[0001] Die Erfindung betrifft eine Heißdraht-Schneidvorrichtung zum thermischen Schneiden
eines Werkstücks aus einem Schaumstoff, insbesondere aus einem XPS, einem Kunststoff-
Hartschaum und/oder aus einem Polystyrol-Schaum, mit einem in einer ersten Schneiddrahtaufnahme
und einer zweiten Schneiddrahtaufnahme entlang einer Schneiddrahtausrichtung gespannten
elektrisch aufheizbaren Schneiddraht und einer Werkstückaufnahme zum Aufnehmen des
Werkstücks, wobei mittels einer geführten Bewegung des elektrisch aufgeheizten Schneiddrahtes
gegenüber der Werkstückaufnahme mittels eines lokalen Aufschmelzens des Werkstücks
ein Konturschnitt im Werkstück durchführbar ist, die erste Schneiddrahtaufnahme und
die zweite Schneiddrahtaufnahme an einem jeweiligen ersten Schwenkarm aufgenommen
sind und dem jeweiligen ersten Schwenkarm ein jeweiliger zweiter Schwenkarm zugeordnet
ist, der jeweilige erste Schwenkarm mit dem jeweiligen zweiten Schwenkarm mittels
eines jeweiligen eines ersten Schwenkgelenks mit einer jeweiligen im Wesentlichen
parallel zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten ersten Schwenkachse und der jeweilige
zweite Schwenkarm mit der Werkzeugaufnahme mittels eines jeweiligen zweiten Schwenkgelenkes
mit einer jeweiligen im Wesentlich parallel zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten
zweiten Schwenkachse derart verbunden ist, dass mittels eines Schwenkens des jeweiligen
ersten Schwenkarms und/oder des jeweiligen zweiten Schwenkarms um die jeweilige Schwenkachse
ein Führen des Schneiddrahtes in einer im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung
angeordneten Schneidrichtung ermöglicht ist.. Weiterhin betrifft die Erfindung eine
Verwendung einer solchen Heißdraht-Schneidvorrichtung zum Schneiden von Schaumstoff.
[0002] Bekannte Heißdraht-Schneidvorrichtungen, welche beispielsweise zum thermischen Schneiden
von extrudiertem Polystyrol (XPS) oder Polystyrol-Schaum verwendet werden, sind beispielsweise
mit einer aufwändigen CNC-Steuerung ausgestattet, nur stationär verwendbar oder kompliziert
im Aufbau.
[0003] Ebenso sind Heißdraht-Schneidvorrichtungen bekannt, welche von einer Person getragen
werden können, deren Gebrauch sich allerdings auf das Schneiden von beispielsweise
Styropor mit einem senkrechten, geraden Schnitt beschränken und welche nur schwierig
zu transportieren sind.
[0004] Die
DE 20305495 U1 offenbart eine Schneideinrichtung für Kunststoffplatten, welche Schwenkarme sowie
eine Kopplung zwischen zwei Schwenkarmanordnungen aufweist. Mittels Führungen erfolgt
ein Führen der jeweiligen Schwenkarmanordnung für Konturenschnitte.
[0005] Die
DE 10 2009 052 652 A1 beschreibt eine mobile Schneideinrichtung. Schwenkarme sowie ein Bügel dienen zum
Führen eines Schneiddrahtes.
[0006] Die
DE 29800994 U1 betrifft eine Schneidvorrichtung für thermisch-trennbares Material. Ein Heizdraht
kann dabei entlang von Schablonen geführt werden, um das Material zu trennen.
[0007] Die
DE 20 2007 005 800 U1 offenbart eine Heißdraht-Schneidvorrichtung. Ein Heizdraht kann dabei in Linearführung
geführt werden.
[0008] Die
DE 20 2011 100 625 U1 betrifft ein transportables Schneidgerät. Ein Schneiddraht wird in Schablonen geführt.
Der zu schneidende Werkstoff wird dabei auf einer Grundplatte angeordnet. Ebenso sind
Formschablonen für geführte Schnitte offenbart.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Heißdraht-Schneidvorrichtung, insbesondere aus
einem XPS, einem Kunststoff- Hartschaum und/oder aus einem Polystyrol-Schaum, mit
einem in einer ersten Schneiddrahtaufnahme und einer zweiten Schneiddrahtaufnahme
entlang einer Schneiddrahtausrichtung gespannten elektrisch aufheizbaren Schneiddraht
und einer Werkstückaufnahme zum Aufnehmen des Werkstücks, wobei mittels einer geführten
Bewegung des elektrisch aufgeheizten Schneiddrahtes gegenüber der Werkstückaufnahme
mittels eines lokalen Aufschmelzens des Werkstücks ein Konturschnitt im Werkstück
durchführbar ist, die erste Schneiddrahtaufnahme und die zweite Schneiddrahtaufnahme
an einem jeweiligen ersten Schwenkarm aufgenommen sind und dem jeweiligen ersten Schwenkarm
ein jeweiliger zweiter Schwenkarm zugeordnet ist, der jeweilige erste Schwenkarm mit
dem jeweiligen zweiten Schwenkarm mittels eines jeweiligen eines ersten Schwenkgelenks
mit einer jeweiligen im Wesentlichen parallel zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten
ersten Schwenkachse und der jeweilige zweite Schwenkarm mit der Werkzeugaufnahme mittels
eines jeweiligen zweiten Schwenkgelenkes mit einer jeweiligen im Wesentlich parallel
zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten zweiten Schwenkachse derart verbunden ist,
dass mittels eines Schwenkens des jeweiligen ersten Schwenkarms und/oder des jeweiligen
zweiten Schwenkarms um die jeweilige Schwenkachse ein Führen des Schneiddrahtes in
einer im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten Schneidrichtung
ermöglicht ist, wobei der ersten Schneiddrahtaufnahme, dem Schneiddraht und/oder der
zweiten Schneiddrahtaufnahme eine Projektionseinrichtung zum Projizieren einer gewünschten
Schneidrichtung auf das Werksstück zugeordnet ist.
