[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Flusssteuerung von Klebstoffen
gemäß dem Anspruch 1.
[0002] Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden bei der Flussteuerung von Klebstoffen,
wie zum Beispiel Schmelzklebstoffen, Heißleim oder Kaltleim verwendet. Sie dienen
beispielsweise dazu, den Klebstoffauftrag auf ein Substrat oder den Transport von
Klebstoffen zwischen funktionalen Einheiten einer Anlage zu steuern, indem sie geöffnet
oder geschlossen werden.
[0003] Diese Vorrichtungen können den Fluss von Klebstoffen steuern, selbst wenn der Klebstofffluss
gegenüber der Umgebung einen Überdruck aufweist. Solche Vorrichtungen müssen Bauteile
umfassen, welche den Teil der Vorrichtung, welcher den Fluss des Klebstoffes steuert,
vor dem fließendenden Klebstoff schützen, insbesondere wenn der Klebstoff mit einem
Überdruck gegenüber der Umgebung gefördert wird. Eine Herausforderung bei der Auslegung
von bekannten Vorrichtungen zur Flusssteuerung von Klebstoffen liegt darin, dass ihre
Lebensdauer durch die Bauteile begrenzt wird, welche die Druckdichtigkeit gegenüber
dem Klebstofffluss gewährleisten. Eine Vorrichtung zur Flussteuerung von Klebstoffen
muss nämlich oft dann ersetzt werden, wenn der Teil der Vorrichtung, der den Klebstofffluss
steuert, nicht mehr dicht ist und unerwünscht mit Klebstoff gefüllt wird.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Flusssteuerung von Klebstoffen zu schaffen, welche eine einfache Bauweise und eine
erhöhte Lebensdauer aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gemäß dem unabhängigen
Anspruch 1 gelöst.
[0006] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Flusssteuerung von Klebstoffen umfasst ein
Gehäuse. Das Gehäuse umfasst ein unteres und ein oberes Gehäuseteil. Es bildet die
Struktur der Vorrichtung.
[0007] Die Gehäuseteile weisen jeweils eine Ausnehmung auf, welche in gebautem Zustand einen
Leckageraum bilden. In jedem Gehäuseteil ist in der jeweiligen Ausnehmung zumindest
ein Dichtelement angeordnet. Im Gehäuse sind somit zumindest zwei Dichtelemente angeordnet.
[0008] Im Leckageraum, zwischen den Dichtelementen, ist ein Abstandshalter angeordnet, wobei
der Abstandshalter mit einer Durchgangsöffnung und zumindest einer Querbohrung versehen
ist, wobei die Querbohrung die Durchgangsöffnung des Abstandshalters mit dem Leckageraum
verbindet. Bei einer Beschädigung eines der Dichtelemente kann durch die wenigstens
eine Querbohrung der Klebstoff von der Durchgangsöffnung in den Leckageraum fliessen.
[0009] Die Vorrichtung weist ferner eine im Gehäuse angeordnete Nadel auf, welche zum Öffnen
und Schließen des Klebstoffflusses in eine geschlossene und eine offene Position bewegbar
ist. Damit die Nadel sowohl in der geschlossenen als auch in der offenen Position
dicht bleibt, sind die Dichtelemente an einer Oberfläche der Nadel angepresst. Somit
kann sichergestellt werden, dass an der Oberfläche der Nadel bei einer Bewegung von
der geschlossenen Position in die offene Position kein Klebstoff haften bleibt.
[0010] Die Nadel wird beispielsweise in einem zur Vorrichtung gehörenden Aktuatorraum angetrieben,
um einen im Vorrichtungsgehäuse ausgebildeten Fluidraum zu öffnen oder zu schließen.
