miteinander verbunden werden. Bei einem solchen Sicherheitsdokument
kann es sich beispielsweise um eine Datenseite für ein buchartiges Wert- oder Sicherheitsdokument
sowie eine Datenseite für einen Reisepass oder ein ID-Dokument, insbesondere in einem
ID-1- oder ID-3-Format handeln. Des Weiteren kann es sich um eine Scheckkarte, Visa-Karte,
Führerschein, Zugangskontrollausweis, Visum, Geschenk- oder Einkaufskarte oder sonstige
Berechtigungsnachweis, handeln.
[0028] Die Materialbahn 14 kann eine Schichtdicke vom 25 µm bis 500 µm aufweisen.
[0029] In Figur 2 ist eine alternative Ausführungsform der Materialbahn 14 zu Figur 1 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform der Materialbahn 14 ist abweichend, dass nicht jedem Einzelnutzen
16 eine Positionsmarke 17 zugeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform sind beispielsweise
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Positionsmarken 17, 19, die jeweils einem Einzelnutzen
16 zugeordnet sind, drei Einzelnutzen 16 dazwischenliegend vorgesehen. Es versteht
sich, dass dazwischenliegend anstelle von drei Einzelnutzen 16 nur ein oder eine beliebige
Anzahl von Einzelnutzen 16 vorgesehen sein kann.
[0030] In Figur 3 ist eine schematische Darstellung einer Messvorrichtung 21 zur Erfassung
einer Länge, insbesondere einer tatsächlichen Länge, der Materialbahn 14, dargestellt.
Diese Messvorrichtung 21 umfasst zumindest einen Sensor 22, welcher die Positionsmarken
17, 19 auf der Materialbahn 14 erfasst. Die Messvorrichtung 21 umfasst des Weiteren
eine Wegmesseinrichtung 24, durch welche eine Länge der Materialbahn 14 während einer
Verfahrbewegung in Transportrichtung 25 erfasst wird. Bei dieser Wegmesseinrichtung
24 kann es sich um einen Drehgeber oder einen Inkrementalgeber oder dergleichen handeln.
Diese Wegmesseinrichtung 24 ist mit einem Antriebsmotor 26 gekoppelt, der die Materialbahn
14 über eine Antriebsrolle 27 oder eine Antriebswalze in Transportrichtung 25 fördert.
[0031] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Antriebsrolle 27 oder Antriebswalze als eine beschichtete
Walze ausgebildet ist, welche vorzugsweise eine erhöhte Reibung für eine verbesserte
Haftkraft an der Materialbahn 14 aufweist. Dieser Antriebsrolle 27 zugeordnet und/oder
gegenüberliegend unter Zwischenschaltung der Materialbahn 14 kann eine Andrückwalze
vorgesehen sein. Dadurch kann eine schlupffreie Verfahrbewegung der Materialbahn 14
in Transportrichtung 25 angesteuert werden.
[0032] Die Erfassung einer tatsächlichen Länge der Materialbahn 14 ist für eine hohe Produktqualität
wesentlich. Die Materialbahn 14 kann aufgrund von Temperaturschwankungen oder Bahnspannungseinflüssen
einer Längenänderung unterliegen. Diese Längenänderung kann eine Dehnung oder eine
Verkürzung sein. Zumeist wird eine Dehnung vorliegen. Diese Längenänderung wirkt sich
auch auf jeden Einzelnutzen 16 aus, so dass der Einzelnutzen 16 bzw. die zumindest
eine Information 18 auf dem Einzelnutzen 16 aufgrund der Längenänderung einen Istwert
aufweisen, die von einem Sollwert abweichen. Durch die Ermittlung der Längenänderung
kann vor der Bearbeitung des Einzelnutzens 16 oder der zumindest einen Information
18 eine Längenkompensation für den abgespeicherten Referenzwert der zumindest einen
Information 18 oder des Einzelnutzens 16 durchgeführt werden. Durch diese Längenkompensation
wird der vorgegebene und abgespeicherte Referenzwert des Einzelnutzens 16 bzw. der
zumindest einen Information 18 an die Ist-Situation angepasst.