[0011] Durch die Anordnung der ersten Schneiddrahtaufnahme und der zweiten Schneiddrahtaufnahme
an einem jeweiligen ersten Schwenkarm und einem daran gekoppelten zweiten Schwenkarm
kann mittels eines Schwenkens des jeweiligen ersten Schwenkarms und/oder des jeweiligen
zweiten Schwenkarms um die jeweilige Schwenkachse ein Führen des Schneiddrahtes in
einer im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten Schneidrichtung
ermöglicht werden. Damit ist eine definierte und dennoch leicht veränderbare Führung
für den Schneiddraht geschaffen, welche eine Bearbeitung beispielsweise eines auf
der Werkstückaufnahme aufgenommenen Stückes Schaumstoff oder auch Kunststoff-Hartschaums
einfach ermöglicht.
[0012] Mittels der Projektionseinrichtung ist dabei ein Projizieren einer gewünschten Schneidrichtung
und damit beispielsweise ein Freihand-Führen des Schneiddrahtes entlang der gewünschten
Schneidrichtung anhand der Projektion ermöglicht, sodass die erfindungsgemäße Heißdraht-Schneidvorrichtung
insbesondere auch ohne Schablonen anwendbar ist. Durch den Wegfall von Schablonen
kann damit eine besonders kompakte Heißdraht-Schneidvorrichtung bereitgestellt werden.
Eine solche Projektionseinrichtung kann dabei auch am Handgriff angebracht sein und
das Überstützen des manuellen Führens im Sinne eines Schnittanzeigers ermöglichen,
um den Schneiddraht möglichst exakt entlang einer beispielsweise manuell markierten
Linie auf dem Schaumstoff führen zu können. Damit können insbesondere Freiformen besonders
einfach gestaltet werden.
[0013] Folgende Begriffe seien in diesem Zusammenhang erläutert:
Eine "Heißdraht-Schneidvorrichtung" ist dabei derart ausgeführt, dass ein beispielsweise
mittels elektrischen Stroms aufgeheizter Schneiddraht durch einen thermisch aufschmelzbaren
Schaumstoff oder Kunststoff-Hartschaum bewegt wird und dadurch ein sogenannter Konturschnitt
im Werkstück durchführbar ist.
[0014] Ein "thermisches Schneiden" eines Werkstücks beschreibt dabei insbesondere das Hindurchführen
eines erhitzten "Schneiddrahtes", also beispielsweise eines metallischen Drahtes,
welcher mittels elektrischer Spannung aufgeheizt wird, sodass der erhitzte Schneiddraht
das Werkstück lokal im Bereich des Schneiddrahtes aufschmilzt und damit ein "schneiden",
also ein Trennen von Werkstoffen voneinander ermöglicht.
[0015] Ein "Werkstück" ist dabei insbesondere aus einem Schaumstoff, beispielsweise einem
extrudierten Polystyrol (XPS) oder einem vergleichbaren Schaum gebildet, wobei den
verwendeten Werkstoffen gemein ist, dass diese thermoplastische Eigenschaften aufweisen
und/oder aufschmelzbar sind, sodass ein Schneiden mittels eines erhitzten Schneiddrahtes
ermöglicht ist. Allgemein und Umgangssprachlich sind entsprechende Heißdraht-Schneidvorrichtungen
auch als "heißer Draht" bekannt. Eine jeweilige "Schneiddrahtaufnahme" dient dabei
dem mechanischen Aufnehmen des Schneiddrahtes, welcher damit zwischen den Schneiddrahtaufnahmen
entlang einer "Schneiddrahtausrichtung", also einer Längsausrichtung des Schneiddrahtes,
gespannt ist.
[0016] Eine "Werkstückaufnahme", welche beispielsweise als Tisch, Formaufnahme oder mechanische
Unterstützung für ein Werkstück ausgebildet ist, dient dabei dem "Aufnehmen" des Werkstücks,
also einem Positionieren und/oder Fixieren des Werkstücks in der Werkstückaufnahme
derart, dass die Position des Werkstücks in der Werkstückaufnahme bekannt und insbesondere
unveränderbar ist. Beispielsweise kann eine solche Werkstückaufnahme dabei auch Klemmvorrichtungen,
mechanische Anschläge oder Niederhalter aufweisen, sodass das Werkstück insbesondere
während der Verarbeitung unverrückbar auf der Werkstückaufnahme aufgenommen ist.
[0017] Eine "geführte Bewegung" des elektrisch aufgeheizten Schneiddrahtes bezeichnet dabei
eine insbesondere relativ gegenüber der Werkstückaufnahme geführte Bewegung, welche
beispielsweise durch einen Bediener oder auch teilautomatisch entlang einer gewünschten
Schneidkontur erfolgt, sodass insbesondere eine definierte Position des Schneiddrahtes
gegenüber der Werkstückaufnahme und damit gegenüber dem Werkstück jederzeit sichergestellt
ist.
[0018] Das "lokale Aufschmelzen" des Werkstücks erfolgt dabei wie oben beschrieben, mittels
der Wärme des Schneiddrahtes, sodass im Ergebnis ein "Konturschnitt", also ein Trennen
entlang eines entsprechend mehrdimensionalen, konturgeführten Schnittes im Werkstück,
durchführbar ist.
[0019] Ein "Schwenkarm" bezeichnet dabei einen biegesteifen Arm oder ein biegesteifes mechanisches
Element, welcher insbesondere um einen Drehpunkt, nämlich ein jeweiliges "Schwenkgelenk"
insbesondere in einer definierten Schwenkebene, beweglich angeordnet ist. Die Anordnung
aus mehreren gekoppelten Schwenkarmen ermöglicht dabei das Führen des Schneiddrahtes
gegenüber dem Werkstück innerhalb der gewünschten Konturen. Dabei ist das jeweilige
Schwenkgelenk mit einer jeweiligen "Schwenkachse", also einer Bewegungsachse und/oder
Drehachse ausgestattet. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das "Führen" eines
Schneiddrahtes den konkreten Vorgang des beispielsweise manuellen Bewegens des Schneiddrahts
entlang des Konturschnittes bezeichnet, also insbesondere ein definiertes Bewegen
des Schneiddrahtes beschreibt.