[0011] Die beabstandete Anordnung der Dichtelemente mithilfe eines Abstandhalters im Leckageraum
bewirkt eine vorteilhafte Lebensdauererhöhung der Vorrichtung, da beim Versagen des
ersten Dichtelements sich zuerst der Leckageraum durch die wenigstens eine Querbohrung
des Abstandshalters mit Klebstoff füllt, bevor das zweite Dichtelement vom Klebstoff
erreicht wird. Somit schafft die Erfindung für eine Vorrichtung zur Flusssteuerung
von Klebstoffen eine zuverlässige und langlebige Trennung des Fluidraums vom Aktuatorraum.
Ferner hat der erfindungsgemäß ausgebildete Leckageraum eine selbstreparierende Wirkung
auf die Vorrichtung. Die Wirkung wird dadurch erzielt, wenn der sich im Leckageraum
befindende Klebstoff aushärtet und hierbei die Leckage in dem ersten Dichtelement,
durch welche der Klebstoff in den Leckageraum eingetreten ist, zumindest teilweise
wieder schließt.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung kann durch verschiedene, jeweils für sich vorteilhafte
und beliebig miteinander kombinierbare Ausgestaltungen weiter verbessert werden. Auf
diese Ausgestaltungsformen und die mit ihnen verbundenen Vorteile ist im Folgenden
eingegangen.
[0013] Gemäß einer ersten möglichen Ausgestaltungsform kann der Abstandshalter als ein Trennungszylinder
mit mehreren Querbohrungen ausgebildet sein. Dadurch kann sich nach einem Versagen
des ersten Dichtelements der Leckageraum durch die mehreren Querbohrungen gleichmäßig
füllen.
[0014] Eine gleichmäßige Belastung des ersten und des zweiten Dichtelements bewirkt eine
erhöhte Lebensdauer und wird vorteilhafterweise in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
realisiert, indem im Trennungszylinder wenigstens eine Querbohrung benachbart zum
ersten Dichtelement und wenigstens eine Querbohrung benachbart zum zweiten Dichtelement
angeordnet sind.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Durchgangsöffnung des Abstandshalters
einen Durchmesser auf, der mit der Nadel so abgestimmt ist, dass zwischen dem Abstandshalter
und der Nadel ein erster Spalt entsteht, der so groß ist, dass eine Pumpwirkung und
eine Kapillarwirkung durch die Bewegung der Nadel verhindert werden. Falls Klebstoff
durch ein Leck im ersten Dichtelement geflossen ist, wird damit ein Erreichen der
Querbohrungen durch den Klebstoff erleichtert.
[0016] Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltungsform sind die Enden des Trennungszylinders
als Scheiben ausgebildet, wobei jede Scheibe formschlüssig und gesichert mit der jeweiligen
Gehäuseteil-Ausnehmung verbunden ist, in welcher sie eingebaut ist. Die Enden des
Trennungszylinders können als ringförmige Scheiben ausgebildet sein, wobei jede ringförmige
Scheibe formschlüssig und gesichert mit der Gehäuseteil-Ausnehmung verbunden ist,
in welcher sie eingebaut ist. Dadurch wird eine stabile Positionierung der Dichtelementen
im Gehäuse der Vorrichtung erreicht.
[0017] Vorteilhafterweise weist die Nadel zumindest in den Abschnitten, in denen sie mit
den Dichtelementen in Kontakt ist, eine polierte Oberfläche auf. Dies ermöglicht einen
gleichmäßigeren Kontakt zwischen der Nadel und den Dichtelementen und erhöht die Wirksamkeit
der einzelnen Dichtelementen.
[0018] Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltungsform weist eines der Gehäuseteile eine
zusätzliche Ausnehmung zur Aufnahme eines dritten Dichtelements auf, welches zwischen
den Gehäuseteilen angeordnet ist. Dadurch wird das Gehäuse der Vorrichtung nach Außen
abgedichtet.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
als ein Auftragsventil oder ein selbstreparierendes Auftragsventil zum Auftrag von
Klebstoffen ausgebildet.
[0020] Die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe kann auch durch ein Verfahren gelöst werden.