[0033] Die Ermittlung der tatsächlichen Länge der Materialbahn 14 erfolgt folgendermaßen:
Der Antriebsmotor 26 bewegt die Materialbahn 14 in Transportrichtung 25. Eine erste
Positionsmarke 17 wird durch den Sensor 22 erfasst. Diese Position ist in Figur 3
dargestellt. Der Sensor 22 gibt an die Wegmesseinrichtung 24 ein Signal aus, um die
Messung zur Erfassung der Länge der Materialbahn 14 zu starten. Durch dieses Signal
wird die Messung in der Wegmesseinrichtung 24 mit einem Startwert gestartet. Nach
einer Verfahrbewegung der Materialbahn 14 wird durch den Sensor 22 die nachfolgende
oder zweite Positionsmarke 19 erfasst. Dies ist in Figur 4 dargestellt. Der Sensor
22 gibt wieder ein Signal aus, wodurch in der Wegmesseinrichtung 24 ein Endwert gesetzt
wird. Die Längenmessung der Materialbahn 14 wird beendet, und die Wegmesseinrichtung
24 gibt die Differenz zwischen dem Endwert und dem Startwert an die Datenverarbeitungseinrichtung
30 weiter. Daraus wird die tatsächliche Länge A der Materialbahn 14, welche in Figur
4 dargestellt ist, ermittelt und vorzugsweise für die nachfolgende Längenkompensation
abgespeichert.
[0034] In der Datenverarbeitungseinrichtung 30, welche mit der Messvorrichtung 21, insbesondere
mit dem zumindest einen Sensor 22 und dem Antriebsmotor 26 sowie der Wegmesseinrichtung
24 kommuniziert, ist ein Sollwert zwischen zwei aufeinanderfolgenden Positionsmarken
17, 19 für die jeweilige Materialbahn 14 abgespeichert. Dieser Sollwert wird mit der
erfassten Länge A, welche dem ermittelten Istwert entspricht, verglichen. Sofern eine
Abweichung zwischen dem Sollwert und dem Istwert gegeben ist, liegt eine Längenänderung
der Materialbahn 14 vor. Daraufhin wird eine Längenkompensation bezüglich der weiteren
abgespeicherten Referenzwerte für die zumindest eine Information 18 oder des Einzelnutzens
16 für die weitere Bearbeitung der Materialbahn 14 durchgeführt.
[0035] Bei einer erfassten Längenänderung, insbesondere bei einer Dehnung, kann somit ermittelt
werden, um welchen Anteil der oder die zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Positionsmarken
17, 19 liegenden Einzelnutzen 18 gedehnt sind. Diese Dehnung wird dann beispielsweise
beim Bedrucken der zumindest einen Information 18 oder bei einer optischen Inspektion
der zumindest einen Information 18 berücksichtigt. Der Referenzwert wird um die erfasste
Längenänderung korrigiert. Analoges gilt für eine Längenänderung in Form einer Verkürzung.
[0036] Die in Figuren 3 und 4 dargestellte Messvorrichtung 21 ist bevorzugt in eine Bearbeitungsstation
35 integriert oder Bestandteil der Bearbeitungsstation 35. Eingangsseitig zur Bearbeitungsstation
35 ist der zumindest eine Sensor 22 vorgesehen. Ausgangsseitig der Bearbeitungsstation
35 ist der Antriebsmotor 26 und vorzugsweise die Wegmesseinrichtung 24 vorgesehen.
Dazwischen ist eine Bearbeitungseinrichtung 37 angeordnet, die an einer Bearbeitungsposition
38 ausgerichtet ist. Die Einzelnutzen 16 der Materialbahn 14 werden an der Bearbeitungseinrichtung
37 vorbeigeführt. Zur Bearbeitung der Einzelnutzen 16 bzw. der zumindest einen Information
18 auf dem Einzelnutzen 16 sind diese jeweils exakt in der Bearbeitungsposition 38
auszurichten.
[0037] Der Sensor 22 ist in Bezug auf die Bearbeitungsposition 38 mit einem Abstand vor
der Bearbeitungsstation 35 positioniert, so dass ein Abstand zwischen zwei Positionsmarken
17, 19 erfasst wird, bevor die erste Positionsmarke 17 die Bearbeitungsposition 38
erreicht.