[0020] In diesem Zusammenhang bezeichnet ein "im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung"
das Führen des Schneiddrahtes innerhalb der durch die Anordnung der Schwenkarme gegebenen
Freiheitsgrade, sodass beispielsweise auch ein Verschränken der jeweiligen ersten
Schwenkarme und jeweiligen zweiten Schwenkarme gegeneinander zu einem schrägen Führen
des Schneiddrahtes gegenüber einer beispielsweise neutralen Schneiddrahtausrichtung
ermöglicht ist, sodass "im Wesentlichen" hierbei beispielsweise Abweichungen von bis
zu +30 Grad bis -30 Grad umfassen. Die Winkelangaben beziehen sich hierbei auf einen
Vollwinkel von 360 Grad.
[0021] Eine "Projektionseinrichtung" ist in diesem Zusammenhang eine Einrichtung, welche
beispielsweise ein Aussenden von Licht derart ermöglicht, dass eine "gewünschte Schneidrichtung",
also beispielsweise eine Vorgabekontur, für den Bediener auf dem Werkstück sichtbar
ist. Das "Projizieren" bezeichnet dabei das konkrete Aussenden von Licht mit Erzeugen
einer gewünschten Schneidrichtung auf dem Werkstück. Die gewünschte Schneidrichtung
ist hierbei begrifflich gleichbedeutend mit einer Schneidposition, einer gewünschten
Schneidposition, einem Lichtsignal oder einer konkreten Projektion und soll hier verdeutlichen,
dass damit eine Vorgabekontur für den Bediener projiziert wird.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform ist mittels der Projektionseinrichtung gewünschte Schneidrichtung
auf eine der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme zugewandten Werkstückseite und/auf die
jeweiligen Schneiddrahtaufnahme projizierbar. Denn damit erfolgt direkt im Bereich
des Eintretens des Schneiddrahtes in das Werkstück auf der jeweiligen Seite ein Projizieren
der gewünschten Schneidrichtung, sodass der Bediener der gewünschten Schneidrichtung
in Form der Projektion direkt folgen kann.
[0023] Eine "der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme zugewandte Werkstückseite" ist dabei jeweils
dabei eine der beiden Werkstückseiten, welche der Schneiddrahtaufnahme zugewandt und
damit auch einem jeweiligen Ende des Schneiddrahtes zugewandt ist. Hierbei ist die
"Werkstückseite" gleichbedeutend mit einer entsprechenden Werkstückkontur und muss
nicht geometrisch bekannt oder definiert sein.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Projektionseinrichtung einen Laser-Pointer,
eine Linienprojektion, eine Formprojektion und/oder eine Schablonenprojektion auf,
wobei ein Lichtpunkt, eine Lichtlinie, eine Lichtform und/oder eine Schablonenbeleuchtung
auf das Werkstück projizierbar ist.
[0025] Ein "Laser-Pointer" ist dabei eine Einrichtung zum Aussenden eines "Lichtpunktes",
also einer räumlich begrenzten Lichterscheinung auf dem Werkstück, sodass das beispielsweise
ein Anfangspunkt, ein Endpunkt oder ein punktueller Verlauf der gewünschten Schneidrichtung
oder der gewünschten Schneidkontur anzeigbar ist.
[0026] Eine "Linienprojektion", welche eine "Lichtlinie", also eine räumlich ausgedehnte
Lichterscheinung, projiziert, dient dabei beispielsweise dem Anzeigen eines Verlaufes
der gewünschten Kontur, sodass ein Bediener vorausschauend Schritte planen und Bewegungen
durchführen kann.
[0027] Eine "Formprojektion" projiziert dabei beispielsweise "Lichtformen", also komplexe
Gebilde aus Lichtpunkten und Lichtlinien.
[0028] Eine "Schablonenprojektion" ist dabei beispielsweise mittels einer durchleuchteten
Schablone erzeugt, sodass eine "Schablonenbeleuchtung", also eine inverse Beleuchtung
zur Wirkung eines Schattens mit gleichsam beleuchteter Schattenfläche erzeugbar ist.
[0029] Um eine konkrete geometrische Zuordnung er Projektionseinrichtung zum Werkstück sicherstellen
zu können, ist die Projektionseinrichtung insbesondere mechanisch fixiert in der Werkstückaufnahme
oder der Werkstückaufnahme aufgenommen, wobei ein Aufnehmen der Projektionseinrichtung
insbesondere derart erfolgt, dass das Projizieren der gewünschten Schneidrichtung
im Wesentlichen entlang der Schneiddrahtausrichtung erfolgt.
[0030] "Mechanisch fixiert" bezeichnet dabei insbesondere ein mechanisch, beispielsweise
formschlüssig und/oder kraftschlüssiges Anbringen der Projektionseinrichtung an der
Werkstückaufnahme derart, dass ein relatives Bewegen durch übliche Bedienkräfte ausgeschlossen
ist. Dabei kann die Produktionseinrichtung sowohl an der Werkstückaufnahme, also beispielsweise
mittels einer Klammer oder auch in der Werkstückaufnahme, also beispielsweise eingelassen
in einen zum Aufnehmen des Werkstücks dienenden Tisches.
[0031] Ein Projizieren der Schneidrichtung "im Wesentlichen entlang der Schneiddrahtausrichtung"
erfolgt dabei mit entsprechend technisch möglichen Abweichungen, beispielsweise bis
zu 45 Grad schräg, sodass beispielsweise ein Beleuchten einer senkrecht auf einem
zur Werkstückaufnahme dienenden Tisches stehende Werkstückflanke aus dem Tisch heraus
in einem Winkel von bis zu 45 Grad beleuchtet wird, sodass der Bediener die entsprechende
Lichtkontur auf dem Werkstück wahrnehmen kann. Damit ist die erfindungsgemäße Heißdrahtschneidvorrichtung
besonders kompakt ausführbar.