[0021] Das Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst folgende
Schritte:
- Einbauen eines ersten Dichtelements in ein mit einer ersten Ausnehmung versehenes
Gehäuseteil,
- Einbringen eines Abstandselements mit einer Durchgangsöffnung in das mit dem ersten
Dichtelement bestückte Gehäuseteil,
- Einbauen eines zweiten Dichtelements in ein mit einer zweiten Ausnehmung versehenes
zweites Gehäuseteil,
- Verbindung der bestückten Gehäuseteile zu einem Gehäuse und Bildung eines Leckageraums,
- Schieben einer angetriebenen Nadel durch das Gehäuse und durch die Durchgangsöffnung.
[0022] Mit diesem Verfahren kann eine Vorrichtung mit vereinfachtem Aufbau und erhöhter
Lebensdauer hergestellt werden.
[0023] Die in Bezug auf die Vorrichtung beschriebenen Vorteile gelten ebenso für das erfindungsgemäße
Verfahren und umgekehrt.
[0024] Im Folgenden ist die Erfindung beispielhaft mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
Die bei den gezeigten Ausführungsformen beispielhaft dargestellte Merkmalskombination
kann nach Maßgabe der obigen Ausführungen entsprechend den für einen bestimmten Anwendungsfall
notwendigen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung und/oder des erfindungsgemäßen
Verfahrens durch weitere Merkmale ergänzt werden. Auch können, ebenfalls nach Maßgabe
der obigen Ausführungen, einzelne Merkmale bei den beschriebenen Ausführungsformen
weggelassen werden, wenn es auf die Wirkung dieses Merkmals in einem konkreten Anwendungsfall
nicht ankommt. In den Zeichnungen werden für Elemente gleicher Funktion und/oder gleichen
Aufbaus stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in zusammengebauter Form;
- Fig. 2:
- eine Detailansicht in Schnittdarstellung eines Leckageraums der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht eines Abstandhalters einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 4a:
- eine perspektivische Detailansicht einer Nadeloberfläche mit einem Dichtelement; und
- Fig. 4b:
- eine perspektivische Detailansicht einer polierten Nadeloberfläche mit einem Dichtelement.
[0026] Im Folgenden ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 20 mit Bezug auf Fig. 1 und Fig.
2 beschrieben. Mit Bezug auf Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht des zur erfindungsgemäßen
Vorrichtung 20 gehörenden Abstandhalters 5 beschrieben. Ferner sind zwei Detailansichten
von Nadeloberflächen 16 und 17 anhand der Figuren 4a und 4b beschrieben.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Schnittdarstellung einer beispielhaften Ausführungsform der Vorrichtung
20. Die Vorrichtung 20 ist für die Steuerung der Ausgabe, der Dosierung und/oder des
Transports eines Klebstoffes vorgesehen, insbesondere für die Steuerung eines fließenden
Klebstoffes, dessen Fluss einen Druck aufweist, der höher als der Umgebungsdruck ist.
So kann die Vorrichtung 20 beispielsweise, aber nicht ausschließlich, als Teil einer
Vorrichtung zur Dosierung oder Ausgabe eines Klebstoffes oder als Teil einer Vorrichtung
zum Transport von Klebstoffen angeordnet sein (nicht gezeigt).
[0028] Gemäß Figur 1 weist die Vorrichtung 20 ein Gehäuse 21 auf, welches zumindest ein
unteres Gehäuseteil 3 und ein oberes Gehäuseteil 4 umfasst. Das Gehäuse 21 umfasst
ferner einen Fluidraum 1, der mit Klebstoff gefüllt wird, welcher durch eine Bohrung
14 in die Vorrichtung 20 fließt.