[0038] Darauffolgend kann die Verfahrbewegung der Materialbahn 14 angesteuert werden, so
dass der Einzelnutzen 16 mit der ersten Positionsmarke 17 exakt in die Bearbeitungsposition
38 verfahren wird. Diese Verfahrbewegung kann zum einen dahingehend erfolgen, dass
in der Bearbeitungsposition 38 eine Abfrageeinrichtung 36 vorgesehen ist, der die
erste Positionsmarke 17 erfasst, um den zugehörigen Einzelnutzen 16 in der Bearbeitungsposition
38 auszurichten. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die bekannte Strecke zwischen
dem Sensor 22 der Messvorrichtung 21 und der Bearbeitungseinrichtung 37 mit der erfassten
Länge zwischen der ersten und nachfolgenden Positionsmarke 17, 19 verglichen wird
und der verbleibende Verfahrweg angesteuert wird.
[0039] Nachdem der Einzelnutzen 16 der Materialbahn 14 in der Bearbeitungsposition 38 positioniert
ist, wird in der Bearbeitungseinrichtung 37 die erfasste Längenänderung vor der Durchführung
des Bearbeitungsschrittes berücksichtigt und kompensiert.
[0040] Sofern es sich bei der Bearbeitungseinrichtung 37 um eine Druckeinrichtung handelt,
kann das in der Datenverarbeitungseinrichtung 30 abgelegte Druckbild mit dessen Referenzwerten
um die erfasste Längenänderung korrigiert werden. Sofern beispielsweise die zumindest
eine Information 18 um ein Δ X gestreckt ist, wird der gespeicherte Referenzwert für
das Druckbild um die Streckung Δ X korrigiert und daraufhin aufgebracht. Dadurch kann
eine erhöhte Bearbeitungsqualität erzielt werden.
[0041] Sofern die Bearbeitungseinrichtung 37 zur optischen Inspektion eingesetzt wird, erfolgt
die Erfassung des Istwertes von der zumindest einen Information 18 auf dem Einzelnutzen
16 oder des Einzelnutzens 16 beispielsweise durch eine optische Einrichtung, insbesondere
Kamera. Der entsprechend abgespeicherte Referenzwert der zumindest einen Information
18 oder des Einzelnutzens 16 wird unter Berücksichtigung der ermittelten Längenänderung
der Materialbahn 14 korrigiert, um daraufhin den oder die erfassten Istwerte mit dem
oder den korrigierten Referenzwerten für eine Auswertung als Gut- oder Schlechtteil
zu vergleichen.
[0042] Die Bearbeitungseinrichtung 37 kann auch weitere Prozesse umfassen, wie beispielsweise
ein Markieren der zumindest einen Information 18 auf dem Einzelnutzen 16. Sofern beispielsweise
durch die Inspektion der zumindest einen Information 18 oder des Einzelnutzens 16
festgestellt wird, dass das aufgedruckte Druckbild auf dem Einzelnutzen 16 außerhalb
eines Toleranzbereiches liegt oder fehlerhaft ist, kann diese Fehlerinformation an
die Bearbeitungseinrichtung 37 zum Markieren über die Datenverarbeitungseinrichtung
30 weitergeleitet werden, so dass dieses fehlerhafte Druckbild durch eine Markierung
überdruckt wird, so dass dieser Einzelnutzen 16 als Schlechtteil oder Ausschuss gekennzeichnet
ist.