[0032] Dabei ermöglicht es die Ausführung mit einem ersten Schwenkarm und einem zweiten
Schwenkarm, welche beispielsweise jeweils beidseitig der Werkstückaufnahme und damit
beidseitig des Werkstücks angeordnet sind und einen Schwenkrahmen bilden, beliebige
prismatische, kegelige oder analog dazu geformte Formen als Konturschnitt am Werkstück
auszuführen.
[0033] Mittels einer Schablone oder mehrerer Schablonen, welche beispielsweise einseitig
oder auch beidseitig des Werkstücks angeordnet sind, kann eine entsprechende Führungskontur
geschaffen werden, mit welcher ein Führen der ersten Schneiddrahtaufnahme und/oder
der zweiten Schneiddrahtaufnahme entlang der jeweiligen Schablone ermöglicht ist.
Damit können exakte Konturschnitte entlang der Schablone geschaffen werden. Alternativ
dazu oder auch an entsprechenden Abschnitten des Konturschnittes ergänzend verwendet,
können Linearführungen oder eine Linearführung für eine entsprechende Achse angewendet
werden, um beispielsweise besonders gerade Schnitte ausführen zu können. Dazu ist
oder sind der Werkstückaufnahme eine im Wesentlichen parallel zur Schneidrichtung
ausgerichtete Schablone oder mehrere im Wesentlichen parallele zur Schneidrichtung
ausgerichtete Schablonen mit einer jeweiligen Führungskontur zugeordnet, wobei die
jeweilige Schneiddrahtaufnahme mit der jeweiligen Schablone an der Führungskontur
kontaktierend in Eingriff bringbar ist, sodass bei mit der Schablone kontaktierend
in Eingriff befindlichen jeweiligen Schneiddrahtaufnahme ein Führen der ersten Schneiddrahtaufnahme
und/oder der zweiten Schneiddrahtaufnahme entlang der jeweiligen Schablone ermöglicht
ist.
[0034] Eine "Schablone" ist hierbei insbesondere eine mechanische Vorlage-Form, welche beispielsweise
aus einem flächigen Werkstoff wie Sperrholz, Pappe oder Metall gefertigt ist und ein
Abschreiten der "Führungskontur" in der Schablone, also einer gewünschten analogen
Kontur zum Konturschnitt, ermöglicht. Dazu wird die jeweilige Schneidartaufnahme mit
der jeweiligen Schablone an der Führungskontur "kontaktierend in Eingriff" gebracht,
also entlang der Führungskontur kontaktierend geführt.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist oder sind der Werkstückaufnahme eine im
Wesentlichen parallel zur Schneidrichtung ausgerichtete Linearführung oder mehrere
im Wesentlichen parallel zur Schneidrichtung ausgerichtete Linearführungen zugeordnet,
wobei die jeweilige Linearführung oder die jeweiligen Linearführungen mit der jeweiligen
Schneiddrahtaufnahme in Eingriff bringbar ist oder sind, sodass bei mit der Linearführung
oder bei mit den Linearführungen in Eingriff befindlicher jeweiliger Schneiddrahtaufnahme
ein Führen der ersten Schneiddrahtaufnahme und/oder der zweiten Schneiddrahtaufnahme
entlang einer linearen Achse der Linearführung ermöglicht ist.
[0036] Damit können beispielsweise geometrisch vordefinierte Formen wie gradlinige Schnitte
besonders zuverlässig durchgeführt werden.
[0037] Eine "Linearführung" bezeichnet in diesem Zusammenhang eine mechanische, insbesondere
formschlüssige Führung, welche ein lineares, gradliniges Führen der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme
erfolgt. Beispielsweise ist eine solche Linearführung eine u-förmige oder c-förmige
Schiene, die ein jeweilig korrespondierender Bestandteil der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme
eingreifen kann. Um hier die Vorteile der Projektionseinrichtung, von Schablonen und/oder
einer Linearführung oder mehreren Linearführungen kombinieren zu können, projiziert
die Projektionseinrichtung einen ersten Teilabschnitt der gewünschten Schneidrichtung
auf das Werkstück, sodass ein zweiter Teilabschnitt der gewünschten Schneidrichtung
mittels des Führens der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme entlang der Führungskontur
einer Schablone und/oder ein dritter Teilabschnitt der gewünschten Schneidrichtung
entlang der jeweiligen Linearachse der jeweiligen Linearführung erfolgt, sodass ein
kombiniertes Führen des Schneiddrahtes mittels einer Freihandführung anhand der projizierten
gewünschten Schneiderichtung, einer Schablone und/oder einer Linearführung ermöglicht
ist.
[0038] Damit kann beispielsweise ein für eine Anlagefläche an einem anderen Bauteil gedachter
Schnitt mittels einer Linearführung und/oder mittels einer Schablone besonders präzise
und formanalog durchgeführt werden, während kompliziertere Formen oder wechselnde
Formen mittels der Projektionseinrichtung so projiziert werden, dass ein freihändiges
Führen anhand der Projektion ermöglicht ist.
[0039] Werden die jeweiligen Schwenkbarme mittels einer jeweiligen Kopplungseinrichtung
mechanisch miteinander gekoppelt, so dass beispielsweise ein geschlossener Schwenkrahmen
gebildet ist, so ist beispielsweise ein paralleles Führen des Schneiddrahtes für exakt
prismatische Werkstückformen möglich. Dazu sind die jeweiligen ersten Schwenkarme
und/oder die jeweiligen zweiten Schwenkarme mittels einer Kopplungseinrichtung mechanisch
miteinander gekoppelt, sodass mittels eines miteinander mechanisch gekoppelten Schwenkens
der ersten Schwenkarme und/oder mittels eines mechanischen gekoppelten Schwenkens
der zweiten Schwenkarme um die jeweilige Schwenkachse ein Führen des Schneiddrahtes
in einer im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten Schneidrichtung
ermöglicht ist.
[0040] Insbesondere ist damit eine weiterhin kompakte Heißdraht-Schneidvorrichtung bereitstellbar,
da beispielsweise mittels einer entsprechend steifen Kopplung der jeweiligen Schwenkarme
miteinander ein Abweichen der ersten Schneiddrahtaufnahme von einer Parallelität im
Bezug zur zweiten Schneiddrahtaufnahme bestmöglich vermieden werden kann.