[0029] Das Gehäuseteil 3 weist eine Ausnehmung 23 auf und das Gehäuseteil 4 weist eine Ausnehmung
22 auf. Die Ausnehmungen 22 und 23 bilden in montiertem Zustand einen Leckageraum
10. In jedem Gehäuseteil 3,4 ist benachbart zu der jeweiligen Ausnehmung 22,23 zumindest
ein Dichtelement 7,8 angeordnet. Im Gehäuse 21 sind somit zumindest zwei Dichtelemente
7,8 angeordnet.
[0030] Im Leckageraum 10, zwischen den Dichtelementen 7 und 8, ist ein Abstandshalter 5
angeordnet. Der Abstandshalter 5 ist mit einer Durchgangsöffnung 27 und zumindest
einer Querbohrung 11 versehen. Die Querbohrung 11 verbindet dabei die Durchgangsöffnung
27 des Abstandshalters 5 mit dem Leckageraum 10. Bei einer Beschädigung eines der
Dichtelemente 7 oder 8 kann durch die wenigstens eine Querbohrung 11 der Klebstoff,
welcher aus dem Fluidraum 1 tritt, von der Durchgangsöffnung 27 in den Leckageraum
10 abgeleitet werden.
[0031] Die Vorrichtung 20 weist ferner eine im Gehäuse 21 angeordnete Nadel 6 auf, welche
zum Öffnen und Schließen des Klebstoffflusses in eine geschlossene und eine offene
Position bewegbar ist. Die Nadel 6 wird beispielsweise in einem zur Vorrichtung 20
gehörendem Aktuatorraum 2 angetrieben, um einen im Vorrichtungsgehäuse 21 ausgebildeten
Fluidraum 1 zu öffnen oder zu schließen. In der offenen Position (nicht gezeigt) wird
der Klebstofffluss aus der Vorrichtung 20 durch eine Öffnung 28 freigegeben. In der
geschlossenen Position (gemäß Figur 1) wird der Klebstofffluss durch die Öffnung 28
von der Nadel 6 unterbrochen. In der geschlossenen Position der Nadel 6 fließt somit
kein Klebstoff aus der Vorrichtung 20.
[0032] Zum zusätzlichen Schutz des Aktuatorraums 2 vor dem fließendem Klebstoff, dessen
Fluss durch die angetriebene Nadel 6 gesteuert wird, weist das Gehäuse 21 den druckdichten
Leckageraum 10 auf, dessen Aufbau im Detail in der Figur 2 gezeigt wird. Benachbart
zur Ausnehmung 22 ist das Gehäuseteil 4 mit dem Dichtelement 8 bestückt. Benachbart
zur Ausnehmung 23 ist das Gehäuseteil 3 mit dem Dichtelement 7 bestückt. Zwischen
den Dichtelementen 7 und 8 ist der Abstandshalter 5 angeordnet, welcher die Durchgangsöffnung
27 aufweist und im Leckageraum 10 die Nadel 6 umgibt.
[0033] Die Gehäuseteile 3 und 4 sind gemäß Figur 2 an ihren den Ausnehmungen 22 und 23 jeweils
zugewandten Seiten miteinander verbunden und bilden den Leckageraum 10. Die Gehäuseteile
3 und 4 bilden zusammen mit dem Abstandshalter 5 einen Bewegungskanal für die Nadel
6, welcher durch den Leckageraum 10 in den Fluidraum 1 führt, und welcher von beiden
Dichtelementen 7 und 8 abgedichtet ist. Durch den Leckageraum 10 hat die Vorrichtung
20 eine selbstreparierende Wirkung. Die Wirkung wird vor allem dann erzielt, wenn
der sich im Leckageraum 10 befindende Klebstoff aushärtet und hierbei ein Leck in
dem Dichtelement 7 zumindest teilweise wieder schließt.