Bezugszeichenliste
11. |
|
35. |
Bearbeitungsstation |
12. |
|
36. |
Abfrageeinrichtung |
13. |
|
37. |
Bearbeitungseinrichtung |
14. |
Materialbahn |
38. |
Bearbeitungsposition |
15. |
|
39. |
|
16. |
Einzelnutzen |
40. |
|
17. |
Positionsmarke |
41. |
|
18. |
Information |
42. |
|
19. |
Positionsmarke |
43. |
|
20. |
|
44. |
|
21. |
Messvorrichtung |
45. |
|
22. |
Sensor |
46. |
|
23. |
|
47. |
|
24. |
Wegmesseinrichtung |
48. |
|
25. |
Transportrichtung |
49. |
|
26. |
Antriebsmotor |
50. |
|
27. |
Antriebsrolle |
51. |
|
28. |
|
52. |
|
29. |
|
53. |
|
30. |
Datenverarbeitungseinrichtung |
54. |
|
31. |
|
55. |
|
32. |
|
56. |
|
33. |
|
57. |
|
1. Verfahren zum Bearbeiten von Einzelnutzen (16) auf einer Materialbahn (14) in einer
Bearbeitungsposition (38) einer Bearbeitungsstation (37),
- bei dem die Materialbahn (14) mehrere in Bahnerstreckungsrichtung hintereinander
gereihte Einzelnutzen (16) mit jeweils zumindest einer Information (18) aufweist,
wobei jedem Einzelnutzen (16) eine Positionsmarke (17, 19) zugeordnet ist oder zwischen
zwei Einzelnutzen (16), denen jeweils eine Positionsmarke (17, 19) zugeordnet ist,
ein oder mehrere Einzelnutzen (16) ohne Positionsmarken (17, 19) vorgesehen sind,
- bei dem ein Abstand zwischen zwei Positionsmarken (17, 19), der bei der Herstellung
der Positionsmarken (17, 19) auf der Materialbahn (14) zugrunde liegt oder bei einer
Referenzmessung erfasst wird, als Sollwert in einer Datenverarbeitungseinrichtung
(30) abgespeichert wird,
- bei dem eine Verfahrbewegung der Materialbahn (14) in Transportrichtung (25) mit
zumindest einer mit einem Antriebsmotor (26) verbundenen Antriebsrolle (27) durch
die Datenverarbeitungseinrichtung (30) angesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zur Erfassung einer Länge der Materialbahn (14) zwischen zwei Positionsmarken (17,
19) eine Messvorrichtung (21) eingesetzt wird, welche zumindest einen Sensor (22)
zur Erfassung der Positionsmarken (17, 19) und zumindest eine Wegmesseinrichtung (24)
umfasst, welche mit der Datenverarbeitungseinrichtung (30) kommunizieren,
- dass während der Verfahrbewegung der Materialbahn (14) die erste Positionsmarke (17) durch
den zumindest einen der Materialbahn (14) zugeordneten Sensor (22) erfasst und ein
Signal an die Wegmesseinrichtung (24) ausgegeben und ein Startwert gesetzt wird,
- dass beim Erfassen der nachfolgenden zweiten Positionsmarke (19) mit dem zumindest einen
Sensor (22) oder einem weiteren Sensor ein Signal an die Wegmesseinrichtung (24) ausgegeben
und ein Endwert gesetzt wird und durch die Differenz zwischen dem Endwert und dem
Startwert in der Datenverarbeitungseinrichtung (30) ein Istwert für die tatsächlich
durchlaufene Länge (A) der Materialbahn (14) zwischen der ersten und der zweiten Positionsmarke
(17, 19) ermittelt wird, und
- dass der Istwert für die erfasste Länge (A) der Materialbahn (14) mit dem in der Datenverarbeitungseinrichtung
(30) abgespeicherten Sollwert verglichen und darauffolgend bei einer Abweichung des
Istwerts von dem Sollwert eine Längenänderung ermittelt wird und vor der Bearbeitung
der zumindest einen Information des Einzelnutzens oder des Einzelnutzens eine Längenkompensation
eines in der Datenverarbeitungseinrichtung (30) abgespeicherten Referenzwertes des
Einzelnutzens (16) oder der zumindest einen Information (18) auf dem Einzelnutzen
(16) in der Bearbeitungsstation (35) durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bearbeitung des Einzelnutzens (16) in der Bearbeitungsstation (35) für die
Bearbeitung der zumindest einen Information (18) oder des Einzelnutzens (16) zugrundeliegende
Referenzwert durch die Längenänderung korrigiert und als neuer Istwert für die Bearbeitung
zugrunde gelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Materialbahn (14), bei welcher jedem Einzelnutzen (16) eine Positionsmarke
(17, 19) zugeordnet ist, die Position der Einzelnutzen (16) in der Bearbeitungsposition
(38) durch Abfrage der Positionsmarke (17, 19) durch zumindest eine Abfrageeinrichtung
(36) in der Bearbeitungsstation (35) erfolgt und in der Bearbeitungsposition (38)
positioniert wird und darauffolgend vor der Bearbeitung des Einzelnutzens (16) der
Istwert des Einzelnutzens (16) aus dem abgespeicherten Sollwert der Einzelnutzen (16)