[0041] Gemäß einer Ausführungsform sind die ersten Schwenkarme oder die zweiten Schwenkarme
mittels einer Synchroneinrichtung synchron miteinander gekoppelt, sodass mittels eines
, sodass mittels eines miteinander synchron gekoppelten Schwenkens der ersten Schwenkarme
und/oder mittels eines miteinander synchron gekoppelten Schwenkens der zweiten Schwenkarme
um die jeweilige Schwenkachse ein paralleles Führen des Schneiddrahtes in einer im
Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten Schneidrichtung ermöglicht
ist. Damit kann beispielsweise vollständig auf eine zweite Projektionseinrichtung
gegenüber einer ersten Projektionseinrichtung zum Sicherstellen einer Parallelität
verzichtet werden.
[0042] Eine "Synchroneinrichtung" ist dabei eine mechanische Kopplung, beispielsweise durch
eine besonders steif ausgeführte Kupplungseinrichtung und/oder eine Seilführung, eine
Getriebeanordnung oder eine gleichwirkende Einrichtung, sodass die jeweiligen Schwenkarme
"synchron" zueinander, also geometrisch parallel zueinander geführt, beweglich sind.
[0043] Das wirksame Gewicht des Schwenkrahmens am Schneiddraht kann dabei durch einen Hebelmechanismus
und das entsprechende Gegengewicht auf bis zu null reduziert werden. Gemäß einer Ausführungsform
kann dabei dem jeweiligen Schwenkarm oder den jeweiligen Schwenkarmen eine Ausgleichseinrichtung
mechanisch zugeordnet sein, wobei mittels eines Federelementes oder mittels mehrerer
Federelemente der Ausgleichseinrichtung ein Ausgleich der Gewichtskraft des jeweiligen
Schwenkarms, der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme und/oder des Schneiddrahtes erfolgt,
wobei die Ausgleichseinrichtung insbesondere einen federbelasteten Balancer, eine
Gasdruckfeder oder mehrere Gasdruckfedern und/oder eine Schenkelfeder oder mehrere
Schenkelfedern aufweist, sodass mittels des Ausgleichs der Gewichtskraft ein im Wesentlichen
kräftefreies Bewegen des Schneiddrahtes ermöglicht ist.
[0044] Alternativ kann auch eine weiche Kopplung mittels der Kopplungseinrichtung erfolgen,
sodass beispielsweise nur eine bestimmte Abweichung von einer Parallelität zugelassen
wird.
[0045] Gemäß einer Ausführungsform ist einer Schneiddrahtaufnahme oder der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme
ein Handgriff zum manuellen Führen des Schneiddrahtes zugeordnet.
[0046] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist dem Schneiddraht eine Regelungseinrichtung
zugeordnet, wobei mittels der Regelungseinrichtung ein Steuern und/oder Regeln einer
Temperatur des Schneiddrahtes mittels eines Regelns eines dem Schneiddraht zugeführten
elektrischen Stroms einstellbar ist, wobei das Einstellen der Temperatur an der Regelungseinrichtung
insbesondere manuell von einem Bediener mittels eines manuellen Vorgabewertes und/oder
mittels eines durch eine Kennzeichnung am Werkstück vorgegebenen automatischen Vorgabewertes,
ermöglicht ist.
[0047] Einer "manueller Vorgabewert" ist dabei beispielsweise von einem Bediener an einem
Potenziometer oder Schalter einstellbar, wobei hier beispielsweise eine Menge von
manuellen Vorgabewerten vorgegeben sein kann, um beispielsweise übliche Werkstoffe
mit den jeweiligen Temperaturen des Schneiddrahtes bearbeiten zu können. Ebenso kann
eine Kennzeichnung am Werkstück, beispielsweise ein Barcode, ein QR-Code oder gleichwertige
Kennzeichnungen vorgesehen sein, wobei eines mittels eines Scannens der entsprechenden
Kennzeichnung mittels einer der Regelungseinrichtung zugeordneten Scanvorrichtung
ein automatisiertes oder teilautomatisiertes Auslesen eines dazugehörigen automatischen
Vorgabewertes erfolgt, sodass die Temperatur des Schneiddrahtes für den entsprechenden
Werkstoff entsprechend eingestellt wird, insbesondere auf eine Temperatur zwischen
0° Celsius und 800° Celsius, sodass mit einer an den jeweiligen Werkstoff angepassten
Temperatur Emissionen durch das Aufschmelzen des Werkstoffes mittels des Schneiddrahtes
bestmöglich vermieden werden.
[0048] Wird die Heißdraht-Schneidvorrichtung, insbesondere die Werkstückaufnahme, auf einem
Tisch angeordnet, wobei der Tisch insbesondere faltbare Tischbeine aufweist, so kann
die Heißdraht-Schneidvorrichtung besonders kompakt verstaut werden. Insbesondere weist
die Werkstückaufnahme dabei eine jeweilige Schwenkarmaufnahme auf oder der Werkstückaufnahme
ist eine jeweilige Schwenkarmaufnahme zugeordnet, sodass der Schwenkarm oder die Schwenkarme
in die jeweilige Schwenkarmaufnahme in eine Ruheposition abgelegt werden kann oder
können.
[0049] In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch die Verwendung einer Heißdraht-Schneidvorrichtung
gemäß einer der vorigen Ausführungsformen zum Schneiden von Schaumstoff, insbesondere
zum Schneiden von Kunststoff-Hartschaum, XPS und/oder Polystyrol-Schaum, insbesondere
expandiertem Polystyrol (EPS).
[0050] Eine erfindungsgemäße Heißdraht-Schneidvorrichtung kann damit zum Schneiden von beispielsweise
Zierleisten oder Zierprofilen aus extrudiertem Polystyrol (XPS) und/oder Polystyrol-Schaum,
welcher auch als "Styropor" bekannt ist, genutzt werden.