[0034] Das im unteren Gehäuseteil 3 angeordnete Dichtelement 7 ist benachbart zum Fluidraum
1 angeordnet und nimmt den Druck des durch die erste Bohrung 14 in den Fluidraum 1
eingeführten Klebstoffes auf. Damit verhindert das erste Dichtelement 7, dass der
Leckageraum 10 sofort mit Klebstoff aus dem Fluidraum 1 gefüllt wird und bewirkt eine
Fluiddichtigkeit der Vorrichtung 20. Im oberen Gehäuseteil 4 ist das zweite Dichtelement
8 drucktechnisch dem ersten Dichtelement 7 nachgeschaltet und verhindert den Austritt
von Klebstoff aus dem Leckageraum 10.
[0035] Falls das Dichtelement 8 versagt und Klebstoff aus dem Leckageraum austritt, ist
im oberen Gehäuseteil 4 eine Bohrung 15 angeordnet, aus welcher der Klebstoff austreten
kann, so dass selbst bei einem Versagen beider Dichtelementen 7,8 kein Klebstoff in
den Aktuatorraum 2 gelangen kann (Figur 1). Die Dichtelemente 7 und 8 werden durch
den Abstandshalter 5 auf Abstand gehalten und fixiert. Der Abstandshalter 5 weist
mindestens eine Querbohrung 11 auf, welche einem unerwünscht durch das Dichtelement
7 geflossenem Klebstoff Zugang in den Leckageraum 10 verschafft. Damit kann sich der
durch das Dichtelement 7 durchdrungene Klebstoff im Leckageraum 10 ansammeln, bevor
das zweite Dichtelement 8 mit Klebstoff beaufschlagt wird. Diese Anordnung ermöglicht
bei einer Vorrichtung 20 zur Flusssteuerung eines Klebstoffes eine erhöhte Lebensdauer
bei einem konstruktiv einfachen Aufbau.
[0036] Gemäß Figur 3 kann der Abstandshalter 5 als ein Trennungszylinder mit mehreren Querbohrungen
11a bis 11d ausgebildet sein, wodurch die Füllung des Leckageraums 10 gleichmäßiger
werden kann. Der Trennungszylinder kann wenigstens eine Querbohrung 11b, 11d aufweisen,
die im montierten Zustand der Vorrichtung 20 benachbart zum ersten Dichtelement 7
angeordnet ist und wenigstens eine Querbohrung 11a, 11c aufweisen, welche im montierten
Zustand der Vorrichtung 20 benachbart zum zweiten Dichtelement 8 angeordnet ist.
[0037] Der als Trennungszylinder ausgebildete Abstandshalter 5 kann mit einem entsprechend
gewählten Durchmesser der Durchgangsöffnung 27 einen ersten Spalt 12 zur Nadel 6 bilden.
Der Spalt 12 ist wird hierbei so groß gewählt, dass eine Pumpwirkung durch die Bewegung
der Nadel 6 und eine Kapillarwirkung verhindert werden.
[0038] Die Enden des Trennungszylinders können als ringförmige Scheiben 26a, 26b ausgebildet
sein (Figur 3), welche einer stabilen Positionierung des Trennungszylinders im Gehäuse
21 der Vorrichtung 20 dienen.
[0039] Die Dichtelemente 7 und 8 können flexibel ausgeführt sein und je einen inneren Ring
18a, 18b und je einen äußeren Ring 19a, 19b aufweisen. Der innere Ring 18a, 18b kann
als Dichtkante ausgebildet sein, welche mit der Oberfläche 16, 17 der Nadel 6 in Kontakt
steht. Der äußere Ring 19a, 19b kann als Spannelement ausgebildet sein, welches die
Dichtkante des inneren Ringes 18a, 18b an die Oberfläche 16, 17 der Nadel 6 anpresst.
Alternativ können das Dichtelement 7 und/oder das Dichtelement 8 mehrere in Reihe
angeordnete Dichtringe umfassen (nicht gezeigt), wenn die hierfür vorgesehenen Ausnehmungen
im Gehäuse 21 der Vorrichtung 20 genug Bauraum aufweisen.