und der erfassten Längenänderung ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Materialbahn (14), bei welcher zwischen zwei Einzelnutzen (16), denen jeweils
eine Positionsmarke (17, 19) zugeordnet ist, ein oder mehrere Einzelnutzen (16) vorgesehen
sind, die Position der Einzelnutzen (16) zwischen zwei Positionsmarken (17, 19) aus
der erfassten Längenänderung zwischen den zwei Positionsmarken (17, 19) und dem abgespeicherten
Sollwert ermittelt wird und die Längenänderung entsprechend der Anzahl der Einzelnutzen
(16) zwischen den zwei Positionsmarken (17, 19) aufgeteilt und darauf die Verfahrbewegung
in Transportrichtung (25) aufeinanderfolgend für jeden zwischen den zwei Positionsmarken
(17, 19) vorgesehenen Einzelnutzen (16) zum Positionieren in der Bearbeitungsstation
(35) angesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Bearbeitung des Einzelnutzens (16) in der Bearbeitungsposition (38) die Istwerte
der Einzelnutzen (16) aus dem Sollwert der Einzelnutzen (16) und der erfassten Längenänderung
ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längenänderung zwischen den Positionsmarken (17, 19) als eine Dehnung oder eine
Verkürzung der Materialbahn (14), insbesondere durch Temperaturschwankungen oder Schwankungen
in der Spannung der Materialbahn (14), erfasst wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Bearbeitungsposition (38) der Bearbeitungsstation (35) die Längenänderung
der Materialbahn (14) erfasst und darauffolgend die exakte Positionierung des Einzelnutzens
(16) oder der zumindest einen Information (18) auf dem Einzelnutzen (16) in die Bearbeitungsposition
(38) angesteuert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungsstation (35) ein Antriebsmotor (26) zur Ansteuerung der Verfahrbewegung
der Materialbahn (14) zugeordnet wird und vorzugsweise der Antriebsmotor (26) der
Bearbeitungsstation (35) nachgeschalten ist und insbesondere dass die Materialbahn
(14) auf Zug durch die Bearbeitungsstation (35) verfahren wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Bearbeitungsstation (35) der zumindest eine Sensor (22) in einem Abstand
positioniert wird, so dass bei einer Erfassung der zweiten bzw. der ersten nachfolgenden
Positionsmarke (19) die erste Positionsmarke (17) vor der Bearbeitungsposition (38)
der Bearbeitungsstation (35) liegt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Länge zwischen zwei Positionsmarken (17, 19) ein Drehgeber oder
ein Inkrementalgeber als Wegmesseinrichtung (24) eingesetzt wird, die vorzugsweise
mit dem Antriebsmotor (26) oder einer Antriebsrolle (27) gekoppelt ist, oder dass
durch Abfrage der Anzahl der Umdrehungen des Antriebsmotors (26) unter Berücksichtigung
des Durchmessers der mit dem Antriebsmotor (26) angetriebenen Antriebsrolle (27) zum
Verfahren der Materialbahn (14) die Länge zwischen zwei Positionsmarken (17, 19) erfasst
wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren aufeinanderfolgenden Bearbeitungsstationen (35), die von der Materialbahn
(14) durchlaufen werden, zwischen zwei Bearbeitungsstationen (35) ein Puffer vorgesehen
ist, so dass für jede Bearbeitungsstation (35) unabhängig die Längenänderung erfasst
wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bearbeitungsstation (35) der Einzelnutzen (16) oder die zumindest eine Information
(18) auf dem Einzelnutzen (16) bedruckt wird und der Sollwert des aufzubringenden
Druckbilds durch die erfasste Längenänderung korrigiert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bearbeitungsstation (35) der Einzelnutzen (16) oder die zumindest eine Information
(18) auf dem Einzelnutzen (16) optisch erfasst wird und bei dieser Inspektion der
abgespeicherte Sollwert des Einzelnutzens (16) oder der zumindest einen Information
(18) auf dem Einzelnutzen (16) um die erfasste Längenänderung korrigiert und darauffolgend
mit dem erfassten Istwert verglichen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bearbeitungsstation (35) der Einzelnutzen (16) oder die zumindest eine Information
(18) auf dem Einzelnutzen (16) markiert wird, sofern bei einer vorausgehenden Inspektion
eine Abweichung des erfassten Istwertes außerhalb eines Toleranzbereichs oder ein
Fehler festgestellt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (14) als Endlosband auf einer Rolle bereitgestellt und am Ende der
zumindest einen Bearbeitungsstation (35) wieder aufgerollt oder einer Weiterverarbeitungsstation
zugeführt wird.