[0051] Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Schneidvorrichtung in einer isometrischen Ansicht,
sowie
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Schablone für die Schneidvorrichtung der Figur
1 in einer isometrischen Ansicht.
[0052] Eine Schneidvorrichtung 101 weist einen Tisch 103 auf. Der Tisch 103 weist eine Tischplatte
105 sowie an Gelenken 109 angebrachte, faltbare Tischbeine 107 auf. Bodenseits weisen
die Tischbeine 107 jeweils einen Fuß 111 aus Gummi auf.
[0053] An einer Hinterkante 112 ist an einer Aufnahme 113 ein Haltearm 115 angebracht, und
zwar jeweils aus Sicht eines an einer Vorderkante 114 stehenden Bedieners (nicht dargestellt)
linksseits sowie rechtsseits eines auf der Tischplatte 105 aufgenommenen Styropor-Werkstücks
150.
[0054] Ebenso linksseits wie auch rechtsseits des Werkstücks 150 sind an einem Gelenk 116
am Haltearm 115 ein erster Schwenkarm 117 sowie an einem weiteren am Schwenkarm 117
angebrachten Gelenk 118 ein Schwenkarm 119 nacheinander folgend schwenkbar gekoppelt
angebracht. Am freien Ende des Schwenkarms 119 ist in einer in einem jeweiligen Griff
133 integrierten Klemmaufnahme ein Schneiddraht 131 aufgenommen, der damit zwischen
dem linksseitigen und rechtsseitigen Schwenkwerk aus den jeweiligen Schwenkarmen gespannt
ist. Der Schneiddraht 131 kann mit elektrischem Strom beheizt werden, die entsprechende
Anordnung ist jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Die Anordnung
(nicht dargestellt) weist weiterhin eine Regelungseinrichtung auf, mittels derer ein
Stromfluss zum Schneiddraht 131 einstellbar ist. Somit kann manuell oder beispielsweise
mittels eines am Werkstück 150 angebrachten Barcodes mittels eines Scanners eine Temperatureinstellung
gewählt werden. Zum Reinigen des Schneiddrahtes 131 kann dieser außer Eingriff an
einem Werkstück, beispielsweise mittels eines Drückens eines Schaltknopfes, maximal
aufgeheizt werden und verbleibende Verschmutzungen damit verdunstet oder verbrannt
werden.
[0055] Im Endbereich der jeweiligen Schwenkarme 119 ist zum manuellen Führen des Schneiddrahtes
131 der jeweilige Griff 133 angebracht, sodass der Bediener (nicht dargestellt) jeweils
linksseits und rechtsseits des Werkstücks 150 den Schneiddraht 131 mittels des jeweiligen
Griffs 133 führen kann.
[0056] Zwischen den jeweiligen Gelenken 116 und analog dazu zwischen den jeweiligen Gelenken
118 ist eine Welle 121 sowie analog dazu eine Welle 123 angeordnet. Mittels der Torsionssteifigkeit
der jeweiligen Welle kann damit festgelegt werden, inwieweit eine Synchronität der
beiden Schwenkarmanordnungen in der Bewegung erzeugt ist oder ob beispielsweise eine
gewisse Freiheit der Asynchronität der Bewegung der jeweiligen Klemmaufnahme für den
Schneiddraht 131 beidseits des Werkstücks 150 gegeben ist. Die Schwenkarme können
mittels eines mechanischen Balancers oder einer Schenkelfeder in den Gelenken in einem
mechanischen Schwebezustand gehalten werden (Balancer nicht dargestellt). Zudem halten
die Wellen 121 und 123 die jeweiligen Schwenkarme in einem definierten Abstand und
unterstützen damit auch, den Schneiddraht 131 auf Spannung zu halten.
[0057] An der Tischplatte 105 ist weiterhin ein Projektor 141 angeordnet, welche mittels
einer Projektion 142 eine Schneidkontur 181 auf das Werkstück 150 projiziert. Die
Projektion ist im erläuterten Beispiel als Lichtlinien-Kontur ausgeführt. Der Bediener
kann damit den Schneiddraht 131 entlang der projizierten Schneidkontur 181 führen
und damit ein entsprechendes Formteil des Werkstücks 150 mittels des Schneiddrahtes
131 abtrennen.
[0058] In einer Alternativen kann am Tisch 103, der Tischplatte 105, am Handgriff 133 oder
auch im Bereich des Schwenkarmes 119 oder auch der Welle 123 ein Laser-Projektor angeordnet
sein. Damit kann jeweils ein Laser-Punkt auf das Werkstück 150 projiziert werden,
der die Lage des Schneiddrahtes in Form eines Schnittanzeigers auf das Werkstück 150
projiziert. In Kombination mit dem Projektor 131 und der projizierten Schneidkontur
181 kann der Bediener damit sehr exakt schneiden. Hierzu sind beispielsweise die Projektion
142 und der erwähnte Laser-Punkt in unterschiedlichen Farben ausgeführt sein, um eine
Unterscheidung zu ermöglichen.
[0059] Alternativ oder ergänzend kann eine Schablone 201 mit einer geraden Grundfläche 202
auf die Tischplatte 105 linksseits und/oder rechtsseits des Werkstückes 150 aus Perspektive
des Bedieners angeordnet werden. Die Schablone 201 weist weiterhin eine Kontur 203
auf, welche beispielsweise der gewünschten Schneidkontur 181 entspricht. Durch ein
Auflegen eines Teils des Griffes 133 auf einer oder beiden Seiten des Werkstückes
150 kann damit der Schneiddraht 131 entlang der Kontur 203 sicher geführt werden,
sodass beispielsweise gleichmäßige Wiederholungsschnitte an unterschiedlichen Werkstücken
auf der Tischplatte 105 durchgeführt werden können. Die Schablone 201 kann alternativ
auch eine gerade Kante oder einen geraden Teilbereich aufweisen oder durch einen Stab
ersetzt werden, sodass exakt gerade Schnitte durchgeführt werden können.