[0040] Die Oberfläche 16 der Nadel 6 (Fig. 4a) kann üblicherweise Bearbeitungsspuren und
Beschädigungen, wie z.B. Riefen, Poren oder Kratzer, haben. An diesen beschädigten
Stellen kann sich der Klebstoff im Fluidraum 1 einlagern. Wenn der Aktuator im Aktuatorraum
2 betätigt wird und die Nadel 6 sich abhebt, gelangen winzige Mengen des Klebstoffes
hinter die Dichtkante 18b des Dichtelements 7. Sie können im Laufe der Zeit zu einer
immer größer werdenden Leckage führen. Um dies zu verhindern oder wenigstens zu reduzieren,
kann die Nadel 6 in den Bereichen der Dichtelemente 7, 8 mechanisch so bearbeitet
sein, dass Riefen, Poren, Kratzer minimiert werden und zumindest in den genannten
Bereichen eine polierte Oberfläche 17 aufweisen (Fig. 4b). Unter polierter Oberfläche
wird in der vorliegenden Erfindung eine mechanisch bearbeitete Oberfläche (17) verstanden,
welche eine gemittelte Rautiefe (Rz) aufweist, die weniger als 1 µm beträgt.
[0041] Die Gehäuseteile 3, 4 können über ein drittes Dichtelement 9, insbesondere über ein
statisches Dichtelement, abgedichtet sein. Das Dichtelement 9 befindet sich gemäß
Figur 1 zum Beispiel zwischen den Gehäuseteilen 3 und 4, in einer dazu vorgesehenen
Ausnehmung 24 im oberen Gehäuseteil 4.
[0042] Ist nach einem Versagen des Dichtelements 7 der Leckageraum 10 gefüllt und das Dichtelement
8 versagt ebenfalls, tritt das Fluid über die Bohrung 15 im oberen Gehäuseteil 4 nach
außen. Das obere Gehäuseteil 4 kann benachbart zur Bohrung 15 vorteilhafterweise eine
Abflussausnehmung 25 unter Bildung eines zweiten Spaltes 13 gegenüber Nadel 6 aufweisen,
wobei der zweite Spalt 13 so groß ist, dass eine Pumpwirkung und eine Kapillarwirkung
durch die Bewegung der Nadel 6 verhindert werden.
[0043] In einem Verfahren zur Herstellung der beschriebenen Vorrichtung 20 wird ein erstes
Dichtelement 7 in ein mit einer ersten Ausnehmung 22 versehenes Gehäuseteil 3 eingebaut.
Danach wird ein Abstandshalter 5 mit einer Durchgangsöffnung 27 in das mit dem Dichtelement
7 bestückte Gehäuseteil 3 eingebaut. Darauffolgend wird ein zweites Dichtelement 8
in ein mit einer zweiten Ausnehmung 23 versehenes Gehäuseteil 4 eingebaut. Die mit
Dichtelementen 7 und 8 bestückten Gehäuseteile 3 und 4 werden zu einem Gehäuse 21
verbunden und damit wird ein Leckageraum 5 gebildet. Danach wird eine Nadel 6 durch
das Gehäuse 21 und durch die Durchgangsöffnung 27 des Abstandhalters 5 geschoben.
1. Vorrichtung (20) zur Flusssteuerung von Klebstoffen, umfassend:
- ein Gehäuse (21), welches ein erstes Gehäuseteil (3) und ein zweites Gehäuseteil
(4) umfasst, wobei im Gehäuse (21) zumindest ein erstes Dichtelement (7) und ein zweites
Dichtelement (8) angeordnet sind,
- einen von den Gehäuseteilen (3,4) gebildeten druckdichten Leckageraum (10),
- einen im Leckageraum (10) zwischen den Dichtelementen (7,8) angeordneten Abstandshalter
(5), welcher mit einer Durchgangsöffnung (27) und zumindest einer Querbohrung (11)
versehen ist, wobei die Querbohrung (11) die Durchgangsöffnung (27) mit dem Leckageraum
(10) verbindet,
- wobei eine im Gehäuse (21) angeordnete Nadel (6) zum Öffnen und Schließen des Klebstoffflusses
durch die Durchgangsöffnung (27) geführt ist, wobei die Dichtelemente (7, 8) an einer
Oberfläche (16, 17) der Nadel (6) angepresst sind und wobei bei einer Beschädigung
des ersten Dichtelements (7) Klebstoff durch die Querbohrung (11) in den Leckageraum
(10) fliessen kann.