[0060] Eine Schneidvorrichtung 301 mit einer Tischplatte 305 ist analog zur vorgeschriebenen
Schneidvorrichtung 101 mit faltbaren Tischbeinen 307 ausgestattet, welche Gelenken
309 angebracht sind. Innerhalb der Tischplatte 305 ist mechanische Aufnahme 304 direkt
neben einem auf dem Tisch 305 aufgenommenen Werkstück 350 angeordnet, sodass Schablonen
analog zur Schablone 201 fixiert positionierbar sind. Weiterhin ist in der Tischplatte
305 ein Projektor 341 eingelassen, welcher eine Projektion 342 analog zur Projektion
142 auf das Werkstück 350 projiziert, sodass eine Schneidkontur 381 auf dem Werkstück
350 sichtbar ist und mittels eines Schneiddrahtes (Schneiddrahtanordnung hier nicht
dargestellt) entlang der projizierten Schneidkontur 381 geführt werden kann. Insbesondere
ist hier an der Schneidvorrichtung 301 in Kombination aus in die Aufnahme 304 eingesetzten
Schablonen und der projizierten Schneidkontur 381 möglich, sodass beispielsweise eine
geradlinige Kontur einer Schablone und eine entsprechend kompliziertere Form anhand
der projizierten Schneidkontur 381 geschnitten werden kann.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 101
- Schneidvorrichtung
- 103
- Tisch
- 105
- Tischplatte
- 107
- Tischbein
- 109
- Gelenk
- 111
- Fuß
- 112
- Hinterkante
- 113
- Aufnahme
- 114
- Bediener
- 115
- Haltearm
- 116
- Gelenk
- 117
- Schwenkarm
- 118
- Gelenk
- 119
- Schwenkarm
- 121
- Welle
- 123
- Welle
- 131
- Schneiddraht
- 133
- Griff
- 141
- Projektor
- 142
- Projektion
- 150
- Werkstück
- 181
- Schneidkontur
- 201
- Schablone
- 202
- Grundfläche
- 203
- Kontur
- 301
- Schneidvorrichtung
- 304
- Aufnahme
- 305
- Tischplatte
- 309
- Gelenk
- 307
- Tischbein
- 341
- Projektor
- 342
- Projektion
- 350
- Werkstück
- 381
- Schneidkontur
1. Heißdraht-Schneidvorrichtung (101) zum thermischen Schneiden eines Werkstücks (150)
aus einem Schaumstoff, insbesondere aus einem XPS, einem Kunststoff-Hartschaum und/oder
aus einem Polystyrol-Schaum, mit einem zwischen einer ersten Schneiddrahtaufnahme
(133) und einer zweiten Schneiddrahtaufnahme (133) entlang einer Schneiddrahtausrichtung
gespannten, elektrisch aufheizbaren Schneiddraht (131), und einer Werkstückaufnahme
(105, 305) zum Aufnehmen des Werkstücks (150), wobei mittels einer geführten Bewegung
des elektrisch aufgeheizten Schneiddrahtes (131) gegenüber der Werkstückaufnahme (105,
305) mittels eines lokalen Aufschmelzens des Werkstücks (150) ein Konturschnitt (181)
im Werkstück (150) durchführbar ist, die erste Schneiddrahtaufnahme (133) und die
zweite Schneiddrahtaufnahme (133) an einem jeweiligen ersten Schwenkarm (119) aufgenommen
sind und dem jeweiligen ersten Schwenkarm (119) ein jeweiliger zweiter Schwenkarm
(117) zugeordnet ist, der jeweilige erste Schwenkarm (119) mit dem jeweiligen zweiten
Schwenkarm (117) mittels eines jeweiligen ersten Schwenkgelenkes (118) mit einer jeweiligen
im Wesentlichen parallel zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten ersten Schwenkachse
und der jeweilige zweite Schwenkarm (117) mit der Werkstückaufnahme (105, 305) mittels
eines jeweiligen zweiten Schwenkgelenkes (116) mit einer jeweiligen im Wesentlichen
parallel zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten zweiten Schwenkachse derart verbunden
ist, dass mittels eines Schwenkens des jeweiligen ersten Schwenkarms (119) und/oder
des jeweiligen zweiten Schwenkarms (117) um die jeweilige Schwenkachse ein Führen
des Schneiddrahtes (131) in einer im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung
angeordneten Schneidrichtung (181) ermöglicht ist, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Schneiddrahtaufnahme (133), dem Schneiddraht (131) und/oder der zweiten
Schneiddrahtaufnahme (133) eine Projektionseinrichtung (141, 341) zum Projizieren
einer gewünschten Schneidrichtung (181) auf das Werkstück zugeordnet ist.
2. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Projektionseinrichtung (141, 341) die gewünschte Schneidrichtung (181,
381) auf eine der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme (133) zugewandten Werkstückseite
und/oder auf die jeweilige Schneiddrahtaufnahme (133) projizierbar ist.
3. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektionseinrichtung (141, 341) einen Laser-Pointer, eine Linienprojektion,
eine Formprojektion und/oder eine Schablonenprojektion aufweist, wobei ein Lichtpunkt,
eine Lichtline, eine Lichtform und/oder eine Schablonenbeleuchtung auf das Werkstück
projizierbar ist.
4. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektionseinrichtung (141, 341) insbesondere mechanisch fixiert an der Werkstückaufnahme
(105, 305) oder in der Werkstückaufnahme (105, 305) aufgenommen ist, wobei ein Aufnehmen
der Projektionseinrichtung (141, 341) insbesondere derart erfolgt, dass das Projizieren
der gewünschten Schneidrichtung (181, 381) im Wesentlichen entlang der Schneiddrahtausrichtung
erfolgt.
5. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückaufnahme (105, 305) eine im Wesentlichen parallel zur Schneidrichtung
(181) ausgerichtete Schablone (201) oder mehrere im Wesentlichen parallel zur Schneidrichtung
(181) ausgerichtete Schablonen mit einer jeweiligen Führungskontur (203) zugeordnet
ist oder sind, wobei die jeweiligen Schneiddrahtaufnahme (133) mit der jeweiligen
Schablone (201) an der Führungskontur (203) kontaktierend in Eingriff bringbar ist,
sodass bei mit der Schablone (201) kontaktierend in Eingriff befindlicher jeweiliger
Schneiddrahtaufnahme (133) ein Führen der ersten Schneiddrahtaufnahme (133) und/oder
der zweiten Schneiddrahtaufnahme (133) entlang der jeweiligen Schablone (201) ermöglicht
ist.
6. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückaufnahme (105, 305) eine im Wesentlichen parallel zur Schneidrichtung
(181) ausgerichtete Linearführung oder mehrere im Wesentlichen parallel zur Schneidrichtung
ausgerichtete Linearführungen zugeordnet ist oder sind, wobei die jeweilige Linearführung
oder die jeweiligen Linearführungen mit der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme (133)
in Eingriff bringbar ist oder sind, sodass bei mit der Linearführung oder bei mit
den Linearführungen in Eingriff befindlicher jeweiliger Schneiddrahtaufnahme (133)
ein Führen der ersten Schneiddrahtaufnahme (133) und/oder der zweiten Schneiddrahtaufnahme
(133) entlang einer Linearachse der jeweiligen Linearführung ermöglicht ist.
7. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektionseinrichtung (141, 341) einen ersten Teilabschnitt der gewünschten
Schneidrichtung (181, 381) auf das Werkstück (150, 350) projiziert, sodass ein zweiter
Teilabschnitt der gewünschten Schneidrichtung (181, 381) mittels des Führens der jeweiligen
Schneiddrahtaufnahme (133) entlang der Führungskontur (203) einer Schablone (201)
und/oder ein dritter Teilabschnitt der gewünschten Schneidrichtung entlang der jeweiligen
Linearachse der jeweiligen Linearführung erfolgt, sodass ein kombiniertes Führen des
Schneiddrahtes (131) mittels einer Freihandführung anhand der projizierten gewünschten
Schneidrichtung (181, 381), einer Schablone (201) und/oder einer Linearführung ermöglicht
ist.
8. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen ersten Schwenkarme (119) und/oder die jeweiligen zweiten Schwenkarme
(117) mittels einer Koppelungseinrichtung (121, 123) mechanisch miteinander gekoppelt
sind, sodass mittels eines miteinander mechanisch gekoppelten Schwenkens der ersten
Schwenkarme (119) und/oder mittels eines miteinander mechanisch gekoppelten Schwenkens
der zweiten Schwenkarme (117) um die jeweilige Schwenkachse ein Führen des Schneiddrahtes
(131) in einer im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten
Schneidrichtung (181) ermöglicht ist.
9. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Schwenkarme (119) und/oder die zweiten Schwenkarme (117) mittels einer
Synchroneinrichtung (121, 123) synchron miteinander gekoppelt sind, sodass mittels
eines miteinander synchron gekoppelten Schwenkens der ersten Schwenkarme (119) und/oder
mittels eines miteinander synchron gekoppelten Schwenkens der zweiten Schwenkarme
(117) um die jeweilige Schwenkachse ein paralleles Führen des Schneiddrahtes (131)
in einer im Wesentlichen orthogonal zur Schneiddrahtausrichtung angeordneten Schneidrichtung
(181) ermöglicht ist.
10. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem jeweiligen Schwenkarm (117, 119) oder den jeweiligen Schwenkarmen (117, 119)
eine Ausgleichseinrichtung mechanisch zugeordnet ist, wobei mittels eines Federelementes
oder mittels mehrerer Federelement der Ausgleichseinrichtung ein Ausgleich der Gewichtskraft
des jeweiligen Schwenkarms (117, 119), der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme (133) und/oder
des Schneiddrahtes (131) erfolgt, wobei die Ausgleichseinrichtung insbesondere einen
federbelasteten Balancer, eine Gasdruckfeder oder mehrere Gasdruckfedern und/oder
eine Schenkelfeder oder mehrere Schenkelfedern aufweist, sodass mittels des Ausgleichs
der Gewichtskraft ein im Wesentlichen kräftefreies Bewegen des Schneiddrahtes (131)
ermöglicht ist.
11. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer Schneiddrahtaufnahme (133) oder der jeweiligen Schneiddrahtaufnahme (133) ein
Handgriff (133) zum manuellen Führen des Schneiddrahtes (131) zugeordnet ist.
12. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass dem Schneiddraht (131) eine Regelungseinrichtung zugeordnet ist, wobei mittels der
Regelungseinrichtung ein Steuern und/oder Regeln einer Temperatur des Schneiddrahtes
(131) mittels eines Regelns eines dem Schneiddraht (131) zugeführten elektrischen
Stroms einstellbar ist, wobei das Einstellen der Temperatur an der Regelungseinrichtung
insbesondere manuell von einem Bediener mittels eines manuellen Vorgabewertes und/oder
mittels eines durch eine Kennzeichnung am Werkstück vorgegebenen automatischen Vorgabewertes,
ermöglicht ist.
13. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückaufnahme (105) auf einem Tisch (103) angeordnet ist, wobei der Tisch
(103) insbesondere faltbare Tischbeine (107) aufweist.
14. Heißdraht-Schneidvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückaufnahme (105) eine jeweilige Schwenkarmaufnahme zugeordnet ist, wobei
ein Überführen der jeweiligen Schwenkarme (117, 119) in eine Ruheposition derart ermöglicht
ist, dass der jeweilige erste Schwenkarm (119) und/oder der jeweilige zweite Schwenkarm
(117) in der jeweiligen Schwenkarmaufnahme in der Ruheposition im Wesentlichen parallel
zu einer Aufnahmeoberfläche der Werkstückaufnahme (105) und/oder im Wesentlichen parallel
zu einer Tischoberfläche des Tisches (105) angeordnet ist.
15. Verwendung einer Heißdraht-Schneidvorrichtung (101) gemäß einem der vorherigen Ansprüche
1 bis 9 zum Schneiden von Schaumstoff, insbesondere zum Schneiden von Kunststoff-Hartschaum,
XPS und/oder Polystyrol-Schaum, insbesondere EPS.