2. Vorrichtung (20) nach Anspruch 1, wobei der Abstandshalter (5) als ein Trennungszylinder
mit mehreren Querbohrungen (11) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung (20) nach Anspruch 2, wobei im Trennungszylinder wenigstens eine Querbohrung
(11b, 11d) benachbart zum ersten Dichtelement (7) und wenigstens eine Querbohrung
(11a, 11c) benachbart zum zweiten Dichtelement (8) angeordnet ist.
4. Vorrichtung (20) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Durchgangsöffnung (27) einen Durchmesser
aufweist, der so gewählt ist, dass ein erster Spalt (12) zwischen der Durchgangsöffnung
(27) und der Nadel (6) entsteht und somit eine Pumpwirkung und eine Kapillarwirkung
durch die Bewegung der Nadel (6) verhindert werden.
5. Vorrichtung (20) nach einem der Ansprüchen 2 bis 4, wobei die Enden des Trennungszylinders
(5) als Scheiben (26a, 26b) ausgebildet sind, wobei jede Scheibe (26a, 26b) formschlüssig
und gesichert mit der jeweiligen Gehäuseteil-Ausnehmung (22, 23) verbunden ist.
6. Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, wobei die Nadel (6) zumindest
in den Abschnitten, in denen sie mit den Dichtelementen (7,8) in Kontakt ist, eine
polierte Oberfläche (17) aufweist.
7. Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, wobei die Dichtelemente
(7,8) jeweils einen inneren Ring (18a, 18b) und einen äußeren Ring (19a, 19b) umfassen,
wobei der innere Ring (18a, 18b) als eine mit der Nadel (6) in Kontakt stehende Dichtkante
ausgebildet ist und wobei der äußere Ring (19a, 19b) als ein die Dichtkante an die
Nadeloberfläche (16, 17) anpressendes Spannelement ausgebildet ist.
8. Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, wobei eines der Gehäuseteile
(3,4) eine zusätzliche Ausnehmung (24) zur Aufnahme eines dritten Dichtelements (9)
aufweist.
9. Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, wobei das obere Gehäuseteil
(4) benachbart zum zweiten Dichtelement (8) eine Abflussausnehmung (25) aufweist,
deren Form und Größe so gewählt ist, dass beim Durchragen der Nadel (6) zumindest
abschnittsweise zwischen der Nadel (6) und dem Gehäuseteil (4) ein zweiter Spalt (13)
entsteht, wobei der Spalt (13) so groß ist, dass eine Pumpwirkung und eine Kapillarwirkung
durch die Bewegung der Nadel (6) verhindert werden
10. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung (20) nach einem der vorgehenden Ansprüchen,
umfassend folgende Schritte:
- Einbauen eines ersten Dichtelements (7) in ein mit einer ersten Ausnehmung (22)
versehenes Gehäuseteil (3),
- Einbringen eines Abstandselements (5) mit einer Durchgangsöffnung (27) in das mit
dem ersten Dichtelement (7) bestückte Gehäuseteil (3),
- Einbauen eines zweiten Dichtelements (8) in ein mit einer zweiten Ausnehmung (23)
versehenes zweites Gehäuseteil (4),
- Verbindung der bestückten Gehäuseteile (3,4) zu einem Gehäuse (21) und damit Bildung
eines druckdichten Leckageraums (5),
- Schieben einer Nadel (6) durch das Gehäuse (21) und durch die Durchgangsöffnung
(27).